Titel: | Dinglers Polytechnisches Journal, Band 324, Jahrgang 1909 |
Herausgeber: | Rudeloff Max [GND] |
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Barcode SLUB: | 32199828Z |
DINGLERSPolytechnisches Journal
Herausgegebenvon Geh. Reg.-Rat. Prof. M. Rudeloff in
Groß-Lichterfelde W.
Dozent an der Königl. Technischen Hochschule zu
Berlin.
Neunzigster Jahrgang 1909.
Band 324.
Mit 1379 in den Text gedruckten Abbildungen.
BERLIN W.RICHARD DIETZE, VERLAGSBUCHHANDLUNG(Dr. R.
DIETZE).
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 1. Berlin, 2. Januar 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Drews, Deutsche Verladevorrichtungen für Kohlen und Erz
S. 1.
– Diegel, Das Schweißen und Hartlöten mit besonderer
Berücksichtigung der Blechschweißung S. 3.
– Rumpler, Unstimmigkeiten bei den französischen
Luftschirimotoren von Esnault Pelterie u. Farcot S.
7.
– Bauschlicher, Gleitlager oder Kugellager S. 10.
– Polytechnische Rundschau
S. 12.
– Bücherschau
S. 16.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. I.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Buchhändlerhof 2.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 2. Januar 1909. Heft 1.
Deutsche Verladevorrichtungen für Kohlen und
Erz.
Von Ingenieur K. Drews,
Posen.
Deutsche Verladevorrichtungen für Kohlen und Erz.
Das Schweißen und Hartlöten mit besonderer
Berücksichtigung der Blechschweißung.
Das Schweißen und Hartlöten mit besonderer Berücksichtigung der
Blechschweißung.
Unstimmigkeiten bei den französischen
Luftschiffmotoren von Esnault Pelterie und Farcot.
Von E. Rumpier, Ingenieur,
Berlin.
Unstimmigkeiten bei den französischen Luftschiffmotoren von Esnault
Pelterie und Farcot.
Gleitlager oder Kugellager.
Von August Bauschlicher, Civilingenieur,
Frankfurt a.M.
Gleitlager oder Kugellager.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 2. Berlin, 9. Januar 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Drews, Deutsche Verladevorrichtungen für Kohlen und Erz,
(Fortsetzung) S. 17.
– Diegel, Das Schweißen und Hartlöten mit besonderer
Berücksichtigung der Blechschweißung, (Fortsetzung) S.
19.
– Bourquin, Die Deformation der Kabelwelle und die Mittel
zu ihrer Korrektur S. 24.
– Bauschlicher, Gleitlager oder Kugellager (Schluß) S. 25.
– Polytechnische Rundschau
S. 28.
– Bücherschau
S. 32.
– Eingesandt
S. 32.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. V.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Buchhändlerhof 2.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 9. Januar 1909. Heft 2.
Deutsche Verladevorrichtungen für Kohlen und
Erz.
Von Ingenieur K. Drews,
Posen.
(Fortsetzung von S. 3 d. Bd.)
Deutsche Verladevorrichtungen für Kohlen und Erz.
Das Schweißen und Hartlöten mit besonderer
Berücksichtigung der Blechschweißung.
(Fortsetzung von S. 7 d. Bd.)
Das Schweißen und Hartlöten mit besonderer Berücksichtigung der
Biechschweißung.
Die Deformation der Kabelwelle und die Mittel zu
ihrer Korrektur.
Von Hans Bourquin.
Die Deformation der Kabelwelle und die Mittel zu ihrer
Korrektur.
Gleitlager oder Kugellager.
Von August Bauschlicher, Civilingenieur,
Frankfurt a.M.
(Schluß von S. 13 d. Bd.)
Gleitlager oder Kugellager.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bei der Redaktion
eingegangene Bücher.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 3. Berlin, 16. Januar 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Drews, Deutsche Verladevorrichtungen für Kohlen und Erze
(Fortsetzung) S. 33.
– Pradel, Neue Feuertüren und Feuergeschränke mit
Rauchverzehrungseinrichtungen, insbesondere für Lokomotivfeuerungen S. 35.
– Diegel, Das Schweißen und Hartlöten mit besonderer
Berücksichtigung der Blechschweißung (Schluß) S.
41.
– Polytechnische Rundschau
S. 43.
– Bücherschau
S. 47.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. IX.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Buchhändlerhof 2.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 16. Januar 1909. Heft 3.
Deutsche Verladevorrichtungen für Kohlen und
Erz.
Von Ingenieur K. Drews,
Posen.
(Fortsetzung von S. 19 d. Bd.)
Deutsche Verladevorrichtungen für Kohlen und Erz.
Neue Feuertüren und Feuergeschränke mit
Rauchverzehrungseinrichtungen, insbesondere für Lokomotivfeuerungen.
Von Dipl.-Ing. Pradel,
Berlin.
Neue Feuertüren und Feuergeschränke mit
Rauchverzehrungseinrichtungen, insbesondere für Lokomotivfeuerungen.
Das Schweißen und Hartlöten mit besonderer
Berücksichtigung der Blechschweißung.
(Schluß von S. 24 d. Bd.)
Das Schweißen und Hartlöten mit besonderer Berücksichtigung der
Blechschweißung.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 4. Berlin, 23. Januar 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Ensslin, Biegung eines dünnwandigen Hohlzylinders durch
achsensymmetrische Kräfte und ungleiche Wandtemperatur S.
49.
– Drews, Deutsche Verladevorrichtungen für Kohlen und Erz
(Schluß) S. 55.
– Freytag, Neuere Einzylinder-Stufenkompressoren S. 57.
– Martens, Der Ingenieur-Bürgermeister in kleinen Städten
S. 59.
– Polytechnische Rundschau
S. 60.
– Bücherschau
S. 64.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. XIII.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Buchhändlerhof 2.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 23. Januar 1909. Heft 4.
Biegung eines dünnwandigen Hohlzylinders durch
achsensymmetrische Kräfte und ungleiche Wandtemperatur.
Von Dr.-Ing. Max Ensslin,
Stuttgart.
Biegung eines dünnwandigen Hohlzylinders durch achsensymmetrische
Kräfte und ungleiche Wandtemperatur.
Deutsche Verladevorrichtungen für Kohlen und
Erz.
Von Ingenieur K. Drews,
Posen.
(Schluß von S. 35 d. Bd.)
Deutsche Verladevorrichtungen für Kohlen und Erz.
Neuere
Einzylinder-Stufenkompressoren.
Von Fr. Freytag,
Chemnitz.
Neuere Einzylinder-Stufenkompressoren.
Der Ingenieur-Bürgermeister in kleinen
Städten.
Von Eisenbahn-Bauinspektor Hans A.
Martens.
Der Ingenieur-Bürgermeister in kleinen Städten.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 5. Berlin, 30. Januar 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Ensslin, Biegung eines dünnwandigen Hohlzylinders durch
achsensymmetrische Kräfte und ungleiche Wandtemperatur (Fortsetzung) S. 65.
– Freytag. Neuere Einzylinder-Stufenkompressoren
(Fortsetzung) S. 68.
– Heitmann, Transportschnecken S.
69.
– Schwarz, Der 1. Internationale Kongreß für
Kälte-Industrie in Paris S. 73.
– Polytechnische Rundschau
S. 76.
– Bücherschau
S. 80.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. XVII.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Buchhändlerhof 2.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 30. Januar 1909. Heft 5.
Biegung eines dünnwandigen Hohlzylinders durch
achsensymmetrische Kräfte und ungleiche Wandtemperatur.
Von Dr.-Ing. Max Ensslin,
Stuttgart.
(Fortsetzung von S. 54 d. Bd.)
Biegung eines dünnwandigen Hohlzylinders durch achsensymmetrische
Kräfte und ungleiche Wandtemperatur.
Neuere
Einzylinder-Stufenkompressoren.
Von Fr. Freytag,
Chemnitz.
(Fortsetzung von S. 58 d. Bd.)
Neuere Einzylinder-Stufcnkompressoren.
Transportschnecken.
Von Ing. Heitmann-Bernburg.
Transportschnecken.
Der 1. Internationale Kongreß für Kälte-Industrie
in Paris.
Von Professor Alis Schwarz in
Mähr.-Ostrau.
Der 1. Internationale Kongreß für Kälte-Industrie in
Paris.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 6. Berlin, 6. Februar 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Ensslin, Biegung eines dünnwandigen Hohlzylinders durch
achsensymmetrische Kräfte und ungleiche Wandtemperatur (Fortsetzung) S. 81.
– Buhle, Ueber Schaufelbagger deutscher Bauart S. 86.
– Zinnpest
S. 90.
– Polytechnische Rundschau
S. 93.
– BücherschauS. 96.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. XXI.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Buchhändlerhof 2.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 6. Februar 1909. Heft 6.
Biegung eines dünnwandigen Hohlzylinders durch
achsensymmetrische Kräfte und ungleiche Wandtemperatur.
Von Dr.-Ing. Max Ensslin,
Stuttgart.
(Fortsetzung von S. 67 d. Bd.)
Biegung eines dünnwandigen Hohlzylinders durch achsensymmetrische
Kräfte und ungleiche Wandtemperatur.
Ueber Schaufelbagger deutscher
Bauart.
Von Professor M. Buhle in
Dresden.
Ueber Schaufelbagger deutscher Bauart.
Zinnpest.
Zinnpest.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 7. Berlin, 13. Februar 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Ensslin, Biegung eines dünnwandigen Hohlzylinders durch
achsensymmetrische Kräfte und ungleiche Wandtemperatur (Fortsetzung) S. 97.
– Buhle, Ueber Schaufelbagger deutscher Bauart. (Schluß)
S. 100.
– Oder, Das neue elektrisch gesteuerte Preßluftstellwerk
der Maschinenfabrik Bruchsal S. 105.
– Polytechnische Rundschau
S. 109.
– Bücherschau
S. 112.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. XXV.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Buchhändlerhof 2.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 13. Februar 1909. Heft 7.
Biegung eines dünnwandigen Hohlzylinders durch
achsensymmetrische Kräfte und ungleiche Wandtemperatur.
Von Dr.-Ing. Max Ensslin,
Stuttgart.
(Fortsetzung von S. 85 d. Bd.)
Biegung eines dünnwandigen Hohlzylinders durch achsensymmetrische
Kräfte und ungleiche Wandtemperatur.
Ueber Schaufelbagger deutscher
Bauart.
Von Professor M. Buhle in
Dresden.
(Schluß von S. 89 d. Bd.)
Ueber Schaufelbagger deutscher Bauart.
Das neue elektrisch gesteuerte Preßluftstellwerk
der Maschinenfabrik Bruchsal.
Von Prof. Oder,
Danzig-Langfuhr.
Das neue elektrisch gesteuerte Preßluftstellwerk der
Maschinenfabrik Bruchsal.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 8. Berlin, 20. Februar 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Schäfer, Beitrag zur Kinematik der Krane mit einziehbarem
Ausleger S. 113. – Scheuer, Die Mitarbeit des Turbineningenieurs am
Entwürfe einer Wasserkraftanlage S. 114.
– Haußner, Neuerungen in der Erzeugung der verschiedenen
Papiersorten S. 118.
– Beneke. Ueber die Beurteilung von Kostenanschlägen auf
Dampfmaschinen S. 120.
– Polytechnische Rundschau
S. 124.
– Bücherschau
S. 128.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. XXIX.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Buchhändlerhof 2.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 20. Februar 1909. Heft 8.
Beitrag zur Kinematik der Krane mit einziehbarem
Ausleger.
Von Dr.-Ing. Otto Schaefer.
[Beitrag zur Kinematik der Krane mit einziehbarem
Ausleger.]
Die Mitarbeit des Turbineningenieurs am Entwurfe
einer Wasserkraftanlage.
Von Dipl.-Ing. Scheuer, Assistent a.d.
Techn. Hochschule München.
Die Mitarbeit des Turbineningenieurs am Entwürfe einer
Wasserkraftanlage.
Neuerungen in der Erzeugung der verschiedenen
Papiersorten.
Von Professor Alfred Haußner,
Brünn.
Neuerungen in der Erzeugung der verschiedenen
Papiersorten.
Über die Beurteilung von Kostenanschlägen auf
Dampfmaschinen.
Von Ingenieur Karl Beneke,
Schweidnitz.
Ueber die Beurteilung von Kostenanschlägen auf
Dampfmaschinen.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 9. Berlin, 27. Februar 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Ensslin, Biegung eines dünnwandigen Hohlzylinders durch
achsensymmetrische Kräfte und ungleiche Wandtemperatur (Schluß) S. 129.
– Vorreiter, Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt
S. 134.
– Haußner, Neuerungen in der Erzeugung der verschiedenen
Papiersorten (Fortsetzung) S. 137.
– Thiess, Goldgewinnung in Sibirien S. 139.
– Polytechnische Rundschau
S. 141.
– Bücherschau
S. 144.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. XXXIII.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Buchhändlerhof 2.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 27. Februar 1909. Heft 9.
Biegung eines dünnwandigen Hohlzylinders durch
achsensymmetrische Kräfte und ungleiche Wandtemperatur.
Von Dr.-Ing. Max Ensslin,
Stuttgart.
(Schluß von S. 100 d. Bd.)
Biegung eines dünnwandigen Hohlzylinders durch achsensymmetrische
Kräfte und ungleiche Wandtemperatur.
Der gegenwärtige Stand der
Motorluftschiffahrt.
Von Ingenieur Ansbert
Vorreiter.
Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt.
Neuerungen in der Erzeugung der verschiedenen
Papiersorten.
Von Professor Alfred Haußner,
Brünn.
(Fortsetzung von S. 120 d. Bd.)
Neuerungen in der Erzeugung der verschiedenen
Papiersorten.
Goldgewinnung in Sibirien.
Goldgewinnung in Sibirien.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bei der Redaktion
eingegangene Bücher.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 10. Berlin, 6. März 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Osthoff, die Lentz-Ventilsteuerung an Lokomotiven S. 145.
– Vorreiter, Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt
(Fortsetzung) S. 149.
– Haußner, Neuerungen in der Erzeugung der verschiedenen
Papiersorten (Fortsetzung) S. 153.
– Polytechnische Rundschau
S. 156.
– Bücherschau
S. 160.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. XXXVII.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Buchhändlerhof 2.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 6. März 1909. Heft 10.
Die Lentz-Ventilsteuerung an
Lokomotiven.
Von Dr.-Ing. Max Osthoff, Reg.-Baumeister
in Duisburg.
Die Lentz-Ventilsteuerung an Lokomotiven.
Der gegenwärtige Stand der
Motorluftschiffahrt.
Von Ingenieur Ansbert
Vorreiter.
(Fortsetzung von S. 137 d. Bd.)
Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt.
Neuerungen in der Erzeugung der verschiedenen
Papiersorten.
Von Professor Alfred Haußner,
Brünn.
(Fortsetzung von S. 139 d. Bd.)
Neuerungen in der Erzeugung der verschiedenen
Papiersorten.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 11. Berlin, 13. März 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Drews, Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus mit
besonderer Berücksichtigung des elektrischen Antriebes S.
161.
– Osthoff, Die Lentz-Ventilsteuerung an Lokomotiven
(Fortsetzung) S. 164.
– Freytag, Neuere Einzylinder-Stufenkompressoren
(Fortsetzung) S. 168.
– Vorreiter, Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt
(Fortsetzung) S. 170.
– Polytechnische Rundschau
S. 173.
– Eingesandt
S. 176.
– Bücherschau
S. 176.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. XLI.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Buchhändlerhof 2.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 13. März 1909. Heft 11.
Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus
mit besonderer Berücksichtigung des elektrischen Antriebes.
Von Ingenieur K. Drews.
Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus mit besonderer
Berücksichtigung des elektrischen Antriebes.
Die Lentz-Ventilsteuerung an
Lokomotiven.
Von Dr.-Ing. Max Osthoff, Reg.-Baumeister
in Duisburg.
(Fortsetzung von S. 149 d. Bd.)
Die Lentz-Ventilsteuerung an Lokomotiven.
Neuere
Einzylinder-Stufenkompressoren.
Von Fr. Freytag,
Chemnitz.
(Fortsetzung von S. 69 d. Bd.)
Neuere Einzylinder-Stufenkompressoren.
Der gegenwärtige Stand der
Motorluftschiffahrt.
Von Ingenieur Ansbert
Vorreiter.
(Fortsetzung von S. 153 d. Bd.)
Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Eingesandt.
(Ohne Verantwortung der Redaktion.)
Eingesandt.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 12. Berlin, 20. März 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Drews, Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus mit
besonderer Berücksichtigung des elektrischen Antriebes S.
177.
– Osthoff, Die Lentz-Ventilsteuerung an Lokomotiven
(Fortsetzung) S. 180.
– Benfey, Neuerungen in der Ziegelindustrie S. 184.
– Haußner, Neuerungen in der Erzeugung der verschiedenen
Papiersorten (Fortsetzung) S. 187.
– Polytechnische Rundschau
S. 189.
– Berichtigung
S. 192.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. XLVI.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Buchhändlerhof 2.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 20. März 1909. Heft 12.
Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus
mit besonderer Berücksichtigung des elektrischen Antriebes.
Von Ingenieur K. Drews.
(Fortsetzung von S. 164 d. Bd.)
Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus mit besonderer
Berücksichtigung des elektrischen Antriebes.
Die Lentz-Ventilsteuerung an
Lokomotiven.
Von Dr.-Ing. Max Osthoff, Reg.-Baumeister
in Duisburg.
(Fortsetzung von S. 168 d. Bd.)
Die Lentz-Ventilsteuerung an Lokomotiven.
Neuerungen in der Ziegelindustrie.
Von Gustav Benfey,
Lauban.
Neuerungen in der Ziegelindustrie.
Neuerungen in der Erzeugung der verschiedenen
Papiersorten.
Von Professor Alfred Haußner,
Brünn.
(Fortsetzung von S. 156 d. Bd.)
Neuerungen in der Erzeugung der verschiedenen
Papiersorten.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Berichtigung.
„Indem Aufsatz über die doppeltwirkende Zylinder-Pumpe „Rekord“ in Heft 51, S. 485
Spalte 2, in dieser Zeitschrift, ist als Fabrikant derselben die Firma C.F. Pilz in Chemnitz genannt worden, während sie in
Wirklichkeit unter dem Namen „doppeltwirkende Altweiler-Zylinder-Pumpe-Rekord“ ausschließlich von der Firma Gotthard Allweiler in Radolfzell (Baden) hergestellt wird
und zugunsten dieser letzteren Firma gesetzlich geschützt ist, was hiermit
richtiggestellt sein möge.“
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 13. Berlin, 27. März 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Drews, Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus mit
besonderer Berücksichtigung des elektrischen Antriebes (Fortsetzung) S. 193.
– Schneckenberg, Die Gesetze des Gleit- und Schwebefluges
S. 196.
– Benfey, Neuerungen in der Ziegelindustrie (Fortsetzung)
S. 199.
– Haußner, Neuerungen in der Erzeugung der verschiedenen
Papiersorten (Fortsetzung) S. 202.
– Polytechnische Rundschau
S. 205.
– Bücherschau
S. 208.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. L.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Buchhändlerhof 2.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 27. März 1909. Heft 13.
Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus
mit besonderer Berücksichtigung des elektrischen Antriebes.
Von Ingenieur K. Drews.
(Fortsetzung von S. 180 d. Bd.)
Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus mit besonderer
Berücksichtigung des elektrischen Antriebes.
Die Gesetze des Gleit- und
Schwebefluges.
Nach dem Vortrage F.W.
Lanchesters vor der British AssociationReport of the British
Association 1908. The
Engineer, No. 2751/52. Engineering, No. 2230. Vgl. auch:
Lanchester, London 1908; The Aerial Flight. Voll.
Aërodynamics. Vol. II. Aërodonetics; die deutsche Auflage des Werkes,
bearbeitet von Prof. Dr. C. Runge-Göttingen, erscheint demnächst im Verlage von
B G. Teubner-Leipzig..
Von Erich Schneckenberg.
Die Gesetze des Gleit- und Schwebefluges.
Neuerungen in der Ziegelindustrie.
Von Gustav Benfey,
Lauban.
(Fortsetzung von S. 187 d. Bd.)
Neuerungen in der Ziegelindustrie.
Neuerungen in der Erzeugung der verschiedenen
Papiersorten.
Von Professor Alfred Haußner,
Brunn.
(Fortsetzung von S. 189 d. Bd.)
Neuerungen in der Erzeugung der verschiedenen
Papiersorten.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 14. Berlin, 3. April 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Drews, Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus mit
besonderer Berücksichtigung des elektrischen Antriebes (Fortsetzung) S. 209.
– Freytag, Neuere Einzylinder-Stufenkompressoren
(Fortsetzung) S. 212.
– Osthoff, Die Lentz-Ventilsteuerung an Lokomotiven
(Fortsetzung) S. 213.
– Panniger, Verzahnung von Kettenrollen S. 215.
– Benfey, Neuerungen in der Ziegelindustrie (Schluß) S. 217.
– Haußner, Neuerungen in der Erzeugung der verschiedenen
Papiersorten (Schluß) S. 220.
– Polytechnische Rundschau
S. 221.
– Bücherschau
S. 224.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. LIV.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Buchhändlerhof 2.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 3. April 1909. Heft 14.
Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus
mit besonderer Berücksichtigung des elektrischen Antriebes.
Von Ingenieur K. Drews.
(Fortsetzung von S. 195 d. Bd.)
Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus mit besonderer
Berücksichtigung des elektrischen Antriebes.
Neuere
Einzylinder-Stufenkompressoren.
Von Fr. Freytag,
Chemnitz.
(Fortsetzung statt Schluß von S. 169 d.
Bd.)
Neuere Einzylinder-Stufenkompressoren.
Die Lentz -Ventilsteuerung an
Lokomotiven.
Von Dr.-Ing. Max Osthoff, Reg.-Baumeister
in Duisburg.
(Fortsetzung von S. 184 d. Bd.)
Die Lentz-Ventilsteuerung an Lokomotiven.
Verzahnung von Kettenrollen.
Von Ingenieur Karl Panniger.
Verzahnung von Kettenrollen.
Neuerungen in der Ziegelindustrie.
Von Gustav Benfey,
Lauban.
(Schluß von S. 202 d. Bd.)
Neuerungen in der Ziegelindustrie.
Neuerungen in der Erzeugung der verschiedenen
Papiersorten.
Von Professor Alfred Haußner,
Brünn.
(Schluß von S. 205 d. Bd.)
Neuerungen in der Erzeugung der verschiedenen
Papiersorten.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 15. Berlin, 10. April 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Drews, Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus mit
besonderer Berücksichtigung des elektrischen Antriebes (Fortsetzung) S. 225.
– Osthoff, Die Lentz-Ventilsteuerung an Lokomotiven
(Fortsetzung) S. 228.
– Freytag, Neuere Einzylinder-Stufenkompressoren
(Fortsetzung) S. 230.
– Vorreiter, Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt
(Fortsetzung) S. 232.
– Polytechnische Rundschau
S. 237.
– Bücherschau
S. 240.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. LVIII.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Mauerstrabe 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 10. April 1909. Heft 15.
Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus
mit besonderer Berücksichtigung des elektrischen Antriebes.
Von Ingenieur K. Drews.
(Fortsetzung von S. 211 d. Bd.)
Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus mit besonderer
Berücksichtigung des elektrischen Antriebes.
Die Lentz-Ventilsteuerung an
Lokomotiven.
Von Dr.-Ing. Max Osthoff, Reg.-Baumeister
in Duisburg.
(Fortsetzung von S. 215 d. Bd.)
Die Lentz-Ventilsteuerung an Lokomotiven.
Neuere
Einzylinder-Stufenkompressoren.
Von Fr. Freytag,
Chemnitz.
(Fortsetzung von S. 213 d. Bd.)
Neuere Einzylinder-Stufenkompressoren.
Der gegenwärtige Stand der
Motorluftschiffahrt.
Von Ingenieur Ansbert
Vorreiter.
(Fortsetzung von S. 173 d. Bd.)
Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bei der Redaktion
eingegangene Bücher.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 16. Berlin, 17. April 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Drews, Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus mit
besonderer Berücksichtigung des elektrischen Antriebes (Fortsetzung) S. 241.
– Osthoff, Die Lentz-Ventilsteuerung an Lokomotiven
(Fortsetzung) S. 243.
– Freytag, Neuere Einzylinder-Stufenkompressoren (Schluß)
S. 248.
– Vorreiter, Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt
(Fortsetzung) S. 249.
– Polytechnische Rundschau
S. 251.
– Bücherschau
S. 256.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. LXII.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Mauerstrabe 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 17. April 1909. Heft 16.
Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus
mit besonderer Berücksichtigung des elektrischen Antriebes.
Von Ingenieur K. Drews.
(Fortsetzung von S. 228 d. Bd.)
Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus mit besonderer
Berücksichtigung des elektrischen Antriebes.
Die Lentz-Ventilsteuerung an
Lokomotiven.
Von Dr.-Ing. Max Osthoff, Reg.-Baumeister
in Duisburg.
(Fortsetzung statt Schluß von S. 230 d.
Bd.)
Die Lentz-Ventilsteuerung an Lokomotiven.
Neuere
Einzylinder-Stufenkompressoren.
Von Fr. Freytag,
Chemnitz.
(Schluß von S. 232 d. Bd.)
Neuere Einzylinder-Stufenkompressoren.
Der gegenwärtige Stand der
Motorluftschiffahrt.
Von Ingenieur Ansbert
Vorreiter.
(Fortsetzung von S. 236 d. Bd.)
Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 17. Berlin, 24. April 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Hiemenz, Der Reguliervorgang beim direkt gesteuerten
hydrostatischen Turbinenregulator unter Berücksichtigung der Wirkung der Anschläge am
Steuerventil S. 257.
– Drews, Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus mit
besonderer Berücksichtigung des elektrischen Antriebes (Fortsetzung) S. 261.
– Osthoff, Die Lentz-Ventilsteuerung an Lokomotiven
(Schluß) S. 263.
– Vorreiter, Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt
(Fortsetzung) S. 265.
– Polytechnische Rundschau
S. 268.
– Bücherschau
S. 271.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. LXVI.
Textabbildung Bd. 324
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Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
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Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 24. April 1909. Heft 17.
Der Reguliervorgang beim direkt gesteuerten
hydrostatischen Turbinenregulator unter Berücksichtigung der Wirkung der Anschläge am
Steuerventil.
Von Dipl.-Ing. Hans Hiemenz, Assistent an
der Großh. Techn. Hochschule zu
Darmstadt.
Der Reguliervorgang beim direkt gesteuerten hydrostatischen
Turbinenregulator usw.
Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus
mit besonderer Berücksichtigung des elektrischen Antriebes.
Von Ingenieur K. Drews.
(Fortsetzung von S. 243 d. Bd.)
Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus mit besonderer
Berücksichtigung des elektrischen Antriebes.
Die Lentz-Ventilsteuerung an
Lokomotiven.
Von Dr.-Ing. Max Osthoff, Reg.-Baumeister
in Duisburg.
(Schluß von S. 247 d. Bd.)
Die Lentz-Ventilsteuerung an Lokomotiven.
Der gegenwärtige Stand der
Motorluftschiffahrt.
Von Ingenieur Ansbert
Vorreiter.
(Fortsetzung von S. 251 d. Bd.)
Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 18. Berlin, 1. Mai 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Drews, Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus mit
besonderer Berücksichtigung des elektrischen Antriebes (Schluß) S. 273.
– Hiemenz, Der Reguliervorgang beim direkt gesteuerten
hydrostatischen Turbinenregulator unter Berücksichtigung der Wirkung der Anschläge am
Steuerventil (Fortsetzung) S. 275.
– Edler, Neue Schaltungen bei
Fahrstraßenverschluß-Einrichtungen für Stellwerke S.
279.
– Vorreiter, Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt
(Fortsetzung) S. 282.
– Polytechnische Rundschau
S. 285.
– Bücherschau
S. 288.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. LXX.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 1. Mai 1909. Heft 18.
Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus
mit besonderer Berücksichtigung des elektrischen Antriebes.
Von Ingenieur K. Drews.
(Schluß von S. 263 d. Bd.)
Der gegenwärtige Stand des Fördermaschinenbaus mit besonderer
Berücksichtigung des elektrischen Antriebes.
Der Reguliervorgang beim direkt gesteuerten
hydrostatischen Turbinenregulator unter Berücksichtigung der Wirkung der Anschläge am
Steuerventil.
Von Dipl.-Ing. Hans Hiemenz, Assistent an
der Großh. Techn. Hochschule zu
Darmstadt.
(Fortsetzung von S. 260 d. Bd.)
Der Reguliervorgang beim direkt gesteuerten hydrostatischen
Turbinenregulator usw.
Neue Schaltungen bei
Fahrstraßenverschluß-Einrichtungen für Stellwerke.
Von Ingenieur Robert Edler, k.k. Professor
der Elektrotechnik am k.k. Technologischen Gewerbe-Museum in
Wien.
Neue Schaltungen bei Fahrstraßenverschluß-Einrichtungen für
Stellwerke.
Der gegenwärtige Stand der
Motorluftschiffahrt.
Von Ingenieur Ansbert
Vorreiter.
(Fortsetzung von S. 268 d. Bd.)
Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 19. Berlin, 8. Mai 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Hiemenz, Der Reguliervorgang beim direkt gesteuerten
hydrostatischen Turbinenregulator unter Berücksichtigung der Wirkung der Anschläge am
Steuerventil (Fortsetzung) S. 289.
– Holmboe, Beiträge zur Theorie der Heißdampfmaschine S. 293.
– Michenfelder, Neue Schienentransportanlage S. 297.
– Edler, Neue Schaltungen bei
Fahrstraßenverschluß-Einrichtungen für Stellwerke (Fortsetzung) S. 298.
– Polytechnische Rundschau
S. 301.
– Bücherschau
S. 304.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. LXXIV.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
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das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 8. Mai 1909. Heft 19.
Der Reguliervorgang beim direkt gesteuerten
hydrostatischen Turbinenregulator unter Berücksichtigung der Wirkung der Anschläge am
Steuerventil.
Von Dipl.-Ing. Hans Hiemenz, Assistent an
der Großh. Techn. Hochschule zu
Darmstadt.
(Fortsetzung von S. 278 d. Bd.)
Der Reguliervorgang beim direkt gesteuerten hydrostatischen
Turbinenregulator usw.
Beiträge zur Theorie der
Heißdampfmaschine.
Von Carl Fred. Holmboe, Ingenieur,
Kristiania.
Beiträge zur Theorie der Heißdampfmaschine.
Neue Schienentransportanlage.
Von C. Michenfelder,
Düsseldorf.
Neue Schienentransportanlage.
Neue Schaltungen bei
Fahrstraßenverschluß-Einrichtungen für Stellwerke.
Von Ingenieur Robert Edler, k.k. Professor
der Elektrotechnik am k.k. Technologischen Gewerbe-Museum in
Wien.
(Fortsetzung von S. 282 d. Bd.)
Neue Schaltungen bei Fahrstraßenverschluß-Einrichtungen für
Stellwerke.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 20. Berlin, 15. Mai 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Martens, Prüfung der Druckfestigkeit von Portlandzement
S. 305.
– Schaefer, Störende Bewegungen der Last bei Hebezeugen
S. 309.
– Hiemenz, Der Reguliervorgang beim direkt gesteuerten
hydrostatischen Turbinenregulator unter Berücksichtigung der Wirkung der Anschläge am
Steuerventil (Fortsetzung) S. 312.
– Polytechnische Rundschau
S. 317.
– Bücherschau
S. 320.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. LXXVIII.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 15. Mai 1909. Heft 20.
Prüfung der Druckfestigkeit von
Portlandzement.
Von Dr.-Ing. A. Martens,
Groß-Lichterfelde.
Prüfung der Druckfestigkeit von Portlandzement.
Störende Bewegungen der Last bei
Hebezeugen.
Von Dr.-Ing. Otto Schaefer.
Störende Bewegungen der Last bei Hebezeugen.
Der Reguliervorgang beim direkt gesteuerten
hydrostatischen Turbinenregulator unter Berücksichtigung der Wirkung der Anschläge am
Steuerventil.
Von Dipl.-Ing. Hans Hiemenz, Assistent an
der Großh. Techn. Hochschule zu Darmstadt.
(Fortsetzung von S. 293 d. Bd.)
Der Reguliervorgang beim direkt gesteuerten hydrostatischen
Turbinenregulator usw.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 21. Berlin, 22. Mai 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Stephan, Neuerungen an Luftseilbahnen S. 321.
– Maercks, Untersuchung einer Abwässerpumpstation S. 324.
– Edler, Neue Schaltungen bei
Fahrstraßenverschluß-Einrichtungen für Stellwerke (Fortsetzung) S. 327.
– Hiemenz, Der Reguliervorgang beim direkt gesteuerten
hydrostatischen Turbinenregulator unter Berücksichtigung der Wirkung der Anschläge am
Steuerventil (Schluß) S. 330.
– Polytechnische Rundschau
S. 332.
– Bücherschau
S. 336.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. LXXXII.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 22. Mai 1909. Heft 21.
Neuerungen an Luftseilbahnen.
Von P. Stephan,
Dortmund.
Neuerungen an Luftseilbahnen.
Untersuchung einer
Abwässerpumpstation.
Von Betriebsingenieur Maercks,
Dipl.-Ing. Braunschweig.
Untersuchung einer Abwässerpumpstation.
Neue Schaltungen bei
Fahrstraßenverschluß-Einrichtungen für Stellwerke.
Von Ingenieur Robert Edler, k.k. Professor
der Elektrotechnik am k.k. Technologischen Gewerbe-Museum in
Wien.
(Fortsetzung von S. 301 d. Bd.)
Neue Schaltungen bei Fahrstraßenverschluß-Einrichtungen für
Stellwerke.
Der Reguliervorgang beim direkt gesteuerten
hydrostatischen Turbinenregulator unter Berücksichtigung der Wirkung der Anschläge am
Steuerventil.
Von Dipl.-Ing. Hans Hiemenz, Assistent an
der Großh. Techn. Hochschule zu
Darmstadt.
(Schluß von S. 316 d. Bd.)
Der Reguliervorgang beim direkt gesteuerten hydrostatischen
Turbinenregulator usw.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 22. Berlin, 29. Mai 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Stephan, Neuerungen an Luftseilbahnen (Schluß) S. 337.
– Maercks, Untersuchung einer Abwässerpumpstation (Schluß)
S. 339.
– Edler, Neue Schaltungen bei
Fahrstraßenverschluß-Einrichtungen für Stellwerke (Schluß) S.
342.
– Watzinger, Das Planimeter Weber-Kern S. 344.
– Polytechnische Rundschau
S. 346.
– Zuschriften an die Redaktion
S. 349.
– Bücherschau
S. 352.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. LXXXVI.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 29. Mai 1909. Heft 22.
Neuerungen an Luftseilbahnen.
Von P. Stephan,
Dortmund.
(Schluß von S. 323 d. Bd.)
Neuerungen an Luftseilbahnen.
Untersuchung einer
Abwässerpumpstation.
Von Betriebsingenieur Maercks,
Dipl.-Ing. Braunschweig.
(Schluß von S. 327 d. Bd.)
Untersuchung einer Abwässerpumpstation.
Neue Schaltungen bei
Fahrstraßenverschluß-Einrichtungen für Stellwerke.
Von Ingenieur Robert Edler, k.k. Professor
der Elektrotechnik am k.k. Technologischen Gewerbe-Museum in
Wien.
(Schluß von S. 330 d. Bd.)
Neue Schaltungen bei Fahrstraßenverschluß-Einrichtungen für
Stellwerke.
Das Planimeter Weber-Kern
von Dipl.-Ing. A. Watzinger,
Darmstadt.
Das Planimeter Weber-Kern.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Zuschriften an die Redaktion.
(Ohne Verantwortlichkeit der
Redaktion.)
Zuschriften an die Redaktion.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 23. Berlin, 5. Juni 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Bujes, Neuerungen auf dem Gebiete der elektrischen
Maschinen S. 353.
– Martens, Die Eisenbahn-Fahrgeschwindigkeitsmesser in
ihrer Abhängigkeit von den Betriebsverhältnissen S.
356.
– Arndt, Untersuchungen über die Zementation von Stahl S. 359.
– Stift, Bemerkenswerte technische Neuerungen auf dem
Gebiete der Zuckerindustrie im 2. Halbjahr 1908 S.
362.
– Polytechnische Rundschau
S. 365.
– Bücherschau
S. 368.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. XC.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 5. Juni 1909. Heft 23.
Neuerungen auf dem Gebiete der elektrischen
Maschinen.
Von Dipl.-Ing. Bujes,
Charlottenburg.
Neuerungen auf dem Gebiete der elektrischen Maschinen.
Die Eisenbahn-Fahrgeschwindigkeitsmesser in ihrer
Abhängigkeit von den Betriebsverhältnissen.
Von Eisenbahn-Bauinspektor Hans A.
Martens.
Die Eisenbahn-Fahrgeschwindigkeitsmesser in ihrer Abhängigkeit von
den Betriebsverhältnissen.
Untersuchungen über die Zementation von
Stahl.
Von K. Arndt,
Charlottenburg.
Untersuchungen über die Zementation von Stahl.
Bemerkenswerte technische Neuerungen auf dem
Gebiete der Zuckerindustrie im 2. Halbjahr 1908.
Von k.k. landw. techn. Konsulent A.
Stift (Wien).
Bemerkenswerte technische Neuerungen auf dem Gebiete der
Zuckerindustrie im 2. Halbjahr 1908.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 24. Berlin, 12. Juni 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Buhle, Die Kohlen-Förder- und Lageranlage der Gasanstalt I
in Leipzig, gebaut von Unruh & Liebig, L.-Plagwitz S.
369.
– Guillery, Anlage zur Beförderung von Fässern, Säcken und
Kisten S. 373.
– Martens, Die Eisenbahn-Fahrgeschwindigkeitsmesser in
ihrer Abhängigkeit von den Betriebsverhältnissen (Fortsetzung) S. 374.
– Bujes, Neuerungen auf dem Gebiete der elektrischen
Maschinen (Fortsetzung) S. 377.
– Polytechnische Rundschau
S. 380.
– Bücherschau
S. 384.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. XCIV.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 12. Juni 1909. Heft 24.
Die Kohlen-Förder- und Lageranlage der Gasanstalt
I in Leipzig, gebaut von Unruh & Liebig, L.-Plagwitz.
Von M. Buhle, Professor in
Dresden.
Die Kohlen-Förder- und Lageranlage der Gasanstalt I in Leipzig,
gebaut von Unruh & Liebig, L.-Plagwitz.
Anlage zur Beförderung von Fässern, Säcken und
Kisten.
Entworfen und ausgeführt von Amme, Giesecke und Konegen, A.-G. in
Braunschweig.
Anlage zur Beförderung von Fässern, Säcken und Kisten.
Die Eisenbahn-Fahrgeschwindigkeitsmesser in ihrer
Abhängigkeit von den Betriebsverhältnissen.
Von Eisenbahn-Bauinspektor Hans A.
Martens.
(Fortsetzung von S. 359 d. Bd.)
Die Eisenbahn-Fahrgeschwindigkeitsmesser in ihrer Abhängigkeit von
den Betriebsverhältnissen.
Neuerungen auf dem Gebiete der elektrischen
Maschinen.
Von Dipl.-Ing. Bujes,
Charlottenburg.
(Fortsetzung von S. 356 d. Bd.)
Neuerungen auf dem Gebiete der elektrischen Maschinen.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 25. Berlin, 19. Juni 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Bujes, Neuerungen auf dem Gebiete der elektrischen
Maschinen (Fortsetzung) S. 385.
– Martens, Die Eisenbahn-Fahrgeschwindigkeitsmesser in
ihrer Abhängigkeit von den Betriebsverhältnissen (Fortsetzung) S. 389.
– Stift, Bemerkenswerte technische Neuerungen auf dem
Gebiete der Zuckerindustrie im 2. Halbjahr 1908 (Fortsetzung) S.
392.
– Malms, Der Deutzer Feinkohlen-Generator S. 395.
– Polytechnische Rundschau
S. 397.
– Bücherschau
S. 400.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CI.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 19. Juni 1909. Heft 25.
Neuerungen auf dem Gebiete der elektrischen
Maschinen.
Von Dipl.-Ing. Bujes,
Charlottenburg.
(Fortsetzung von S. 380 d. Bd.)
Neuerungen auf dem Gebiete der elektrischen Maschinen.
Die Eisenbahn-Fahrgeschwindigkeitsmesser in ihrer
Abhängigkeit von den Betriebsverhältnissen.
Von Eisenbahn-Bauinspektor Hans A.
Martens.
(Fortsetzung von S. 377 d. Bd.)
Die Eisenbahn-Fahrgeschwindigkeitsmesser in ihrer Abhängigkeit von
den Betriebsverhältnissen.
Bemerkenswerte technische Neuerungen auf dem
Gebiete der Zuckerindustrie im 2. Halbjahr 1908.
Von k.k. landw. techn. Konsulent A.
Stift (Wien).
(Fortsetzung von S. 365 d. Bd.)
Bemerkenswerte technische Neuerungen auf dem Gebiete der
Zuckerindustrie im 2. Halbjahr 1908.
Der Deutzer Feinkohlen-Generator.
Von O. Malms, Berg.
Gladbach.
Der Deutzer Feinkohlen-Generator.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 26. Berlin, 26. Juni 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Utard, Die bei der Turbinenregulierung auftretenden
sekundären Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit des zufließenden
Arbeitswassers S. 401.
– Bujes, Neuerungen auf dem Gebiete der elektrischen
Maschinen (Fortsetzung) S. 404.
– Martens, Die Eisenbahn-Fahrgeschwindigkeitsmesser in
ihrer Abhängigkeit von den Betriebsverhältnissen (Fortsetzung) S. 408.
– Stift, Bemerkenswerte technische Neuerungen auf dem
Gebiete der Zuckerindustrie im 2. Halbjahr 1908 (Fortsetzung) S.
412.
– Polytechnische Rundschau
S. 415.
– Bücherschau
S. 416.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CV.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 26. Juni 1909. Heft 26.
Die bei der Turbinenregulierung auftretenden
sekundären Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit des zufließenden
Arbeitswassers.
Von Dipl.-Ing. A. Utard,
Straßburg i.E.
Die bei der Turbinenregulierung auftretenden sekundären
Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit usw.
Neuerungen auf dem Gebiete der elektrischen
Maschinen.
Von Dipl.-Ing. Bujes,
Charlottenburg.
(Fortsetzung von S. 389 d. Bd.)
Neuerungen auf dem Gebiete der elektrischen Maschinen.
Die Eisenbahn-Fahrgeschwindigkeitsmesser in ihrer
Abhängigkeit von den Betriebsverhältnissen.
Von Eisenbahn-Bauinspektor Hans A.
Martens.
(Schluß von S. 392 d. Bd.)
Die Eisenbahn-Fahrgeschwindigkeitsmesser in ihrer Abhängigkeit von
den Betriebsverhältnissen.
Bemerkenswerte technische Neuerungen auf dem
Gebiete der Zuckerindustrie im 2. Halbjahr 1908.
Von k.k. landw. techn. Konsulent A.
Stift (Wien).
(Fortsetzung von S. 395 d. Bd.)
Bemerkenswerte technische Neuerungen auf dem Gebiete der
Zuckerindustrie im 2. Halbjahr 1908.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bei der Redaktion
eingegangene Bücher.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 27. Berlin, 3. Juli 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Utard, Die bei der Turbinenregulierung auftretenden
sekundären Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit des zufließenden
Arbeitswassers (Fortsetzung) S. 417.
– Schultheis, Neuere Patente aus dem Hebemaschinenbau S. 420.
– Bujes, Neuerungen auf dem Gebiete der elektrischen
Maschinen (Schluß) S. 422.
– Stift, Bemerkenswerte technische Neuerungen auf dem
Gebiete der Zuckerindustrie im 2. Halbjahr 1908 (Schluß) S.
425.
– Polytechnische Rundschau
S. 429.
– Bücherschau
S. 432.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CIX.
Textabbildung Bd. 324
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Groß-Lichterfelde-West.
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Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 3. Juli 1909. Heft 27.
Die bei der Turbinenregulierung auftretenden
sekundären Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit des zufließenden
Arbeitswassers.
Von Dipl.-Ing. A. Utard,
Straßburg i.E.
(Fortsetzung von S. 404 d. Bd.)
Die bei der Turbinenregulierung auftretenden sekundären
Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit usw.
Neuere Patente aus dem
Hebemaschinenbau.
Erster Vierteljahresbericht 1909 von Dipl.-Ing.
Georg
Schultheis-Berlin.
Neuere Patente aus dem Hebemaschinenbau.
Neuerungen auf dem Gebiete der elektrischen
Maschinen.
Von Dipl.-Ing. Bujes,
Charlottenburg.
(Schluß von S. 408 d. Bd.)
Neuerungen auf dem Gebiete der elektrischen Maschinen.
Bemerkenswerte technische Neuerungen auf dem
Gebiete der Zuckerindustrie im 2. Halbjahr 1908.
Von k.k. landw. techn. Konsulent A.
Stift (Wien).
(Schluß von S. 414 d. Bd.)
Bemerkenswerte technische Neuerungen auf dem Gebiete der
Zuckerindustrie im 2. Halbjahr 1908.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 28. Berlin, 10. Juli 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Utard; Die bei der Turbinenregulierung auftretenden
sekundären Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit des zufließenden
Arbeitswassers (Fortsetzung) S. 433.
– Schultheis, Neuere Patente, aus dem Hebemaschinenbau
(Fortsetzung) S. 439.
– Michenfelder, Liegende Blockschere mit elektrischem
Antrieb S. 441.
– Bauart des Schienenstoßes und der Bahnschwellen für den Eisenbahnoberbau S. 442.
– Polytechnische Rundschau
S. 445.
– Bücherschau
S. 448.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CXIII.
Textabbildung Bd. 324
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Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
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Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 10. Juli 1909. Heft 28.
Die bei der Turbinenregulierung auftretenden
sekundären Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit des zufließenden
Arbeitswassers.
Von Dipl.-Ing. A. Utard,
Straßburg i.E.
(Fortsetzung von S. 420 d. Bd.)
Die bei der Turbinenregulierung auftretenden sekundären
Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit usw.
Neuere Patente aus dem
Hebemaschinenbau.
Erstem Vierteljahrsbericht 1909 von Dipl.-Ing. Georg
Schultheis-Berlin.
(Fortsetzung von S. 422 d. Bd).
Neuere Patente aus dem Hebemaschinenbau.
Liegende Blockschere mit elektrischem
Antrieb.
Von C. Michenfelder,
Düsseldorf.
Liegende Blockschere mit elektrischem Antrieb.
Neue Bauart des Schienenstoßes und der
Bahnschwellen für den Eisenbahnoberbau.
Neue Bauart des Schienenstoßes und der Bahnschwellen für den
Eisenbahnoberbau.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 29. Berlin, 17. Juli 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Zweiter Bericht über Festigkeitsversuche mit Eisenkonstruktionen S. 449.
– Schultheis, Neuere Patente aus dem Hebemaschinenbau
(Fortsetzung) S. 454.
– Utard, Die bei der Turbinenregulierung auftretenden
sekundären Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit des zufließenden
Arbeitswassers (Fortsetzung) S. 456.
– Polytechnische Rundschau
S. 460.
– Bücherschau
S. 463.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CXVII.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 17. Juli 1909. Heft 29.
Zweiter Bericht über Festigkeitsversuche mit
Eisenkonstruktionen.
Erstattet von der Versuchskommission des
Vereins deutscher Brücken- und Eisenbaufabriken.
Zweiter Bericht über Festigkeitsversuche mit
Eisenkonstruktionen.
Neuere Patente aus dem
Hebemaschinenbau.
Erster Vierteljahresbericht 1909 von Dipl.-Ing.
Georg
Schultheis-Berlin.
(Fortsetzung von S. 441 d. Bd.)
Neuere Patente aus dem Hebemaschinenbau.
Die bei der Turbinenregulierung auftretenden
sekundären Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit des zufließenden
Arbeitswassers.
Von Dipl.-Ing. A. Utard,
Straßburg i.E.
(Fortsetzung von S. 438 d. Bd.)
Die bei der Turbinenregulierung auftretenden sekundären
Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit usw.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 30. Berlin, 24. Juli 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Petersen, Amerikanische und moderne deutsche
Kesselhaus-Bekohlungen S. 465.
– Zweiter Bericht über Festigkeitsversuche mit Eisenkonstruktionen (Schluß) S. 467.
– Löwy, Zur Theorie der Fliehkraftregler S. 470.
– Utard, Die bei der Turbinenregulierung auftretenden
sekundären Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit des zufließenden
Arbeitswassers (Fortsetzung) S. 473.
– Polytechnische Rundschau
S. 476.
– Bücherschau
S. 480.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CXXI.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 24. Juli 1909. Heft 30.
Amerikanische u. moderne deutsche
Kesselhaus-Bekohlungen.
Von J.
Petersen-Berlin.
Amerikanische und moderne deutsche
Kesselhaus-Bekohlungen.
Zweiter Bericht über Festigkeitsversuche mit
Eisenkonstruktionen.
Erstattet von der Versuchskommission des
Vereins deutscher Brücken- und Eisenbaufabriken.
(Schluß von S. 454 d. Bd.)
Zweiter Bericht über Festigkeitsversuche mit
Eisenkonstruktionen.
Zur Theorie der Fliehkraftregler.
Von Dr.-Ing. R. Löwy.
Zur Theorie der Fliehkraftregler.
Die bei der Turbinenregulierung auftretenden
sekundären Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit des zufließenden
Arbeitswassers.
Von Dipl.-Ing. A. Utard,
Straßburg i.E.
(Fortsetzung von S. 460 d. Bd.)
Die bei der Turbinenregulierung auftretenden sekundären
Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit usw.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 31. Berlin, 31. Juli 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Petersen, Amerikanische und moderne deutsche
Kesselhaus-Bekohlungen (Fortsetzung) S. 481.
– Löwy, Zur Theorie der Fliehkraftregler (Schluß) S. 483.
– Utard, Die bei der Turbinenregulierung auftretenden
sekundären Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit des zufließenden
Arbeitswassers (Fortsetzung) S. 487.
– Polytechnische Rundschau
S. 492.
– Bücherschau
S. 495.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CXXV.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
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Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
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Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 31. Juli 1909. Heft 31.
Amerikanische und moderne deutsche
Kesselhaus-Bekohlungen.
Von J. Petersen,
Berlin.
(Fortsetzung von S. 467 d. Bd.)
Amerikanische und moderne deutsche
Kesselhaus-Bekohlungen.
Zur Theorie der Fliehkraftregler.
Von Dr.-Ing. R. Löwy.
(Schluß von S. 473 d. Bd.)
Zur Theorie der Fliehkraftregler.
Die bei der Turbinenregulierung auftretenden
sekundären Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit des zufließenden
Arbeitswassers.
Von Dipl.-Ing. A. Utard,
Straßburg i.E.
(Fortsetzung von S. 476 d. Bd.)
Die bei der Turbinenregulierung auftretenden sekundären
Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit usw.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 32. Berlin, 7. August 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Franz, Verwaltungsjuristen – Verwaltungsingenieure S. 497.
– Fischer, Die Ausstellung deutscher
Baumwoll-Erntebereitungsmaschinen und Palmöl- und Palmkern-Gewinnungsmaschinen S. 500.
– Petersen, Amerikanische und moderne deutsche
Kesselhaus-Bekohlungen (Schluß) S. 503.
– Utard, Die bei der Turbinenregulierung auftretenden
sekundären Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit des zufließenden
Arbeitswassers (Fortsetzung) S. 505.
– Polytechnische Rundschau
S. 509.
– Bücherschau
S. 512.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CXXIX.
Textabbildung Bd. 324
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Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 7. August 1909. Heft 32.
Verwaltungsjuristen –
Verwaltungsingenieure.
Von W. Franz.
Verwaltungsjuristen – Verwaltungsingenieure.
Die Ausstellung deutscher
Baumwoll-Erntebereitungsmaschinen und Palmöl- und
Palmkern-Gewinnungsmaschinen.
Von Professor Dr. Gustav Fischer,
Berlin.
Die Ausstellung deutscher Baumwoll-Erntebereitungsmaschinen und
Palmöl- und Palmkern-Gewinnungsmaschinen.
Amerikanische und moderne deutsche
Kesselhaus-Bekohlungen.
Von J.
Petersen-Berlin.
(Schluß von S. 483 d. Bd.)
Amerikanische und moderne deutsche
Kesselhaus-Bekohlungen.
Die bei der Turbinenregulierung auftretenden
sekundären Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit des zufließenden
Arbeitswassers.
Von Dipl.-Ing. A. Utard,
Straßburg i.E.
(Fortsetzung von S. 492 d. Bd.)
Die bei der Turbinenregulierung auftretenden sekundären
Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit usw.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 33. Berlin, 14. August 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Fischer, Die Ausstellung deutscher
Baumwoll-Erntebereitungsmaschinen und Palmöl- und Palmkern-Gewinnungsmaschinen (Schluß)
S. 513.
– Michenfelder, Neuer dampf-hydraulischer Stahlgießwagen
S. 516.
– Utard, Die bei der Turbinenregulierung auftretenden
sekundären Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit des zufließenden
Arbeitswassers (Schluß) S. 518.
– Schultheis, Auf Stützgerüste drehbar gelagerte
Verladebrücken S. 522.
– Polytechnische Rundschau
S. 524.
– Bücherschau
S. 528.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CXXXIII.
Textabbildung Bd. 324
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Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 14. August 1909. Heft 33.
Die Ausstellung deutscher
Baumwoll-Erntebereitungsmaschinen und Palmöl- und
Palmkern-Gewinnungsmaschinen.
Von Professor Dr. Gustav Fischer,
Berlin.
(Schluß von S. 503 d. Bd.)
Die Ausstellung deutscher Baumwoll-Erntebereitungsmaschinen und
Palmöl- und Palmkern-Gewinnungsmaschinen.
Neuer dampf-hydraulischer
Stahlgießwagen.
Von C. Michenfelder,
Düsseldorf.
Neuer dampf-hydraulischer Stahlgießwagen.
Die bei der Turbinenregulierung auftretenden
sekundären Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit des zufließenden
Arbeitswassers.
Von Dipl.-Ing. A. Utard,
Straßburg i.E.
(Schluß von S. 508 d. Bd.)
Die bei der Turbinenregulierung auftretenden sekundären
Erscheinungen, bedingt durch die Massenträgheit usw.
Auf Stützgerüste drehbar gelagerte
Verladebrücken.
Von Dipl.-Ing. Georg Schultheis,
Berlin.
Auf Stützgerüste drehbar gelagerte Verladebrücken.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 34. Berlin, 21. August 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Mader, Der Resonanz-Undograph, ein Mittel zur Messung der
Winkelabweichung, S. 529.
– Schultheis, Neuere Patente aus dem Hebemaschinenbau
(Fortsetzung) S. 533.
– Guillery, Die Betriebssicherheit der
Heißdampf-Lokomotive, Bauart Schmidt S. 537.
– Polytechnische Rundschau
S. 540.
– Bücherschau
S. 544.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CXXXVI.
Textabbildung Bd. 324
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Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
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Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 21. August 1909. Heft 34.
Der Resonanz-Undograph, ein Mittel zur Messung
der Winkelabweichung.
Von Dipl.-Ing. O. Mader,
München.
Der Resonanz-Undograph, ein Mittel zur Messung der
Winkelabweichung.
Neuere Patente aus dem
Hebemaschinenbau.
Zweiter Vierteljahresbericht 1909 der Klasse 35b von Dipl.-Ing. Georg
Schultheis-Berlin.
(Fortsetzung von S. 456 d. Bd.)
Neuere Patente aus dem Hebemaschinenbau.
Zuschrift an die Redaktion.
(Ohne Verantwortlichkeit der
Redaktion.)
Die Betriebssicherheit der Heißdampf-Lokomotive,
Bauart Schmidt.
Von C. Guillery, Kgl.
Baurat.
Die Betriebssicherheit der Heißdampf-Lokomotive, Bauart
Schmidt.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 35. Berlin, 28. August 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Schaefer, Rationelle Fabrikation von Hebezeugen S. 545.
– Mader, Der Resonanz-Undograph, ein Mittel zur Messung der
Winkelabweichung (Fortsetzung) S. 549.
– Osthoff. Die Betriebssicherheit der Heißdampf-Lokomotive,
Bauart Schmidt (Fortsetzung) S. 553.
– Polytechnische Rundschau
S. 556.
– Bücherschau
S. 560.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CXL.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 28. August 1909. Heft 35.
Rationelle Fabrikation von
Hebezeugen.
Von Dr.-Ing. Otto
Schaefer-Hamburg.
Rationelle Fabrikation von Hebezeugen.
Der Resonanz-Undograph, ein Mittel zur Messung
der Winkelabweichung.
Von Dipl.-Ing. O. Mader,
München.
(Fortsetzung von S. 533 d. Bd.)
Der Resonanz-Undograph, ein Mittel zur Messung der
Winkelabweichung.
Zuschrift an die Redaktion.
(Ohne Verantwortlichkeit der
Redaktion.)
Die Betriebssicherheit der Heißdampf-Lokomotive,
Bauart Schmidt.
(s. a. S. 540 d. Bd.)
Die Betriebssicherheit der Heißdampf-Lokomotive, Bauart
Schmidt.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 36. Berlin, 4. September 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Oder, Das Zugstabwerk von Webb und Thompson in seiner
neuesten Ausführungsform S. 561.
– Rudeloff, Der Einfluß erhöhter Temperaturen auf die
mechanischen Eigenschaften der Metalle S. 563.
– Mader, Der Resonanz-Undograph, ein Mittel zur Messung der
Winkelabweichung (Fortsetzung) S. 567.
– Gwosdz, Neuere Temperaturregler mit eigenartiger
Arbeitsquelle für die Einstellung des Heizventils S.
571.
– Vorreiter, Die internationale Luftschiffahrt-Ausstellung
in Frankfurt a. Main S. 573.
– Polytechnische Rundschau
S. 574.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CXLIV.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 4. September 1909. Heft 36.
Das Zugstabwerk von Webb und Thompson in seiner
neuesten Ausführungsform.
Von Professor Dr.-Ing. Oder in
Danzig-Langfuhr.
Das Zugstabwerk von Webb und Thompson in seiner neuesten
Ausführungsform.
Der Einfluß erhöhter Temperaturen auf die
mechanischen Eigenschaften der Metalle.
Von Prof. M. Rudeloff, Gr.
Lichterfelde.
Der Einfluß erhöhter Temperaturen auf die mechanischen
Eigenschaften der Metalle.
Der Resonanz-Undograph, ein Mittel zur Messung
der Winkelabweichung.
Von Dipl.-Ing. O. Mader,
München.
(Fortsetzung von S. 553 d. Bd.)
Der Resonanz-Undograph, ein Mittel zur Messung der
Winkelabweichung.
Neuere Temperaturregler mit eigenartiger
Arbeitsquelle für die Einstellung des Heizventiles.
Von Dipl.-Ing. Gwosdz.
Neuere Temperaturregler mit eigenartiger Arbeitsquelle für die
Einstellung des Heizventiles.
Die internationale Luftschiffahrts-Ausstellung in
Frankfurt a.M.
Die internationale Luftschiffahrts-Ausstellung in Frankfurt
a.M.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 37. Berlin, 11. September 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Rudeloff, Der Einfluß erhöhter Temperaturen auf die
mechanischen Eigenschaften der Metalle (Fortsetzung) S.
577.
– Mader, Der Resonanz-Undograph, ein Mittel zur Messung der
Winkelabweichung (Fortsetzung) S. 581.
– Boethius, Das Schweißen von Grobblechen S. 583.
– Erb, Zur Sterilisierung des Trinkwassers durch Ozon S. 586.
– Polytechnische Rundschau
S. 588.
– Bücherschau
S. 592.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CXLVIII.
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Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 11. September 1909. Heft 37.
Der Einfluß erhöhter Temperaturen auf die
mechanischen Eigenschaften der Metalle.
Von Prof. M. Rudeloff, Gr.
Lichterfelde.
(Fortsetzung von S. 566 d. Bd.)
Der Einfluß erhöhter Temperaturen auf die mechanischen
Eigenschaften der Metalle.
Der Resonanz-Undograph, ein Mittel zur Messung
der Winkelabweichung.
Von Dipl.-Ing. O. Mader,
München.
(Fortsetzung von S. 571 d. Bd.)
Der Resonanz-Undograph, ein Mittel zur Messung der
Winkelabweichung.
Das Schweißen von GrobblechenNach Teknisk Tidskrift von Ingenieur E. Prytz..
Aus einem Artikel der Teknisk Tidkrift von Ingenieur
Per
Boethius.
Das Schweißen von Grobblechen.
Zur Sterilisierung des Trinkwassers durch
Ozon.
Von Dr. M. Erb, Frankfurt
a.M.
Zur Sterilisierung des Trinkwassers durch Ozon.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 38. Berlin, 18. September 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Rudeloff, Der Einfluß erhöhter Temperaturen auf die
mechanischen Eigenschaften der Metalle (Schluß) S.
593.
– Mader, Der Resonanz-Undograph, ein Mittel zur Messung der
Winkelabweichung (Schluß) S. 597.
– Boethius, Das Schweißen von Grobblechen (Schluß) S. 600.
– Polytechnische Rundschau
S. 603.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CLI.
Textabbildung Bd. 324
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Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 18. September 1909. Heft 38.
Der Einfluß erhöhter Temperaturen auf die
mechanischen Eigenschaften der Metalle.
Von Prof. M. Rudeloff, Gr.
Lichterfelde.
(Schluß von S. 581 d. Bd.)
Der Einfluß erhöhter Temperaturen auf die mechanischen
Eigenschaften der Metalle.
Der Resonanz-Undograph, ein Mittel zur Messung
der Winkelabweichung.
Von Dipl.-Ing. O. Mader,
München.
(Schluß von S. 583 d. Bd.)
Der Resonanz-Undograph, ein Mittel zur Messung der
Winkelabweichung.
Das Schweißen von Grobblechen.
Aus einem Artikel der Teknisk Tidkrift von Ingenieur
Per
Boethius.
(Schluß von S. 586 d. Bd.)
Das Schweißen von Grobblechen.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 39. Berlin, 25. September 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Wettich, Rangiereinrichtungen in industriellen Betrieben
S. 609.
– Arendt, Neuerungen im Telegraphen- und Fernsprechwesen
S. 615.
– Vorreiter, Der gegenwärtige Stand der Luftschiffahrt mit
Motorballons S. 617.
– Zuschrift an die Redaktion: Die Betriebssicherheit der
Heißdampf-Lokomotive, Bauart Schmidt S. 620.
– Polytechnische Rundschau
S. 622.
– Bücherschau
S. 624.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CLIV.
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Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Mauerstrabe 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 25. September 1909. Heft 39.
Rangiereinrichtungen in industriellen
Betrieben.
Von Dipl.-Ing. Hans Wettich,
Halle a.S.
Rangiereinrichtungen in industriellen Betrieben.
Neuerungen im Telegraphen- und
Fernsprechwesen.
Von Otto Arendt, Kaiserl.
Telegrapheningenieur.
Neuerungen im Telegraphen- und Fernsprechwesen.
Der gegenwärtige Stand der
Motorluftschiffahrt.
Von Ingenieur Ansbert
Vorreiter.
(Fortsetzung von S. 285 d. Bd.)
Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt.
Zuschrift an die Redaktion.
(Ohne Verantwortlichkeit der
Redaktion.)
Zuschrift an die Redaktion.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 40. Berlin, 2. Oktober 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Petersen, Aschenförderung mittels Luft- und Wasserstromes
S. 625.
– Vorreiter, Der gegenwärtige Stand der
Motorluftschiffahrt. (Fortsetzung) S. 628.
– Arendt, Neuerungen im Telegraphen- und Fernsprechwesen
(Fortsetzung) S. 631.
– Lang, Juristische Fakultät und Juristenmonopol S. 634.
– Polytechnische Rundschau
S. 636.
– Bücherschau
S. 640.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CLIX.
Textabbildung Bd. 324
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Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Mauerstrabe 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 2. Oktober 1909. Heft 40.
Aschenförderung mittels Luft- und
Wasserstromes.
Von Ingenieur J.
Petersen-Berlin.
Aschenförderung mittels Luft- und Wasserstromes.
Der gegenwärtige Stand der
Motorluftschiffahrt.
Von Ingenieur Ansbert
Vorreiter.
(Fortsetzung von S. 619 d. Bd.)
Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt.
Neuerungen im Telegraphen- und
Fernsprechwesen.
Von Otto Arendt, Kaiserl.
Telegrapheningenieur.
(Fortsetzung von S. 617 d. Bd.)
Neuerungen im Telegraphen- und Fernsprechwesen.
Juristische Fakultät und
Juristenmonopol.
Von Dr. Alexander Lang
Berlin.
Juristische Fakultät und Juristenmonopol.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 41. Berlin, 9. Oktober 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Wettich, Rangiereinrichtungen in industriellen Betrieben
(Schluß) S. 641.
– Arendt, Neuerungen im Telegraphen- und Fernsprechwesen
(Fortsetzung) 643.
– Vorreiter, Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt
(Fortsetzung) 648.
– Schneckenberg, Das elektrotechnische Laboratorium des
Polytechnischen Instituts zu Worcester S. 652.
– Stephan, Neuerungen an Luftseilbahnen S. 651.
– Polytechnische Rundschau
S. 653.
– Bücherschau
S. 656.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CLXVI.
Textabbildung Bd. 324
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Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Mauerstrabe 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 9. Oktober 1909. Heft 41.
Rangiereinrichtungen in industriellen
Betrieben.
Von Dipl.-Ing. Hans Wettich,
Halle a.S.
(Schluß von S. 614 d. Bd.)
Rangiereinrichtungen in industriellen Betrieben.
Neuerungen im Telegraphen- und
Fernsprechwesen.
Von Otto Arendt, Kaiserl.
Telegrapheningenieur.
(Fortsetzung von S. 634 d. Bd.)
Neuerungen im Telegraphen- und Fernsprechwesen.
Der gegenwärtige Stand der
Motorluftschiffahrt.
Von Ingenieur Ansbert
Vorreiter.
(Fortsetzung von S. 631 d. Bd.)
Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt.
Das elektrotechnische Laboratorium des
Polytechnischen Instituts zu Worcester.
Von Erich Schneckenberg.
Das elektrotechnische Laboratorium des Polytechnischen Instituts zu
Worcester.
Neuerungen an Luftseilbahnen.
Von P. Stephan,
Dortmund.
Neuerungen an Luftseilbahnen.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 42. Berlin, 16. Oktober 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Petersen, Aschenförderung mittels Luft- und Wasserstromes
(Schluß) S. 657.
– Motorlastzüge und Lastenförderung mit Motorfahrzeugen S.
659.
– Schneckenberg, Ventile ohne, einseitigen Strömungsdruck
gegen den Ventilkegel S. 662.
– Marold, Der Naphtalin-Motor der Gasmotoren-Fabrik Deutz
S. 665.
– Bock, Die größte und stärkste Lokomotive der Welt S. 667.
– Polytechnische Rundschau
S. 669.
– Bücherschau
S. 672.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CLXX.
Textabbildung Bd. 324
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Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Mauerstrabe 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 16. Oktober 1909. Heft 42.
Aschenförderung mittels Luft- und
Wasserstromes.
Von Ingenieur J.
Petersen-Berlin.
(Schluß von S. 628 d. Bd.)
Aschenförderung mittels Luft- und Wasserstromes.
Motorlastzüge und Lastenförderung mit
Motorfahrzeugen.
Motorlastzüge und Lastenförderung mit Motorfahrzeugen.
Ventile ohne einseitigen Strömungsdruck gegen den
Ventilkegel.
Von Erich Schneckenberg.
Ventile ohne einseitigen Strömungsdruck gegen den
Ventilkegel.
Der Naphtalin-Motor der Gasmotoren-Fabrik
Deutz.
Von K. Marold,
Köln.
Der Naphtalin-Motor der Gasmotoren-Fabrik Deutz.
Die größte und stärkste Lokomotive der
Welt.
Von Ingenieur Fr.
Bock-Berlin.
Die größte und stärkste Lokomotive der Welt.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 43. Berlin, 23. Oktober 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Drews, Fortschritte und Neuerungen im Kran- und Windenbau
S. 673.
– Müller, Kritik des neuen Schnellbahn-Systems von August
Scherl S. 675.
– Arendt, Neuerungen im Telegraphen- und Fernsprechwesen
(Fortsetzung) S. 679.
– – Motorlastzüge und Lastenförderung mit Motorfahrzeugen (Fortsetzung) S. 682.
– Polytechnische Rundschau
S. 686.
– Bücherschau
S. 688.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. LXXIV.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Mauerstrabe 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 23. Oktober 1909. Heft 43.
Fortschritte und Neuerungen im Kran- und
Windenbau.
Von K. Drews, Oberlehrer an der Kgl.
höheren Maschinenbauschule in Posen.
Fortschritte und Neuerungen im Kran- und Windenbau.
Kritik des neuen Schnellbahn-Systems von August
Scherl.
Von Wolfgang Adolf Müller.
Kritik des neuen Schnellbahn-Systems von August Scherl.
Neuerungen im Telegraphen- und
Fernsprechwesen.
Von Otto Arendt, Kaiserl.
Telegrapheningenieur.
(Fortsetzung von S. 647 d. Bd.)
Neuerungen im Telegraphen- und Fernsprechwesen.
Motorlastzüge und Lastenförderung mit
Motorfahrzeugen.
(Fortsetzung von S. 662 d. Bd.)
Motorlastzüge und Lastenförderung mit Motorfahrzeugen.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 44. Berlin, 30. Oktober 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Drews, Fortschritte und Neuerungen im Kran- und Windenbau
(Fortsetzung) S. 689.
– Arendt, Neuerungen im Telegraphen- und Fernsprechwesen
(Fortsetzung) S. 692.
– – Motorlastzüge und Lastenförderung mit Motorfahrzeugen S.
695.
– Polytechnische Rundschau
S. 699.
– Bücherschau
S. 704.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CLXXVIII.
Textabbildung Bd. 324
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das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Mauerstrabe 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 30. Oktober 1909. Heft 44.
Fortschritte und Neuerungen im Kran- und
Windenbau.
Von K. Drews, Oberlehrer an der Kgl.
höheren Maschinenbauschule in Posen.
(Fortsetzung von S. 675 d. Bd.)
Fortschritte und Neuerungen im Kran- und Windenbau.
Neuerungen im Telegraphen- und
Fernsprechwesen.
Von Otto Arendt, Kaiserl.
Telegrapheningenieur.
(Fortsetzung von S. 682 d. Bd.)
Neuerungen im Telegraphen- und Fernsprechwesen.
Motorlastzüge und Lastenförderung mit
Motorfahrzeugen.
(Fortsetzung von S. 686 d. Bd.)
Motorlastzüge und Lastenförderung mit Motorfahrzeugen.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 45. Berlin, 6. November 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Drews, Fortschritte und Neuerungen im Kran- und Windenbau
(Fortsetzung) S. 705.
– Martens, Eisenbahnsignalwesen und Zugbremswirkung im
Betriebe mit Hochgeschwindigkeiten S. 708.
– Arendt, Neuerungen im Telegraphen- und Fernsprechwesen
(Fortsetzung) S. 712.
– Polytechnische Rundschau
S. 716.
– Bücherschau
S. 720.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CLXXXII.
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Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 6. November 1909. Heft 45.
Fortschritte und Neuerungen im Kran- und
Windenbau.
Von K. Drews, Oberlehrer an der Kgl.
höheren Maschinenbauschule in Posen.
(Fortsetzung von S. 692 d. Bd.)
Fortschritte und Neuerungen im Kran- und Windenbau.
Eisenbahnsignalwesen und Zugbremswirkung im
Betriebe mit HochgeschwindigkeitenBearbeitet nach
der im Verlage von C.W. Kreidel, Wiesbaden
erscheinenden Dr.-Ing.-Dissertation des Verfassers: „Grundlagen des
Eisenbahnsignalwesens für den Betrieb mit Hochgeschwindigkeiten unter
Berücksichtigung der Bremswirkung.“.
Von Eisenbahn-Bauinspektor Hans A.
Martens.
Eisenbahnsignalwesen und Zugbremswirkung im Betriebe mit
Hochgeschwindigkeiten.
Neuerungen im Telegraphen- und
Fernsprechwesen.
Von Otto Arendt, Kaiserl.
Telegrapheningenieur.
(Fortsetzung von S. 695 d. Bd.)
Neuerungen im Telegraphen- und Fernsprechwesen.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 46. Berlin, 13. November 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Drews, Fortschritte und Neuerungen im Kran- und Windenbau
(Fortsetzung) S. 721.
– Vorreiter, Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt
(Fortsetzung) S. 724.
– Arndt, Untersuchungen über die Zementation von Stahl S. 729.
– Polytechnische Rundschau
S. 733.
– Bücherschau
S. 736.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CLXXXVI.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 13. November 1909. Heft 46.
Fortschritte und Neuerungen im Kran- und
Windenbau.
Von K. Drews, Oberlehrer an der Kgl.
höheren Maschinenbauschule in Posen.
(Fortsetzung von S. 707 d. Bd.)
Fortschritte und Neuerungen im Kran- und Windenbau.
Der gegenwärtige Stand der
Motorluftschiffahrt.
Von Ansbert Vorreiter.
(Fortsetzung und Schluß von S. 651 d.
Bd.)
Der gegenwärtige Stand der Motorluftschiffahrt.
Untersuchungen über die Zementation von
Stahlsiehe D. P. J.S. 359 d.
Bd..
Von K. Arndt,
Charlottenburg.
Untersuchungen über die Zementation von Stahl II.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 47. Berlin, 20. November 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Gewecke, Ueber die Einwirkung von Strukturänderungen auf
die physikalischen, insb. elektrischen Eigenschaften von Kupferdrähten und über die
Struktur des Kupfers in seinen verschiedenen Behandlungsstadien S. 737.
– Martens, Eisenbahnsignalwesen und Zugbremswirkung im
Betriebe mit Hochgeschwindigkeiten (Fortsetzung) S.
741.
– Drews, Fortschritte und Neuerungen im Kran- und Windenbau
(Fortsetzung) S. 744.
– Zuschriften an die Redaktion
S. 747.
– Polytechnische Rundschau
S. 749.
– Bücherschau
S. 752.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CXC.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
Mark, direkt franko unter Kreuzband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 6 M. 65 Pf., für
das Ausland 7 M. 30 Pf. Redaktionelle Sendungen sind zu richten an Geh. Reg.-Rat. Prof. M.
Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 20. November 1909. Heft 47.
Ueber die Einwirkung von
Strukturänderungen
auf die physikalischen, insb. elektrischen
Eigenschaften von Kupferdrähten und über die Struktur des Kupfers in seinen
verschiedenen Behandlungsstadien.
Von Dipl.-Ing. Hermann Gewecke,
Darmstadt.
Ueber die Einwirkung von Strukturänderungen.
Eisenbahnsignalwesen und Zugbremswirkung im
Betriebe mit Hochgeschwindigkeiten.
Von Eisenbahn-Bauinspektor Hans A.
Martens.
(Fortsetzung von S. 712 d. Bd.)
Eisenbahnsignalwesen und Zugbremswirkung im Betriebe mit
Hochgeschwindigkeiten.
Fortschritte und Neuerungen im Kran- und
Windenbau.
Von K. Drews, Oberlehrer an der Kgl.
höheren Maschinenbauschule in Posen.
(Fortsetzung von S. 724 d. Bd.)
Fortschritte und Neuerungen im Kran- und Windenbau.
Die Abschreibungsfrage in industriellen
Betrieben.
(Ohne Verantwortlichkeit der
Redaktion.)
Die Abschreibungsfrage in industriellen Betrieben.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 48. Berlin, 27. November 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Stephan, Die Spiralseile S.
753.
– Gewecke, Ueber die Einwirkung von Strukturänderungen auf
die physikalischen, insb. elektrischen Eigenschaften von Kupferdrähten und über die
Struktur des Kupfers in seinen verschiedenen Eigenschaftsstadien (Fortsetzung) S. 756.
– Motorlastzüge und Lastenförderung mit Motorfahrzeugen (Fortsetzung) S. 761.
– Zuschrift an die Redaktion, Die Betriebssicherheit der
Heißdampf-Lokomotive, Bauart Schmidt S. 764.
– Polytechnische Rundschau
S. 767.
– Bücherschau
S. 768.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CXCIV.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
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Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 27. November 1909. Heft 48.
Die Spiralseile.
Von P. Stephan,
Dortmund.
Die Spiralseile.
Ueber die Einwirkung von Strukturänderungen auf
die physikalischen, insb. elektrischen Eigenschaften von Kupferdrähten und über die
Struktur des Kupfers in seinen verschiedenen Behandlungsstadien.
Von. Dipl.-Ing. Hermann Gewecke,
Darmstadt.
(Fortsetzung von S. 741 d. Bd.)
Ueber die Einwirkung von Strukturänderungen.
Motorlastzüge und Lastenförderung mit
Motorfahrzeugen.
(Fortsetzung von S. 699 d. Bd.)
Motorlastzüge und Lastenförderung mit Motorfahrzeugen.
Zuschrift an die Redaktion.
(Ohne Verantwortlichkeit der
Redaktion.)
[Zuschrift an die Redaktion.]
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bei der Redaktion
eingegangene Bücher.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 49. Berlin, 4. Dezember 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Kollmann, Der Nachwuchs im Verwaltungsfach S. 769.
– Martens, Eisenbahnsignalwesen und Zugbremswirkung im
Betriebe mit Hochgeschwindigkeiten (Schluß) S. 772.
– Drews, Fortschritte und Neuerungen im Kran- und Windenbau
(Schluß) S. 775.
– Schultheis, Neuere Patente aus dem Hebemaschinenbau
(Fortsetzung) S. 779.
– Polytechnische Rundschau
S. 780.
– Bücherschau
S. 784.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CXCVIII.
Textabbildung Bd. 324
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Herausgegeben: Geheimer Regierungsrat Professor M. Rudeloff,
Groß-Lichterfelde-West.
Jährlich 52 Hefte in Quart. Abonnementspreis vierteljährlich 6
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Rudeloff, Groß-Lichterfelde-West, Fontanestraße, die
Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 4. Dezember 1909. Heft 49.
Der Nachwuchs im Verwaltungsfach.
Von Ingenieur Dr. phil. et jur. J.
Kollmann in Bad Ems.
Der Nachwuchs im Verwaltungsfach.
Eisenbahnsignalwesen und Zugbremswirkung im
Betriebe mit Hochgeschwindigkeiten.
Von Eisenbahn-Bauinspektor Hans A. Martens.
(Schluß von S. 743 d. Bd.)
Eisenbahnsignalwesen und Zugbremswirkung im Betriebe mit
Hochgeschwindigkeiten.
Fortschritte und Neuerungen im Kran- und
Windenbau.
Von K. Drews, Oberlehrer an der Kgl.
höheren Maschinenbauschule in Posen. (Schluß von
S. 747 d. Bd.)
Fortschritte und Neuerungen im Kran- und Windenbau.
Neuere Patente aus dem
Hebemaschinenbau.
Dritter Vierteljahresbericht der Klasse 35b von
Dipl.-Ing. Georg
Schultheis-Berlin.
(Fortsetzung von S. 537 d. Bd.)
Neuere Patente aus dem Hebemaschinenbau.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bücherschau.
Bücherschau.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 50. Berlin, 11. Dezember 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Stephan, Die Spiralseile S.
785.
– Gewecke, Ueber die Einwirkung von Strukturänderungen auf
die physikalischen, insb. elektrischen Eigenschaften von Kupferdrähten und über die
Struktur des Kupfers in seinen verschiedenen Eigenschaftsstadien (Fortsetzung) S. 788.
– Motorlastzüge und Lastenförderung mit Motorfahrzeugen (Fortsetzung) S. 793.
– Polytechnische Rundschau
S. 796.
– Bücherschau
S. 800.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CCV.
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Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
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90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 11. Dezember 1909. Heft 50.
Die Spiralseile.
Von P. Stephan,
Dortmund.
(Fortsetzung von S. 756 d. Bd.)
Die Spiralseile.
Ueber die Einwirkung von Strukturänderungen auf
die physikalischen, insb. elektrischen Eigenschaften von Kupferdrähten und über die
Struktur des Kupfers in seinen verschiedenen Behandlungsstadien.
Von Dipl.-Ing. Hermann Gewecke,
Darmstadt.
(Fortsetzung von S. 760 d. Bd.)
Ueber die Einwirkung von Strukturänderungen.
Motorlastzüge und Lastenförderung mit
Motorfahrzeugen.
(Fortsetzung von S. 764 d. Bd.)
Motorlastzüge und Lastenförderung mit Motorfahrzeugen.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bei der Redaktion
eingegangene Bücher.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 51. Berlin, 18. Dezember 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Stephan, Die Spiralseile (Schluß) S. 801.
– Holmboe, Die Wärmeleitzahl von Gasen und überhitzten
Dämpfen S. 803.
– Gewecke, Ueber die Einwirkung von Strukturänderungen auf
die physikalischen, insb. elektrischen Eigenschaften von Kupferdrähten und über die
Struktur des Kupfers in seinen verschiedenen Eigenschaftsstadien (Fortsetzung) S. 806.
– – Motorlastzüge und Lastenförderung mit Motorfahrzeugen S.
810.
– Polytechnische Rundschau
S. 813.
– Bücherschau
S. 816.
– Wirtschaftliche Rundschau
S. CCIX
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Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 18. Dezember 1909. Heft 51.
Die Spiralseile.
Von P. Stephan,
Dortmund.
(Schluß von S. 788 d. Bd.)
Die Spiralseile.
Die Wärmeleitzahl von Gasen und überhitzten
Dämpfen.
Von Carl Fred Holmboe,
Kristiania.
Die Wärmeleitzahl von Gasen und überhitzten Dämpfen.
Ueber die Einwirkung von Strukturänderungen auf
die physikalischen, insb. elektrischen Eigenschaften von Kupferdrähten und über die
Struktur des Kupfers in seinen verschiedenen Behandlungsstadien.
Von Dipl.-Ing. Hermann Gewecke,
Darmstadt.
(Fortsetzung von S. 793 d. Bd.)
Ueber die Einwirkung von Strukturänderungen.
Motorlastzüge und Lastenförderung mit
Motorfahrzeugen.
(Schluß von S. 796 d. Bd.)
Motorlastzüge und Lastenförderung mit Motorfahrzeugen.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
Bei der Redaktion
eingegangene Bücher.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
90. Jahrg., Bd. 324, Heft 52. Berlin, 27. Dezember 1909.
DINGLERSPOLYTECHNISCHES JOURNAL
Inhalt.
Gewecke, Ueber die Einwirkung von Strukturänderungen auf
die physikalischen, insb. elektrischen Eigenschaften von Kupferdrähten und über die
Struktur des Kupfers in seinen verschiedenen Eigenschaftsstadien (Schluß) S. 817.
– Polytechnische Rundschau
S. 822.
– Bücherschau
S. 822.
– Namen- und Sachregister. – Wirtschaftliche Rundschau S. CCXIII.
Textabbildung Bd. 324
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Groß-Lichterfelde-West.
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Expedition betreffende Schreiben an Richard Dietze,
Verlagsbuchhandlung (Dr. R. Dietze), Berlin W. 66, Maderstraße 15.
90. Jahrg., Bd. 324. Berlin, 27. Dezember 1909. Heft 52.
Ueber die Einwirkung von
Strukturänderungen
auf die physikalischen, insb. elektrischen
Eigenschaften von Kupferdrähten und über die Struktur des Kupfers in seinen
verschiedenen Behandlungsstadien.
Von Dipl.-Ing. Hermann Gewecke,
Darmstadt.
(Schluß von S. 810 d. Bd.)
Ueber die Einwirkung von Strukturänderungen.
Polytechnische Rundschau.
Polytechnische Rundschau.
[Bücherschau.]
[Bücherschau.]
Wirtschaftliche Rundschau.
Der Hafenbau von Constantza.
Die Arbeiten für den Hafenbau von Constantza sind im Jahre 1907 mit besonderem Eifer betrieben
worden und die Regierung soll, um den Hafen in allen seinen Teilen um einige Jahre früher, als
es ursprünglich geplant war, dem Weltverkehr fertig übergeben zu können, die ursprünglich dazu
bestimmten Kredite für die Zukunft bedeutend erhöhen wollen.
Man rechnet damit, in spätestens 6 Jahren den Hafen Constantza vollendet zu haben und hofft,
damit diesem mit allen Hilfsmitteln der Jetztzeit versehenen Seeplatz von Südosteuropa im
Weltverkehr eine wichtige Rolle sichern zu können.
Ein Plan, der die Hafenarbeiten nach dem Stande vom Herbst 1907 und deren
Längen und Stärkedimensionen sowie die ausgeführten und noch unausgeführten Kais zeigt,
liegt während der nächsten Wochen im Bureau der „Nachrichten für Handel und
Industrie,“ Berlin NW. 6, Luisenstr. 33, im Zimmer 241 für Interessenten zur
Einsichtnahme aus und kann nach Ablauf dieser Frist auf Antrag für kurze Zeit deutschen
Interessenten zugesandt werden. Die Anträge sind an das Reichsamt des Innern, Berlin W. 64,
Wilhelmstraße 74, zu richten.
Die Gesamtlänge der Kaibauten soll 6552 m betragen; die Kaimauern des im Rohbau für das Anlegen
der Dampfer fertigen Petroleumbassins belaufen sich auf 1167 m. Hier sind auch seit einem Jahre
die Röhrenleitungen gelegt, welche die Anlegeplätze der Petroleumdampfer mit dem großen
Petroleumdepot, von bis jetzt 16 Tankreservoiren verbinden, um das Petroleum unmittelbar aus
diesen in die Tankdampfer pumpen zu können.
Die künstlichen Zementblöcke, die dazu verwendet werden, haben eine mittlere Länge von 4,50 m und ein Gewicht von 40 Tonnen. Es sind bis jetzt etwa 16000
solcher Blöcke aus Zement und Puzzolanerde verwendet worden und die Ausgaben stellten sich für
die kleineren Kais auf 2000 bis 3000 Fr. pro Längenmeter. Unter Wasser sind Puzzolanblöcke
und an den der Benetzung und der Trockenheit ausgesetzten Höhen Zementblöcke verwendet.
Der Bau von 2 Getreidesilos ist im Außenbau nahezu vollendet. Es sind
in dem fertigen Maschinenhaus der ganzen Anlage die Motoren aufgestellt, während an dem inneren
Ausbau der bienenzellenartigen Getreideschachte und der maschinellen Einrichtung der Aufzüge
gearbeitet wird.
Diese Silospeicheranlage wird für jedes Silomagazin 6 Schienenstränge erhalten, auf denen 125
volle und 125 leere Getreidewaggons stehen können. Dieser Silospeicheranlage werden von einer
eigens zur Bedienung des Hafens auf dem Hochplateau außerhalb Constantza an der Linie
Constantza–Czernavoda erbauten, sehr geräumigen und mit allen Hilfsmitteln der neuesten Zeit im
Bau begriffenen „Triagestation,“
„Palas,“ aus, die Getreidezüge zugestellt und in ihr nach Entleerung wieder aufgenommen.
Je eine Gruppe von 2 Silospeichern, wie sie jetzt gebaut wird, kostet ungefähr 10 Millionen
Fr.
Die Einrichtungen für den Petroleumexport stützen sich bis heute auf
die drei besonderen Rohrleitungen für Benzin, raffiniertes Petroleum und Rohöl, welche von der
Staatsreservoirniederlage zu dem Petroleumhafenbassin auf dem Südkai gelegt sind und das
Einpumpen des Petroleums direkt aus den Landesreservoiren in die Schifftanks ermöglichen. Die
Landreservoiranlage des Staates, jetzt aus 16 Reservoiren von je rund 5000 Kubikmetern
bestehend, soll auf die Zahl von 30 solchen Reservoiren und die Zahl der vier Pumpen mit 2
Benzinmotoren, auf fünf mit 3 Motoren erhöht werden. Die Leistung jeder dieser Pumpen beträgt
200 Kubikmeter pro Stunde.
Diese Staatspetroleumniederlage erhält von den großen Niederlagen der rumänischen
Petroleumgesellschaften, der „teaua Romana“ und „Aquila Franco Romana,“ welche
eigene Anlagen mit Reservoirtanks auf dem Plateau, oberhalb des Hafens besitzen, das Petroleum
in Röhrenleitung zugesendet, während die übrigen exportierenden Gesellschaften ihr von
Constantza auszuführendes Petroleum in
Textabbildung Bd. 324
Tankwaggonzügen aus den Petroleumraffinerien und den Bohrgegenden
direkt zugesendet erhalten und in von ihnen gemieteten Staatsreservoiren deponieren, bis es in
die Tankdampfer eingepumpt wird.
Diese Petroleum-Verladeanstalt von Constantza soll eine der besteingerichteten unter den heute in
Europa existierenden werden.
Das Petroleumhafenbassin hat nach dem Urteil der Seeleute allerdings den Fehler, daß seine
unmittelbar hinter der Haupthafeneinfahrt beginnende Einfahrt den Tankdampfern zu schnell
aufeinander folgende Wendungen zumutet, was bei diesen alsdann schon zum größten Teil ihres
Wasserballastes entledigten Dampfern unter Umständen um so gefährlicher werden kann, als
dieselben, wenn die ganze Einrichtung fertig und in Betrieb gesetzt sein wird, ihre Feuer werden
zu löschen haben und nicht mit eigener Maschinenkraft, sondern an einem vom Lande aus bewegten
Kabestan in das Petroleumbassin geschleppt werden sollen.
Daß das Petroleumbassin für die stets steigende Petroleumeinfuhr bald zu klein sein wird, zeigt
sich schon heute öfter daran, daß Tankdampfer tagelang auf Anlegeplatzanweisung warten müssen,
weil alle Röhrenleitungen und Anlegeplätze von Dampfern schon besetzt sind.
Industriebegünstigungen in Rumänien.
Der rumänische Ministerrat hat auf Grund des Industriebegünstigungsgesetzes nach dem Bukarester
Staatsanzeiger No. 186 vom 29. November der von G. Florescu in Bacau zu gründenden Fabrik für die Herstellung chemischer Erzeugnisse die zollfreie
Einfuhr für alle zur ersten Einrichtung erforderlichen Maschinen ein für allemal für die Jahr
und die zollfreie Einfuhr für Maschinen, Maschinenteiln und Zubehörstücke auf die Dauer von 15
Jahren vom Datum der vollständigen Fertigstellung der Fabrik ab bewilligt.
Ebenso hat der Ministerrat auf Grund des Industriebegünstigungsgesetzes nach dem Bukarester
Staatsanzeiger vom 27. November No. 184 der Eisenkonstruktionsfirma
Fr. Weigel, Bukarest, Verlängerung der Begünstigung für zollfreie Einfuhr von Maschinen,
Maschinenteilen und Zubehörstücken auf die Dauer eines Jahres, vom 29. Oktober d. Js. ab,
gewährt.
(Nach Berichten des Kaiserl. Konsulats in Bukarest.)
Bericht über eine französische Studienreise nach Abessinien.
Der Schriftsteller und Conseiller du Commerce Extérieur Auguste Rozis hat mit Unterstützung der
französischen Regierung und der Handelskammer von Paris eine Studienreise nach Abessinien
gemacht und über die Ergebnisse seiner Studien einen Bericht erstattet, der von der Société de
Geographie Commerciale de Paris in ihrem Bulletin Mensuel Juli 1908 veröffentlicht worden
ist.
Dieses Druckheft liegt während der nächsten Wochen im Bureau der „Narichten für Handel und
Industrie,“ Berlin NW. 6, Luisenstraße 33, im Zimmer 241 für Interessenten zur
Einsichtnahme aus und kann nach Ablauf dieser Frist auswärtigen Interessenten auf Antrag für
kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind an das Reichsamt des Innern, Berlin W. 64,
Wilhelmstraße 74, zu richten.
(Nach einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Paris.)
Auschreibungen.
Lieferung von zwei Dampfkranen nach Càdiz an die Junta de Obras del
puerto de Cádiz. Vorläufige Kaution: 5%; endgültige: 10 %. Verhandlung: 4. Januar 1909. Näheres
an Ort und Stelle. Die erste Verhandlung ist für ungültig erklärt worden. (Gaceta de
Madrid.)
Spanien. Lieferung von zwei Materialtransportwagen mit Dampf- oder
Gasolinbetrieb für die Junta de Obras del Pontano (Stauwerk) de Santa Maria de Belsue
in Huesca, calle del Padre Huesca No. 35. Frist für Angebote: 5. Januar 1908. Kaution: 1500
Pesetas. (Gaceta de Madrid.)
Textabbildung Bd. 324
Bahnprojekte in Ungarn. Eisenbahn-Vorkonzessionen erhielten: Der
pens. General Karl Wildner und der pens. Ministerialrat Soma Borszéky in Budapest für eine
Lokalbahn von Gyergyóóditró bis Gyergyóbélbor; Bankdirektor Dr. Ludwig Dekány in Tiszapolgár für
eine Lokalbahn von Hajduböszörmény bis Tiszapolgár und bis Miskolc, der Halaser Insasse Dyonis
Hermann für eine Lokalbahn von Kecskemét-Alsópályaudvar bis Halas und bis Szeged; die Arader
Straßenbahn und Ziegeleifabriks-Aktiengesellschaft für die Verlängerung ihrer Straßenbahnlinie
mit Ueberbrückung des Marosflusses bis Ujarad; der Trencséner Advokat Dr. Bela Petó für eine
Schmalspurbahn von Nagytapolcsány bis Kistapolcsány; Bauunternehmer Ladislaus Uherek in Pöstyén
für eine schmalspurige elektrische Bahn von der Station Pöstyén bis zum Kurort Pöstyén; die
Szabadkaer Insassen Johann Kowács und Dr. Koloman Pertich für ein landwirtschaftliches
Eisenbahnnetz mit 0,76 m Spurweite von Szabadka bis
Császárttöltes resp. bis Baja und O-Kanizsa. (Oesterreichischer Zentral-Anzeiger für das
öffentliche Lieferungswesen.)
Verbesserung der Wasserversorgung, elektrischen Beleuchtung und Markthallen
von Puerto Alegre (Brasilien). Der gesetzgebenden Versammlung des Staates Rio Grande do
Sul ist ein Entwurf vorgelegt worden, wonach die Regierung ermächtigt werden soll, der
Stadtverwaltung von Porto Alegre für obigen Zweck die Aufnahme einer Anleihe von 600 : 000 $ zu
genehmigen. (The Brasilian Review.)
Lieferung eines Baggers für die Barre von Punta del Indio
(Argentinien). Verhandlung: 4. Februar 1909. Näheres bei der Dirección General de Obras
Hidráulicas, cección máquinas y materiales, in Buenos Aires. (Boletin Oficial de la Repüblica
Argentina.)
Lieferung von Brückenbaumaterial nach Buenos Aires. Die Direción
General de Contabilidad in Buenos Aires vergibt am 18. Januar 1909, 3 Uhr, die Lieferung des
metallenen und maschinellen Teiles für eine Zugbrücke über den Riachuelo (kleiner Fluß) in der
Hauptstadt. Näheres bei der genannten Behörde.
Chile. Lieferung von 2120 Tonnen Schienen für Eisenbahnen von 1 m
Spurweite. Angebote nimmt die Generaldirektion der öffentlichen Arbeiten in Santiago bis zum 15.
Januar 1909 entgegen. Pläne liegen daselbst aus. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in
Valparaiso.)
Argentinien. Lieferung von drei Dampfern für die Schiffahrt auf dem
Rio Bermejo. Verhandlung: 18. Januar 1909, 2 Uhr, bei der Dirección General de Obras Hidráulicas
in Buenos Aires. Näheres bei deren Sección Máquinas y Materiales, Casa de Gobierno, 3. Stock.
(Boletin Oficial de la República Argentina.)
Vorkonzessionen für neue Kleinbahnen in Österreich-Ungarn. Heinrich
Graf Clam Martinic in Prag erhielt die Vorkonzession für die Fortsetzung der schmalspurigen
Lokalbahn Schlan-Smečno Kačic über Srb nach Stein-Zobrowic.
Die Stadtgemeinde Czernowitz erhielt die Vorkonzession für eine elektrische Kleinbahn von der
bestehenden elektrischen Straßenbahn in Czernowitz über den Pruth nach Sadagóra. (Oesterr.
Zentral-Anzeiger für das öffentl. Lieferungswesen.)
Uebertragung einer Bahnkonzession in Rio Grande do Norte. Der
Präsident der Republik hat ein jetzt veröffentlichtes Dekret unterzeichnet, wodurch die
Konzession für den Bau des Abschnitts Taipú–Caicó der Rio Grande do Norte-Eisenbahn auf die
Herren Proença und Gouvea (Wohnort nicht genannt) übertragen wird. (The Brazilian Review.)
Die Konzession für die chilenische Eisenbahn „Caleta de la
Chimba–Argentinische Grenze“ bezieht sich auf den Bau einer Bahn von Caleta de
la Chimba nach dem Salzsee „El Carmen“ mit dem Rechte der Verlängerung bis zur
argentinischen Grenze in der Richtung nach Salta und Herstellung von Zweiglinien nach der
Aguas-Blancas-Bahn und nach dem Salpeterwerk „El Boquete,“ sowie nach Antofagasta und
Mejillones. In ihrem Besitz ist der vermögende erführe Salpeter-Industrielle Emilio Carrasco,
der Inhaber der Eisenbahnkonzession Salta–Chilenische Grenze. Dieser hat
Textabbildung Bd. 324
dem Vernehmen nach die chilenische Konzession von Eduard Delano und
Luis Barrios und die von Horacio Fabres, Manuel Antonio Maira und Santiago J. Zanelli käuflich
erworben, und zwar derart, daß die letztgenannten Konzessionäre sich an dem Unternehmen
beteiligen werden. Die Caleta de la Chimba ist eine 5 km nördlich von Antofagasta gelegene,
durch die Insel gleichen Namens völlig geschützte Einbuchtung der Bai von Antofagasta von einem
Flächeninhalt von 21¾ ha. Für die erforderlichen Hafenanlagen soll Herr Carrasco an jener Bucht
bereits über beträchtliche Ländereien verfügen. Bei der Nähe von Antofagasta und dessen
bekannten Mängeln wird darauf gehofft, einen erheblichen Teil der Warenbewegung dieses Hafens,
die sich im Jahre 1907 auf 963499 Tonnen belief, nach Caleta de la Chimba zu ziehen. Die
geplante Bahn, die in Chile an Erzen und allerdings mangelhaften, vor allem ungleichmäßigen
Salpeterfeldern reiche Gegenden mit dem Meere in Verbindung bringen wird, kann nach einem
Berichte des Kgl. Geh. Baurats Offermann eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung erlangen. Die
Ertragsfähigkeit läßt sich indes noch nicht beurteilen, da über die Baukosten nichts bekannt
geworden ist. Die Pläne für die Eisenbahn bis zum Salzsee El Carmen müssen innerhalb eines
Jahres und die für die Fortsetzung nach der argentinischen Grenze binnen zwei Jahren – gerechnet
vom Tage der die Genehmigung zum Bahnbau erteilenden Verordnung vom 25. August 1907 – der
chilenischen Regierung zur Bestätigung unterbreitet werden. Die Inangriffnahme des Baues soll in
6 Monaten und dessen Fertigstellung in 5 Jahren nach dieser Bestätigung erfolgen. Die von den
Unternehmern zu hinterlegende Sicherheit beträgt 10000 $. Die Konzession soll hinfällig werden,
wenn nicht über sie nach Hinterlegung der Sicherheit binnen 2 Monaten nach dem Datum des
Verleihungsdekrets ein notarieller Vertrag abgeschlossen wird.
Dem Vernehmen nach hat Herr Carrasco, der in Buenos Aires für den Bahnbau ein technisches Bureau
errichtet haben soll, sich nach England begeben, um für sein Unternehmen ein Syndikat zu
bilden. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Valparaiso vom 26. Oktober 1908.)
Absatzgelegenheit für rollendes Eisenbahnmaterial nach Brasilien. Nach
einer Mitteilung aus Brasilien hat der Minister der öffentlichen Arbeiten bei der Kammer einen
Kredit zum Ankauf folgenden rollenden Materials nachgesucht: 10 Lokomotiven, 10 Wagen I. Kl., 15
Wagen II. Kl., 10 Güterwagen, 6 Postwagen und 5 Schlafwagen, sämtlich für den Fernverkehr, sowie
um 25 Wagen I. Kl. und 30 Wagen II. Kl. für den Stadt- und Vorortverkehr. (Moniteur Officiel du
Commerce.)
Absatzmöglichkeit für Motorbote auf Kuba.
Kuba mit seinen schönen Häfen und Wasserwegen sollte ein günstiges Absatzfeld für Motorboote und
Zubehör von solchen abgeben; bisher jedoch sind verhältnismäßig wenig Motorboote dort im
Gebrauch. Das ist in der Hauptsache eine Folge des Mangels an Einrichtungen für die Ausbesserung
von Motoren, die in Unordnung geraten sind, und des teuren Preises von Gasolin auf Kuba. Im
übrigen scheint aber bei der kubanischen Bevölkerung eine besondere Neigung für Bootfahrten zum
Vergnügen nicht zu bestehen. Es gibt in Santiago einen sogenannten „Nautical Club,“ aber
auch für seine Mitglieder scheinen Bootfahrten wenig Anziehungskraft zu besitzen, obwohl der
Hafen von Santiago eine sehr günstige Gelegenheit zur Ausübung dieses Sports bietet.
Immerhin dürften Motorboote zu annehmbaren Preisen, die leicht zu handhaben und auszubessern
wären, falls sie in passender Weise vorgeführt würden, wohl einigen Absatz finden. Die
Entsendung eines tätigen Vertreters mit einem guten Boote, der imstande wäre, Agenten zu werben
und anzulernen und bei der Bevölkerung das Interesse für Motorbootfahrten zu erwecken, wäre
Firmen, die ihre Boote auf Kuba abzusetzen wünschen, zu empfehlen.
(Nach Monthly Consular and Trade Reports.)
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Verwendung von Automobilen und Motorbooten in Yucatan.
Vor ungefähr 3½ Jahren waren in Merida, der Hauptstadt der mexikanischen Halbinsel Yucatan, 200
Stück Privat-Automobile in Verwendung. In Progreso und den binnenländischen Plätzen erreichte
der Gebrauch der Kraftwagen keinen nennenswerten Umfang, weil sich die Bevölkerung die
Anschaffung von solchen nicht zu gestatten vermochte. Während Merida eine der am besten
gepflasterten Städte Mexikos ist, sind die Straßen im sonstigen Gebiete des Staates Yucatan für
die Befahrung mit Automobilen ungeeignet. Als öffentliche Beförderungsmittel sind Automobile in
Yucatan noch nicht zur Einführung gelangt, und dafür besteht auch wenig Aussicht, da die Kosten
der Heizung, Reparatur und sonstigen Bedürfnisse für Automobile sich zu hoch stellen. Der
Betrieb der Einspännerdroschken, wovon Merida etwa 450 Stück aufzuweisen hat, stellt sich
entschieden billiger.
Die Geschäftskrisis, welche Yucatan jetzt durchzumachen hat, macht sich auch in einem sehr
bedeutenden Rückgang der Automobilverwendung bemerklich. Nach den Ausweisen der Steuerbehörden
werden jetzt nur noch 35 Automobile in Meridan gebraucht und zur Steuer herangezogen. Viele
Automobile sind von ihren Besitzern außer Betrieb gesetzt worden und werden erst bei gebesserter
finanzieller Lage wieder in Verwendung genommen werden, verschiedene sind nach anderen Plätzen
der mexikanischen Republik verkauft worden, und viele sind jetzt zum vierten Teile ihres
ursprünglichen Preises erhältlich.
Von den noch verwendeten Kraftwagen sind vielleicht 5 oder 6 französisches Erzeugnis, aber im
übrigen beherrschen die Wagen aus den Vereinigten Staaten das Feld. Sie sollen sich durch
geringe Reparaturbedürftigkeit auszeichnen, was bei den mangelhaften Werkstätteneinrichtungen
für Automobilausbesserung in Yucatan einen großen Vorteil bedeutet. Die Kosten für Unterhaltung
eines gewöhnlichen Tourenwagens für 4 bis 5 Personen in Yucatan einschließlich Garage,
Heizmaterial, Schmiermittel, Reparaturen und Gemeindeabgaben berechnen sich auf 90 $ (à 4.20
Mk.) für den Monat. Die Steuer kostet 6 $, Gasolin im Großhandel 39 bis 44 Cents die Gallone
(etwa 41), die Garagemiete 15 $ im Monat, ein Satz Räder, der etwa 6 Monate aushält, rund 100
$.
Für Motorboote findet sich in Yucatan bisher noch kaum ein Absatz. Seen, Flüsse und sonstige
Wasserwege fehlen im Innern der Halbinsel. Der sogenannte Hafen von Progreso ist eine offene
Reede ohne jeden Schutz; das flache Wasser hat zur Folge, daß fortwährend ein starker Seegang
herrscht, welcher nur bei Landwind nachläßt, der aber selten ist. Infolgedessen müssen alle dort
zur Verwendung kommenden Fahrzeuge seetüchtig und fest sein, und es ist kaum möglich, mit
gewöhnlichen Motorbooten dort zu fahren. Die Regierung plant aber nunmehr die Schaffung eines
Kunsthafens oder wenigstens die Anlage eines Wellenbrechers. Sobald ein solcher fertiggestellt
ist, wird die Absatzmöglichkeit für Motorboote in Yucatan gegeben sein.
(Nach Daily Consular and Trade Reports.)
Industrie-Begünstigungen in Rumänien.
Der rumänische Ministerrat hat auf Grund des Industriebegünstigungsgesetzes u.a. folgende
Vergünstigungen bewilligt:
Textabbildung Bd. 324
Der von Nicolae Luchianu in der Stadt Vaslui zu errichtenden Oelfabrik, die zollfreie Einfuhr von Maschinen, Maschinenteilen und Zubehörstücken auf
die Dauer von 15 Jahren, der auf dem Gute Lucacesti, Gemeinde Asău, Bezirk Bacau, von Kissing
& Möllmann zu gründenden Resonanzen-Fabrik und Säge die zollfreie
Einfuhr für die zur ersten Einrichtung erforderlichen Maschinen und zwar: Ein Lokomobil mit
Zubehörstücken 8000 kg, zwei große Gatter mit Zubehörstücken 16000 kg, ein venetianisches Gatter
3500 kg, zwei kleine Hobelmaschinen 2500 kg, drei kleine Zirkularsägen 2000 kg, eine Pendelsäge
500 kg, eine Dynamomaschine mit Zubehörteilen 1200 kg, ein vollständiger Schärfapparat 700 kg,
ein Sägeblattschärfapparat 500 kg, Eisenbahnschienen 5000 kg und Weichen für Schienen 500 kg ein
für allemal auf die Dauer eines Jahres und die zollfreie Einfuhr für Maschinen, Bestandteile und
Zubehörstücke auf die Dauer von 15 Jahren.
(Nach Berichten des Kaiserl. Konsulats in Budapest.)
Geplante Aenderung des französischen Berggesetzes.
In der 2. Sitzung der Deputiertenkammer vom 17. November v. Js. hat die Regierung einen
Gesetzentwurf über eine wesentliche Abänderung des französischen Bergrechtgesetzes vom 21. April
1810 und einen Gesetzentwurf über den Rückkauf der Bergwerkskonzessionen durch den Staat
eingebracht. Beide Vorlagen sind von der Deputiertenkammer an ihre Kommission für Bergwesen zum
Bericht überwiesen worden und sollen demnächst gedruckt und verteilt werden.
Im ersten Entwurf bestehen danach die wichtigsten Neuerungen im folgenden: An die Verleihung
einer Bergwerkskonzession soll die Regierung für den Beliehenen die Verpflichtung knüpfen
dürfen, entweder eine Fabrik für die Verwertung der Erzeugnisse des Bergwerks zu errichten oder
zur Herstellung von öffentlichen, dem Unternehmen nützlichen Straßen beizusteuern oder eine
Subvention zu Einrichtungen für Arbeiterwohlfahrt zu leisten, und bei Nichterfüllung der
Verpflichtungen soll die Konzession hinfällig werden. Kein Bergwerk soll fernerhin ohne
vorherige (Genehmigung der Regierung verkauft oder verpachtet werden dürfen. Die Konzession soll
auch dann hinfällig werden, wenn der Inhaber die ihm befohlenen Sicherheitsmaßregeln nicht
ausführen oder das Bergwerk über 2 Jahre lang unbetrieben läßt. An dem Reinerträgnis der
Bergwerke soll der Staat vermittels einer mit der Höhe des Erträgnisses ebenfalls steigenden
Steuer teilnehmen. Beim Vorhandensein mehrerer Konzessionsbewerber soll der Staat unter gewissen
Umständen die Konzession im Wege der öffentlichen Versteigerung vergeben dürfen; u.a.m.
Der zweite Gesetzentwurf gibt unter gewissen Bedingungen und Sicherheiten dem Staate ein
Rückkaufsrecht hinsichtlich der verliehenen Konzessionen mit der Maßgabe, daß der Staat die
zurückgekauften Konzessionen entweder solbst ausbeutet oder verkauft oder verpachtet.
Französische Preßäußerungen zur Sache sowie sonstige berichtliche Unterlagen können auswärtigen
Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind an das Reichsamt des
Innern, Berlin W. 64, Wilhelmstraße 74, zu richten.
Geplanter Eisenbahnbau von Santa Ana nach Ahuachapan in San
Salvador.
Die Regierung von San Salvador plant den Abschluß eines Vertrages mit der Salvador Railway
Company (Limited) in London über den Bau einer Bahn von Santa Ana nach Ahuachapan über
Chalchuapa und Antiquizaya. Gemäß dem Vertrag soll nach Fertigstellung der Bahnlinie auf ihr
täglich mindestens ein Zug in jeder Richtung zwischen den Endstationen verkehren. Die Regierung
bewilligt der Gesellschaft ein Wegerecht für einen Streifen von mindestens 20 m Breite und tritt
ihr den für Stationen, Weichenanlagen usw. erforderlichen Boden abgabenfrei ab. Für Privatland
muß die Gesellschaft der Regierung für 1 km 1200 Pesos vergüten. Der Bau soll zeitig im Jahre
1909 beginnen und innerhalb zwei Jahren vollendet werden. Die Regierung soll
Textabbildung Bd. 324
eine Subvention von jährlich 2085 £ für einen Zeitraum von 35 Jahren
oder für die Geltungsdauer des Vertrages bezahlen.
(Nach Bulletin of the International Bureau of the American Republics.)
Wasserkräfte im mexikanischen Bezirke Guadalajara.
Nach einer Zusammenstellung der Mexican Central Railway sind in der Stadt Guadalajara und dem von
ihr beherrschten Bezirke Wasserkräfte in einer Gesamtstärke von 200000 Pferdekräften
verfügbar.
Die Konzession Bermejillo in Juanacatlan für 15000 Litern Wasser in der Sekunde bei 57 m Fall
umfaßt eine theoretische Kraft von 11400 Pferdekräften, die Konzession Manuel Cuesta Gallardo
für 15000 Litern Wasser in der Sekunde bei 250 m Fall eine solche von 50000 Pferdekräften, die
französische oder Negrete-Konzession für die gleiche Wassermenge bei 110 m Fall eine solche von
12000 Pferdekräften, die Konzession Perez-Vasquez-Rogers für dieselbe Wassermenge bei 210 m Fall
eine solche von 42000 Pferdekräften. Das ergibt eine Summe von 115400 durch Konzessionen zur
Ausnutzung vergebenen Pferdekräften. Für Gewinnung von annähernd 100000 Pferdekräften
stehen außerdem noch freie Wassermengen zur Verfügung.
Die erwähnten Konzessionen beziehen sich auf Ausnutzung des Santiago River vom Lake Chapala bis
zu einem Punkte 2 km unterhalb San Cristobal und erstrecken sich über eine Stromlänge von rund
90 km; der Flußlauf bildet einen Halbkreis um Guadalajara. Die Stellen für Gewinnung der übrigen
100000 Pferdekräfte befinden sich weiter abwärts, aber nicht weiter als 25 km von der Stadt.
Die Gesellschaften, welche die Konzessionen erworben haben, führen viel neue Maschinen ein. Die
Inhaberin der besten Konzession hat sich kürzlich das Recht zur Versorgung der Gemeinde
Guadalajara mit Licht und Kraft gesichert.
(Nach Bulletin of the International Bureau of the American Republics.)
Neue Eisenbahnbauten in Brasilien.
Nach den Veröffentlichungen im Diario Official von Rio de Janeiro seit August d. Js. ist die
Vergebung nachfolgender Eisenbahnbauten an bestimmte Unternehmer erfolgt, die – soviel bekannt –
die darüber mit der Bundesregierung abzuschließenden Verträge inzwischen unterzeichnet
haben.
Textabbildung Bd. 324
1. Bau einer Bahnstrecke von Itaqtti nach S. Borja am Uruguayflusse, als
Verlängerung der Strecke Quarahim–Itaqui im Staate Rio Grande do Sul, vergeben an die Brazil
Great Southern Railway – Dekret No. 7122 vom 17. September 1908 (Diario Official vom 16. Oktober
d. Js.).
Gleichzeitig ist der Betrieb der neuen Strecke der genannten Gesellschaft auf 60 Jahre verpachtet
worden, deren bisherige Betriebe in Südbrasilien in den achtziger Jahren des vorigen
Jahrhunderts begonnen haben, und der für später in dem neuen Vertrag ein Vorzugsrecht betreffend
eine noch weitergehende Verlängerung der Bahn zugestanden ist.
Die Brazil Great Southern Railway hat den Sitz ihrer Zentralverwaltung in London, Head-office
daselbst: 14. Queen Victoria Street.
2. Bau einer Banstrecke der Zentralbahn von Rio Grande do Norte zwischen Taipu
und Caico, vergeben zunächst an Luiz Soares de Gouvea, umfassend den Bau des Bahnkörpers nebst
Lieferung des gesamten dazu vom Ausland einzuführenden Materials (nämlich: metallischer Oberbau
von Brücken und Viadukten, Schienen und Zubehör, rollendes Material, Telegraphenmaterial,
Maschinen, Wasserversorgungsapparate usw.), Befestigungs- und Kunstbauten, Montage,
Schienenlegung, Wege- und Telegraphenbau sowie Gebäudeerrichtungen. Dekret vom 20. August 1908.
(Diario Official vom 6. Oktober d. Js.)
Von Luiz Soares Gouvea ist dieser Vertrag demnächst durch Dekret vom 5. November 1908 – Diario
Official vom 15. November d. Js. – auf eine von dem genannten Gouvea und einem João Proenca
errichtete Gesellschaft Proença & Gouvea übertragen worden.
Der Bau soll binnen drei Monaten begonnen und in 30 bis 36 Monaten zu Ende geführt werden. Arbeit
und Material sind zu vertragsmäßig festgelegten (nicht veröffentlichten) Preisen in noch
auszugebenden Titeln der 5%igen öffentlichen Schuld zu bezahlen. Zu bauende Strecke 244 km.
Der Unternehmer hat eine Sicherheit von 50 Contos de Reis für die ordnungsmäßige Ausführung des
Vertrages zu hinterlegen.
3. Bau der Bahnstrecke von São Luiz bis Caxias (Staat Maranhão) nebst einer
Zweigstrecke nach Itaquy (verschieden von dem gleichnamigen zu 1 genannten Orte), vergeben an
Proença, Echeverrie & Comp. – umfassend Arbeiten und Materiallieferungen wie oben zu 2 –
Dekret vom 20. August 1908. (Diario Official vom 17. Oktober d. Js.)
Beginn und Beendigung der Bauten, Bezahlung und Sicherheitsleistung wie oben zu 2. Zu bauende
Strecke 400 km.
Deutsche Interessenten werden sich wegen Beteiligung an etwaigen Materiallieferungen bezüglich
der Bahn zu 1 an die angegebene Adresse in London, bezüglich der Bahnen zu 2 und 3 (eventuell
durch Vermittelung von Geschäftsverbindungen in Rio) an die Firmen Proença & Gouvea bezw.
Proença, Echeverrie & Comp. wenden können, die in Rio de Janeiro in der Rua da Assemblea No.
33 ein gemeinschaftliches Kontor unterhalten.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Rio de Janeiro.)
Ausschreibungen und Projekte.
Gasbeleuchtung in Tournai (Belgien). Die Administration communale in
Tournai nimmt bis zum i. Februar 1909 (anstatt bis zum 1. Januar) Vorschläge für die Konzession
der Gasbeleuchtung vom 1. September 1911 ab entgegen.
–––––
☞ Der heutigen Nummer sind Prospekte von Ingenieur H. Sack, Düss.-Rath beigefügt, die wir der
frdl. Beachtung unserer Leser bestens empfehlen.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Gründung neuer Unternehmungen in Finnland.
Eine bedeutende Neugründung der letzten Zeit in Finnland ist die Schaffung einer Zentralbank der Sparbanken. Das Sparbankwesen ist in dem Lande stark
entwickelt; es gibt mehr als 330 Sparbanken mit einem Kapital von mehr als 200 Millionen finn.
M. Es hat sich seit längerer Zeit das Bedürfnis nach einem näheren Zusammenschluß unter diesen
geltend gemacht, und bereits 1903 wurde in diesem Sinne der Finnische Sparbankverein gestiftet.
Eine Delegation dieses Vereins studierte vor zwei Jahren die entsprechenden Einrichtungen in
Oesterreich, und Ende vorigen Jahres war man dahin gelangt, ein Statut zu einer Zentralbank
aufzustellen, das im laufenden Jahre vom Senat bestätigt worden ist. Danach darf eine Sparbank
nicht mehr Aktien der Zentralbank zeichnen als bis zum halben Betrage ihrer eigenen Fonds. Diese
Bestimmung bezweckt, zu verhindern, daß die Einleger ihre Mittel in zu hohem Betrage in Aktien
anlegen. Von besonderer Bedeutung für das wirtschaftliche Leben des Landes ist es, daß nunmehr
die Sparbanken das Recht haben, Aktien zu zeichnen und zu besitzen. Das Aktienkapital der
Zentralbank ist auf ½ Million finn. M. festgesetzt und kann auf 5 Millionen erhöht werden.
Privatpersonen können nicht Aktionäre sein. Die Zentralsparbank nimmt u.a. Gelder auf
Depositions- und laufende Rechnung an, fertigt Obligationen aus und bewilligt Darlehne an
Sparbanken, Gemeinde und andere öffentliche Rechtsgemeinschaften.
In Helsingfors wird auf Grund Gemeindebeschlusses ein städtisches Elektrizitätswerk mit einem Kapitalwert von etwa 4 Millionen finn. M. gebaut. Das dazu
erforderliche Material ist zum größten Teil an deutsche Firmen vergeben worden. Zugleich ist die
Errichtung eines neuen Gaswerkes beschlossen worden, das im Jahre
1910 fertig werden soll.
Behufs Aus- und Umbaues des elektrischen Straßenbahnnetzes in
Helsingfors hat die hiesige Straßenbahngesellschaft eine Obligationsanleihe von 800000 finn. M.
aufgenommen und das Aktienkapital um 625000 finn. M. erhöht. Die Arbeiten, die hauptsächlich in
der Anlage eines Doppelgeleises bestehen, werden von einer schwedischen Gesellschaft ausgeführt.
In Abo findet der Bau einer elektrischen Straßenbahn durch eine deutsche Firma statt.
Die Suomen Kauppapankki in Wiborg, deren Deposita sich auf über 4½
Millionen finn. M. belaufen, hat in der Landeshauptstadt eine Filiale angelegt.
Zwei Unternehmungen, welche die Herstellung von Zement in größerem
Umfange betreiben wollen, sind in Pargas zu verzeichnen, wo sich das nötige Rohmaterial in
größerer Menge findet. Erstens erweitert die dort schon seit längerer Zeit tätige Pargas
Kalkberg Aktiengesellschaft, welche die größte ihrer Art in Finnland sein dürfte, ihre bisher
auf Gewinnung von Kalk gerichtete Tätigkeit, indem sie statt der bisherigen 40000 Tons nunmehr
jährlich 100000 und außerdem 240000 Faß Zement herstellen will, und zu diesem Zwecke um ein
Amortisations-Staatsdarlehn von 1 Million finn. M. sowie um zollfreie Einfuhr von Maschinen und
Baumaterial nachgesucht. Zweitens ist dort eine Neugründung im Werke, an der sich einige
bekannte größere Industrielle beteiligen, und die außer einer Staatsunterstützung sowie einem
Staatsdarlehn und zollfreier Einfuhr von Materialien und Maschinen zum Baue auch die Einführung
eines Zolles auf ausländischen Zement beim Senate betreiben, nämlich 1,5 finn. M. pro Faß von 180 kg Gewicht. Die Grundstücksankaufs-
und Baukosten werden auf 1,8 Millionen finn. M. berechnet.
Beabsichtigt wird, 200000 Faß jährlich herzustellen, d.h. etwa die Hälfte des voraussichtlichen
diesjährigen Imports. Aus Deutschland werden zurzeit 30 bis 40 Millionen kg jährlich
Textabbildung Bd. 324
eingeführt. Bei etwaiger Einführung eines Zolles gegen das Ausland
dürfte viel Zement aus Rußland bezogen werden, das eine starke Produktion darin hat. Nach einem
kürzlich bekannt gewordenen Gutachten der Oberzollbehörde ist letztere indes gegen einen
Importzoll auf Zement, da ein solcher nur die Ware verteuern werde, ohne der einheimischen
Produktion zugute zu kommen. Die Industrieverwaltung schlägt einen Zoll von 1 finn. M. pro Faß
vor, da alle Nachbarländer einen derartigen Zoll hätten. Eine Staatssubvention würde die
Industrieverwaltung nicht bewilligen, wohl aber ein Staatsdarlehn in Höhe von 400000 finn. M.
mit zweiprozentiger Amortisation, doch müßte dieses gegebenenfalls zwischen beiden
Unternehmungen geteilt werden. Die zollfreie Einfuhr von Maschinen und Baumaterial wird von
beiden Behörden abgelehnt. Der Senat wird nunmehr in der Sache Beschluß fassen.
Auf dem Gebiete der Holz- und Zelluloseindustrie ist zu erwähnen, daß die Kotka Zellulosefabrik, deren Betrieb in
finanzielle Schwierigkeiten geraten war, durch Zuführung neuen Kapitals und Reorganisation der
Aktiengesellschaft neuerdings saniert worden ist. Die Kreditoren mußten für den Gesamtbetrag
ihrer Forderung Aktien zeichnen und die alten Aktienbesitzer erhielten 20% ihrer alten Aktien in
neuen Aktien ausbezahlt, mußten dagegen aber einen Teil neues Geld schaffen. Die ebenfalls in
Kotka mit einem Sägewerk und einer Zellulosefabrik tätige, in norwegischem Besitze befindliche
Halla Aktiebolag hat behufs Betriebserweiterung eine 5prozentige Obligationsanleihe von 5
Millionen finn. M. aufgenommen, wofür der 110000 ha große Waldbestand der Gesellschaft
verpfändet worden ist. Der große Fabrikkomplex Kymmene Aktiebolag, die vor einem Jahre in eine
mißliche Geschäftslage geriet und den Befrieb auf zwei Fabriken einstellen mußte, hat diesen zum
Teil wieder aufgenommen und bietet jetzt bessere Aussichten für die Zukunft, nachdem einige als
tüchtig bekannte Geschäftsleute die Administration übernommen haben. Die Zellulosefabrik
ist voll im Gange und von den Papiermaschinen bisher eine in Gang gesetzt. Weitere werden
folgen, sobald sich die Aufträge mehren. Vorläufig scheint hierzu jedoch wenig Aussicht
vorhanden zu sein, da der Konsum im allgemeinen hier sowohl wie in Rußland recht beschränkt ist.
Auch sind die Preise zurzeit nicht verlockend.
Eine neue Holzschleiferei ist geplant bei Warkaus seitens der Firma Paul Wahl & Co.Ueber den Uebergang sämtlicher Werke der Firma Paul
Wahl & Co. an die Firma W. Gutzeit & Co. finden zurzeit Verhandlungen
statt.; auch wird eine solche in Ykspää bei Wiborg seitens der „Osakeyhtiö
Tienhaaran Puuhiomo- u. Tiilitehdas“ errichtet. Die Errichtung einer weiteren Zellulose-
und einer Papierfabrik im östlichen Finnland ist in Aussicht genommen mit Hilfe eines in
Norwegen aufgebrachten Kapitals von 5 Millionen finn. M., die die Gesellschaft Aktiebolaget
Tornatorin Tainionkoski aufnehmen will.
Die Papierfabriken Kymmene Aktiebolag, Papperskontoret i Tammerfors, G.A. Serlachius Aktiebolag,
Myllykoski Träsliperi Aktiebolag und Aktiebolaget E. Klaile, die Zeitungspapier anfertigen,
haben dem „Finska Pappersföreningen“ in Wiborg den Alleinverkauf von Zeitungsdruckpapier,
weißer Makulatur und solchem ungefärbten Druckpapier, das bis zu 41½ Penni das kg notiert wird,
übertragen, und zwar vom 1. Januar 1909 an. Damit dürfte ein wesentlicher Schritt zur
Verbesserung der Preise getan sein.
Eine Gesellschaft zur Gewinnung von Topfstein in Junga hat sich in Wiborg mit einem Kapital von
200000 finn. M. gebildet. Sie führt den Namen „Osakeyhtiö Vuolukivi Aktiebolaget
Täljsten“.
Außerdem ist noch eine Anzahl von kleineren Gesellschaften verschiedener Industriezweige
entstanden, die für Deutschland kaum Interesse haben dürften.
Textabbildung Bd. 324
Errichtung eines Stahlwerks in Norwegen.
Kürzlich ist in der Nähe von Flekkefjord eine Fabrik in Betrieb gesetzt worden (bisher
hauptsächlich als Experi-mental- resp. Probebetrieb), welche die Erzeugung von Stahl auf
elektrischem Wege bezweckt.
Die Betriebskraft liefern naheliegende Wasserfälle.
Das Verfahren beruht auf einem Patent des norwegischen Ingenieurs Hjorth, und man erzeugt dort
vorläufig prima Werkzeugstahl, doch ist an eine spätere Vergrößerung zur Herstellung auch von
Platten usw. gedacht worden.
Das Eisen wird aus Schweden als Roh- und Stangeneisen bezogen und durch Schmelzen auf
elektrischem Wege zu Stahl verwandelt.
Das Kapital der Gesellschaft soll der Hauptsache nach aus Holland stammen.
(Bericht des Kaiserl. Konsuls in Christianssand.)
Auschreibungen und Projekte.
Lieferung von Pumpmaschinen nach Neusüdwales für die Wasserversorgung
des Hawkesbury Agriculture College in Richmond. Angebote sind verschlossen und mit der
Aufschrift „Tender for Pumping Machinery for Hawkesbury Agricultural College“ an den
President of the Tender Board, Department of Public Works, Sydney, New South Wales zu
adressieren und beim Tender Board bis zum i. Februar 1909, nachm. 2 Uhr einzureichen. Pläne,
Spezifikationen und Angebotsformulare sind im Contracters' Room des Departemens für öffentlichen
Arbeiten in Sydney einzusehen. (The Board of Trade Journal.)
Neue Eisenbahnen in Belgien. Die Société Nationale des chemins de fer
vicinaux in Brüssel, nie de la science 14, vergibt: 1. Am 10. Februar 1909, n Uhr, den Bau des
Abschnitts Grandmenil–Dechamps der Vizinallinie Comblain-la-Tour–Manhay–Melreux. Anschlag:
196018 Fr. Kaution: 19000 Fr. 2. Am 17. Februar 1909, 11 Uhr, den Bau der Strecke
Gedinne–Membre und eines Kohlenschuppens in Gedinne. Anschlag: 612185 Fr.; Kaution: 60000
Fr.
Angebote sind zu 1 und 2 beim Generaldirektor der Gesellschaft spätestens einen Tag vor der
Verhandlung einzureichen. Pläne, Bedingungshefte (Preis 1 Fr. pro Exemplar) sind zu 1 bei dem
Provinzial-Ingenieur L'Hoir in Lüttich, nie Edouard-Wacken 10, vom 13. Januar ab, zu 2 bei dem
Provinzial-Ingenieur Rigot in Namur, rue Lucien-Namèche 39, sogleich erhältlich. (Moniteur des
Intèrêts Matériels).
Bau einer Lokalbahn in Rumänien und zwar der Strecke
Busâu–Lopâtari–Vintila-Bodà. Anschlag: 260000 Fr. Verhandlung; 120. Januar 1909 beim Ministerium
der öffentlichen Arbeiten in Bukarest. (Oesterr. Zentralanzeiger für das öffentliche
Lieferungswesen.)
Lieferung von Werkzeugmaschinen nach Ungarn. Für die Debrecener kgl.
ungarische Tabakfabrik sind zu liefern: 1 Drehbank, 1 Cushmannsche amerikanische
Drehbankeinrichtung und eine Bohrmaschine mit 75 Stück Schneckenbohrern. Angebote bis zum 20.
Januar 1909 an die Direktion der Budapest-Franzstädter kgl. ungarischen Tabakfabrik. Näheres
dortselbst. (Oesterr. Zentralanzeiger für das öffentliche Lieferungswesen.)
Neue Eisenbahnkonzessionen in Chile. An Gervasio Alarcón zur
Herstellung und zum Betrieb einer Eisenbahn von 1,68 m Spurweite
von Lebu über Canete nach Las Sauces, mit einer staatlichen Gewährleistung einer Verzinsung von
5% des Bankkapitals. – An die Cia. Salitrera Lautaro in Santa Luisa, Departement Taltal, für die
Herstellung und den Betrieb einer Eisenbahn von 61 cm Spurweite, 15 km Länge, vom Salpeterwerk
Ballena nach ihren Salpeterfeldern.
Zurücknahme einer Bahnkonzession in Chile. Die der Cia. Chilena de
Inversiones erteilte Konzession für eine Eisenbahn in Mejillones ist zurückgenommen worden.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Valparaiso.)
Textabbildung Bd. 324
Hafenbauten von La Paloma (Uruguay). Verhandlung: 2. April 1909,
3 Uhr, beim Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Montevideo. Angebote sind in verschlossenem
und versiegeltem Umschlag beim Sekretariat des genannten Ministeriums einzureichen, wo die
Bedingungen und Pläne täglich von 1 bis 5 Uhr nachmittags eingesehen werden können.
Anlage einer Wasserleitung in Tokaj (Ungarn, Komitat Zemplén). 1.
Hochbau: Erd- und Betonarbeiten (Maschinenhaus, Brunnen und Pumpenschachte). 2.
Maschineneinrichtung (Motore, Pumpen und Transmissionen). 3. Röhrenleitungen, Montierungen und
Hausleitungen. Hausanschlüsse. Frist für Angebote: 28. Januar 1909, vormittags.
Anlage elektrischer Beleuchtung in Tolna (Ungarn). Die Stadt Tolna hat
die Einführung der allgemeinen elektrischen Beleuchtung beschlossen und fordert Firmen auf,
Projekte und Kosten voran schlage bis zum 20. Januar 1909 einzureichen. Es werden ungefähr 180
Straßen-Glühlampen und 3 Bogenlampen benötigt. (Oesterreichischer Zentral-Anzeiger für das
öffentliche Lieferungswesen.)
Lieferung von Automobil-Lastwagen nach Budapest. Der Magistrat von
Budapest beabsichtigt, Automobil-Lastwagen anzuschaffen, die durch die Aufmontierung von
verschiedenen Reservoirs gleichermaßen zur Fortschaffung des Kehrichts und des Schnees, sowie
zum Besprengen der Straßen verwendet werden können. Inländische und ausländische
Automobilfabriken werden zur Einsendung von Angeboten aufgefordert.
Bau eines Flusshafens und Errichtung von Lagerhäusern in Moskau. Nach
einem Berichte des österr.-ung. Generalkonsulats in Moskau hat sich das Verkehrskomitee des
Moskauer Rayons für den Bau eines Flußhafens in Moskau ausgesprochen. Die Menge der zu Wasser in
Moskau angelangten Gürter stieg in den letzten Jahren auf 25000000 Pud, die der abgefertigten
Güter auf 8000000 Pud. Neben dem Bau eines Hafens wäre auch die Errichtung großer Lagerhäuser
notwendig. (Handelsmuseum, Wien.)
Zur Vervollständigung der Hafeneinrichtung in Buenos Aires vergibt die
dortige Dirección General de Obras Hidráulicas (Ministerio de Obras Publicas) den Bau von
Lagerschuppen (depósitos), die Anlegung von Schienensträngen, die Umänderung von Kranen,
Drehscheiben (plata formas) usw. Die Eröffnung der Angebote erfolgt am 17. März 1909, 2 Uhr. Die
Gedingungshefte, Pläne usw. liegen bei der genannten Behörde zur Einsichtnahme aus; der Preis
eines vollständigen Exemplars beträgt $ 50,-m/n. (Boletin Oficial de la República
Argentina.)
Verkauf von altem Eisen und Stahl in Tarragona (Spanien) beim Ausschuß
für Hafenarbeiten (Junta de las obras del puerto) am 5. Februar 1900, 4 Uhr. Zum Verkaufe
gelangen: 105 t altes Gußeisen, 170 t Weicheisen und 5 t Stahl. Anschlag: 15470 Pesetas.
(Moniteur des Intèrêts Matériels.)
Absatzgelegenheit für Oelmühlen-Maschinen nach Bombay. Nach einer
Mitteilung im „Indian Trade Journal“ (Calcutta) vom 3. Dezember 1908 hat sich unter der
Firma „Bombay Oil Manufacturing Company, Limited,“ mit einem Kapital von 4 Lakhs Rupien
eine Gesellschaft gebildet, um in oder bei Bombay eine Oelmühle und Anlage zur
Oelkuchenfabrikation zu errichten. (The Board of Trade Journal.)
Verschiedenes.
Philippinen. Zolltarifentscheidungen.
Dampfmaschinen und Dampfkessel, eingeführt für und mit Maschinen und Apparaten zur Herstellung
von Zucker, sind nicht nach No. 245 des Tarifs mit 5 v.H. des Wertes, sondern nach No. 243 und
244 des Tarifs mit 15 v.H. des Wertes zu verzollen.
Kurbelwellen aus Stahl, für Schiffsmaschinen, sind nach No. 257b des Tarifs mit 10 v.H. des
Wertes zu verzollen.
Reisestipendium. Das Professoren-Kollegium der Technischen Hochschule
zu Dresden verlieh das Reisestipendium aus der Friedrich
Siemens-Stiftung im Betrage von 3000 M. am 8. Dezember, dem Geburtstage des Stilters,
an den früheren Studierenden. Dipl.-Ing., Dr. phil. Edmund Gräfe, aus
Dresden, zurzeit in Webau. Das Stipendium wird verwendet zu einer Reise zum Studium der
englischen und schottischen Schieferton- und Mineralölindustrie.
Verwendung des Holzes vom Rizinusbaum zur Zellulosefabrikation.
Wie das Kaiserliche Generalkonsulat in Neapel berichtet, hat der dort wohnhafte deutsche Gärtner
Heinrich Wulle ein Memorandum über die Verwendung des Holzes vom Rizinusbaum zur Herstellung von
Zellulose und über die Anpflanzung, Pflege und Wachstum des genannten Baums veröffentlicht.
Bewähren sich diese Ausführungen, so dürften sie für die deutsche Industrie und für unsere
Kolonien von großem Interesse sein.
Diese Druckschrift liegt während der nächsten 4 Wochen im Bureau der „Nachrichten für Handel
und Industrie,“ Berlin NW. 6, Luisenstraße 33, im Zimmer 241 für Interessenten zur
Einsichtnahme aus und kann nach Ablauf dieser Frist auswärtigen Interessenten auf Antrag für
kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind an das Reichsamt des Innern, Berlin W. 64,
Wilhelmstraße 74, zu richten. Ein Exemplar ist schon jetzt zu Versendungszwecken verfügbar.
–––––
☞ Die vorliegende Nummer enthält Beilagen der Verlagsbuchhandlung Friedr.
Vieweg & Sohn in Braunschweig die wir der freundl. Beachtung unserer Leser bestens
empfehlen.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Vollendung der Bahnlinie Tuxpan–Colima in Mexiko.
Die Bahnlinie von Tuxpan nach Colima in Mexiko ist kürzlich vollendet worden, und dadurch wurde
die erste wirkliche Bahnstrecke von Ozean zu Ozean durch Mexiko hergestellt. Der Bau der
genannten kurzen Strecke hat außerordentliche technische Schwierigkeiten verursacht. Die Bahn
geht am Fuße des Berges Colima entlang, aus dem alle paar Jahre heftige Feuer- und
Lava-Ausbrüche erfolgen. Der mitausgestoßene, sich schnell zu Wasser verdichtende Dampf hat
Schluchten in den Berg gerissen, die 200 bis 600 Fuß tief und 100 bis 2000 Fuß breit sind. Elf
von diesen Schluchten (barrancas) mußten mit Stahlbrücken überspannt werden, während für die
kleineren Rinnen zahlreiche Durchlässe vorgesehen werden mußten. Man vermag die Schwierigkeiten
des Baues der nur 43 englische Meilen langen Strecke am besten zu würdigen, wenn man erfährt,
daß die Kosten sich auf 3 Millionen Dollar (4.20 M.) gestellt haben.
Die Bahnlinie Tuxpan–Colima war das letzte Glied zur Verbindung der Häfen Tampico am Atlantischen
Ozean und Manzanillo am Pazifischen Meere. Die Bahnstrecke zwischen diesen Häfen hat jetzt eine
Länge von 1031 Meilen, soll aber durch den Bau einer Abkürzungslinie zwischen Guadalajara und
Aguascalientes auf 800 Meilen abgekürzt werden. (Nach Daily Consular and Trade Reports.)
Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung von 244165 kg Siemens-Martin-Stahl in Stangen für die
italienische Marine. Anschlag: 54937 Lire. Kaution: 5495 Lire. Verhandlungstermin: 28.
Januar 1909, vormittags 11 Uhr bei der Direzione generale del R. arsenale in Spezia und
gleichzeitig bei der in Neapel. Näheres daselbst und bei den Arsenalen in Venedig und Taranto
sowie bei dem Ministero della marina (Sezione contratti) in Rom. (Gazzetta Ufficiale del Regno
d'Italia.)
Lieferung von 5 Dampfkesseln mit Zubehör nach Sydney (Neusüdwales) an
die Stadtverwaltung. Verhandlung: 22. Februar 1909. (Moniteur des Intèrêts Matériels.)
Lieferung von Motor-Generatoren nach Sydney (Neusüdwales), und zwar
zwei von 1000 Kw. und zwei von 600 Kw. nebst Zubehör, für die städtische elektrische
Lichtanlage. Verhandlung: 1. März 1909. Kaution: 500 £. Spezifikation für £ 1 sh 1 bei Messrs.
Preece and Cardew in London, Westminster, SW., Queen Anne's Gate 8, erhältlich. (Commercial
Intelligence.)
Lieferung von Stahl nach Zeitunburnu (Türkei). Die Großmeisterei der
Artillerie in Konstantinopol vergibt die Lieferung von 2900 kg Stahl zur Anfertigung von
Badefedern und Patronenrahmen in der Patronenfabrik in Zeitunburnu. Näheres ist vom „Conseil
de la Grande Maîtrise d'Artillerie á Constantinople“ zu erfahren, wohin auch Angebote zu
richten sind. (Oesterr. Zentral-Anzeiger für das öffentliche Lieferungswesen.)
Lieferung verschiedener Materialien nach Jekatarinenburg (Russland) an
die Ural-Minenverwaltung. Die lieferung umfaßt Metalle, Mineralien, chemische Produkte, Ledernem
en Tuch, Leinwand usw. Termin: 2. Februar 1909. (Moniteur des Intérêts Matériels.)
Elektrizitätsanlagen in Italien. Nach einer Mitteilung im
„Bollettino die Notizie Commerciali“ (Rom) vom 10. Dezember 1908 hat di Präfektur von
Mailand folgende Konzessionen erteilt: 1. Der „Società Lombarda“ für eine
Textabbildung Bd. 324
elektrische Kraftstation in Stadtgebiete von Gallarate. 2. Der
„Società Ellettrica di Vergiate“ für eine elektrische Licht- und Kraftanlage im
Gemeindegebiete von Cerro Maggiore. 3. Der „Società Lombarda“ für eine elektrische Licht-
und Kraftanlage im Gemeindegebiete von Castano und Arlano. (The Board of Trade Journal.)
Der Bau der Eisenbahn Aerschot–Westerloo (Belgien) wird am 24. Februar
1909, 11 Uhr, von der Société Nationale des chemins de fer vicinaux in Brüssel, nie de la
Science 14, vergeben. Anschlag: 225634 Fr. Kaution: 23000 Fr. Angebote bis zum 23. Februar an
den Generaldirektor. Pläne, Bedingungsheft usw. im Bureau der Gesellschaft und bei dem
Provinzial-Ingenieur De Masy in Antwerpen, rue. Milis 17, vom 20. Januar ab. Preis des
Bedingungshefts 1 Fr.
Lieferung von Gegenständen und Materialien für Eisenbahnwagen der
belgischen Staatsbahnen. 30 Lose. Verhandlung: demnächst, Börse in Brüssel.
Anlage einer Wasserleitung in Gablonz a.d. Neisse (Böhmen). Der
Stadtrat in Gablonz a.d.N. schreibt die Arbeiten und Lieferungen, betreffend Wasserzuführung für
den Stadt-Badbau, zur öffentlichen Bewerbung aus. Die dem §15 der Baubedingungen entsprechenden
Angebote sind bis zum 1. Februar 1909, 11 Uhr, im städtischen Einreichungsprotokolle, Rathaus,
Zimmer No. 11, zu überreichen. Das Projekt liegt im städtischen Bauamte zur Einsicht aus,
daselbst werden auch die Angebotsformulare verabreicht. (Osterr. Zentral-Anzeiger für das
öffentliche Lieferungswesen.)
Neue Sekundärbahn in Spanien. Der Generaldirektor für öffentliche
Arbeiten in Madrid schreibt einen Wettbewerb für eine Sekundärbahn von Torre del Mar über Velez
Malaga nach Periana aus. Projekte sind bis zum 15 Februar 1909 einzureichen. Ein Projekt der
Compania de los ferrocarriles suburbanos de Malaga liegt bereits vor.
Einrichtung drahtloser Telegraphie für einen spanischen Aviso. Ein
Königliches Dekret ermächtigt das Marineministerium zum freihändigen Ankauf einer
drahtlosen Telegraphenstation, System „Telefunken“ für den Aviso „Giralda“.
Bei Beteiligung an Verdingungen in Spanien ist es ratsam, sich der Vermittelung landeskundiger
Vertreter zu bedienen, deren Adressen bei den Kaiserl. Konsulaten zu erfahren sind. (Bericht des
Kaiserl. Konsulats in Madrid.)
Neue Eisenbahn in Brasilien. Die Pläne für die Verlängerung der
Sobral-Eisenbahn zwischen Cratheùs im Staate Ceará und Therezina im Staate Piauhy (324 km) sind
vom Präsidenten der Republik genehmigt worden. Die Kosten sind auf 12574 : 378 $ 820
veranschlagt. (Diario Official – Estados Unidos do Brazil).
Bau einer elektrischen Schmalspurbahn in der Schweiz. Das
Schweizerische Bundesblatt veröffentlicht den Entwurf zu einem Bundesbeschluß, betr. die
Konzession einer elektrischen Schmalspurbahn von Biel über Täuffelen nach Ins. Die Konzession
soll einem Initiativkomitee übertragen werden, das durch Ingenieur Ch. Wolf in Nidau, Notar Ed.
Rufer in Biel, Großrat J. Laubscher in Täuffelen und Dr. med. R. Hagen in Ins vertreten ist. Die
Spurweite soll 1 m betragen. Die Gesamtkosten sind auf 1974000 Frs. veranschlagt; hiervon
entfallen auf Unter- und Oberbau je 462000 Mk., auf elektrische Leitungen und Einrichtungen
319000 Mk. und auf rollendes Material mit elektrischen Ausrüstungen 220500 Mk.
Bau einer Eisenbahn in Serbien. Die Direktion der serbischen
Staatsbahnen wird am 15./28. Januar 1909 behufs Legung des Schienenstranges von Paratschin bis
Sv. Petka eine Offertlizitation abhalten. Die allgemeinen und näheren Bedingungen sind in der
Bahnbausektion der Eisenbahndirektion zu erfahren. Die Kaution beträgt 3200 Frcs. in Bargeld
oder in serbischen Staatswertpapieren und ist vor der Lizitation zu deponieren. Die Angebote
werden am bezeichneten Tage bis 12 Uhr mittags entgegengenommen. Die für die Beschaffung des
Materials für den Oberbau
Textabbildung Bd. 324
seitens der Staatsbahndirektion auf den 29. Dezember a. St. 1908
verlegte Offertlizitation ist neuerdings auf den 15./29. Januar 1909 verlegt worden.
(Handelsmuseum, Wien)
Bau einer elektrischen Strassenbahn in Madrid vom paseo de Recoletos
bis zur calle de la Florida. Verhandlung am 6. März 1909 vor der Dirección General de Obras
(Públicas (Ministerio de Fomento) in Madrid. Näheres ebenda. Ein Gesuch der Sociedad Tranvia del
Este de Madrid liegt bereits vor. (Gaceta de Madrid.)
Lieferung von Drahtkabeln für die italienische Marine. Anschlag:
200000 Lire. Kaution: 20000 Lire. Verhandlung: 1. Februar 1909, 11 Uhr, im Marineministerium in
Rom. (Gazzetta Ufficiale del Regno d'Italia.)
Lieferung und Aufstellung eines fahrbaren Ladekrans von 30 t Tragfähigkeit
für den Bahnhof in Bielitz (Oesterr.-Schlesien). Der Situationsplan der Krananlage
sowie die Offert- und Lieferungsbedingungen sind bei der Abteilung für Bau- und Bahnerhaltung
der K.K. Nordbahndirektion in Wien II, Nordbahnstraße 50, einzusehen, wo auch die ausschließlich
zu benutzenden Formulare für das Angebot und die Kostenberechnung verabfolgt werden, Angebote
sind bis zum 8. Februar 1909 bei der K.K. Nordbahndirektion in Wien II, 2, Nordbahnstraße 50,
einzureichen. (Oesterreichischer Zentralanzeiger für das öffentliche Lieferungswesen.)
Lieferung von 35 Feuerspritzen für die rumänischen Eisenbahnen.
Verhandlung: 8. Februar 1909 bei der Generaldirektion derselben in Bukarest. (Bulletin
Commercial.)
Anlage einer Trinkwasserleitung in Abrudbánya (Ungarn). Verhandlung:
10. Februar 1909. Anschlag: 29423 K. Näheres beim Stadtmagistrat in Abrudbänya.
Die Anlage einer elektrischen Strassenbahn in Ploesti (Rumänien) ist
vom Gemeinderat beschlossen worden. (Oesterreichischer Zentralanzeiger für das öffentliche
Lieferungswesen.)
Serbien. Behufs Installierung einer Zentraldampfheizung im neuen
Gebäude der Telephon-Zentrale wird in der Rechnungsabteilung des Bautenministeriums in Belgrad
am 16./29. Januar 1909 eine öffentliche Offertlizitation abgehalten. Kaution: 4000 Fr.
Bedingungen in der Rechnungsabteilung erhältlich. (Oesterreichischer, Zentralanzeiger für das
öffentliche Lieferungswesen.)
Lieferung von Materialien für die Wasserleitung in Târgoviste
(Rumänien). Verhandlung: am 25. Februar 1909 bei der Stadtverwaltung. Voranschlag:
1032454 Franks. Kaution: 5%. Bedingungen, Pläne usw. in der Sekretariatskanzlei des
Bürgermeisteramts in Târgoviste. (Bulletin Commercial.)
Telephonanlage in Monastir (Türkei). Der neue Generalgouverneur des
Vilayet Monastir wird in der Stadt gleichen Namens das Telephon einführen. (Konstantinopler
Handelsblatt.)
Die Pläne, betreffend die Verlängerung der Central Paraguay Railway
bis Encarnación sind, wie im Diario Oficial mitgeteilt wird, von der Regierung genehmigt worden.
(The Board of Trade Journal.)
Lieferung von 1000 lb Stempelfarbe und 35000 lb Bindfaden nach
Australien für die Postverwaltung. Verhandlung: 3. März 1909 beim Deputy Postmaster
General, Sydney. Näheres beim „Reichsanzeiger“.
–––––
Elektrizitätszähler für verschiedene Verwendungsarten. Bei dem ständig
anwachsenden vielseitigen Verbrauch an elektrischer Energie ist die Herstellung von
Spezialapparaten zur Messung der verschiedensten Arten des Stromverbrauchs ein dringendes
Bedürfnis geworden. Die Elektrizitätswerke haben, um die Lieferung des elektrischen Stromes
möglichst
Textabbildung Bd. 324
gewinnbringend zu gestalten, ein hohes Interesse daran, die starken
Schwankungen im Verbrauch elektrischer Energie nach Möglichkeit auszugleichen, während
gleichzeitig den Abnehmern die auch außerhalb der Zeiten größten Verbrauches Strom beziehen,
eine gesonderte, billige Berechnung des Stromverbrauches sehr erwünscht ist. Eine Reihe von
Elektrizitätszählern – Doppeltarifzähler, Zähler mit Subtraktionseinrichtung,
Wattstundenzähler mit Maximumzeiger usw. – für verschiedene Verwendungszwecke und
Verrechnungsarten sind in einer unserer heutigen Nummer beiliegenden Veröffentlichung der
Siemens-Schuckert-Werke beschrieben. Wir wollen nicht verfehlen, Interessenten aus unserem
Leserkreise auf die Beilage besonders aufmerksam zu machen.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Das Eisenbahnwesen der Dominikanischen Republik.
Im nördlichen Teile der Dominikanischen Republik, dem Bezirke Cibao, sind gegenwärtig drei
Bahnlinien im Betriebe. Die eine verbindet Puerto Plata mit Santiago de los Cabelleros; sie hat
42 Meilen Länge, sieben Stationen und ist Eigentum der Regierung. Die zweite geht von Santiago
bis einige Meilen vor Mocha, gehört auch dem Staate und wird benutzt, soweit sie fertiggestellt
ist, während man noch mit ihrem Weiterbaue beschäftigt ist Die dritte, deren Besitzer ein
schottischer Kapitalist ist, geht von Sanchez an der Samana Bai nach La Vega, über eine
Entfernung von 82 Meilen, mit einer Zweiglinie von der Station Baird nach San Francisco de
Macoris.
Die Regierung beabsichtigt, sobald als möglich Bahnen zu bauen vom Seehafen Monte Cristi nach
Santiago und von Mocha nach La Vega. Die erstere soll dem Tale des Yaque del Norte folgen und
würde ein an landwirtschaftlichen und Forsterzeugnissen reiches Gebiet erschließen Die letztere
wird die Staatsbahn mit der Privatlinie Sanchez- La Vega in Verbindung setzen. So würde eine
durchgehende Strecke von Monte Cristi, dem äußersten nordwestlichen Hafen, über Puerto Plata,
den Nordh fen, nach Sanchez an der Ostküste geschaffen, die alle wichtigen Plätze des Nordens
der Republik miteinander verbände.
Die dominikanische Regierung setzte am 1. Januar 1906 ein Gesetz in Kraft, wonach 30% der inneren
Steuern zum Bau von Eisenbahnen oder vielmehr zur Zahlung von Zinsen für im Eisenbahnbau
veranlagte private Kapitalien oder Regierungsgelder verwendet werden sollen. Es sieht vor, daß
Zinsen bis zu 6% gezahlt, Prämien von 2000 $ für jeden Kilometer gewährt und die Steuern bis zur
angegebenen Höhe zu keinem andern Zwecke verwendet werden dürfen. Die Regierung übernahm die
Central Dominican Railway von der alten Dominican Improvement Company erst im Februar 1908, so
daß man bis jetzt sich über den Erfolg dieser Eisenbahnverstaatlichung noch kein Urteil bilden
kann. Die Eisenbahn ist unter Kontrolle des Finanzministers gestellt und wird durch einen
fähigen, schottischen Ingenieur geleitet. Die Bahn wird neu planiert, moderne Lokomotiven
und Wagen werden eingestellt, und alles wird in guten Stand gebracht. Die alten Maschinen, Wagen
und Schienen waren aus Belgien bezogen, während man die ganze neue Ausstattung in den
Vereinigten Staaten von Amerika kaufte. Schwellen verfertigt man aus einem einheimischen Holze,
das die Härte von Mahagoni besitzen soll und wovon die Schwelle nur 15 Cents kostet.
(Nach Daily Consular and Trade Reports.)
Investitionen für Wasserbauten in Ungarn.
Der im ungarischen Abgeordnetenhause eingebrachte Gesetzentwurf über die Investitionen für
Wasserbauten ist angenommen worden. Der für das Jahr 1909 für diese Zwecke bewilligte Betrag
beläuft sich auf 9844000 Kronen. Hiervon entfallen 3 Millionen auf die Donau, 1½ Millionen auf
die Theiß, 750000 Kronen auf die Drau, 200000 Kronen auf die Save und Kulya, 400000 Kronen auf
die March, 300000 Kronen auf die Waag, 80000 Kronen auf die Szamos, 210000 Kronen auf die Bodrog
und Latorcza, 187000 Kronen auf die Körös, 300000 Kronen auf die Maros Für Uferschutzbauten sind
92000 Kronen, für Brücken in den Köröstälern 38000 Kronen, für die Industriebahn in dem
Dunabogdányer Steinbruch 140000 Kronen, für den Bau der Häfen in Révfülöp, Badacsony und Boglár
217000 Kronen, für sonstige Flußregulierungen 50000 Kronen bestimmt. Für die Entwässerung des
Temes-Begatales und für die Schiffbarmachung der Bega zwischen Nagybecskerek und Temesvár sind
1244000 Kronen, für die Regulierung und Schiffbarmachung des Soroksárer Donauarms 1 Million
Kronen ausgesetzt worden.
Die Hauptarbeiten auf der mittleren Donau erfolgen zwischen Paks und Ujvidék, auf der Theiß
zwischen Titel und Leged. Die Pläne für die Schiffbarmachung der Kulpa bis Karolyvátos befinden
sich in Ausarbeitung. Für diese Zwecke wurde eine besondere Expositur geschaffen, weil infolge
der Annexion Bosniens der Donau-Savekanal eine besondere Aktualität erlangt hat.
Textabbildung Bd. 324
Seit dem Jahre 1867 hat die ungarische Regierung auf Flußregulierungen und
Wasserschutzbauten 22772 Millionen, auf deren Erhaltung mehr als 28 Millionen Kronen verwendet.
Mit dem neuen Gesetze plant die Regierung die Umgestaltung des ganzen Stromsystems Ungarns zu
einem Wasserstraßennetz, das für die Landwirtschaft und für den Handel von nicht geringer
Bedeutung sein dürfte. Der für die Ausführung der Stromregulierungsarbeiten in Aussicht
genommene Termin beträgt 15 Jahre.
Der Ackerbauminister erwähnte gelegentlich der Verhandlungen, daß auch hinsichtlich des
Berieselungswesens, der Fischerei und der Wasserkräfte Gesetzentwürfe bereits ausgearbeitet
seien. Hinsichtlich des zuletzt genannten verspricht man sich namentlich vielen Erfolg zur
Entwickelung der heimischen Industrie.
(Nach einem Berichte des Kais. Generalkonsulats in Budapest.)
Konzession einer Bahn von Truxillo nach Tegucigalpa in Honduras.
Die Regierung der Republik Honduras hat einer amerikanischen Gesellschaft die Konzession zum Bau
einer Eisenbahn von Truxillo am Atlantischen Ozean nach der Hauptstadt Tegucigalpa erteilt. Die
Gesellschaft wurde in Arizona mit einem Aktienkapital von 10 Millionen Dollars gegründet. Die
Vermessungsarbeiten sollen bald begonnen werden. Die Konzession erstreckt sich außer auf die
angegebene Hauptlinie auch auf Zweigbahnen nach verschiedenen bedeutenden Plätzen. Das von den
Bahnen zu durchschneidende Gebiet ist fast unberührter Boden und soll reich sein an Gold,
Silber, Kupfer, Eisen, Mahagoniholz; auch Kohlen- und Petroleumlager sollen vorhanden sein. Die
Gesamtlänge der Bahn soll 350 Meilen (engl.) betragen; die Strecke soll schwer zu bauen sein, da
viel Felswerk zu durchbrechen ist. Die Bahn soll Normalspur und 70 Pfund (pro Yard)-Schienen
erhalten. Das Material wird wohl nur aus den Vereinigten Staaten bezogen werden.
(Nach Daily Consular and Trade Reports.)
Ausschreibungen und Projekte.
Einrichtung einer Automobillinie in Judenburg (Steiermark.) Der
Gasthofbesitzer Brand in Judenburg hat die Genehmigung zur Errichtung einer elektrischen
Oberleitungs-Automobillinie Bahnhof Judenburg–Stadt (2 km) und Bahnhof Judenburg über
Waltersdorf und Hetzendorf nach Fohnsdorf (4 km) zum periodischen Personen- und Warentransport
nachgesucht. (Oesterreichischer Zentral-Anzeiger für das öffentliche Lieferungswesen.)
Elektrische Anlagen in Palästina. Zwei Notable (Namen nicht genannt)
von Jerusalem suchen die Konzession für die elektrische Beleuchtung von Jerusalem, sowie die
Einrichtung einer elektrischen Straßenbahn zwischen Jerusalem und Jaffa nach. (Konstantinopler
Handelsblat.)
Lieferung und Montierung einer Niederdruckdampfheizungsanlage usw. für
das neue Uebernachtungsgebäude für Zugbegleiter in der Station M. Ostrau–Oderfurt. Verhandlung:
25. Januar 1909, 12 Uhr, K.K. Nordbahndirektion Wien. Näheres bei der erwähnten Direktion und
beim Reichsanzeiger.
Ausführung einer Niederdruckdampfheizungs- und Warmwasserzubereitungsanlage
sowie einer Wasserleitung für das neu zu erbauende Kasernengebäude für Zugbegleiter in
der Staation Villach. Termin: 29. Januar 1909, 12 Uhr, K.K. Staatsbahndirektion Villach. Näheres
bei der erwähnten Direktion und beim Reichsanzeiger.
Lieferung des Jahresbedarfes an isolierten Drähten und Schaltkabeln
für die K.K. Postökonomieverwaltung in Wien. Verhandlung: 30. Januar 1909, 12 Uhr. Näheres bei
der erwähnten Verwaltung und beim Reichsanzeiger.
Lieferung und Aufstellung eines fahrbaren Ladekrans mit 30 Tonnen
Tragfähigkeit für den Bahnhof in Bielitz. Termin: 8. Februar 1909, 12 Uhr, K.K.
Staatsbahndirektion Wien. Näheres bei der erwähnten Direktion und beim Reichsanzeiger.
Textabbildung Bd. 324
Die Kinlochleven-Werke der British Aluminium Company.
Nach einem Ausschnitt aus dem Engineering Supplement der Times vom 16. Dezember 1908 sollen die
Kinlochleven-Werke der British Aluminium Company, die größte Turbinenanlage Großbritanniens zur
Gewinnung elektrischer Kraft, zu Beginn des Jahres 1909 in Betrieb genommen werden.
Die Ausnutzung der natürlichen Wasserkräfte durch elektrodynamische Maschinen ist in
Großbritannien bisher nur in geringem Umfang erfolgt. Als Grund dafür wird angeführt, daß der
Kohlenreichtum des Landes bisher keine Veranlassung bot, neue Kraftquellen zu erschließen. In
der Hauptsache dürfte sich die Erscheinung jedoch daraus erklären, daß die Bodengestaltung
Großbritanniens den gedachten Zwecken nicht sonderlich günstig ist. Immerhin verfügt Schottland
über zahlreiche Gewässer, deren Gefälle für elektrische Kraftanlagen nutzbar gemacht werden
können.
Einen besonderen Anstoß hierzu scheint die Entwicklung der Aluminiumindustrie gegeben zu haben.
Bereits im Jahre 1895 hatte die British Aluminium Company an den Foyers-Falls in der Nähe von
Inverneß in Schottland eine Turbinenanlage errichtet, um Aluminium auf elektrischem Wege zu
gewinnen.
Der Erfolg dieses Unternehmens und die Preisbewegungen auf dem Aluminiummarkte veranlaßten sie im
Jahre 1905 eine ähnliche Anlage in größerem Stile an dem Loch Leven unterhalb des Ben Nevis in
der schottischen Grafschaft Argyll, die oben genannten Kinlochleven-Werke, in Angriff zu
nehmen.
Die Gesellschaft hat oberhalb des Loch Leven das durch den Blackwater Fluß in den Loch Leven
entwässerte Rannoch-Moor durch einen Damm von 900 m Länge und 26 m größter Höhe abgeschlossen
und dadurch ein Staubecken von rund 2300 Hektar Ausdehnung und etwa 90 Millionen cbm
Fassungsraum gebildet, dessen Spiegel reichlich 300 m über dem Meere liegt.
Von dort wird das Wasser in eine Kammer geleitet, die 280 m über dem Turbinenhause liegt,
und durch sechs in Deutschland bestellte Rohre den Turbinen zugeführt, die zusammen über 30 000
Pferdestärken liefern sollen.
Wegen weiterer technischer Einzelheiten wird auf den oben erwähnten Artikel sowie auf eine andere
Besprechung des Engineering Supplement der Times vom 1. April 1908 verwiesen.
Fünf weitere Ausschnitte aus der Times enthalten eine im Mai und Juni 1908 anscheinend von der
Gesellschaft zu Reklamezwecken veröffentlichte Artikelserie, aus der die Mitteilung
interessieren dürfte, daß die Gesellschaft große Geländeflächen für die Gewinnung von Tonerde in
Frankreich (Departement Var) besitzt und diese zunächst abbauen will, um ihre einheimischen
Lager an der Nordostküste Irlands zu schonen.
Die bezeichneten sieben Zeitungsartikel liegen während der nächsten vier Wochen in der Zeit von
10 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags in dem Bureau der „Nachrichten für Handel und
Industrie,“ Berlin NW. 6, Luisenstraße 33/34, im Zimmer 241 zur Einsichtnahme aus. Sie
können nach Ablauf dieser Frist auf Antrag für kurze Zeit deutschen Interessenten zugesandt
werden. Die Anträge sind an das Reichsamt des Innern, Berlin W. 64, Wilhelmstraße 74, zu
richten.
(Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in London.)
Weltausstellung in Brüssel 1910.
Obgleich die Anmeldefrist für die Deutsche Abteilung erst am 1. April 1909 abläuft, liegt es doch
im Interesse der Firmen, welche eine Beteiligung an der Weltausstellung in Brüssel 1910 in
Aussicht genommen haben, ihre Anmeldung möglichst bald zu bewirken, da bei der zunehmenden
Beanspruchung der zur Verfügung stehenden Plätze es nicht ausgeschlossen ist, daß die Anmeldung
überhaupt nicht oder
Textabbildung Bd. 324
doch nicht in der gewünschten Weise Berücksichtigung finden kann. Die
Ausstellungsdrucksachen werden den sich für die Ausstellung interessierenden Firmen vom
Reichskommissariat in Berlin NW. 6, Luisenstraße 33/34, auf Ersuchen kostenlos übersandt.
–––––
☞ Der vorliegenden Nummer ist ein Prospekt der Firma Hans Reisert
G.m.b.H. in Köln-Braunsfeld beigefügt, den wir der geneigten
Beachtung unserer Leser bestens empfehlen.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Aussenhandel der Philippinen im Fiskaljahr 1908.
Der Wert der Einfuhr nach den Philippinen im Fiskaljahr 1908 (1. Juli 1907 bis 30. Juni 1908)
bezifferte sich, abgesehen vom Edelmetallverkehr und der zollfreien Einfuhr von
Eisenbahnbau-Material auf 30918357 $, oder 2132502 $ mehr als im Vorjahre. Nachdem 1907 auch die
Eisen- und Stahl-Einfuhr außerordentlich bedeutend gewesen war und einen Wert von 2½ Millionen $
erreicht hatte, blieb sie 1908 um ziemlich 400000 $ hinter jener Vorjahrssumme zurück.
Die Ausfuhr der Inseln stellte sich für 1907/08 im Werte auf 32816567 $ oder um 896790 $
niedriger als im vorhergehenden Fiskaljahre.
Die zollfreie Einfuhr von Eisenbahn-, Bau- und Ausrüstungsmaterial für die beiden
konzessionierten Eisenbahngesellschaften, die in den obigen Ziffern unberücksichtigt geblieben
ist, stellte sich im Werte für 1907/08 auf 2777817 $ gegenüber 879759 $ für 1906/07. Die Manila
Railroad Company war an dieser Einfuhr mit 1637900 $ beteiligt, die Philippine Railway Company,
welche auf den südlichen Inseln baut, nur mit 1139917 $. Die Materialien werden hauptsächlich
aus den Vereinigten Staaten, im Werte von 1137830 $ (für die Philippine Railway Cy.), und aus
Großbritannien, in einem solchen von 1057491 $ (namentlich für die ursprünglich britische
Manila-Bahn) bezogen, dazu kamen für 152998 $ Zement und für 23248 $ andere Waren aus Hongkong,
sowie für 332463 $ Schwellen und für 61071 $ andere Materialien aus Australien, endlich für
12716 $ Waren aus anderen Ländern.
Mineraliengewinnung der Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre
1908.
Die unten folgende Tabelle läßt die Gewinnung der wichtigeren Mineralien in den Vereinigten
Staaten von Amerika für das Jahr 1908 insoweit ersehen, als es bis zum Ende der ersten
Januarwoche möglich war, statistische Angaben zu erhalten. Die Zahlen für Kupfer, Blei und Zink
beruhen auf Berichten der Erzeuger über die tatsächliche Ausbeute der ersten elf Monate und das
voraussichtliche Ergebnis der Tätigkeit im Dezember. Die übrigen Angaben stammen teils von
Produzenten, teils von staatlichen Berginspektoren und teils von besonderen Berichterstattern.
Die Ausbeute von Gold und Silber hat der Münzdirektor der Vereinigten Staaten vorläufig
abgeschätzt. Auf völlige Genauigkeit können die gegebenen Ziffern keinen Anspruch machen, aber
sie ergeben ein ziemlich zuverlässiges Bild von den Verschiebungen der gewonnenen Mengen und
Werte gegenüber dem Vorjahre.
Die Metallindustrie litt im Jahre 1908 unter der gedrückten allgemeinen Geschäftslage mehr als
man anfänglich voraussehen konnte. Schon im Jahre 1907 setzte ein Niedergang des
Metallgeschäfts, teilweise sehr zeitig, ein. Ein Vorrat unverkauften Kupfers begann sich seit
dem Mai anzusammeln. Mitte Juli wurde man allgemein inne, daß die Krise schon weit
fortgeschritten war.
Zu Beginn des Jahres 1908 war die Nachfrage nach Metallen äußerst niedrig, und mehr oder weniger
bedeutende unverkaufte Vorräte befanden sich in den Händen fast aller
Textabbildung Bd. 324
Erzeuger, obwohl die meisten sich bemüht hatten, im letzten Viertel
von 1907 soviel als möglich loszuschlagen.
Von vorläufigen Angaben über die Mineralienerzeugung im Jahre 1908 im Vergleich mit 1907 liegen
die folgenden vor:
1907
1908
Erzeugnis
Maßstab
Mengein Tausenden
Wert1000 $
Mengein Tausenden
Wert1000 $
Nichtmetallisch:
Kohle:
bituminös
Tons à 907 kg
388223
463655
338668
390104
Anthrazit
„
86342
198653
80280
184682
Eisenerz
Tons à 1016 kg
52955
117560
34202
61563
Kalkstein als Flußmittel
„
15723
7480
9650
3860
Petroleum
Barrel
164348
123261
184735
131779
Koks
Tons à 907 kg
36994
99055
22697
53927
Metallisch:
Kupfer
Pfund
879242
181660
952395
127849
Gold
Feinunzen
4375
90436
4659
96313
Roheisen
Tons à 1016 kg
25442
580078
15828
268285
Blei
Tons à 907 kg
350
37289
324
27203
Quecksilber
Flaschen
21
780
20
840
Silber
Feinunzen
56515
36919
51798
27382
Zink
Tons à 907 kg
250
29764
208
19635.
Nach dieser Uebersicht steigerte sich die Produktion nur bei Petroleum (um 20,4 Millionen Faß), Kupfer (um 73,1 Millionen Pfund), Gold (um 284347 Unzen), während sie zurückging
bei
um
bei
um
Kohle:
Roheisen
9,6
Mill. Tons
bituminös
49,5
Mill.
Tons
Blei
26291
Tons
Anthrazit
6,1
„
„
Quecksilber
932
Flaschen
Eisenerz
18,7
„
„
Silber
4,7
Mill. Unzen
Kalkstein
6,1
„
„
Zink
41877
Tons.
Koks
14,3
„
„
Die Preise stiegen nur bei Quecksilber (von 37,39 $ auf 42 $ für die Flasche); sie blieben gleich
bei Anthrazit (mit 4,30 $ für die Tonne) und Gold (mit 20,67 $ für die Feinunze); sie fielen dagegen bei bituminöser Kohle
von 1,20 auf 1,15 $,
Eisenerz von 2,22 auf 1,80
$, Kalkstein von 0,475 am 0,400
$ für die Tonne, bei Petroleum von 0,75 auf 0,71 $ für das Faß, bei Koks von 2,687 auf 2,376 $ für die Tonne, bei Kupfer von 0,207 auf 0,34 $ für das Pfund,
bei Roheisen von 22,80 auf 16,95
$, Blei von 106,50 auf 84,00 $,
Zink von 119,24 auf 94,52 $ für
die Tonne und bei Silber von 0,653 auf 0,529 $ für die Feinunze.
(Nach The Engineering and Mining Journal.)
Mangel an Sägemühlen in der Dominikanischen Republik.
Während des letzten Jahrzehnts hat die Dominikanische Republik Möbel-, Ausputz- und Bauhölzer
(Mahagoni, lignum vitae, Seidenholz usw.) für mehr als eine halbe Million Dollars ausgeführt.
Anderseits wurde gewöhnliches Bauholz im Werte von rund 2 Millionen Dollars in dem gleichen
Zeitraum eingeführt, trotzdem die Republik große Wälder mit ausgezeichneten Bauhölzern besitzt.
Viele Sorten Holz von großem wirtschaftlichem Werte kommen dort vor, die hervorragendste aber
ist die Nußkiefer (yellow-pine), die einen Bestand von schätzungsweise 1 bis 1½ Millionen Acres
aufweist. Ihre Stämme messen am Grunde 12 bis 36 Zoll, und vom Acre kann man ziemlich 10000
Kubikfuß dieses Holzes schlagen. Das Nußkiefergebiet zieht sich von Ost nach West durch die
Mitte der Insel in den Provinzen La Vega, Azua, Santiago und Monte Christi. An manchen Orten
kann die Holzgewinnung unter besonders günstigen Bedingungen erfolgen, da viele gute Bestände
sich an den Flüssen Yaque del Norte, Camu und Yaque del Sur hinziehen.
Im Jahre 1907 wurden 4 Millionen Kubikfuß Kleinbauholz nach San Domingo eingeführt, 1 Million Fuß
in den inländischen Sägemühlen geschnitten und rund 3 Millionen Fuß durch das Landvolk mit der
Hand gesägt. In der Herstellung von Brettern mit der Handsäge besitzen die Einwohner eine große
Uebung, und 2 Mann vermögen an einem Tage ungefähr 400 Fuß gute, gleichmäßige, einzöllige
Bretter herzustellen.
Der Mangel an Sägemühlen ist das Haupthindernis für die wirtschaftliche Ausbeutung der Bestände
von Nußkiefer und anderem Bauholz; es gibt nur 4 oder 5 Sägemühlen in
Textabbildung Bd. 324
der ganzen Republik. Nußkieferbretter mittlerer Sorte werden in
Dominikanischen Häfen mit 40 $ bis 60 $ für 1000 Fuß bezahlt. Modern ausgestattete Sägewerke
auch in Verbindung mit Einrichtungen zur Terpentingewinnung würden in der Republik ein gutes
Arbeitsfeld finden. Terpentin wird mit 1 $ für die Gallone verkauft.
Die Regierung stellt sich zu fremden, soliden Unternehmern sehr freundlich und
entgegenkommend.
(Nach Daily Consular and Trade Reports.)
Erweiterung des Hafens von Esbjerg (Dänemark).
Das Gesetz über die Erweiterung des Hafens von Esbjerg ist nicht zur Ausführung gelangt, weil die
Stadt Esbjerg die Bedingung, einen Teil der Kosten der Staatskasse zurückzuerstatten, nicht
erfüllen wollte.
Das Projekt der Hafenerweiterung ist nunmehr einer nochmaligen Umarbeitung unterzogen und in
veränderter Form dem Reichstag von neuem vorgelegt.
Nach dem neuen Vorschlag wird für die auszuführenden Arbeiten im ganzen eine Summe von 7337000
Kronen in Anschlag gebracht, die auf 7 Jahre verteilt wird. Die Stadt Esbjerg soll dem Staate ¾
Millionen Kronen zurückerstatten und zur Deckung dieses Betrages die Berechtigung erhalten, eine
Wertzuwachssteuer zu erheben.
Ein Abdruck des neuen Gesetzentwurfes nebst einem Plan des Hafens, der im Entwurf als Vorschlag
IX bezeichnet wird, kann auswärtigen Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden.
Die Anträge sind an das Reichsamt des Innern, Berlin W. 64, Wilhelmstraße 74, zu richten.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Kopenhagen.)
Ausfuhr landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen aus Kanada.
Die Industrie landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen ist in Kanada, besonders in der Provinz
Ontario, hochentwickelt und genießt einen internationalen Ruf. In dem mit dem 31. März 1908
endigenden Fiskaljahre 1907 gestaltete sich die Ausfuhr der in Kanada selbst angefertigten
landwirtschaftlichen Maschinen und Geräte der Menge – Stückzahl – (und dem Werte – Dollar -)
nach folgendermaßen:
Mäh- und Erntemaschinen (moving machines, reapers, harvesters) 36978 (2120657) – Pflüge 7100
(186127) – Eggen 1763 (26289) – Heugabeln 70 (250) – Heurechen 2645 (58072) – Sämaschinen 126
(3333) – Dreschmaschinen 1 (425) – Andere Maschinen – (637788) – Maschinenteile – (326269).
Von den ausgeführten Mäh- und Erntemaschinen nahm Deutschland 13676 Stück im Werte von 675844 $
auf, während die Ausfuhr von Pflügen, Eggen und Heurechen dorthin sich auf 7685, 1858 und 8782 $
belief und 230, 172 und 274 Stück umfaßte. An anderen, nicht besonders genannten
landwirtschaftlichen Betriebsgegenständen wurden nach Deutschland für 43710 beziehungsweise
36315 $ ausgeführt.
(Tables of the Trade and Navigation of the Dominion of Canada.)
Schaffung künstlicher Bewässerungsanlagen in der Dominikanischen
Republik.
Der Fluß Yaque del Norte in der Dominikanischen Republik hatte noch vor 15 Jahren 3 Haupt- und
verschiedene Nebenmündungen. Die größte war der jetzige Ausfluß nach der Monte Christi-Bai,
während die anderen ein Delta an der Manzanillabai bildeten. Es war damals unmöglich, auch mit
den kleinsten Booten einen der Arme zu durchfahren. Daher entschloß man sich, die südlicheren
Mündungen durch Dämme teilweise zu verschließen, damit die nördlichste genügende Mengen von
Wasser erhielt; dieser Arm wurde bevorzugt, weil er nahe der wichtigen Seestadt Monte Christi
mündete. Dadurch machte man den Yaque del Norte für
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mittlere Fahrzeuge bis oberhalb der Stadt Guayubin schiffbar. Aber
der vermehrte Wasserzufluß vertiefte den Hauptarm derart, daß die flachen südlicheren Kanäle
völlig trocken gelegt wurden. Daher wurde eine Landfläche von 400 Quadratmeilen, die vordem zu
den fruchtbarsten Bezirken der Provinz gehört hatte, aus Wassermangel vollständig
unfruchtbar.
Die Regierung der Republik hat sich entschlossen, eine Anzahl von künstlichen Bewässerungskanälen
durch das frühere Delta zu bauen, um dem Gebiete die Fruchtbarkeit wiederzugeben. Der Plan ist
leicht durchzuführen. Das Wasser muß in ein Sammelbecken geleitet werden, das an dem Punkte
angelegt wird, wo die Nebenarme sich früher vom Hauptarme trennten. Von da aus soll, unter
Benutzung der alten Mündungen als Hauptkanäle, ein Bewässerungssystem durch Gräben über das
ganze Delta hin angelegt werden. Fünf Regierungsingenieure haben die nötigen Vermessungen
angestellt und schätzen die Kosten auf 500.000 $. Die Arbeiten werden voraussichtlich bald
beginnen. Das Land in dem alten Delta ist jetzt zu 2 bis 5 $ der Acre käuflich und eignet sich,
wenn die Bewässerung durchgeführt ist, zum Anbau von Kakao, Zuckerrohr und Bananen, teilweise
auch von Kaffee und Sisalhanf sowie für Weidezwecke.
(Nach Daily Consular and Trade Reports.)
Ausschreibungen und Projekte.
Neue Sekundärbahnen in Spanien. Der Generaldirektor für öffentliche
Arbeiten in Madrid schreibt einen Wettbewerb für innerhalb von 60 Tagen, vom 31, Dezember 1908
ab gerechnet, einzureichende Projekte für folgende Sekundärbahnstrecken aus: 1. von Vitigudino
nach Bocajo, für die ein Projekt des Stadtrats von Vitigudino, 2. von Trujillo nach Logrosán,
für welche ein solches eines gewissen Don Francisco Fernandez Llano, 3. von Almorox nach
Talavera de la Reina, wofür ein solches der Compania de Explotaciones de los ferrocarriles de
Madrid á Cáceres y á Portugal y del Oeste de España bereits vorliegt, ferner 4. von Salamanca
nach Ledesma. Für diese Strecke sind Projekte ebenfalls innerhalb 60 Tagen, aber vom 5. Januar
1909 ab gerechnet, einzureichen. Ein solches des Stadtrats von Ledesma liegt bereits vor.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Madrid.)
Bau einer strategischen Eisenbahn in Spanien. In einer in der
„Gaceta de Madrid“ vom 8. Januar 1909 veröffentlichten Königlichen Verordnung vom 5.
Januar 1909 werden die Grundlagen eines Wettbewerbs für Projekte einer strategischen Eisenbahn
von Villajoyosa nach Denia erläutert. Die Pläne müssen bis zum 31. Juli 1909 eingereicht sein.
(Nach einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Madrid.)
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Wirtschaftliche Rundschau.
Petroleumbohrungen in Persien.
Die Petroleumbohrungen der von dem australischen Millionär Darcy finanzierten englischen
Darcy-Gesellschaft in Arabistan sollen nach langen vergeblichen Bemühungen ein alle Erwartungen
übertreffendes Ergebnis gehabt haben.
Die Darcyschen Ingenieure hatten nach dem Mißlingen der Bohrversuche bei Kasre Schirin diese bei
Ram Hormus, östlich vom Unterlaufe des Kanins, wieder aufgenommen. Nachdem auch diese Versuche
resultatlos verlaufen waren, ging man etwas weiter nördlich, und jetzt sollen bei dem kleinen
Dorfe Betune, etwa 80 km südöstlich von Ahwas, reichhaltige Quellen guten Petroleums gefunden
worden sein.
Wie verlautet, haben sich einige bedeutende Firmen, darunter Rothschild-London und die „Burma
Oil-Company“ nunmehr an dem Unternehmen beteiligt.
(Bericht des Kaiserl. Vizekonsulats in Buschär vom 3. Dezember 1908.)
Zur Eisenerzgewinnung in Finnland.
Finnland, das im großen und ganzen ein an Erzen armes Land ist, hat trotzdem im Süden (in Nyland)
und vor allen Dingen in der Gegend des Ladogasees einige Erzlagerstätten aufzuweisen. Kürzlich
hat man an verschiedenen Plätzen des nördlichen Ladogastrandes das Vorkommen von Eisenerz
festgestellt. Man nimmt mit Sicherheit an, daß die Erzgewinnung sich dort rentieren wird.
Zwecks Untersuchung und etwaiger Ausbeutung der Erzlagerstätten in Kelivaara ist nunmehr eine
Gesellschaft mit Namen Aktiebolaget Kelivaara in Helsingfors gebildet worden. Das Aktienkapital
beträgt 50000 finn. M. und kann auf 500000 finn. M. erhöht werden. An der Spitze des
Unternehmens steht der Bergwerksingenieur Otto Trüstedt.
(Mercator, Tidskrift för Finlands Näringslif.)
Preisausschreibung für einen Geschwindigkeits-Begrenzer.
Das österreichische Haftpflichtgesetz vom Jahre 1908 stellt alle jene Automobile außer
Haftpflicht, die auf guter und ebener Straße eine Höchstgeschwindigkeit von 25 Stundenkilometern
nicht überschreiten können. Auch bei Kraftfahrzeugen, die an sich zu einer höheren
Fahrgeschwindigkeit geeignet sind, kann demnach die Befreiung von der Haftpflicht durch die
Anbringung einer verläßlich wirksamen Vorrichtung erlangt werden, die unabhängig vom Willen des
Lenkers eine höhere Geschwindigkeit als 25 Kilometer unbedingt verhindert. Um nun die Schaffung
derartiger Vorrichtungen zu fördern, mit deren Hilfe man unausgesetzt und besonders auch bei
starken Steigungen mit der haftpflichtfreien Höchstgeschwindigkeit fahren kann, wurde ein Preis
von 1000 Kronen für einen entsprechenden Geschwindigkeits-Begrenzer ausgeschrieben Die näheren
Bedingungen dieses Wettbewerbes, an dem sich in- und ausländische Konstrukteure beteiligen
können, sind vom Automobil-Technischen Verein in Wien, IX/2, Severingasse 9, kostenlos zu
beziehen.
Die Eisenindustrie der Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre
1908.
Die Geschäftskrisis im Herbst 1907 hatte für die Eisenindustrie der Vereinigten Staaten von
Amerika eine Einschränkung der Erzeugung zur Folge, wie sie seit mindestens acht Jahren nicht
mehr vorgekommen war. Die Lage war anders als je zuvor zur Zeit einer Depression. Der
beherrschende Einfluß der United States Steel Corporation, der bisher nur in günstigen Zeiten
sich fühlbar gemacht hatte, kam nun auch in Zeiten der Not zur Geltung. Durch sein Zusammengehen
mit den größten von ihm unabhängigen Erzeugern glückte es ihm, die gesamte Industrie zu einer
Politik der Preishochhaltung trotz stark verringerter Nachfrage
Textabbildung Bd. 324
zu bewegen. Das ganze Jahr hindurch wurde diese Politik festgehalten;
nur widerwillig wurden einige kleine Preisermäßigungen vorgenommen, und zwar gerade zu einer
Zeit, wo ihre Wirkung möglichst gering sein mußte. Hierdurch wurde die Erholung von der Krisis,
verzögert; bedeutende Preisnachlässe hätten voraussichtlich, wie nach früheren Krisiszeiten, die
Baulust angeregt und dadurch Leben ins Geschäft gebracht. So ging die Besserung nur sehr langsam
vonstatten, und auch nach der Präsidentenwahl machte sie nicht raschere Fortschritte, weil nun
wieder die Zolltarif-Revisionsfrage ihre Wirkung geltend machte. Man fing an, mit möglichen
Zollermäßigungen für Eisen- und Stahlerzeugnisse zu rechnen und entschloß sich vielfach, mit
Bestellungen zu warten, bis man über die Gestaltung der Zölle mehr Klarheit erlangen könnte.
Die Erzeugung und der Verbrauch von Eisenerz gingen ganz beträchtlich
von der im Jahre 1907 erreichten Höhe herab. Der Rückgang war plötzlicher und schärfer als je,
weil ein größerer Teil der Eisenindustrie als jemals zuvor unter einheitlicher Leitung stand.
Wie im Vorjahre deckten die Eisenerzgruben am Lake Superior den Erzbedarf für etwa 75 bis 80%
des gesamten hergestellten Roheisens. Die Eisenerzeugung erreichte schätzungsweise den folgenden
Umfang:
1907
1908
1908 gegen 1907
in 1000 Tons
Lake Superior
42245
25927
– 16318
Südstaaten
7585
6400
– 1185
Andere Staaten
3125
1875
– 1250
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Im ganzen
52955
34202
– 18753
Eingeführt wurden
1229
675
– 554
Die Ausfuhr betrug
278
310
+ 32
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Zur Verfügung blieben
53906
34567
– 19339.
Die Vorräte von Erz auf den Docks am Eriesee waren zu Ende der Schiffahrtssaison 1908 um 1055000
Tons größer als 1907 und beliefen sich auf 8441533 Tons gegenüber 7385728 Tons, während die
Zufuhr sich 1908 auf 20,4 Millionen Tons, 1907 aber auf 35,2 Millionen Tons gestellt hatte. Die Vorräte bei den Hochöfen
sind voraussicht Ende 1908 geringer gewesen als 1907, wo das plötzliche Ausblasen vieler Oefen
nach der Krisis zur Folge hatte, daß große Mengen Erz unverarbeitet liegen blieben. Die
diesjährigen Vorräte auf den Docks würden zur Versorgung der Hochöfen bis zum Wiederbeginn der
Schiffahrt im Frühjahr 1909 ausreichen, auch wenn die Tätigkeit inzwischen wieder lebhafter
würde. – Die gedrückte Lage der Eisenindustrie im Jahre 1908 veranlaßte nicht das Einstellen der
Vorbereitungen für die Vergrößerung der künftigen Erzförderung. Auf den Erzfeldern des
Stahltrusts im Mesabi Range wurden ausgedehnte Arbeiten zur Vorbereitung des erweiterten Abbaues
vorgenommen. In den Südstaaten trafen alle großen Gesellschaften Anstalten zur Ausdehnung ihres
Bergbaues und zu seiner Verbesserung durch Verwendung neuer Maschinen und Einrichtungen. Im
Staate New York wurden verschiedene neue Minen erschlossen und alte wieder in Abcau genommen. So
scheint man allgemein mit einer sicheren Vergrößerung des Erzbedarfes in naher Zukunft zu
rechnen. Bemerkenswert ist dabei das Bestreben, auch minderwertige Erze als bisher
abzubauen.
Eingeführt wurden Erze hauptsächlich aus Kuba, ausgeführt namentlich nach Kanada.
Die Gewinnung von Kalkstein und Dolomit als Flußmittel im Jahre 1908 wird auf 9650000 Tons oder
reichlich 6 Millionen Tons weniger als im Jahre 1907 geschätzt; Dolomit kommt hauptsächlich in
Alabama zur Verwendung.
Die Ende 1907 eintretende scharfe Einschränkung der Herstellung von Roheisen setzte sich bis tief in das Jahr 1908 hinein fort. Bis gegen die Mitte des
Jahres traten nur kleine Steigerungen in der Leistungsfähigkeit der arbeitenden Hochöfen ein.
Dann begann die Besserung, die zwar langsam aber stetig fortschritt, so daß die zweite
Jahreshälfte eine wesentlich größere Roheisenerzeugung als die erste aufzuweisen
Textabbildung Bd. 324
hatte. Die Erzeugung der ersten Hälfte betrug nach der Statistik der
Iron and Steel Association 6914004 Tons oder 6560040 Tons weniger als in dem ersten Halbjahr
1907; für die zweite Hälfte 1908 berechnet sich nach der Leistungsfähigkeit der zu Beginn der
einzelnen Monate unter Feuer stehenden Hochöfen das Ausbringen von Roheisen auf 8910000 Tons
oder 3393317 Tons weniger als für das letzte Halbjahr 1907. Hiernach ergibt sich für 1908 eine
Gesamterzeugung von rund 15,8 Millionen Tons gegenüber einer
solchen von 25,8 Millionen Tons für 1907, also ein Rückgang um
gerade 10 Millionen Tons. Wenn man für das zweite Halbjahr eine gleiche Verteilung der Erzeugung
auf die Roheisensorten ansetzt, wie sie für das erste Halbjahr ermittelt wurde, so ergibt sich
hinsichtlich der Roheisenerzeugung nach Arten das folgende Bild:
Sorte
1907
1908
1000 Tons
Gießerei- und Puddel-Roheisen
6398
4203
Bessemer Roheisen
12232
7754
Basisches Roheisen
5376
3380
Holzkohlen-Roheisen
437
299
Spiegel- und Spezialeisen
339
192
––––––––––––––––––––
Summe
25781
15828.
Wahrschentlich ist in Wirklichkeit die Erzeugung von Roheisen zur Stahlbereitung, namentlich von
basischem, etwas größer, die von Gießerei-Roheisen etwas kleiner gewesen, als vorstehend
angegeben.
Am 30. Juni waren 168 Hochöfen im Betriebe, am 1. Dezember 220 und am 31. Dezember ungefähr 225.
Am 30. Juni waren 24 neue Oefen im Bau und 17 alte im Wiederaufbau. Nur wenige der neuen
Hochöfen wurden bis zum Jahresende fertiggestellt, aber unter ihnen befand sich die erste Gruppe
der großen Hochöfen des neuen Stahlwerks Gary vom Stahltrust.
Der Verbrauch von Roheisen in den Vereinigten Staaten gestaltete sich annähernd
folgendermaßen:
1000 Tons
1000 Tons
Erzeugung
15828
Ausfuhr
46
Einfuhr
89
Annähernder Verbrauch
15871.
–––––––––
Zur Verfügung
15917
Die Roheisenerzeugung im Jahre 1908 war die kleinste seit 8 Jahren und blieb um reichlich 50%
hinter der Leistungsfähigkeit der gesamten Hochöfen zurück.
Die Ausbeute an Stahl kann man nur auf Grund der Roheisenerzeugung schätzungsweise angeben; sie
dürfte sich auf ungefähr 7,2 Millionen Tons Bessemerstahl, auf
7,1 Millionen Tons basischen Stahl und 50000 Tons andere
Stahlsorten, zusammen auf rund 14350000 Tons oder 9010000 Tons weniger als 1907 gestellt haben.
In ähnlichem Verhältnis wird die Gewinnung fertiger Stahlprodukte zurückgegangen sein, am
meisten die von Schienen und Zubehör, am wenigsten die von Konstruktionsstahl.
Größere Besitzveränderungen auf dem Gebiete der Prisen- und Stahlindustrie waren 1908 nicht zu
verzeichnen, wenigstens keine von der Bedeutung des Erwerbs der Tennessee Goal, Iron and
Railroad Company durch den Stahltrust im Jahre 1907. Innerhalb der Tochtergesellschaften dieses
Trusts kamen einige Besitzübertragungen vor, die aber auf die allgemeine Geschäftsführung ohne
Einfluß blieben. Im Dezember kam ein großer Verkauf von Aktien der Colorado Steel an Iron
Company zustande, der erkennen ließ, daß Gould und Genossen die Kontrolle dieser Gesellschaft
aufgegeben haben. Der Aktienbesitz ging anscheinend an den Stahltrust oder ihm eng verbündete
Konsortien über. Bestimmtes wurde darüber nicht bekannt, und man nahm an, daß der Trust unter
den gegebenen Verhältnissen öffentlich den Besitz dieser großen Gesellschaft nicht antreten
möchte, daß er aber ihre Leitung in ihm genehmen Sinne sicherstellen würde.
Aenderungen im metallurgischen Verfahren kamen im Laufe des Jahres verhältnismäßig wenig vor. Die
große Stahlwerksanlage in Gary nahm im Dezember die ersten zwei
Textabbildung Bd. 324
Hochöfen in Betrieb und wird Hofofengase zur Kräfterzeugung in einem
bisher in den Vereinigten Staaten nicht gekannten Maße verwenden. In dem Gebrauch des
Gayleyschen Trockenluftgebläses wurden bemerkenswerte Fortschritte gemacht, und durch
ausgedehnte Versuche wurde erwiesen, daß seine Anwendung für den Bessemer-Konverter ebenso große
Vorteile mit sich bringt wie sein Gebrauch bei Hochöfen.
Der Außenhandel mit Eisen- und Stahlerzeugnissen einschließlich Maschinen erreichte in den elf
Monaten bis November folgenden Wertsumfang im Vergleiche mit dem Vorjahre:
Januar-November
1908 gegen
1907
1908
1907
Werte in Dollars
Ausfuhr
182068912
138881661
– 43187251
Einfuhr
36740291
18247668
– 18492623.
Die Ausfuhr ging also um 23,7%, die Einfuhr um 50,3% zurück. Die Abnahme des Exports erstreckte sich auf alle
Zweige des Eisenhandels; am besten gestaltete sich noch der Absatz von Konstruktionseisen und
Draht im Auslande Bei der Einfuhr war der stärkste Rückgang in Roheisen, Billets und anderen
Halbfabrikaten zu verzeichnen, weil solche im Vorjahre wegen des starken Bedarfs in besonders
erheblichen Mengen zur Einfuhr gelangt waren. – Eine Ausdehnung des Ausfuhrhandels zum Zwecke
der Aufrechterhaltung eines ansehnlichen Betriebsumfanges ließ sich nicht ermöglichen, weil die
Geschäftskrisis sich auch im Auslande geltend machte und die Aufnahmefähigkeit der
Auslandsmärkte wesentlich verringerte.
(Nach The Engineering and Mining Journal.)
Gewinnung von Roheisen mit Elektrizität in Kanada.
Der Chef des kanadischen Department of Mines, Dr. Eugene Haanel, ein geborner Schlesier und
Doktor der Philosophie der Universität Breslau, hat dem Ministerium des Innern in Ottawa einen
Bericht erstattet, der die in Sault St. Marie in der Provinz Ontario von der kanadischen
Regierung angestellten Versuche zur Gewinnung von Roheisen durch Elektrizität zum Gegenstande
hat. Der Bericht, welcher unter dem Titel „Report on the Experiments made at Sault Ste.
Marie, Ont, under Government auspices, in the smelting of Canadian iron ores by the
Electro-thermic Process by Eugene Haanel, Ph. D.“ in Buchform veröffentlicht ist, kann
auf Antrag für kurze Zeit deutschen Interessenten zugesandt werden. Die Anträge sind an das
Reichsamt des Innern, Berlin W. 64, Wilhelmstraße 74, zu richten.
(Nach einem Berichte des Kais. Konsulats in Montreal.)
Ausschreibungen und Projekte.
Bau einer elektrischen Strassenbahn in Barcelona. Der Generaldirektor
für öffentliche Arbeiten in Madrid fordert zur Einreichung – innerhalb eines Monats vom 21.
Januar 1909 ab gerechnet – von Projekten für eine elektrische Straßenbahn in Barcelona,
bezeichnet als „Prolongation de la linea del paseo de Colon,“ auf. Ein Konzessionsgesuch
der „Compania General de Tranvias“ liegt bereits vor. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in
Madrid.)
Lieferung von 4700 oder event. 7600 t Stahl-Eisenbahnschienen,
Winkellaschen und Stahlstücken für die norwegische Staatsbahn. Versiegelte Angebote mit
der Aufschrift „Anbud paa skinner“ werden bis 5. März 1909, 3 Uhr im Expeditionsbureau
der Eisenbahnverwaltung (Jernbanetorvet 8/9 Kristiania) entgegengenommen. Bedingungen und vier
Zeichnungen im Bureau des Eisenbahndirektors. Für jede Zeichnung sind 0,50 Kr. an den Hauptkassierer der Staatsbahnen, Kristiania,
einzusenden. Vertreter in Kristiania notwendig.
Bau einer Ziegelei mit Hoffmannschem Ofen zur Herstellung des
Ziegelbedarfs für die Errichtung von Kasernen für das erste St. Petersburger Ulanenregiment in
Rshew. Herzustellen sind 6 bis 7 Millionen Stück Ziegel im Laufe von 2 bis 3 Jahren ab 1909.
Angebote an die Militärbaukommission in Rshew, Gouvernement Twer. (Oesterr. Zentral-Anzeiger für
das öffentl. Lieferungswesen.)
Lieferung von Eisenbahnbedarfsmaterialien nach Schweden: 10000 kg
Baumöl, 40000 kg Brennöl (für Dieselmotoren), 920000 kg Petroleum (amerikan. Water White),
420000 kg Petroleum (für Luxlampen), 30000 kg Leinöl (rohes), 80000 kg Leinöl (gekocht), 400000
kg Zylinder-Mineralöl, 200000 kg Lokomotiv-Mineralöl, 1000000 kg Wagen-Mineralöl, 180000 kg
Rüböl, 5000 kg Terpentinöl, 40000 kg Talg, 65000 kg Schmierseife, 350000 kg Kalziumkarbid. Die
versiegelten Angebote sind zu adressieren: Anbud å ... (Angebot auf ...) usw. und dürfen nur
eine Warenart betreffen. Die Preise sind in Kronen und Oere für je 100 kg Reingewicht anzugeben.
Auskunft über die besonderen Erfordernisse bei den einzelnen Waren sind im Vorratsbureau der
Königlichen Eisenbahnverwaltung (Kungl. Järnvägsstyrelsens Förrådsbyrå) in Stockholm zu
erhalten. Angebote nebst Proben auf Baumöl, Leinöl, Rüböl, Motoröl, Talg und Schmierseife sind
bis zum 15. Februar, solche für Petroleum, Zylinder-, Lokomotiv- und Wagenöl, Terpentin und
Kalziumkarbid bis zum 22. Februar 1909, mittags 12 Uhr, bei dem erwähnten Bureau
einzureichen.
Verschiedenes.
Alpine Maschinenfabrik-Gesellschaft Augsburg. „Infolge ähnlich
lautender Firma sah sich die Direktion der Holzhäuser Maschinenfabrik-Gesellschaft Augsburg
veranlaßt, den Firmenwortlaut in
Alpine Maschinenfabrik-Gesellschaft m.b. H.
zu ändern, wodurch vorgekommenen Irrtümern für alle Zukunft vorgebeugt wird. Die Alpine
Maschinenfabrik-Gesellschaft nimmt vermöge ihrer im In- und Auslande namhaft bekannten
Spezialkonstruktionen auf dem Gebiete der Zerkleinerungs- und Transporttechnik den ersten
Rang ein; speziell ihre Schleudermühlenkonstruktionen haben der Zerkleinerung eine
vollständig neue Richtung gegeben.“
Textabbildung Bd. 324
Sprung in der Paginierung, in der Seitenchronolgie aber richtig.
Wirtschaftliche Rundschau.
Die russische Manganerzindustrie.
In der Versorgung der Welt mit Manganerz steht an erster Stelle Rußland, das mehr als die Hälfte
der gesamten auf den Weltmarkt kommenden Manganerzmenge liefert.
In Rußland befinden sich die Manganerzlager in den Gouvernements Perm, Orenburg, Jekaterinoslaw
und Kutais. Im letzteren Gouvernement, besonders im Kreise Scharopan, wird gegen drei Viertel
des gesamten russischen Manganerzes gewonnen.
Das im Ural und im Gouvernement Jekaterinoslaw ausgebeutete Manganerz geht infolge der bequemen
Lage der dortigen Lagerstätten, die in der Nähe der größten russischen Stahlwerke belegen sind,
fast ausschließlich in den lokalen Konsum, mit Ausnahme jedoch des Manganerzrayons von Nikopol,
der sein Manganerz ins Ausland ausführt. Auch die bedeutende Produktion des gesamten Manganerzes
Transkaukasiens geht ins Ausland über die Häfen Batum und Poti. Aus dem Auslande kommt das
russische Manganerz nach Rußland wieder in Form von Ferromangan zurück.
Die großen kaukasischen Manganerz-Lagerstätten im Kreise Scharopan (Gouvernement Kutais)
erstrecken sich auf einen Flächenraum von 126 Quadratwerst und bilden Schichten in Stärke von
0,7 bis 1,2 Faden. In der
Qualität übertrifft das Manganerz aus Scharopan bedeutend das in anderen Gegenden Rußlands
geförderte Erz, da es sich durch reicheren Metallgehalt (48 bis 50%) und Fehlen von
Phosphorbeimischungen, die den Wert des Mangans vermindern, auszeichnet.
Als Zentrum der Manganerzgewinnung im Kreise Scharopan erscheint der Flecken Tschiatury. Bis zum
Jahre 1893 wurde das dort gewonnene Manganerz nach Scharopan, etwa 43 bis 48 km, per Fuhre oder
auf Saumtieren transportiert. Dann wurde für den Transport des Manganerzes eine Schmalspurbahn
bis zur Station Scharopan an der transkaukasischen Eisenbahn erbaut. Später wurde diese
Zweigbahn auch von Tschiatury nach zwei anderen großen Produktionsorten, Darkweti und
Satschcheri, weitergeführt.
Die Manganausbeute in Tschiatury begann im Jahre 1879, wo 51000 Pud Erz gewonnen wurden. Infolge
größerer Nachfrage nach russischem Manganerz auf den ausländischen Märkten, besonders seit
der zweiten Hälfte der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, nahm die Ausbeute und Ausfuhr
von Manganerz allmählich zu, und im Jahre 1900, d.s. 20 Jahre nach dem Anfange der Bearbeitung
der Lagerstätten von Tschiatury, erreichte die Ausbeute im dortigen Rayon 40 Millionen Pud.
In den letzten Jahren macht sich eine Abnahme im Export kaukasischer Manganerez bemerkbar. Im
Jahre 1892, also noch vor dem Bau der Tschiatury-Bahn, lieferte der Kaukasus mehr als die Hälfte
der gesamten Weltausfuhr, etwa 53,32%, 1895 sank diese
Prozentziffer auf 49,64, 1900 auf 44,67, 1906 auf 37,20 und 1907 auf 30,85%.
Auf dem Weltmarkte konkurrieren mit dem Kaukasus Japan, Spanien und Portugal, Chile, Brasilien,
Britisch-Indien und der Manganerz-Rayon von Nikopol. Eine sehr große Bedeutung aber haben in
letzter Zeit die Erze aus Brasilien und Britisch-Indien erlangt. Diese beiden Produktionsländer
haben im Laufe der letzten sieben Jahre im ganzen 3128801 Tonnen und der Kaukasus nur 2852913
Tonnen oder 275888 Tonnen weniger als die beiden vorgenannten Länder ausgeführt.
Die ungünstige Lage der kaukasischen Manganerze auf dem Weltmarkt führen die Manganindustriellen
hauptsächlich auf die hohen Sätze des geltenden Tarifs für die Ausfuhr der Erze von der
Tschiatury-Bahn über die Häfen von Poti oder Batum zurück. Für den Transport von Gütern auf der
Tschiatury-Bahn ist ein allgemeiner Tarifsatz von 10 Kop. pro Pud für die ganze Strecke
festgesetzt; dieser hohe Tarif wurde im Jahre 1899 für Manganerz auf 7 Kop. pro Pud
herabgesetzt. Von Scharopan bis nach Poti wird das Erz zum Normaltarif von 2,32 Kop. das Pud befördert. Demnach beträgt der Transport von
einem Pud Manganerz von den Stationen der Tschiatury-Bahn bis zum Hafen von Poti im ganzen 9,32 Kop. Die kaukasischen Manganindustriellen haben sich bereits
an die Tarifkommission des Finanzministeriums um Herabsetzung dieses Tarifes gewandt. Da aber
nach Ansicht der Tarifkommission der Grund für die Verminderung
Textabbildung Bd. 324
der Ausfuhr der kaukasischen Manganerze und die ungünstige Lage
dieser Erze auf dem Weltmarkte nicht allein in dem hohen Eisenbahntarif, sondern auch in der
Abnahme der Nachfrage nach Manganerz im Ausland infolge der dort entstandenen Stockung in der
Stahl- und Eisenfabrikation zu suchen ist, so hat die Kommission einer Ermäßigung des
bestehenden Tarifes von 7 Kop. pro Pud auf die Höhe des allgemeinen Tarifes nicht zugestimmt und
es nur für möglich erachtet, den Tarif im ganzen um 1½ Kop. pro Pud unter der Bedingung zu
ermäßigen, daß dieser Satz nur bei Vorzeigung einer Bescheinigung, daß das Manganerz zur Ausfuhr
ins Ausland bestimmt ist, in Anwendung kommen soll.
(Nach Prawit Wjestnik.)
Goldausbeute im Transvaal.
Die Monatsausbeute der Goldbergwerke im Transvaal hat im Oktober 1908 zum ersten Male dem Werte
nach 2½ Millionen Pfund Sterling überschritten. Der Menge des gewonnenen Metalles nach ist die
Ausbeute auf über 60000 Unzen angewachsen. Es sind dies Zahlen, die für die Goldindustrie nicht
nur des Transvaals, sondern der ganzen Welt einen Rekord darstellen.
Die allgemeine Zunahme in der Monatsausbeute im Laufe des Jahres 1908 wird veranschaulicht durch
folgende Angaben: Januar 560329 Unzen = 2380124 £, Februar 541930
Unzen = 2301971 £, März 574930 Unzen = 2442022 £, April 565832 Unzen = 2403500 £, Mai
581992 Unzen = 2472143 £, Juni 574973 Unzen = 2442329 £, Juli 584455 Unzen gleich 2482608 £,
August 587813 Unzen = 2496869 £, September 587634 Unzen = 2496 112
£, Oktober 617744 Unzen = 2624012 £.
Bei Zugrundelegung des sich hieraus ergebenden Monatsdurchschnitts der Goldausbeute kommt man für
das Jahr 1908 zu einer Jahresausbeute im Werte von rund 30000000 £,
ein Betrag, der die Jahresausbeute des Jahres 1899 um 50% übersteigt. Dabei ist bemerkenswert,
daß der Wert des aus einer Tonne Erz gewonnenen Metalls im laufenden Jahre um 25% geringer
ist als im Jahre 1899. Es ist dies eine Folge des stetigen Heruntergehens der Produktionskosten,
das es ermöglicht, allmählich immer goldärmere Erze auszubeuten. Die derzeitigen
Produktionskosten gestatten bereits eine Ausbeutung von Erzen mit einem Goldgehalt von 6 bis 7
dwts. pro Tonne. Im Jahre 1899 wurde noch allgemein ein Goldgehalt von 10 dwts. pro Tonne als
Minimum der Abbaufähigkeit hiesiger Golderze angesehen.
In Fachkreisen wird gerade das Zunehmen der Abbaumöglichkeiten der hiesigen Golderze für ein
besonderes gesundes Zeichen angesehen. Man hofft jetzt schon ziemlich allgemein, daß das noch
vor einigen Jahren als eine Utopie bezeichnete Ziel, den Abbau des Hauptflözes (Mainreef) der
Rand-Goldfelder, das etwa 3 bis 4 dwts. Gold pro Tonne enthalten soll, zahlbar zu machen, in
absehbarer Zeit erreicht werden wird.
Es ist bei Berücksichtigung der andauernd sich bessernden Ergebnisse der hiesigen Goldindustrie
nicht zu verwundern, wenn das Vertrauen des Kapitals zu der Rentabilität der
Bergwerksgesellschaften im Wachsen begriffen ist. Als ein Beweis der Zunahme dieses Vertrauens
begrüßt man besonders auch die von den hiesigen Zeitungen halboffiziell gebrachte Nachricht,
wonach Sir J.B. Robinson, der Vorsitzende des Aufsichtsrats der „The Randfontein
Estates,“ dieser Bergwerksgruppe 1000000 £ zum Zwecke
weiterer Aufschließungen geliehen hat.
(Nach einem Berichte des Kais. Konsulats in Johannesburg.)
Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung von Ergänzungsstücken für Lokomotiven und Waggons der belgischen
Staatseisenbahnen. 20 Lose. Verhandlung demnächst, Börse in Brüssel.
Gas- und Elektrizitätsanlagen in Eich (Luxemburg). Verhandlung: 1.
März 1909 bei der Stadtverwaltung. (Bulletin Commercial.)
Textabbildung Bd. 324
Die Konzession für eine elektrische Strassenbahn in Ploesti
(Rumänien) soll am 3. März 1909, 10 Uhr, auf dem dortigen Bürgermeisteramte vergeben
werden, und zwar auf 30 Jahre. Vorläufige Kaution: 25000 Fr. (Moniteur des Intérêts
Matériels.)
Verbesserung der Befeuerung der Ostküste Uruguays. Die Regierung hat
beschlossen, die Beleuchtung der Ostküste Uruguays zu verbessern und umzugestalten, und zwar
sollen die Leuchttürme von Polonio, Santa Maria, Flores und Punta Brara mit neuen
vervollkommneten Lampen und das Feuerschiff von Roca Panela durch einen Leuchtturm ersetzt
werden. Für den Zweck ist der Betrag von 60000 Pesos (261000 Mk.) ausgeworfen und bestimmt
worden, die Arbeiten auf dem Wege der öffentlichen Ausschreibung zu vergeben. (Bericht der
Kaiserl. Ministerresidentur in Montevideo.)
Lieferung von zwei Schleppschiffen nach Antwerpen. Verhandlung am 10.
März 1909 bei der Staatsverwaltung. Kaution: 6000 Fr. Das Bedingungsheft liegt im Sekretariat
der Stadtverwaltung zur Einsichtnahme aus. (Handelsberichten, Haag.)
Bau eines Elektrizitätswerkes in Rinn (Tirol). Die Gemeindeverwaltung
in Rinn vergibt den Bau einer elektrischen Lichtanlage zur Versorgung der Orte Rinn-Judenstein
und Tulfus. Angebote mit ausführlichen Kostenvoranschlägen bis zum 20. März 1909. Auskünfte
erteilt Simon Viertl, Gemeindevorsteher. (Oesterreichischer Zentralanzeiger für das öffentliche
Lieferungswesen.)
Der Bau einer elektrischen Strassenbahn in Bilbao (Spanien) von der
plazuela de Santiago bis zur plazuela de San Nicolas wird durch die Dirección General de Obras
Públicas (Ministerio de Fomento) in Madrid vergeben. Ein Gesuch der Compañia del Tranvia Urbano
de Bilbao liegt bereits vor. Konkurrenten müssen ihre Angebote und Kaution bis zum 7. März 1909
einreichen. (Gaceta de Madrid.)
Lieferungen für die chilenischen Staatsbahnen. Die
Generaldirektion der Staatseisenbahnen in Santiago nimmt bis zum 24. April 1909, nachmittags 2
Uhr, Angebote auf Lieferung nachstehender Artikel entgegen: 210 Radfelgen für Gestelle von
Lokomotiven, 500 desgl. für Wagen, 94 desgl. für Lokomotiven, 316 Triebräder-Naben mit Keil, 72
desgl. ohne Keil, 230 Radfelgen für Wagen von 1 m Spurweite, 3760 Spiralfedern für Wagen, 100
elliptische Doppelfedern, 3840 elliptische Federn, 3850 schneckenförmige Federn, 291 Satz Räder
mit Achsen, 24 Räder ohne Achsen, 42 Achsen für Lokomotiven, 144 Hilfsachsen für Lokomotiven,
100 Achsen (knieförmig) für Lokomotiven, 36 Achsen für Tender von Lokomotiven, 2180 Achsen für
Wagen, 190 Injektoren, 184 Wasserwagen Schlüssel „Dewrance,“ 110 Sicherheitsklappen
„Crosby,“ 144 Schmierapparate „Michigan,“ 240 Dampfmanometer und 2500
Stahlpuffer für Wagen. Abnahme von je ⅓ im Juli, September und Dezember 1909. Näheres bei den
Eisenbahnverwaltungen in Valparaiso, Concepción und Valdivia und im Materialien- und
Auskunftsbureau in Santiago, Galle San Antonio No. 152. (Bericht des Kais. Generalkonsulats in
Valparaiso.)
Lieferung von Baggern, Schleppern usw. nach Tientsin. Die Kommission
für die Erhaltung und Verbesserung der Schiffbarkeit des Paiho in Tientsin schreibt zur
Anlieferung in Tientsin aus: a) Einen seetüchtigen Bagger, 250 cbm; einen desgl., 500 cbm;
Maschinen mit Pumpeneinrichtung für Baggerablagerung; fünf Hopperkähne; einen Stahlschlepper.
Angebote zu a werden bis einschließlich 1. Juni 1909 angenommen. b) Gleichfalls zur Anlieferung
in Tientsin zwei oder vier flache Schlepper. Angebote zu b werden bis einschließlich 1. Mai 1909
angenommen. Näheres beim Reichsanzeiger.
Herstellung von Asphalttrottoirs in Campina (Rumänien). Voranschlag;
172000 Fr. Verhandlung: 27. März 1909 bei der Stadtverwaltung.
Textabbildung Bd. 324
Lieferung einer Dampfmaschine nach der Türkei. Die Kaiserliche
Pulverfabrik in Makriköi (Türkei) vergibt die Lieferung einer Dampfmaschine von 19 PS zum
Antrieb einer Dynamomaschine. Näheres ist beim „Conseil d'Administration de la Grande
Maîtrise d'Artillerie“ Montags und Donnerstags von 5 bis 10 Uhr türkischer Zeit zu
erfahren. (Oesterr. Zentralanzeiger für das öffentl. Lieferungswesen.)
–––––
☞ Der vorliegenden Nummer sind Prospekte der Firmen: Düsseldorf – Ratinger
Röhrenkesselfabrik vorm. Dürr & Co. in Ratingen und der Gasmotoren-Fabrik Act.-Ges. in
Cöln-Ehrenfeld beigefügt, die wir der freundlichen Beachtung unserer Leser bestens
empfehlen.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Lage des Bergbaues im Freistaate Honduras.
Gold, Platin, Silber, Kupfer, Eisen, Blei, Zink, Zinn, Quecksilber und Kohlen kommen im
Freistaate Honduras vor. Die Ausbeutung keiner dieser Mineralien ist jedoch dort in angemessener
Weise entwickelt worden.
Gold wird in Quarzadern oder in Alluvial-Ablagerungen gefunden; das Quarz ist zumeist in Diorit
oder Schiefer eingebettet. Die bedeutendsten Goldminen befinden sich an der Südküste, einige
gute Schürfstellen liegen nur wenige Meilen von der See entfernt. Das Metall kommt frei und in
Verbindung mit Sulfid vor, der Feingehalt beträgt 700 bis 850 Tausendstel. Sehr reiche Erze sind
in den Departements El Paraiso und Olancho gefunden worden, aber die Ausbeutung wurde beschränkt
auf Gewinnung der zutage liegenden Erze ohne eine Verfolgung der Adern in die Tiefe. Auch das
Goldwaschen aus Alluvialablagerungen wird in diesen Departements in ausgedehntem Maße betrieben,
und verschiedene Gesellschaften aus den Vereinigten Staaten haben dort gut eingerichtete
Goldwäscherlager.
Silbererze werden in allen Departements gefunden. Das Silber kommt vor in Quarzadern, die Sulfid,
Galena und Zinkblende mit etwas Gold enthalten, ferner in Flachadern mit kleinen Mengen von
Sulfid und ohne Goldgehalt. Auch gibt es Lager von Antimon und kohlensaurem Bleioxyd, die Silber
im Verhältnis von 20 bis 40 Unzen auf 1 Tonne führen, auch ohne Goldgehalt.
Kupferadern enthaltende Formationen gibt es nach der vorherrschenden Meinung in Honduras nicht,
aber augenscheinlich sind früher Kupferlager dort ausgebeutet worden, da in verschiedenen
Departements alte Kupferwerke gefunden werden. Ein Kupfererzpfeiler, der von der Spaniern
in einer alten Mine stehen gelassen war, ergab 42% Kupfer mit 105 Unzen Silber und 1½ Unzen Gold
auf 1 Tonne.
Eisenerzvorkommen sind nur in sehr beschränktem Maße ausgebeutet worden, aber das Vorhandensein
eines ausgedehnten Gebiets mit feinem Magnetit ist bekannt geworden. Alle Bleierze werden auf
ihren Silbergehalt hin verhüttet; Platinfunde sind gemeldet worden, aber reines Platin hat man
noch nicht entdeckt. Zinnspuren sind vereinzelt im Departement Tegucigalpa gefunden worden.
Während der spanischen Besetzung wurde Meldung erstattet vom Vorhandensein einer reichen
Zinnoberader im Departement Comayagua, aber Schürfarbeiten wurden in dem betreffenden Felde
nicht ausgeführt. Spuren einer großen Wismutader sind im Departement Tegucigalpa gefunden, auch
Proben von Graphit, Gips, Glimmer und Mangan. Kohle ist noch nicht abgebaut worden.
Bisher ist die Anwendung neuzeitlicher Methoden zur Gewinnung und Verarbeitung der Mineralien
noch sehr beschränkt. Die am besten ausgestattete Anlage ist die der Rosario Mining Company, die
bereits Mineralien im Werte von 12 Millionen $ gewonnen hat. Sie beutet Aderspalten aus, die
freies Silber und Gold, Bleisulfid, Zink und Kupfer enthalten. Die Hütte dieser Gesellschaft war
anfänglich zur Behandlung der Erze lediglich durch Amalgamieren eingerichtet, später ging man
zur Konzentration und Amalgamation über und gegenwärtig arbeitet man mit dem Cyanidverfahren,
das eine Ausbeute von 96% ermöglicht.
(Nach Bulletin of the International Bureau of the American Republics.)
Textabbildung Bd. 324
Ueber den Bau neuer Eisenbahnlinien in Russisch-Polen.
Die Prüfung des Projekts einiger neuen Eisenbahnlinien in Russisch-Polen hat kürzlich in der
Kommission für neue Eisenbahnen stattgefunden. Die Kommission soll sich für Zweckmäßigkeit der
Bahn ausgesprochen haben.
Nach dem Projekte haben diese neuen Eisenbahnlinien den Zweck, den westlichen Grenzstrich des
Wechselgebiets, der einen Teil des Gouvernements Kalisch und Piotrkow umfaßt, zu erschließen,
und zwar von der Linie der Warschau–Wiener-Eisenbahn bis zur Westgrenze in einer Länge von mehr
als 100 Werst; es wird beabsichtigt, die Hauptlinie von Czenstochow nach Sjeradz zu führen und
die Zweigbahnen: von Burshenin nach Sdunska Wolja, won Ossiakow nach Weruschow und von
Parzimjechi nach Praschka zu bauen. Die gesamte Länge der projektierten Eisenbahnen mit normaler
Spurweite beträgt 185 Werst.
Der Mangel an Eisenbahnen in Weichseigebiet macht sich recht bemerkbar und die Durchführung
dieser Eisenbahnen wird als immer dringender empfunden.
Die Bahn (ohne die Zweigbahn nach Sjeradz) ist auf 167 Werst Länge berechnet; der Bauwert mit
Einschluß des Rollparkes ist auf 11100 000 Rbl. pro Werst veranschlagt. Die Konzession wird auf
die Dauer von 81 Jahren erbeten, mit dem Recht, daß die Bahn nach 25 Jahren von der Regierung
angekauft werden kann. Das Nominalkapital für die Ausführung des Unternehmens wird auf 13830000
Rbl. veranschlagt, wovon 2776000 Rbl. in Aktien und 1106400 Rbl. in Obligationen aufgebracht
werden sollen.
(Torg. Prom. Gaz.)
Zur wirtschaftlichen Lage in den Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre
1908.
Die nach Schluß des Jahres 1908 veröffentlichten Statistiken liefern den Beweis, daß das Jahr
1908 im Außenhandel so wohl wie in der industriellen Produktion der Vereinigten Staaten als ein
Jahr des Rückganges gegenüber dem Jahre 1907, das ja in seinen drei letzten Monaten auch
bereits unter der wirtschaftlichen Depression litt, bezeichnet werden muß. Die
Gesamteinfuhr der Vereinigten Staaten stellte sich 1908 auf n 16 Millionen $ gegen 1423 Mill. $
im Jahre 1907, sie hat also um 307 Millionen $ oder 21% abgenommen. Die Gesamtausfuhr aus den
Vereinigten Staaten beleif sich 1908 auf 1753 Millionen $ gegen 1423 Mill. $ im Jahre 1907, die
Abnahme gegen 1907 betrug also 170 Millionen $ oder 8,8 %.
Hauptsächlich der großen Kupferausfuhr von mehr als 295000 Ton. ist es zu danken, daß der
Rückgang in der Ausfuhr auf 8,8 % beschränkt blieb.
Die Einfuhr New Yorks, die in der Hauptsache aus Fabrikanten besteht, die zum Verbrauch oder zur
industriellen Verarbeitung bestimmt sind, nahm um rund 188 Millionen $ oder 22% ab. Die
Zolleinnahmen von New York sanken um 36 Millionen $ oder 17% unter die Einnahmen von 1907.
Trüber noch als die Zahlen des Außenhandels lassen die Zahlen der Eisenerzeugung das Bild der
wirtschaftlichen Lage während des Jahres 1908 erscheinen. Die Roheisenerzeugung gilt ja mit
Recht als der Maßstab der industriellen Tätigkeit der Vereinigten Staaten. Während das Jahr 1907
mit einer Erzeugung von 25981361 Tons Roheisen die höchste bisher dagewesene Ziffer erreichte,
wurde durch die umfangreichen und unumgänzlich notwendigen Betriebseinschränkungen die Erzeugung
im Jahre 1908 auf weniger als 16 Millionen Ton. heruntergedrückt, sie erreichte kaum den Stand
von 1901. Im Jahre 1907 produzierten die Vereinigten Staaten 26 Millionen, Tonnen Roheisen,
Deutschand 13 Millionen, England 10,1 Millionen Ton.; 1908 ist
Deutschland mit etwa 12 Millionen Ton. Produktion der amerikanischen Ausbeute erheblich näher
gerückt. Die Erzförderung und die Herstellung von Roheisen wurden in den Vereinigten Staaten um
40% eingeschränkt, die Koksbereitung um 30%, die Stahlerzeugung um 40%; die Herstellung von
Schienen um 66%, von Blechen um 50%. Geringere Einschränkung erfuhr die Fabrikation von Drath,
Trägern, Stabeisen usw., Weißblechen, Drahtnägeln und -stiften. Die Gesamtausfuhr
Textabbildung Bd. 324
von Eisen und Stahl ging von 1302525 Ton. auf 978427 Ton., mithin um
25% zurück. Nur in Stahlhalbfabrikaten sowie in Blechen und Weißblechen nahm die Ausfuhr etwas
zu, in allen anderen Fabrikaten ging sie erheblich zurück.
Die Gewinnung des nächst wichtigen Metalls, des Kupfers, stieg auf 408380 Ton. oder 3,4% mehr als
1907, Dabei stieg die Ausfuhr von Kupfer auf 295353 Ton., sie erfuhr also eine Zunahme von etwa
24% gegen 1907. Die Einfuhr von Kupfer betrug nur 94000 Ton. und war um 27000 Ton. kleiner als
1907.
Die Kohlenförderung wird um etwa 12% gegen 1907 zurückstehen, soweit bis jetzt vorliegende
Schätzungen ersehen lassen.
In ähnlichem Maße wie die Eisen-, Kupfer- und Kohlenerzeugung dürfte die Erzeugung fast aller
Textilwaren sowie von Zement und Papier zurückgegangen sein. Es wird kaum ein industrielles
Gebiet geben, auf dem nicht eine mehr oder weniger große Beschränkung der Tätigkeit notwendig
geworden ist.
(Bericht des Handelssachverständigen beim Kais. Generalkonsulat in New
York.)
Ausschreibungen und Projekte.
Errichtung einer Zementfabrik in Rumänien. Die Herren C. Garlesteanu,
Major Gaica und M. Oromolu (Wohnort nicht genannt) haben die Errichtung einer Zementfabrik in
Gura Vaii (Mehedintzi) beschlossen. (Bukarester Tagblatt.)
Bau einer elektrischen Drahtbahn in Norwegen. Für eine in der
Nähe von Flekketjord anzulegende Holzmassenfabrik, die der Akt. Ges. „Troe landsfos“ in
Christiania (Direktor H. Boe), gehört, soll eine 8–10 km lange elektrische Drahtbahn gebaut
werden. (Bericht des Kais. Konsulats in Christianssand.)
Norwegen. Der Bau eines Elektrizitätswerkes in Mandal mit
Kraftüberführung von einem in der Nähe der Stadt liegenden Wasserfall ist beschlossen worden.
Zuschriften sind an Mandals Elektrizitätswerk, pr. Adr. Herrn Kaufmann M. Christensen, der die
Konzession für die Anlage erhalten hat und für dessen Rechnung sie gebaut wird, zu richten.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Christianssand.)
Bau von Elektrizitätswerken in Oesterreich-Ungarn. Die Gemeinde Sexten
(Tirol) plant den Bau eines Elektrizitätswerkes. – Ferner hat der Stadtrat in Tarnow (Galizien)
beschlossen, den Bau einer großen elektrischen Zentrale zu beschleunigen. Zu diesem Zwecke wurde
bereits ein Bauplatz für 53000 Kronen angekauft.
Verkauf von Altmetall in Murcia (Spanien). Der Versteigerungsausschuß
der Pulverfabrik in Murcia (Junta de subasta de la Fábrica de pólvora de Murcia) verkauft am 22.
März d. Js.: a) 825 kg. Stahl in unbrauchbaren Stücken, b) 3987 kg. Schmiedeeisen desgl., c)
30738 kg Gußeisen desgl., d) 3800 kg Zink desgl. Mindestpreis zu a) 0,98, b) 0,05, c) 0,09,
d) 0,45, Pesetas. Das Bedingungsheft liegt an Ort und Stelle
aus. (Gaceta de Madrid.)
Textabbildung Bd. 324
Anlage eines Pumpwerkes in Ungarn. Die Alsó-Csallóközer und
Csilisközer Fluten schütz- und Binnenwasser-Regulierungsgesellschaft läßt an ihrer Dammlinie an
der kleinen Donau, nächst der Aszód-Puszta, ein Pumpwerk erbauen und maschinell einrichten. Die
Anlage ist mit zwei Kreispumpen und zwei Maschinen zu versehen und soll pro Sekunde 1500 l
Wasser bei einer maximalen Hebung von 3.1 m leisten. Angebote und Pläne sind bis zum 24. März
1909 bei der Direktion der Gesellschaft in Komárom (Nádor-utcza 58) einzureichen. Die
Bedingungen usw. sind dortselbst erhältlich. Reugeld 5% der Offertsumme. (Oesterrreich.
Zentral-Anzeiger für das öffentl. Lieferungswesen.)
Erweiterung des Hafens von Buenos Aires. Die Arbeiten für den neuen
Hafen von Buenos Aires sind nunmehr ausgeschrieben worden. Termin 1. September 1909. Die
Bedingungen sind im Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Buenos Aires für 200 Pesos Papier
erhältlich.
Lieferung von Telephonmaterial nach Australien. 1. Nach Sydney;
Verhandlung: 28. April 1909 beim Deputy Postmaster General. 2. Nach Melbourne; Verhandlung: 19.
Mai 1909 bei der Generalpostdirektion. 3. Nach Brisbane; Verhandlung: 31. Mai beim Deputy
Postmaster-General. – Nähere Angaben fehlen. (Bulletin Commercial.)
Lieferung von Eisenbahnwagen nach Bulgarien. Die
Eisenbahndirektion in Sofia macht bekannt, daß am 2./15 März d. Js. eine Offertverhandlung für
die Lieferung von 6 vierachsigen Personenwagen I. II. Klasse, 12 vierachsigen Personenwagen III.
Klasse, 15 zweiachsigen Fourgons und 2 Heizwagen stattfinden wird. Anschlag: 875000 Fr.; die
Lieferung muß bis 19. Oktober d. Js. in Tzaribrod erfolgen. (Bulgarische Handelszeitung.)
Lieferung von Lokomotiv- und Waggonöl für die bulgarischen
Eisenbahnen. Anschlag: 16000 Fr. Kaution: 1300 Fr. Verhandlung: 26. Februar a. St., 11.
März n. St. 1909 in der Kanzlei der Kreisfinanzverwaltung in Sofia. (Bulgarische
Handelszeitung.)
Lieferung von 90 t Werkzeug-Stahl nach Italien für die Staatsbahnen.
Verhandlung demnächst in Rom. (Moniteur des Intérêts Matériels.)
–––––
☞ Der vorliegenden Nummer sind Prospekte der Finnen: Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg A.-G. in
Nürnberg 24 und Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart (betr. Herzogs
Elektrotechnisches Jahrbuch) beigefügt, die wir der freundlichen Beachtung unserer Leser bestens
empfehlen.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Ueber den Bau von neuen Eisenbahnen in Russland.
Der Bau der projektierten Eisenbahnstrecke Kamenez-Podolsk–Schepetowkaistend gültig genehmigt
worden. Durch diese wird die bisher einer Eisenbahnverbindung entbehrende und dadurch in ihrer
Entwicklung stark gehemmte Gouvernementsstadt Kamenez-Podolsk, mit der im Gouvernement Wolhynien
belegenen Station der Südwestbahnen Schepetowka über die Kreisstadt Proskurow verbunden werden.
Mit der Herstellung dieser neuen Eisenbahnlinien soll demnächst begonnen werden.
Die Linie soll binnen drei Jahren, und zwar zum großen Teil mit französischem Gelde, erbaut
werden. Die Entfernung zwischen Proskurow und Schepetowka, die jetzt auf dem Umwege über
Shmerinka–Kasatin 332 Werst beträgt, wird dadurch auf 100 Werst verringert.
Im verflossenen Jahre ist teils unter dem Einflüsse des Gesetzes vom 9. Juni 1905 über Maßnahmen
zur Heranziehung ausländischen Kapitals zum Eisenbahnbau, teils infolge zahlreicher Gesuche von
Städten, Landschaften und Vertretern der Landwirtschaft, des Industrie und des Handels der Frage
der Verdichtung der Eisenbahnnetzes des Südwestgebiets ein besonders lebhaftes Interesse
zugewandt worden, und zwar sowohl von Seiten der örtlichen Behörden als auch der Ministerien für
Finanzen und Wegebauten. Aus der großen Reihe von Plänen für neue Eisenbahnen sind aber nur
wenige von solcher Bedeutung, daß Aussicht auf ihre baldige Ausführung vorhanden ist. In dieser
Hinsicht kommen namentlich die Linien Zwjetkowo–Pogrebischtsche (Gouv. Kiew) und Schlobin (Gouv.
Mogilew)–Kiew in Betracht, für die bereits auf Staatskosten die technische Untersuchung und
Fertigstellung eines Entwurfs erfolgt ist.
Für die Inangriffnahme der ersteren Linie ist die Erwägung maßgebend gewesen, daß die
Südwestbahnen infolge der Überlastung der Straße Zwjetkowo–Fastow (Gouv. Kiew) ein zweites
Geleise bauen müssen, um ungehindert Züge mit Massengütern durchlassen zu können, die zwischen
dem Donez- und dem Weichselgebiete ausgetauscht werden, und daß dieses Ziel am besten durch den
Bau einer neuen Bahn erreicht werden könnte, welche das von der Linie Fastow–Kasatin,
Kasatin–Christinowka, Christinowka–Zwjetkowo und Zwjetkowo–Fastow begrenzte Gebiet diagonal
durchschneidet, wobei diese neue Verbindung nicht nur als Transitbahn wichtig sein, sondern auch
als Lokalbahn erhebliche Bedeutung haben würde, da sie einen reichen und produktiven Teil des
Gouvernements Kiew durchqueren würde, in welchem sich viele Zuckerfabriken, Mühlen und
Brennereien befinden. Bei den Vorarbeiten ist die Länge der Strecke Zwjetkowo–Pogrebischtsche
auf 189 Werst festgestellt worden; ihre Führung soll folgendermaßen sein: von der Station
Zwjetkowo nach dem Flecken Olschany (Zuckerfabrik), darauf an den Flecken Buschanskaja und
Potschapinzy vorbei zum Flecken Stawischtsche, dem wirtschaftlichen Zentrum dieser Gegend; von
hier aus in nordwestlicher Richtung zur Station Pogrebischtsche. Falls die gleichzeitig
geplanten Hauptlinien von der Station der Jekaterinenbahn Rikolo–Koselsk II (Gouv. Chersson)
nach Uman (Gouv. Kiew) und von Shmerinska (Gouv. Podolien) über Kameniza (Guov. Wolhynien) und
Wladimir-Wölhynsk (Gouv. Wolhynien) nach Kielzy (Russ. Polen) zur Ausführung gelangen sollten,
würde die Linie Zwjetkowo–Pogrebischtsche als Transitbahn von ihrer Bedeutung allerdings viel
verlieren, so daß immerhin fraglich erscheint, ob auch dann die noch ausstehende Genehmigung des
Baues der Linie Zwjetkowo–Pogrebischtsche erteilt werden wird.
Die Voruntersuchung für die andere Strecke Shlobin–Kiew werden in verschiedenen Richtungen auf
dem linken Dnjeprufer geführt. Der Gedanke an den Bau dieser Strecke
Textabbildung Bd. 324
ist alt, und es gibt bereits eine Menge Entwürfe, die sämtlich das
gemeinsame Ziel verfolgen, St. Petersburg in möglichst gerader Linie mit Odessa zu verbinden.
Außer den Entwürfen für das linke Dnjeprufer gibt es auch mehrere für das rechte, und zwar
entweder direkt über Kiew oder über Fastow, oder über Shitomir (Wolhynien). Welchem Entwürfe der
Vorzug eingeräumt werden wird, bleibt vorläufig eine offene Frage, um deren Entscheidung von den
verschiedenen Interessentenkreisen noch lebhaft gekämpft werden dürfte.
Es ist ferner eine neue Strecke von Kowel (Gouv. Wolhynien) bis Pinsk (Gouv. Minsk) geplant, die
als Forsetzung der Kowel–Wladimir-Wolhynsker Bahn dienen soll.
Bei den sonstigen Bahnplänen handelt es sich um einige Sekundär- und Kleinbahnen, im Gouvernement
Wolhynien nach Antonow Emiltschin und Nowogradwolynsk sowie im Gouvernement Kiew um solche nach
Radomysl, Swenigorodka und Skwira; doch ist über alle diese Pläne und ihre Aussichten auf
Verwirklichung noch nichts Näheres bekannt.
(Nach Berichten des Kaiserl. Konsulats in Kiew.)
Gründung einer russischen Exportkammer.
Auf Veranlassung einer Gruppe von Vertretern des Handels und der Industrie wird in Petersburg
eine Exportkammer gegründet werden, die sich die Hebung des Exports russischer Rohprodukte und
Industrieerzeugnisse zur Aufgabe setzen will. Wie die „Now. Wr.“ erfährt, ist das Projekt
der Exportkammer, die dem Handelsministerium unterstehen wird, bereits zur Bestätigung vorgelegt
worden. Abteilungen der Exportkammer sollen in allen Handelszentren Rußlands eröffnet
werden.
(St. Petersburger Zeitung.)
Die österreichischen Lokomotivfabriken
sind für das heurige Jahr mit entsprechenden Aufträgen versehen. Man nimmt
an, daß sich bei ihnen 230 bis 240 Lokomotiven in Arbeit befinden. Die Fabriken hatten damit
gerechnet, daß ihnen für das laufende Jahr eine weit größere Anzahl von Lokomotiven in
Bestellung gegeben werden würde. Dies ist aber bisher nicht der Fall gewesen und die in Aussicht
genommenen Mittel wurden von der Finanzverwaltung nicht flüssig gemacht. Die Ungewißheit,
wann der Reichsrat zur Erledigung der Verstaatlichungsvorlagen schreiten wird, hält sowohl die
staatliche Eisenbahnverwaltung als auch die Privatbahnen zurück, an die Neuanschaffung von
Lokomotiven in größerem Ausmaße zu schreiten. Für das heurige Jahr war ursprünglich die
Bestellung von 600 bis 700 Lokomotiven beabsichtigt, von denen jedoch vorläufig nur ein geringer
Teil in Auftrag gegeben wurde. Seitens der Fabriken wird auch erwartet, daß die
bosnisch-herzegowinische Eisenbahnverwaltung Bestellungen von Lokomotiven vornehmen wird.
(Osterr.-Ungar. Montan- u. Metallindustrie-Ztg.)
Der Absatz der böhmischen Maschinenindustrie.
Seit Beginn des laufenden Jahres sind bei den böhmischen Maschinenfabriken etwas mehr
Bestellungen eingelaufen als in den letzten Monaten des Vorjahres. Insbesondere hat die
Zuckerindustrie einzelnen Maschinenfabriken Aufträge überwiesen und man hofft noch auf weitere
Bestellungen aus dieser Branche. Dennoch ist die gegenwärtige Beschäftigung der
Maschinenfabriken im allgemeinen eine entschieden schwächere als zur gleichen Zeit des
Vorjahres, wobei aber nicht zu übersehen ist, daß im Jahre 1908 die Maschinenindustrie einen
sehr starken Absatz hatte. Der Beschäftigungsgrad der einzelnen Fabriken ist verschieden. Manche
arbeiten voll, andere nur fünf Tage in der Woche. Aus der Textil- und aus der Montanindustrie
laufen fast gar keine Aufträge ein, was auf den schwächeren Geschäftsgang dieser Industriezweige
zurückzuführen ist. Auch die unsichere politische Lage übt eine ungünstige Rückwirkung auf den
Einlauf von Bestellungen aus. Bei einer Besserung der politischen Verhältnisse würden der
Maschinenindustrie manche Aufträge zufließen, mit denen jetzt zurückgehalten wird. Von einer
größeren Maschinenfabrik wird mitgeteilt, daß sie zurzeit gut beschäftigt sei, jedoch die
Besorgnis habe, daß nach Beendigung der Arbeiten für die Zuckerindustrie ein Rückgang Platz
greifen werde. Es sei zwar seitens der Zuckerfabriken noch vieles geplant, was den
Maschinenfabriken Arbeitsgelegenheit bieten würde,
Textabbildung Bd. 324
doch erscheine es zweifelhaft, ob dieser Plan im laufenden Jahre zur
Verwirklichung gelangen werde. Für den Fall, daß sich der politische Horizont klären sollte,
würde sich der Beschäftigungsgrad der Maschinenfabriken heben, da unter anderen auch mehrere
größere industrielle Neu anlagen geplant sind, die selbstverständlich nur dann zur Ausführung
kämen, wenn die politische Beunruhigung schwinden wird.
(Osterr.-Ungar. Montan- u. Metallindustrie-Ztg.)
Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung eines Feuerwehrautomobils nach Linz (Oberösterreich). Bei
der freiwilligen Feuerwehr Linz ist die Automobilisierung des ersten Zuges in Aussicht
genommen.
Lieferung eines Sanitätsautomobils nach Troppau (Oesterr-Schlesien).
Die freiwillige Rettungsabteilung der Troppauer Feuerwehr beschloß, die Anschaffung eines
Automobils für den Krankentransport anzustreben. Kosten ca. 20000 Kr. (Oesterreichischer
Zentralanzeiger für das offentl. Lieferungswesen.)
Anträge für neue Bahnen in Bulgarien. Einige Deputierte haben in der
Kammer den Antrag eingebracht, im außerordentlichen Budget einen Kredit zu Studien und zum Bau
einer neuen Eisenbahnlinie Sofia–Pirdop–Klissura–Kasanlik–Sliven vorzusehen. – Ferner wird der
Abgeordnete Woinikow der Nationalversammlung einen Antrag für den Bau der Eisenbahnlinie
Levski–Lovetsch–Sevliewo–Gabrowo vorlegen. (Bulgarische Handelszeitung.)
Rumänien. Ein neuer grosser Bahnhof soll zwischen Chitila und Bukarest
erbaut werden. Die Arbeiten, die etwa fünf Millionen Lei kosten sollen, dürfen schon im
Frühjahre beginnen. (Bukarester Tagblatt.)
Hafenbauten in der Türkei. Wie verlautet, hat die Regierung
beschlossen, die bisher offene Reede von Dedeagatsch in einen geschützten Hafen
umzuwandeln, und zwar soll zunächst ein größerer Wellenbrecher zum Schütze der Fahrzeuge gegen
die heftigen Süd- und Südweststürme errichtet werden. – Die Behörden von Panderma haben die
Regierung darauf aufmerksam gemacht, daß es wohl praktisch wäre, die geschützte Reede von
Panderma zu einem modernen Hafen zu gestalten mit Hafenkai, Hebekranen usw., da der Hafen von
Panderma, im Falle der Verwirklichung des Projekts einer direkten 14 stündigen Verbindung
zwischen Konstantinopel und Smyrna über Panderma, rasch aufblühen würde. (Konstantinopler
Handelsblatt.)
Der Bau der Eisenbahnlinie Turnu-Severin–Baia-de-Arama (Rumänien).
Kürzlich fand in Turnu-Severin eine große Versammlung statt, an der sich eine große Anzahl
Bürger aller Parteirichtungen beteiligte. Sämtliche Redner betonten die Notwendigkeit des Baues
der Linie Turnu-Severin–Baia-de-Arama, die seit 30 Jahren von den Bewohnern des Distrikts
Mehedintzi gefordert wird. Es wurde schließlich eine Resolution in diesem Sinne abgefasst, die
dem König, dem Ministerpsräsidenten, dem Finanz- und dem Handelsminister überreicht werden soll.
(Bukarester Tagblatt.)
Lieferung verschiedener Materialien für Baggermaschinen nach
Argentinien, und zwar von Bolzen (pernos), Radbüchsen (bujes) und Kettenringen
(eslabones). Verhandlung: 2. April 1909, nachmittags 3 Uhr, bei der Dirección General de
Contabilidad, einer Abteilung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten, in Buenos Aires. –
(Boletin Oficial de la República Argentina.)
Stadtbeleuchtung in Orel (Russland). Das Stadtamt von Orel vergibt-
die Konzession für die elektrische Straßenbeleuchtung der Stadt, eventuell auch die für den Bau
einer elektrischen Zentralstation und eines Beleuchtungsnetzes, deren Betrieb dann die Stadt
übernimmt. Zurzeit erzielt die elektrische Straßenbahn aus der Lichtlieferung an Private eine
Roheinnahme von 40000 Rubel jährlich, die dem neuen
Textabbildung Bd. 324
Konzessionär zufällt. Angebote sind bis zum 1./14. Mai 1909 bei dem
Stadtamt von Orel einzureichen. (Oesterr. Zentral-Anzeiger f.d. öffentl. Lieferungswesen.)
Argentinien. Der Bau einer Brücke über den Fluß Pindapoy Grande, im
Zuge der Straße von Posadas nach San Jose (Territorium Misiones), der schon zweimal ohne
Ergebnis ausgeschrieben ist, soll nunmehr von der Inspección General de Puentes y Caminos
(Generalinspektion der Brücken und Wege) selbst ausgeführt oder von dieser teilweise direkt an
private Unternehmer vergeben werden. Anschlag: 85845 Papierpesos. (Boletin Oficial de la
República Argentina.)
Die Lieferungsausschreibungen bei den rumänischen Staatseisenbahnen.
Bezüglich der Lieferungen für rumänische Eisenbahnen macht das. österreichische Konsulat in
Bukarest auf folgende wissenswerte Gepflogenheit aufmerksam. Die Ueberweisung derartiger
Lieferungen geschieht grundsätzlich und immer in öffentlichen Offertverhandlungen nach
vorheriger Ausschreibung im Bukarester Amtsblatt „Moniturul Oficial.“ Da indessen ein
solches Verfahren nicht geeignet war, alle, besonders aber die ausländischen Firmen rechtzeitig
und in genügend umfassender Weise zu interessieren, hat sich allmählich die Gewohnheit
eingebürgert, die in- und ausländischen kommerziellen und industriellen Kreise über die jeweilig
für die Lieferung in Betracht kommenden Umstände in Kenntnis zu setzen und sie zu den
betreffenden Offertverhandlungen direkt einzuladen.
Um nun diese Vorgangsweise einhalten zu können, bestehen bei den rumänischen Staatseisenbahnen
bestimmte Firmenregister, in welchen die der gedachten Verkehrsbehörde als leistungsfähig
bereits bekannten Firmen eingetragen werden, beziehungsweise neue Firmen auf ihr Ansuchen
einzutragen sind. Um nun zu den ausgeschriebenen Offertverhandlungen eingeladen und mit
einschlägigen Bedingnisheften bedacht zu werden, ist es unbedingt notwendig, die Eintragung in
das gedachte Register zu erwirken. Das Ansuchen um Registrierung ist aber in französischer
Sprache zu verfassen und unter gleichzeitiger Angabe des Produktionsortes, der
Leistungsfähigkeit usw. an die Bukarester Generaldirektion der rumänischen Staatseisenbahnen zu
leiten.
Für die Lieferung von Lokomotiven und Waggons besteht zudem eine weitere Verfügung, die besagt,
daß sich ein offizieller rumänischer Sachverständiger von der Leistungsfähigkeit der in Frage
kommenden Unternehmungen zu überzeugen hat und daß erst auf Grund seines Berichts entschieden
werden soll, ob die betreffende Firma bei etwa vorkommenden Lieferungsausschreibungen mit
Offerteinladungen zu beteiligen ist. (Handelsmuseum.)
Geschäftliche Mitteilungen.
Das Technikum Mittweida ist ein unter Staatsaufsicht stehendes höheres
technisches Institut zu Ausbildung von Elektro- und Maschinen-Ingenieuren, Technikern und
Werkmeistern, welches alljährlich ca. 3000 Studierende zählt. Der Unterricht sowohl in der
Elektrotechnik als auch im Maschinenbau wurde in den letzten Jahren erheblich erweitert und wird
durch die reichhaltigen Sammlungen, Laboratorien für Elektrotechnik und Maschinenbau,
Werkstätten und Maschinenanlagen usw. sehr wirksam unterstützt. Das Sommersemester beginnt am
20. April 1909, und es finden die Aufnahmen für den am 23. März beginnenden, unentgeltlichen
Vorkursus von Anfang März an wochentäglich statt. Ausführliches Programm mit Bericht wird
kostenlos vom Sekretariat des Technikum Mittweida (Königreich Sachsen) abgegeben. In den mit der
Anstalt verbundenen etwa 3000 qm Grundfläche umfassenden Lehr-Fabrikwerkstätten finden Volontäre
zur praktischen Ausbildung Aufnahme.
Am Chemischen Laboratorium Fresenius zu Wiesbaden sind in neuerer Zeit
Ferienkurse eingerichtet worden. Der erste dieser Ferienkurse wurde im Herbst 1908 abgehalten;
die Zahl der Teilnehmer betrug 10.
Textabbildung Bd. 324
Während des gegenwärtigen Wintersemesters 1908/09 war das Laboratorium von 27 Studierenden
besucht, unter denen sich eine Dame befand. Davon waren aus dem Deutschen Reiche 12, aus
Oesterreich-Ungarn 3, aus den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika 3, aus England 2 und je 1 aus
der Schweiz, aus Luxemburg, aus Belgier?, aus Norwegen aus Rußland, aus Ost-Indien und aus
Japan.
Außer den Direktoren, Geh. Regierungsrat Professor Dr. H. Fresenius,
Professor Dr. W. Fresenius und Professor Dr. E. Hintz sind am Laboratorium 5 Dozenten und Abteilungsvorsteher, ferner im
Unterrichtslaboratorium 2 Assistenten und in den Untersuchungslaboratorien. (Versuchsstationen)
22 Assistenten tätig. Das nächste Sommersemester beginnt am 26. April d.
Js.
Turbogeneratoren für Drehstrom und Wechselstrom behandelt das
unserer heutigen Nummer beiliegende Nachrichtenblatt der Siemens-Schuckertwerke. Der durch
einige Abbildungen erläuterte Text gibt, ohne auf Konstruktionseinzelheiten einzugehen, die
wichtigsten Gesichtspunkte an, die beim Aufbau dieser Maschinen maßgebend sind. Wir empfehlen
die Beachtung der Beilage Interessenten aus unserem Leserkreis.
Die weiter beigefügten Prospekte der Firmen: Norddeutsche Maschinen- und Armaturenfabrik in
Bremen, Hugo Szamatolski in Berlin, Felix Bischoff in Duisburg, der Verlagsbuchhandlung Georg
Reimer in Berlin und der Firma Jaeger, Rothe & Nachtigall G.m.b.H., Leipzig-Eu. empfehlen
wir der geneigten Beachtung unserer Leser ebenfalls angelegentlichst.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Eisengewinnung auf elektrischem Wege in Norwegen.
In Salteröd bei Arendal ist seit kurzem eine Fabrik in Betrieb gesetzt worden, in der auf
elektrischem Wege durch Schmelzung Kieseleisen für die Stahlwerke hergestellt wird. Als
Rohprodukt wird Abfalleisen verwendet, welches aus norwegischen Eisenwerken und mechanischen
Werkstätten, sowie Dänemark eingeführt wird. Die Firma heißt „Almindelig elektrometallurgisk
Aktieselskab“ und hat ihren Sitz in Kristiania. Das Kapital beträgt 300000 Kronen, wovon
200000 Kronen eingezahlt sind.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Kristiania.)
Neue Eisenbahnunternehmungen im Staate São Paulo.
Durch Dekret des Bundespräsidenten vom 12. November 1908 ist der „Companhia Paulista de Vias
Ferreas e Fluviaes“ die Konzession zum Bau und Betrieb einer in der Stadt Baurü
endigenden Eisenbahnzweiglinie erteilt worden.
Die Linie soll von einem geeigneten Punkte der Jahú-Zweiglinie der genannten
Eisenbahngesellschaft ausgehen und in Baurú eine direkte Verbindung mit der „Estrada de Ferro
Noroeste do Brasil“ herstellen.
Bis zum 30. September 1910 sollen die Bauarbeiten so weit gefördert werden, daß die Strecke
provisorisch in Betrieb genommen werden kann.
Durch Dekret des Präsidenten des Staates São Paulo vom 2. Dezember 1908 wird der „Campanhia
Estrada de Ferro do Dourado“ die Konzession zum Bau und Betrieb einer Eisenbahn von 1 m
Spurweite von Ribeirão Bonito nach São João da Bocaina über Trabijá erteilt.
Die Bauarbeiten sollen innerhalb von zwei Jahren nach dem Zeitpunkte der Genehmigung der Baupläne
durch Regierung beendet werden.
Die Dourado-Eisenbahngesellschaft betreibt bisher die Strecken von Ribeirão Bonita nach
Dourado, von Dourado nach Bôa Esperança und von Bôa Esperança nach Ponte Alta, im ganzen 59 km,
Spurweite 0,60 m.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in São Paulo.)
Die böhmische Maschinenindustrie 1908.
Die Mehrzahl der Maschinenfabriken Böhmens trat mit einer großen Anzahl von Aufträgen in das Jahr
1908 ein. Aus diesen Aufträgen aber konnte deshalb kein besonderer Nutzen gezogen werden, weil
das Rohmaterial sehr teuer war und die Maschinenfabriken einander unterboten hatten. Dieser
Umstand führte Ende 1907 zu einem Kartell, das weniger die Preise drücken, als das Unterbieten
ausschließen und die Vorarbeiten durch gemeinsame Ausführung verbilligen sollte. Dann aber trat
die Krisis mit voller Schärfe ein. Am wenigsten unerwartet kam sie für die Textilindustrie.
Indessen hatte auch sie unter der Ueberproduktion Deutschlands zu leiden, welches eine große
Masse Textilwaren auf den böhmischen Markt warf. In der Zuckerindustrie, für welche die
Maschinenfabriken Böhmens besonders eingerichtet sind, wurden einige Fabriken, wie die in
Kralup, Lobositz, Smiritz neu eingerichtet; in Seret wurde eine neue gebaut. Einige Aufträge für
Italien und Rußland wurden übernommen. Da die letzte Zuckerkampagne aber sehr günstig war, so
steht zu erwarten, daß demnächst heimische Aufträge in dieser Branche folgen werden.
Die Bautätigkeit war ebenfalls beschränkt. Von größeren Aufträgen ist die Neueinrichtung von
Spinnereien in Oberleutensdorf, Tersdorf, Pürglitz, der Kaliwerke in Kolin und verschiedener
Schachtanlagen zu erwähnen. Sehr zurückhaltend waren die Eisenhüttenwerke, die sogar unrentable
Werke auf ließen und den Betrieb zusammenlegten.
Textabbildung Bd. 324
Für den Brückenbau kam nur die Herstellung der Elbbrücken bei Raudnitz, Leitmeritz und Kolin
in Frage; außerdem wurden verschiedene Wehranlagen gebaut. Ferner bauten die böhmischen Fabriken
noch Brücken über den Dnejstr in Galizien und eine Donaubrücke für die Nordwestbahn; doch war
die Beschäftigung unzureichend. Nachdem die Privatbahnen vom Staate übernommen sind, hofft man
auf die Erneuerung vielfacher Konstruktionen, ebenso wie auf eine Verstärkung der bisher sehr
spärlich gegebenen Aufträge für Maschinen und Wagen. Weniger Hoffnung hat man, daß die großen
Wasserstraßenpläne in Oesterreich demnächst zur Ausführung gelangen und daß dadurch neue
Arbeitsgelegenheit geschaffen wird.
Ein großer Auftrag steht aber den Fabriken durch die Einrichtung des maschinellen Betriebs für
die Prager Wasserwerke bevor. Die Stadt Prag hat in letzter Zeit auch einige Turbinenanlagen für
das städtische Elektrizitätswerk bestellt.
In der Brauindustrie werden Aufträge nicht erwartet.
Das so gut begonnene Jahr hat damit geschlossen, daß an Stelle der Tag- und Nachtarbeit mit
erhöhter Arbeiterzahl erhebliche Arbeiterentlassungen, abgekürzter Betrieb und Einstellung der
Betriebstätigkeit an einzelnen Tagen getreten sind.
Eine wesentliche Hebung der böhmischen Maschinenindustrie ist nicht zu erwarten, zumal ihr durch
die Einführung der Altersversicherung neue Lasten bevorstehen und die Zinssteuer für die
Fabrikgebäude vielfach um sehr beträchtliche Summen auf Grund von Neueinschätzungen erhöht
worden ist.
(Nach einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Prag.)
Neue Unternehmungen im mexikanischen Staate Tamaulipas.
Im mexikanischen Staate Tamaulipas sind verschiedene größere Unternehmungen geplant. Eine
Bergbaugesellschaft hat Vermessungen vornehmen lassen für die Anlage einer 5 engl. Meilen langen
Luft-Drahtseilbahn zur Erzbeförderung. Eine andere Gesellschaft will demnächst mit dem Bau eines
Schmelzwerkes beginnen. Eine Vereinigung mexikanischer Kapitalisten trifft Vorbereitungen zum
Bau eines 8 Meilen langen Kanals zu einem Wassersammelbehälter, von dem aus ein Gebiet von
30000 Acres für landwirtschaftliche Zwecke bewässert werden soll.
(Nach dem Mexican Herald.)
Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung elektrischer Lampen und Träger dafür nach Italien. Anschlag:
150000 Lire. Kaution: 15000 Lire. Verhandlung: 22. März 1909, 11 Uhr, beim Marineministerium in
Rom und gleichzeitig bei der Generaldirektion der Arsenale in Spezia und Neapel. (Moniteur des
Intérêts Matériels.)
Bau der südsibirischen Eisenbahn. Die russische Kommission für den Bau
neuer Eisenbahnen hat sich für den Bau der südsibirischen Bahn ausgesprochen. Diese Bahn soll
von Omsk nach Semipalatinsk mit einer Abzweigung nach Barnaul gehen und eine Länge von 1135
Werst haben. Die Baukosten wurden auf 50000000 Rubel veranschlagt. Dieser Bahn wird, nach einem
Berichte des österr.-ung. Generalkonsulats in Moskau, eine große wirtschaftliche Bedeutung
namentlich für den Absatz der Rohprodukte der sibirischen Steppen beigemessen.
(Handelsmuseum.)
Konzessionen zur Anlegung von Molen in Chile: Von 2 ha an die Société
des Forges et Aciéries du Chili (Sitz Paris) für die Anlegung einer Mole zur Verschiffung von
Erzen in der Provinz Coquimbo (40 Seemeilen nördlich von Coquimbo.)
An die Pacific Steam Navigation Sy. zur Anlegung einer Mole in Mejillones; Länge 400 m, Breite 10
bis 20 m. (Bericht des Kais. Generalkonsulats in Valparaiso.)
Ausnutzung von Wasserkraft in Chile. Eujenio Lahaye (Wohnort nicht
genannt) hat die Konzession erhalten, die Wasserkraft des Flusses Los Hornillos für die
Verhüttung von Golderzen in Punitaqui, Departement Ovalle, auszunutzen. (Bericht des Kais.
Generalkonsulats in Valparaiso).
Textabbildung Bd. 324
Neue Eisenbahnen in Chile. Die Regierung hat übertragen: 1. Dem
Enrique Abbot den Weiterbau der Eisenbahn Paloma San Marcos (Provinz Coquimbo), insbesondere der
Metallbrücken, für 1194331,62 $. 2. Der Société des Mines et
Usines de Cuivre de Chanaral in Chanaral (Provinz Atacama den Bau einer Eisenbahn von Guamanga
nach dem Bergwerksbezirk Los Pozos. (Bericht des Kais. Generalkonsulats in Valparaiso.)
Kanalisationsanlagen in Chile. Die chilenische Regierung hat das
Angebot des Gerardo Arteaga (Wohnort nicht genannt) angenommen, das die Herstellung der
Kanalisation für die Abwässer und der Leitungen für Meerwasser zum Waschen der Abwässerkanäle,
für das Löschen von Bränden, die Straßensprengung u. dgl. betrifft. Uebernahmepreis: 1677585,88 $ Gold. (Bericht des. Kais. Generalkonsulats in
Valparaiso.)
Brückenbauten in Chile. Nach einer unlängst vom Director General de
Obras Puplicas (Generaldirektor der öffentlichen Arbeiten) in Santiago bekannt gegebenen
Uebersicht hat die chilenische Regierung zurzeit 28 Brücken verschiedener Art im Gesamtwerte von
1017510 amer. Golddollar im Bau; ferner wird der Bau von 31 Brücken im Gesamtkostenanschlage von
1390103 amer. Golddollar in Erwägung gezogen.
Pläne und Spezifikationen für viele dieser Brücken sind jetzt in Vorbereitung. Eine größere
Anzahl der letzteren wird aus Stahl konstruiert. In Chile werden alle wichtigeren Brücken von
der Regierung gebaut. Diesbezügliche Anfragen und Angebote sind daher an die eingangs genannte
Dienststelle zu richten. (Bulletin of the International Bureau of the American Republics,
Washington, Dezember 1908.)
Absatzgelegenheit für elektrische Erzeugnisse in Spanien. Unter der
Firma „Union Electrica Cartagena“ hat sich in Madrid eine Aktiengesellschaft mit einem
Kapital von 10 Millionen Pesetas gebildet, welche bezweckt, den Minendistrikt von Cartagena mit
Elektrizität zu versorgen. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Madrid.)
Lieferung von verschiedenen Materialien für das bulgarische
Staatskohlenwerk Pernik. Es handelt sich namentlich um eiserne Teile für Waggonets,
Anschlag: 44315 Fr.;. Schienen, Drehscheiben, Armaturen usw., Anschlag: 24850 Fr.; Metall- und
andere Verbrauchsmaterialien, Anschlag 22896,70 Fr. Verhandlung:
7./20. März 1909 in der Kanzlei der Sofianer Kreisfinanzverwaltung. (Bulgarische
Handelszeitung.)
Lieferung von Güterwaggons nach Bulgarien. Am 13/26. März d.J. findet
in der Kanzlei der Sofianer Kreisfinanzverwaltung eine Offertverhandlung für die Lieferung von
100 gedeckten Güterwaggons von 15 Tonnen Rauminhalt statt. Anschlag: 380000 Fr. Die Lieferung
muß spätestens bis 30. September d.J. erfolgen. (Bulgarische Handelszeitung.)
Elektrische Strassenbahnen in der Türkei. Dem Arbeitsministerium
liegen zwei Konzessionsgesuche zur Einrichtung elektrischer Strassenbahnlinien zwischen San
Stefano und Makrikeui am Marmarameere, sowie zwischen Bostandjik und Anatoli-Hissar am Bosporus
vor. (Konstantinopler Handelsblatt)
Eisenbahnprojekte in Korea. Der belgische Generalkonsul in Söul
berichtet, daß die japanische Regierung beschlossen hat, zur Vervollständigung des
Eisenbahnnetzes Koreas 24500000 Yen aufzuwenden. Etwaige Submissionsverhandlungen werden nicht
in Söul, sondern in Tokio stattfinden, da die koreanischen Bahnen durch die japanische Regierung
verwaltet werden. (Bulletin Commercial.)
Absatzgelegenheit für Material zur Wasser- und Lichtversorgung in
Spanien. Die Stadtverwaltung von Avila steht im Begriff, eine Anleihe von 2000000
Pesetas aufzunehmen, um verschiedene Projekte zur Ausführung zu bringen betr. die Versorgung der
Stadt mit Wasser und Licht sowie die Bewässerung der Stadtländereien. (Bericht des Kaiserl.
Konsulats in Madrid.)
Lieferung von Lokomotiven nach Algerien. Die
Paris-Lyon-Méditerrannée-Eisenbahn in Paris ist ermächtigt worden, für die von ihr betriebenen
Eisenbahnlinien in Algerien zwei
Textabbildung Bd. 324
Lokomotiven mit Tendern anzuschaffen. Diese Eisenbahnlinien stehen,
was die Anschaffung ihres Materials anlangt, unter selbständiger Verwaltung. Anfragen wegen
näherer Auskunft über die Lieferung sind daher direkt oder durch Vermittlung des Kaiserlichen
Konsulats in Algier zu richten an Mr. Bourrié, Ingénieur en chef du matériel et de la traction
des Chemins de fer algériens P.L.M., 19 nie de la Liberté, Algier. (Bericht des Kaiserl.
Konsulats in Paris.)
Belgien. Bau der Eisenbahnstrecke Bruxelles-Midi–Gand–St. Pierre.
100000 Franks Sicherheitsleistung. Verhandlung demnächst, Börse in Brüssel.
–––––
☞ Hierzu eine Beilage der Verlagsbuchhandlung Richard Carl Schmidt & Co. in Berlin, die wir
der freundl. Beachtung unserer Leser bestens empfehlen.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Russische Vorschriften für die bei der Einfuhr von Maschinen usw.
einzureichenden Zeichnungen usw.
Bei der Prüfung der Berichte der Zollämter über die Tarifierung von Maschinen und Apparaten sowie
Teilen davon entstehen im Zolldepartement häufig Zweifel, was für Teile von Maschinen oder
Apparaten eigentlich eingeführt worden sind, in welcher Beziehung sie zueinander stehen und
wegen welcher Maschinenteile oder Apparate die Kaufleute Einspruch erheben, wobei zur völligen
Klarstellung von den Zollämtern ergänzende Angaben und Erläuterungen eingefordert werden müssen,
die nicht immer geliefert werden können, weil die Ware inzwischen abgelassen ist und andere
Angaben über die Zusammensetzung der strittigen Ware im Zollamte nicht vorhanden sind. Die
Unklarheiten entstehen dadurch, daß von den Kaufleuten häufig Zeichnungen von Maschinen
vorgelegt werden, die so unvollständig und schematisch sind, daß sie keine klare Vorstellung von
der Ware geben, und ferner dadurch, daß in den Berichten der Zollämter und in den Vermerken der
sachverständigen Mechaniker auf den Rissen und Zeichnungen nicht deutlich genug angegeben wird,
was von dem auf der Zeichnung Dargestellten im Zollamt eingetroffen ist, wegen welches Teiles
der Ware Einspruch erhoben wird und wie dieser oder jener Teil vom Zollamt eingelassen worden
ist.
Zur Vermeidung derartiger Unklarheiten, welche die Erledigung der Entscheidung über die
Tarifierung verzögern oder es überhaupt unmöglich machen, solche Fragen sachlich zu prüfen, ist
es wünschenswert, daß die Kaufleute in Fällen, wo die in Art. 454 des Zollustaws geforderten
Muster der Waren gemäß § 119 der allgemeinen Dienstanweisung vom 29. Mai 1904 durch Risse
und Zeichnungen ersetzt werden können, für Vorlegung solcher Zeichnungen und Risse sorgen, auf
denen alle charakteristischen Einzelheiten des äußeren und inneren Baues der Maschine, des
Apparats usw. abgebildet sind und die auf jeden Fall eine klare Vorstellung von der technischen
Bedeutung der strittigen Gegenstände geben.
Die Zollämter haben bei der Einreichung von Berichten mit Rissen und Zeichnungen an Stelle von
Mustern folgende Vorschriften zu beobachten:
1. Falls auf der Zeichnung irgendwelche Teile (Riemen, Maschinentücher, Röhren, Bolzen usw.)
fehlen, die als charakteristische Teile zum Baue der Maschine gehören oder den Gegenstand des
Einspruchs bilden, sind über solche Teile, ihre Menge, ihre Beschaffenheit und ihre Stellung in
der Konstruktion des Ganzen ausführliche Angaben entweder auf der Zeichnung selbst oder in dem
Berichte des Zollamts zu machen.
2. Falls darum nachgesucht wird, daß Teile, die von dem Zollamte getrennt eingelassen sind, als
ein Ganzes eingelassen werden, sind Zeichnungen oder Risse vorzulegen, woraus die gegenseitige
Beziehung der strittigen Gegenstände hervorgeht, wobei die besichtigenden Beamten auf den Rissen
oder Zeichnungen ganz bestimmt und genau zu vermerken haben, was eingeführt worden ist (das
Nichteingeführte ist zu durchstreichen), auf Grund welcher Positionen der Anmeldung es
besichtigt und unter welchen Unterabteilungen des Tarifs es vom Zollamte zugewiesen ist.
Textabbildung Bd. 324
3. Wenn das Zollamt diese oder jene Maschinenteile den entsprechenden Unterabteilungen des
Art. 167 zuweist, so sind für den Fall, daß die höheren Instanzen diese Teile nach dem Material
tarifieren, soweit als tunlich ausführliche Angaben über das Material und den Grad der
Bearbeitung der Ware zu machen, und zwar, ob die Teile aus Eisen (Eisenblech oder anderen
Sorten), Kupfer oder anderen Metallen (mit Angabe des Prozentsatzes, d.h. ob mehr oder weniger
als 25 v.H. und 50 v.H.) hergestellt, ob sie gefärbt und ob sie einer Bearbeitung durch
Schmieden oder in anderer Weise unterworfen worden sind. (Zirkular des Zolldepartements vom 20.
Januar 1909, No. 1757.)
Erfolge der deutschen Lokomobilen-Industrie.
Versuche des bekannten englischen Maschinenexperten Mr. Henry R.J. Burstall, M.I.C.E., London, an
einer 150pferdigen Patent-Heißdampf-Lokomobile mit zweifacher Expansion, Kondensation und
Kolbenschiebersteuerung, gebaut von R. Wolf, Magdeburg-Buckau, ergaben folgende
Rekordzahlen:
Kohlenverbrauch 0,470 Kilo, Dampfverbrauch 3,94 Kilo für die effektive
Pferdestärke und Stunde. Dauer der Prüfung 7 Stunden.
Nachdem es bekanntlich der Firma R. Wolf im Vorjahr gelungen war, für eine 100pferdige Lokomobile
der gleichen Bauart einen Welt-Rekord aufzustellen, darf dieser neue Beweis der
Leistungsfähigkeit unserer heimischen Industrie mit besonderer Genugtuung begrüßt werden.
Bau der Honduras-Nationalbahn.
Die Honduras National Railroad von der Hauptstadt des Freistaats Tegucigalpa nach dem Hafen
Trujillo (Truxillo), in der Mitte der Nordküste von Honduras, wird von einem amerikanischen
Syndikat gebaut, an dessen Spitze die Firma Fairbanks Brothers in Mansfield im Staate Illinois
steht. Die Strecke ist ungefähr 360 englische Meilen lang und zieht auf einem großen Teile durch
das Tal des Flusses Aguan. Außer der Konzession zum Bahnbau hat das Syndikat von der
Regierung des Freistaats das Eigentum an einer Million Acres (zu 40,5 Ar) Land, ferner
Bankprivilegien und das Schürfrecht auf Mineralien jeder Art in und bei dem Baugebiet auf einer
Fläche von 369 Meilen Länge und durchschnittlich etwa 100 Meilen Breite erworben.
Das rollende und Baumaterial für die Bahn ist bereits in den Vereinigten Staaten bestellt
worden.
Zwischen New Orleans und Trujillo wird eine Dampferverbindung eingerichtet, die Eisenbahnmaterial
und Bedarfsgegenstände für die Eingeborenen nach Honduras bringen und von da Bauholz, feinere
Nutz- und Luxushölzer, Früchte und sonstige Tropenerzeugnisse ausführen soll. (Bericht des Kais.
Konsulats in St. Louis.)
Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung von Schienen und Zubehör für die argentinischen
Staatsbahnen. Durch Regierungsverordnung vom 27. Januar d. Js. ist die Dirección General de
Vias de Communicacion (Verkehrsabteilung im Ministerium der öffentlichen Arbeiten) in Buenos
Aires ermächtigt worden, mit Verkündigungsfrist von 45 Tagen folgende Lieferungen
auszuschreiben:
a) Ferrocarril (Eisenbahn) Barranqueras–Metán.
100 km – Gesetz No. 5559.
5050 Tonnen Schienen von 25 kg, 17000 Paar Laschen, 105000 Schrauben, 660000 Schraubenbolzen, 76
Weichen (Cambios tg. 1/10), 10 dgl. tg. 1/8.
b) Ferrocarril Dean Fúnes–Santa Fe.
100 km – Gesetz No. 6011.
5050 Tonnen Schienen von 25 kg, 17000 Paar Laschen, 105000 Schrauben, 550000 Schraubenbolzen, 26
Weichen tg. 1/10, 69 dgl. tg. 1/8.
c) Serrezuela–San Juan.
15 km – Gesetz No. 6011.
758 Tonnen. Schienen von 25 kg, 2550 Paar Laschen, 15750 Schrauben, 85000 Schraubenbolzen, 16
Weichen tg. 1/10.
Textabbildung Bd. 324
d) Chumbicha, Andalga–Tinogasta.
Gesetz No. 6011.
20 Weichen tg. 1/10.
e) El Bracho–Leales.
22 km – Gesetz No. 6011.
1111 Tonnen Schienen von 25 kg, 3700 Paar Laschen, 23300 Schrauben, 121000 Schraubenbolzen, 6
Weichen tg. 1/10, dgl. tg. 1/8.
f) Bandera–Chaco.
50 km – Gesetz No. 6011.
2625 Tonnen Schienen von 25 kg, 9200 Paar Laschen, 55000 Schrauben, 293400 Schraubenbolzen, 20
Weichen tg. 1 /10.
g) San Antonio–Nahuel Huapi.
100 km – Gesetz No. 5559.
6262 Tonnen Schienen von 31 kg, 20400 Paar Laschen, 126000 Schrauben, 550000 Schraubenbolzen, 90
Weichen tg. 1 10.
h) Puerto Deseado–Nahuel Huapi.
100 km – Gesetz No. 5559.
6762 Tonnen Schienen von 31 kg, 20400 Paar Laschen, 126000 Schrauben, 550000 Schraubenbolzen, 90
Weichen tg. 1/10.
i) Comodoro Rivadovia–Lago Buenos Aires.
100 km – Gesetz No. 5559.
6262 Tonnen Schienen von 31 kg, 20400 Paar Laschen, 126000 Schrauben, 550000 Schraubenbolzen, 90
Weichen tg. 1/10.
Bewerber dürfen gut tun, Näheres unmittelbar bei genannter Behörde zu erfragen. Zahlung soll nach
Art. 1 der erwähnten Regierungsverordnung bar geleistet werden. (Bericht des Kaiserl.
Konsulats in Buenos Aires und Boletin Oficial de la República Argentinia)
Lieferung von Ergänzungsstücken für Waggons und Wagen der belgischen
Staatseisenbahnen. 42 Lose. Verhandlung demnächst, Börse in Brüssel.
Argentinien. Der Bau der Eisenbahn nach dem Meridiano Quinto (an der
Grenze des Territoriums Pampa Central), den die Provinz Buenos Aires schon seit Jahren
auszuführen beabsichtigt, hat eine neue Verzögerung erfahren. Bekanntlich sollte der Bau der
Firma O. Bemberg & Cia. übertragen werden und diese hatte vor kurzem betreffs der
Finanzierung des Unternehmens den endgültigen Vertrag mit der Regierung abzuschließen. Im
Hinblick auf die Schwierigkeiten, welche zurzeit in Paris für Aufnahme eines argentinischen
Provinzanlehens bestünden, verlangte die genannte Firma jedoch, daß an Stelle von 4½% Titeln,
wie solche nach den bisherigen Abmachungen vorgesehen waren, ihr 5% Titel in Zahlung gegeben
würden. Die Provinzregierung hat dieses Verlangen als ein Zurücktreten der Firma von der
früheren Offerte betrachtet und beschlossen, für den Bau eine Lizitation auszuschreiben. (Buenos
Aires Handelszeitung.)
Untergrundbahn-Bauprojekt in Konstantinopel. Eine englische
Gesellschaft bewirbt sich um die Konzession zum Bau einer Untergrundbahn von Taxim über Pera
nach Galata und, wie Konstantinopler Blätter melden, nach dem Bayezid-Platz in Stambul. Es geht
aus der Meldung nicht hervor, wie die Weiterführung der Bahn über das Goldene Hörn gedacht ist.
(Konstantinopler Handelsblatt.)
Textabbildung Bd. 324
Lieferung von Schienen-Zubehör für die belgischen Staatsbahnen.
Es handelt sich um Zubehör für Vignoleschienen im Gewichte von 52 und 57 kg für 1 m, und zwar um
9500 Paar Laschen und Winkellaschen und 179000 stählerne Stoßplatten (plaques d'appui).
Verhandlung: 31. März 1909. (Moniteur des Intérêts Matériels.)
Bau einer Brücke in Kowno (Russland). Das
Gouvernements-Anordnungskomitee in Kowno vergibt den Bau einer eisernen Brücke auf Steinpfeilern
von etwa 100 Faden Länge über die Wilija bei Kowno. Zur Bewerbung werden sowohl Firmen und
Einzelpersonen, die sich mit dem Bau solcher Brücken befassen, als auch Fabriken, die Gaissons
und eiserne Träger herstellen, aufgefordert. Bedingungen sind vom Komitee (Kowno, Nikolajewsky
Prospekt, Haus Katz) per Post erhältlich. Angebote und Projekte sind bis zum 1./14. Juli 1909
einzureichen. (Oesterr. Zentral-Anzeiger f.d. öffentl. Lieferungswesen.)
Ueber Neuerungen in Tantallampen und zwar
„Hochvolt-Tantallampen“ für Spannungen von 200–240 Volt und
„Niederspannungs-Tantallampen“ für Spannungen von 20–40 Volt berichtet soeben die
Firma Siemens & Halske A.-G. Die Hochvoltlampen werden in
Lichtstärken von 32 und 50 Normalkerzen in Birnen- und Kugelform, die Niederspannungslampen in
Lichtstärken von 5, 10, 16 und 25 Normalkerzen in Birnen-, Kugel- und Kerzenform hergestellt.
Beide Lampengattungen besitzen die bekannten Vorzüge der Tantallampen: halben Stromverbrauch der
gewöhnlichen Glühlampen, Unempfindlichkeit gegen Erschütterungen, Verwendbarkeit in allen Lagen
und Stellungen usw. Ein Prospekt, das unserer heutigen Nummer beigefügt ist, zeigt Abbildungen
der neuen Lampentypen und enthält zugleich die wesentlichsten Angaben über die verschiedenen
Ausführungsformen der Hochvolt- und der Niederspannungs-Tantallampen.
☞ Den weiter beigefügten Prospekt der Babcock-Dampfkesselwerke in Oberhausen (Rhld.) empfehlen
wir ebenfalls der freundl. Beachtung unserer Leser.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Goldausbeute im Transvaal.
Die Goldausbeute der Bergwerke im Transvaal für Dezember 1908 hat die gehegten Erwartungen noch
übertroffen. Sie hat sich nach den Veröffentlichungen der „Transvaal Chamber of Mines“ im
ganzen auf 660643 Unzen im Werte von 2806235 £ belaufen. Als
Jahresausbeute für 1908 ergibt sich eine Menge von 7052671 Unzen im Werte von 29957610 £. Die Goldausbeute Transvaals beträgt hiernach mehr als ein
Drittel der Goldausbeute der Welt, die sich im Jahre 1907 auf insgesamt 82200000 £ belaufen hat und für das Jahr 1908 auf etwa 85000000 £ geschätzt wird.
Gegenüber diesen Zahlen ist die folgende, im „Statist“ vom 26. Dezember 1908
veröffentlichte Tabelle von besonderem Interesse. Aus ihr ist ersichtlich, wie die Goldausbeute
der Welt von Entdeckung der Goldfelder des Witwatersrandes an bis zum heutigen Tage zugenommen
hat, und in welchem Maße die letzteren seit dieser Zeit an der Weltgoldausbeute beteiligt
waren.
Goldausbeute
Goldausbeute
des Randes
der Welt
des Randes
der Welt
in 1000 £
in 1000 £
in 1000 £
in 1000 £
1890
1855
24260
1899
19704
61345
1891
2560
26700
1900
Krieg
50915
1892
4298
29900
1901
1015
52198
1893
5187
32600
1902
7179
59348
1894
6963
36765
1903
12146
65192
1895
7841
39752
1904
15520
69378
1896
7864
40450
1905
19992
75427
1897
10684
47762
1906
23615
82480
1898
15141
57486
1907
26422
82200
Danach ist die Goldausbeute Transvaals heutigentages großen als die Goldausbeute der Welt im
Jahre 1892, in welchem Transvaal nur mit 14,2% an der gesamten Goldproduktion beteiligt war.
Die Aussichten der Goldindustrie Transvaals für das Jahr 1909 werden im allgemeinen als sehr
günstig bezeichnet. Man sagt, angesichts der andauernd zurückgehenden Produktionskosten,
welche die Inangriffnahme immer ärmerer Erze in den Bereich der Möglichkeit bringen, eine
bedeutende weitere Steigerung der Goldausbeute voraus.
Als eins der Hauptmittel zur Erschließung bisher unbearbeitet gebliebener Areale für die
Goldindustrie wird nach wie vor die Verschmelzung mehrerer Bergwerksgesellschaften zu
einheitlichen Unternehmungen angesehen. Die Verschmelzungen nehmen denn auch andauernd ihren
Fortgang, und es gibt bereits Leute, die der Ansicht sind, daß die Goldfelder des Randes über
kurz oder lang ähnlich wie die Diamantfelder bei Kimberley in der Hand einer großen Gesellschaft
vereinigt sein werden. Diese Annahme erscheint allerdings etwas weitgehend, und zwar schon aus
dem Grunde, weil bei den Bergwerksgesellschaften Transvaals das Moment der Konkurrenz, das in
Kimberley zur Vereinigung aller Bergwerke führte, nicht vorhanden ist. Im Laufe des verflossenen
Jahres sind u.a. folgende Bergwerke vereinigt worden: Village Deep mit den Turf Mines, van Reyn
Deep mit der Kleinfontein Deep, Chimes West mit der Benoni, Roodepoort United mit der Roodepoort
Gold Co. und Nourse Mines mit der South Nourse.
Nahe bevor steht die Zusammenlegung eines Riesenkomplexes am Westrande in der Hand einer
Gesellschaft, die den Namen Crown Reefs erhalten soll. Diese Zusammenlegung erfolgt durch die
Verschmelzung der Bergwerksgesellschaften Paarl Central, Langlaagte Deep, Langlaagte Royal,
Crown Reef, Crown Deep und Robinson Central Deep. Außerdem sollen von der vereinigten
Gesellschaft noch südlich von dem gemeinsamen Areale belegene Gebiete der
Bergwerksgesellschaften Rand Mines, South Rand, New Vierfontein und South Deeps angekauft
werden.
Das Gesamtareal der neuen Gesellschaft, die unter der Kontrolle der Firma Eckstein & Co.
stehen wird, soll sich nach der erfolgten Zusammenlegung auf 2200 Claims belaufen. Auf dem
Grunde befinden sich 875 Pochstempel, von denen bereits 675 arbeiten. Das von der neuen
Textabbildung Bd. 324
Gesellschaft auszugebende Aktienkapital wird 1000000 £ in zwei Millionen 10 Schilling-Aktien betragen. Von diesen Aktien
werden infolge der Verschmelzung zur Verteilung an die Aktionäre der alten Gesellschaften usw.
1863012 aufgebraucht werden, so daß noch 136988 Aktien in Reserve bleiben. Die Vorverhandlungen
über das Projekt seitens der Direktionen der beteiligten Gesellschaften sind bereits zu Ende
geführt. Es bedarf nur noch der Bestätigung der Generalversammlungen, die für den April d.J. in
Aussicht genommen worden sind. (Nach einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Johannesburg.)
Petroleumgewinnung im nördlichen Peru.
Unter den Ausfuhrartikeln des Departements Piura nimmt jetzt das Petroleum eine hervorragende
Stelle ein. Offizielle statistische Angaben sind nicht zu beschaffen, weil der Export von den
Nebenhäfen Talara und Zorritos stattfindet. Die Produktion im Jahre 1908 dürfte mit 130000 Tons
Rohpetroleum und 100000 Kisten Kerosen (Lampenöl) nicht zu hoch veranschlagt sein. Zu den beiden
Etablissements zur Gewinnung und Destillation von Petroleum in Talara und Zorritos ist noch ein
drittes hinzugetreten, und zwar in dem zwischen den beiden ersteren Häfen gelegenen Lobitos. Die
Anzahl der Quellen sowie die Ausbeute an Rohpetroleum hat in den letzten Jahren so bedeutend
zugenommen, daß alle Aussicht vorhanden ist, daß das peruanische Petroleum als ein Faktor in der
Weltproduktion figurieren wird.
Petroleum findet sich auch südlich von Paita, so daß für weitere Unternehmungen in dieser
Hinsicht noch immer offenes Feld vorhanden ist, wenn auch die Minenrechte bereits zum größten
Teile von Privatpersonen spekulativerweise von der Regierung erworben worden sind.
(Bericht des Kais. Konsulats in Piura.)
Ausschreibungen und Projekte.
Niederlande. Lieferung von 300 kompletten Grubenwagen für die
Staatsgruben in Heerlen (Prov. Limburg). Verhandlung: 29. März 1909. (Moniteur des Intérêts
Matériels.)
Installation der Zentralheizung im neuen Postgebäude in Luxemburg.
Verhandlung: 7. April 1909, 10 Uhr, vor dem Staatsarchitekten S. Weis. Frist für Angebote: 6.
April. (Moniteur des Intérêts Matériels.)
Bau eines Elektrizitätswerkes in Gossensass (Tirol). Der
Bürgerausschuß beschloß die Erbauung eines Elektrizitätswerkes und beauftragte den
Bürgermeister, von verschiedenen Firmen diesbezügliche Offerten einzuholen. (Oesterr.
Zentral-Anzeiger f.d. öffentl. Lieferungswesen.)
Bau der Eisenbahn Asti–Chivasso (Italien). Anschlag: 8500000 Fr.
Vorläufige Kaution: 200000 Fr.; endgültige: 800000 Fr. Verhandlung: 9. April 1909, 2 Uhr, beim
Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Rom. (Bulletin Commercial.)
Zwecks Errichtung einer neuen Oelfabrik in Riga wird dort, wie
verlautet, demnächst eine Aktiengesellschaft gegründet werden. Die neue Gesellschaft, deren
Gründer die Herren Maxilian Heinrich und Peter Dindon sind, wird „Aktiengesellschaft der
Russisch-Baltischen Oelfabrik“ firmieren; das Grundkapital der erwähnten Gesellschaft
ist auf 1000000 Rbl. festgesetzt und in 5000 Aktien zu 200 Rbl. verteilt. Die Fabrik wird mit
dem Allerneuesten auf dem Gebiete der technischen Errungenschaften ausgerüstet sein und sich
ausschließlich mit der Herstellung von Brennöl, Kokos-, Rizinus-, Sesam-, Leinöl, Firnis u.a.m.
befassen. Es ist hervorzuheben, daß die Beteiligung ausländischer Kapitalien ausgeschlossen ist.
Die Leitung wird sowohl in kaufmännischer als auch in technischer Beziehung in den Händen
erfahrener Fachleute liegen. (St. Petersburger Herold.)
Textabbildung Bd. 324
Lieferung von Lokomotiven nach Dänemark. Nach einem Berichte der
belgischen Gesandtschaft in Kopenhagen geht aus der im Folketing jetzt auf der Tagesordnung
stehenden Beratung des Budgets der öffentlichen Arbeiten hervor, daß die Verwaltung der
dänischen Staatsbahnen nächstens 31 neue Lokomotiven im Werte von 2120600 Kronen im Auslande
beschaffen will. Bekanntlich werden die Lieferungen von rollendem Material für die dänischen
Staatsbahnen nicht ausgeschrieben; die Verwaltung wendet sich vielmehr direkt an ihr bekannte
Fabriken.
(Bulletin Commercial.)
Lieferung von Stahlröhren usw. nach Norwegen. Die Aktiengesellschaft
Sydvaranger in Kristiania vergibt am 5. April 1909 die Lieferung von etwa 1100 lfd. m
Stahlröhren von 100 und 200 mm Durchmesser mit Kranen und Zubehör. Angebote werden im Bureau der
Gesellschaft in Kristiania entgegengenommen. Spezifikationen ebendaselbst.
Bau einer Dampfstrassenbahn in Belgien. Am 31. März 1909, 11 Uhr,
vergibt die Société nationale des chemins de fer vicinaux in Brüssel, nie de la Science 14, den
Bau der Dampfstraßenbahn von Hamme nach Moerzeke. Anschlag: 80557 Fr. Kaution: 8000 Fr.
Die Errichtung einer neuen Desinfektionsanstalt in Budapest wird
geplant. Der hauptstädtische Magistrat hat in der Sitzung vom 4. d Mts. beschlossen, für die
Lieferung der maschinellen Einrichtung dieser Anstalt eine engere Konkurrenz auszuschreiben.
Deutsche Industrielle hätten ihre etwaigen Offerten am besten durch einen hiesigen Vertreter an
den Magistrat zu richten. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Budapest.)
Wasserleitung in Taltal (Chile). Die Lautaro Nitrate Cy. Ltd. in
Taltal hat die Konzession für das Aufsuchen von Wasser und die Anlage einer Wasserleitung
erhalten.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Valparaiso.)
Absatzgelegenheit für Desinfektionsöfen usw. in Spanien. Durch
Königliche Verordnung vom 5. d. Mts. sind alle Hospitäler, Asyle, Wohltätigkeitsanstalten,
Strafanstalten und Anstalten für medizinische Mineralwässer angewiesen worden, sofort
Desinfektionsöfen und -apparate anzuschaffen. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Madrid.)
Ausnutzung von Wasserkraft in Spanien. Teofilo Benard in Madrid, Calle
Juan de Mena 19, hat bei der Regierung ein Gesuch eingereicht zur Ausnutzung eines Wasserfalls
des Valarteasflusses in der Provinz Lerida zu industriellen Zwecken. Der Wasserfall soll 31680
PS. liefern können. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Madrid.)
Chile. Der Bau der Eisenbahn Curicó–Hualané ist Herrn Eduardo Germain
(Wohnort nicht genannt) zum Preise von 2500000 $ Gold übertragen worden. (Bericht des Kaiserl.
Generalkosulats in Valparaiso.)
Bau der Eisenbahn Madrid–Utiel. Die „Gaceta de Madrid“ vom 2.
März 1909 veröffentlicht ein Gesetz, welches die Regierung ermächtigt, innerhalb von höchstens
18 Monaten einen Wettbewerb für den Bau und die Ausbeutung einer normalspurigen Eisenbahn von
Madrid nach Utiel auszuschreiben. Der Bau (auf den schon in No. 17 der „Nachrichten“ vom
11. Februar 1909 hingewiesen wurde) erfolgt unter Staatsbeihilfe. Dem Konzessionär wird das
Recht zugestanden, unter Verlängerung der Linie von Utiel nach Valencia – diese Strecke ohne
Staatssubvention – für die ganze Strecke Madrid-Valencia zu optieren. (Bericht des Kaiserlichen
Konsulats in Madrid).
Lieferung von Straßen- usw. Tafeln nach Ungarn. Die Stadt Kecskemet
vergibt die Lieferung von 700 Stück Straßentafeln und ca. 4000 Stück Hausnummertafeln. Angebote
sind bis zum 15. April 1909 bei der Bausektion des Magistrats abzugeben. Näheres im städtischen
Ingenieuramte einzusehen.
Textabbildung Bd. 324
Lieferung verschiedener Materialien für die Zentral Militärapotheke in
Turin. 7. April 1909: Vergebung der Lieferung von weißem und rotem Pergamentpapier,
Korkstopfen, Etiketten, Glastuben, Glasgefäßen, Packkisten, Packpapier, Brennholz, Koks usw. 12
Lose. Anschlag: 83 000 Lire. – 16. April 1909: Vergebung der Lieferung von hydrophyler
Baumwolle, hydrophylem Musselin, feinem Halbleinen, Baumwolle usw. 5 Lose, Anschlag: 198900
Lire. – 26. April 1909: Vergebung der Lieferung von verschiedenen Medizinalien, Seifen,
Guttapercha, Teeröl, Maximalthermometer usw. 6 Lose, Anschlag: 282000 Lire.
Lieferung von chirurgischen Instrumenten und verschiedenem anderen Material
nach Rumänien. Am 1./14. April 1909 vergibt das Kriegsministerium in Bukarest,
Zentral-Kriegsverwaltung, die Lieferung von verschiedenen chirurgischen Instrumenten,
Kautschukgegenständen, Zwirnen und von radiographischen Apparaten. Bedingungsheft und Formulare
bei der Intendanturdirektion VII des Kriegsministeriums erhältlich. (Oesterr. Zentralanzeiger
für das öffentliche Lieferungswesen.)
Die Konzession für den Bau einer Wasserleitung in Provadia (Bulgarien)
ist dem Ingenieur N. Zaperkow in Rustschuk erteilt worden. (Bulgarische Handelszeitung.)
Absatzgelegenheit für Motorboote in der Türkei. Die türkische
Regierung beabsichtigt, für den Sicherheitsdienst im Hafen von Konstantinopel, wofür bisher nur
3 Bote vorhanden waren, 30 Motorboote anzuschaffen. (Konstantinopler Handelsblatt.)
Lieferung verschiedener Gegenstände für den belgischen
Staatseisenbahndienst zum Instandhalten der elektrischen Anlagen. Verhandlung: 14.
April 1909, mittags, Börse in Brüssel. Avis Special No. 127. 10 Lose. Eingeschriebene Angebote
zum 10. April.
–––––
Die Luftpumpen der Siemens-Schuckertwerke gehören zur Gruppe der
Rotationspumpen, die vor den Kolben und vielen Rotationspumpen den Vorzug haben, daß sie keinen
toten Raum besitzen, mithin die Herstellung eines sehr hohen Vakuums möglich machen. Sie werden
als Vakuum- und Druckpumpen angewendet. Als Saugpumpen eignen sie sich u.a. in chemischen- und
Zuckerfabriken zum Herstellen des Unterdruckes beim Eindampfen von Lösungen usw., sowie zum
Ansaugen von Zeichnungen an die Kopierramen in Lichtpausanstalten, endlich noch für
Kondensatoren bei Dampfturbinen. Die Druck- oder Kompressionspumpen hingegen dienen zum Betriebe
von Sandstrahlgebläsen und Härteöfen, zum Ausblasen der Späne in Maschinenteilen und schließlich
zur Betätigung der Bremsen in Bahnwagen. Das der heutigen Nummer unserer Zeitschrift beiliegende
Nachrichtenblatt No. 9 der Siemens-Schuckertwerke gibt über den Bau und die Verwendungsgebiete
der Luftpumpen näheren Aufschluß, weshalb wir nicht verfehlen möchten, unsere Leser an dieser
Stelle auf die Beilage noch besonders hinzuweisen.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Geplanter Bahnbau von Panama nach David.
Der Regierung des Freistaats Panama ist ein Plan finden Bau einer normalspurigen Eisenbahn
von der Stadt Panama, westlich vom Kanal nach der Stadt David an der Südküste des Staats
unterbreitet worden. Mit der Anlage der Bahn soll die Schaffung ausreichender Anlagen am
Hafen von Panama Hand in Hand gehen. Von der Regierung wird eine Zinsgarantie von 4½% für
Pfandbriefe im Betrage von 5,5 Millionen $ verlangt. Diese Garantie soll angeblich der
Regierung eine Ausgabe von höchstens 247500 $ im Jahre verursachen. Nach dem sechsten Jahre
erwartet man durch die Einnahmen der Bahn einen schnellen Rückgang und ein baldiges Aufhören
der Regierungszuschüsse. – Der Strand südlich und westlich der Stadt, soweit er bei Ebbe
trocken liegt, soll abgedämmt und zur Errichtung von Werften, Magazinen, Docks,
Schiffreparatur-Werkstätten und einer Kohlenstation für die Eisenbahn und Dampfschiffe
benutzt werden.
Die Regierung soll 49% der Stammaktien der für den Eisenbahnbau zu gründenden Gesellschaft
mit dem Rechte übernehmen, den Rest der Aktien nach 10 Jahren zu erwerben und 3 Mitglieder
für den Direktorenausschuß zu ernennen. Für die Stadt Panama könnte man durch die Bahn
anläge einen bedeutenden Verkehrsaufschwung erwarten.
(Nach Bulletin of the International Bureau of the American Republics.)
Bergbau im Staate Sinaloa 1908.
Der Bergbau im mexikanischen Staate Sinaloa hat sich im verflossenen Jahre auf seiner
gewohnten Höhe gehalten, und es dürfte in den Produkten sogar eine geringe Zunahme zu
verzeichnen gewesen sein. Wenn nach den statistischen Daten gegen das Vorjahr eine
Abnahme in der Ausfuhr von Erzeugnissen des Bergbaues zu bemerken ist, so ist das auf den
Umstand zurückzuführen, daß einige im Staate Durango und Territorium Tepic gelegene Minen,
die ihre Produkte über Mazatlan exportieren, in ihrer Ausbeute zurückgeblieben sind. Eine im
Norden des Staates gelegene Goldmine, namens „Jesus Maria y Anexas“, hatte ein
besonders gutes Ergebnis zu verzeichnen, da bedeutende Lager von reichem Golderz angetroffen
wurden. Die größte Silbermine des Staates, „Minas del Tajo“, deren Erze jedoch auch
stark goldhaltig sind, verwendet seit dem vorigen Jahre zu der Verhüttung ihrer Erze
Cyankalium mit sehr gutem Erfolg und verarbeitet jetzt zirka 200 Tons Erz im Tage. Eine
andere Silbermine, die „Butters Copala Mines“, deren Erze nicht goldhaltig sind, baut
jetzt eine neue Hütte auf mit beinahe durchweg deutscher Maschinerie und will, wenn die
Aufstellung derselben beendet ist, 300 Tons Erz im Tage verarbeiten.
Wenn schon am Ende des Jahres 1907 die Rentabilität der Silberminen durch das Fallen des
Silberpreises eine sehr empfindliche Einbuße erlitten hatte, so hat sich ihre Lage während
des verflossenen Jahres noch in ganz erheblicher Weise verschlimmert, da der Silberpreis
während desselben allmählich immer weiter fiel; und es traten die allerernstesten
Befürchtungen auf, als der Preis zu Anfang Dezember in London auf 22 d und in New York auf
47⅜ Cents für die Unze zurückging. Wie der frühere hohe Silberpreis die Minen in doppelter
Hinsicht begünstigte, so ist auch jetzt der Nachteil, welchen der niedrige Preis ihnen jetzt
verursacht, ein zweifacher. Einmal erlangen sie für ihre Produkte auf dem Weltmarkt einen
niedrigen Erlös, und dann ist die jetzige feste mexikanische Währung der Grund, weshalb
sie
Textabbildung Bd. 324
für diesen Erlös in der Landesmünze nicht den Gegenwert bekommen, den sie in früheren
Jahren bei der Silberwährung erzielt haben würden. So erhielten sie zum Beispiel früher bei
einem Silberpreis von 47 Cents in New York, für 100 $ Gold, 270 Pesos in mexikanischem
Gelde, wurden also durch den hohen Kurs für den niedrigen Silberpreis entschädigt, während
sie heute für diese 100 $ Gold nur 200 Pesos in mexikanischem Gelde bekommen. Natürlich
macht dieser Umstand sich auch bei dem Verkauf der sämtlichen übrigen mexikanischen
Ausfuhrartikel fühlbar.
Bei Schluß des Jahres war ein kleines Anziehen des Silberpreises zu bemerken, und man hofft
allgemein, daß dieses von Dauer sein wird, indessen muß der Preis auf 28 d in London und 60
Cents in New York gehen, um zum mindesten das Gleichgewicht wieder herzustellen. (Bericht
des Kais. Konsulats in Mazatlan.)
Gründung einer „Chambre Syndicale Minière“ in
Konstantinopel.
Zeitungsnachrichten zu Folge haben in Konstantinopel vor kurzem etwa fünfzig Besitzer von
Minen und sonstige am Minengeschäft beteiligte Interessenten eine Vereinigung unter dem
Namen „Chambre Syndicale Miniere“ gegründet. Die neue Vereinigung stellt sich zur
Aufgabe, den Mißbrauchen und Ungesetzlichkeiten zu begegnen, welche bei Bewerbungen um die
Erteilung von Schürfscheinen und Minenkonzessionen allgemein zutage getreten sein sollen;
ferner will man in ständiger Fühlung mit den maßgebenden Behörden auf eine Aenderung und
Verbesserung der in der Türkei bestehenden Berggesetzgebung hinarbeiten.
Ueber die Nationalität und die Anzahl der Teilnehmer steht noch nichts Endgültiges fest. Man
soll beabsichtigen, der Neugründung eine internationale Färbung zu geben. Ein in der ersten
Versammlung gewählter Ausschuß soll die Statuten ausarbeiten sowie die sonstigen Vorarbeiten
erledigen, und es wird demnächst eine zweite Versammlung einberufen, in der die weiteren
erforderlichen Beschlüsse gefaßt werden sollen. (Nach einem Berichte des Kaiserl.
Generalkonsulats in Konstantinopel.)
Hafenbauten in Havre.
Im „Journal Officiel“ vom 14. Februar d. Js ist ein Gesetz, betreffend die
Vergrößerung der Hafenanlage von Havre und die Regulierung der Seine-Mündung, veröffentlicht
worden.
Der Umstand, daß die Gesetzesvorlage im Gegensatze zu früheren derartigen gesetzgeberischen
Werken in kürzester Zeit, das heißt in etwas mehr als einem Jahre, von Kammer und Senat
erledigt worden ist, wird als günstige Vorbedeutung dafür angesehen, daß auch die Ausführung
der beschlossenen Arbeiten schneller als früher vor sich gehen wird.
Der Senator Audiffred hatte einen Zusatz hinter Artikel 1 des Gesetzes dahin beantragt, daß
zur Ausführung dieser Arbeiten der Minister im Wege der Ausschreibung eine Konkurrenz von
anerkannt leistungsfähigen Unternehmern des In- und Auslandes veranstalten sollte. Im
einzelnen bestimmte der Antrag, daß dieser Unternehmer innerhalb einer Frist von sechs
Monaten nach ergangener öffentlicher Aufforderung vollständige Projekte der in Betracht
kommenden Arbeiten, deren Kosten keinesfalls 86600000 Fr. überschreiten dürften, vorlegen
sollten; die Bauausführung solle dem Unternehmer zufallen, dessen Offerte hinsichtlich der
Gesamtanordnung und Kosten des Werkes vom Minister gemäß dem Gutachten des conseil supérieur
des ponts et chaussees als die vorteilhafteste erkannt würde.
Der Antragsteller führte zur Begründung aus, die staatlichen Ingenieure hätten bisher bei
allen öffentlichen Arbeiten detaillierte Projekte ausgearbeitet und deren Ausführung
öffentlich vergeben. Es empfehle sich aber, daß kompetente private Unternehmen in der
Submission veranlaßt würden, im Rahmen des allgemeinen Bauprogramms der Regierung ihrerseits
Projekte auszuarbeiten.
Der französische Minister der öffentlichen Arbeiten hat sich in der Sache mit dem Antrag
Audiffred durchaus einverstanden
Textabbildung Bd. 324
erklärt. Auf seinen Hinweis aber, daß durch die Aufnahme einer entsprechenden
Bestimmung in das Gesetz dessen Inkrafttreten verzögert werden würde, hat Senator Audiffred
seinen Antrag zurückgezogen.
Vielleicht empfiehlt es sich für deutsche Interessenten, schon jetzt auf die beabsichtigten
bedeutenden Hafenarbeiten ihr Augenmerk zu richten und sich bei der Bewerbung um die
Arbeiten nötigenfalls der Vermittlung eines Pariser Vertreters zu bedienen.
Wie verlautet, sind die technischen Studien des Projekts schon gut vorangeschritten, so daß
die Ausschreibungen der Arbeiten, voraussichtlich in mehreren Losen, in Kürze erwartet
wird.
Je ein Exemplar des Gesetzes sowie der von den Kommissionen für öffentliche Arbeiten der
Kammer und des Senats zu dem Gesetze erstatteten Berichte kann deutschen Interessenten auf
Antrag für kurze Zeit zugesandt werden. Die Anträge sind an das Reichsamt des Innern, Berlie
W. 64, Wilhelmstraße 74, zu richten. (Nach einem Bericht des Kaiserl. Konsuls in Havre vom
21. Februar 1909.)
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Bau eines Elektrizitätswerkes in Bares (Ungarn). Die Gemeinde
Bares beabsichtigt, ein Elektrizitätswerk zu errichten. Angebote sind bis zum 14. April 1909
bei dem Gemeindevorstand einzureichen.
Bau eines Elektrizitätswerkes in Rumänien. Die Bukarester
Stadtverwaltung beschloß, in Grozavesti ein großes städtisches Zentralwerk zu errichten. Die
Kosten werden etwa 2 Millionen Lei betragen.
–––––
Geschäftliche Mitteilungen.
Versicherungs-Gesellschaften „Nordstern“. In der
Aufsichtsratssitzung der Versicherungs-Gesellschaften „Nordstern“ vom 25. März d. J.
wurde der Rechnungsabschluß für das Jahr 1908 vorgelegt, welcher für die „Nordstern“
Lebens-Versicherungs-Actien-Gesellschaft einen Ueberschuß von M.
3715578.23 ergibt, gegen M. 3304723.31 im Vorjahre. Der Ueberschuß gestattet die Verteilung
von M. 180.– für jede Aktie (wie im Vorjahre) an die Aktionäre und die Zuweisung von M.
2760041.46 (gegen M. 2413221,84 im Vorjahre) an die mit Gewinnanteil Versicherten, während
noch der Gewinnreserve M. 61110.83, der Ausgleichsreserve der vorm. Vaterländischen
Versicherten M. 66987.25, dem Organisationsfonds M. 30000 und der Kriegsreserve M. 15.879.28
zufließen.
Im Jahre 1908 hatte der Nordstern 11087 Anträge über M. 56908016 Kapital und M. 310761 Rente
zu erledigen; es wurden 9023 Policen über M. 46619214 Kapital und M. 308349 Rente
ausgestellt. Unter Zuziehung eines größeren Rückversicherungsbestandes von 1569 Policen über
M. 12066812 (Zuwachs desselben M. 3266662) ergab sich ein reiner Zuwachs von 4198 Policen
über M. 26071895 Kapital und M. 256293 Rente und ein Versicherungsbestand Ende 1908 von
110690 Policen über M. 493563918 Kapital und M. 1651191 Rente. Der
Kapitalversicherungsbestand ist in 1909 bereits auf über 500 Millionen Mark angewachsen.
Der Rechnungsabschluß des „Nordstern, Unfall- und
Alters-Versicherungs-Actien-Gesellschaft ergab einen Ueberschuß von M.
346851.46 (gegen M. 329133.14 im Vorjahre), welcher die Zahlung einer Dividende von 12% des
eingezahlten Aktienkapitals (wie im Vorjahre) gestattet bei Ueberweisung von M. 50435.27 zur
Risikoreserve, von M. 34909,37 zur Sonderreserve der Haftpflicht-Abteilung und M. 50435.27
an die am Gewinn beteiligten Versicherten. M. 48692.27 werden als unverteilter Gewinn
vorgetragen.
Die Prämieneinnahme des Unfall- und Haftpflichtgeschäfts stieg von M. 2838652.34 im Vorjahre
auf M. 3173956.95,
Die Generalversammlung ist für beide Gesellschaften auf den 30. April cr. festgesetzt.
Textabbildung Bd. 324
Technikum Hainichen i. Sa. In der Zeit vom i. März bis einschließlich 24. März
fanden im hiesigen Technikum die Prüfungen für Ingenieure, Techniker und Werkmeister statt.
An den Prüfungen nahmen 58 Absolventen teil, und es bestanden 4 mit „Auszeichnung“,
17 mit „Sehr gut“, 15 mit „Gut“, 11 mit „Ziemlich gut“ und 10 mit
„Genügend“. Die Prüfungen finden vor einer Prüfungskommission statt. Das Resultat
ist als ein vorzügliches zu bezeichnen und zeugt von der Leistungsfähigkeit der Anstalt.
Das Technikum besitzt neuzeitlich eingerichtete, dem heutigen Stande der Technik und
Wissenschaft entsprechend reichlich ausgestattete Laboratorien für Elektrotechnik und
Maschinenbau, die im kommenden Semester noch erweitert werden sollen. Die
Lehrfabrikwerkstätten sind nach dem Urteile Sachverständiger zweckmäßig und mustergiltig
eingerichtet und werden gut besucht. – Das Sommer-Semester beginnt am 20. April. – Programme
und weitere Auskünfte erhält man durch die Direktion kostenlos.
Einen Blick in die weltumspannende Tätigkeit der Firma R. Wolf,
Magdeburg-Buckau, gewährt das der heutigen Nummer unserer Zeitschrift beiliegende
Flugblatt dieser bedeutenden Lokomobilenfabrik. Das Blatt enthält Darstellungen aus aller
Herren Länder von Betrieben mit Wolfschen Heisdampf-Lokomobilen, darunter als besonders
hervorragende die der Argentinischen Brauerei mit einer Gesamtleistung von 1220 PS. Die
Darstellungen sind nicht nur ein Beweis für die nahezu unbeschränkte Verwendungsmöglichkeit
der Wolfschen Heisdampf-Lokomobilen in den verschiedensten Betrieben, sondern auch für ihre
einfache, übersichtliche und kräftige Bauart, da sie trotz der Bedienung durch einfache
Eingeborene in den entlegensten Weltgegenden zum Ruhme deutscher Technik tadellos
arbeiten.
Zellenschalter. Unserer heutigen Nummer liegt das Nachrichtenblatt
No. 10 der Siemens-Schuckert-Werke bei, in dem die von der Firma gebauten Einfach- und
Doppelzellenschalter beschrieben werden und im besonderen der Antrieb der Zellenschalter,
der Schutz der Zellen und Kontakte gegen die Wirkungen der Kurzschlußströme, sowie die
Schaltung zur Verringerung der Leitungskosten behandelt werden. Wir empfehlen die
Veröffentlichung der Beachtung unserer Leser, wie auch den weiteren dieser Nummer
beiliegenden Prospekt des Verlages Wilhelm Ernst & Sohn,
Berlin W. 66, Wilhelmstr. 90 betreffend 20. Auflage „Hütte“, Des „Ingenieurs
Taschenbuch“ und „Rziha-Seidener, Starkstromtechnik“.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Die Goldgewinnung im Ural im Jahre 1908.
Das Jahr 1908 brachte die Goldindustrie im Ural in eine ungünstige Lage; der regnerische
Sommer gab einen solchen Ueberfluß an Wasser, daß es nicht möglich war, das Wasser aus den
Schächten der Goldminen auszupumpen, so daß einige der Minen sogar ihre Tätigkeit
vollständig einstellen mußten. Ferner wirkten ungünstig auf die dortige Goldausbeute
Arbeiterstreike, sodann Arbeitermangel im nördlichen Ural und die schlechten Wege ein.
Trotzalledem erreichte die Goldausbeute die Höhe des Vorjahrs und betrug 429 Pud, 21 Pfund,
44 Solotnik und 40 Doli gegen 429 Pud, 20 Pfund, 19 Solotnik und 33 Doli 1907.
Die erste Stelle in der Goldgewinnung des Ural nimmt der Bergwerksbezirk von Mias ein, der
142 Pud, 24 Pfund und 29 Doli Gold gewann, die zweite Stelle der Süd-Jekaterinenburgsche
Bezirk mit 62 Pud, 31 Pfund, 46 Solotnik und 68 Doli, die dritte der
Nord-Jekaterinenburgsche mit 58 Pud, 26 Pfund, 76 Solotnik und 68 Doli. Die übrigen Bezirke
weisen nachfolgende Produktionsmengen auf:
Pud
Pfund
Solotnik
Doli
Orenburgscher Bezirk
42
11
67
52
Werchne-Uralsk-Bezirk
38
28
25
73
Nord-Werschoturje-Bezirk
37
36
42
76
West-Jekaterinenburgscher Bezirk
18
20
81
46
Süd-Werschoturje-Bezirk
14
19
81
21
Ufa-Bezirk
9
19
80
23
Permscher Bezirk
2
2
82
11
Tscherdyn-Bezirk
1
39
35
56
Die größte Steigerung der Ausbeute 1908 gegen 1907 zeigte der Orenburger Bergwerksbezirk, und
zwar wurden dort 14 Pud und 17 Solotnik mehr gewonnen. Diese Belebung der Goldindustrie
im südlichen Ural erklärt sich durch die stärkere Bearbeitung der von der
Goldindustrie-Gesellschaft von Orsk gepachteten Bergwerke von Antonow, Wischnewski und
andere. Auch in den Bergwerken des Werchne-Uralsk-Bezirks hat die Goldausbeute im Jahre 1908
eine Zunahme von 10 Pud und 6 Pfund ergeben. Der Ufa-Bezirk hatte eine Steigerung der
Ausbeute um 6 Pud und der Nord-Jekaterinenburgsche Bezirk ein Mehr um 3 Pud, 13 Pfund gegen
das Vorjahr, während im Süd-Jekaterinenburgschen Bezirk nur 32 Pfund, 65 Solotnik mehr
gewonnen wurden. Auch der Bezirk Perm hat seine Goldausbeute nur unbedeutend (um 13 Pfund,
83 Solotnik) gesteigert.
In allen übrigen Bergwerksbezirken des Ural wies die Goldausbeute eine Abnahme auf, und zwar
im Kreise Mias um 23 Pud 6 Pfund und 20 Solotnik, im West-Jekaterinenburgschen Bezirk um 4
Pud, 28 Pfund und 35 Solotnik, im Süd-Werschoturje-Bezirk um 4 Pud 3 Pfund und 37 Solotnik,
im Nord-Werschoturje-Bezirk um 2 Pud, 15 Pfund und 44 Solotnik und im Tscherdyn-Bezirk um 1
Pud und 34 Pfund.
Im ganzen kann man das Jahr 1908 nicht als günstig für die Entwicklung der dortigen
Goldgewinnung bezeichnen. Wenn man die Ziffern über die Goldausbeute im Ural in den letzten
zehn Jahren gegenüberstellt, so seigt es sich, daß die Ausbeute in diesem Zeitraum recht
bedeutend zurückgegangen ist.
Es betrug die Ausbeute in den Jahren:
Pud
Pfund
Pud
Pfund
1899
641
18
1904
519
12
1900
539
23
1905
493
4
1901
553
30
1906
469
17
1902
535
–
1907
429
20
1903
503
33
1908
429
21
Textabbildung Bd. 324
Im Vergleich zur
durchschnittlichen Jahresausbeute in dem letzten Jahrzehnt hat die Produktion 1908 um 100
Pud, 6 Pfund abgenommen (wenn man die durchschnittliche Jahresausbeute im letzten Jahrzehnt
1897–1907 mit 529 Pud und 27 Pfund annimmt). Ob es der uralischen Goldindustrie beschieden
ist, unter etwas veränderten Bedingungen sich wieder zu der früheren Höhe zu erheben, läßt
sich schwer sagen. Man nimmt jedoch bestimmt an, daß der Ural noch Golderze in reichen
Mengen besitzt. (Wjestnik Finanzow.)
Hafenarbeiten in Rio de Janeiro.
Die Hafenarbeiten in Rio de Janeiro schreiten, nach einem Berichte des dortigen österr.-ung.
Generalkonsulats, regelmäßig vorwärts. Es waren bereits Ende 1908 drei große Lagerhäuser von
100 m Länge und 36 m Breite sowie zwei in Steinziegelausführung fertiggestellt, während ein
viertes Gebäude dieser Art seiner Vollendung entgegengeht. Die Kais sind bereits in einer
Länge von 2½ km ausgebaut, während die Erdarbeiten längs des Hafens in einer Länge von zirka
1450 m vollendet sind. Die Hafenanlagen wurden schon in den letzten Monaten des Jahres 1908
von einigen Firmen, wie Moinho Inglez und anderen, benutzt.
(Handelsmuseum, Wien.)
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Absatzgelegenheit für Motorwagen in Algerien. Der belgische Konsul
in Algier berichtet, daß in Algerien ständige Nachfrage nach Motorwagen besteht.
Vierzylindrige Wagen von 10 bis 25 PS seien bevorzugt. (Bulletin Commercial.)
Australien. Lieferung und Aufstellung eines hydraulischen Kranes
(double-powered, 13 & 35 tons fixed type) für den Harbour Trust in Melbourne. Angebote
bis zum 28. Mai an die Melbourne Harbour Trust Commissioners, Victoria. Alles Nähere im
Bureau der Commissioners. (The Electrical Engineer.)
Lieferung von 3 Turbo-Alternatoren nach Sydney (Neusüdwales)
und Aufstellung derselben. Kaution: £ 1000 Spezifikation für 1 £ 1 s bei Preece and Cardew,
8, Queen Anne's Gate, Westminster, SW. Frist: 31. Mai. (Commercial Intelligence.)
Lieferung eines Automobils nach Dauba (Böhmen). Der Stadt Dauba
wurde die Aufnahme von 40000 Kronen behufs Ankaufs eines vierten Automobils bewilligt.
(Österr. Zentral-Anzeiger für das öffentl. Lieferungswesen.)
Bau einer Brücke in Brasilien. Der Präsident der Republik hat ein
Dekret unterzeichnet, wodurch der Minister der öffentlichen Arbeiten ermächtigt wird, zum
Bau einer Brücke über den Fluß Paranahyba 200000 $ aufzuwenden. (The Brazilian Review.)
Bau einer Dampfstraßenbahn in der asiat. Türkei. Die Kommission
für öffentliche Arbeiten bei der Provinzialregierung in Bagdad vergibt (Termin nicht
genannt) die Konzession für die Anlage einer eingleisigen Dampfstraßenbahn zwischen Bagdad
und der 5 km nördlich der Stadt gelegenen Ortschaft Ascmie. Die Konzession soll auf 75 Jahre
erteilt werden. Anträge sind an die genannte Kommission (Nafia Commission; Commission des
travaux publies du Vilayet de Bagdad) in türkischer oder französischer Sprache zu richten.
Näheres dortselbst. (Oesterr. Zentral-Anzeiger für das öffentl. Lieferungswesen.)
Genehmigung einer Bahn nach Jutigalpa in Honduras. Einem gewissen
James P. Henderson wurde von der Regierung des Freistaates Honduras die Genehmigung zum Bau
einer Eisenbahn von der Nordküste nach der Stadt Jutigalpa erteilt. Der Unternehmer hat sich
verpflichtet, außer der breitspurigen Hauptbahn jährlich wenigstens 20 km Zweiglinien zu
bauen. Die Bauarbeiten sollen innerhalb 6 Monaten nach der Genehmigung der Konzession durch
den Nationalkongreß begonnen werden. Für jedes Kilometer Haupt- oder Nebenbahn soll
Hendersohn 500 ha Regierungsland an der Bahnlinie oder auch in anderen Teilen der
Textabbildung Bd. 324
Republik erhalten. Das Baumaterial soll vom Eingangszolle befreit bleiben. Die
Konzession gilt für einen Zeitraum von 25 Jahren. (Nach Bulletin of the International Bureau
of the American Republics.
Belgien. Bau der Eisenbahn Marbehan–Jamoigne, eines Abschnittes
der Vizinallinie Marbehan–Florenville–Sainte Cécile. Anschlag: 270067,50 Fr. Kaution: 27000
Fr; Verhandlung: 28. April 1909, 11 Uhr, bei der Société Nationale des chemins de fer
vicinaux in Brüssel, rue de la Science 14. Pläne, cahier des charges (Preis der letzteren 1
M.), Kostenanschläge usw. ebenda und beim Provinzial-Ingenieur M. Alliaume in Arlon, rue du
Luxembourg 80. Angebote sind bis zum 27. April an den Generaldirektor der Gesellschaft zu
richten. (Moniteur des Intérêts Matériels.)
Bau einer Eisenbahn auf Falster und Laaland. Die Verkehrsmittel
auf Falster und Laaland sollen durch eine neue etwa 42 km lange Eisenbahn von Stubbekjöbing
über Nykjöbing nach Nysted erweitert werden. Sie ist als eine Privatbahn konzessioniert
worden. Die Vorarbeiten werden im Frühjahr 1909 anfangen und die Ausschreibungen im Laufe
des Sommers stattfinden. Eventuelle Interessenten in Deutschland wollen sich vorläufig an
das Kaiserliche Konsulat in Nykjöbing a. F. wenden. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in
Nykjöbing a. F.)
Absatzgelegenheit für Telegraphen- und Telephonmaterial in Panamá.
Wie die großbritannische Gesandtschaft in Panama berichtet, hat die National-Versammlung ein
Gesetz (No. 60 für 1908) genehmigt, wonach die Regierung ermächtigt wird, für den Bau von
Telegraphenlinien in der Republik Panama bis 20000 £ aufzuwenden. Durch dieses Gesetz wird
auch die Anlegung von Telephonverbindungen zwischen mehreren Städten und die Errichtung
drahtloser Telegraphie zwischen Colón und Bocas del Toro genehmigt. (The Board of Trade
Journal.)
Lieferung verschiedener Materialien für die chilenischen
Staatsbahnen. Die Generaldirektion der Staatseisenbahnen in Santiago nimmt Angebote
entgegen:
a) bis zum 1. Mai d. Js., nachm. 2 Uhr, wegen Lieferung folgender Materialien: 22000 kg Zinn
in Blöcken, 200 kg Zinn in Stangen für Lötungen, 330200 kg Weicheisen II. Klasse in
rechteckigen Stäben, 13400 kg Weicheisen II. Klasse, halbröhrenförmig, 7280 kg Homogeneisen
II. Klasse, Röhren, 98900 kg Homogenwinkeleisen in Stäben, 18750 kg Homogen-T-Eisen in
Stäben, 290000 kg galvanisiertes Eisen, gewellt für Dächer und Zäune, 49000 kg
galvanisiertes Eisen, eng gewellt, für Wagendächer, 84000 kg glattes Eisen, 650000 kg Eisen
in Blöcken, 88000 kg besonders weiches Eisen, rund in Stäben, Lowmoor, 47000 kg besonders
weiches rechteckiges Eisen in Stäben, Lowmoor, 12400 kg Winkeleisen in Stäben, Lowmoor,
59800 kg Eisen I. Klasse, rund in Stäben, 38200 kg weiches Eisen I. Klasse, viereckig in
Stäben,. 11300 kg weiches Eisen I. Klasse, rechteckig in Stäben, 238300 kg weiches Eisen II.
Klasse, rund in Stäben, 103400 kg weiches Eisen II. Klasse, viereckig in Stäben, 58
Schmirgelschleifsteine gewöhnlicher Art, 81 Schleifsteine (von Stein), 119 kg Kupfernieten
mit Köpfen, 12 Pakete Kupfernieten mit Köpfen, 45 Pakete galvanisierte Nieten, 15586 kg
Nieten von besonders weichem Eisen für Kessel, 76180 kg Nieten von Homogeneisen I. Klasse,
1754 kg Verbindungsstücke von Schwarzeisen, 4000 kg Schraubenmuttern für Schienen, 41328 kg
Schraubenmuttern von viereckigem Eisen, 48956 kg Schraubenmuttern von sechseckigem Eisen,
400 kg Schraubenmuttern von Stahl.
Lieferungszeit je ⅓ im Juli, August und September d. Js.
b) bis zum 8. Mai d. Js., nachmittags 2, Uhr wegen Lieferung folgender Materialien: 200
Hacken. 1100 kg (Warenbezeichnung unleserlich in allen Ausgaben des Diario Oficial), 50
Schraubwinden mit seitlicher Führung, 31200 kg Nieten von Eisen, 19220 kg Nietenköpfe von
Eisen für
Textabbildung Bd. 324
Schienenbolzen, 20 Pakete Nietenköpfe, galvanisiert, 200 Schaufeln für Kohlenzieher,
100 Schaufeln für Gießereien, 4900 gewöhnliche Schaufeln, 7600 kg eiserne Bolzen mit
Schraubenmuttern, mit versenktem Kopf, 42212 kg Bolzen mit Schrauben für Holz, 10950 kg
Bolzen mit Schraubenmuttern, 195000 kg Schienenbolzen, 1272 Pfosten (picotas), 9005 Pakete
galvanisierte Schrauben mit Nieten, 111 Schrauben von weichem Elisen I. Klasse, 1015 Pakete
Schrauben von Bronze mit flachem Kopf, 126 Pakete Schrauben von Bronze mit rundem Kopf, 4139
Pakete Schrauben von Eisen mit flachem Kopf, 1444 Pakete Schrauben von Eisen mit rundem
Kopf, 4100 Explosivkörper für Signale, 4000 kg Schraubenmuttern für Schienen, 9600 Tonnen
Schienen und Zubehör, 24 Brückenwagen, 24 Flaschenzüge für Kabel.
Lieferung August und September d. Js. Näheres im Materialienburau (Oficina del Servicio de
Materiale) in Santiago. (Bericht des Kais. Generalkonsulats in Valparaiso.)
Lieferung von Eisenbahnmaterial nach dem Haag an das
Kolonial-Ministerium. 1. Gußeiserne Schraubenbolzen, Laschenbolzen und Hakennägel; 2. 84000
gußeiserne Unterlagsplatten; 3. Asphaltierte gußeiserne Röhren und Zubehör; 4. Eiserner
Oberbau mit Zubehör zu 3 Brücken für den gewöhnlichen Verkehr. Verhandlung: 20. April 1909.
(Moniteur des Intérêts Matériels.)
Lieferung von 23000 kg Blattzinn nach Mailand an die
Tabakmanufaktur. Kaution: 5000 Lire. Verhandlung: 24. April 1909, 2 Uhr. (Moniteur des
Intérêts Matériels.)
Umgestaltung von Lampen österreichischer Staatsbahnen. Längstens
bis zum 19. April 1909, 12 Uhr, nimmt die K. K. Staatsbahndirektion Wien Angebote entgegen,
betreffend Umgestaltung der gewöhnlichen Waggongaslampen auf Gasglühlicht. Näheres bei der
vorgenannten Direktion und beim Reichsanzeiger.
Geschäftliche Mitteilungen.
An der Technischen Hochschule zu Dresden beginnt das Studienjahr
und somit das Studium zu Ostern, anschließend an die Zeit der Reifeprüfungen der sächsischen
Gymnasien und Realgymnasien. Es bestehen an ihr folgende 5 Abteilungen für Architektur, für
Bauingenieurwesen mit Einschluß der Geodäsie, für Maschinenbau, Elektrotechnik und
Fabrikbetrieb, für chemische Technik und Fabrikbetrieb, für die
mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer und die allgemein bildenden Wissenschaften,
zugleich für die Ausbildung der Kandidaten des höheren Lehramtes der
mathematisch-physikalischen und der chemischen Richtung. Diplom-Prüfungen werden abgehalten
für Architekten, Bau-, Vermessungs-, Maschinen-, Elektro-, Betriebsingenieure, Chemiker und
Fabrikingenieure, ferner Prüfungen für Kandidaten des höheren Lehramtes. Die Vorlesungen und
Uebungen beginnen am April; die Einschreibungen finden vom 16. April ab statt. Das
Vorlesungsverzeichnis samt Stunden- und Studienplänen ist gegen Einsendung von 60 Pfg. (nach
dem Auslande 1 Mk.) vom Sekretariat der Technischen Hochschule zu beziehen.
–––––
☛ Der vorliegenden Nummer sind Prospekte der Firmen: Wwe. Joh. Schumacher, Maschinen- u.
Armaturenfabrik in Cöln, B. G. Teubner, Verlagsbuchhandlung in Leipzig beigefügt, die wir
der frdl. Beachtung unserer Leser bestens empfehlen. Einzigartige Bezugsvergünstigungen für
photographische Apparate, Ferngläser usw. bietet die Firma G. Rüdenberg jun. in Hannover und
Wien. Der unserer Nummer beiliegende Prospekt dieser Firma enthält ausschließlich
erstklassige Erzeugnisse.
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Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Die Eisenindustrie in Chicago und seiner Umgebung.
Die Eisenindustrie nimmt unter den Gewerken Chicagos die zweite Stelle ein. Die Bedeutung der
Chicagoer Eisenindustrie beruht darauf, daß die Stadt für die Erzeugung und den Vertrieb von
Eisenerzeugnissen gleich günstig gelegen ist. Von den für die Eisenerzeugung hauptsächlich
in Betracht kommenden Rohstoffen wird Kohle nur noch in Pennsylvanien erheblich mehr
gefördert als in Illinois, das fast ebensoviel gewinnt wie West-Virginien, der
zweitwichtigste Kohlenstaat. Die Hämatitgruben, welche mehr als ¾ des gesamten
Eisenerzbedarfs der Vereinigten Staaten decken, liegen im benachbarten Minnesota und
Michigan, und ein kurzer und billiger Wasserweg führt von ihnen nach Chicago. Der
Eisenverbrauch ist in Chicago und der Umgebung deswegen besonders stark, weil Chicago einer
der größten Eisenbahnknotenpunkte der Welt ist, weil hier alle von Ost oder West kommenden
Eisenbahnen der Vereinigten Staaten ihre Betriebswerkstätten eingerichtet haben, weil hier
ein Hauptsitz der Eisenbahnwagen-Bauanstalten ist, vor allem der Pullmann Gesellschaft, weil
hier der Handel mit landwirtschaftlichen Maschinen für Amerika, besonders aber für die
fruchtbaren Mittelstaaten, einen Hauptsitz hat, und weil die Bautätigkeit und damit die
Nachfrage nach Konstruktionseisen in der auch für amerikanische Verhältnisse rasch
wachsenden zweitgrößten Stadt der Vereinigten Staaten und ihrer wohlhabenden Umgebung
außerordentlich lebhaft ist. So ist Chicago wie geschaffen zum äußersten nordwestlichen
Vorposten der hochentwickelten amerikanischen Eisenindustrie und zum Stappellager für den
Bedarf des ganzen Westens; denn die wenigen Eisenwerke in Kalifornien kommen hierfür
nicht in Betracht.
Es ist deshalb erklärlich, daß die einst der Federal Steel Company, jetzt dem Stahltrust
angehörenden Illinois Steel Works allein in Chicago drei Werke betreiben, nämlich die South
Works, Union Works und North Works, obgleich sie noch die Joliet Works in Illinois und die
Milwaukee Works in Milwaukee (Wisconsin) besitzen. Seit einiger Zeit ist der Stahltrust
außerdem an der Arbeit, in Gary (in Indiana an der Südseite des Lake Michigan), in
unmittelbarer Nähe von Chicago, eine neue große Eisenindustriestadt ins Leben zu rufen.
Durch die dortigen gewaltigen Anlagen ist dem Chicagoer Eisenindustriebezirk ein neues
Tätigkeitsfeld hinzugefügt, dessen Einfluß im ganzen Mittelwesten stark gefühlt werden wird,
weil es nicht nur selbst die Erzeugung vermehrt, sondern auch andere Unternehmen entstehen
lassen wird, welche das dort erzeugte Rohmaterial an Ort und Stelle weiter verarbeiten. So
spricht man bereits davon, daß große Gesellschaften, wie die American Car & Foundry
Company sowie die American Bridge Company, die Absicht haben, in unmittelbarer Nähe von Gary
Zweigfabriken zu errichten, und daß sie von der Ausführung ihrer Pläne bislang nur durch die
Krisis abgehalten worden sind. Auch die American Locomotive Company beabsichtigt, neben den
Werken des Stahltrust eine Lokomotivfabrik zu errichten, die für 12000 Arbeiter berechnet
ist. Endlich ist anfangs Februar d. J. in Chicago Heigths, einem südlichen Vorort Chicagos,
schon eine neue große Eisen-Industrie-Gesellschaft gegründet worden, die Inter-Ocean Steel
Company, mit einem
Textabbildung Bd. 324
Kapital von 2% Mill. $. Die Hauptgründer des Unternehmens sind neben drei
hervorragenden Geschäftsleuten Chicagos der Präsident der Bankers Trust Company, New York,
E. C. Converse, der Präsident der American Can Company, New York, W. T. Graham, und der
Präsident der American Car und Foundry Company, New York, Frederick H. Easton. Diese Männer
haben auch seinerzeit die American Tinplate Company, die American Can Company und die
National Tube Company geschaffen. Präsident der neuen Gesellschaft ist W. L. Jacobi und
Betriebsleiter der Werke wird F. B. Bell, beides schon bewährte Eisenindustrielle. Die
Erzeugnisse des neuen Unternehmens sollen Stahl-Radreifen und Räder für Lokomotiven und
Eisenbahnwagen sowie Stahlwalzen und andere runde Teile für Bergwerksmaschinen usw. sein.
Bisher werden diese Waren in drei Fabriken des Ostens hergestellt; die Produktionsfähigkeit
von Chicago Heights soll zum mindesten die einer östlichen Fabrik erreichen, und man nimmt
an, daß der bei weitem größere Teil der Fabrikate der neuen Stahlgesellschaft in Chicago
selbst verbraucht werden wird.
Neben den sich ständig erweiternden Schöpfungen des Stahltrusts besteht aber auch noch eine
unabhängige Eisen- und Stahlindustrie im Chicagoer Bezirk, die nicht ohne Bedeutung ist und
sich gerade während der Krisis als recht widerstandsfähig erwiesen hat. Von diesen
unabhängigen Werken hat die in Indiana Harbor ansässige Inland Steel Company neuerdings
mehrere neue Walzwerksanlagen geschaffen; ferner errichtete die Calumet Steel Company in
Chicago Heights eine Anlage für die Fabrikation von Fassonstahl und Winkeleisen und die
Joliet Iron Products Company in Joliet ein Stabeisen-Walzwerk. So zeigt sich, daß ganz
allgemein die Bedeutung Chicagos als Eisenindustriezentrum ständig zunimmt, und wenn die
Transportgelegenheiten nach dem dichter bevölkerten, überwiegend industriellen Osten dieser
Entwicklung mehr als bisher dienstbar gemacht werden, dann erscheint die Verwirklichung der
Prophezeiung nicht ausgeschlossen, welche einer der Hauptbefürworter Chicagos als Sitz
der neuen Inter-Ocean Company aussprach, nämlich, daß diese Stadt bestimmt sei, der große
Mittelpunkt der Stahlerzeugung in den Vereinigten Staaten zu werden.
Man darf nach der ganzen Entwicklung der letzten Jahre und nach dem Urteil von Fachleuten
annehmen, daß der Wert der Chicagoer Eisen- und Stahlerzeugung sich zurzeit auf über 200
Mill. $ beläuft. (Bericht des Handelssachverständigen beim Kais. Konsulat in Chicago.)
Lehrlingskurse für Maschinenwesen an der Universität
Cincinnati.
Der Vorsteher der Ingenieurabteilung an der Universität von Cincinnati hat im Januar 1909
einen Bericht veröffentlicht, in dem er sich über die Erfolge der Lehrlingskurse für
Maschinenwesen an der Universität durchaus befriedigt ausspricht. Diese Kurse (cooperative
courses in engineering) bestehen seit dem Jahre 1906. Ihr Zweck ist, praktische Ausbildung
mit theoretischer Schulung im Ingenieurfache zu verbinden. Die Schüler arbeiten abwechselnd
je eine Woche in einer Maschinenfabrik und je eine Woche in der Ingenieurabteilung der
Universität. Die Klassen zerfallen in zwei Abteilungen, die mit einander abwechseln, so daß
die eine Abteilung in der Universität den Kurs nimmt, während die andere im Maschinenwerk
arbeitet. Die Dauer der Kurse beträgt bis zur Erlangung eines akademischen Grades (technical
engineering degree) sechs Jahre. Während der Sommerzeit arbeiten die Schüler durchweg in den
Fabriken, mit einigen Wochen Ferien. Der Student verfolgt in seiner praktischen Tätigkeit,
so gut es geht, die ganze Herstellung einer Maschine, vom Rohmaterial bis zur Vollendung und
zum Verkauf. So verbringt ein Student der elektrischen Maschinenbranche sein erstes Jahr in
dem Gußwerke, die nächsten anderthalb Jahre in der Maschinenwerkstätte, die nächsten beiden
Jahre in den besonderen Werkstätten, in denen die Umschalter und Regulatoren hergestellt,
die Drähte um die einzelnen Maschinenteile gewunden, die Montierungsarbeiten verrichtet
werden, und wo endlich die Maschine auf ihre
Textabbildung Bd. 324
Brauchbarkeit geprüft wird, die letzten Jahre in der Zeichnungs- und
Verkaufsabteilung. Der Lehrkontrakt wird gezeichnet vom Studenten, der Universität und der
Maschinenfirma. Dieser Kontrakt enthält eine freie Stelle, die ausgefüllt wird mit der
Maschinenarbeit, die der Student innerhalb der sechs Jahre zu verrichten haben wird. Die
Lehrstudenten erhalten natürlich vom Fabrikherrn Vergütung für die jeweilig geleistete
praktische Arbeit. In allen einzelnen Fällen besprechen sich die Vorstände der
maschinentechnischen, elektrotechnischen und chemischen Abteilung der Universität mit den
Fabrikherren über Anordnung eines Planes, nach dem die Maschinenarbeit jeweilig verrichtet
wird.
Die Lehrlingsstudenten werden in den Fabriken nach dem Lohnsatze von 10 Cents die Stunde, der
sich alle sechs Monate, im ganzen bis zu 21 Cents steigert, bezahlt. Diese Löhne sind nach
amerikanischen Verhältnissen sehr gering, und man ersieht hieraus, daß die Arbeitgeber,
zumal bei einem Kontrakt auf sechs Jahre, nicht schlecht damit fahren. Die Bewerber müssen
im Sommer, ehe die Kollegien beginnen, in die Fabriken eintreten.
Im ersten Jahre, 1906 auf 1907, als der Versuch mit diesen Kursen begonnen wurde, waren
Anfragen von 60 jungen Leuten bei der Universität eingegangen; 45 traten davon in die
Fabriken ein, und als die Universität die Kollegien eröffnete, waren 28 zugelassen worden.
Im zweiten Jahre lagen bereits 800 Bewerbungen vor; von diesen wurden 60 ausgewählt und in
die Fabriken gesandt, und als die Kollegien im September begannen, wurden 44 hierunter zu
den Kursen in der Universität empfohlen. Im letzten Jahre hat die Zahl der Anfragen und
Bewerbungen bereits annähernd zweitausend erreicht. Beide Gruppen, Professoren und
Fabrikherren, sind mit den Leistungen der Lehrlingsstudenten außerordentlich zufrieden.
(Bericht des Kais. Konsulats in Cincinnati.)
Projektierte Bahnbauten in Russisch-Polen.
Nach vierjährigen Bemühungen ist es dem Grafen Ladislaus Potocki auf Parzymiechy gelungen, in
St. Petersburg die Genehmigung zum Baue einer Vollbahn von Czenstochau nach Zdunska-Wola zu
erhalten. Die Bahn wird von Czenstochau über Klobuck, Parzymiechy und Osjakow nach
Zdunska-Wola führen; Zweigbahnen werden von Osjakow nach Wieruszow und von Parzymiechy nach
Parszka gehen. Die Gesamtlänge der Bahn wird 172 Werft betragen; die Kosten werden auf 11
Millionen Rubel geschätzt. Die Strecke Osjakow–Wieruszow erreicht in Wilhelmsbrück den
Anschluß an die preußische Strecke Kempen, Oels, Breslau und wird damit die kürzeste
Verbindung zwischen Warschau und Breslau herstellen. Auch in Praszka wird der Anschluß an
die deutsche Bahn Landsberg–Rosenberg erreicht.
Das Geld für den Bahnbau hat Graf Potocki bisher noch, nicht zusammenbringen können; doch
wird nicht daran gezweifelt, daß es ihm schließlich gelingt. In früheren Jahren haben sich
Breslauer Kreise lebhaft für diesen Bahnbau interessiert, damals konnte jedoch die
Genehmigung der russischen Regierung nicht erlangt werden.
Nach dem „Kurjer Warszawski“ hat die gemischte Kommission, die dem Grafen Potocki die
Genehmigung erteilte, gleichzeitig in Uebereinstimmung mit der Anschauung der Regierung
erklärt, daß nunmehr Konzessionen zu Bahnbauten in den Grenzgebieten Russisch-Polens nicht
mehr erteilt werden könnten. Die Pläne zum Baue der Eisenbahnstrecken von Kutno über Kolo
und Konin nach Slupce an der preußischen Grenze, die die kürzeste Verbindung zwischen Berlin
und Warschau sein würde, ferner von Sieradz über Kolo oder Konin nach Wloclawek, sowie die
Verbindung Kutnos mit Lodz müßte daher auf unbestimmte Zeit zurückgestellt werden. (Bericht
des Kaiserl. Generalkonsulats in Warschau.)
–––––
Textabbildung Bd. 324
Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung von Portlandzement nach Triest an die
Dampfschiffahrts-Gesellschaft des österreichischen Lloyd. Verlangt werden zirka 200000 kg
hydraulischer Portlandzement bester Qualität in Fässern. Jedes Faß soll 200 kg netto
enthalten. Der Offerent muß die Provenienz des Zements angeben und ein Muster von zirka 5 kg
einschicken. Die Einlieferungen müssen vom 1. Juli 1909 bis 30. Juni 1910 in Teilsendungen
nach jedesmaliger Aufforderung erfolgen, und zwar franko Triest Station St. Andrea, franko
Emballage, eventuell elf. Triest. Die Bezahlung erfolgt prompt, nach anstandsloser
Uebernahme der Ware, ohne Skontoabzug. Angebote sind beim „Arsenal des österreichischen
Lloyd-Triest“ bis zum 26. April 1909, mittags, einzureichen und müssen bis zum 30.
Juni 1909 bindend sein. Angebote, welche im allgemeinen einen Nachlaß auf die Preise anderer
Konkurrenten zugestehen, werden nicht berücksichtigt. (Oesterr. Zentral-Anzeiger für das
öffentl. Lieferungswesen.)
Lieferung von Beleuchtungs- und Schmiermaterialien nach Pilsen an
die K. K. Staatsbahndirektion. Es handelt sich um den Bedarf für 1909/10. Frist für
Angebote: 30. April 1909.
Lieferung von Compoundmaschinen und Tendern nach Algerien. Die
Paris–Lyon–Méditerrenée-Eisenbahn in Paris ist durch ein im Journal Officiel de la
République Franchise vom 27. März d. Js. veröffentlichtes Dekret des Präsidenten der
Republik vom 20. März d. Js. ermächtigt worden, für die von ihr betriebene Eisenbahnlinie
Alger–Oran zehn Compoundmaschinen und acht Tender anzuschaffen. Anfragen wegen näherer
Auskunft sind direkt oder durch Vermittlung des Kaiserlichen Konsulats in Algier zu richten
an Mr. Bourrié, ingénieur en chef du matériel et de la traction des Chemins de fer algériens
P. L. M., 19 rue de la Liberté, Alger. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Paris.)
Lieferung von Eisenbahnmaterial nach Australien. Termin 19. Mai
1909, nachmittags 3 Uhr. Es sind zu liefern an Werft Adelaide, Zollager (Werftgebühren trägt
der Lieferant): 82 beste Weichstahl-Kesselplatten, diverse beste
Weichstahl-Rauchkammerplatten, Kupferrohrplatten, Kupfer-Mantelplatten, Kupferrohre,
Stahlrohre, Stahlbleche, Räder, Achsen usw. Angebote sind an das Supply and Tender Board
Office, Adelaide, zu richten. Spezifikationen können eingesehen und Offertenformulare
bezogen werden beim genannten Board Office, sowie beim Chief Mechanical Engineer, Islington,
South Australia, wo auch Kopien des Kontrakts mit vollständigen Spezifikationen (19 s) und
Zeichnungen zu beziehen sind. Spezifikationen können auch eingesehen werden im Bureau
South Australian Inspecting Engineer in London, 54, Victoria Street, S. W. (The Board of
Trade Journal.)
Bau einer Wasserleitung in Culenborg (Niederlande, Provinz
Gelderland). Die Gemeindeverwaltung hat zur Aufstellung eines diesbezüglichen
Projekts eine Kommission eingesetzt. Mit der Ausarbeitung der Pläne sind die Herren Visser
und Smit in Oud-Beverland beauftragt worden. Die Kosten sind auf 115000 Gulden veranschlagt.
Die Gemeinde zählt 9000 Einwohner. (Bulletin Commercial)
Hafenbauten in Spanien. Die im Etat des Fomento-Ministeriums als
Beihilfen für die staatlichen Hafenbau-Kommissionen ausgeworfenen 7650000 Pesetas sind durch
Königliches Dekret wie folgt verteilt worden: Alicante 400000; Almeria 400000; Algeciras
100000; Barcelona 150000; Bilbao 350000; Cadiz 800000; Cartagena 220000; Castellon 300000;
Ceuta 500000; Coruña 620000; Huelva 370000; Gijon-Musel 300000; Malaga 290000; Mundaca
50000; Melilla y Chafarinas 500000; Palma (Baleares) 150000; Pontevedra 150000; Ribadesella
(Oviedo) 150000; Santander 415000; Santa Cruz de Tenerife 100000; Sevilla 420000; Tarragona
70000; Valencia 325000; Vigo 270000; Las Palmas (Canarias) 200000; Denia (Alicante) 50000.
(Bericht des Kaiserl Konsulats in Madrid.)
–––––
Diazed I-Sicherungssystem behandelt das unserer heutigen Nummer
beiliegende Nachrichtenblatt der Siemens-Schuckertwerke. Das zweiteilige Patronensystem ist
auf Anregung der Vereinigung der Elektrizitätswerke entstanden, als Ersatz für die
bisherigen noch mancherlei Mängel aufweisenden Systeme. Das in der vorliegenden
Veröffentlichung besprochene Diazed I-System bis 15 Amp., 250 Volt, ist besonders billig und
für kleine Hausanschlußanlagen geeignet. Seine Hauptmerkmale sind: Auffällig und sicher
wirkende Kennvorrichtung, Unverwechselbarkeit durch Durchmesserabstufungen nach Stromstärke,
kleiner symmetrischer Bau, starke Wandung, keine Explosionsgefahr. Näheres ist aus der
erwähnten Beilage zu ersehen, die wir Interessenten zu besonderer Beachtung empfehlen, wie
auch den weiteren dieser Nummer beiliegenden Prospekt des Verlages Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin W. 66, Wilhelmstr. 90 betreffend 20. Auflage
„Hütte“, Des „Ingenieurs Taschenbuch“ und „Rziha-Seidener,
Starkstromtechnik“, und die Beilage der Maschinen- und Metallwarenfabrik Rich. Klinger in Gumpoldskirchen bei Wien.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Eröffnung eines neuen Anlege- und Handelsplatzes in China.
Auf seiner Rückreise von der Eröffnung der Opiumkonferenz in Schanghai verweilte
Generalgouverneur Tuanfang außer an anderen Plätzen auch bei T'ungchou. T'ungchou liegt auf
dem Nordufer des Yangtse ungefähr unter dem 121. Längengrade. Dort eröffnete er einen neuen
Anlege- und Handelsplatz, genannt T'ien sheng kang, welcher auch ausländischen Kaufleuten
zugänglich sein, aber im Gegensatze zu den Niederlassungen der Vertragshäfen rein
chinesische Verwaltung behalten soll.
Der Plan, in T'ien sheng kang eine Handelsniederlassung mit Anlegestellen zu gründen, ist
schon mehrere Jahre alt; er dürfte seine Ausführung zum großen Teile den Leitern einer in
Tungchou bestehenden sehr bedeutenden Baumwollenweberei und -Spinnerei verdanken. (Bericht
des Kaiserl. Konsulats in Nanking.)
Die galizische Petroleumindustrie.
Nach der amtlichen Statistik waren im Jahre 1907 in Galizien 397 (gegen 369 im Jahre 1906)
Bergwerksunternehmungen auf Erdöl vorhanden, von denen 344 (d.h. 22 mehr als im
vorhergehenden Jahre) im Betriebe waren. Hiervon entfielen auf den Revier-Bergamtsbezirk
Jaslo 109, auf den Bezirk Drohobycz 263 und auf den Bezirk Stanislau 25 Unternehmungen. In
Tätigkeit befanden sich in diesen Bezirken 79, 242 bezw. 23 Betriebe. Die Erdölproduktion
betrug im Jahre 1907 insgesamt 11258064 dz (d.h. 3886122 dz oder 52,72% mehr als im Jahre 1906) im Werte von 24938473 Kr. (d h.
5094788 Kr. oder 25,67% mehr als im vorhergehenden Jahre)
bei einem Mittelpreis von 2 Kr. 22 h (d. b. 47 h weniger als im Jahre 1906) pro dz.
Der größere Teil der Rohproduktion wurde an die Aktiengesellschaft für Petroleumindustrie
„Petrolea“ und an andere Erdölhändler abgesetzt. Von dem direkt an die
Raffinerien gelieferten Frdöl entfiel der größere Teil auf galizische Firmen. Der
erheblichere Teil der Rohproduktion wurde im Lande selbst verarbeitet Außerhalb Galiziens
wurde nach Drösing, Dzieditz, Florisdorf, Kolin, Kralup, Mährisch-Ostrau,
Mährisch-Schönberg, Oderberg, Pardubitz, Privoz, Triest, Budapest, Fiume, ferner an
oberungarische Raffinerien und nach Deutschland geliefert. Bei der Produktion waren 5912
Männer, 4 Frauen und 14 jugendliche Arbeiter, zusammen 5930 Personen beschäftigt.
Die Löhne für eine Schicht stellten sich für einen Betriebsaufseher auf 1 Kr. 60 h bis 10
Kr., Bohrmeister 4 bis 10 Kr., Bohrgehilfen 2 Kr. 20 h bis 4 Kr. 50 h, Maschinisten 3 bis 7
Kr., Schmiedemeister 2 Kr. 20 h bis 7 Kr. 10 h, Schmiedegehilfen 1 bis 3 Kr. 60 h,
Dampfkesselheizer 1 Kr. 60 h bis 4 Kr., Handwerker 2 bis 6 Kr., Platzarbeiter 1 bis 3 Kr.,
und für einen jugendlichen Arbeiter auf 1 Kr. 20 h bis 2 Kr. Außerdem erhielten die
Bohrmeister und die Bohrgehilfen, manchmal auch die Heizer ein Metergeld, welches
verschieden festgesetzt war. Oft wurde die eine Hälfte des vereinbarten Satzes in
Monatsraten ausgezahlt, die andere Hälfte aber erst nach Vollendung des Bohrloches, das ist
nach dem Erreichen einer bestimmten Teufe (z.B. 1000 m) oder eines reichen Oelquantums.
Dieses Metergeld stellt sich auf 40 h bis 3 Kr. für einen Bohrmeister und auf 10 h bis 1 Kr.
für andere Arbeiter für 1 m Bohrung, oder es wurde nach einer Tiefenskala steigend bestimmt.
Außer dem Metergelde wurden auch verschiedene andere Prämien und Gratifikationen ausgezahlt,
und zwar Prämien für größere monatliche Leistungen beim Bohren, für Verrohrung, für
Instrumentationen, Pauschalgratifikationen bei Oelausbrüchen, endlich Neujahrsgelder u.
dergl.
Bei eruptiven Bohrlöchern erhielten die Arbeiter monatliche Oelprämien, und zwar die
Bohrmeister 10 bis 100 Kr. und die Gehilfen zirka 10 bis 50 Kr. oder auch Zuschläge zum
Schichtengelde (z.B. der Bohrmeister 2 Kr. und der Bohrgehilfe 80 h). Die Oelprämie wurde
auch in der Form eines Zisternengeldes, d. i. für eine Zisterne gewonnenen Oeles (für den
Bohrmeister zirka 50 h und für den Bohrgehilfen zirka 25 bis 40 h) ausbezahlt, was besonders
bei jenen Bohrlöchern in Anwendung kam, aus denen das Erdöl mittels eines Kolbens gefördert
wurde. Dadurch nahm die sonst allgemein im Schichtenlohne geleistete Arbeit teilweise die
Form einer Gedingarbeit an. Die Bohrarbeiten wurden nur von den größeren Firmen in eigener
Regie ausgeführt;
Textabbildung Bd. 324
sonst wurden sie größtenteils im Akkord durch Bohrunternehmer besorgt. An
Bohrunternehmer wurden für i m Bohrung bis zu einer Tiefe von 750 m 120 bis 134 Kr., bis 850
m Tiefe 150 bis 190 Kr., bis 900 m Tiefe 170 bis 230 Kr., bis 1000 m Tiefe 190 bis 260 Kr.
und über 1000 m Tiefe 300 bis 350 Kr. gezahlt. Außer diesem Meterpreise hatten die
Bohrunternehmer Prämien ausbedungen, besonders für die Einhaltung einer gewissen
Bohrlochsweite bis zu einer größeren Tiefe. Garantie wurde in der Regel bis zu einer Tiefe
von 850 m, ausnahmsweise auch bis zu 950 m Tiefe gegeben.
Für die Versicherung in Krankheits- und Invaliditätsfällen bestand eine Bruderlade. Die
Unternehmungen, welche dieser Bruderlade nicht angehörten, versicherten ihre Arbeiter gegen
Unfälle bei der Arbeiter-Unfallversicherungsanstalt in Lemberg und gegen Krankheitsfälle bei
den zuständigen Bezirkskrankenkassen, sowie bei der Privatkrankenkasse in Schodnica.
Am Schlüsse des Jahres 1907 bestanden 35 Schächte, von denen keiner im Abteufen, einer in
Oelgewinnung und 34 außer Betrieb waren. Ferner bestanden am Jahresschluß 3031 Bohrlöcher,
von welchen 310 im Abteufen, 78 in Oelgewinnung mittels Handbetriebs und 1597 in
Oelgewinnung mit Dampfbetrieb standen (darunter 76 mit Gasmotorbetrieb und 57
selbstfließend); außerdem waren 668 außer Betrieb, 49 vernagelt und 329 gänzlich
aufgelassen.
Im Laufe des Jahres 1907 wurden 112606 m mittels Dampfbohrung niedergestoßen, davon allein in
Tustanowice 70992 m. Gebohrt wurde bei den meisten Unternehmungen nach dem
kanadisch-galizischen System, bei einigen nach dem Fauckschen Rapid-System mit
Wasserspülung, dem Wolskischen Wasserspülbohrsystem, dem Schnellschlag-System mit
Wasserspülung der „deutschen Tiefbohraktiengesellschaft in Nordhausen“ und anderen.
16 Bohrlöcher und zwar 14 in Boryslaw und 2 in Tustanowice überschritten die Tiefe von 1200
m. Von diesen erreichte die größte Tiefe von 1353 m das Bohrloch „Jerzy“ in Boryslaw.
Verwendet wurden 2 Bohrmaschinen mit Handbetrieb und 445 mit Dampfbetrieb von 13589
Pferdekräften, darunter 1 Gasmotor. Zum Pumpen des Rohöles dienten 85 Handpumpen, 128
Dampfmaschinen, 26 Gasmotore und 4 Rohölmotore; ferner waren vorhanden 292 Saug- und
Druckpumpen zum Betriebe der Rohrleitungen, 432974 m eiserne Rohrleitungen für das Rohöl,
136246 m Gas-, 78305 m Dampf- und 150033 m Wasserrohrleitungen sowie in den Bohrlöchern
1573552 m gewalzte hermetische Rohre, 261698 m gewöhnliche Blechrohre und 552753 m
Pumpenrohr verschiedenen Durchmessers, endlich an Reservoirs für das Rohöl 465 aus Eisen mit
einem Inhalte von 370053 cbm, 1725 Reservoirs aus Holz mit einem Inhalte von 79186 cbm und
40 andere mit einem Inhalte von 17595 cbm.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Lemberg.)
Zur Lage der Portlandzement-Industrie in den Vereinigten Staaten von
Amerika.
Ein Zementmonopol ist in den Vereinigten Staaten vorläufig kaum möglich, weil die Fundstellen
der Rohstoffe nicht wohl in einer Hand vereinigt werden können. Dagegen zeigt die
amerikanische Portlandzementindustrie deutlich die Neigung zum Großbetrieb unter
Ausschaltung der unabhängigen Zementerzeugung. Zum Großbetrieb ist man aus drei Gründen oder
auf drei Wegen gelangt.
1. Durch das natürliche Wachsen der gewerblich, geldlich und in ihrer Arbeiterpolitik
gesunden Werke, die die mit schlechten Finanzen, unmodernen Maschinen oder in stetem Zwist
mit ihren Arbeitern arbeitenden Fabriken aus dem Felde drängten.
2. Durch Vereinigung der Majorität der Aktien in einer Hand. Dieses spekulative Aufsaugen hat
zur Bildung von drei Gruppen von Zementwerken geführt, unter denen die Jola-Gruppe im Staate
Kansas die hervorragendste ist. Von der Zementerzeugung des Staates Kansas, die in ihrer
erstaunlichen Entwicklung den Staat von der 6. Stelle im Jahre 1906 bereits im. Jahre 1907
an die 5. Stelle unter den Zementstaaten der Union hat aufrücken lassen, gehört nur
Textabbildung Bd. 324
ein bedeutenderes Werk, die Western Staates Portland Cement Company in Independence,
Kansas, nicht zu dieser Gruppe, die die folgenden Werke umfaßt: Jola Portland Cement Company
in Jola, Kansas, United Kansas Portland Cement Company mit den Tochtergesellschaften: Kansas
Portland Cement Company in Jola, Kansas Independence Portland Cement Company in
Independence, Kansas, Indian Portland Cement Company in Neodesha, Kansas.
3. Als Inhaber verschiedener wirksam geschützter Patente, unter denen die Patente Hurry,
Seaman, Edison und Carpenter genannt seien, hat die Ende 1906 aus sechs Zementwerken in
Pennsylvanien mit einem Kapital von 10000000 $ gebildete North American Portland Cement
Company sich 12 weitere Zementwerke angegliedert und im Januar 1907 unter dem Namen
Association of Licensed Cement Manufacturers ihre Machtstellung begründet. Sie erzeugt heute
ungefähr 70% des gesamten Portlandzements der Union. Hier zeigt sich ein Ansatz zu
monopolähnlicher Ausschließlichkeit, der um so mehr Beachtung verdient, als ein Monopol auf
der Unterlage des Patentrechts gesetzlich kaum anfechtbar ist.
Die Staaten Missouri und Kentucky, deren Zementerzeugung aus Gründen kaufmännischer
Geheimhaltung nicht getrennt veröffentlicht wird, standen zusammen 1907 nach Kansas an 6.
Stelle unter den zementerzeugenden Staaten der Union. Die Erzeugung dürfte künftig zunehmen,
nachdem am 2. März 1909 drei große und mehrere kleinere Zementwerke in St. Louis in der Hand
der Glencoe Linie and Cement Company in St. Louis, die nunmehr über ein Kapital von 1100000
$ verfügt, vereinigt worden sind. In St. Louis besteht jetzt als einzige unabhängige
Zementfabrik nur noch die Contracting an Supply Company mit einem Kapital von 50000 $.
Portlandzement und Beton gelten als Baumaterial der Zukunft, im besonderen im Südwesten. Im
südlichen Kansas und in Oklahoma stellen Zementwerke den Portlandzement zu 45 Cents das
Barrel her, verkaufen das Barrel zu 2 bis 3 $ und können gleichwohl die Nachfrage nicht mehr
befriedigen. Die Folge ist, daß Zementwerke überall aus dem Boden schießen, so zwar, daß
bereits ein Gründungsfieber entstand und bekämpft werden mußte. Man rechnet die Kosten der
Einrichtung eines Werkes mit einer Leistungsfähigkeit von täglich 1000 Barrels auf 400000
bis 500000 $. Für ein Werk werden benötigt Kalk, Schiefer und Brennmaterial. Das alles
findet sich in Menge am Platze.
Der Hauptfundstellen in Oklahoma sind sechs:
1. Nordbezirk zwischen den Flüssen Arkansas und Verdigris. Die Hauptkalksteinlager liegen bei
Winfield, Pawnee, Pawhuska, Drum, Oologah und Fort Scott. Kohle und Naturgas sind zur
Stelle.
2. Ozarkberge in der Nordostecke des Staates. Die Kalksteinlager heißen Boone und Pitkin.
Während das Brennmaterial 20 bis 50 Meilen entfernt liegt, sind Wasser und Eisenbahnen zur
Stelle.
3. Atoka-Hartshorne-Bezirk südlich von Arkansas. Die Kalksteinlager sind 500 Fuß mächtig.
Kohle ist zur Stelle, vermutlich auch Naturgas. Verschiedene Eisenbahnen durchschneiden den
Bezirk.
4. Red River Bezirk in der Südostecke südlich von den Arbuckle und Quachita-Bergen. Wasser
und Eisenbahnen sind zur Stelle, vermutlich auch Naturgas, aber keine Kohlen. Die
Kalksteinlager sind weder mächtig noch hart.
5. Arbuckle-Berge. Die Mächtigkeit der Kalksteinlager beträgt in Fuß in Arbuckle 6000, Viola
800, Hunton 200, Sycamore 100. Eisenbahnen sind zur Stelle, Kohle und Naturgas nicht
fern.
6. Wichita-Berge. Eine 30 Meilen lange und 5 Meilen breite Kalksteinschicht ist nördlich
vorgelagert. Da die gefundenen Oel- und Naturgasquellen wenig ergiebig sind,
Textabbildung Bd. 324
auch Kohle fehlt, so muß dieser Bezirk auf seine Erschließung wohl noch warten.
Schiefer findet sich in allen sechs Bezirken.
Während bisher aller Portlandzement nach Oklahoma von Jola und Independence in Kansas und von
Dalas in Texas eingeführt wurde, wird mit der Eröffnung der neuen Zementwerke in Oklahoma
City (3), Dewey, Tulsa und Ada (je 1) die heimische Industrie emporblühn. In Ada hat die
Oklahoma Portland Cement Company ihr Werk für täglich 2000 Barrels eingerichtet, den Betrieb
aber zunächst nur mit der halben Ausnutzung der Leistungsfähigkeit Ende 1907 begonnen. Die
Dewey Portland Cement Company kann täglich 2500 bis 3000 Barrels herstellen.
Daß für den Panamakanal nur 4½ Millionen Barrels Portlandzement gebraucht werden sollen, war
für die Werke in der Union eine Enttäuschung; dazu kam die Kredit- und Geschäftskrisis. So
erscheinen die Aussichten für die Zementindustrie zurzeit nicht besonders günstig. Den
Portlandzement seewasserbeständig zu machen, was für den Panamakanal von Bedeutung wäre,
dürfte mit dem Patent Michaelis-Krupp gelungen sein. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in St.
Louis, Missouri.)
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung von Metall und verschiedenen anderen Gegenständen für den
Dienst der belgischen Staatseisenbahnen. 37 Lose. Verhandlung: 5. Mai 1909, 12 Uhr,
Börse in Brüssel. Cahier des charges spécial No. 113 kostenfrei ebenda.
Lieferung von 200 Waggonachsen für die italienischen
Staatsbahnen. Verhandlung: 9. Mai 1909 in Rom. (Moniteur des Intérêts
Matériels.)
Der Telephonbetrieb in Manresa (Spanien) soll am 12. Mai 1909, 12
Uhr durch die General-Post- und Telegraphendirektion in Madrid bezw. die Zivilverwaltung der
Provinz Barcelona auf 15 Jahre vergeben werden. Frist für Angebote: 6 Mai, 12 Uhr. (Moniteur
des Intérêts Matériels.)
Installation elektrischer Bogenlampen- und Glühlampen-Beleuchtung auf
dem Bahnhof Strasshof in Oesterreich-Ungarn im Anschluß
an eine bahneigene Gleichstromzentrale. Verhandlung: 14. Mai 1909, 12 Uhr, bei der K. K.
Nordbahndirektion. Näheres bei der K. K. Nordbahndirektion und beim Reichsanzeiger.
–––––
Ueber Oeltransformatoren berichtet das unserer heutigen Nummer
beiliegende Nachrichtenblatt No. 12 der Simens-Schuckert-Werke.
Bemerkenswert sind die Transformatoren für Leistungen von 2000 bis 5500 KVA bei
Oberspannungen von 45000 bis 70000 Volt, die größten überhaupt gebauten Transformatoren, die
von der Firma in einer Reihe von Ausführungen bereits teils ausgeführt wurden, teils in
Ausführung begriffen sind.
Wir empfehlen Interessenten aus unserem Leserkreis die Beachtung der Beilage, sowie der
weiteren beigefügten Prospekte der Firmen: Deutsche Babcock &
Wilcox Dampfkessel-Werke A.-G. in Oberhausen und Unruh & Liebig in
Leipzig-Plagwitz.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Der griechische Markt für Metalle, Metallwaren und Maschinen im
Jahre 1908.
Einem Berichte des Kaiserlichen Generalkonsulats in Athen werden die nachstehenden
Ausführungen über den griechischen Markt für Metalle, Metallwaren und Maschinen im Jahre
1908 entnommen.
Was zunächst die Metalle betrifft, so deckte den Bedarf in Stab- und Eisenblechen der
Hauptsache nach Belgien, welches seiner billigen Preise wegen noch immer vorgezogen wird.
Deutschland war an der Lieferung besserer Sorten von Stabeisen und Kessel-Neublechen
beteiligt. Schiffs- und Kesselbleche, galvanisierte Wellbleche, Weiß- und Feinbleche –
letztgenannte drei Arten ausschließlich – kamen aus Großbritannien.
Eisenträger lieferten Deutschland und Belgien, einen Teil auch Frankreich, welches bei einer
größeren Lieferung mit Erfolg konkurrierte.
Eisendraht kam der Hauptsache nach aus Belgien. Wohl waren deutsche Werke geneigt, sich an
der Deckung des Bedarfs zu beteiligen, doch hatten ihre Angebote wegen der höheren Preise
wenig Erfolg. Uebrigens ist der Bedarf der griechischen kleinen und großen
Drahtstiftfabriken nicht allzu groß. Drahtgeflechte, Drahtsprungfedern, Stacheldraht wurden
durch Deutschland, Großbritannien und Frankreich geliefert.
Kupfer-, Messing-, Alpaccableche und -Stäbe wurden vorwiegend aus England bezogen, zum Teil
auch aus Deutschland, Alpaccableche kamen aus Oesterreich und Deutschland.
Eiserne Gasröhren kamen aus Belgien und Amerika, bleierne lieferte die einheimische
Industrie, welche allein dem Bedarfe genügt.
Dagegen lieferte Fittings für eiserne Gasröhren ausschließlich Deutschland.
In Eisen- und Stahlwaren deckte in erster Linie Deutschland den Bedarf, dann Großbritannien,
Frankreich, Oesterreich, Belgien und Amerika.
Emaillierte Geschirre wurden auch im Jahre 1908 fast ausschließlich aus Deutschland bezogen,
welches immer noch die günstigsten Preise stellt; nur Oesterreich machte einige
Konkurrenz.
Verzinnte und verzinkte Geschirre kamen aus Frankreich, Großbritannien und Oesterreich.
Armaturen für Kessel wurden aus Großbritannien, Deutschland und Belgien bezogen.
Bronze- und Metallwaren in natürlichem Zustande ohne Metallauflage, ferner vernickelt und
versilbert lieferte im verflossenen Jahre hauptsächlich Deutschland, in zweiter Linie
Oesterreich, Großbritannien und Amerika. Artikel aus Weißmetall – Alpacca – unversilbert und
versilbert leiden noch immer unter dem hohen Einfuhrzoll von 14,50 Dr. pro Okka = 1,280 gr.
Schußwaffen. Jagdgewehre und Kleinwaffen wurden wiederum hauptsächlich aus Belgien, in
zweiter Linie aus Deutschland, Oesterreich und Großbritannien bezogen.
Die Firma Schneider Canet hat den ersten Teil der bei ihr im Jahre 1907 bestellten
Geschützbatterien mit ziemlich starker Verspätung an die griechische Regierung
geliefert.
Textabbildung Bd. 324
Der griechische Konsum
in Patronen und Patronenhülsen deckte seinen Bedarf in der Hauptsache bei den griechischen
Patronenfabriken, welchen es gelungen ist, alle Arten der im Lande vorwiegend gebräuchlichen
Patronen herzustellen. Der Wettbewerb zwischen zwei Fabriken, Poudrerie Hellénique und
Maltzinioti Frères, welcher sich den beiderseitigen Interessen schädlich erwies, führte 1908
zu einer Fusion derselben; Spezialsysteme von Patronen für Gewehre und Kleinschußwaffen, wie
Mauser, Steyerische Fabriken, Schoenau usw. wurden vom Auslande bezogen. Dynamitzünder
werden jetzt ebenfalls im Lande erzeugt.
Dampfmaschinen und Gasmotoren lieferte Deutschland und Großbritannien, soweit sie die
einheimische Industrie, welche den Hauptbedarf deckte, nicht herstellte.
Elektrische Maschinen. Im Jahre 1908 wurde der teilweise elektrische Betrieb der
Straßenbahnen Athens aufgenommen durch die auch die Beleuchtung versorgende Gesellschaft
Thompson-Houston, welche die Wagen teils aus Belgien, teils aus Schottland bezog. Andere
elektrische Maschinen wurden aus Deutschland und Großbritannien bezogen, solche für das
Kleingewerbe namentlich aus Deutschland.
In Spinnerei- und Webemaschinen sind im verflossenen Jahre keine Bezüge von Bedeutung gemacht
worden, und die immer noch stark unter dem Einflüsse der Krisis leidende Textilindustrie des
Landes hat sich auf Anschaffung des dringend Notwendigen beschränkt. Spinnmaschinen lieferte
Großbritannien, Webemaschinen Belgien.
Druckerei- und Buchbindermaschinen. Gewöhnliche Druckerpressen wurden beinahe ausschließlich
aus Deutschland bezogen, Rotations-Druckmaschinen kamen aus Frankreich, ein kleiner Teil aus
Ilalien. Buchbindermaschinen lieferte in kleinen Mengen ebenfalls Deutschland.
Maschinen für allgemeine gewerbliche Zwecke, den Bergbau und die Blechwaren-Industrie
lieferten Deutschland, England und Frankreich.
Neue Eisenbahnbauten in Mexiko.
Im Januar 1909 hat die Nationalbahn von Mexiko mit dem Staate Durango und der Maderero de
Durango Co. einen Vertrag geschlossen, worin sie sich verpflichtet, mit dem Bau einer
Eisenbahn von Durango nach Mazatlan (am pazifischen Ozean)
innerhalb der folgenden vier Monate zu beginnen und 62 Meilen dieser Bahn binnen 20 Monaten
zu vollenden. Der Staat Durango und die Maderero de Durango Co. übernehmen die Garantie für
eine sechsprozentige Verzinsung des erforderlichen Kapitals von 4 Millionen Pesos auf 10
Jahre. Die Fertigstellung der Bahn bis Mazatlan ist nicht ausbedungen, aber 62 km und soviel
mehr, wie für die vier Millionen Pesos gebaut zu werden vermag, müssen fertiggestellt
werden. Die Absteckung der Linie war bereits erfolgt, und man erwartete sicher, zu dem
vereinbarten Zeitpunkte mit dem Bau beginnen zu können. Auf den ersten 62 km wird die Anlage
der Strecke keine großen Schwierigkeiten bieten. Die Maderero de Durango Co. hat ein großes
Interesse an diesem Bahnbau, weil sie ihren Forstbesitz von mehreren Hunderttausend Acker
mit sehr gutem Nutzholzbestande durch die Bahn anschließen will; dem Staate Durango wird
durch die Bahn die Verwertung anderer Forst- und Ackerbaugebiete sowie Bergbaubezirke
ermöglicht werden. Die Nationalbahn (National Lines of Mexico), deren Bureau in Mexico City
befindet, wird den Bau ausführen und auch das rollende Material beschaffen. Die Maderero de
Durango Co. in Durango wird bei dem Fortschreiten des Bahnbaues sogleich mit der Gewinnung
von Nutzholz und der Anlage von Schneidemühlen beginnen. Ungefähr 2000 Menschen werden bei
dem Bahnbau Beschäftigung finden, und die Geschäftsleute von Durango rechnen mit einem
großen Verdienste durch die Arbeiter. Der Bedarf des Bezirks an Eisenbahnmaterial,
Ausrüstung für Holzfällereien und Sagemühlen sowie an Lebensmitteln und Kleiderwaren wird
sich wesentlich heben.
Textabbildung Bd. 324
Ferner wird
berichtet, daß eine neue Bahnstrecke von Monclova in Coahuila nach Chihuahua im
gleichnamigen Staate geplant ist und ihr Bau von den beteiligten Staaten unterstützt werden
soll. Der Staat Coahuila will angeblich eine Subvention von 2500 Dollar Gold für jeden km
der auf ihn entfallenden Strecke der Bahn gewähren, und vom Staate Chihuahua erwartet man
eine ähnliche Beihilfe. Wenn die Subventionsfrage sicher gestellt worden ist, hofft man bald
mit dem Baue beginnen zu können. Da einflußreiche Persönlichkeiten an dem Ausbau der Strecke
interessiert sind, glaubt man sicher, daß er zur Ausführung gelangen wird.
(Nach Daily Consular and Trade Reports.)
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Neue Sekundärbahnen in Spanien. Die Generaldirektion der
öffentlichen Arbeiten (Dirección General de Obras públicas) in Madrid fordert zur
Einreichung von Projekten auf: 1. für eine Sekundärbahn von Carrion de los Condes nach
Guardo. Frist für die Einreichung: 20. Mai 1909. Ein Projekt eines Herrn Antonio Manterola
liegt bereits vor. 2. Für den Bau einer Sekundärbahn von Sadaba nach Gallur. Frist für
Angebote: 1. Juni 1909. Ein Projekt eines Herrn Nicolas de Escoriaza y Fabro liegt bereits
vor.
Lieferung von 6 elektrischen Kranen und 108 eisernen Kasten hierzu nach
Almeria (Spanien) an die Kommission für Hafenarbeiten (Junta de las obras del
puerto.) Kaution für die Kranen 18915,71 Pesetas, für die
Kasten 2160 Pesetas. Frist für Angebote; 8. Juni 1909. (Moniteur des Intérêts
Matériels.)
Lieferung von Eisenbahngüterwagen nach Algerien. Die
Paris–Lyon–Méditerranée-Eisenbahn in Paris ist durch zwei im „Journal Officiel de la
République Française“ vom 8. d. Mts. veröffentlichte Dekrete des Präsidenten der
Republik vom 31. v. Mts. ermächtigt worden, für ihr algerisches Eisenbahnnetz 4
Güterwagen und für ihre Linie Algier–Oran 76 Güterwagen anzuschaffen. Anfragen wegen näherer
Auskunft sind direkt oder durch Vermittelung des Kaiserlichen Konsulats in Algier zu richten
an Monsieur Bourrié, ingénieur en chef du matèriel et de la traction des chemins de fer
algériens P. L. M., 19 rue de la Liberté, Alger. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in
Paris.)
Lieferung von Koks und Schmiedekohle für die K K. Staatsbahndirektion
in Pilsen. Es handelt sich um den Bedarf für das Jahr 1910. Frist für Angebote: 15.
Juni 1909. (Oesterr. Zentralanzeiger für das öffentliche Lieferungswesen).
Lieferung von 18 Eisenbahn-Kesselwagen für Gastransport nach
Belgien. Verhandlung: Demnächst, Börse in Brüssel.
Bau von 2 Hafendämmen in Chioggia (Italien). Anschlag: 5600000
Lire. Verhandlung: 14. Mai 1909 beim Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Rom. (Moniteur
des Intérêts Matériels.)
Absatzgelegenheit für Schürfgeräte usw. in Uruguay. Die Regierung
ist von der Kammer ermächtigt worden, für Schürfungen auf Kohle 30000 £ aufzuwenden. Die
erforderlichen Maschinen usw. sollen im Auslande beschafft, die ebenda zu engagierenden
Techniker dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten unterstellt werden. Man glaubt
allgemein, daß Kohle in abbauwerten Mengen in den Departements Cerro Largo, Treinta y Tres
und Minas gefunden werden wird, und dort wird auch mit den Schürfungen wahrscheinlich
begonnen werden. (The Board of Trade Journal.)
Neue Eisenbahnen in Chile. Estéban Toro (Adresse: Ministerium der
öffentlichen Arbeiten, Ministerio de Industria y Obras Públicas) in Santiago ist der Bau der
Eisenbahn Choapa–Salamanca (Provinz Coquimbo) zwisch km 0,260 und 17,500 für 822620,22 $ und 207000 $ Gold übertragen
Textabbildung Bd. 324
worden. – Im Rechnungsjahr 1909 soll der Bau folgender Linien ausgeschrieben
werden:
Staatsbahnlinie Alcones–Pichilemu (Provinz Colchagua), 24390 km, Spurweite 1,68, Voranschlag 5941385 Pesos Papier und 479516 Gold zu 18
d. 5 Brücken.
Linares–Colbum und Panimavida (Provinz Linares), Länge 33 km, Spurweite o,60 m. Voranschlag 540000 Pesos Papier und 188000 Pesos
Gold.
San Clemente–Colorado (Prov. Talca,), Länge 28 km, Spurweite 1 m. Voranschlag 623680 Pesos
Papier und 220000 Pesos Gold.
Rancagua-Doñihue (Provinz O'Higgins), 21 km, Spurweite 1 m. Voranschlag 549000 Pesos Papier
und 188000 Pesos Gold.
Selva Oscura–Cura Cautin (Provinz Cautin), Länge 29 km. Voranschlag 3471000 Pesos Papier und
517000 Pesos Gold.
Union– Rio Bueno (Provinz Llanquihue), Länge 12 km, Spurweite o,60 m. Voranschlag 200000 Pesos Papier und 80000 Pesos Gold.
Saboya–Capitán Pastene (Provinz Malleco), Paina–Talagante (Provinz O'Higgins-Santiago) und
San Felipe – Putaendo (Provinz Aconcagua). Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in
Valparaiso.)
Geschäftliche Mitteilungen.
Die bekannte Firma E. Rumpler, Luftfahrzeugbau ist, wie wir hören,
dieser Tage in ihre neuen Fabriksräume, Berlin N., Reinickendorferstr. 113, verzogen. Bei
diesem Anlasse fand eine erhebliche Vergrößerung und Neueinrichtung statt, um den sehr
zahlreichen Bestellungen auf Anfertigung von Luftfahrzeugen der verschiedensten Systeme
vollauf gerecht zu werden.
–––––
☛ Diazed Il/I-Sicherungssystem bis 25 Ampère 250 bis 500 Volt. Die
Hauptvorzüge dieses Sicherungssystems sind: Symmetrischer Bau, starke Wandung, keine
Explosionsgefahr, Unverwechselbarkeit durch Durchmesser-Abstufungen nach Stromstärke und
Spannung usw. Dieses Sicherungssystem, das als das beste z. Zt. auf dem Markt befindliche
bezeichnet werden kann, ist für alle Neuanlagen zu empfehlen, bei einer Reihe von Werken ist
es obligatorisch eingeführt. Näheres darüber enthält das unserer heutigen Nummer als Beilage
angefügte Nachrichtenblatt No. 13 der Siemens-Schuckert Werke. Den weiter beigefügten
Prospekt der Maschinen- und Armaturenfabrik Schumann & Co. Leipzig-P., Zweigniederlassung Düsseldorf empfehlen wir der
geneigten Beachtung unserer Leser ebenfalls bestens.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Die Mühlenindustrie im Bezirke des Kaiserlichen Konsulats in
Varna.
Die im Bezirke des Kaiserl. Konsulats Varna schon heute nicht unbedeutende, nach allgemeiner
Ansicht indessen noch recht entwickelungsfähige Mühlenindustrie wird in Baltschik, dem
Stapel- und Ausfuhrplatz der weizenreichen Dobrudja bald durch eine Anlage vertreten sein,
in der alle Fortschritte moderner Mühlentechnik verwertet sein werden.
Die „Industrie-Aktien-Gesellschaft Baltschik“, ein ernstes, unter Mitwirkung der
Handelsgesellschaften „Sedinenie“, „Dobrudja“ und „Oratsch“ ins Leben
gerufenes Mühlenunternehmen, hat mit der maschinellen Einrichtung ihrer neuen Anlage eine
deutsche Maschinenfabrik betraut.
Die Baltschik-Mühle soll in erster Linie dem Exporthandel dienen: als Neuerung wird aber auch
die Fabrikmäßige Herstellung von Maccaroni geplant. (Bericht des Kais. Konsulats in
Varna.)
Graphitfunde in Transvaal.
Nach einer Mitteilung des belgischen Konsulats in Johannesburg sind kürzlich in dem im Norden
Transvaals gelegenen Gebiete von Zoutpansberg beträchtliche Graphitlager entdeckt worden. Im
Gegensatze zu den bisher ernstlich nicht bearbeiteten Graphitlagern des Rustenburger
Distrikts scheinen die neu entdeckten Funde für die Zukunft Gewähr für eine bedeutende
industrielle Entwickelung zu bieten. Zur Ausbeutung dieser Funde hat sich bereits eine
Gesellschaft unter dem Namen „The Transvaal Graphite Mining and Manufacturing Co.,
Ltd.“ gebildet. Diese hat alle Bergwerksgerechtigkeiten der ausgedehnten Pachtung
„Goedehoop“, auf welcher sich die meisten Graphitlager befinden, erworben und
bereits mit der Förderung des Minnerals begonnen. Da Transvaal einen bedeutenden Markt
für Schmiermittel bildet, die aus Graphit gewonnen werden, so beabsichtigt die neue
Gesellschaft, in dem Hauptabsatzort Johannesburg eine Fabrik zu errichten, in welcher solche
Schmiermittel aus dem in Zoutpansberg gewonnenen Materiale hergestellt werden. (Bulletin
Commercial)
Verschlechtung der Absatzverhältnisse für Maschinen in Concepción
(Chile).
Die Industrie in und um Concepción hat infolge der allgemeinen Krisis im Lande einen großen
Rückschritt erlitten. Viele der in den Vorjahren gegründeten Aktiengesellschaften mußten
liquidieren, und die Aktionäre haben fast durchgehend ihr Geld verloren. Die noch
bestehenden Industrien befinden sich in schwieriger Lage und können sich nur mit Anstrengung
aller Kräfte halten. Es ist bei den Gründungen dieser industriellen Unternehmungen meistens
nicht vorsichtig genug zu Werke gegangen worden, das verlangte Gründungskapital reichte kaum
aus, die Kosten für Maschinen und Einrichtungen zu decken. Für den Betrieb des Geschäfts
mußten Bankkredite in Anspruch genommen werden, welche nun in der Krisis von den Banken
geschmälert oder ganz zurückgezogen wurden, und die neugegründeten Gesellschaften mußten in
solchen Fällen ihre Tätigkeit sofort einstellen,
Infolge der Stockung der industriellen Betriebe und der Holzsägewerke an der Grenze, die zum
Teil auch aus Mangel an Geld ihre Tätigkeit einstellten, ist das Maschinengeschäft sehr
zurückgegangen.
Auch im landwirtschaftlichen Maschinengeschäft ist ein Stillstand zu verzeichnen, weil in den
früheren Jahren zu viel importiert wurde, und die meisten Landwirte ihren Bedarf
Textabbildung Bd. 324
für lange Zeit gedeckt hatten. Die noch vorhandenen recht bedeutenden Vorräte in
Lokomobilen, Dreschmaschinen und sonstigen Landbebauungsmaschinen dürften noch für viele
Jahre ausreichen, so daß die Einfuhr dieser Maschinen noch lange ruhen wird. (Aus dem
Jahresbericht des Kaiserl. Konsulats in Concepción für 1908.)
Neuer Straßenbelag in St. Louis.
Ein neuer Fahrdammbelag wird in St. Louis neuerdings eingeführt. Er hält die Mitte zwischen
dem Asphalt und dem in anderen Teilen der Union, z.B. in Kalifornien, üblichen
Mineralölaufguß.
Die Mischung heißt „hot-oil asphalt“ (Heißöl-Asphalt; und besteht aus Asphalt und
Petroleum. Sie wird in einer fahrbaren Maschine gekocht, die auch den Ausguß besorgt) in
einer Stunde können 1350 Gallonen (za je 4,544 l) gekocht
und ausgebreitet werden. Die Maschine ist von dem städtischen Straßenkommissar erfunden
worden, sie wurde in Indianopolis (Indiana) gebaut und kostete etwa 1200 $. Der Erfinder
hatte Studien in Amerika und Europa gemacht.
Der neue Straßenbelag ruht auf Makadam und soll, während er den Staub festhält, an
Festigkeit, Elastizität und Dauerhaftigkeit dem Straßenasphalt nicht nachstehen. Er eignet
sich für Straßen sowohl in der Stadt, als auch auf dem Lande. Je nach der Zusammensetzung
des Belags und der Unterschicht schwankt der Preis zwischen 7 und 14 Cents für das
Quadratyard (1 Yard = 91,4 cm). (Bericht des Kaiserlichen
Konsulats in St. Louis.)
Deutsche Geschäftsverbindungen mit Temuco (Chile).
In dem sich lebhaft entwickelnden Temuco, dem bedeutendsten Handelsplatz zwischen Valdivia
und Concepción, ist eine Vergrößerung der direkten Handelsbeziehungen zu Deutschland zu
bemerken. In allerdings noch sehr geringen Mengen werden von Deutschland eingeführt:
Eisenwaren, Porzellan, Steingut und Glaswaren, Papier, Schreibmaterialien, Spielsachen,
Musikinstrumente, Goldwaren und Schmucksachen. Für Luxusartikel, photographische
Apparate, Fahrräder, Automobile u.a. ist dieses ja erst vor zirka 25 Jahren dem Verkehr
erschlossene Gebiet noch kein lohnendes Absatzfeld. Immerhin dürfte die Einsendung von
Preislisten, Reklamematerial usw. an das Konsulat zur Einsichtnahme für die Geschäftswelt
oder zur Weitergabe an diese nicht ohne Nutzen sein.
Die Ausfuhr nach Deutschland ist ohne Bedeutung. Sie beschränkt sich fast gänzlich auf
gesalzene Häute, Sohlleder, Pferdehaar, Honig, Wachs und Weizen. (Aus dem Jahresberichte des
Kaiserl. Vizekonsulats in Temuco für 1908.)
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Neue Eisenbahn im Staate Coahuila (Mexiko). Die Aktiengesellschaft
Compañia Carbonifera de Rio Escondido ist ermächtigt worden, für eigene Rechnung oder in
einer zu bildenden Gesellschaft eine Eisenbahn zu bauen, und zu betreiben, die vom
Ferrocarril Internacional Mexicano zwischen km 17 und 18 abgehend zum Kohlendistrikt des Rio
Escondido führt, sowie Zweiglinien von der Hauptstrecke nach ihren Minen No. 6 und 7. Die
Bahnen müssen in 15 Monaten fertiggestellt sein. (El Economista Mexicano.)
Lieferung und Aufstellung mechanischer Einrichtungsgegenstände für die
neue Montierungs- und Kesselschmiede der Lokomotiv- Werkstätte in Floridsdorf
(Oesterreich-Ungarn). Verhandlung: 1. Juni 1909, 12 Uhr, bei der K. K.
Nordbahndirektion. Näheres im Bureau für Studien und elektrotechnische Angelegenheiten der
genannten Direktion in Wien, II/2, Nordbahnstraße 50, und beim Reichsanzeiger.
Errichtung einer Holzmassefabrik in Umeå (Schweden). Die
großkaufmännische Firma A. F. Scharins Söner, Eftr. Umeå in Umeå hat beschlossen, eine durch
Elektrizität von einem Wasserfall im Umeå-Fluß betriebene große Holzmassefabrik in
Umeå-Stadt sofort anzulegen. (Bericht des Kais. Vizekonsulats in Umeå.)
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Bau eines Trockendocks in Antwerpen. Länge etwa 200 m, Oeffnung etwa 25 m. Der
Entwurf der noch nicht endgültig festgestellten Ausschreibungsbedingungen ist in No. 16 der
Antwerpener Wochenschrift „Neptune“ abgedruckt, die beim Reichsanzeiger ausliegt.
–––––
Verschiedenes.
„Nordstern“, Lebens-Versicherungs-Aktien-Gesellschaft zu
Berlin. In der am 30. April er. abgehaltenen General-Versammlung wurde die
vorgelegte Bilanz und die vorgeschlagene Gewinn-Verteilung genehmigt, wonach die am Gewinn
beteiligten Versicherten
M 2760041.46 (gegen M 2413221.84 im
Vorjahre) und an die Aktionäre des Nordstern M 434340.– oder M 180.– für die
Aktie zu überweisen sind. Der Verwaltung wurde Decharge erteilt.
Im regelmäßigen Turnus scheiden aus dem Aufsichtsrate die Herren Geh. Baurat Alfred Lent, Geh. Regierungsrat a. D. Wilhelm Simon, Geh. Kommerzienrat Gustav Hartmann sowie
Kommerzienrat und Generaldirektor Robert Muser; außerdem hat Herr
Bankdirektor a. D. Bruno von Roy wegen andauernder Kränklichkeit
seine Stellung als Aufsichtsrats-Mitglied niedergelegt. Die vier vorstehend genannten Herren
wurden wiedergewählt.
Die Wahl der Rechnungsrevisoren fiel für 1909 auf die Herren Bankier George, Geh. Regierungsrat Dr. jur. Hertz und Geh.
Sanitätsrat Dr. Mayer.
Alle Beschlüsse erfolgten einstimmig.
In der Generalversammlung des „Nordstern, Unfall- und
Alters-Versicherungs-Aktien-Gesellschaft“ wurde ebenfalls die
vorgeschlagene Dividende von 12% der Einzahlung gleich M 108.-
pro Aktie an die Aktionäre, die Ueberweisung von M 50435.27 an
die am Gewinn beteiligten Versicherten, von M 50435.27 zur
Risikoreserve, M 34909.37 zur Haftpflicht-Sonderreserve,
sowie der Gewinnvortrag von M 48692.27 genehmigt. Die Neuwahlen
für Aufsichtsrat und Revisionskommission waren die gleichen wie bei der
Lebensversicherungs-Gesellschaft.
Die Berliner Elektrizitäts-Werke blickten am 8. Mai d. J auf ihr
25 jähriges Bestehen zurück. Die Gesellschaft hat aus diesem Anlaß eine Festschrift
veröffentlicht, in der die Entwicklung des Unternehmens während dieses Zeitraumes behandelt
wird.
In der Sächsischen Maschinenfabrik vorm. Rich. Hartmann
Aktiengesellschaft, Chemnitz, wurde in diesen Tagen der 50000. Webstuhl, ein Buckskin-Kurbelstuhl Modell A. mit neunfachem
Schützenwechsel, bestimmt für die Firma Eugen Neubarth in Forst i. L., fertiggestellt.
Wie in den anderen Hauptzweigen ihres Betriebes, in der Herstellung von Lokomotiven,
Dampfkesseln, Dampfmaschinen, Dampf- und Wasserturbinen, Transmissionen, Werkzeugmaschinen
und Spinnereimaschinen, so auch im Bau von Webstühlen hat die Sächsische Maschinenfabrik
stets Hervorragendes geleistet, so daß „Hartmannstühle“ wegen ihrer zweckmäßigen
Konstruktion und besonders sorgfältigen Ausführung in allen textilindustriellen Ländern im
besten Rufe stehen.
Der erste mechanische Webstuhl dürfte im Jahre 1835 nach Deutschland gekommen sein und zwar
von England, welches auch bis Ende der 40 er Jahre alleiniger Lieferant blieb. Von da an
befaßten sich auch deutsche Firmen, darunter in erster Linie die Sächsische Maschinenfabrik
mit dem Webstuhlbau; ihr ist zu einem großen Teil die Entwickelung desselben zum heutigen
Stande zuzuschreiben.
Deutsches Fabrikat ist auch hier dem ausländischen gleichwertig und in vielen Beziehungen
überlegen geworden und findet in steigendem Maße Absatz auf dem Weltmarkte.
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Die Sächsische
Maschinenfabrik liefert Webstühle für alle Arten von Geweben aus Wolle, Baumwolle, Seide,
Leinen. Jute usw., für alle Arten von Bekleidungs- und Dekorationsstoffen sowie von Stoffen
für technische Zwecke, mit und ohne Schützenwechseleinrichtung und mit und ohne Schaft- und
Jacquardmaschinen in gleicher Güte und Vollendung.
Neben den einfachsten und leichtesten Stühlen wurden bereits solche bis 15 Meter Webbreite im Gewicht von ca. 28000 kg pro Webstuhl
hergestellt.
Mit dem Webstuhlbau verbunden ist die Fabrikation von Weberei-Vorbereitungsmaschinen, also Maschinen zum Scheren, Zetteln. Schlichten,
Leimen, Trocknen, Bäumen, Spulen, Zwirnen, Drucken usw.
Nachdem die Sächsische Maschinenfabrik vor kurzem eine vollständige Neuorganisation ihrer
Abteilung für Webstuhlbau durchgeführt und namentlich durch umfangreiche Anschaffung von
Präzisionswerkzeugmaschinen den BetriebBebrieb modernisiert hat, führt die Firma gegenwärtig einen größeren Neubau auf, welcher
bestimmt ist, den Betrieb des Webstuhlbaues noch einheitlicher und rationeller zu gestalten
und die Leistungsfähigkeit zu erhöhen.
Selbsttätige Schalter dienen zur Unterbrechung des Stromes
bei Ueberlastung, Strom- und Spannungsrückgang. Sie werden durch Elektromagnete betätigt,
deren Anker bei anwachsendem oder abnehmendem Magnetismus in Bewegung gesetzt werden. Maximalausschalter werden in Anlagen benutzt, in denen mit
häufigen, kurze Zeit andauernden Ueberlastungen gerechnet werden muß. Rückstromschalter werden angewendet, um bei Parallelschaltung von Maschinen oder
von Maschinen und Akkumulatoren einen Rückstrom in die Maschine auszuschließen oder zu
verhindern, daß eine einzelne Unterstation bei Unterbrechung ihrer Verbindung mit der
Zentrale Strom an die übrigen Unterstationen liefert. Minimalausschalter unterbrechen den
Stromkreis, wenn die Stromstärke unter einen gewissen Wert heruntergegangen ist.
Beschreibungen der von den Siemens-Schuckert Werken gebauten
selbsttätigen Schalter bringt die Beilage unserer heutigen Nummer, auf die wir unsere Leser
besonders aufmerksam machen. Den weiter beigefügten Prospekt der Firma Gebr Körting A.-G. in Körtingsdorf empfehlen wir der
geneigten Beachtung unserer Leser ebenfalls bestens.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Bahnen und Bahnbaupläne an der Westküste Mexikos.
Die Fertigstellung der Bahnstrecke Tuapan–Colima im Dezember 1908 bedeutete einen Markstein
in der Entwicklung Mexikos; war doch damit der erste Schienenweg fertiggestellt, der die
Hauptstadt des Landes mit einem wichtigen Hafen der Westküste direkt verbindet. Allerdings
kann man auch Salina Cruz von Mexiko aus bereits mit der Bahn erreichen, die Verbindung ist
aber noch recht umständlich und keineswegs direkt. Die durch Fertigstellung des Bindegliedes
Colima–Tuxpan nunmehr dem Verkehr erschlossene Bahnlinie dagegen stellte eine direkte
Verbindung zwischen der Hauptstadt und Manzanillo her und schaffte damit eine neue
Verkehrsader zwischen der Ost- und Westküste.
Die Strecke von Colima nach Tuxpan beträgt nur 68 km. Trotzdem hat der Bau drei Jahre in
Anspruch genommen und insgesamt die Summe von 9 Millionen Pesos (18 Millionen Mark)
verschlungen. Die Gründe hierfür sind in den technischen Schwierigkeiten zu suchen, die sich
dem Baue entgegenstellten. Galt es doch, die zahllosen tiefen Flußläufe des Tuxpan und
seiner Nebenflüsse zu überbrücken oder zu umgehen und sich durch das steile Gebirge einen
Weg zu bahnen. Allein die Anlage der Maultierpfade zur Beförderung des Materials hat etwa
100000 Pesos gekostet. Zwischen Colima und Tuxpan haben auf einer Strecke von nur 68 km 20
Brücken und 13 Tunnels angelegt werden müssen. Die bedeutendste Brücke ist 279 Fuß hoch bei
einer Länge von 450 Fuß. Der längste Tunnel ist 430 m lang. Höchst interessant ist die
Anlage des Unterbaues, der in die steil zum Tuxpantal abfallende Berglehne mit unendlichem
Aufwand von Mühe und Kosten hineingeschnitten ist. Unter diesen Umständen ist es erklärlich,
daß die Anlage des Bahnunterbaues allein für einzelne Kilometer, bis zu 500000 M betragen hat. Neben den technischen Schwierigkeiten trugen die
Unbilden des Klimas dazu bei, den Bau zu verzögern und zu verteuern. Alljährlich wurden
während der Regenzeit die nicht befestigten Erdarbeiten wieder fortgeschwemmt, ein bereits
fertigestellter Tunnel stürzte ein, die Flüsse nahmen die halbfertigen Brücken mit fort, und
in einer tiefen Schlucht liegt noch heute ein ganzer Arbeitszug, der infolge von
Auswaschungen über 150 Fuß tief hinabgestürzt ist und der unverhältnismäßig hohen Kosten
wegen nicht gehoben werden konnte.
Die Strecke von Manzanillo (an der Küste) bis Colima (95 km), die in ihrer ursprünglichen
Anlage viel unter den Umständen der Regenzeit zu leiden hatte, ist ebenfalls im Laufe des
verflossenen Jahres umgebaut und befestigt worden. Auch diese Strecke ist mit 5 Millionen
Pesos Erbauungskosten recht teuer gewesen.
Der Hafen von Manzanillo ist im Ausbau begriffen. Von der Natur sehr begünstigt ist er durch
einen geschickt angelegten Wellenbrecher vollkommen geschützt und bietet Raum für eine ganze
Flotte. Die Kosten des Wellenbrechers betragen 7 Millionen Pesos, während die Gesamtkosten
auf etwa 15 Millionen geschätzt werden. Geplant Ist die Anlage großer Molen, die ein
bequemes Ent- und Beladen der Schiffe möglich machen wird. Der Hafen wird von allen an der
Westküste verkehrenden Linien angelaufen und dürfte einer Zeit des Aufschwunges
entgegengehn. Leider sind die Gesundheitsverhältnisse der Stadt recht schlechte infolge der
sich dahinter ausdehnenden Lagune, die in der trockenen Zeit eine wahre Brutstätte von
Miasmen bildet.
Den größte Vorteil von der Bahn haben die reichen Staaten Colima und Jalisco. Colimas
wirtschaftliche Lage
Textabbildung Bd. 324
war in den letzten Jahren infolge seiner Weltabgeschiedenheit zurückgegangen. Wegen
der Bevorzugung, die dem Osten Mexikos hinsichtlich des Eisenbahnbaues zuteil geworden war,
konnte der Staat Colima bei den unendlich schwierigen Transportverhältnissen nicht mehr den
Wettbewerb im Handel bestehen, und die Geschäfte gingen zurück. Früher lebten in Colima 40
bis 50 Deutsche, deren Zahl heute bis auf 10 heruntergegangen ist. Der Staat ist reich an
landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Holz, und berechtigt zu der Hoffnung, daß er durch die
Verbindung mit dem Hinterlande bald wieder emporblühen wird. Nirgends in der Republik Mexiko
sind wohl so schöne und reiche Kaffeeplantagen zu finden wie am Fuße des Vulkans von Colimo,
während im Gebirge große Schätze an Eichen und anderen Nutzhölzern der Verwertung harren.
Die wärmeren, d.h. tiefer gelegenen Teile liefern vorzügliches Zuckerrohr, während schöne,
an bayerische Almen erinnernde, bewaldete Bergabhänge die beste Gelegenheit für die
Viehzucht bieten. Mais wächst überall, und auch Weizen gedeiht an einzelnen Stellen
vorzüglich. Vorläufig freilich sind die Kulturen alle nicht auf der Höhe mangels guter
Verbindungen, und die Bahn muß bisher Weizen heranführen, der über Manzanillo aus Kanada
eingeführt wird.
Besondere Vorteile aus der Bahnlinie wird die Stadt Guadalajara ziehen, die schon jetzt mit
über 100000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Republik und in stetem Wachstum begriffen
ist, Guadalajara ist der Stapelplatz für die über Manzanillo von der See her eingeführten
Waren und für die Erzeugnisse der Staaten Jalisco, Colima und des Territoriums Tepic. Seine
Bedeutung wird aber noch erheblich wachsen, wenn die weiteren Eisenbahnbauten fertiggestellt
sind, die zurzeit in Arbeit sind. Insbesondere handelt es sich hier um die Strecke, die
parallel der Küste von Guaymas her gebaut wird, und an der von beiden Seiten die Arbeiten im
Gange sind. Diese Strecke, die unter dem Namen Cananea, Rio Yaqui and Pacific R. R. von dem
bekannten Harriman Concern (Southern Pacific gebaut wird, ist von Norden her bis
Culiacan im Staate Sinaloa im Betriebe (460 km) und von dort bis Mazatlan (260 km) beinahe
vollendet, von Süden her von Guadalajara bis Tequila (100 km) fertiggestellt und darüber
hinaus in der Richtung auf Tepic im Bau. Es werden durch sie die Staaten Sinaloa und Sonora
mit ihren reichen landwirtschaftlichen und Mineralschätzen erschlossen werden; den
unmittelbaren Vorteil wird aber das bisher arg vernachlässigte Territorium haben, dem
dadurch ein Handelsweg eröffnet wird, Dieses Territorium gehört landwirtschaftlich zu den
reichsten der Republik, ist aber jeder modernen Verkehrsmittel bar, so daß man, um die
Hauptstadt Tepic zu erreichen, sich einer vierundzwanzigstündigen Fahrt in einer unbequemen
Postkutsche auf Wegen aussetzen muß, die keinen Anspruch auf den Namen „Straße“
haben. Auch die Verbindungen nach dem Meere sind sehr schlecht, und der einzige Hafen, San
Blas, befindet sich in einem traurigen Zustand von Versandung und Verkommenheit. Bei den
großen Ausgaben der Regierung für Salina Cruz (48 Millionen) und Manzanillo (15 Millionen
Pesos), Guaymas und Mazatlan ist auch eine Verbesserung von San Blas in absehbarer Zeit
nicht zu erwarten. Die einzige Hoffnung dieses Territoriums ist daher die Bahn, die es mit
der übrigen Republik in Verbindung bringen soll. Eine deutsche
Firma besitzt in der Nähe von San Blas eine ausgedehnte Hacienda, auf der so ziemlich alles
gedeiht, was tropische Kultur bietet: Mais, Reis, Kaffee, Tabak, Kokos, Kanüle, Kakao,
Bananen und all die übrigen tropischen Früchte. Vorläufig leidet sie unter dem Mangel an
Arbeitskräften und an den Transportschwierigkeiten, da alle Erzeugnisse auf Maultieren durch
die schwer zu überwindenden und nicht immer sicheren Berge geschleppt werden müssen. Für all
diese Verhältnisse wird die Bahn Wandel schaffen. Die Transporterleichterungen werden den
Wert der Erzeugnisse steigern und Tepic neue Quellen des Reichtums erschließen. Es wird mehr
Unternehmungsgeist einziehen, und auch die Bewohner werden arbeitsamer werden, wenn sie
durch die
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Berührung mit der Außenwelt mehr Bedürfnisse bekommen und infolgedessen mehr Geld
verdienen müssen. Die höher gelegenen Teile des Territorius bieten die besten Aussichten für
Mais- und Weizenkultur und Viehzucht.
Auch im Norden der Republik Mexiko ist eine rege Tätigkeit auf dem Gebiete des Eisenbahnbaues
nach der Westküste bemerkbar. Bisher kann man nur von dem Hafen Guaymas aus auf dem Umweg
über El Paso nach Chihuahua und Coahuila gelangen. Auch hier soll die dringend nötige
Abhilfe geschaffen werden durch die Bahn, die von Chihuahua aus durch den Staat Chihuahua
und Sinaloa den Hafen von Topolobampo mit dem Hinterland verbinden soll. Von der Küste aus
ist die Bahn bis Fuerte (in km) im Betriebe; sie wie bei San Blas von der Bahn Guaymas –
Guadalajara gekreuzt. Von Chihuahua aus sind etwa 30 km bis Minaca im Betriebe. Die
Durchführung der Bahn nach Fuerte wird, da die Sierra noch zu überwinden ist, vermutlich
noch lange Zeit in Anspruch nehmen, besonders da es mit der Geldversorgung dieses
Unternehmens etwas zu hapern scheint.
Die Hauptschwierigkeit, die sich dem Bahnbau nach der Westseite Mexikos entgegenstellt, ist
die Durchquerung der Sierra Madre, die von Norden nach Süden sich parallel der Westküste
erstreckt und dem Ingenieur beinahe unüberwindliche Hindernisse in den Weg legt. Es muß aber
anerkannt werden, daß an der Erschließung des Landes rüstig gearbeitet wird.
Winke für den Export nach Epirus und Janina.
Der „Economista d'Italia“ empfiehlt in der Hoffnung, durch diesen Wink die
italienische Ausfuhr nach Epirus, die bereits ein Drittel der Gesamteinfuhr, d. i. 2960100
Fr. von 8468445 Fr. im Jahre 1907 betragen haben soll, noch zu steigern, den italienischen
Exporteuren neben einer ausgedehnten Bereisung des Platzes, sich auch den folgenden, dort
üblichen Zahlungsbedingungen anzupassen:
1. Zahlung gegen Aushändigung der Dokumente mit Skontoabzug von 1 bis % je nach dem
Artikel, wobei tatsächlich aber bis nach Ankunft der Waren gewartet zu werden pflegt.
2. Zahlung innerhalb 30 Tage von der Rechnungsausstellung an gerechnet, oder nach
Ausschiffung der Ware, gleichfalls mit Skontoabzug von 1 bis 5%.
3. Zahlung nach 60 Tagen gleichartiger Frist mit Skontoabzug von 1 bis 3%.
4. Zahlung nach 4 Monaten gleichartiger Frist ohne Skonto, aber auch hier oft mit 1 bis 2%
Nachlaß.
Die Kundschaft in Janina wird als durchaus ehrlich bezeichnet;
Fallimente sollen selten sein und pünkliche Zahlung die Regel bilden, so daß selbst größere
Kredite, allerdings nach zuvoriger Erkundigung, gefahrlos erscheinen könnten. Indessen ist
es notwendig, daß die Wechsel auf „zahlbar in Janina“ ausgestellt werden, da sich die
Kaufleute zur Wahrung ihres Renommees vor Ortsprotesten hüten, während im Auslande zahlbare
Wechsel leicht uneingelöst bleiben. Empfehlenswert erscheint auch, um Schikanen vorzubeugen
die Akzepte bereits bei Aushändigung der Dokumente einzuholen, sowie von der
fertiggestellten Lieferung sofort eine Probe zur Ansicht und Vergleichung mit dem bestellten
Stück vorzulegen. Unerläßlich ist die Einhaltung des Lieferungstermins.
Zur Besorgung des inkassos bestehen in Janina keine Banken, nur zwei bis drei kleinere
Bankiers sind am Platze.
Ausbau der pazifischen Eisenbahn in Costa Rica.
Der Ausbau der pazifischen Eisenbahn in Costa Rica hat sich dadurch wieder verzögert, daß es
dem Ingenieur Warren H. Knowlton, mit dem die costaricanische Regierung den Bauvertrag
geschlossen hat, nicht gelungen ist, unter den im Vertrage enthaltenen Bedingungen das
erforderliche Kapital in den Vereinigten Staaten zu erhalten. Auf seinen Vorschlag sind
einige Bestimmungen des Vertrags,
Textabbildung Bd. 324
die sich auf die Zahlung per Bausumme beziehen, abgeändert worden.
Nach einem neuen, am 22. Februar 1909 vom Kongresse genehmigten Zusatzvertrage wird die
Regierung für die Zahlung der 380000 $ Gold, die nach Zahlung der während der auf 15 Monate
angesetzten Bauzeit monatlich fälligen 8000 $ Gold von der Bausumme noch verbleiben,
Schuldscheine von je 8000 $ Gold ausstellen, die nach Ablauf der 15 Monate fällig zu werden
beginnen und mit 8 v. H. verzinst werden. Gleichzeitig hat die Regierung auf das Recht
verzichtet, zu jeder Zeit die ganze Bausumme zahlen zu können, wenn sie die Anleihe von 3
Millionen Dollar Gold erhalten würde, wegen deren Vermittlung sie mit dem New Yorker
Bankhaus G. D. Cook & Co. seit fast zwei Jahren in Verbindung stand. Die Absicht, diese
Anleihe, die finden Ausbau der pazifischen Bahn bestimmt sein sollte, aufzunehmen, hat die
Regierung aufgegeben und die Hälfte des Ertrags des Spiritusmonopols, womit sie
sichergestellt werden sollte zugunsten der auf Grund des Vertrags mit Mr. Knowlton
geschuldeten Gelder verpfändet.
In dem neuen Vertrage ist nunmehr als Frist, bis zu der die Bahn ausgebaut sein soll, der 30.
April 1910 festgesetzt worden. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in San José.)
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Eisenbahnbauten in Chile. 1. Zenon Méndez (Wohnort nicht genannt)
hat die Genehmigung erhalten, eine Eisenbahn mit Dampf- oder elektrischem Betriebe von 1 m
Spurweite, unp 70 km Länge von der Staatsbahn Station General Cruz über Pemuco nach Camarico
(Provinz Nuble) zu bauen und zu betreiben. Der Staat gewährt eine Beihilfe von 5000 Peso für
1 km; diese wird erhöht, falls die Bahn auf argentinischem Gebiet eine mit dem Atlantischen
Ozean in Verbindung stehende Eisenbahn erreicht. (Gesetz vom 19. Febr. 1909.)
2. Der Staatspräsident hat die Ermächtigung erhalten, für den Bau einer Eisenbahn von 1
m Spurweite von San Felipe nach Putaendo (Provinz Aconcagua) 300000 Peso zu verwenden. –
Gesetz vom 19. Februar 1909.
Die Verwendung von 8 Millionen Peso für die Fortsetzung der im Berichte vom 30. Juli 1908
erwähnten Staats-Eisenbahnbauten, mit Ausschluß der drei ersten Bahnlinien, ist genehmigt
worden. – Gesetz vom 19. Februar 1909. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in
Valparaiso).
Vergebung der Lieferung von Schleusentoren für den Sahiliakanal bei
Deyrout (Aegypten). Verhandlung: 27. Mai 1909 bei dem Ministerrum der öffentlichen
Arbeiten in Kairo. (Oesterreichischer Zentral-Anzeiger für das öffentliche
Lieferungswesen).
–––––
Verschiedenes.
Das Deutsche Museum in München erhielt neuerdings eine höchst
wertvolle Bereicherung durch das von der Maschinenfabrik Heinrich
Lanz in Mannheim gestiftete Modell einer
Lokomobilzentrale. Das Modell besteht aus einem Maschinenhaus mit 3
Heißdampf-Compound-Lokomobilen à 500 PS., 3 Dynamomaschinen und allen hierzu gehörigen
Einrichtungen. Um die Konstruktion der Lokomobilen allen Besuchern des Museums leicht
verständlich zu machen, ist eine Lokomobile im Schnitt, die zweite in der Montage begriffen
und die dritte in der Totalansicht dargestellt. Das Modell ist bis in die kleinsten Details
naturgetreu nachgebildet und kann in seiner Ausführung als ein Meisterwerk der Technik
bezeichnet werden. Die Anfertigung des Modelles, welche in den Werkstätten der Firma
Heinrich Lanz in Mannheim erfolgte, nahm 3 Jahre in Anspruch und hat allein an Arbeitslöhnen
vierzigtausend Mark Kosten erfordert.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Australisches Verfahren zur Konservierung von Holz.
Seit einiger Zeit macht in Australien ein Verfahren von sich reden, dessen Zweck ist, den bei
Bau- und anderem Holz unerläßlichen Ablagerungsprozeß zu verkürzen, seine Lebensdauer zu
verlängern und es insbesondere gegen die Angriffe von Land- und Wasserinsekten unempfindlich
zu machen. Das Verfahren wird nach dem Erfinder Powell als „Powellizing Process“
bezeichnet. Die Regierung von Westaustralien hat für eine Reihe von Jahren umfassende
Versuche damit angestellt und ist nunmehr dazu übergegangen, größere Anlagen zu errichten,
in denen der Holzbedarf der Staatseisenbahnen usw. behandelt werden soll.
Nach dem Verfahren wird das zu behandelnde Holz in einer Saccharinlösung, der je nach Bedarf
andere Stoffe zugefügt werden, gekocht. Dadurch wird die darin enthaltene Luft, der Saft und
ein Teil der organischen Materie entfernt, während die entleerten Zellen mit der
Saccharinlösung und den darin enthaltenen Zusätzen gefüllt werden. Nach Beendigung dieser
Behandlung wird das Holz in besonders dazu hergerichteten Räumen künstlich getrocknet und
verläßt sie in einem vollständig „abgelagerten“ Zustand.
Das Verfahren ermöglicht, das grüne Holz in kürzester Frist gänzlich zu trocknen, ohne daß es
rissig und splittrig wird oder sich wirft und zieht. Es verliert dabei 25 v. H. seines
ursprünglichen Gewichtes – was besonders bei dem schweren australischen Hartholz von
Bedeutung ist – und nimmt bis zu 50 v. H. an Stärke zu. Das Gefüge des Holzes wird ein
dichteres, wodurch die Aufnahme von Feuchtigkeit erschwert und die Gefahr des späteren
Ziehens oder Werfens beseitigt wird. Aus dem gleichen Grunde ist für den Anstrich von
„powellisiertem“ Holz 40 v. H. weniger Farbe nötig als bei nicht behandeltem. Die
Elastizität wird durch das Verfahren vergrößert, auch späteres Schwitzen vermieden. Der
größte Vorteil des Verfahrens ist aber, daß das behandelte Holz gegen weiße Ameisen,
Bohrwürmer und Teredo navalis unempfindlich und der Trockenfäule nicht ausgesetzt sein soll.
Das würde eine Erfindung von größter Bedeutung für alle Länder sein, insbesondere für die
mit tropischem und subtropischem Klima.
Die westaustralische Stammgesellschaft hat neuerdings Anlagen in Sydney und Neuseeland
eröffnet und geht mit dem Gedanken um, weitere in allen Holzdistrikten Australiens zu
errichten. Für die Behandlung berechnet sie ungefähr 4 Shilling für 100 Quadratfuß
Oberfläche (1 Zoll dick), so daß das Material in Anbetracht der Vorteile, die erzielt
werden, nicht sonderlich verteuert wird. Man ist auch bereit, den Gebrauch des Verfahrens
gegen eine Lizenz zu gestatten. Anfragen dieserhalb sind nach Sydney zu richten.
(Bericht des Handelssachverständigen beim Kaiserl. Generalkonsulat in
Sydney).
Hafenbauten in Genua.
Eine von der Hafenverwaltung Genuas herausgegebene Druckschrift enthält ausführliche Angaben
über die bis zum t. Oktober v. Js. vollendeten und im Bau begriffenen Arbeiten zum Ausbau
des Hafens. Ein übersichtliches Bild seiner gegenwärtigen und künftigen Gestaltung gibt der
der Druckschrift beiliegende Plan, auf dem die projektierten bezw. schon im Bau begriffenen
Arbeiten punktiert sind.
Textabbildung Bd. 324
Diese Arbeiten
beruhen der Mehrzahl nach auf dem im Jahre 1903 angenommenen Programm, das folgende
Neuerungen vorsieht:
Errichtung eines neuen Hafenbeckens (Bacino Vittorio Emmanuele 111) mit einer Wasserfläche
von 39 ha, Vergrößerung des Ponte Caracciolo, Abbruch des Ponte Sapri, Verlängerung der Mole
Duca di Galliera um 200 m und des Kais Gerolamo Boccardo, Neubau des Kais Malapaga und eines
Kais auf der Südseite des Molo Vecchio.
Im Jahre 1908 wurde sodann die Bildung einer neuen Industriezone südlich des Molo Giano durch
Legung zweier Dämme und Aufschüttung des dadurch entstehenden Dreiecks beschlossen, wodurch
die Verengerung des Hafeneingangs von bisher 650 m auf 400 m und ein besserer Schutz des
Hafenwassers gegen die südöstlichen Winde erzielt werden soll.
Von diesem Programme wurde im vergangenen Jahre nur vollendet der Kai Boccardo und Malapaga.
Nahezu vollendet ist der Abbruch des Ponte Sapri; fortgesetzt wurden die Arbeiten für die
Vergrößerung des Ponte Caracciolo und der Kaianlagen am Molo Vecchio. Im Bau begriffen ist
ferner der Steingrund für den Außenarm des neuen Bacino Vittorio Emanuele 111; von diesem
Steingrunde waren am 1. Oktober 1908 etwa 300 m ausgeführt. Die Arbeiten zur Verstärkung der
Mole Duca di Galliera waren zu dem gleichen Zeitpunkte zu ungefähr ⅗ vollendet.
Fertiggestellt wurde ferner ein 332 m langer Tunnel, der im Westen des Hafens von dem
Steinbruche Chiappella von Nord nach Süd nach dem Leuchtturme führt und zur Beförderung des
für den Bau des neuen Hafenbeckens nötigen Steinmaterials dient; desgleichen wurde der
Durchbruch einer Verbindungsstraße zwischen Genua und Sampierdarena vollendet, die dem
Verkehr der Lastfuhrwerke dienen soll.
Von technischen Neuerungen sind hervorzuheben die Errichtung und Inbetriebnahme von acht
elektrisch betriebenen Kohlenverladern auf dem Ponte Biagio Assereto, denen zwölf weitere
demnächst folgen sollen, ferner die Vollendung eines 920 qm großen Eisenschuppens auf dem
Kai St. Lazzaro, der zur Aufnahme der Exportwaren bestimmt ist und der nahezu
vollendete Bau eines mehrstöckigen Lagerhauses für Baumwolle auf dem Kai Chiapella, das
einen Flächenraum von ca. 4000 qm bedeckt.
Fahrwasserverbesserungen, Vertiefung und Erweiterung des Seeverkehrswegs sind nicht zu
verzeichnen. Schiftbauanlagen bezw. Reparaturwerke haben auf der Ostseite des Hafens die
Gesellschaft Ansaldo Armstrong & Co., die Società Esercizio Bacini und die Firma N.
Odero. Neue Anlagen sind nicht hinzugekommen.
Die Druckschrift kann deutschen Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die
Anträge sind an das Reichsamt des Innern, Berlin W. 64, Wilhelmstraße 74, zu richten.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Genua.)
Aussenhandel Chiles im Jahre 1908.
Der Außenhandel der chilenischen Häfen einschließlich Arica, aber ohne Punta Arenas,
erreichte ohne den ausgeführten Schiffsproviant insgesamt einen Wert von 586413241 Peso (zu
1,53 Mark), das sind 12660656 Peso mehr als im Vorjahr.
Die Gesamteinfuhr bewertete sich auf 267264169 Peso oder 26407686 Peso weniger als 1907.
Die Einfuhr einzelner Warengruppen stellt sich 1908 (und 1907) in Peso folgendermaßen dar:
Mineralien 46902528 (58582916) – Textilwaren 55828127 (68407670) – Oele, Fette usw. 46850020
(41261579) – Papier, Pappe und Waren daraus 7961442 (6990458) – Maschinen, Handwerkszeug
usw. 53254831 (48015304) – Waffen, Munition 1738464 (3386628).
Von den Einfuhrwaren sind folgende mit den Einfuhrwerten in Peso für 1908 (und 1907)
besonders nennenswert: Metallrohre mit Zubehör 4347743 (4414532), Eisenbahnschienen 4229522
(3559076), Eisenbahnräder 1356942 (1161490), Wellblech 1355039 (3344619), Roheisen oder
Stahl in Barren. 4181877 (4122444), Zement 2115889 (3936932), Steinkohle 31992280
(29783080), raffiniertes Petroleum, Gasolin, Naphtha 2246861 (2156784), Rohpetroleum
Textabbildung Bd. 324
6544282 (2354901), Druckpapier 3368162 (1998564),
Maschinen, Apparate mit Zubehör für Minen 9263264 (8622749), desgl. für landwirtschaftliche
Zwecke 1326240 (2143634), elektrische Maschinen und Apparate 1423319 (651872), Maschinen für
elektrische Beleuchtung 5907888 (1602059), Maschinen mit Zubehör für die Industrie 9069509
(5972325), Motore 1093377 (3871823), Maschinenteile 3459651 (226583), Eisenbahn-Gepäckwagen
4329383 (2272422), Wagen für Feldbahnen 1075908 (1406724), Eisenbahnwagen für Personen
2154303 (312502), Lokomotiven und Tender 3095622 (5685623).
Die Gesamtausfuhr (ohne Schiffsproviant) über die chilenischen Häfen einschließlich Arica,
aber ohne Punta Arenas, erreichte 1908 einen Wert von 319149072 Peso, das sind 39068342 Peso
mehr als im Vorjahre.
Von den wichtigsten Ausfuhrwaren seien folgende genannt: Borkalk 4443691 (3960923), Kupfer in
Stangen 14690525 (16846867), Kupfer-Regulus 2868743 (4 in 103), Kupfererze 7037233
(4991160), Gold- und Silbererze 2529735 (206703), Salpeter 233865403 (206202950) und Jod
3928071 (4202407) Peso. (Nach einem Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Valparaiso)
Eisenbahnbau im Süden der Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre
1908.
Die Vergrößerung der Eisenbahnlinien im Süden der Vereinigten Staaten betrug während des
Jahres 1908 nur etwas mehr als die Hälfte der Vergrößerung im Jahre 1907. Die neugebauten
Strecken wiesen eine Gesamtlänge von 1760,8 engl. Meilen gegen 3300 engl. Meilen im Jahre
1907 auf. Diese starke Abnahme der Bautätigkeit ist teils auf die Nachwirkungen der
Finanzkrise des Jahres 1907, teils auf die Haltung des Publikums und gewisser Gesetzgeber
gegenüber den großen Eisenbahngesellschaften zurückzuführen. Hemmend wirkt auch die
Unsicherheit der Aussichten für die Präsidentenwahl.
Nachdem die Präsidentenwahl vorüber ist, auf geschäftlichem Gebiet eine allgemeine Besserung
sich bemerkbar gemacht hat, und da auch die Haltung der Gesetzgeber – insbesondere in den
Einzelstaaten – gegenüber den Eisenbahnen freundlicher zu werden beginnt, wird für das Jahr
1909 ein erheblicher Aufschwung im Eisenbahnbau erwartet. Es sind bereits Projekte bekannt
geworden, die eine Vergrößerung des Schienennetzes um reichlich 3256 Meilen vorsehen.
Für den Fall, daß die Besserung der Geschäftslage anhält, ist anzunehmen, daß diese Zahl
überschritten werden wird.
Die folgende Zusammenstellung enthält die Meilenzahl (engl. Meilen) der im Jahre 1908
neugebauten Strecken und der für das Jahr 1909 beabsichtigten Neubauten, geordnet nach
Staaten:
1908
1909
1908
1909
Alabama
118,7
273
Missouri
25,8
74
Arkansas
213
278
Nord-Carolina
124,3
107
Florida
69,9
247
Oklahoma
52,3
175
Georgia
96,5
216
Süd-Carolina
9,5
223,5
Kentucky
45,1
111
Tennessee
119,4
125,3
Louisiana
177,5
111
Texas
339,9
958,3
Maryland
8,5
12
Virginia
210,5
81
Mississippi
64
35,5
West-Virginia
86
229
––––––––––––
Zusammen
1760,8
3256,6.
(Nach dem Manufacturers' Record, mitgeteilt durch das Kaiserl. Konsulat in Atlanta.)
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung von gusseisernen Röhren und Zubehörstücken für die
Wasserleitung in Tournai (Belgien). Termin: 29. Mai 1909, 3 Uhr, im Hôtel de Ville
in Tournai. 9 Lose.
Einrichtung der Kanalisation und der elektrischen Beleuchtung in dem
Justizpalast in Gent (Belgien). Verhandlung: 4. Juni 1909, 12 Uhr, bei der
Direktion du service spécial des études et de contrôle des applications de l'électricité,
Rue de Louvain 38, Brüssel. Sicherheitsleistung: 3000 Francs. Cahier des charges No. 18 und
der Plan für 1,70 bezw. 8,70
Francs. Rue des Augustins 15, Eingeschriebene Angebote zum 31. Mai.
–––––
Geschäftliche Mitteilungen.
Im Heft 20 vom 15. Mai hatten wir eine Notiz über „Die
Mühlenindustrie im Bezirke des Kaiserlichen Konsulats in Varna“
veröffentlicht, die die Angabe enthält, daß die „Industrie-Aktiengesellschaft
Baltschik“ mit der maschinellen Einrichtung ihrer neuen Anlage eine deutsche
Maschinenfabrik
Textabbildung Bd. 324
betraut habe. Wir können jetzt diese Notiz dahin ergänzen, daß die fragliche
Einrichtung von der Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt G. Luther,
Aktiengesellschaft, Braunschweig, geliefert wird.
Festschrift der B. E. W. Aus Anlaß des 25 jährigen Jubiläums, das
die Berliner Elektrizitätswerke am 8. Mai d. Js. begingen, hat die Direktion wie schon kurz
erwähnt, eine würdig ausgestattete Festschrift herausgegeben, der wir folgende Angaben
entnehmen: Auf Grund des Vertrages, den die Deutsche Edison-Gesellschaft, nachmalige AEG, im
Jahre 1884 mit der Stadtgemeinde Berlin abschloß, wurden die Berliner Elektrizitätswerke mit
einem Aktienkapital von drei Millionen Mark ins Leben gerufen. In welchem Umfange die
Anlagen während des Bestehens der Gesellschaft gewachsen und vervollkommnet sind, ergibt
sich aus folgenden Ziffern. Es zeigte die erste Zentrale im Jahre 1885 eine
Leistungfähigkeit von 900 PS., während die Dampfmaschinen der B. E. W. gegenwärtig 163450
PS. zu entwickeln vermögen. Das Versorgungsgebiet der B. E. W. beschränkte sich nach dem
Vertrage vom Jahre 1885 auf das unmittelbare Zentrum Berlins mit ca. 708000 qm Flächenraum,
entsprechend einer Länge der Häuserfronten von etwa 8,5 km Gegenwärtig ist jede Beschränkung
inbezug auf die Grosse des Versorgungsgebietes gefallen und im Weichbild von Berlin eine
Länge von 520 km Häuserfront mir Kabeln belegt. Die an die B. E. W. angeschlossenen
Stromverbrauchsobjekte der Konsumenten beanspruchten Ende 1885 268 Kilowatt, Ende 1908
entsprachen diesebeln einem Anschlußwert von 153947 Kilowatt. Die Anschlüsse betrafen im
ersten Jahre ausschließlich Objekte für Beleuchtung. Der erste Kraftanschluß erfolgte im
Jahre 1886 und es fand in den nächsten Jahren vorerst eine äußerst geringe und langsame
Zunahme von Motoranschlüssen statt. Noch Ende 1888 betrug der Kraftanschluß nur 7,5 Kilowatt
gleich 8,5 PS., während er Ende 1908 bereits die stattliche Ziffer von 86291 Kilowatt gleich
95879 PS. aufwies. Die für die Beurteilung der Größe des Unternehmens maßgebende Ziffer, die
Menge des jährlich abgesetzten Stromes, betrug 1885: 37080 Kilowatt-Stunden, 1907/08:
150615764 Kilowatt-Stunden. Der Anteil der gewerblichen Anlagen am Gesamtabsatz war
1888 nur 2 Prozent, 1907/08 bereits 37 Prozent. Rechnet man zu den gewerblichen Anlagen auch
den Bahnbetrieb, so erhöht sich der Anteil 1907/08 auf 73 Prozent vom Gesamtstromabsatz. Die
Summe der gesamten von den Berliner Elektrizitätswerken vom 15. August 1885 bis 30. Juni
1908 erzeugten Strommenge ergibt die ansehnliche Ziffer von 1316077974 Kilowatt-Stunden. Die
finanzielle Entwicklung der Gesellschaft illustrieren folgende Daten. Im ersten Jahrfünft
erreichte der Immobilarwert der B. E. W. die Höhe des Grundkapitals von 3 Millionen Mark.
Das gleiche Kapital war in den maschinellen Einrichtungen angelegt. Seitdem haben sich die
Anlagen des Unternehmens auf 135 Millionen Mark erhöht, von denen fast 34 Millionen Mark
bereits getilgt sind. An Dividenden, wurden seit der Gründung der Gesellschaft bis zum 30.
Juni 1908 insgesamt 34414470 Mark verteilt. Außer diesen den Aktionären zugeflossenen Summen
haben die Berliner Elektrizitätswerke in dem gleichen Zeitraum an die Stadt Berlin den
Betrag von 33348927 Mark als Abgabe abgeführt.
Selbstanlasser werden hauptsächlich für elektrisch betriebene
Reservoir- oder Preßwasserpumpen und Kompressoren verwendet. Sie ermöglichen es, den
Wasserstand eines Reservoirs, den Stand eines Druckwasserbehälters oder den Druck eines
Windkessels innerhalb gewisser Grenzen konstant zu halten, ohne daß eine besondere Bedienung
erforderlich ist. Der Betrieb wird dadurch von der Zuverlässigkeit des Personals unabhängig
gemacht, und die Betriebskosten werden erheblich verringert. Selbstanlasser für Gleichstrom-
und Drehstrom-Motoren, wie sie von den Siemens-Schuckertwerken gebaut werden, sind in einer
Veröffentlichung, die unserer heutigen Nummer als Beilage angefügt ist, beschrieben. Vielen
unserer Leser dürfte es erwünscht sein, näheres über Konstruktion und Verwendung dieser
Apparate zu erfahren, weshalb wir an dieser Stelle auf die Beilage besonders hinweisen
wollen. – Den weiter beigefügten Prospekt der Firma Johann Weber &
Co., Darmstadt, empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser ebenfalls
bestens.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Industriebegünstigungen in Rumänien.
Der rumänische Ministerrat hat aufgrund des Industriebegünstigungsgesetzes nach dem
„Rumänisch. Staatsanzeiger“ die folgenden Vergünstigungen gewährt:
Der Fabrik für Herstellung flüssiger Kohlensäure Leon Chica Dumbrăveni, Bezirk Botoşanie, die
zollfreie Einfuhr für 1000 Stahlzylinder; davon 500 mit einem Fassungsvermögen von 20 kg,
500 mit einem solchen von 10 kg ein für allemal auf ein Jahr.
Der in der Gemeinde Cuză-Voda, Bezirk Constanza, von Japy, Weillard, Hertzog & Co. zu
gründenden Fabrik für Herstellung von Schrauben, Bolzen und anderen Gegenständen aller Art
aus Eisen oder anderen Metallen ist die zollfreie Einfuhr für Maschinen, Maschinenteile und
Zubehörstücke auf 15 Jahre und die zollfreie Einfuhr für die zur ersten Einrichtung
notwendigen Maschinen ein für allemal und nur auf ein Jahr gewährt worden.
Der Fabrik zur Herstellung von Lacken, Ölen, Farben und chemischen Farben Karl Zimmer &
Co. in Bukarest die zollfreie Einfuhr für Maschinen, Maschinenteile und Zubehörstücke auf
die Dauer von 15 Jahren.
Der Zellulosefabrik A.-G. in Braila die zur ersten Einrichtung notwendigen Materialien und
zwar: 10000 kg Faserisoliermaterial für die großen Kochkesselanlagen, 20000 kg
Isoliermaterial für auf eine sehr hohe Temperatur (bis zu 400 ° C.) erhitzte Dämpfe, 15000
kg imprägnierte, den Säuren widerstehende Masse für das Verdichten der Ausfütterung der
Säüretürme und zum Verlegen zwischen die doppelten Bretterlagen, 30000 kg Isoliermaterial
aus Kork, Kieselgur, Asbest u.s.w. in Platten, Stücken und pulverisiertem Zustand ein für
allemal und nur auf ein Jahr.
Dem von der Aktiengesellschaft für die Waldausbeutung und Dampfsägefabrik vorm. P. &
C. Goetz zu Galatz in dem Weiler Nehoiu, Gemeinde Paltineşci, Bezirk Buzău, zu. gründenden
Sägewerk die zollfreie Einfuhr für Maschinen, Maschinenteile und Zubehörstücke auf 15 Jahre;
die zollfreie Einfuhr für die zur ersten Einrichtung benötigten Maschinen, 25 Gatter
verschiedener Grossen, Zirkularsägen, Sägemaschinen, Eisenbahnbaumaterial, 260 Paar
Stahlräder für 130 Wagonetts ein für allemal und nur auf ein Jahr.
Der Druckerei „Universul“ in Bukarest die zollfreie Einfuhr für Maschinen,
Maschinenteile und Zubehörstücke auf die Dauer von 15 Jahren.
Dem von der Forstgesellschaft „Carpati“ in Galatz in der Gemeinde Soveja, Bezirk
Putna, zu gründenden Sägewerk die zollfreie Einfuhr für Maschinen, Maschinenteile und
Zubehörstücke auf die Dauer von 15 Jahren;
und die zollfreie Einfuhr für alle zur ersten Einrichtung erforderlichen Maschinen und zwar
für: die Kraftanlage, die Sägeinstallation, die Installation des elektrischen Lichtes, die
Installation der Verkehrslinie, die Installationen der Wasserleitungen und Zollfreiheit für
die Einfuhr von jährlich 100 Sägeblättern und Zirkulärsägen, 50 Hobelmessern und 300
Schleifscheiben, ein für allemal und nur für ein Jahr.
Der von Paul Kersten in Rumänien zu errichtenden Zementfabrik die zollfreie Einfuhr für
Maschinen, Maschinenteile und Zubehörstücke auf die Dauer von 15 Jahren;
und die zollfreie Einfuhr aller zur ersten Einrichtung notwendigen Maschinen ein für allemal
auf ein Jahr.
Interessenten mögen sich an die Firma E. Wolf, Bukarest, wenden.
Textabbildung Bd. 324
Bergbau und Mineralienausbeute in Algerien.
Nach dem Exposé des Generalgouverneurs für das Jahr 1908 wurden in Algerien im Jahre 1907
(und 1906) gewonnen – Mengen in t –:
Eisenerze 951520 (724495), Zink und Bleierze 83519 (76558), Kupfererze 24151 (9616),
Quecksilber 18200 (1000), Antimon 330 (549), Schwefel 10 (200).
Ferner wurden im Jahre 1907 an Petroleum 135500 l gegen 56500 l im Jahre 1906 gewonnen.
Die Zahl der im Wege des Tiefbaus betriebenen Bergwerke (Mines) betrug 54, die der im Wege
des Tagbaus betriebenen (Minières) dagegen 13. Gegen 1906 haben sich jene um 9, diese um 5
vermehrt und zwar kamen in den genannten Jahren auf das Departement Oran 7, (6) Mines und 2
(2) Minières, Algier 5 (4) Mines und 8 (6) Minièris und Constantine 42 (35) Mines und 3 (o)
Minières. Davon beuteten aus: Eisenerze 7 (7) Mines und 13 (8) Minières, Zink und Bleierze
35 (28) Mines, Kupfererze 7 (4) Mines, Antimon 2 (3) Mines, Quecksilber 1 (1) Mine, Schwefel
1 (1) Mine und Petroleum 1 (1) Mine.
Gegen 1906 sind neu hinzugekommen die drei Mines; Tizi N'Taga, Merruana und d'el Khanga,
ferner die im Jahre 1908 mit einer Konzession ausgestatteten vier Bergwerke Djebel Forer,
Djebel Gustar, Djebel Guendou und Hadjar Mekouch und endlich die sechs wieder in Betrieb
gesetzten Mines Fillaoucen, Djebel Hadid, Kherzet-Youssef, Ain-Zarora, Cavallo und
Kef-oum-Theboul. Weggefallen sind die Mine Ain-Oudrer, die nur noch im Wege des Tagbaus
betrieben wird und die Mines Ain-Kuhera (Zink und Blei), Fedy M'Karmene (desgl.) und El
Hammimate (Antimon). Den für 1906 aufgeführten Minières sind hinzugetreten Djebel-Hadid und
Bouinan im Departement Algier und Marouania, Tebeiga und Hadjar-Soud im Departement
Constantine.
Konzessionen wurden außer den oben genannten vier im Jahre 1908 erteilt der Gesellschaft
Mokta-El-Hadid für das Eisenbergwerk Barond im Departement Oran und an Guerlet und
Dinner für die Eisen-, Blei- und Zinkmine Sidi Madani im Departement Algier.
Nach dem Exposé werden Phosphatlager in den Departements Oran und Algier nicht ausgebeutet.
Im Laufe des Jahres 1908 ist aber die Erlaubnis zur Aufsuchung solcher im Bezirke Algier in
zwei Fällen erbeten worden. In dem Departement Constantine waren am 1. Januar 1908 insgesamt
25 Erlaubnisscheine in Kraft. Im Laufe des Jahres sind 238 neu hinzugekommen, bei denen es
sich sämtlich um Vornahme von Schürfungsarbeiten auf Phosphatlagerstätten in dem Cebiete der
Stämme Brarcha Allaouna und Ouled-Sidi-Abid handelt. Mit diesen selbst ist in Tasbent,
Troubia und Djebel Onk begonnen worden. Der Abbau der Phosphatlager von Tebessa, Bordj R'Dir
und Tocqueville ergab im Jahre 1907 373402 t gegen 333531 t im vorhergenden Jahre. (Nach
einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Algier).
Kupfergewinnung und -verbrauch in Rußland im Jahre 1908.
Die Kupfergewinnung in Rußland betrug im Jahre 1908 1028695 Pud gegen 902354 Pud im
vorhergehenden Jahre; sie hat demnach fast um 14% zugenommen. Eine Steigerung der
Kupferproduktion weisen jedoch nicht alle in Rußland Kupfer produzierenden Rayons auf, wie
aus nachfolgenden Ziffern ersichtlich:
Kupferproduktion
1908
1907
1908 gegen 1907Zunahme (+)oder
Menge in Pud
Abnahme (–) in%
Ural
522584
457906
+ 17
Kaukasus
296379
310238
– 4
Altaigebirge
5289
2800
+ 88
Sibirische und kirgisi- sche Werke
149827
66157
+ 126
Chemische Werke und Raffinerien
54616
65252
– 16
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Im ganzen
1028695
902354
+ 14
Trotz der verhältnismäßig großen Zunahme der Kupferausschmelzung im Altai (in den Werken des
Kaiserlichen
Textabbildung Bd. 324
Kabinetts) kann die dortige Kupferproduktion noch nicht als auf fester Grundlage
stehend angesehen werden. Nach den vorhandenen Daten erfolgte die Ausschmelzung im Jahre
1908 in diesen Werken nur im Laufe zweier Monate, April und Dezember, während nach der
offiziellen Statistik die Altaiwerke im Jahre 1907 vom Juni ab ohne Unterbrechung gearbeitet
haben. Demnach befindet sich die dortige Kupferproduktion zunächst in der Periode ihrer
ersten Entwicklung.
Am stärksten war die Steigerung in der Kupferproduktion im Berichtsjahr in den sibirischen
und kirgisischen Werken, d.h. in den Werken der Spasski-Gesellschaft und der
Jenisseisk-Kompagnie.
Die Ausbeute betrug in den Werken der Spasski-Gesellschaft 93382 Pud (1907: 51664) und in
denen der Jenisseisk-Kompagnie 51445 Pud (1907: 14493). Es sei aber hierbei bemerkt, daß die
Werke der Jenisseisk-Gesellschaft im Jahre 1907 im ganzen nur 6 Monate im Betriebe waren und
nur erst im Jahre 1908 das ganze Jahr gearbeitet haben, wobei ihre größte monatliche
Produktivität schon die Menge von 6932 Pud erreichte. Was die Tätigkeit der
Spasski-Gesellschaft anbetrifft, so erreichte deren monatliche Produktion im Laufe des
Jahres 1908 schon 13278 Pud, während deren größte Ausschmelzung von Kupfer im Jahre 1907
sich nur auf 6000 Pud belief.
Im Ural wurden in den verschiedenen Bezirken folgende Mengen Kupfer ausgeschmolzen:
Demidows Erben 1908: 107473 (1907: 176765) – Bogoslowski-Gesellschaft 280195 (213200) –
Paschkows Erben 17503 (19758) – Stenbok-Fermors Erben 47824 (30436) – Kyschtym 38390 (17015)
– Preobraschensky 831 (733) – Syssert und Sacharow 19671 (–) – Poklewski-Kosell 10697
(–).
Eine recht bedeutende Abnahme weist hiernach die Ausbeute in den Werken von Demidows Erben
auf, wo die Kupferproduktion eine Zeit lang wegen Umbaues der Werke und außerdem infolge der
Entstehung neuer Kupferwerke eingestellt war.
Der Rückgang in der Kupferausschmelzung im Kaukasus ist hauptsächlich auf die geringere
Produktion der Werke von Siemens Erben zurückzuführen, wo im Jahre 1908 im ganzen nur 85523
Pud Kupfer gegen 108716 Pud im Jahre 1907 ausgeschmolzen wurden. Aber auch bei anderen
Kupferproduzenten im Kaukasus zeigten sich Veränderungen, wie aus nachfolgenden Ziffern zu
ersehen:
Kaukasische Metallindustrie-Gesellschaft 1908: 116187 Pud (1907: 90202) – Mel-Asarjanz 31615
(49961)-Gebrüder Kundurow 17272 (15611) – Verschiedene Erzgrubenbesitzer 3836 (23682) – Grijelski 6900 (8270) – Ergin 4800 (4800) –
Kaukasische Kupferindustriegesellschaft 25568 (6154) – Gesellschaft Schalgaly-Eliar 4676
(2842).
Was die letzte Gruppe der Kupferproduzenten in Rußland, die chemischen und Raffinierwerke
anbetrifft, so sind auch hier im letzten Jahre bedeutende Veränderungen eingetreten, wie uns
nachstehende Daten zeigen (in Klammern sind die Zahlen für das Jahr 1907 beigefügt):
Aktiengesellschaften: Kreines 25202 Pud (35154) – Nikolajew 2400 (2400) – Höflinger 1513
(14880); Kompagnien: Uschkow 22501 (8400) – Leikin in Pensa 3000 (3000) – Sophia bei Kielce
– (1420).
Der Verbrauch von Kupfer in Rußland wird für das Jahr 1908 (1907) wie folgt, berechnet:
Ausgeschmolzen 1028695 Pud (902354) – Eingeführt aus dem Auslande 301000 (300000) –
Ausgeführt in das Ausland 7000 (109000) – Demnach verbleiben in Rußland 1322695
(1093354).
Es fehlen jedoch Daten über die Menge Kupfer, die im Jahre 1908 unverkauft blieb. Im Jahre
1907 wird diese Menge auf ungefähr 60000 Pud angegeben. Jedenfalls muß man annehmen, daß
auch die im Jahre 1908 erreichte Höhe der Versorgung Rußlands mit Kupfer niedriger ist als
der Bedarf des Landes an diesem Metall, zumal die Versorgung Rußlands mit Kupfer in den
vorhergehenden Jahren größere Mengen erreichte, wie das aus nachfolgender Tabelle
ersichtlich ist:
Textabbildung Bd. 324
Jahr
Produziertim Lande
Eingeführt ausdem Auslande
Im ganzen inUmlauf gesetzt
1904
654000
1240000
1894000
1905
571000
1139000
1710000
1906
639000
803000
1442000
(Nach der Torg. Prom. Gazeta.)
Karbid-Industrie Norwegens 1908.
In Norwegen sind jetzt sieben Kalziumkarbidfabriken in Betrieb, nämlich Notodden mit ungefähr
4000 Pferdekräften, Hafslund mit 20000, Borregaard mit 2000 Pferdekräften, Meraker mit 4000
und Ihlen in Drontheim mit 3000 Pferdekräften. Dazu kommen zwei Anlagen, die erst im
vergangenen August bezw. Oktober fertig wurden, nämlich Odda mit ca. 20000 und Kragerö mit
ca. 4000 Pferdekräften. Die gesamte Produktionsfähigkeit dieser Werke kann zu 80 bis 90000 t
jährlich angeschlagen werden.
Die Ausfuhr des Landes von Karbid betrug im Jahre 1907 22591 t im Werte von 4000000 Kronen
und im Jahre 1908 36666 t im Werte von ca. 6½ Millionen Kronen loco norwegischer Häfen. Der
Verbrauch im Lande ist unbedeutend.
Der Preis ist im Laufe des Jahres von 190 auf 160 Kronen für die Tonne im norwegischen Hafen
gesunken.
Der gesamte jährliche Verbrauch von Karbid wird jetzt auf 180000 t geschätzt, wovon die
norwegischen Fabriken ungefähr die Hälfte liefern können. Die große Erweiterung der
norwegischen Fabriken und ähnlicher in Italien, Frankreich und der Schweiz hat eine
Ueberproduktion herbeigeführt, so daß man mit Besorgnis der nächsten Zukunft
entgegensieht.
(Bericht des Kaiserlichen Generalkonsuls in Kristiania.)
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Vergebung der Konzession zur Anlage und zum Betriebe von elektrischen
Strassenbahnen in der Stadt Ploesti (Rumänien). Verhandlung: 28. Juni 1909 vor der
Stadtverwaltung dortselbst. Vorläufige Sicherheitsleistung: 25000 Frs.
Lieferung von Materialien für elektrische Beleuchtung an die K. K.
Staatsbahndirektion in Pilsen für das Jahr 1910. Termin: 15. Juni 1909 bei der
genannten Direktion.
Bau einer Sekundärbahn in Belgien. Verhandlung: 9. Juni 1909, 11
Uhr, bei der Société Nationale des chemins de fer, Brüssel, rue de la Science 14. 159180
Franks. Sicherheitsleistung: 15000 Franks. Eingeschriebene Angebote bis spätestens 8. Juni
an Mr. le directeur générel. Cahier des charges: 1 Franks. Pläne usw. können eingesehen
werden bei Herrn de Moor, ingénieur provincial in Gent, Quai des Moines 27.
Anlegung von Bahnen in Chile. Victor Leon in Valparaiso hat auf
einer Strandfläche in Población Vergara bei Valparaiso die Konzession zur Anlegung einer
Drahtseilbahn zum Entlöschen und Beladen von Schiffen erhalten. Ebenso ist der Santa Rita
Nitrate Company in Pifagua auf einem 1925 m langen und 10 m breiten Landstreifen die
Konzession zur Anlegung einer Schmalspurbahn zwischen den Salpeterwerken Santa Rita und
Santa Clara im Departement Pisagua erteilt worden.
Verleihung von Wasserrechten in Chile. Ramón Barrios in Iquique
sind behufs Versorgung der Salpeterwerke Peña Grande und Peña Chica mit Wasser sowie zur
Bewässerung von Ländereien und Versorgung Iquiques mit Trinkwasser Wasserrechte an den Seen
Chuncara und Lirima sowie an den Bächen Sotana und anderen in der Provinz Tarapacá
übertragen worden. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Valparaiso.)
Kohlenlieferung auf den Linien der K. K. Staatsbahndirektion Lemberg
für das Jahr 1910. Angebote längstens bis 15. Juni 1909, 12 Uhr, an die K. K.
Staatsbahndirektion in Lemberg. Näheres beim Reichsanzeiger.
Lieferung von Kohlen für 1910 für die K. K. Staatsbahndirektion in
Krakau und zwar: 450 Tonnen kleinkörnige Schmiedekohlen, 60 Tonnen Primakoks für
Schmelzzwecke in Stücken unter 100 mm, 200 Tonnen Würfelkoks für Schmiedezwecke. Angebote
längstens bis 15. Juni 1909, 12 Uhr, an die genannte Direktion. Näheres ebendaselbst.
Lieferung von ungefähr 700 Tonnen kleinkörniger Schmiedekohlen und 180
Tonnen Koks für Schmiedearbeiten für die Zeit vom 1. Januar bis Ende Dezember 1910 für
die K. K. Staatsbahndirektion in Stanislaus (Galizien). Angebote längstens bis 15.
Juni 1909, 12 Uhr, an die genannte Direktion. Näheres ebendort.
–––––
☛ Den beigefügten Prospekt der Firma Heinrich Lanz in Mannheim empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser
bestens.
–––––
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Naphthahaltigkeit des Uchtagebiets in Russland.
Auf Grund des Artikels 586 des Berggesetzes hat der russische Handelsminister nach einer
Verfügung vom 16. März d. Js. das in den Gouvernements Archangelsk und Wologda zwischen 62°
45' und 64° nördlicher Breite 22° und 24° östlicher Länge (von Pulkowa) gelegene Gebiet für
notorisch naphthahaltig erklärt.
Nach dem genannten Artikel des Berggesetzes ist das Schürfen auf Naphtha auf notorisch
naphthahaltigen fiskalischen Ländereien verboten.
Vom Tage der Veröffentlichung dieser Verfügung an behalten im genannten Gebiete nur
diejenigen Personen das Recht der Schürfung in der in Anmerkung 1 zu Artikel 559 des
Berggesetzes vorgesehenen Frist (1 beziehungsweise 2 Jahre), die bereits Schürfscheine
erhalten haben, sowie diejenigen Personen, die solche Scheine auf die gleiche Frist auf
Grund von bereits in vorschriftsmäßiger Weise eingereichten Gesuchen zu erhalten haben.
(Bericht des Kais. Generalkonsulats in St. Petersburg.)
Versand von Bergindustrieerzeugnissen aus dem Donezbecken Januar
1909.
Das Komitee für den Transport von Bergindustrieerzeugnissen in Charkow gibt allmonatlich eine
Uebersicht über die zur Verladung gelangten Mengen heraus.
Im folgenden seien die Angaben über den Versand im Monat Januar (a. St.) d. Js. aufgeführt
(die Ziffern bedeuten Mengen in tausend Pud):
Mineral-Heizmaterial insgesamt: 72070 (Januar 1908: 73390),
darunter Steinkohlen 52700 (54180), Koks 7070 (7190), Anthrazit 11460 (11070), Briketts 840
(950).
Erze insgesamt 15880 (17100), darunter Eisenerz von Kriwoi
Rog 14890 (16420), Eisenerz vom Donez 250 (150) und Manganerz von Nikopol 740 (520). Von der
gesamten Erzmenge gingen ins Ausland 2380 (4000), und zwar über die Landgrenze über
Sosnowizy und Granica 1290 (2230), und zur See über Nikolajew 1090 (2230), und zur See über
Nikolajew 1090 (1770).
Flußeisen 4260 (3250) – Salz 2670
(2920) – Gußeisen 2900 (3260).
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Charkow).
Petroleumfunde in Spanien.
Wie bestimmt verlautet, sind in Rota (Provinz Cadiz) mehrere Petroleumquellen von ziemlicher
Mächtigkeit gefunden worden. Die englische „Macdonald African Oils Company“, welche
ihre Hand bereits auf die Quelle „La Petrolifera“ in Villamartin (Provinz Cadiz)
gelegt hat, soll im Begriffe stehen, auch die Fundstellen in Rota auszubeuten. Der Ingenieur
dieser Gesellschaft glaubt schon bei 300 m Bohrtiefe größere Petroleummengen anzutreffen.
Wie weiter berichtet wird, ist das Vorkommen von Petroleum nicht nur in Rota, sondern auch
sonst vielfach in der Gegend von Cadiz nachgewiesen worden. Bei den spanischen Behörden
sollen fortlaufend neu aufgefundene Quellen angemeldet werden.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Barcelona.)
Die rumänische Petroleumausfuhr im ersten Vierteljahre 1909.
Die rumänische Petroleumausfuhr belief sich während des ersten Vierteljahres 1909 auf
insgesamt 90550 Tonnen gegen 102430 Tonnen in dem gleichen Zeiträume des Vorjahrs. Hiervon
entfielen auf die Ausfuhr von: Rohpetroleum, Gasöl und Residuen 9285 (1908: 21934) Tonnen,
auf die von raffiniertem und destilliertem Petroleum 56903 (56215) Tonnen und auf die von
Benzin 24307 (24281) Tonnen.
Textabbildung Bd. 324
Nach Ländern stellte
sich der Export, wie folgt:
Bestimmungs-länder
Rohpetroleum, Gasölund Residuen
Raffiniertes unddestill. Petroleum
Benzin
Januar bis März
1908
1909
1908
1909
1908
1909
Algier
–
–
–
–
3491
–
Deutschland
12
42
572
–
6273
1060
England
14419
3728
8828
12804
–
2037
Oestr. Ungarn
1746
770
3307
–
99
161
Belgien
12
–
–
7019
–
–
Bulgarien
172
82
69
95
48
108
Aegypten
316
–
15148
24101
–
–
Frankreich
356
579
10253
3807
13406
17328
Holland
4399
3555
–
–
84
1783
Indien
–
–
13523
–
–
–
Italien
84
142
14
2436
863
1690
Türkei
413
374
4501
6641
10
34
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Zusammen(einschl. and.)
21934
9285
56215
56903
24281
24307
(Nach dem Moniteur du Pétrole Roumain.)
Die Holzmasse-, Zellulose- und Papier-Industrie Norwegens 1908.
Im Jahre 1907 waren infolge gesteigerter Nachfrage die Holzmassepreise stark in die Höhe
gegangen. Anfang 1908 begannen dieselben zu sinken und betrugen 45 bis 46 Kr. prompt und 42
bis 43 Kr. bei Lieferung im Laufe des Jahres für nasse, weiße prima Fichtenholzmasse. Vom
Sommer ab gingen dieselben bis auf 37,50 Kr. zurück. Im
Laufe des Jahres wurden seitens der Konsumenten Kontrakte auf mehrere Jahre gefordert;
jedoch vermochten die norwegischen Holzschleifereien nur teilweise diesem Verlangen
nachzukommen. Gegenstand der Fabrikation war hauptsächlich nasse, weiße Fichtenmasse,
während trockene und braune Fichtenmasse sowie Espenmasse nur selten erzeugt wurden.
Das abgelaufene Jahr war ziemlich günstig, und es konnte trotz der niedrigen Preise auch
einiger Gewinn erzielt werden.
Neu in Betrieb gesetzt wurde nur eine Schleiferei; dagegen wurden einige ältere Fabriken
erweitert.
Die guten Konjunkturen, mit denen das Jahr 1907 für die Zellulose-Industrie begann, und
welche zur Errichtung mehrerer neuer Anlagen geführt hatten, hielten nicht an. Schon Ende
1907 trat, namentlich infolge der Einschränkung des Papierverbrauchs in Amerika, ein
bedeutender Rückgang ein, welcher sich im Jahre 1908 fortsetzte.
Es zeigte sich eine starke Überproduktion, welche schließlich dazu führte, daß man beschloß,
die Erzeugung ungebleichter Sulfitzellulose um 30% einzuschränken. Vorausgesetzt wurde dabei
die Teilnahme aller norwegischen und der meisten schwedischen Fabriken; da die letzteren
sich aber nicht einverstanden erklärten, kam der Beschluß nicht zur Ausführung. Eine
Besserung ist nicht zu erwarten, solange sich die Verhältnisse auf dem Papiermarkt nicht
günstiger gestalten; auch wird die Lage der Zellulosefabriken durch die Höhe der Holzpreise
erschwert.
Im Laufe des Jahres 1908 ist keine neue Zellulosefabrik in Norwegen in Betrieb gesetzt
worden; dagegen wurde eine ältere Fabrik erweitert.
Im Bau begriffen sind zwei Sulfitfabriken und eine Sulfatfabrik, diese letztere jedoch nur in
Verbindung mit einer Papierfabrik.
Ende 1908 waren 24 Papierfabriken im Lande im Betrieb. Im Laufe des Jahres wurde eine Fabrik
neu in Betrieb gesetzt; eine war abgebrannt.
Die Produktion, welche 1907 etwa 110000 t betrug, stieg im Jahre 1908 auf 150000 t. Der
Verbrauch im Lande beträgt etwa 1/10, so daß die Fabriken wesentlich auf den Export angewiesen
sind.
Die Preise waren anfangs des Jahres noch gut, flauten aber später stark ab.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsuls in Christiania.)
Ausbeutung des neuen Naturgasfeldes von Louisiana.
Zwecks Ausbeutung des neu entdeckten Naturgasfeldes bei Caddo nahe der Grenze zwischen
Arkansas und Louisiana
Textabbildung Bd. 324
hat sich in St. Louis ein Syndikat gebildet, dem Großkapitalisten von St. Louis, New
Orleans und Washington angehören.
Der geschäftsführende Direktor in St. Louis ist A. L. Mercer, der lange Zeit im
Naturgasgebiete des Staates Indiana gearbeitet hat.
Das Syndikat besitzt heute 188000 Acker (zu 40,. Ar) Land und damit die Kontrolle in dem
neuen Gasfelde, das anscheinend das größte bis jetzt je entdeckte ist. Während die Gas
führende Sandschicht in den bisher ausgenutzten Naturgasvorkommen nie dicker als 15 engl.
Fuß gewesen ist, besitzt die oberste und vermutlich ärmste Schicht bei Caddo bereits eine
Durchschnittsdicke von 48 Fuß; sie beginnt an dem ersten Bohrloch bei 842 Fuß Tiefe.
Darunter folgt die zweite Schicht bei 1040, die dritte bei 1640, die vierte bei 2120 Fuß. Je
tiefer die Schichten, um so reicher an Gas.
Bereits sind 3 Bohrlöcher im Betriebe mit einer Tagesausbeute von 50 Millionen Kubikfuß Gas;
5 weitere Löcher sollen zunächst noch gebohrt werden. Eine Röhrenleitung von 25 engl. Meilen
leitet das Gas nach Shreveport, wo das Syndikat bereits eine ewige Konzession auf Lieferung
zu Leucht- und Heizzwecken zu 20 Cent für das Tausend Kubikfuß für Haushaltungen und zu 10
Cent für Fabriken besitzt. Für das 350 Meilen entfernte New Orleans hat das Syndikat den
Abschluß einer Konzession auf 50 Jahre zu 50 Cent für Haushaltungen und zu 20 Cent für
Fabriken angeboten und will dabei 2% der Bruttoeinnahme an die Stadt zahlen. Die Stadt hat
das Angebot noch nicht angenommen, sie verlangt billigere Sätze und weist auf die 25 jährige
Konzession für Gas zum Hausverbrauch zu 30 Cent in Cincinnati und namentlich auf die 30
jährige Konzession für Gas zum Hausverbrauch zu 25 Cent in Kansas City hin; auch hofft man,
durch die kaufmännische Ausnutzung bereits erbohrter näherer Gasquellen, so bei Lirette und
Belle Isle in Louisiana, auf das Syndikat einen Druck ausüben zu können.
Das Syndikat plant für später auch, Röhrenleitungen nach Memphis, Little Rock und St. Louis
anzulegen.
150 Meilen westlich vom Caddo-Gasfelde ist ein anderes Feld abgeteuft worden mit einer
Tagesausbeute von ungefähr 25 Millionen Kubikfuß. Dort wird über Verschwendung des
Naturgases geklagt. Da unfern von dem Gasvorkommen auch reiche Sandlager mit Steinöl
aufgefunden und in Betrieb genommen worden sind, so haben die Oelsucher in den Gasfeldern
auch auf Steinöl abgeteuft, da beide Stoffe in der Regel zusammen angetroffen werden; um
rascher zum Ziele zu gelangen, ließen die Oelsucher das Naturgas in die Luft entweichen. Man
nimmt an, daß auf diese Weise 70 Millionen Kubikfuß Naturgas vergeudet worden sind. Dies war
um so bedauerlicher, als sich bald die Gewißheit ergab, daß bei Caddo ausnahmsweise Naturgas
und Steinöl in geologisch getrennten Lagern vorkommen.
Da auch Schwefel und Steinsalz in der Nähe anstehen, so sagt man dem Bezirk von Caddo eine
glänzende Zukunft voraus.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in St. Louis.)
Naphthagewinnung in Arabistan.
Einem Berichte des russischen Generalkonsuls in Bender-Buschir werden über die
Naphthagewinnung in Arabistan die folgenden Angaben entnommen.
Die Compagnie d'Arcy, die vor einigen Jahren mit Schürfen nach Naphtha im südlichen Persien
begonnen hatte, hat nach recht teurem und erfolglosem Suchen das weitere Schürfen einer
englischen Gesellschaft, Conzession Syndicate Limited überlassen. Dieser letzteren
Vereinigung ist es im Sommer 1908 gelungen, in einer Entfernung von 40 bis 50 Werst
nordöstlich von der Stadt Schuschter anscheinend sehr reiche Naphthalager zu entdecken. Die
Ölfelder umfassen einen Flächenraum von ungefähr 5 Quadratwerft. Im September 1908 waren
bereits 2 Bohrlöcher erbohrt. Das erste davon mußte bis auf 1200 Fuß vertieft werden, worauf
die Naphtha fontänenartig mit solcher großen Kraft emporzusprudeln begann, daß es nicht
gelingen wollte, sie mit einem Male aufzufangen und die Naphtha sich über die
Textabbildung Bd. 324
Ölfelder ergoß. Das zweite Bohrloch wurde bis zur Tiefe von 750 Fuß gebohrt. Die
emporsteigende Fontäne erwies sich als weniger stark als die erste. Man schritt noch zum
Bohren eines dritten Bohrloches. Nach angestellter Analyse ist die Naphtha von hoher
Qualität und kommt der Baku-Naphtha nahe; sie ist reich an Leuchtöl und noch reicher an
schweren Ölen, Paraffin, Vaselin usw. Die Verpackung und der Transport der Naphtha sind
bisher noch nicht geregelt. Man beabsichtigt eine Naphthaleitung zu bauen von den Olfeldern
bis nach Schatt-el-Arab bei Mohammere, wo die Naphtha direkt in den Schiffsraum der Dampfer
gepumpt werden soll.
Die Entdeckung der Naphthaquellen von Arabistan wird voraussichtlich das russische und
amerikanische Leuchtöl von der Einfuhr nach den Häfen des Persischen Meerbusens sowie auch
von den indischen, osttürkischen und zentralen persischen Märkten verdrängen. Russisches
Petroleum wurde nach den Häfen des Persischen Meerbusens im Jahre 1906/07 in einer Menge von
96111 Pud für 147504 Rbl. und 1907/08: 93209 Pud für 133809 Rbl. eingeführt. Der
amerikanische Import übersteigt den russischen ungefähr um das Zwölffache.
(Nach Wjestnik Finanzow).
Lieferungen für Staats- und Lokalbehörden in Spanien.
Durch Königliches Dekret vom 12. März 1909 (Gaceta de Madrid vom 13. März 1909) sind dem
Ausführungsreglement vom 23. Februar 1908 (Gaceta de Madrid vom 25. Februar 1908) zu dem
spanischen Gesetze vom 14. Februar 1907, betreffend den Schutz der nationalen Industrie,
fünf weitere Artikel (14 bis 18) zugefügt worden.
Art. 14 bestimmt insbesondere, daß bei den zweiten Vergebungen und Ausschreibungen, welche in
Art. 13 (veröffentlicht durch Königliches Dekret vom 24. Juli 1908) vorgesehen sind, die einheimischen Erzeugnisse im Wettbewerb mit den von den
geltenden Produktenlisten ausgeschlossenen fremden Erzeugnissen
so lange vorzuziehen sind, als ihr Preis nicht mehr als 10% höher ist als das billigste
fremde Angebot. Nach Art. 15 sind die Preise in den Angeboten unter allen Umständen in
spanischer Münze anzugeben, wobei zu bemerken ist, daß die etwaigen Zollabfertigungen, die
sonstigen Steuern, die Transport- und andere Kosten, die nach den Vertragsbedingungen bei
der Ablieferung des Materials verursacht werden, dem Anbietenden zur Last fallen. Art. 16
regelt das Verfahren in solchen Fällen, in welchen bei Verwaltungsverträgen einheimische
Erzeugnisse in Frage kommen. Art. 17 und 18 enthalten im wesentlichen Vorschriften, die es
der Kommission zum Schütze der einheimischen Industrie ermöglichen sollen, die genaue
Innehaltung der für das Submissionswesen erlassenen Bestimmungen zu überwachen und die
spanische Industrie zu fördern.
Die Eisenindustrie Russlands im Jahre 1908.
Nach der in der Redaktion der periodischen Veröffentlichungen des russischen
Finanzministeriums aufgestellten Statistik über die russische Eisenindustrie im Jahre 1908
gestaltete sich die Produktion der Eisenwerke Russlands in den letzten fünf Jahren in
nachfolgender Weise:
Jahr
Roheisen
Halb-fabrikate
Fertiges Eisenund Stahl
Menge in 1000 Pud
1908
170980
174811
145669
1907
171995
173196
146642
1906
164188
164885
139052
1905
165533
167867
143819
1904
179989
185007
152591
Die Produktion des Jahres 1908 blieb hiernach etwas hinter der des Jahres 1907 und bedeutend
hinter der vom Jahre 1904 zurück.
Textabbildung Bd. 324
Die folgende
Tabelle gibt Aufschluß über die verkauften und die in den Fabriklagern zurückgebliebenen
Eisenmengen:
Abfuhr zum Verkauf:
Jahr
Roheisen
Halz-fabrikate
Fertiges Eisenund Stahl
Menge in 1000 Pud
1908
54439
2462
116506
1907
57379
3898
116601
1906
49909
3441
112375
1905
46853
4278
111803
1904
51146
5072
116839
Vorräte in den Werken zu Ende des Jahres:
1908
46947
13589
23943
1907
44660
12805
22598
1906
49687
12312
21405
1905
48967
9553
25476
1904
47554
11495
25072
Die Ziffern über den Verkauf von fertigem Metall zeigen, daß nach den ungünstigen Jahren 1905
und 1906 der Umfang des Absatzes von fertigem Metall dem hinsichtlich der Nachfrage
außerordentlich günstigen Jahre 1904 sich zu nähern scheint.
Von fertigem Metall wurden zum Verkauf in den verschiedenen Sorten während der letzten fünf
Jahre die folgenden Mengen versandt:
Abfuhr zum Verkauf:
Jahr
Träger undSchwellen
Schienen
Sorten-metall
GezogenerDraht
Menge in 1000 Pud
1908
7130
19194
44713
5483
1907
6604
18188
43240
5652
1906
6186
16016
43651
4745
1905
7426
20587
38577
3963
1904
7218
22325
40418
4136
Jahr
Eisen- und Stahlblech
Eisenblech zumDachdecken
Universal-eisen
Dickes
Dünnes
Menge in 1000 Pud
1908
7073
2118
15583
1388
1907
9063
2046
13664
1490
1906
7148
1880
15007
1492
1905
7791
1884
13476
1833
1904
9027
2109
12892
2029
Der Absatz von einigen Erzeugnissen der Eisenindustrie in Rußland weist also im Jahre 1908
doch einen gewissen Fortschritt im Vergleiche zum Jahre vorher auf. Aber auch die Einfuhr
der verschiedenen Produkte der Eisenindustrie nach Rußland aus dem Auslande hat nach der
Handelsstatistik im allgemeinen eine Steigerung erfahren:
Einfuhr
1908
1907
1906
Menge in 1000 Pud
Roheisen
388
286
446
Eisen und Stahl
2687
2618
3075
Gußeisenwaren
229
219
246
Eisen- und Stahlwaren
944
968
1155
Blech- und Drahtwaren so- wie Instrumente
1596,6
1644,8
1467,9
Maschinen und Apparate aus Gußeisen, Schmiede- eisen
und Stahl
9215
8765
7995
Der Konsum an fertigem Eisen und Stahl in Rußland berechnet sich für die Jahre 1908 und 1907,
wie folgt:
1908
1907
Menge in 1000 Pud
Abfuhr zum Verkauf
116506
116601
Einfuhr
2687
2618
–––––––––––––––––––––––––––
zusammen
119193
119219
Ausfuhr
5669
9002
–––––––––––––––––––––––––––
Inländischer Verbrauch
113524
110217
(Torg. Prom. Gaz.)
Textabbildung Bd. 324
Verwertung der Wasserkräfte Ungarns.
Nach den Ermittelungen der hydrographischen Abteilung des Königlich Ungarischen
Ackerbauministeriums sollen auf den zur Ausnutzung der Wasserkräfte geeigneten Abschnitten
der ungarischen Flüsse etwa 1700000 Pferdekräfte zu Gebote stehen. Der Ackerbauminister
Daráyi hat im Interesse der Ausnutzung dieser Wasserkräfte einen Gesetzentwurf ausarbeiten
lassen, der die bisherigen im Wege stehenden administrativen und juristischen Hindernisse
beseitigen soll. Man verspricht sich auf diesem Gebiete eine lebhafte Tätigkeit, wenn der in
Rede stehende Entwurf Gesetzeskraft erlangt haben wird.
Die ungarischen Staatsbahnen sollen beabsichtigen, die Teilstrecke Fiume – Kameral –
Moravicza der Budapest – Fiumaner Linie für elektrischen Betrieb umzuwandeln. Der
elektrische Strom soll von der Küstenländischen Wasserkraft- und Elektrizitäts-Gesellschaft,
der eine ergiebige Wasserkraft bei Zengg zur Verfügung steht, bezogen werden. Angeblich soll
eine französische Finanzgruppe das zur Realisierung erforderliche Kapital von rund 30
Millionen Kronen zur Verfügung stellen.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Budapest.)
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung mineralischer Kohle für Lokomotivbetrieb nach
Oesterreich. Verhandlung: 15. Juni 1909, 12 Uhr, bei der K. K. Staatsbahndirektion
Wien. Näheres bei der erwähnten Direktion und beim Reichsanzeiger.
Lieferung von Gas- und Schmiedekohle, Schmelzstückkoks, Würfelkoks für
Schmiedezwecke und Nusskoks für Generator, Kesselkohle für das Elektrizitätswerk in Wien
und Hausbrandkohle nach Oesterreich. Verhandlung: 15. Juni 1909, 12 Uhr, bei der K.
K. Staatsbahndirektion Wien. Näheres bei der erwähnten Direktion und beim
Reichsanzeiger.
Gasbeleuchtung der Stadt Chimay (Belgien). Die
Gemeindeverwaltung der Stadt nimmt Angebote auf Übernahme der Gasbeleuchtung der Stadt für
einen Zeitraum von 35 Jahren bis 15. Juni 1909 entgegen.
Lieferung eines Baggers mit Greifer nach Kreta. Im September 1908
fand in Canea eine Submission auf einen Bagger mit Becherwerk statt, die jedoch zu keinem
Ergebnisse führte, da sich die mit der Prüfung der eingegangenen Angebote betraute
Kommission für eine Änderung der Konstruktion des Baggers entschied. Auf Grund dieses
Beschlusses wurde eine neue Vergebung für einen Bagger mit Greifer zur Reinigung der
kretischen Häfen ausgeschrieben. Angebote sind bis zum 20. Juni/3. Juli 1909, vormittags 10
Uhr, bei der Direction Supérieure de l'Intérieur in Canea einzureichen. Mehrere Exemplare
der Submissionsbedingungen, deren Text in griechischer und französischer Sprache abgefaßt
ist, stehen zur Übersendung an deutsche Interessenten zur Verfügung. Diesbezügliche Anträge
sind an das Reichsamt des Innern, Berlin W. 64, Wilhelmstraße 74, zu richten.
(Nach einem Berichte des Kaiserlichen Konsulats in Canea.)
Vergebung von Strassenbahnkonzessionen in Rom. Seitens der
Stadtverwaltung in Rom soll die Konzession zur Anlage und zum Betriebe von zwei elektrischen
Straßenbahnen vergeben werden. Nach dem Lastenheft sind für ungefähr 365000 Lire Schienen
nebst Zubehör für beide Straßenbahnen zu beschaffen.
Ausführung von Hafenbauarbeiten im Hafen von San Sebastian de la Gomera
auf den Kanarischen Inseln. Vergebung: 3. Juli 1909 durch die Generaldirektion der
öffentlichen Arbeiten (Fomento-Ministerium) in Madrid. Voranschlag: 798193,86 Pesetas.
Lieferung eines schwimmenden Kranes von 30 t Tragfähigkeit für den
Hafen in Huelva (Spanien). Angebote sind an die Junte des travaux du port de Huelva
in Huelva zu richten. Termin: 13. Juli 1909. Vorläufige Kaution: 5% der Bietungssumme.
Textabbildung Bd. 324
Geschäftliche Mitteilungen.
Luftfahrzeugbau. Im Anschluß an unsere Meldung über die in den
jüngsten Tagen erfolgte Gründung von Fabriken, welche sich die Herstellung von bestimmten, eigenen Typen von Flugapparaten zur Aufgabe gemacht
haben, sind wir heute in der Lage, berichten zu können, daß sich eine neue Gesellschaft mit
beschränkter Haftung gebildet hat, welche sich die Aufgabe gestellt hat, Flugmaschinen
verschiedenen Systems nach fremden Ideen zu bauen. Diese Gesellschaft E. Rumpler, Luftfahrzeugbau G. m. b. H. ist aus der Erkenntnis
entstanden, daß der Erfinder einer guten Flugmaschine erst dann auf Erfolg rechnen kann,
wenn seine an und für sich richtige Idee in sachgemäßer Weise ausgeführt wird. Diese
Ausführung kann aber eben nur in einer mit allen Spezial-Einrichtungen versehenen Fabrik
geschehen, die für die besonderen Zwecke des Luftfahrzeugbaues eingerichtet ist, während
noch so gut eingerichtete Fabriken, welche in der Hauptsache anderen Zwecken dienen, wohl
kaum die zweckmäßige Anfertigung einer Flugmaschine bewerkstelligen können.
Internationaler Kongress für Bergbau, Hüttenwesen, angewandte Mechanik
und praktische Geologie, Düsseldorf 1910.
Der während der Lütticher Ausstellung abgehaltene Internationale Kongreß für Bergbau,
Hüttenwesen, angewandte Mechanik und praktische Geologie hatte in seiner Schlußsitzung am i.
Juli 1905 beschlossen, der Einladung der rheinisch-westfälischen Montanindustrie Folge zu
leisten und den nächsten Kongreß in Rheinland-Westfalen abzuhalten.
Auf Grund dieses Beschlusses wird der Kongreß gegen Ende Juni 1910 nach Düsseldorf einberufen
werden. Die umfangreichen Vorbereitungen zu dieser Veranstaltung, die auf etwa eine Woche
berechnet ist und die in den vier Abteilungen für Bergbau, Hüttenwesen, angewandte Mechanik
und praktische Geologie eine Erörterung der wichtigsten Fragen aus den genannten
Gebieten umfassen wird, sind bereits in Angriff genommen worden. Besuche wissenschaftlicher
Anstalten und industrieller Anlagen sowie Exkursionen in geologisch interessante Gebiete
sollen zur Ergänzung der Vorträge dienen und einen umfassenden Einblick in die industriellen
und sonstigen Verhältnisse des Bezirks gewähren.
Nähere Mitteilungen über das Programm des Kongresses sowie über den genauen Zeitpunkt werden
folgen. Anfragen usw. sowie Anmeldungen von Vorträgen sind an den Arbeitsausschuß des
Internationalen Kongresses Düsseldorf 1910 nach Düsseldorf 15, Jacobistraße 3/5, zu
richten.
Kleinmotoren für Einphasenstrom. Unserer heutigen Nummer liegt
eine Veröffentlichung der Siemens-Schuckert Werke über Kleinmotoren für Einphasenstrom bei.
Die Motoren wurden in zwei grundsätzlich voneinander verschiedenen Ausführungen hergestellt
und zwar als Induktionsmotoren ohne Kommutator, verwendbar, wo keine
Geschwindigkeitsregulierung erforderlich ist und ein geringes Anlaufsmoment genügt und als
Repulsionsmotoren mit Kommutator, die eine weitgehende Geschwindigkeitsregulierung
gestatten. Einzelheiten über Aufbau und Wirkungsweise dieser Einphasen-Motoren sind der oben
erwähnten Veröffentlichung zu entnehmen.
☛ Die weiter beigefügten Prospekte der Firmen: Jäger, Rothe und
Nachtigall G. m. b. H. in Leipzig-Eutritzsch, J. C. Eckardt, Cannstatt-Stuttgart, Gesellschaft
für künstlichen Zug G. m. b. H. in Berlin W 15, und Chr.
Berghöfer & Co., Cassel, empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser
ebenfalls bestens. Einzigartige Bezugsvergünstigungen für photographische Apparate,
Ferngläser usw. bietet die Firma G. Rüdenberg jun. in Hannover
und Wien. Der unserer Nummer beiliegende Prospekt dieser Firma enthält ausschließlich
erstklassige Erzeugnisse.
–––––
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Aufstellung eines Schwimmdocks im peruanischen Hafen
Callao
Während der Präsidentschaft Pardo war die peruanische Regierung durch ein Gesetz ermächtigt
worden, zum Zwecke der Errichtung eines Dampferdienstes zwischen Valparaiso und Panama und
der Anlage eines Schwimmdocks im Hafen von Callao einer einheimischen Gesellschaft (Compañia
Peruana de Vapores y Dique del Callao) eine jährliche Subvention von 30000 Lp (peruan. Pfund
= 20,48 Mk.) zu zahlen. Die Gesellschaft wurde gebildet, der
Bau des Docks einer englischen Werft in Auftrag gegeben, und als vor etwa 8 Monaten das Dock
fertig war, wurde mit einer holländischen Gesellschaft ein Kontrakt über seine Ueberführung
von England nach Callao geschlossen. Von zwei starken Schleppdampfern gezogen machte das
Dock die Reise über Madeira nach Montevideo, dort verunglückte der eine Schleppdampfer, und
es trat eine Verzögerung ein, bis Ersatz beschafft werden konnte. Die nicht ungefährliche
Fahrt durch die Magellanstraße wurde glücklich überstanden, in dem chilenischen Hafen
Coronel ein kurzer Aufenthalt genommen, und am 2. April 1909 traf das Dock in gutem Zustande
im Hafen von Callao ein. Es hat von England nach Callao rund 10300 Seemeilen in 225 Tagen
zurückgelegt, und außer dem Verlust eines Ankers ist es unterwegs von jedem Unfall verschont
geblieben.
Das Dock besteht aus drei Abteilungen, ist 115,60 m lang,
innen 21 m breit, kann Schiffe von 22 Fuß Tiefgang aufnehmen und vermag in 2 Stunden 7000 t
zu heben.
Mit den Beförderungskosten und Versicherungsprämien kommt das Schwimmdock der Gesellschaft
auf rund 100000 Lp zu stehen.
Bisher bestand an der amerikanischen Westküste zwischen San Francisco und dem chilenischen
Kriegshafen Talcahuano keine Dockanlage für größere Fahrzeuge; das neue Schwimmdock in
Callao hilft einem Mangel ab, der bei dem stetig wachsenden Schiffsverkehr sich empfindlich
fühlbar gemacht hatte.
Der Tarif über die Benutzung des Dockes ist der folgende (1 Sol = 2.048 Mk. = 100 Centimos):
FürDür Dampfschiffe mit nicht weniger als 400 Brutto-Reg.-Tonnen:
für den ersten Tag
1 Sol
für
1
Brutto-Reg-Tonne
für jeden der nächsten vier Tage
0,75 „
„
1
„ „ „
für jeden der folgenden Tage
0,50 „
„
1
„ „ „
Für Dampfer, die an der Westküste von Südamerika Schiffahrt treiben, können Jahresverträge
mit günstigen Bedingungen abgeschlossen werden.
Für Segelschiffe mit nicht weniger als 400 Brutto-Reg.-Tonnen:
für den ersten Tag
60
Cent.
für 1
Brutto-Reg-Tonne
für jeden der nächsten vier Tage
30
„
„ 1
„ „ „
für jeden folgenden Tag
25
„
„ 1
„ „ „
Für Kriegsschiffe, für Dampf- und Segelschiffe mit weniger als 400 Brutto-Reg.-Tonnen, für
Hulks, Barkassen usw. sollen besondere Sätze berechnet werden.
Die oben angegebenen Sätze sollen berechnet werden nach dem Brutto-Register-Tonnengehalt, wie
er in Lloyds Register angegeben ist, oder wie er sich, falls die Schiffe darin nicht
eingetragen sind, nach Lloyds Regeln berechnen läßt.
Ein guter Vorrat der besten Sorten von Farben ist angeschafft worden. Weitere Auskünfte und
Abdrucke des Tarifs (in englischer Sprache) sind auf Antrag erhältlich in den Bureaus der
obengenannten Gesellschaft in Lima, 245, Calle de las Aldabas oder in Callao auf der Plaza
Grau.
Textabbildung Bd. 324
Geschäftsbericht der Elektrizitätsgesellschaft „Officine
Elettriche Genovesi“ für 1908.
Wie dem Geschäftsberichte der Elektrizitätsgesellschaft „Officine Elettriche Genovesi“
in Genua für das Jahr 1908 zu entnehmen ist, führte die genannte Gesellschaft im vergangenen
Jahre den Ausbau der Hochspannungslinien längs der Riviera di Levante von Recco bis Santa
Margherita weiter. Ferner wurden die Verteilungsnetze in San Francesco d'Albaro sowie in
Quarto, Sori, Recco und Prà ausgeführt, und mit den Verteilungsnetzen in den Städten
Cornigliano, Sestri Ponente im Westen und Camogli im Osten Genuas in Betrieb gesetzt.
Die Leitungsnetze wuchsen von 703482 km im Jahre 1907 auf 1133607 km im vergangenen
Jahre.
Die öffentliche Beleuchtung wurde in Genua um 72, in den Vororten um 38 Bogenlampen
erweitert. Die Bogenlampen beliefen sich daher am Ende des Berichtjahres in Genua-Stadt auf
658 Stück, in Genua-Hafen auf 142 Stück, in den Vororten auf 172 Stück, insgesamt auf 972
Stück.
Das Anschlußgeschäft zeigte eine weitere günstige Entwicklung. Während im Jahre 1907 nur 2785
neue Anlagen mit einem Aequivalent (Anschlußwert) von 3033 KW an die verschiedenen
Verteilungsnetze angeschlossen wurden, stellten sich die entsprechenden Zahlen für 1908 auf
3615 neue Anlagen mit einem Aequivalent von 4065,5 KW.
Die Zahl der Installationen stieg von 15092 mit einem Aequivalent von 14965 KW auf 18707 mit
einem Aequivalent von 19031 KW. Der Zuwachs des Anschlußwertes betrug 27,2% gegenüber 25,3%
im Jahre 1907.
Die Abgabe an Energie vermehrte sich von 21,95 Millionen auf
24,53 Millionen KW-Stunden, d.h. um 12% gegenüber 20,6% im Jahre zuvor.
Die umfangreichen Arbeiten und Anschaffungen im Jahre 1908 belaufen sich auf rund 3150000
Lire, um welchen Betrag sich das Anlagekonto erhöhte. Anderseits wurden für 4000000 Lire
neue Obligationen ausgegeben.
Die Betriebseinnahmen stellten sich auf 5,47 Millionen
Lire, denen Betriebsausgaben und allgemeine Verwaltungskosten von insgesamt 3,24 Millionen Lire gegenüberstehen. Die Obligationszinsen
erforderten 360000 Lire. Unter weiterer Berücksichtigung von 650000 Lire Abschreibungen
ergab sich im Geschäftsjahr ein Reingewinn von 1355024,12
Lire. Hiervon wurden 10% Dividende auf das alte Aktienkapital von 11000000 Lire und 5% auf
das 1000000 Lire betragende junge Kapital ausgezahlt.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Genua.)
Das Transportversicherungsgeschäft in Russland.
Mit der Transportversicherung beschäftigten sich in Rußland im Jahre 1907: 11
Aktiengesellschaften, die zusammen eine Bruttoeinnahme von 14900000 Rbl. erzielten gegen
16350000 Rbl. im Jahre 1906. Die größten Einnahmen wiesen die Gesellschaften Roßija (2599000
Rbl.), Salamandra (2193000 Rbl.) und Russische Transport- und Versicherungs-Gesellschaft
(2064000 Rbl.) auf, dagegen die geringsten Einnahmen die Zweite russische Gesellschaft
(42000 Rbl.), die Oestliche Gesellschaft (335000 Rbl.) und Wolga (547000 Rbl.)
Von der gesamten Brutto-Prämien-Einnahme waren 6592000 Rbl. rückversichert. Die allgemeinen
Verluste für eigene Rechnung betrugen 6472000 Rbl. und die Ausgaben für eigene Rechnung
1747000 Rbl. Die Prämienreserven sind um 319000 Rbl. vergrößert worden. Die Endergebnisse
der Transportversicherungs-Operation äußerten sich im Jahre 1907 für alle Gesellschaften mit
einem Verlust von 230000 Rbl., wobei 5 Gesellschaften („Russischer Lloyd“,
„Jakor“, „Wolga“, die „Zweite Russische Gesellschaft“ und die
„Oestliche Gesellschaft“) doch noch eine Reineinnahme, alle übrigen aber Verluste
zu verzeichnen hatten. Die größten Gewinne hatte der Russische Lloyd (367000 Rbl.), der
„Jakor“ (42000 Rbl.) und die „Wolga“; die größten Verluste die
Gesellschaft Nadechda (318000 Rbl.), Rossija (147000 Rbl.) und Salamandra (142000 Rbl.).
Textabbildung Bd. 324
Der sehr bedeutende
Rückgang in den Prämien-Eingängen im Jahre 1907 in dem Transport-Versicherungsgeschäft ist
auf die allgemeine Verminderung der russischen Transporte infolge der allgemeinen Stockung
in der Industrie sowie auch in der Landwirtschaft zurückzuführen.
(Nach Wjestnik Finanzow.)
Die Lütticher Waffenindustrie im Jahre 1908
Die Anzahl der Waffen, die den gesetzlichen Proben in der Lütticher Beschußanstalt
unterworfen wurden, betrug im Jahre 1908 1351418 Stück gegen 1576671 Stück im Jahre 1907,
mithin im letzten Rechnungsjahr 225253 Waffen weniger.
Die geringere Fabrikation der Lütticher Waffenindustrie erklärt sich daraus, daß Rußland für
den größten Teil des Jahres vollständig geschlossen war. Erst in letzter Zeit wird die
Waffeneinfuhr wieder in beschränktem Maße bewilligt. Dagegen ist in der Türkei der
Waffenhandel freigegeben worden, was auf das Revolvergeschäft für das neue Rechnungsjahr
einen günstigen Einfluß ausüben wird. Wieweit durch die jüngsten Ereignisse eine Aenderung
eintritt, ist noch nicht vorauszusehen.
In Jagdwaffen ist in allen Ländern für 1908 ein starker Rückgang zu verzeichnen. Am meisten
hat der Export nach den Vereinigten Staaten und nach Kanada abgenommen und zwar zum Teil
wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Krisis, zum Teil auch wegen der hohen Eingangszölle,
die es den Amerikanern ermöglichen, in gewissen Qualitäten erfolgreich zu konkurrieren.
Die Zahl der im letzten Jahre geprüften Waffen verteilt sich gegenüber dem Vorjahr, wie
folgt:
Einzelne Flintenläufe 94906 (1907: 133260), Läufe für Salonbüchsen 96581 (92334),
Doppelflintenläufe 320318 (324398), Sattelpistolen 62350 (93340), Automatische Pistolen
168834 (158414), Revolver 481652 (572550), Großkalibrige Kriegswaffen 109353 (187890),
Kleinkalibrige Kriegswaffen 17364 (14485).
Die Bruttoeinnahme der Banc d'Epreuves betrug 984356,72
Franks, demgegenüber steht eine Ausgabe von 589907,94
Franks, es ergibt sich somit ein Ueberschuß von 394448,78
Franks, der folgendermaßen verteilt wurde: 19722,40 Franks
wurden der Sparkasse, 19,722,40 Franks der Invaliden- und
Krankenkasse der Waffenarbeiter und 1972240 Franks dem
Lütticher Waffenmuseum überwiesen, während 335281,58 Franks
den Waffenfabrikanten nach Maßgabe ihrer Einzahlungen zurückvergütet wurden.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Lüttich.)
Eisenerzvorräte Schwedens.
In einer am 13. Mai d. Js. in Oerebro stattgefundenen Versammlung des Geologischen Vereins
gab den Zeitungsnachrichten zufolge der Staatsgeologe Tegengren eine Uebersicht über die
Ergebnisse, zu denen die geologischen Untersuchungen Schwedens, betreffend die
Eisenerzvorräte im mittleren Schweden, geführt haben. Diese werden danach auf ungefähr
51000000 t phosphorreichen und etwa 90000000 t phosphorarmen Erzes berechnet. Die Vorräte
würden somit in Mittel Schweden bedeutend größer sein, als man bisher angenommen habe.
Versand von Bergindustrieerzeugnissen aus dem Donezbecken in den
ersten drei Monaten 1909.
Aus dem Donezbecken wurden in den ersten drei Monaten d. Js. im Vergleich zum Vorjahre an
Bergindustrieerzeugnissen die folgenden Mengen in tausend Pud versandt:
Mineral-Heizmaterial überhaupt: 195440 (Januar bis März 1908: 186360), darunter Steinkohlen
145700(138200), Koks 20900 (19200), Anthrazit 26400 (26500), Briketts 2400 (2400).
Erze überhaupt 49240 (48300), darunter gingen ins Ausland 6400 (10700). und zwar über die
Landgrenze über Sosnowizy 2800 (5500), über Granica 500 (800) und zur See über Nikolajew
3100 (4400).
Flußeisen 10400 (7800) – Salz 7300 (7600) – Gußeisen 8100 (8700). (Bericht des Kaiserl.
Konsulats in Charkow.)
Textabbildung Bd. 324
Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung von Schrauben nach Bulgarien. Vergebung: 29. Juni 1909
durch die Bezirksfinanzverwaltung in Sofia. Anschlag: 27651,70 frs., Kaution: 1383 frs. Bedingungen usw. können im Materialienbureau der
Generaldirektion der bulgarischen Staatsbahnen und Häfen und bei den bulgarischen Handels-
und Industriekammern eingesehen werden.
Vergebung von Hochbauarbeiten durch die K. K. Staatsbahndirektion
Wien und zwar: Errichtungs von Wächterwohnhaus-Anlagen und Vergrößerung von
bestehenden einstöckigen Wächterhäusern in der Strecke Sigmundsherberg–Allentsteig der Linie
Wien–Eger. Angebote bis spätestens 22. Juni 1909, 12 Uhr, an die vorgenannte Direktion
(Gruppe IV der Abteilung für Bahnerhaltung und Bau, VI. Bürgerspitalgasse No. 29, 1. Stock).
Näheres ebendort und beim Reichsanzeiger.
Geschäftliche Mitteilungen.
„Einzahlung von Patentamtsgebühren im Postscheckverkehr“
von Patentanwalt Dr. L. Gottscho, Berlin.
Auf eine Anfrage betreffs des Tages, der bei der Einzahlung von patentamtlichen Gebühren
durch die Einrichtungen des Postscheckverkehrs als Tag der Zahlung gilt, erwiderte der
Präsident des Patentamtes dem Verfasser das folgende:
Bei Einzahlung von Gebühren im Postscheckverkehr gilt als Zahlungstag im Sinne des § 9 des
Patentgesetzes:
a) bei Einzahlungen mittels Zahlkarte der Tag, an dem die Aufgabe des Geldes bei der Post
erfolgt ist,
b) bei Einzahlungen mittels Ueberweisungen der Tag, an dem die Ueberweisung dem Postscheckamt
zugeht, bei dem der Einzahler sein Konto hat.
Erfolgt die Einzahlung mittels Ueberweisung oder Postscheck, so ist lediglich die fällige
Gebühr zu überweisen. Bei Einzahlung durch Zahlkarte sind neben dem fälligen Betrag
noch die in § 9 II und 4 der Postscheckordnung festgesetzten Gebühren zu entrichten.
Ich bemerke jedoch, dass die vorstehende Auskunft nur unverbindlich erteilt werden kann,
da die Entscheidung hinsichtlich der Rechtzeitigkeit und Vollständigkeit der
Gebührenzahlungen bei den rechtssprechenden Instanzen des Patentamtes liegt.“
Es erscheint also auch bei befristeten Zahlungen an das Patentamt möglich, die bequemen
Hilfsmittel des Postscheckverkehrs (Zahlkarte bezügl. Ueberweisungsformular) zu verwenden.
Bekanntlich gilt eine Taxe beim Patentamt als noch rechtzeitig eingegangen, wenn sie an dem
letzten Tage der betr. Frist bei irgend einem deutschen Postamt in bat eingezahlt wird. Die
gleichen Grundsätze gelten bei Zahlkarte und Postschecküberweisung. Der Tag, an dem (bei
Zahlkartenbenutzung) die Aufgabe des Geldes bei der Post erfolgt bezw. der Tag, an dem die
Ueberweisung dem betr. Postscheckamt zugeht, gilt als Tag, an welchem die betr. Zahlungen
geleistet sind. Es ist zu hoffen, daß der Auffassung des Präsidenten sich auch die
rechtssprechenden Instanzen im Patentamt anschließen, so daß die Erleichterung des
Postscheckverkehrs später auch bei sehr eiligen Zahlungen an das
Patentamt ohne Bedenken von jedermann benutzt werden können. Das Patentamt hat das
Postscheckkonto No. 2. Eine intensive Benutzung des Postscheckverkehrs bei Zahlungen an das
Patentamt liegt bekanntlich ebensosehr im Interesse des Amtes, als auch in dem der
Allgemeinheit.
–––––
☛ Die beigefügten Prospekte der Firmen: Deutsche
Edison-Akkumulatoren-Company G. m. b. H., Berlin und Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H., Berlin empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser angelegentlichst.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Bergbau-Unternehmungen in Mexiko.
Das vor einiger Zeit erschienene, von dem Finanz- und Handelsministerium (Secretaria de
Hacienda) in Mexiko herausgegebene „Boletin de Estadistica Fiscal“ für Oktober 1908
enthält eine statistische Zusammenstellung der „Propriedades Mineras“ in der Republik
Mexiko, die ein deutliches Bild von der außerordentlichen Ausdehnung der mexikanischen
Bergwerks-Industrie gewährt.
Unter „Propriedades Mineras“ versteht die amtliche Statistik sämtliche staatlich
konzessionierten Bergwerksunternehmungen – mögen sie im Betriebe sein oder nur Rechtstitel
auf zu bearbeitende Minenländereien darstellen –, welche staatlichen Abgaben unterworfen
sind.
Für die verschiedenen Mineralien bestanden Bergbauunternehmungen in folgender Zahl (und
Ausdehnung in Hektaren):
Gold 1810 (26357,62), Gold und Silber 9089 (102602,43), Silber 6116 (55309,09),
Gold, Silber und Kupfer 3271 (86424,29), Gold, Silber und
Blei 1852 (25592,72), Gold und Kupfer 367 (5492,82), Silber und Kupfer 1323 (22017,35), Silber, Kupfer und Blei 455 (7251,22), Silber und Blei 4386 (51858,58), Silber und Manganmetall 5 (67), Silber und Quecksilber 5 (59,58), Antimon 93 (1702,62),
Schwefel 75 (1953,93), Wismut 1 (24), Kupfer 1448 (33065,90), Kupfer und Eisen 252 (5844,09), Kupfer und Blei 41 (765,15), Zinn 51 (677),
Granaten und Turmaline 5 (12), Eisen 404 (14928,40),
Manganmetall 16 (276), Quecksilber 134 (3735,37), Nickel und
Kobalt 1 (3), Opale 17 (97,75), Blei 135 (2077,73), Steinsalz 7 (184), Tellur 1 (12), Türkisen 1 (3), Zink
105 (1392,72).
Auf die einzelnen Staaten der Republik verteilen sich die Bergwerksunternehmungen nach
Zahl (und Ausdehnung in Hektaren) wie folgt:
Aguas Calientes 278 (1857,86), Durango 4248 (39773,01), Guanajuato 1220 (17518,76), Hidalgo 1046 (10224,02), Mexiko 772
(11590,70), Morelos 57 (810,76), Puebla 267 (7829,84), Queretaro 132 (1836,87), San Louis Potosí 591 (10408,12), Tlaxcala 1 (4), Zacatecas 2033 (18312,67),
Coahuila 741 (11253,31), Chihuahua 5088 (73490,68), Nuevo Leon 931 (15148,28), Sonora 5315 (127094,30), Tamaulipas 157
(1989,49), Veracruz 88 (2426,46), Baja California 826 (8245,18), Colima 33
(894,64), Chiapas 35 (866,27), Guerrero 1035 (18556,50), Jalisco 1932
(17180,04), Michoacan 640 (13744,20), Oaxaca 1996 (19539,32),
Sinaloa 1578 (15052,68), Tepic 426 (4139,45).
Es befanden sich also Ende Oktober 1908 in der Republik Mexiko insgesamt 31466
Bergwerksunternehmungen mit einem Areal von 449786,86
Hektaren. Ueber die inzwischen eingetretenen Veränderungen liegen statistische Daten nicht
vor, doch ist wegen des niedrigen Standes der Silberund Kupferpreise anzunehmen, daß sich
die Zahlen etwas verringert haben dürften.
(Bericht des Kais. Konsulats in Mexiko.)
Die Lage der schottischen Eisen- und Stahlindustrie 1908.
Daß die mißliche Lage des schottischen Schiffbaues im Jahre 1908 einen sehr ungünstigen
Einfluß auf die Stahl- und Eisenindustrie Schottlands haben mußte, ist nur natürlich. Auch
der schon im Jahre 1907 gänzlich daniederliegende Hausbau zeigte innerhalb des Jahres 1908
keine Wendung zum Besseren.
Textabbildung Bd. 324
Die Stahlproduktion im
Jahre 1908 ist bedeutend zurückgegangen. Keins der Werke war auch nur annähernd voll
beschäftigt, hingegen waren Arbeitseinstellungen und Einschränkungen für längere oder
kürzere Zeit mehrfach zu verzeichnen. Die Löhne und auch die Kohlenpreise erlitten
stufenweise Herabsetzungen. Die Preise für Stahlplatten, die erst Ende Dezember 1907 um 10/–
ermäßigt worden waren, erfuhren im März eine weitere Herabsetzung um 5/– pro Tonne, der ein
ebensolcher Preisnachlaß im Juni folgte. Jedoch auch diese Preisreduktion konnte neue Orders
in größerem Maße nicht herauslocken. Eine leider schnell vorübergehende Besserung trat dann
im September ein, die Preise wurden infolgedessen um 5/– erhöht, doch hielt die Nachfrage
nicht an. Immerhin war die Lage am Ende des Jahres 1908 etwas günstiger und entschieden
aussichtsreicher als am Schlüsse des Vorjahres.
Die folgenden Zahlen zeigen die Preise für Platten und Winkel während der letzten fünf
Jahre:
Schiffsplatten
Kesselplatten
höchste
niedrigste
höchste
niedrigste
1908
£
6.
12.
6
6.
2.
6.
7.
7.
6
6.
17.
6
1907
„
7.
17.
6
6.
12.
6
8.
12.
6
7.
7.
6
1906
„
7.
17.
6
7.
2.
6
8.
7.
6
7.
12.
6
1905
„
7.
2.
6
5.
17.
6
7.
12.
6
6.
7.
6
1904
„
5.
15.
–
5.
10.
–
6.
5.
–
6.
–.
–
Winkel
höchste
niedrigste
1908
£
6
5.
–
5.
15.
–
1907
„
7.
10.
–
6.
5.
–
1906
„
7.
10.
–
6.
15.
–
1905
„
6.
15.
–
5.
7.
3
1904
„
5.
5.
–
5.
–.
–.
Schmiedeeisen. Die Schmiedeeisenfabrikanten litten in ganz ähnlicher Weise wie die
Stahlfabrikanten und infolge der gleichen Ursachen. Auch sie konnten meistens nur kleine
Aufträge für den augenblicklichen Bedarf sichern. Die Nachfrage seitens des heimischen
Marktes war schwach, ein gewisser Absatz liess sich für Australien, Neuseeland und Südafrika
erzielen, dagegen ließ das Geschäft mit Kanada sehr zu wünschen übrig. Allgemein klagt
man in dieser Branche über Preisrückgang und minimalen Verdienst.
Roheisen. Die starken Einschränkungen in der Stahl- und Eisenproduktion wirkten sehr dämpfend
auf das Roheisengeschäft von 1908, und wenn die Preise nicht in demselben Maße wichen, wie
dies bei ähnlichen Krisen der Fall war, so lag dies hauptsächlich daran, daß die Produktion
sich der geringen Nachfrage gut anpaßte. Der Export war zeitweise ziemlich gut zu nennen,
doch blieb die Ausfuhr nach Nordamerika weit hinter der des Vorjahres zurück; die Auflösung
des deutschen Roheisensyndikats beschränkte während der letzten Monate den Absatz nach
Deutschland, das bis dahin ein verhältnismäßig guter Abnehmer war. In statistischer Hinsicht
ist die Lage des Glasgower Roheisenmarktes befriedigend. Wenn auch die Vorräte gegen Ende
des Jahres etwas anwuchsen, so sind sie immerhin klein im Vergleiche zu früheren Jahren und
dürfen bei einem plötzlich eintretenden Mehrbedarfe kaum genügen.
Für 1908 stellten sich die Roheisenpreise, wie folgt:
Schottische
Cleveland
Cumberland
Warrants
Preis zu Beginn des Jahres
57/6
48/4½
56/4½
Höchster Preis
57/6
56/6
65/4½
Niedrigster Preis
54/1½
47/6
56/9
Schlußpreis
55/1½
49/1
57/6.
Für die letzten fünf Jahre waren die höchsten und niedrigsten Preise folgende:
Schottische
Cleveland
Cumberland
Warrants
höchste
niedrigste
höchste
niedrigste
höchste
niedrigste
1908
57/6
54/1½
56/6
47/6
65/4½
56/9
1907
69/6
57/6
62/9
48/5½
80/9
65/9
1906
68/6
55 –
63/6
47/2½
81/4
62/4½
1905
58/9
49/4½
55 –
45/3
72/6
55/3
1904
53/9
49/9
5½
41/8
57/–
52/6.
Textabbildung Bd. 324
Aus folgendem ergibt
sich die Erzeugung, der Verbrauch und die Ausfuhr von schottischem Roheisen im Jahre 1908
(und 1907) in Tonnen:
Erzeugung laut Angabe der Fabrikanten 1230191 (1403447), Verbrauch in den Gießereien 183410
(170225), Verbrauch in den Walz- und Stahlwerken 644217 (827467), Ausfuhr nach dem Auslande
142830 (227492), Ausfuhr küstenweise 163619 (165216), per Eisenbahn nach England 6113
(7552), Verbrauch und Ausfuhr 1140189 (1379952), Vorräte von Roheisen am 31. Dezember 186045
(96043).
Die Anzahl der Hochöfen, welche am 31. Dezember in Betrieb waren, belief sich 1908 (1907) auf
38 (41) gewöhnliches Erz und 40 (35) Hämatiterz verarbeitende Werke.
Die Durchschnittsanzahl der während des Jahres in Betrieb gewesenen Hochöfen war für 1908
75,95 und für 1907 90,14.
Die Durchschnittserzeugung pro Hochofen und pro Woche belief sich im Jahre 1908 auf 311
Tonnen und 1907 auf 298 Tonnen.
Der Gesamtverbrauch von Roheisen in Schottland 1908 (und 1907) betrug: Schottisches Eisen
827627 (997692) Tonnen, Englisches Eisen (Westküste) 106500 (131500) Tonnen, Englisches
Eisen (Ostküste) 473500 (532000) Tonnen, zusammen 1407627 (1661192) Tonnen.
Die Ausfuhr von schottischem Roheisen verteilt sich 1908 (und 1907) nach Tonnen auf die
einzelnen Länder, wie folgt:
Frankreich 2410 (2516), Deutschland, Oesterreich und Holland 20439 (29714), Belgien, Dänemark
und Skandinavien 9291 (9161), Spanien und Portugal 2844 (2754), Rußland 429 (1050), Italien
29679 (23412), Vereinigte Staaten von Amerika 5468 (59199), Kanada 12506 (37068), Australien
und Indien 46178 (44426).
(Aus einem Berichte des Kais. Konsulats in Glasgow)
Werkzeugmaschinen-Industrie in den wichtigsten Ländern
West-Europas.
Das Bureau of Manufactures des Regierungs-Departements für Handel und Arbeit in Washington
hat die Berichte des Spezialagenten Garden über die Werkzeugmaschinen-Industrie in
Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Italien und Großbritannien in einer Denkschrift mit
dem Titel „Machine Tool Trade“ veröffentlicht. Die Berichte enthalten Schilderungen
über die Lage der Industrie auf Grund eigener Anschauung des Verfassers gelegentlich
einer Reise durch die erwähnten Länder in den ersten neun Monaten des Jahres 1908.
Die Druckschrift kann deutschen Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die
Anträge sind an das Reichsamt des Innern, Berlin W. 64, Wilhelmstraße 74, zu richten.
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung von eisernen Brücken nach Bulgarien. Vergebung durch die
Generaldirektion für Wege und Bauten, Abteilung für Brücken und Chausseen in Sofia, am 5.
Juli 1909: Lieferung und Montage der oberen Eisenkonstruktionen zu drei Brücken von 11,97 bezw. 20,10 und 11,97 m Öffnung über den Fluß Tschai in Stanimaka Ungefähres
Gewicht: 70 Tonnen. Zur Bewerbung werden nur Fabriken zugelassen, die sich speziell mit der
Herstellung eiserner Konstruktionen befassen, sowie Firmen, mit denen sich solche Fabriken
solidarisch erklären. – Kaution: 2000 Frcs. – Die Angebote müssen die Aufschrift tragen:
„Angebot für die Lieferung und Montierung der oberen Eisenkonstruktionen zu Brücken
über den Fluß Tschai in Stanimaka.“ Übernahmebedingungen und Zeichnungen sind bei
der- obengenannten Generaldirektion für 5 Frcs. erhältlich.
Einrichtung einer Wasserleitung für Chandernagor (Bengalen).
Arbeiten und Lieferungen in zwei Losen; vorläufige Kaution: 5000 Frcs. und 3000 Frcs.
Vergebung am 3. August 1909 im Office colonial, Palais-Royal, galérie d'Orléans in Paris.
(Moniteur des Intérêts Matériels.)
Kanalisation usw. in Astrachan (Russland). Vergebung 1./14.
September 1909 durch das Stadtamt (Gorodskaja Uprawa) in Astrachan. Ausführung der
Kanalisation, des Umbaues der Wasserleitung und des Baues von Schlachthäusern. Die Arbeiten,
für die der Stadt Astrachan eine Anleihe von 5 Mill. Rbl. genehmigt worden ist, können
einzeln oder zusammen vergeben werden. Nähere Auskunft erteilt das genannte Stadtamt.
Geplante Anlage einer elektrischen Straßenhahn in Germiston
(Britisch-Südafrika). Die nahe bei Johannesburg gelegene Stadt Germiston
beabsichtigt, die seither pachtweise vergebene elektrische Beleuchtung auf eigene Rechnung
zu
Textabbildung Bd. 324
übernehmen, sowie eine elektrische Straßenbahn anzulegen. Mit der Ausarbeitung der
nötigen Pläne ist der Dozent für Elektrotechnik am „University College“ in
Johannesburg betraut worden. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Johannesburg.)
Lieferung eines Panzerautomobils nach der Türkei, an die
Verwaltung der Hedschasbahn in Konstantinopel. Die Bedingungen können bei der genannten
Verwaltung eingesehen werden. Termin noch unbekannt.
Absatzgelegenheit für Eisenbahn-Postwagen in Spanien. In dem am 4.
Juni 1909 von den spanischen Kammern angenommenen Gesetze zur Neuordnung des Post- und
Telegraphenwesens ist ein Kredit von 2805000 Peseten ausgesetzt zur Anschaffung von 158
Eisenbahnwagen für den Dienst der Post auf den Eisenbahnen. Die Lieferung soll nach dem
Gesetze demnächst zur Ausschreibung gelangen.
Lieferung von Werkzeugen und Geräten für die bulgarischen
Staatsbahnen. Vergebung durch die Bezirksfinanzverwaltung in Sofia am 29. Juni
1909. Anschlag 6268 fr., Kaution 315 fr. Nähere Bedingungen, Zeichnungen und Muster liegen
an genannter Stelle sowie in der Kanzlei der Bahnerhaltungsabteilung der Generaldirektion
der Eisenbahnen und Häfen aus.
Lieferungen von Eisenbahnmaterial nach Chile. a) bis 1. September
d. J. für die Eisenbahn Cabildo Pedegua: 1977 Tonnen Schienen von 10 m, 225 Tonnen Schienen
von 9,915 m, 141 Tonnen Schienen von 9,87 m, 150 Tonnen Schienenlaschen, 18 Tonnen große Nägel
(Bolzen) und 654 Tonnen Hackennägel. Angebote nimmt entgegen die Generaldirektion der
öffentlichen Arbeiten in Santiago, wo auch die Bedingungen eingesehen werden können.
b) Binnen 6 Monaten nach Annahme des bis zum 31. Juli 1 Uhr nachmittags der Generaldirektion der Staatsbahnen in Santiago
einzureichenden Angebots: 5 Tender für Lokomotiven. Als Sicherheit sind in der Hauptkasse
der Staatsbahnen oder bei einer Bank 2500 $ Gold (zu 18 d) zu hinterlegen. (Bericht des
Kais. Generalkonsulats.)
Lieferung von Räderversenkvorrichtungen für die K. K. Staatsbahnen
in Laun, Budweis und Floridsdorf: je eine kombinierte Räderversenkvorrichtung mit
elektrischem Antrieb, welche sich sowohl zum Ausbinden der einzelnen Räderpaare als auch der
Drehgestelle der Fahrbetriebsmittel eignet. Behelfe und Offertenformulare sind bei der K.,
K. Staatsbahndirektion in Prag, Abteilung IV, erhältlich oder können gegen Einsendung des
Portos mittels Post bezogen werden. Offerte mit Aufschrift „Offerte auf Lieferung der
Räderversenkvorrichtung“ ist bei der K. K. Staatsbahndirektion in Prag bis 1. August
1909, 12 Uhr mittags, einzubringen.
Lieferung von Stahlröhren nach Griechenland, an die Stadtverwaltung in
Patras, nebst Zubehör für die städtische Wasserleitung in Patras. Voranschlag 88000
fr. Bedingungen von der Stadtverwaltung in Patras erhältlich. Vergebung am 11. Juli 1909.
(Oesterr. Zentralanzeiger für das öffentliche Lieferungswesen.)
Lieferung von Metallmaterial nach der Türkei, für die Pulverfabrik in
Zeitun-Burnu. Vergebung durch die Großmeisterei der Artillerie in Konstantinopel.
Zu liefern sind:
Zink, Bleihüte, Stahl für Patronenrahmen und Federn dazu, Zink No. 6 in bekannten Größen,
Quecksilberstahl in verschiedenen Größen, Stahlklingen und -Bleche, Uhrfederstahl,
viereckige Stahlplatten, Stahl für Meißel, Morganziegel. Bewerber um die Lieferung haben
sich Montags und Donnerstags an den Konseil der Großmeisterei in Tophane zu wenden.
Sicherheitsleistung erforderlich.
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Kaskadenumformer nach den Patenten von Bragstadt und La Cour bauen
die Siemens-Schuckert Werke. Eine ausführliche Beschreibung dieser Maschinen liegt unserer
heutigen Nummer bei. Sie sei der besonderen Beachtung unserer Leser empfohlen.
Den weiter beigefügten Prospekt der Firma R. Wolf in
Magdeburg-Buckau empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser ebenfalls
bestens.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Die Lage der Eisen- und Stahlindustrie in Grossbritannien
1908.
Die Lage der Eisen- und Stahlindustrie Großbritanniens im Jahre 1908 war im allgemeinen zwar
durchaus nicht verzweifelt, aber doch auch nicht günstig. Die Preise gingen allerdings nicht
übermäßig zurück. Die bekannte Marke „Clevelandroheisen No. 3“ hielt den Preis sogar
unverändert und stand zeitweilig selbst etwas höher als zu Anfang des Jahres; Warrants über
dieses Eisen notierten Anfang und Ende 1908 etwa 49 Schilling für die Tonne.
Hämatitroheisen, dessen Verbrauch durch die Stagnierung der Schiffsbauindustrie besonders
beeinträchtigt wurde, verlor im Preise; ebenso sanken die Halbfabrikate aus Eisen und Stahl;
aber im ganzen und großen waren die Preiseinbußen nicht außerordentlich. Daß dies aber der
Fall war, beruhte hauptsächlich auf dem fortdauernden hohen Einstande der Rohmaterialien:
Erze und Kohlen, welch letztere erst im Herbste 1908 im Preise nachgaben. Die Produktion war
daher wenig lohnend. Die gegen Ende des Vorjahres ausgeblasenen Hochöfen wurden nicht wieder
in Brand gesetzt und es wurde die Erzeugung möglichst der eingeschränkten Nachfrage unter
Vermeidung jeder Ansammlung von Vorräten angepaßt. Kaum jemals waren im nordöstlichen
Industriebezirk Englands (Middlesborough) die sichtbaren Vorräte von Clevelandroheisen so
gering, wie in der Mitte von 1908, wo sie auf 48000 Tonnen sanken. Ende 1908 betrugen sie
auch nur 136314 Tonnen (47111 Tonnen mehr als Ende 1907), während sie Ende 1905 und 1906:
707342 und 538154 Tonnen betragen hatten. Auf der ganzen Linie ergab sich gegenüber dem
Vorjahr ein Rückgang in der Erzeugung, wie aus den nachstehenden Ziffern erhellt.
Die Produktion von Roheisen im Jahre 1908 (1907) betrug im nordöstlichen englischen
Industriebezirke nach Schätzung 3400000 Tonnen (3681748), im westlichen englischen
Industriebezirke nach Schätzung 850000 Tonnen (1308583), im schottischen Industriebezirke
1230191 Tonnen (1403447).
Im gesamten Vereinigten Königreiche wurden 1907 an Roheisen 9923856 Tonnen erzeugt.
Die Gesamtjahresziffer für 1908 liegt noch nicht vor; doch unterliegt es keinem Zweifel, daß
sie hinter der für 1907 beträchtlich zurückbleiben wird.
Im nordöstlichen Industriebezirke von England wurden an fabriziertem „Eisen“
(Schienen, Platten, Stangen usw.) erzeugt: 1906: 70893 Tonnen, 1907: 67312 Tonnen, 1908:
40702 Tonnen.
Es hat sich also eine weitere beträchtliche Abnahme der Produktionsziffer, die 1883: 657593
Tonnen betragen hatte, ergeben, eine Abnahme, welche allerdings hauptsächlich auf die immer
mehr zunehmende Verdrängung von „Eisen“ durch „Stahl“ zurückzuführen ist. Aber
auch die Stahlproduktion ist zu zurückgegangen.
In dem genannten Industriebezirke wurden an Stahl erzeugt: 1906: 1704453 Tonnen, 1907:
1749347 Tonnen, 1908: 1580000 Tonnen.
Unter den Stahlwerken waren die Fabriken von Eisenbahnmaterial (Schienen usw.) leidlich,
namentlich fürs Ausland, beschäftigt, obgleich die Preise, und zwar für schwere
Stahlschienen, von 6 1/4 £ pro Tonne zu Anfang des Jahres auf 5
½ £ am Ende des Jahres zurückgingen. Am schwersten litten die Werke für Schiffsbaumaterial.
Stählerne Schiffsplatten,
Textabbildung Bd. 324
die
schon 1907 von 7½ £ auf 6½ £ pro Tonne gefallen waren, sanken weiter auf 6 £. Schmiedeeisen
in Stangen ging von 7½ £ auf 7 £ pro Tonne zurück.
Der Außenhandel gestaltete sich, wie folgt:
Ausfuhr von Roheisen einheimischer Erzeugung: 1908: 1295767 Tonnen im Werte von 4101590 £,
1907: 1942335 Tonnen im Werte von 7195540 £, 1906: 1662820 Tonnen im Werte von 5807450 £.
Davon gingen nach Deutschland: 1908: 270886 Tonnen im Werte von 762909 £, 1907: 412495
Tonnen im Werte von 1232006 £, 1906: 299875 Tonnen im Werte von 836969 £.
Einfuhr von Roheisen (hauptsächlich schwedisches Holzkohleneisen) 1908: 67791 Tonnen im Werte
von 363084 £, 1907: 103297 Tonnen im Werte von 547855 £, 1906: 89254 Tonnen im Werte von
484204 £.
Ausfuhr von anderem Eisen als Roheisen, von Stahl und von Waren aus Eisen oder Stahl
(einheimische Erzeugung): 1908: 2905209 Tonnen im Werte von 3209892 Tonnen im Werte von
39367846 £, 1906: 3019380 Tonnen im Werte von 34033145 £.
Einfuhr von anderem Eisen als Roheisen, von Stahl und von Waren aus Eisen oder Stahl: 1908:
1051233 Tonnen im Werte von 7316571 £, 1907: 832175 Tonnen im Werte von 6667322 £, 1906:
1126478 Tonnen im Werte von 7875548 £.
Danach hat sich 1908 die Einfuhr von Eisen, Stahl und Waren daraus, die 1907 sehr
zurückgegangen war, wieder gehoben und die britische Handelsbilanz in dieser Warengruppe
wieder etwas ungünstiger gestaltet.
Es mag noch hervorgehoben werden, daß unter den in die genannte Gruppe fallenden Erzeugnissen
Weißblech (verzinntes Blech) und verzinktes Blech von der allgemeinen Depression nicht
betroffen wurden. Die Weißblechwerke erfreuten sich einer Fortsetzung der günstigen Lage,
die für sie schon seit mehreren Jahren besteht, wenngleich sich ein geringer Rückgang in der
Ausfuhr gegen das Jahr 1907 ergab, welches außerordentlich vorteilhaft gewesen war. Die
Preise hielten sich mit geringen Schwankungen auf der Höhe von 12 Schilling für die
Kiste (Marke I C 20 + 14,112 Bleche 108 Pfund englisch). Die
Werke waren im vollen Gange. Das gute Verhältnis zu den Arbeitern erlitt keine Störung. Die
besten Abnehmer sind die Vereinigten Staaten von Amerika, die trotz der dortigen
Handelskrisis flott weiter kauften.
Es wurden ausgeführt: 1908: 403007 Tonnen im Werte von 5480993 £, 1907: 405328 Tonnen im
Werte von 5917104 £, 1906: 374802 Tonnen im Werte von 4936868 £; davon nach den Vereinigten
Staaten: 1908: 60602 Tonnen im Werte von 885359 1907: 58920 Tonnen im Werte von 833880 £,
1906: 61518 Tonnen im Werte von 797064 £.
Auch die Fabriken von verzinktem (galvanischem) Blech erfreuten sich einer günstigen Lage.
Ihre Ausfuhr ging zwar von 467889 Tonnen (6882603 £) im Jahre 1907 auf 390281 Tonnen
(5428406 £) im Jahre 1908 zurück. Sie waren aber infolge eines zwischen ihnen bestehenden
Kartells imstande, auf lohnende Preise wenigstens im Inlande zu halten und einem
wechselseitigen Unterbieten vorzubeugen.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in London.)
Vergebung von Lieferungen in der Türkei.
Der Verwaltungsrat der Türkischen Staatsschuld (Dette Publique Ottomane) hat kürzlich ein
Reglement ausarbeiten lassen, nach dem in Zukunft bei der Vergebung von Lieferungen und
Aufträgen aller Art verfahren werden soll. Ueber den Inhalt des Reglements ist folgendes zu
bemerken:
Es werden zunächst unterschieden:
1. öffentlich ausgeschriebene Lieferungen;
2. unter der Hand (auf Grund gegenseitiger Uebereinkunft) zur Vergebung
kommende Lieferungen:
3. einfache Ankäufe gegen Faktura,
Die unter 2 genannte Art der Vergebeng soll insbesondere bei solchen Lieferungen zur
Anwendung kommen, die ihrer Natur nach sich nicht zur öffentlichen Ausschreibung eignen
(weil ihr Gegenstand z.B. eine patentierte Erfindung oder ein
Textabbildung Bd. 324
Kunsterzeugnis ist, oder weil zur Ausführung der Lieferung bestimmte, an gewisse
Personen, Firmen oder Oertlichkeiten geknüpften Vorbedingungen vorhanden sein müssen), oder
bei denen die öffentliche Ausschreibung zu einem Ergebnis nicht geführt hat (Art 17 des
Reglements).
Auf die unter 3 bezeichnete Art werden kleinere Aufträge im Höchstwerte von 1000 Piastern
(Art. 18) vergeben.
Von allgemeinerem Interesse sind die Bestimmungen, die für die öffentlich ausgeschriebenen
Lieferungen gelten (Art. 2–16). Die wichtigsten davon sind folgende:
Für jede öffentliche Ausschreibung wird ein besonderes Lastenheft herausgegeben, aus dem alle
näheren Bedingungen über Art und Gegenstand der Lieferung oder der Arbeit, über Preise, etwa
vorzulegende Warenproben und dergleichen zu ersehen sind. Die Stellen, bei denen diese
Lastenhefte eingesehen werden können, werden ebenso wie die Submissionsorte und Termine, die
Art und der ungefähre Umfang der Lieferungen und Arbeiten, die Höhe der Kautionen und die
bei der Bewerbung etwa vorzulegenden Schriftstücke vorher, und zwar mindestens 20 Tage vor
dem Submissionstermine, öffentlich bekannt gegeben.
Angebote müssen stets von einer, zunächst vorläufig hinterlegten Sicherheitsleistung
begleitet sein, deren Betrag durch das Lastenheft bestimmt, im allgemeinen aber halb so groß
ist, als der der endgültigen Sicherheitsleistung. Der Hinterlegungsschein ist dem Angebote
beizufügen. Dem Bewerber, dem der Zuschlag erteilt ist, wird der Hinterlegungsschein mit
einer Angabe über die Höhe der von ihm nunmehr endgültig zu leistenden Sicherheit, die
mindestens 10% des Submissionspreises betragen muß, zurückgestellt. Die übrigen Bewerber
erhalten ihren Hinterlegungsschein mit einem Annullierungsvermerk zurück.
Die Bewerbungen haben stets in schriftlicher Form, entsprechend dem jedem Lastenheft
beigefügten Muster zu erfolgen. Die Eingaben sind – unter verschlossenem Umschlag unter
Beifügung der erforderlichen Schriftstücke, insbesondere des erwähnten Hinterlegungsscheins
– entweder mittels eingeschriebenen Briefes an den Präsidenten der „Commission des
Marches“ bis spätestens zu dem dem Submissionstermien vorhergehenden Tage zu richten
oder aber persönlich vom Bewerber oder seinem Vertreter am Submissionstage in öffentlicher
Sitzung zu überreichen.
Der Submissionstermin wird von der genannten „Comission de Marchés“ unter Vorsitz des
Präsidenten derselben öffentlich abgehalten. Der Zuschlag erfolgt, vorbehaltlich der
Genemigung der General-Direktion, in der Regel im Termine selbst nach Oeffnung und Verlesung
der Angebote an denjenigen Bewerber, der das günstigste Gebot gestellt hat. Nach
Verkündigung des Zuschlages sind Uebergebote unzulässig.
Ein Abdruck des Reglements kann deutschen Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt
werden. Die Anträge sind an das Reichsamt des Innern, Berlin W. 64, Wilhelmstraße 74, zu
richten. (Bericht des Kaiserl. General-Konsuls in Konstantinopel.)
Weiterbau der Araraquara-Eisenbahn in Brasilien.
Die Araraquara-Eisenbahngesellschaft (Cia. Estrada de Ferro de Araraquara) ist zur Zeit im
Begriff, auf Grund der ihr vom Staate São Paulo erteilten Konzession ihre Hauptstrecke von
dem bisherigen Endpunkt Ribeirāozinho nach São José do Rio Preto zu verlängern. Von der etwa
150 km betragenden Gesamtstrecke sind bisher 35 km fertiggestellt.
Im „Diario Offical“ der brasilianischen Union ist ein Dekret des Bundespräsidenten vom
24. Dezember v. Js. veröffentlicht worden, wonach der genannten Gesellschaft für 90 Jahre
das ausschließliche Recht zum Baue und Betriebe und zur Nutznießung einer Eisenbahn von 1 m
Spurweite erteilt wird, die von dem erwähnten Orte São José do Rio Preto ausgehend über São
S. Francisco de Sales im Staate Minas Geraes nach Jatahy im Staate Goyaz führt.
Das Dekret bestimmt u.a. folgendes: Der endgültige Bauplan ist abschnittsweise für Strecken
von mindestens 100 km der Regierung zur Genehmigung vorzulegen. Innerhalb eines Jahres von
dem Tage ab, an dem der zwischen der Bundesregierung
Textabbildung Bd. 324
und der Eisenbahngesellschaft über die Konzessionserteilung abzuschließende Vertrag
unterzeichnet worden sein wird, soll die Gesellschaft der Regierung eine Gesamtübersicht
über die Linienführung vorlegen. Für die Vorlegung der einzelnen Abschnitte des Bauplans
sind gleichfalls bestimmte Fristen festgesetzt. Der erste Abschnitt soll innerhalb 2 Jahre
vom Tage der Unterzeichnung des Vertrags ab vorgelegt werden. Mit dem Baue der genehmigten
Strecken soll innerhalb sechs Monate nach Erteilung der Genehmigung begonnen werden.
Der Abschluß des in dem Dekret in Aussicht genommenen Vertrags ist, soviel bekannt geworden,
am 16. März d. Js. erfolgt.
Wie sich aus dem Geschäftsberichte der Araraquara-Eisenbahngesellschaft für das Jahr 1908
ergibt, hat die Gesellschaft die Absicht, später die Bahn von Jatahy bis nach Cuyaba, der
Hauptstadt des Staates Matto Grosso, weiterzuführen. Die Herstellung eines Schienenweges
nach Cuyba war früher auch von der Noroestedo Brazil-Eisenbahn in Aussicht genommen.
(Bericht des Kais. Konsulats in São Paulo vom 17. April 1909.)
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Bau einer neuen Eisenbahnstrecke im Staate São Paulo. Laut Dekret
des Staatspräsidenten von São Paulo (Brasilien) erhielt der Ingenieur Francisco Hörnern de
Mello in Itatiba, Staat São Paulo, oder eine etwa von ihm zu gründende Gesellschaft die
Konzession für den Bau und die Ausnutzung einer Eisenbahnlinie, welche die Stadt Bebedouro
mit dem Orte Monte Azul verbindet. Der Bau der Eisenbahn soll innerhalb sechs Monate nach
dem Tage der Veröffentlichung des Dekrets (6. Mai 1909) begonnen und innerhalb zweier Jahre
nach dem Tage, an dem die Genehmigung der Pläne durch die Regierung erfolgt ist,
fertiggestellt werden. Der von Monte Azul in gerader Linie etwa 18 km entfernte Ort
Bebedouro ist Endstation einer Linie der Paulista-Bahn. Die Kosten für den Bau der Bahn sind
auf 550: 000 $ 000 veranschlagt worden. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in São Paulo.)
Lieferung von Luftpumpen, Reservoiren, Unterlagsplatten und Nägeln nach
Bulgarien, an die Bezirksfinanzverwaltung in Sofia. 1. Vergebung am 5. Juli 1909.
Lieferung von 2 Luftpumpen, 4 Reservoiren und Zubehör. Anschlag 10000 Fr., Kaution 500 Fr.
Die Bedingungen usw. können an der genannten Stelle sowie in der Kanzlei der
Bahnerhaltungsabteilung der Generaldirektion der Staatseisenbahnen und Häfen eingesehen
werden. 2. Vergebung 9. Juli 1909. Lieferung von Unterlagplatten und Splinten. Anschlag
5992,10 Fr., Kaution 300 Fr. Die Bedingungen usw. können
im Materialienbureau der Generaldirektion der Staatseisenbahnen und Häfen sowie bei den
bulgarischen Handels- und Industriekammern eingesehen werden. 3. Vergebung am 10. Juli 1909.
Lieferung von Nägeln und Nieten. Anschlag 19968,35 Fr.,
Kaution 1000 Fr. Die Bedingungen usw. können im Materialienbureau der Generaldirektion der
Staatseisenbahnen und Häfen sowie bei den bulgarischen Handels- und Industriekammern
eingesehen werden.
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Geschäftliche Mitteilungen.
Im April d. J. fand die offizielle Abnahme der neuen hydro-elektrischen
Kraftstation statt, welche die Stockfors Aktiebolag
Kymmene am Fluß bei Klåsarö in Finnland errichtet hat.
Die Anlage ist baulich für 5 Maschienensätze eingerichtet, von denen zunächst nur 3
ausgeführt sind.
Die Turbinen sind vierfache Francisturbinen auf horizontaler Welle konstruiert für eine
Normalleistung von je 630 PS. bei 125 Minutendrehungen, ausgeführt von der Firma Briegleb, Hansen & Co. in Gotha
und direkt gekuppelt mit Dreiphasen-Generatoren, geliefert von der Allmänna svenska elektriska Aktiebolaget in Vesterås.
Das Nettogefälle beträgt 3,8 m und die Turbinen charakterisieren sich hieraus als starke
Schnelläufer. Die Leistungsbestimmung geschah unter Zugrundelegung eines Wirkungsrades der
Generatoren von 91% bei cos. φ = 0,81. Die Wirkungsgrade der Turbinen ergaben sich hierbei
zu 79% bei voller Beaufschlagung und zu 83% bei ¾
Beaufschlagung.
Die selbsttätigen Turbinenregler ergaben bei plötzlichem Uebergang von 1/4 Belastung zum
Leerlauf eine vorübergehende Geschwindigkeitsänderung von durchschnittlich 1½% und bei
plötzlichem Uebergang von ½ Belastung zum Leerlauf eine vorübergehende
Geschwindigkeitsänderung von durchschnittlich 3%.
Die Anlage dient dem Betriebe einer Holzschleiferei mittels elektrischer Kraftübertragung von
5500 Volt Spannung.
Die größten vorübergehenden Geschwindigkeitsänderungen, welche im normalen Fabrikbetriebe
beobachtet wurden, betrugen 2%.
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☛ Den beigefügten Prospekt der Maschinenfabrik Wiesche & Scharffe in Frankfurt a. M. empfehlen
wir der geneigten Beachtung unserer Leser bestens.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Die Eisenbahnen Grossbritanniens 1908.
Entsprechend der Lage von Handel und Wandel hat sich im Jahre 1908 für den Eisenbahnverkehr
in Großbritannien eine Abnahme ergeben. Die Bruttoeinnahmen von 51 britischen
Eisenbahngesellschaften betrugen nach einer Zusammenstellung der „Railway News“:
108571000 £ gegen 110987000 £ im Vorjahre, haben also eine Verminderung um 2416000 £
aufzuweisen. Die Abnahme entfällt auf den Güterverkehr, während der Personenverkehr nicht
gelitten hat, sondern sogar eine Zunahme zeigt. Der letztere Umstand erklärt sich dadurch,
daß in Zeiten wirtschaftlichen Niederganges der Personenverkehr erfahrungsgemäß zunächst
wenig beeinflußt wird; dazu kommt, daß die französischbritische Ausstellung, die im Sommer
1908 stattfand, den Eisenbahnen in Südengland erhöhten Personenverkehr zuführte.
Mit dem Rückgang der Bruttoeinnahmen hat sich auch der durchschnittliche Reingewinn der
Eisenbahngesellschaften weiter vermindert. Bei 15 der hauptsächlichsten englischen
Gesellschaften, für welche die Ausweise vorlagen, ist die Dividende von 4,2% im Vorjahre auf 3,7%
zurückgegangen. Der Ausfall würde noch größer gewesen sein, wenn es nicht den
Eisenbahngesellschaften, insbesondere in der zweiten Hälfte des Jahres, möglich gewesen
wäre, erheblich an Betriebskosten zu sparen. Diese Ersparnis wurde weniger infolge des
schließlich eingetretenen Rückganges der Kohlenpreise durch ökonomischere Handhabung des
Betriebsdienstes erzielt. Hierbei spielen die Verständigungen zwischen einzelnen
Gesellschaften zur Vermeidung unwirtschaftlichen Wettbewerbs eine große Rolle. Gerade im
Jahre 1908 machte die Erkenntnis, daß die Zersplitterung des britischen Eisenbahnwesens für
die Eisenbahngesellschaften sehr nachteilig sei, große Fortschritte. Verschiedene mehr oder
weniger enge Betriebsgemeinschaften kamen zustande, und dem Parlament wurden mehrere,
noch der Erledigung harrende Privatgesetzentwürfe vorgelegt, welche einen noch festeren
Zusammenschluß für einige Gesellschaften ermöglichen sollen.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in London.)
Die Asbest-Industrie im Gouvernement Orenburg.
Im Gouvernement Orenburg sind im vorigen Jahre reiche Asbest-Lagerstätten entdeckt
worden.
Die Lager sind im Kreise Orsk des Gouvernements Orenburg in zwei Rayons belegen. Der eine
Rayon, „Pejan-Tschin“ benannt, besteht aus 7 Landstücken von je 4 Quadratwerft
Umfang, im ganzen also 28 Quadratwerft. Der zweite Rayon, „Ak-Sigit“ benannt, besteht
aus 2 Landstücken, von welchen das erste aus 2 Grundstücken von 8 Quadratwerft, das zweite
aus 3 Grundstücken von 12 Quadratwerft Größe besteht. Die Gesamtfläche aller dieser
Lagerstätten umfaßt 48 Quadratwerft.
Die Asbestlager bilden im ersten Rayon Flötze von Serpentinstein inmitten von Kieselschiefer
und Porphyr. Die Flötze sind von zahlreichen Serpentinsteinadern durchzogen, welche Asbest
enthalten. Die Adern kommen unmittelbar an der Oberfläche vor, und sind an steinigen, von
Erde unbedeckten Stellen direkt sichtbar. Außer diesen Adern kommen auch Flötze von
Serpentinstein mit Serpentin-Asbest vor. Diese Adern haben eine verschiedene Länge, es gibt
kurze Adern von 50 Faden und lange bis auf 200 bis 300 Faden Länge. Die Arbeiten an der
Oberfläche und die ergrabenen Schürfungen und Schachte haben gezeigt, daß die Adern ohne
Abweichung in die Tiefe hinuntergehen. Der Durchschnittsgehalt an Asbest in der Ader beträgt
15%, an einzelnen Stellen bis 80%. Der Asbest ist sehr weich
Textabbildung Bd. 324
und gibt Asbestwatte. Seine Fasern sind sehr fest, die Farbe der Stücke ist olivgrün,
die Faser dagegen ist rein weiß. In der Tiefe steigt die Qualität des Asbests. Der zweite
Rayon ist in seinen Verhältnissen und dem Reichtum seiner Asbestadern ähnlich dem ersten und
enthält wahrscheinlich nicht geringere Vorräte von Asbest. Denselben Charakter haben auch
die anderen beiden Rayons, mit deren Schürfung man eben beschäftigt ist.
(Nach der Torg. Prom. Gaz.)
Bau eines elektrischen Kraftwerks für Neapel.
Das Kaiserliche Generalkonsulat in Neapel berichtet:
Durch das Gesetz vom 8. Juli 1904, betreffend die Schaffung einer Industrie in Neapel, war
als Mittel zur Erreichung des erstrebten Zweckes u.a. auch die Anlage eines großen
Elektrizitätswerks zur Lieferung billiger Antriebskraft vorgesehen worden. Die dazu
erforderliche Kraft sollte als Naturkraft aus den starken Quellen des Volturno geschöpft
werden. Der alsbaldigen Ausführung des Planes stellten sich insofern Schwierigkeiten in den
Weg, als sich ergab, daß die Besitzverhältnisse nicht völlig geklärt waren. Es wurden von
verschiedenen Seiten auf die Quellen Ansprüche erhoben und Rechte an ihnen geltend gemacht.
Erst nach langwierigen, hier nicht weiter interessierenden Verhandlungen zwischen den
Parteien und mit und unter den Selbstverwaltungsstellen und staatlichen Behörden ist es der
Gemeinde Neapel gelungen, die Quellen sich endgültig zu sichern. Vor kurzem ist ein
königliches DekretDekrekt veröffentlicht worden, welches endgültig die vielumstrittenen, für die im
Entstehen begriffene Industrie so außerordentlich wichtigen Kraftquellen Neapel zuspricht.
Es liegt folgender von dem städtischen Bauamt ausgearbeiteter Plan vor:
Das Wasser der Quellen, die zwischen den Orten Rachetta und Castellone Volturno in der
Provinz Campo Basso liegen, wird durch besondere Anlagen, darunter eine große Talsperre
gesammelt. Von dem Sammelbecken wird es vermittels eines offenen Kanals von 2500 m Länge und
einer dreifachen Druckwasserleitung auf die Wasserturbinen der Zentrale geführt, die am
Zusammenflusse des Rochettabachs mit dem Volturno gelegen sein wird. Durch die mit der
Turbine verbundenen Dynamos wird ein Dreiphasenstrom von 5000 Volt erzeugt, der durch die
Unformer eine Spannung von 45000 erhält, so daß eine elektrische Kraft von 10000 Kilowatt
gleich 16000 HP. erzeugt wird, die in einer 90 km langen Starkstromleitung nach Neapel
gelangt.
Die Leitung wird eine doppelte sein zu je 3 Drähten. Unterwegs werden in Zwischenstationen
Apparate zur Entladung der Ueberspannung aufgestellt.
In der Neapeler Empfangs- und Verteilungsstation findet eine Entspannung von 15000 Volt auf
6000 statt. Die Weitergabe erfolgt durch drei Hauptnetze. Eine Luftleitung dient zur
Ueberführung nach den Fabriken der Freizone, unterirdische armierte Kabel gehen in die
Stadt, eine zweite Freileitung ist vorgesehen zur Versorgung des Westens, wo bei Bagnoli
namentlich das in der Errichtung begriffene gewaltige Eisen- und Stahlwerk „Ilva“ als
Verbraucher in Betracht kommt.
Die Zentrale in Neapel wird mit einer Reserveanlage von 6000 HP. Kraftvermögen ausgerüstet
sein, um in den Zeiten gesteigerten Verbrauchs allen Anforderungen genügen zu können.
Die Ausarbeitung der Einzelheiten im vorgezeichneten Rahmen liegt der Azienda autonoma del
Volturno ob. An der Spitze des Generalrats steht der Bürgermeister.
Die Dauer der Bauausführung ist auf 3 Jahre veranschlagt.
Ob diese Frist nicht um ein erhebliches überschritten werden wird, ist allerdings eine offene
Frage.
Schwefellagerstätten in Transkaspien.
Die Tifliser Zeitung bringt die Nachricht, daß in der Gegend „Kyrk–Tschulba“ des
Kreises Aschabad in Transkaspien bei Schjich in freien Kreisländereien sich
Schwefellagerstätten befinden, deren Erze einen außerordentlich reichen prozentualen
Schwefelgehalt aufweisen sollen. Diese Lagerstätten
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sind sehr bequem für die Ausbeute, und bilden Hügel von 15 bis 20 Faden Höhe, und von
einem Umfange von 2 bis 3 Werft. Die Erze auf der Oberfläche haben 58 bis 62%
Schwefelgehalt. Die Menge an Erzen in diesem Hügel an der Oberfläche allein wird auf einige
Hundert Millionen Pud geschätzt. Versuche zur Ausbeutung dieser Schwefellagerstätten
erwiesen sich nach Ansicht der Korrespondenten bisher als erfolglos wegen Mangels an Mitteln
und Fachleuten. Gegenwärtig sind nun alle diese Lagerstätten von einer Gesellschaft
angekauft worden, die sich unter dem Namen einer Transkaspischen Gesellschaft,
„Schwefel“, gebildet hat und die in allernächster Zeit zur Ausbeutung der
Lagerstätten in weitestem Umfange zu schreiten beabsichtigt.
(Bach Torg, Prom. Gaz.)
Ausfuhr von Naphtha-Produkten aus Grosny im Jahre 1908.
Die Tätigkeit der Naphtharaffinerien in Grosny und die Ausfuhr von Naphthaprodukten aus
Grosny wies im Zusammenhange mit den hohen Erträgen der Ausbeute eine starke Belebung auf.
Mit der Eisenbahn wurden im Jahre 1908 an roher Naphtha und Motornaphtha 1368574 Pud, an
Petroleum und Motoröl (gereinigtem) 3201115 Pud, an ungereinigtem 105589 Pud, ungereinigtem
Benzin 2060283 Pud, gereinigtem 9549 Pud, von Naphtharückständen 27185099 Pud und an Ligroin
366207 Pud ausgeführt.
Auffallend ist es, daß trotz der hohen Akzise über 350000 Pud Ligroin, wahrscheinlich wohl
für Motore, ausgeführt wurden, während in früheren Jahren dieses Produkt nur in einer sehr
geringen Menge exportiert wurde. Die gesamte in den Fabriken bearbeitete und ausgeführte
Menge von Naphthaprodukten wurde durch Destillation aus einer Menge von 36856625 Pud roher
Naphtha gewonnen. (Nach Torg. Prom. Gazeta.)
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Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung von vier Waggonwagen nach Bulgarien, an die
Bezirksfinanzverwaltung in Sofia. Vergebung am 14. Juli 1909. Anschlag 14000 Fr,, Kaution
700 Fr. Die Bewerber müssen in besonderem Umschlag eine Bescheinigung einer
Eisenbahnverwaltung beilegen, wonach sie derselben Wagen zur Zufriedenheit geliefert haben.
Fabriken, welche für die bulgarischen Staatsbahnen bereits Wagen geliefert haben, sind von
dieser Bedingung befreit. Die in versiegeltem Umschlage einzureichenden Angebote müssen die
Aufschrift tragen: „Offerte zur Lieferung von Wagen für die bulgarischen
Staatseisenbahnen.“ Lieferungsbedingungen usw. sind bei der Generaldirektion der
bulgarischen Staatsbahnen erhältlich.
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Geschäftliche Mitteilungen.
Von der Akademie, Frankfurt a. M. Das neue Vorlesungs-Verzeichnis
für das am 26. Oktober beginnende Winter-Semester ist erschienen und zeigt wieder einen
weiteren Ausbau des Lehrplanes, besonders in Wirtschaftsgeographie, Mathematik und
Naturwissenschaften.
Die Gesamtzahl aller Vorlesungen ist auf 132 angewachsen. Hiervon entfallen 28 auf
Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsgeographie, 11 auf Rechtswissenschaft, 6 auf
Versicherungswissenschaft, Statistik und Soziale Medizin, 16 auf Handelswissenschaften 44
auf Philosophie, Geschichte, Kunstgeschichte, Geographie, Literaturgeschichte und neuere
Sprachen und 27 auf Mathematik, Naturwissenschaften und Technik.
Der Stundenplan ist so verteilt, daß den verschiedenen Wünschen möglichst Rechnung getragen
ist und auch den kaufmännisch Angestellten pp. ein lohnender Besuch der Vorlesungen in den
Abendstunden möglich wird.
Das ausführliche Vorlesungs-Verzeichnis ist von allen Frankfurter Buchhändlern zum ermäßigten
Preise von 10 Pfg. zu haben, sowie unentgeltlich beim Portier der Akademie; auf Verlangen
erfolgt auch kostenlose Zusendung durch die Quästur.
Neue Installations-Schalter. Unter der Bezeichnung
„Zeta-Schalter“ bringen die Siemens-Schuckert Werke Neukonstruktionen von
Installations-Schaltern auf den Markt.
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Die Zeta-Schalter, die als ein- und zweipolige Ausschalter und als einpolige
Umschalter gebaut werden, sind für Stromstärken bis zu 6 Ampere und für Spannungen bis zu
250 Volt verwendbar. Die Schalter sind zweiteilig, sie bestehen aus dem Schalterfuß und dem
Schalterkopf, eine Anordnung, die den Vorteil bietet, daß der Schalterfuß fertig montiert
werden kann, während der Schalterkopf erst nach Beendigung der gröberen Montage- und
Maurerarbeiten aufgesetzt werden kann. Näheres über diese neuen Schalter ist aus dem unserer
heutigen Auflage beiliegenden Nachrichtenblatt der Siemens-Schuckert Werke zu ersehen, auf
das wir unsere Leser besonders aufmerksam machen.
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Wirtschaftliche Rundschau.
Verband Deutscher Diplomingenieure.
Am Montag, den 28. Juni fand in Berlin die Gründung des Verbandes
Deutscher Diplomingenieure statt. In der Versammlung, die im Motivhaus stattfand,
waren anwesend zahlreiche Vertreter der Industrie, der Zivilingenieure, Privatarchitekten,
Patentanwälte, höhere Baubeamte der Staatsund Kommunalverwaltung; die technische Hochschule
war durch die Prof.: Dr. ing. Schlesinger, Obergetmann und Franz
vertreten. In der sehr anregend verlaufenen Diskussion wurden alle Gründe für und wider
einen derartigen Verband erörtert, und man gelangte schließlich zu dem Resultat, daß im
Hinblick auf die Vernachlässigung des Standes durch die Gesetzgebung der letzten Jahre, eine
Interessenvertretung nicht mehr länger entbehrt werden könne. Der neue Verein trat mit über
100 Mitgliedern in die Gründung ein und bezweckt unter Ausschluß aller parteipolitischen
Fragen einzig und allein die Wahrnehmung der Standesinteressen der
Diplomingenieure, von denen es heute schon ca. 15000 in Deutschland gibt. Der
Verband sucht diesen Zweck zu erreichen durch Förderung des Verständnisses in rechtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen unter seinen Mitgliedern, sowie durch Einwirkung auf die Gesetzgebung. Daneben sind Wohlfahrtseinrichtungen wie
Rechtsauskunftsstellen, Arbeitsnachweis usw. vorgesehen. Die vorgenommenen Wahlen hatten
folgendes Resultat: Dipl.-Ing. Dr. rer. pol. Alexander Lang,
Berlin, 1. Vorsitzender, Dr. ing. F. von Handorff, Mülheim
(Ruhr), 2. Vorsitzender. In Berlin, München, Frankfurt a. M., Essen, Dortmund, Hannover,
Dresden, Leipzig und anderen Hauptplätzen sind Bezirksverbände in Bildung begriffen. In den
nächsten Tagen wird der neue Verband mit einem Aufruf an die Oeffentlichkeit treten.
Die Geschäftsstelle des. Verbandes befindet sich: Berlin W., Uhlandstraße 25.
Erhöhung der Widerstandsfähigkeit von Eisen und Stahl.
Der Vizedirektor im Bureau für öffentliche Wege des Ackerbau-Departements der Vereinigten
Staaten von Amerika hat zum Teil erfolgreiche und in der Praxis verwertete Versuche über
Mittel zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit von Eisen und Stahl gegen die zerfressende
Wirkung der atmosphärischen Luft usw. angestellt, die sich teils auf Veränderungen in der
Herstellung des Eisens, teils auf Verwendung schützender Ueberzüge oder Anstriche
bezogen.
Die Ergebnisse eines Teiles dieser Versuche sind in einem Druckhefte mit dem Titel „The
Preservation of Iron and Steel“ veröffentlicht worden. Das Heft kann deutschen
Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind an das Reichsamt
des Innern, Berlin W. 64, Wilhelmstraße 74, zu richten.
Aenderung des französischen Berggesetzes.
Wie einem Berichte des Kaiserlichen Konsuls in Paris zu entnehmen ist, hat die
Deputiertenkammerkommission für das Bergwesen in ihrem am 13. Mai d. Js. im Druck verteilten
Bericht in Uebereinstimmung mit der Regierung und den Deputierten, die in den letzten Jahren
Gesetzvorschläge zur anderweiten Regelung des Bergwesens eingebracht haben, sich dahin
ausgesprochen, daß das grundlegende Berggesetz vom 21. April 1810 einer umfassenden
Durchsicht unterzogen werden müsse, und ist im übrigen mit mehreren Verfassern der erwähnten
Gesetzesvorschläge zu dem Schlüsse gekommen, daß die Verstaatlichung der Bergwerke zum Ziele
zu nehmen
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sei. Im Art. i des von der Kommission vorgeschlagenen Gesetzentwurfs (S. 126 bis 128
des Berichts) werden demzufolge die Bergwerke als Staatseigentum erklärt, wird die
Verleihung weiterer Bergbaukonzessionen an Einzelpersonen oder an Gesellschaften Verboten
und die Einziehung der bereits bestehenden Konzessionen nach Maßgabe der durch ein
besonderes Gesetz festzusetzenden Bedingungen angeordnet. Die Artikel 2 bis 8 geben die
Regeln an, unter denen der Staat die Bergwerke betreiben und ausbeuten soll. Zufolge Artikel
9 soll das Berggesetz von 1810 nebst den später erfolgten Aenderungsgesetzen sowie die
sonstigen auf das Bergwesen bezüglichen Gesetze und Verordnungen, soweit sie dem jetzigen
Gesetzvorschlag widersprechen, für aufgehoben erklärt werden.
Die Parlamentsdrucksache kann deutschen Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt
werden. Die Anträge {PROBLEM}Möglicher Fehler im Druck{/PROBLEM}isnd an das Reichsamt des
Innern, Berlin W. 64, Wilhelmstraße 74, zu richten
Bohrungen nach Petroleum auf der Insel Trinidad.
Ein kanadisches Syndikat hat vor längerer Zeit bei Guayaguayare im Südosten der Insel
Trinidad verschiedene erfolgreiche Bohrungen nach Petroleum angestellt, die eine erhebliche
Bedeutung der dort vorhandenen Petroleumfelder vermuten lassen. Während des Jahres 1908 hat
die Gesellschaft neue Bohrungen dort nicht vorgenommen.
Ein neues Petroleumfeld bemüht sich die Trinidad Petroleum Company, Limited, bei Guapo, im
Südwesten der Insel, am Golf von Paria zu erschließen. Bohrungen sind dort im Gange, und die
bisherigen Arbeiten sollen zur Erwartung günstiger Ergebnisse berechtigen.
Eine dritte Bohrstelle ist am Pitch Lake in der Nähe von Guapo in Angriff genommen worden und
hat angeblich ebenfalls günstige Erfolge gezeitigt.
Im Jahre 1908 sind auf der Insel Bohrlöcher von insgesamt 3000 Fuß Tiefe auf Trinidad
angelegt worden. Eine geologische Vermessung des Oel führenden Gebiets hat stattgefunden,
Karten und Berichte sind hergestellt worden.
Konzessionen zum Suchen nach Oel und Pachtungen von vermutlich Oel enthaltenden
Ländereien sind durch den Gouverneur von Trinidad zu erlangen.
(Nach Colonial Reports.)
Versuche für Staubverhütung, Strassen-Erhaltung und -Anlage in den
Vereinigten Staaten von Amerika.
Während des Sommers 1908 hat das Bureau für öffentliche Straßen des Ackerbaudepartements der
Vereinigten Staaten von Amerika in Gemeinschaft mit verschiedenen Gemeinden Versuche für
Straßenerhaltung, Straßenbau, Verwendung von Staub verhütenden und Straßenbelag bindenden
Mitteln in verschiedenen Gegenden vorgenommen. Die Ergebnisse dieser Versuche und früherer
Arbeiten auf demselben Gebiete sind in einem Druckheftchen des bezeichneten Bureaus mit dem
Titel „Progress Reports of Experiments in Dust Prevention, Road Preservation, and Road
Construction“ zusammengefaßt und veröffentlicht worden. Das Heftchen kann deutschen
Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind an das Reichsamt
des Innern, Berlin W. 64, Wilhelmstraße 74, zu richten.
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Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung von Kohlen nach Gent für Maschinen zur Wasserversorgung
der Kanäle von Bossuyt nach Courtrai und von Roulers zur Lys. Kaution 700 fr. Cahier des
charges No. 106 (Preis 20 c.) erhältlich rue des Augustins 15 in Brüssel durch das Bureau
des Adjudications. Vergebung am 23 Juli 1909, vorm. 10 Uhr, durch die Direction des ponts et
chaussées, Rue Basse-des-Champs 22. Angebote bis 19. Juli einzusenden.
Lieferung von 7 Stück Lokomotiven nach Argentinien, für die
Eisenbahnen in Patagonien. Vergebung am 21. August 1909 durch die Generaldirektion der
Verkehrswege in Buenos-Aires. (Moniteur des Intérêts Matérieds.)
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Lieferung von Maschinen zur Gewinnung von Planzenfasern nach Kalkutta. Das
Commercial Intelligence Department, 5, Clive Street, Kalkutta, fordert Firmen, welche die
Lieferung von Maschinen für die Gewinnung der Fasern von Agaven, Kokosnüssen und Chinanessel
oder Ramie zu übernehmen geneigt sind, auf, Offerten einzureichen. Die Offerten und
Auskünfte über die Maschinen sind in englischer Sprache abzufassen und nach Möglichkeit
durch Abbildungen und Beschreibungen zu ergänzen.
(Bericht des Kais. Generalkonsulats Kalkutta.)
Lieferung von 9500 kg. verzinkten Eisennägeln nach Belgien, mit
der Zahl „10“ bezeichnet, zur Kennzeichnung von Schwellen und anderen Holzteilen.
Vergebung am 4. August 1909 in der Brüsseler Börse in einem Lose; Kaution 700 fr. Avis
Special No. 202. Angebote bis 31. Juli einzuliefern.
Lieferung von Bolzen, Muttern und Schrauben nach Frankreich für
die Kolonien; Bedarf für 3 Jahre; vorläufige Kaution 750 fr.; Vergebung am 20. Juli 1909,
nachm. 3 Uhr, im Office colonial, Palais-Royal, galerie d'Orléans, in Paris.
Lieferung von Werkzeugmaschinen nach Frankreich für die Eisenbahn
nach dem Niger. Vergebung in 2 Losen (vorläufige Kaution 225 fr. und 400 fr.) an der
vorgenannten Stelle am 20 Juli 1909.
Lieferung von Kupferdraht und -nadeln nach Toulon
(Marineverwaltung). Vergebung am 22. Juli 1909. Anschlag 7250 fr. Kaution 360 fr.
Ausführung von Hafenbauten in Eisenbetonkonstruktion in
Oesterreich. Für die Ausführung einer Operationsriva in Metkovic wird die
öffentliche Vergebung am 24. Juli 1909 bei der technischen Sektion (Departement VII a) der
K. K. Seebehörde in Triest stattfinden. Die Durchführung der Fundamentierung wie des oberen
Aufbaues, in Betoneisen gedacht, bleibt bei Verfassung des Projektes samt detailliertem
Kostenvoranschlage den Bewerbern freigestellt. Die Pläne über die generelle Anordnung des
Bauwerkes, die Bedingungen und Offertenformulare können beim obenerwähnten Departement für 5
Kr. käuflich erworben werden. Die mit einem Einkronenstempel versehenen und versiegelten
Offerten sind bis spätestens 12 Uhr mittags des bestimmten Tages im Einreichungsprotokolle
der erwähnten Behörde mit der Aufschrift „Herstellung einer Operationsriva in
Metkovic“ zu überreichen. Vadium, 5% der veranschlagten Kostensumme, ist der Offerte
beizuschließen.
Bahnbau, Lieferung von Bahnmaterialien, einer Eisenbrücke und von Wagen
nach Galizien. Die K. K. Galizische Forst- und Domänendirektion in Lemberg vergibt
den Bau einer schmalspurigen Waldbahn im Tale des Prutec im Wirtschaftsbezirk Mikulicze auf
der Strecke vom 0,0 km bis 7,814 km, sowie der Abzweigung von dem Nebengleise vom 2,071 km bis 0,0 km gegen
das Geleise der Staatsbahn Stanislawów–Woronienka, woselbst auch eine eiserne Brücke mit
zwei Stützpfeilern über den Prutec zu bauen ist. Die Vergebung umfaßt: 1. Die Ausführung des
Unterbaues: a) Erdarbeiten (82862,07 Kr.), b)
Maurerarbeiten (50264,17 Kr.), c) Zimmermannsarbeiten
nebst Holzmaterial für die Brücken und Durchlässe (6548,15
Kr.). 2. Die Ausführung des Oberbaues samt Schotterlieferung (24324 Kr.). 3. Die Lieferung
von Oberbaumaterialien, und zwar: a) eichene Schwellen (22241,25 Kr.), b) Schienen und Kleineisenzeug, sowie Weichen (74037,71 Kr.). 4. Die Lieferung der Eisenkonstruktion für die
Brücke mit einer Spannweite von 60 m (43437,72 Kr.). 5.
Diverse kleinere Arbeiten (782 Kr.). 6. Die Lieferung des Wagenparkes (52400 Kr.). Die
mündliche Verhandlung findet am 21. Juli 1909 bei der K. K. galizischen Forst- und
Domänendirektion in Lemberg statt, wohin Offerten bis 10 Uhr vormittags des genannten Tages
einzuliefern sind. Das Vadium beträgt 5% der offerierten Summe. Baupläne, Preistabellen,
Textabbildung Bd. 324
Voranschläge und Bedingungen sind bei der K. K. galizischen Forst- und
Domänendirektion in Lemberg, Bauabteilungsdepartement IV/I, einzusehen.
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Neue Installations-Schalter. Unter der Bezeichnung
„Zeta-Schalter“ bringen die Siemens-Schuckert Werke Neukonstruktionen von
Installations-Schaltern auf den Markt. Die Zeta-Schalter, die als ein- und zweipolige
Ausschalter und als einpolige Umschalter gebaut werden, sind für Stromstärken bis zu 6
Ampere und für Spannungen bis zu 250 Volt verwendbar. Die Schalter sind zweiteilig, sie
bestehen aus dem Schalterfuß und dem Schalterkopf, eine Anordnung, die den Vorteil
bietet, daß der Schalterfuß fertig montiert werden kann, während der Schalterkopf erst nach
Beendigung der gröberen Montage- und Maurerarbeiten aufgesetzt werden kann. Näheres über
diese neuen Schalter ist aus dem unserer heutigen Auflage beiliegenden Nachrichtenblatt der
Siemens-Schuckert Werke zu ersehen, auf das wir unsere Leser besonders aufmerksam
machen.
☛ Die weiter beigefügten Prospekte der Firmen: Wilh. Kempchen sen.
G.m.b.H. in Oberhausen, Rhld. und „Poldihütte“ empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser ebenfalls
bestens.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Bergbau Kubas.
Die Ausbeutung der Eisen- und Kupferminen hat sich auf der Insel Kuba günstig entwickelt. Der
Ausfuhrwert betrug 1907 für Eisenerz 2569000 $ gegen 2215000 $ im Jahre 1906. Die Ausfuhr an
Kupfererz betrug 1907: 624103 $ gegen 330376 $ für 1906. Im Jahre 1908 war die Versendung
infolge des Rückganges des Verbrauchs und der niedrigen Preise gefallen, aber es ist alle
Hoffnung vorhanden, daß sich dieser Zweig des Bergbaues der Insel bald wieder heben wird.
Die im Abbau begriffenen Eisenerzlager sind sämtlich in der Provinz Santiago de Cuba
gelegen, wo in dieser Industrie angeblich 14 Millionen Dollar angelegt sind. Zurzeit sind
mit der Ausbeute nur zwei nennenswerte Gesellschaften beschäftigt, die Juragua Iron Company
und die Spanish American Iron Company. Außerdem hat die Ponuevo Maganese Company den Abbau
von Manganerz aufgenommen und im Februar 1908 mit der Verschiffung begonnen. Die Juragua
Iron Company ist die ältere Gesellschaft. Sie begann ihre Arbeiten im Jahre 1863, und die
ersten Verschiffungen erfolgten im Jahre 1884. Seither sind schätzungsweise 4850000 Tonnen
Eisenerz verschifft worden. Jetzt verschifft die Gesellschaft jährlich 300000 bis 350000
Tonnen Erz. Sie besitzt etwa 30 Meilen Eisenbahnen, welche die Minen mit dem Hafen von
Santiago verbinden; sie gibt ungefähr 1500 Leuten Beschäftigung.
Die Spanish American Iron Company baut 10 Minen ab. Die Ausbeutung begann 1889/90. Der große
Rückgang im Eisengeschäft im Jahre 1893 brachte einen Stillstand der Minen bis 1895. Die
Gesamtausbeute bis Oktober 1908 betrug 4414000 Tonnen. Das jährliche Erträgnis stellt
sich jetzt auf etwa 400000 bis 500000 Tonnen.
Spuren von Gold haben sich in verschiedenen Teilen der Insel Kuba, insbesondere in den
östlichen Provinzen, gefunden. Die bedeutendste Goldmine ist die der
Holguin-Santiago-Mine-Company gehörige, die von Mai 1907 bis Mai 1908 Gold im Werte von
84304,55 $ gewann.
Der Ausfuhrwert der einzelnen Bergwerksprodukte Kubas betrug 1907 (1906) – Wert in 1000 $ –
für: Asphalt 27 (26), Kupfererz 460 (312), Manganerz 321 (133), Eisenerz 1927 (1900), altes
Elisen 260 (187).
(Bericht der Kaiserl. Ministerresidentur in Havana.)
Die Bohrungen nach Petroleum an der südwestlichen Küste des Golfes von
Suez.
Das Vorkommen von Petroleum, Bitumen, Schwefel usw. an der südwestlichen Küste des Golfes von
Suez ist schon seit langem bekannt. Vornehmlich auf dem Kap Gemsch und dem Gebel Zeit sind
wiederholt Grabungen und Bohrungen vorgenommen worden, welche bereits im Jahre 1865 zur
Erteilung einer Konzession für die Gewinnung von Schwefel führten. – Der Grubenbetrieb am
Ras Gemsah ist auch mehrere Jahre hindurch aufrechterhalten worden.
Seither haben im Jahre 1884 durch den Belgier Mr. de Bay, 1887 durch den Engländer Mitschell,
sowie 1888 durch Colonel G. E. Steward eingehende Studien und Erhebungen stattgefunden,
worüber ausführliche geologische Berichte erstattet wurden.
Textabbildung Bd. 324
Das jüngste im Jahre
1902 von Mr. W. F. Hume abgegebene Gutachten bezieht sich auf die oben erwähnten früheren
Berichte und gelangt im wesentlichen zur Schlußfolgerung, daß in den 5 Bohrlöchern, welche
auf Tiefen von 60 bis 274 m getrieben worden waren, zwar mehrfach Kohlenwasserstoffgase,
Petroleum, schwere Erdöle und Ozokerit angetroffen worden seien – jedoch nirgends in solchen
Mengen und Qualitäten, daß auf eine halbwegs rentable Ergiebigkeit geschlossen werden
könnte.
Der „Egyptian Oil Trust Ltd.“, ein vor zwei Jahren mit 50000 £ Anlagekapital von der ägyptischen Nationalbank gegründetes Syndikat, betreibt in
Gebel Gemsah seit Januar 1908 unter Leitung des Chefingenieurs D. A. Sutherland
Bohrarbeiten. Von den drei neuen bisher in Angriff genommenen Bohrlöchern hat angeblich
eines in der Tiefe von 430 m scheinbar ergiebige Petroleumquellen erreicht, welche ein
Quantum von ca. 300 Barrels täglich in einem Strahle von 60 Fuß Höhe zutage fördern sollen.
Geringere Mengen Rohöl wurden bereits in der Bohrtiefe von 100 bis 150 m unter Gips- und
Kreideschichten angetroffen.
Da, wie behauptet wird, die geologische Schichtung und die sonstigen Erscheinungen, als
Gasreichtum, Wasserandrang usw. der beiden noch in Arbeit befindlichen Bohrlöcher mit den
Verhältnissen des ersten und fertigen Bohrloches bisher übereinstimmen, darf angenommen
werden, daß das Syndikat der Egyptian Oil Trust Ltd. tatsächlich über ein ausgedehntes,
ölführendes Grundstück verfügt.
Die örtliche Lage dieses Terrains ist insofern sehr günstig, als die westlich vom
Aschrafi-Leuchtturme gelegenen Bohrlöcher kaum 100 m von der Südküste entfernt sind, und das
dortige Ufer selbst für große Schiffe hinreichende Wassertiefen aufweist. Andererseits
erscheint auch die Anlage einer Rohrleitung nach Suez ausführbar, wodurch das flüssige Heiz-
und Beleuchtungsmaterial diesem Hafenplatze leicht zugeführt werden könnte.
Von dem zutage getretenen Rohöl sollen behufs Vornahme von Analysen zehn Barrels nach London
versandt worden sein, worauf das Bohrloch zur Vermeidung zwecklosen und gefährlichen
Ausströmens von Rohöl bis auf weiteres verschlossen wurde.
Der Gouverneur der ägyptischen Nationalbank hat die Anlage besucht, und nach dem Ergebnisse
des wiedergeöffneten ersten Bohrloches seine Ansicht dahin ausgesprochen, daß die
Ergiebigkeit desselben sogar mit wenigstens 3 Barrels in der Minute geschätzt werden
könne.
Ohne auf Prüfung der auseinandergehenden Ansichten über die Rentabilität des Unternehmens
einzugehen, erscheint doch sicher, daß die jüngsten Bohrungen des Oil Trust Ltd. einen
Erfolg aufweisen, welcher den früheren, zuletzt von dem verstorbenen Gouverneur der
Nationalbank Sir Elwin Palmer gebildeten „Egyptien Petroleum Syndikat“ vermutlich
darum versagt geblieben war, weil es die damals bei Gebel Zeit begonnenen Bohrungen an einer
unrichtigen Stelle oder nicht bis zu der jetzt erreichten Tiefe fortgesetzt hatte.
Sollten die letzten überaus günstigen Nachrichten über die angeblich vorzügliche Qualität des
Rohöles und die große Ergiebigkeit der Quellen sich im Gegensatze zu den früheren
praktischen Erfahrungen und theoretischen Schlußfolgerungen auch nur teilweise
bewahrheiteten, würde dieser jüngste Petroleumfund eine besonders für Aegypten sehr große
nationalökonomische Bedeutung erlangen.
Die Möglichkeit, nicht nur den bisher ganz auf den Import angewiesenen Bedarf an Petroleum zu
decken, sondern auch einen Ersatz für die hier gleichfalls fehlende Kohle zu finden, würde
angesichts des Mangels von Wasserkräften gewiß nicht verfehlen, auch einen
industriefördernden Einfluß in Aegypten auszuüben.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Port Said.)
Ein englischer Eisen- und Stahltrust.
Die Amalgamierung der Eisen- und Stahlgesellschaften in West-Cumberland hat sich mit einem
Gesamtkapital von 40 Millionen Mark vollzogen und die neue Gesellschaft wird den Titel
führen: „Workington Iron and Steel Company.“ Im Trust befinden sich die Workington
Iron Company
Textabbildung Bd. 324
(570000 Pfund Sterling), die Harrington Iron and Coal Comp. (200000 Pfund Sterling),
die Moss Bay Iron and Steel Comp. (440000 Pfund Sterling) und Cammell Laird & Co.
(631000 Pfund Sterling). Die Gesellschaft wird eine Produktion von 500000 Tonnen Feinstahl,
600000 Tonnen Pig-Iron, 50000 Tonnen Spiegeleisen und 50000 Tonnen Ferro-Mangan pro Jahr
haben. Das Aktienkapitel ist in 16 Millionen Mark (800000 Pfund Sterling) Preference Shares
zu 6% und 24 Millionen Mark (1,2 Millionen Pfund Sterling) gewöhnliche Shares geteilt. Aus
der Amalgamierung wird von den Interessenten eine wesentliche Ersparung beim Einkauf der
Rohmaterialien und in der Verladung, Verschiffung und Bahnverfrachtung erhofft, wie nicht
minder Vorteile aus dem Entfalle gegenseitiger Konkurrenzierung der nunmehr amalgamierten
Firmen.
Staatlicher Kohlenbergbau in Ungarn.
Am 1. d. hat die vom ungarischen Finanzminister errichtete Zentraldirektion zur Erledigung
der Angelegenheiten des staatlichen Kohlenbergbaues ihre Tätigkeit begonnen. Ueber den
Beruf, die Pflichten und Rechte, sowie das Disziplinarverfahren dieser Direktion hat der
Finanzminister eine besondere Instruktion ausarbeiten lassen, deren wesentliche Verfügungen
folgende sind: Die Zentraldirektion ist unmittelbar dem Finanzministerium untergeordnet. Ihr
Wirkungskreis erstreckt sich auf die in den Ländern der ungarischen Krone befindlichen
staatlichen Kohlenwerke und sie geht innerhalb ihres Wirkungskreises selbständig vor. Sie
hat dafür zu sorgen, daß die staatlichen Kohlenforschungs- und Förderungsarbeiten mit
Sachkenntnis und Pünktlichkeit bewerkstelligt, daß die Kohlenwerke zeitgemäß eingerichtet
und ausgerüstet werden, daß die Verwaltung der Kohlenwerke im Interesse der Verringerung der
Produktionskosten, jedoch unter Hebung der Wohlfahrt, des geistigen und moralischen Standes
der Arbeiter den Intentionen der Finanzverwaltung und der Gesetzgebung entsprechend auf die
höchste Stufe der Vollendung gehoben und erhalten werde. Es ist ferner Aufgabe der
Zentraldirektion dem Staate ein möglichst dauerndes Einkommen zu sichern, die
Kohlenproduktion dem Bedarfe der staatlichen Betriebe und der heimischen Industrie gemäß zu
steigern und dem Kohlenverschleiße in zweckentsprechender Weise die Richtung zu geben. Die
Direktion wird, damit sie diese Aufgabe erfüllen könne, mit technischen, administrativen,
sowie mit Abteilungen für die Materialienbeschaffung und den Kohlenverschleiß, ferner mit
einem Hilfsamte, einer Zentralkasse und. einer Oberbuchhaltung versehen. Sie hat auf Grund
der Betriebspläne dem Finanzministerium alljährlich einen Kostenvoranschlag zu unterbreiten
und sich den bewilligten Krediten anzupassen. Außerdem hat die Zentraldirektion dem
Finanzminister alljährlich einen umfassenden Bericht über ihre Tätigkeit und die auf dem
Kohlenmarkt wahrgenommen Aenderungen vorzulegen. Der Zentraldirektor, sein Stellvertreter
und die Abteilungsreferenten unterstehen aus dem Gesichtspunkte des Disziplinarverfahrens
unmittelbar dem Finanzminister. In den Disziplinarangelegenheiten der übrigen Beamten
entscheidet in erster Instanz eine im Schöße der Direktion aus vier Mitgliedern gebildeten
Disziplinarkommisson, in zweiter und letzter Instanz aber der Finanzminister. An der Spitze
der Zentraldirektion steht derzeit der Oberbergrat Johann Andreics.
(Oesterr.-Ungar. Montan- u. Metallindustrie-Ztg.)
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung von Metallwaren nach Bulgarien. Vergebung durch die
Bezirksfinanzverwaltung in Sofia, und zwar: am 27. Juli 1909, betr. Lieferung von
Messingblech und -draht; Anschlag: 11488,57 fr., Kaution 575 fr.; am 28. Juli 1909, betr.
Lieferung von eisernen Röhren; Anschlag 38728 fr., Kaution 1937 fr.; am 29. Juli 1909, betr.
Lieferung von eisernem Kesselblech; Anschlag: 7286,25 fr., Kaution 364 fr. Die näheren
Bedingungen für obige Lieferungen liegen bei
Textabbildung Bd. 324
der Materialienabteilung der Generaldirektion der Staatsbahnen und Häfen sowie bei
den bulgarischen Handelskammern zur Einsicht aus.
Lieferung von galvanisiertem Eisendraht für die Bezirksfinanzverwaltung
in Sofia. Vergebung am 26. Juli 1909. Anschlag: 10250 fr., Kaution 512,50 fr. Die
Lieferungsbedingungen usw. sind bei der Generaldirektion der bulgarischen Staatsbahnen
erhältlich.
Lieferung von 15 t Rosteisen nach Norwegen. Vergebung am 30. Juli
1909, 3 Uhr nachmittags, durch die Verwaltung der Norwegischen Staatsbahnen, für die
Ofotenbahn, Narvik. Versiegelte Angebote mit der Aufschrift: „Anbud paa leveranse av
ristjern“ werden im Bureau des Betriebsvorstehers der Eisenbahn in Narvik
entgegengenommen. Bedingungen ebendaselbst. In Norwegen ansässiger Vertreter notwendig.
Lieferung von 150000 Liter Oel nach Brasilien. Vergebung am 30.
Juli 1909, 12 Uhr, durch die Intendantur der Brasilianischen Zentraleisenbahn in Rio de
Janeiro. Sicherheitsleistung: 500 Milreis. Näheres beim Reichsanzeiger.
–––––
☛ Den beigefügten Prospekt der Elektromotoren-Werke Heidenau
empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser bestens.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Die Rumänische Petroleumindustrie 1908.
Die nunmehr vollständig vorliegenden ziffermäßigen Ausweise gewähren die Möglichkeit, sich
ein umfassendes Bild von der Bewegung in sämtlichen Zweigen der rumänischen
Petroleumindustrie während des verflossenen Kalenderjahrs zu machen.
Den Hoffnungen, welche die Petroleumindustrie seit Anfang des Jahrhunderts belebten, haben
die im vergangenen Jahre gebrachten Enttäuschungen ein vorläufiges Ziel gesetzt. Wennschon
während des Jahres 1907 ein gewisser Stillstand in der Entwickelung dieser Industrie sich
bemerkbar machte, so trägt das Jahr 1908 im ganzen die Signatur eines nachgewiesenen, wenn
auch unbedeutenden Rückgangs. Die in Riesenschritten während verschiedener Jahre sich
entwickelnde Rohölausbeute geriet plötzlich ins Stocken, so daß das Gesamtergebnis gegenüber
dem Jahre 1907 nur eine relativ unerhebliche Zunahme aufweist. Zu dieser unerfreulichen
Erscheinung gesellte sich noch die aus dem letzteren Jahre her sich fühlbar machende
internationale Finanzkrisis, welche, vereint mit dem erstgenannten Faktor, der Gründung von
neuen Petroleumgesellschaften und in weiterer Folge dem Zuflüsse frischer Kapitalien in
merklicher Weise Abbruch tat.
Es sind im Laufe des Jahres 1908 die nachstehend bezeichneten Gesellschaften (Kapital in
Millionen Lei) gegründet worden: Astra (vormals C. M. Pleyte), Tochtergesellschaft der Royal
Dutch (5,0) Anglo-Roumanian Petroleum Company (3,7), Apostolache (vorm. Eberhard Marchena) (2,5), Româna-Belgiana (vorm. O. Jaumotte & Co.) (1,7), Moreni-Ghirdoveni (1,15), Poiana-Româna (1,2), Compania Moreni (1,0), Motor Fuel (Raffinerie) (1,0), Carré Wenger & Co. (0,8), Coroana Română (0,2), Syndicat Băicoi (0,1), Muntenia (0,1), Petrolul
(0,1).
An Kapitalerhöhungen sind zu nennen die der französischen Gesellschaften Colombia von 3 ½
auf 5 Millionen und Gallila von 800000 auf 1 Million Lei, ferner die von der Gesellschaft
»Aurora« zwecks Konsolidierung schwebender Schulden aufgenommene
Obligationsanleihe von 3 Millionen Lei. Infolge des Mitte des Jahres 1908 eingeführten
Kontingierungsgesetzes für den Leuchtölverkauf im Inlande gründeten die Steaua Româna und
die Româna-Americana die Societatea Anonimă pentru Distribuirea Produselor Petroleului mit
einem Anfangskapital von 500000 Lei, welches später auf 1 Million erhöht wurde, nachdem sich
im Laufe der Zeit verschiedene andere Raffinerien dem Unternehmen angeschlossen hatten.
Schließlich sind noch neu gegründet worden die Bohrgesellschaft Allianta mit einer Million
Lei deutschen Kapitals und die von einer deutsch-rumänischen Gruppe ins Leben gerufene
»Kontinentale Tiefbohrgesellschaft« zur Verwertung des Beldimannschen
Bohrpatents.
Das Gesamtvermögen der vorbezeichneten Unternehmen beziffert sich zwar auf etwa 26,5 Millionen Lei; doch ist das im Jahre 1908 in der
Petroleumindustrie wirklich neu angelegte Kapital nur auf rund 14 Millionen Lei zu schätzen,
während die Vermehrung im Jahre 1907 20,3 Millionen und im
Jahre 1906 gegen 55 Millionen Lei betrug.
Rohölförderung. Die gesamte Rohölproduktion betrug im Jahre 1908: 1147727 Tonnen gegen
1129097 im Jahre 1907.
Die Produktion der vorhandenen 21 Aktienunternehmungen betrug 1061 297 Tonnen oder 92,40% der Gesamtausbeute
Textabbildung Bd. 324
gegen 92,08% im Jahre 1907. Auf die offenen
Handelsgesellschaften und Einzelfirmen verteilen sich die übrigen 7,60 (2,89 + 4,71)% der Produktion.
Rohölverarbeitung. Von den im Jahre 1908 geförderten Rohölmengen gingen zur Verarbeitung in
die Raffinerien 1011616 Tonnen gegen 950614 Tonnen im Jahre 1907, woraus sich eine Zunahme
von 61002 Tonnen ergibt. Diese Vermehrung ist zum Teil auf die bedeutend geringere Abnahme
von Rohöl durch die ungarischen Raffinerien, die sich billiger in Galizien versehen konnten,
und ferner auf die beschränktere Verwendung geförderten Rohöls als Heizmaterial im
Sonderbetrieb zurückzuführen. Nicht zur Verarbeitung gelangten 1908 nur 136111 Tonnen gegen
178483 Tonnen im Jahre 1907. Nach Produkten geordnet, ergab das im Jahre 1908 (und 1907)
verarbeitete Rohöl – Menge in Tonnen –: Benzin 180190 (146263) – Leuchtöl 248274 (261684) –
Mineralöle 89753 (57337) – Rückstände 473770 (452685).
Inlandverbrauch. Der Absaz im rumänischen Inlande hat mit Ausnahme von Leuchtöl in ziemlich
bedeutendem Umfange zugenommen. Besonders Rückstände konnten infolge des wachsenden
Heizölbedarfs in ganz erheblichem Maße mehr untergebracht werden. Der Inlandverbrauch
stellte sich im Jahre 1908 (und 1907), wie folgt – Mengen in Tonnen –: Benzin 906 (673) –
Leuchtöl 38422 (38467) – Mineralöle 11955 (5851) – Rückstände 347323 (332999).
Ausfuhr: Ueber die Beteiligung der einzelnen Länder an der Ausfuhr in Tonnen gewährt folgende
Aufstellung näheren Aufschluß:
Länder
Rohöl, Gas- undMineralöl
Leuchtöl
Benzin
1908
1907
1908
1907
1908
1907
Frankreich
1928
2961
51483
61598
65192
48172
England
44247
33253
42693
25162
19034
6130
Aegypten
316
–
79628
20910
–
–
Türkei
1428
1139
29811
23912
162
77
Deutschland
445
526
6242
15952
24477
31158
Italien
1320
6298
13095
12488
8688
2629
Länder
Rohöl, Gas- undMineralöl
Leuchtöl
Benzin
1908
1907
1908
1907
1908
1907
Belgien
731
2345
18308
30688
1
–
Indien
2769
243
16052
57526
80
–
Holland
16866
4274
–
6674
84
–
Oesterreich-Ung.
3066
18618
3322
4049
639
291
Algerien
–
–
–
–
3491
–
Andere Länder.
3080
6405
1542
3352
484
1065
Die Beteiligung an dem Ende 1908 in der rumänischen Petroleumindustrie angelegten Kapital
gestaltete sich, nach nationalen Gruppen geordnet, wie folgt – Beträge in Millionen Lei –:
Deutschland 120,1 – Holland 32,0 – Frankreich 19,6 – Italien 15,0 – Amerika 12,5 – England
8,5 – Belgien 5,5 –
Ungarn 5,0, – Rumänien 11,5.
Preise und Markt für die Petroleumerzeugnisse. Das verlangsamte Tempo in der Rohölproduktion,
verbunden mit der starken Nachfrage zur Deckung des Raffineriebedarfs, rief im Jahre 1908
eine erhebliche Steigerung der Rohölpreise hervor, die sich gegen Ende des Jahres auf 4,50 bis 4,70 Lei für 100 kg
stellten und sich auf dieser Höhe bis jetzt (April 1909) erhalten haben.
Die wichtigste Tatsache auf dem rumänischen Inlandsmarkte für Leuchtöl des Jahres 1908 war
die Schaffung des Kontingentierungsgesetzes. Dieses Gesetz regelt den Verkauf von Leuchtöl
im Inland in der Weise, daß jeder Raffinerie ein bestimmtes, nach ihrer Leistungsfähigkeit
berechnetes Kontingent an dem Leuchtöl-Inlandkonsum zugeteilt wurde und daß für den Verkauf
den Raffinerien bestimmte Maximalpreise vorgeschrieben wurden.
Der Markt in Petroleumrückständen war im Jahre 1908 fest. Die Preise stiegen auf 4,20 Lei für 100 kg ab Raffinerie; gegen Ende des Jahres trat
eine leichte Abschwächung ein, ohne daß jedoch die Preise unter 4,10 bis 4,00 Lei gesunken wären.
Ein sehr wenig günstiges Bild bot der Benzinmarkt. Die Preise für gewöhnliche Handelsware,
die noch im Jahre 1907 eine Höhe von 21 Lei für 100 kg ab Raffinerie hatten, sanken
Textabbildung Bd. 324
bis auf 10 Lei für 100 kg. Die Wirkung auf die rumänische Petroleumindustrie war eine
sehr erhebliche, da in dem letzten Jahre die guten Benzinpreise einen Ausgleich gegenüber
den niedrigen Preisen für Leuchtöl gebildet hatten.
Der Auslandsmarkt in rumänischem Leuchtöl war gegenüber dem Jahre 1907 nicht wesentlich
verändert. Die Preise zogen um ein Geringes an, ohne jedoch eine Höhe zu erreichen, welche
zu den hohen Rohölpreisen, mit denen die rumänische Petroleumindustrie belastet ist, in
einem Verhältnis gestanden hätte. Hierzu kam, daß die Frachtsätze für Seefrachten, besonders
in der ersten Hälfte des Jahres 1908, ungewöhnlich hoch standen.
Trotz der geschilderten unsicheren Lage, in welcher sich zurzeit die Petroleumindustrie
befindet, blicken doch die Hauptinteressenten mit Befriedigung auf die finanziellen
Ergebnisse des Jahres zurück. Der größere Teil der Gesellschaften, deren Jahresberichte zur
Veröffentlichung gelangt sind, zahlten die gleiche oder eine höhere Dividende, und nur ein
kleinerer Teil eine geringere Dividende als im Jahre 1907. (Bericht des Kaiserl. Konsulats
in Bukarest.)
Bau einer neuen Zweigbahn in Russland.
Der Prinz Nikolaus Radziwill hat im verflossenen Jahre die Konzession zum Bau einer Zweigbahn
erhalten, die von der Station Wereizy, 8 Werft von der Station Osipowitschy der Linie
Wilna–Minsk–Homel in nördlicher Richtung abzweigt und über Holny nach Lapitschi führt. Die
Bahn hat den Zweck, die ausgedehnten Waldgebiete dieser Gegend dem Verkehr zu erschließen.
An dem Baue dieser Zweigbahn wird seit etwa zwei Monaten gearbeitet. Angeblich baut der
Prinz die Bahn aus eigenen Mitteln.
(Bericht des Kais. Konsulats in Kowno.)
Neuerungen bei Verarbeitung von Zinkerzen in den Vereinigten Staaten
von Amerika.
Zwei Hüttenwerke in Joplin im Staate Missouri und in Baxter Spring im Staate Kansas führten
eine Neuerung in der Konzentration von Zinkerz ein. Die dabei gleichzeitig nach oben
und seitwärts wirkende Energie ermöglicht die nutzbare Verwertung auch ärmeren Erzes.
R. H. Richards aus Denver hat mit einer von ihm erfundenen Pochgeige (pulsating jig) in
Leadville im Staate Colorado Versuche angestellt, die dreimal soviel Zinkregulus ergaben,
als die Arbeit mit den bisher gebräuchlichen Konzentrationsmaschinen.
(Bericht des Kais. Konsulats in St. Louis.)
Industriebegünstigungen in Rumänien.
Dem elektrischen Werke der rumänischen Aktiengesellschaft „Electrica“ in Câmpina ist
die zollfreie Einfuhr für Maschinen und Materialien ein für allemal und nur auf ein Jahr
gewährt und zwar für: Transformatoren für elektrische Motoren 14100 kg, Dynamos und
Zubehörteile 45000 kg, elektrische Motoren 6500 kg Verteilungstafeln 4000 kg, Apparate für
Verteilungstafeln 3000 kg, Kupfer- und Bleiisolierkabel 5000 kg, nicht isolierten
Kupferdraht 21000 kg, isolierten Kupferdraht 1000 kg, Eisen, Kupfer- und Stahlröhren 30000
kg, elektrische Pumpen 12000 kg, Oberflächecondensatoren 16000 kg, Dampfturbine mit 3300 HP
mit Röhrensystem für Turbinenverbindung und Teile davon 70000 kg, Porzellanisolatoren 1950
kg, Blitzableiter 1000 kg.
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Anlage einer Wasserleitung für die Gemeinde Markt Wekelsdorf
(Böhmen), einschließlich der Gemeinde Ober-Wekelsdorf und der Ortschaft Neuhof und
Stegreifen sowie eines Teiles der Ortschaft Buchwaldsdorf. Pläne und Kostenanschlag sind bei
dem Bürgermeisteramte in Markt-Wekelsdorf einzusehen. Angebote bis 5. August 1909
einzusenden. Mit dem Angebot ist eine Sicherheit von 10000 Kr. zu hinterlegen.
Textabbildung Bd. 324
Lieferung von Kupferdraht, Kupfer in Barren und Stangen nach
Bulgarien, an die Bezirksverwaltung in Sofia. Vergebung am 7. August 1909. Anschlag
28274,15 fr., Kaution 1414 fr. Nähere Bedingungen können bei dem Materialienbureau der
Generaldirektion der bulgarischen Staatsbahnen und Häfen sowie bei den bulgarischen Handels-
und Industriekammern eingesehen werden.
Lieferung eines Wasserreservoirs an die Staatsbahndirektion in
Pilsen, für 56 cbm Inhalt, und eines Pulsometers von 30 cbm stündlicher Leistung,
samt den zugehörigen Wasser- und Dampfleitungen. Nähere Angaben können bei der genannten
Staatsbahndirektion, Abteilung IV, eingesehen werden. Der Einreichungstermin endet mit dem
16. August 1909, 12 Uhr mittags.
Lieferung einer Kinnladen-Baggermaschine nach den Kanarischen
Inseln mit Dampfmotor nebst Modderprahmen, für die Hafenarbeiten von Santa Cruz de
Tenerife. Offerten sind bis 25. August 1909 an die Secretaria de la Junta de Obras del
Puerto de Santa Cruz de Tenerife einzureichen. Kaution 5%.
Absatzgelegenheit für Maschinen und Material zu Erdarbeiten sowie zu
Ent- und Bewässerungsanlagen in Serbien. Der ehemalige serbische Minister für
Volkswirtschaft, Milorad Draschkowitch, steht im Begriff, den Wiesengrund Godomin bei
Semendria durch Anlage eines großen Dammes vor dem alljährlich austretenden Donauwasser
abzudeichen. Hierdurch würden mehrere dort belegene Ortschaften vor der
Ueberschwemmungsgefahr geschützt und mehr als 10000 ha. besten Ackerbodens der regelmäßigen
Bewirtschaftung gewonnen werden. Finanziert wird das Unternehmen durch die Allgemeine
Volkswirtschaftliche Bank in Belgrad. Unternehmer des Werkes, an den etwaige Angebote zu
richten wären, ist der Baumeister J. Sewtditch in Belgrad.
Bau elektrischer Strassenbahnen in Barcelona. Die Dirección
General de Obras Publicas in Madrid fordert zur Einlieferung von Angeboten zur
Uebernahme der Konzession für den Bau und Betrieb eines Systems elektrischer Straßenbahnen
in Barcelona bis zum 27. August 1909, mittags, auf. Mit dem Angebote muß ein
Hinterlegungsschein über 40596 Peseta eingereicht werden. Ein Antrag liegt bereits seitens
der Compañia General de Tranvias vor, der gewisse Vorrechte eingeräumt sind. (The Board of
Trade Journal.)
Vergebung des Baues und Betriebs einer Bahnlinie in der Türkei von
Panderma über Balikesri nach der Station Soma der Smyrna-Cassaba-Eisenbahn.
Konzessionsdauer: 75 Jahre. Spurweite 1,45 m (wie bei der
Smyrna-Cassaba-Linie). Die Vergebung erfolgt durch das Ministerium für Handel und
öffentliche Arbeiten in Konstantinopel. Eine Kilometergarantie oder sonstige Zahlungen
werden staatlicherseits nicht geleistet. Die Konzession berechtigt auch zum Bau folgender,
von der Hauptlinie ausgehender Zweiglinien innerhalb der ersten vier Jahre nach der
Betriebseröffnung der Hauptlinie: nach Brussa (über Michalitsch); nach Sultanié-Tschairi;
nach Kermasti und nach Balia. Bewerber haben sich persönlich oder durch einen
Bevollmächtigten bis Ende August (n. St.) an das obengenannte Ministerium zu wenden.
Nachweis der Leistungsfähigkeit sowie Sicherheitsstellung in Höhe von 5000 Ltq. (türk.
Pfund) werden verlangt.
–––––
Die Rohrdrähte System Kuhlo für elektrische Anlagen sind
Gummiaderleitungen, die mit einem Mantel aus Messing oder verbleitem Eisen eng umpreßt sind.
Sie bieten den Vorteil, daß die Montage bequem und billig wird, und daß die Leitungen
außerordentlich wenig in die Augen fallen. Von besonderer Wichtigkeit ist es, daß der Mantel
als stromführende Rückleitung benutzt werden kann. Ueber die Einzelheiten des Systems, das
von den Siemens-Schuckert Werken ausgeführt wird, gibt der unserer heutigen Nummer
beiliegende Prospekt Auskunft.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Die südrussische Bergwerks- und Hüttenindustrie in den beiden
letzten Jahren.
Die ungünstige Lage, in der sich die südrussische Kohlen- und Eisenindustrie schon seit
Jahren befindet, hat auch in den letzten beiden Jahren angehalten. Da die staatlichen
Bestellungen, auf die die Eisenwerke hauptsächlich eingerichtet sind, auch 1907 ausblieben,
hatten diese keine ausreichende Beschäftigung, und mußten sich, um den Betrieb nicht ganz
einzustellen, anderweit Absatz suchen. Die großen Erwartungen, mit denen im Jahre vorher die
Ausfuhr von Eisenwaren ins Ausland ins Werk gesetzt worden war, hatten sich nicht erfüllt,
da die dabei erzielten Preise kaum zur Deckung der Selbstkosten hinreichten. Als dann die
Eisenpreise im Auslande wieder fielen, hat auch die russische Ausfuhr fast ganz aufgehört.
So blieb nur der innere Markt übrig, und hier entwickelte sich ein Wettbewerb, der zu
starkem Schleudern der Preise führte, so daß gegen Ende 1907 der Preis des Eisens unter 1
Rbl. für das Pud zurückging. Guten Absatz fanden damals Dachbleche, auch wurden Reservoir-
und Kesselbleche, ?-Träger, ⊔-Eisen, Draht, Nägel, Gußeisen- und Eisenrohre, deren Verkauf
die bestehenden Syndikate bewirkten, verhältnismäßig gut bezahlt, doch bildeten gerade diese
Artikel einen geringen Teil der Produktion der Werke. Die Folge war eine Ueberfüllung des
Marktes, die in Verbindung mit der schwachen Kaufkraft der Bevölkerung im Jahre 1908 zu
einem weiteren Sinken der Eisenpreise führte. So ging z.B. der Preis für Sorteneisen auf 89
Kop., für 10pfundige Dachbleche erster Sorte auf 1,90 Rbl.
zurück. Um diesem ungesunden Zustande ein Ende zu machen, tauchte der Plan auf, zum Zwecke
der verständigen Organisation des Verkaufs aus den russischen Eisenwerken einen Trust zu
bilden, zu dessen Gründung belgische und französische Kapitalisten die Mittel
herzugeben bereit waren. Zur Bildung dieses Trustes ist es wegen des Widerstandes der
öffentlichen Meinung und des Parlaments, z. T. auch wegen Uneinigkeit unter den Gründern
nicht gekommen, die Verhandlungen haben aber doch dazu geführt, daß eine große Anzahl Werke
als neue Mitglieder dem bereits bestehenden Eisenverkaufssyndikat Prodameta beigetreten
sind, und dieses gleichzeitig sein Tätigkeitsgebiet erweitert hat. Die Produktion der
einzelnen Werke soll durch Beschluß festgesetzt und die Preise von der Verwaltung des
Syndikats nach ihrem Ermessen einheitlich bestimmt werden.
Die infolge der fortdauernd ungünstigen Verhältnisse vielfach eingetretene Beschränkung im
Betriebe der Eisenwerke und Fabriken ist selbstredend nicht ohne Einfluß geblieben auf die
Absatzverhältnisse der südrussischen Kohlengruben. Die seinerzeit durch den
russisch-japanischen Krieg und durch den Uebergang von der Naphtha- zur Kohlenheizung
hervorgerufene Belebung des Kohlenmarktes hat bedeutend nachgelassen. Immerhin sind die
Verhältnisse, was Kohlen und Koks anbelangt, erträglich infolge des Umstandes, daß die
Organisation des Absatzes und die Regulierung der Preise hauptsächlich vereinigt ist in dem
Kohlenverkaufssyndikat Produgol, das zur Zeit seiner Gründung im Jahre 1904 etwa 60% aller
Kohlengruben umfaßte. Mit der Zeit hat sich durch Neugründungen dieses Verhältnis
verschoben, und die dem Syndikate nicht angehörigen Gruben haben begonnen, diesem Konkurrenz
zu machen. Die Gesellschaft hat sich deshalb im Sommer vorigen Jahres auf die Dauer von zehn
Jahren neu organisiert unter Aufnahme einer Anzahl bedeutenderer Firmen, die sich bisher
ferngehalten hatten, so daß sie nunmehr über etwa 80% der gesamten Produktion zu verfügen
hat. Auch unter den Anthrazitgrubenbesitzern,
Textabbildung Bd. 324
die in großer Zahl vorhanden sind, und untereinander einen ungesunden Wettbewerb
betreiben, ist der Plan zur Gründung eines Syndikats aufgetaucht, bis jetzt aber noch nicht
zur Ausführung gelangt.
Um den durch die verminderte Fabriktätigkeit in ihrem bisherigen Absatzgebiet entstehenden
Ausfall wett zu machen, suchen die Grubenbesitzer nach neuen Absatzgebieten. Seit langem
schon steht ihr Wunsch nach Verdrängung der englischen Kohle aus den Häfen des Finnischen
Meerbusens. Im vergangenen Jahre haben sie es denn auch erreicht, daß die Marineverwaltung
nach mehrfachen Versuchen zunächst 6 und sodann weitere 9 Millionen Pud Donezkohle für die
Baltische Flotte angekauft hat. Doch verspricht man sich davon, keinen dauernden Erfolg;
denn abgesehen davon, daß die Donezkohle an Güte der englischen nachsteht, kommt sie auf
mindestens 6 bis 7 Kop. für das Pud teurer zu stehen und soll außerdem den langen
Seetransport nicht vertragen. Um diesem Uebelstand abzuhelfen, wird geplant, die Kohle in
Form von Briketts zu verschiffen; da aber bisher nur eine Gesellschaft Briketts herstellt,
so müßten zunächst noch neue Anlagen zur Brikettierung geschaffen werden, wozu sich die
Unternehmer die staatliche Unterstützung zu sichern hoffen.
Die Erzindustrie des Kriwoi-Rogerbezirks hatte im Jahre 1907 eine starke Zunahme in der
Förderung und im Absatz ihrer Eisenerze zu verzeichnen. Die Förderung stieg von 204 Mill.
Pud im Jahre 1906 auf 228 Mill., die Abfuhr auf 234 gegen 213 Mill. im Vorjahre. Die Ausfuhr
ins Ausland stieg auf 55 Mill., während sie 1906 nur 29, 1905 sogar nur 13 Mill. betragen
hatte. Die starke Zunahme der ausländischen Ausfuhr rief die Befürchtung wach, daß in
nächster Zukunft sehr große Schwierigkeiten für die südrussische Eisenindustrie entstehen
könnten; es wurde deshalb im vergangenen Jahre auf Betreiben der interessierten
Industriellen das Verbot der Ausfuhr südrussischer Eisenerze über die polnische Landgrenze
wieder hergestellt. Außerdem wurde zu demselben Zweck eine Erhöhung der Bahntarife für
Eisenerz durchgesetzt. Die Folgen dieser Maßnahmen zeigen sich bereits im Rückgange der
Ausfuhr 1908. Die südrussische Manganerzindustrie, die im Nikopoler Bezirk ihren Sitz hat,
hatte in den Jahren 1905 bis 1907, während die kaukasische Industrie daniederlag, einen
merklichen Aufschwung erfahren, der jedoch nicht lange anhielt. Teils durch Besserung der
Ausfuhrverhältnisse im Kaukasus, teils infolge der Ueberschwemmung des Weltmarktes mit
indischem Mangan, hat die Ausfuhr des Nikopoler Manganerzes im Jahre 1908 stark
abgenommen.
(Nach einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Charkow.)
Eisenerzausfuhr und Eisenindustrie Schwedens im Jahre 1908.
Eisenerz. Der Umstand, daß in dem zwischen dem schwedischen Staat
und der Grängesberg-Oxelösund Trafikaktiebolaget abgeschlossenen Vertrage die Menge des in
den Gruben dieser Gesellschaft zu brechenden Erzes für eine Reihe von Jahren im voraus
festgestellt ist, sowie die Tatsache, daß der größte Teil der Produktion des Jahres 1908
schon sehr zeitig verkauft worden war, hatte zur Folge, daß dieser für die Aufrechterhaltung
der schwedischen Handelsbilanz wichtigste Artikel keinen erheblichen Preisschwankungen
unterworfen war. Die Gesamtausfuhr des Jahres 1908 betrug 3654270 t, wovon der bei weitem
größte Teil, nämlich ungefähr 86 v. H., auf die Grängersberg-Gesellschaft entfällt. Die
Gesamtausfuhr überstieg die des vorhergehenden Jahres um 140467 t. Ein wie großer Teil der
Ausfuhr nach Deutschland ging, ist aus den bis jetzt vorliegenden schwedischen Statistiken
nicht ersichtlich.
Eisen. Auch die schwedische Eisenindustrie ist von der schweren
Geschäftskrisis des verflossenen Jahres nicht unberührt geblieben. Die Gesamtproduktion des
Landes betrug 563300 t Roheisen (1907: 603400 t), 148500 t Luppen (1907: 177100 t), 79500 t
Bessemer Stahl (1907: 77000 t) und 347600 t Martinstahl (1907: 334200 t).
Die Gesamtausfuhr zeigt im Vergleiche mit der des Jahres 1907 eine Abnahme von 86282 t.
Textabbildung Bd. 324
Was Roheisen anbetrifft, so hatten die meisten älteren Fabrikanten zu
guter Zeit verkauft; es kann daher der von ihnen in diesem Jahre erzielte Durchschnittspreis
als gut bezeichnet werden. In der zweiten Hälfte des Jahres fanden jedoch große Verkäufe zu
wesentlich reduzierten Preisen statt.
Kein Zweig der schwedischen Eisenfabrikation hat unter den schlechten Konjunkturen des Jahres
1908 so stark gelitten wie Schweißeisen. Die Herstellung von
gewalztem und geschmiedetem Lancashireeisen wurde durch den hohen Preis der Holzkohlen
dermaßen verteuert, daß für viele Werke der Produktionspreis durch den Verkaufspreis, der
schon im ersten Halbjahre sehr heruntergegangen war, nicht gedeckt wurde. Durch diese
Umstände sind mehrere Werke gezwungen worden, ihren Betrieb einzustellen.
Für Gußeisen war die Lage günstiger. Das zur Ausfuhr gelangende
Fabrikat ist im allgemeinen von so guter Qualität, daß es von den Preisschwankungen auf dem
Weltmarkte weniger betroffen wird. Es war daher möglich, frühzeitig Lieferungsverträge
abzuschließen, die den betreffenden Werken für den größeren Teil des Jahres ausreichende
Arbeit und guten Gewinn sicherte. Im Herbste gestalteten sich die Verhältnisse ungünstiger,
und mehrere Fabriken mußten ihre Tätigkeit wesentlich einschränken. (Nach einem Berichte des
Kaiserl. Generalkonsulats in Stockholm)
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Bau von Sekundärbahnen in Spanien. Projekte nimmt entgegen die
Generaldirektion für öffentliche Arbeiten (Direccion General de Obras publicas) in Madrid:
1. Für den Bau einer Sekundärbahn von Fortuna nach Caravaca über Archena und Mula; Frist für
die. Einreichung von Projekten 60 Tage vom 6. Juli d. J. an gerechnet; ein Konzessionsgesuch
des Präsidenten der Eisenbahnstudienkommission der Kortesabgeordneten für die Provinz
Murcia, Isidoro de la Cierva y Peñafiel, liegt vor.
2. Für den Bau einer Sekundärbahn von Pedro Abad über Bujalance und Porcuna nach Martos;
Einreichungsfrist für Projekte 60 Tage vom 28. Juni d. J. ab gerechnet; ein Projekt eines
Juan de la Cruz Perez Ortega liegt bereits vor.
Vergebung der Konzession zur Ausbeute der Schwefelmine in Kétschiborlu
bei Sparta im Vilajet Konia (Türkei) durch das Ministerium für Landwirtschaft,
Minen und Forsten in Konstantinopel. Bewerber haben sich wegen des Näheren innerhalb der
nächsten 6 Monate an das obengenannte Ministerium oder an die Minendirektionen der Vilajets
Konia oder Smyrna zu wenden.
Lieferung (und Aufstellung) mechanischer Einrichtungen nach
Oesterreich, für das neue Wasserstationsgebäude Saalfelden. Vergebung 10. August
1909, 11 Uhr, durch die K. K. Staatsbahndirektion Innsbruck. Näheres bei der erwähnten
Direktion und beim Reichsanzeiger.
–––––
Geschäftliche Mitteilungen.
Deutsche Lokomobilindustrie. Prof. Grassmann von der Techn.
Hochschule in Karlsruhe stellte durch einen Versuch an einer norm. 140 PS.
Patent-Heissdampf-Compound-Lokomobile mit Ventilsteuerung „System Lentz“ aus der
Lokomobilfabrik von Heinrich Lanz in Mannheim einen Kohlenverbrauch von 0,415 kg und einen
Dampfverbrauch von 3,35 kg für die Pferdekraftnutzstunde fest. – Diese bisher an Lokomobilen
unerreicht geringen Verbrauchsziffern stellen der Wirtschaftlichkeit Lanzscher Lokomobilen
ein um so glänzenderes Zeugnis aus, als dieselben bei nur einfacher Ueberhitzung, also an
Maschinen einfachster Konstruktion erreicht wurden.
Beleuchtungskörper für Schiffe. Beleuchtungskörper für elektrischeelekrische Anlagen auf Schiffen müssen einer Reihe von besonderen Anforderungen genügen. Es
ist erforderlich, daß
Textabbildung Bd. 324
sie gegen Schwankungen und Erschütterungen des Schiffskörpers und gegen
Temperaturänderungen unempfindlich sind, und daß sie sich in ihrer Form den auf Schiffen
vorliegenden Verhältnissen anpassen. Ferner müssen sie gegen mechanische Verletzungen und
gegen das Eindringen von Wasser geschützt sein. Der unserer heutigen Nummer anliegende
Prospekt der Siemens-Schuckert Werke gibt über die einzelnen
Ausführungen, die für Schiffe in Betracht kommen, Auskunft.
Den weiter beigefügten Prospekt der Firma G. Rüdenberg jun. in
Hannover empfehlen wir der Beachtung unserer Leser ebenfalls bestens.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Die britische Eisen- und Stahl-Industrie.
Das Bureau of Manufactures des Regierungs-Departements für Handel und Arbeit in Washington
hat in diesem Jahre die Berichte des Spezialagenten Charles M. Pepper über die britische
Eisen- und Stahl-Industrie und die in der luxemburgischen Eisen- und Stahl-Industrie
gezahlten Löhne nebst einem von dem amerikanischen Konsul in Birmingham, Albert Halstead,
verfaßten, die englische Ketten-Industrie behandelnden Nachtrag in einer Denkschrift mit dem
Titel: „British Iron and Steel Industry and Luxemburg Iron and Steel Wages with a
Supplementary Article on English Chain Manufacture“ veröffentlicht.
Die Denkschrift liegt während der nächsten drei Wochen im Bureau der „Nachrichten für
Handel und Industrie“, Berlin NW. 6, Luisenstraße 33/34, im Zimmer 241 für
Interessenten zur Einsichtnahme aus und kann nach Ablauf dieser Frist deutschen
Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind an das Reichsamt
des Innern, Berlin W. 64, Wilhelmstraße 74, zu richten.
Modelle von Feuerungseinrichtungen für die Ausstellung Lahore im
November 1909.
In einem an den Herausgeber des „Pioneer“ gerichteten und am 28. Mai d. J.
veröffentlichten Briefe weist der in Lahore lebende Oberstleutnant I. A. Cunningham vom
Indian Medical Service darauf hin, daß durch die gegenwärtig bei den Indern allgemein
übliche Verwendung von getrocknetem Kuhdünger und Holz sowie Holzkohle als Feuerungsmaterial
einerseits die Landwirtschaft in großem Umfange ihres natürlichen und wichtigsten
Dungmittels beraubt wird und anderseits das an sich schon baumarme Land mehr und mehr von
Wäldern und Bäumen entblößt wird; dies sei sowohl vom sanitären Standpunkte aus als
auch deshalb zu bedauern, weil dadurch die indische Landschaft an Reiz verliere.
Cunningham empfiehlt hierauf dringend, die Eingeborenen auf die Verwendung von Kohle und Koks
als ein Feuerungsmaterial hinzuweisen, das zudem noch den Vorteil weit größerer Billigkeit
hat. Dem Einwände der Anhänger der alten Feuerungsmethode gegenüber, daß das Brennen von
Kohle und Koks kompliziertere Feuerungseinrichtungen erfordere, führte er aus, daß es nicht
schwer fallen könne, praktische und billige Roste und Herde zu fabrizieren, die den
besonderen Bedürfnissen des Landes entsprechen. Erforderlich würde insbesondere auch eine
einfache und billige Backeinrichtung sein, die die Herstellung von „chupatti“ – eine
geringe Sorte runder Kuchen aus Weizenmehl – gestattet, ohne diese zu verräuchern.
Cunningham hält die in der nächsten kühlen Saison in Lahore stattfindende Ausstellung für die
gegebene Gelegenheit, um dem eingeborenen Publikum den Gebrauch der Kohle als
Feuerungsmaterial zu zeigen und dessen Vorteile klar zu machen.
Vielleicht bietet sich hier der leistungsfähigen deutschen Industrie für
Feuerungseinrichtungen Gelegenheit, entsprechende Modelle in Lahore auszustellen und in der
Folge einen Markt zu erobern, der gewiß auch eine Zukunft hat, da die oben geschilderten
Verhältnisse mit der Zeit die eingeborenen Kreise Indiens doch zwingen dürfte, in steigendem
Maße zur Kohlenfeuerung überzugehen. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in
Calcutta.)
Hongkongs Industrie im Jahre 1908.
So wie das Jahr 1908 für Hongkongs Handel kein glänzendes war, war es auch für dessen
Industrie kein erfreuliches. Der Grund dafür liegt einmal in der allgemeinen
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ungünstigen Konjunktur in Ostasien; ferner standen die durch unvorhergesehene
Naturereignisse, wie den Taifun vom 28. Juli 1908 und die großen Ueberschwemmungen in der
Provinz Kwangtung, angerichteten Verheerungen sowie die damit verbundene unter der
Bevölkerung herrschende Geldnot der Entwicklung bestehender und dem Aufkommen neuer
Industriezweige hindernd entgegen.
Unter den einzelnen Betrieben verdient die Fertigstellung der von der englischen Firma
Butterfield & Swire in Quarry Bay erbauten Dockanlagen erwähnt zu werden. Das Dock ist
fast ständig in Anspruch genommen, so daß die bereits bestehende Hongkong & Whampoa Dock
Co. sich schon veranlaßt gesehen hat, ihren Betrieb zu reorganisieren, um durch Ersparnisse
darin in dem Wettbewerbe mit dem neuen Dock das Feld behaupten zu können.
Die am Platze bestehenden drei Zuckerraffinerien haben im Jahre 1908 zufriedenstellend
gearbeitet. Belangreiche Neuerungen oder Veränderungen sind nicht getroffen worden. Mit dem
Eintritt der Krisis, welche die japanische Zuckerindustrie durchzumachen hat, sind die
Aussichten der Raffinerien Hongkongs auf Wiedereroberung des asiatischen Marktes wieder
gestiegen.
Die Green Island Cement Company hat die geplante Verdoppelung des Kapitals von 2000000 $
durchgeführt. Bei der Hongkong Rope Manufacturing Co., einigen kleineren
Maschinenbauanstalten und Schiffswerften, der Dampfsägemühle, dem Glaswerk, den
Streichholzfabriken, der Federreinigungsanstalt, Eisfabrik, Papiermühle, Dampfwaschanstalt,
der Soda- und Seifenfabrik der deutschen Firma F. Blackhead & Co., sowie bei den rein
chinesischen kleineren Industriell, wie Gerbereien, Färbereien, Zinnoberfabrikation und
Seifensiedereien waren nennenswerte Aenderungen im Jahre 1908 nicht zu verzeichnen. Die
Hongkong Spinning, Weaving & Dyeing Co. Ltd., die im Juni 1899 mit 12000 Spindeln
begonnen hatte, besitzt jetzt in Soo-Kunpo eine Fabrik mit 55000 Spindeln. Sie stellt
vorwiegend baumwollene Unterzeuge, Strümpfe und Socken her. Die vor wenigen Jahren in
Junk Bay mit einer täglichen Leistungsfähigkeit von etwa 4000000 lbs Mehl errichtete, der
Hongkong Milling Co. gehörige Mühle stellte anfangs 1908 ihren Betrieb ein. Es besteht keine
Aussicht auf Wiedereröffnung der Mühle.
Eine neue Gründung auf industriellem Gebiete ist die „Hongkong & China Shoe Factory,
Ltd.“, eine von einem Deutschen zum großen Teile mit chinesischem Kapital gegründete
Schuhfabrik, die, mit amerikanischen Maschinen ausgestattet und unter der Leitung eines
amerikanischen Werkführers, Schuhzeug für Europäer und Chinesen herstellen wird. Da der
Chinese immer mehr die Unzweckmäßigkeit seiner Zeugsohlen und das Ungesunde der Gummistiefel
einsieht, ist die Nachfrage nach Lederschuhzeug in den letzten Jahren ständig gewachsen, so
daß der Schuhfabrik eine gute Zukunft prophezeit wird. (Bericht des Kais. Konsulats in
Hongkong.)
Wasserleitungsarbeiten in Serbien.
Die Belgrader Stadtgemeinde beabsichtigt, im Wege einer Anleihe sich die Mittel zur
Erweiterung der städtischen Wasserleitung zu verschaffen. Zunächst ist die Anlage eines
neuen Reservoirs auf einer Anhöhe bei Belgrad geplant, um von dort aus das Wasser mit
beliebigen Drucke in die Stadt leiten zu können.
Die rumänische Petroleumproduktion im ersten Vierteljahre 1909.
In No. 55 der „Nachrichten für Handel und Industrie“ vom 25. Mai 1909 sind im letzten
Absatze des gleichnamigen Artikels die Zahlen betreffend die Mengen der vierteljährlichen
Rohölförderung in den Jahren 1909 und 1908 vertauscht worden. Der betreffende Absatz muß
daher richtig lauten:
Die wichtigeren Petroleumgesellschaften waren an dieser Rohölförderung in dem erwähnten
Zeitraum der Jahre 1909
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(und 1908) mit den nachstehend genannten Mengen in Tonnen beteiligt: Steaua Romana
87430 (81267), Regatul Roman 38450 (59011), Concordia 33096 (41069), Romano-Americana 29685
(32094), Astra 14265 (10363), Trajan 9576 (9108), Colombia 9044 (6413), Internationala 8110
(8889), Aquila Franco-Romana 5235 (5429), Nafta 5152 (4545).
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Ausschreibungen und Projekte.
Ausnutzung von Wasserkraft in Spanien. Pedro Garalla Gonzales in
Lugo ist die Erlaubnis erteilt worden, aus dem Miño an der Stelle Las Cernadas im Distrikte
Páramo, Trovinz Lugo, 20000 l Wasser in der Sekunde zur Erzeugung elektrischer Kraft zu
industriellen Zwecken zu entnehmen.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Madrid.)
Vergebung des Baues eines Dampfers für den Hafendienst in
Alexandrien durch die Ports and Lighthouses Administration in Alexandrien. Termin:
2. November 1909. Als Sicherheit ist ein Zwanzigstel des Angebots zu hinterlegen. Lastenheft
in englischer Sprache und Zeichnung beim Reichsanzeiger.
Vergebung der Lieferung von 250000 Eisenbahnschwellen aus
Tannenholz durch die Staatseisenbahnverwaltung in Kairo. Termin: 30. September
1909, 12 Uhr mittags. Als Sicherheit sind 5% des Angebots zu leisten. Lastenheft in
englischer und französischer Sprache beim Reichsanzeiger.
Lieferung einer magnetischen Schalttafel mit Lampensignalen nach
Australien. Vergebung durch den Deputy Postmaster General, Sydney, Frist: 10
Oktober 1909 Näheres beim „Reichsanzeiger“.
Norwegen. Lieferung von Kabeln nach Bergen und zwar von 1700 m 204
doppeladrigen und 500 m 51 doppeladrigen Blockkabeln sowie 400 m 204 doppeladrigen und
300 m 102 doppeladrigen Erdkabeln. Versiegelte Angebote mit der Aufschrift: „Anbud paa
telefonkabel“ werden im Bureau der „Bergens telefonkompagnie“ entgegen
genommen. Spezifikationen und nähere Bedingungen ebendaselbst.
Lieferung einer Schaluppe mit Petroleummotor für den Dienst der
Sanitätsstation des Hafens von Vigo. Angebote sind bis zum 5. September d. Js. an
das Sekretariat der Hafenbaukommission Vigo (Secretaria de la Junta de Obras del Puerto de
Vigo) zu richten, Näheres in spanischer Sprache beim Reichsanzeiger, bei der genannten
Hafenbaukommission und in der Abteilung für Häfen im Ministerium für öffentliche Arbeiten
(Negociado de Puertos del Ministerio de Fomento) in Madrid.
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Geschäftliches.
Das Technikum Hainichen Sa. gehört mit zu den besten Lehranstalten
für Elektrotechnik und Maschinenbau. Durch Heranziehung tüchtiger Lehrkräfte, unausgeseztes
Streben nach Vervollkommnung der Einrichtungen, Lehrpläne, Lehrmittel, Laboratorien,
Sammlungen usw. haben seine Leiter es seit der Gründung (November 1900) verstanden,
vorzügliche Erfolge zu erzielen und den guten Ruf der Anstalt zu begründen und zu
befestigen. Das Technikum bietet seinen Besuchern Gelegenheit zu einer gediegenen und
gründlichen Ausbildung in der Elektrotechnik und im Maschinenbau. – In den mit dem Technikum
verbundenen Maschinenwerkstätten finden Volontäre zwecks praktischer Vorbildung auf ihren
künftigen Beruf als Ingenieure oder Techniker Aufnahme. – Programme versendet die Direktion
kostenlos.
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Wirtschaftliche Rundschau.
Der Verband Deutscher Diplomingenieure.
Dieser jüngst gegründete Verband ist nunmehr mit einem Aufruf in
die Oeffentlichkeit getreten, in dem Zweck und Ziel der Gründung ausführlich dargelegt
werden. Dennoch geht der Verband von dem Grundsatz aus, daß der durch die Verleihung des
Promotionsrechts an die Technischen Hochschulen ausgedrückten wissenschaftlichen Gleichstellung der Ingenieure mit den alten wissenschaftlichen
Berufen logischerweise auch die rechtliche Gleichstellung folgen
müsse. Diese Gleichstellung ist bisher nicht erfolgt. Während den Angehörigen der alten
wissenschaftlichen Berufe in der Gesetzgebung eine ihrer Vorbildung und der Eigenart ihres
Berufes entsprechende Stellung eingeräumt ist, erfreuen sich die Diplomingenieure einer
solchen Berücksichtigung nicht. Die Diplomingenieure erfüllen zwar dieselben Pflichten hinsichtlich allgemeiner und akademischer Vorbildung sowie in
bezug auf Berufsausübung wie die alten wissenschaftlichen Berufe, aber sie erfreuen sich nicht derselben Rechte. Von einer rechtlichen Stellung der
Diplomingenieure ist überhaupt nicht die Rede. Die Folge dieser rechtlichen
Vernachlässigung ist, daß die Diplomingenieure fortgesetzt der Willkür der untergeordneten
Organe ausgesetzt sind. Dieser Mißstand wird von allen in Betracht kommenden Kreisen als
gleich schädlich empfunden. Der Verband fordert deshalb die Schaffung eines gesicherten
Ingenieurrechts, in welchem der durch die Vorbildung und das Studium der Diplomingenieure
gegebenen Berufs- und Lebensauffassung gebührend Rechnung getragen ist. Die Diplomingenieure
verlangen diese Berücksichtigung seitens der gesetzgebenden Körperschaften auf Grund
der Zahl ihrer Standesangehörigen und gemäß dem in einem Rechtsstaate geltenden Grundsatz:
„Gleiche Pflichten, gleiche Rechte“.
Neben der rechtlichen Gleichstellung der Diplomingenieure mit den
Angehörigen der andern wissenschaftlichen Berufe von gleicher Vorbildung wird eine Erweiterung des Tätigkeitsbereiches der Diplomingenieure
erstrebt. Dem technisch-wirtschaftlichen Element soll die Bahn für das Eindringen in die
führenden Stellen der staatlichen, kommunalen und privatwirtschaftlichen Verwaltung frei
gemacht werden. Den staatswissenschaftlich vorgebildeten
Diplomingenieuren (Technikameralisten resp. Verwaltungsingenieuren) müssen alle Fächerstellen der Station gesetzlich und praktisch
zugänglich sein. Der Verband stellt diese Forderung im Hinblick auf die veränderte
ökonomische und soziale Struktur unserer heutigen
Volkswirtschaft, in der die Träger der neuzeitlichen Kameralien
nicht mehr länger entbehrt werden können.
Die nächsten Aufgaben des Verbandes sind in folgenden Punkten zusammengefaßt:
1. Befreiung des Diplomingenieurs aus der Unterordnung unter die
Arbeitergesetze.
2. Schaffung öffentlich-rechtlicher Körperschaften (Kammern) im Sinne der bestehenden Anwalts- und Aerztekammern,
in denen die Diplomingenieure ihre Standesangelegenheiten und ihre Beziehungen zur
Oeffentlichkeit und zu den Behörden selbst regeln können.
3. Schutz der Standesbezeichnung.
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4. Förderung des technischen Unterrichtswesens; insbesondere
Ausbau der Technischen Hochschulen nach der staats- und privatwirtschaftlichen
Seite.
5. Verstärkung des technisch-staatswirtschaftlichen Elementes in den
Parlamenten.
6. Eintritt der staatswissenschaftlich vorgebildeten Diplomingenieure
in die Diplomatie, den Konsulatsdienst, die allgemeine staatliche, kommunale und
industrielle Verwaltung, in die Geschäftsführung von Handelskammern, Interessenverbänden
und ähnlichen Körperschaften und Vereinen.
7. Verselbständigung der technischen Verwaltungen in den Kommunal- und
Staatsbetrieben.
Der Aufruf ist von zahlreichen Diplomingenieuren aus allen Teilen des Reiches unterzeichnet.
Aus der dem Aufruf beigefügten Satzung ergibt sich, daß der
Verband ausschließlich Standesinteressen vertreten will d.h.
unter Ausschluß aller fachwissenschaftlichen Fragen lediglich die
rechtliche und soziale Hebung der Diplom-Ingenieure, d.h. der absolvierten akademischen
Techniker erstrebt. Mitglieder des Verbandes können nur Diplomingenieure Deutscher Hochschulen werden. Außerdem wird Deutsche Reichs-Angehörigkeit verlangt, Vereine, akademische Korporationen
usw. sowie Personen, die die Aufnahmebedingungen des Verbandes nicht erfüllen, aber dessen
Bestrebungen unterstützen wollen, können als „Förderer“
beitreten und erhalten als solche die Veröffentlichungen des Verbandes.
Dr. Alexander Lang (Berlin).
Die japanische Zelluloidindustrie.
Zelluloid, dessen Verwendbarkeit außerordentlich zunimmt, je mehr es gelingt, seine leichte
Brennbarkeit zu vermindern, wird auch in Japan vielfach gebraucht, besonders für elektrische
und photographische Zwecke, Fahrräder, Wagen, Schmucksachen, Spielzeug und andere
Gegenstände. Seine Einfuhr nach Japan erfolgt in Form von Platten, Stangen und Röhren, auf
denen ein Generalzoll von 25,60 Yen für 60 kg liegt.
Ueber den Wert und Ursprung dieser Einfuhr geben folgende Zahlen Aufschluß:
1905Yen
1906Yen
1907Yen
1908Yen
Gesamteinfuhr
496865
818122
320696
668315
Davon aus Deutschland
446542
636597
265912
530513
Davon aus England
47775
157791
47585
119909
Danach ist Deutschland der Hauptlieferant.
Fertige Zelluloidsachen, auf denen ein Wertzoll von 40% und mehr liegt, wurden 1907 für 15800
Yen, 1908 für 32600 Yen eingeführt.
Rohmaterialien für Zelluloid sind bekanntlich Zellulose, Kampfer und Schwefelsäure Die beiden
Letzteren werden in Japan gewonnen und stellen sich dort billig. Dies hat im Verein mit den
wohlfeilen Arbeitskräften und dem wachsenden Bedarf an dem Material in ganz Ostasien den
Gedanken an Gründung von Zelluloidfabriken wachgerufen, der von kapitalkräftigen
Unternehmern verwirklicht wurde.
Die Nippon Celluloid Jinzo Kenshi Kabushiki Kaisha oder „Japanische Celluloid- und
künstliche Seidenfabrik A. G.“ steht mit der Schiffswerft und Kohlenminen-Besitzerin
Mitsu Bishi in Beziehungen. Sie hat ein nominelles Kapital von 1,2 Millionen Yen, wovon ein Viertel eingezahlt ist. Die Aktien sind sämtlich von
den Gründern übernommen. Deutsches Kapital ist an dem Unternehmen zu etwa ein Zehntel
beteiligt.
Die Gesellschaft will zunächst Zelluloid fabrizieren und später, nach Einarbeitung in das
Geschäft, auch künstliche Seide und die für beide Artikel nötigen Chemikalien aufnehmen.
Die Gesellschaft hat ihren technischen Leiter, einen Engländer Dr. Green, zum Ankauf der
Zelluloidmaschinen nach England entsandt. Dagegen sollen die Maschinen zur Herstellung
künstlicher Seide in Deutschland gekauft werden. Sitz der Fabrik ist die Stadt Aboshi bei
Himeji, wo ein 33 ha großes Grundstück erworben ist. Die Gebäude für die Geschäftsräume und
Arbeiterwohnungen sind bereits fertig
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gestellt, und mit der 1 ha bedeckenden Fabrik soll
im Sommer 1909 begonnen werden. Die Eröffnung des Betriebs soll dagegen erst in zwei Jahren
stattfinden.
Das zweite Unternehmen zur Herstellung von Zelluloid steht der Firma Mitsui nahe. Anstatt
seiner ursprünglichen Bezeichnung „Nippon Celluloid Kaisha“ hat es jetzt den Namen
„Sakai Celluloid Kabushiki Kaisha“ (Sakei'er Celluloid A, G.) angenommen nach der
Stadt Sakai, wo die Fabrik erbaut wird. Das Gesellschaftskapital beträgt 2000000 Yen, wovon
1125000 Yen von den Gründern übernommen und der Rest vom Publikum gezeichnet ist.
Die Gesellschaft hat einen amerikanischen Sachverständigen angestellt. Der Bau ihrer
Fabrikanlagen soll im Herbste 1909 vollendet sein, und sie hofft, anfang 1910 ihren Betrieb
aufnehmen zu können. Ihre tägliche Produktion wird auf mehrere Tausend Kin angegeben.
Nimmt man die Jahresproduktion der soeben behandelten Gesellschaft auch nur auf 1 Millionen
englische Pfund an, so würden beide Fabriken jährlich 4 Millionen Pfund auf den Markt
bringen, während nach den Einfuhrziffern der letzten drei Jahre zu urteilen der achte Teil
davon genügt, um den japanischen Inlandbedarf zu decken. Die Fabriken sind daher auf eine
starke Ausfuhr nach anderen Teilen Ostasiens angewiesen, wo sie dem fremden Wettbewerb ohne
den Schutz des japanischen Einfuhrzolls ausgesetzt sind.
(Bericht des Kaiserl-Konsulats in Kobe.)
Fortschritte im Lokomobilbau.
Neuere Prüfungen des Herrn Oberingenieurs Hilliger vom Berliner Dampfkessel-Revisions-Verein
an einer von R. Wolf, Magdeburg-Buckau gebauten 100pferdigen
Patent-Heißdampf-Lokomobile ergaben einen Kohlenverbrauch von 0,404 kg pro gebremste
Pferdestärke und Stunde. Damit sind alle bisher bei Dampfmaschinen, Dampfturbinen und
Lokomobilen ermittelten Verbrauchszahlen erheblich unterschritten.
Ausschreibungen und Projekte.
Absatzgelegenheit für Eisenbahnmaterial in Italien. Das
„Bollettino Finanze, Ferrovie, Industrie“ (Rom) bringt eine Notiz, wonach die
Verwaltung der italienischen Staatsbahnen in kurzem Angebote für den Bau der Linie Motta–San
Vito Portogruaro einfordern wird. Die Kosten sind auf 8 Millionen Lire veranschlagt. (The
Board of Trade Journal.)
Erweiterung des Hafens von Buenos Aires. Der Termin für die
Vergebung der Arbeiten an dem neuen Hafen in Buenos Aires ist auf den 1. Dezember 1909
festgesetzt worden. Bedingungsheft und Pläne für 200 Papierpesos beim Ministerium der
öffentlichen Arbeiten in Buenos Aires erhältlich, (Moniteur des Intérêts Matériels.)
Elektrische Licht- und Kraftanlagen in Uruguay. Nach einer
Bekanntmachung im „Diario Ofizial“ vom 3. Juli d. Js. sollen die Städte Carmelo und
Villa del Rosario (Departement Colonia) elektrische Kraftstationen und elektrisches Licht
erhalten. Angebote – für jeden Ort besonders – sind an die Intendencia Municipal de Colonia,
Uruguay, Depart. Colonia, zu richten. Frist: 30. August 1909, 2 Uhr nachm. Abschrift der
Bedingungen ebenda erhältlich. (The Board of Trade Journal.)
Lieferung von verschiedenen Sorten Leinwand und Stahldraht für
Buchbinderzwecke nach Serbien. Schriftliche Verdingung bei der Direktion der
Königlich Serbischen Staatsdruckerei in Belgrad am 2./15. September 1909. Muster und
Bedingungen in obiger Direktion Kaution 1000 Dinar.
Absatzgelegenheit für Telephonmaterial in Venezuela. Die
„Gaceta Oficial“ vom 1. Juli d. Js veröffentlicht ein Dekret, wodurch der
Generaldirektor der Staatstelegraphen die Munizipalbehörden von Libertad (Distrikt
Betijoque, Staat Trujillo) ermächtigt, eine Telephonverbindung zwischen Libertad und
Betioque einzurichten. (The Board of Trade Journal.)
Textabbildung Bd. 324
Bau eines Stauwerks in Spanien. Zeitungsnachrichten zufolge wird
in Logrono und den benachbarten Provinzen energisch Propaganda gemacht für die Ausführung
des Baues des in Lodosa geplanten Stauwerks „Viktoria und Alfons.“ Der Voranschlag
beträgt 9863000 Pesetas, und das Werk soll 29870 Hektar berieseln und 5 Ortschaften der
Provinz Logrono, 8 von Navarra und 12 von Zaragoza zugute kommen. (Bericht des Kaiserl.
Konsulats in Madrid)
Lieferung von Waggon-Garnituren nach Aegypten. Die ägyptische
Staatseisenbahnverwaltung wird demnächst die Lieferung von Waggon-Garnituren für das Jahr
1910 zur öffentlichen Ausschreibung bringen. Muster beim Reichsanzeiger.
Strassen- und Brückenbauten in Montenegro. Zum Bau von 8 Straßen
und 7 Brücken wurden von der Skupschtina 1611000 Kr. bewilligt. (Oesterr. Zentral-Anzeiger
für das öffentliche Lieferungswesen.)
Erweiterung der Wasserleitung in Buenos Aires. Die Regierung hat
dem Kongreß ein Projekt vorgelegt, wonach die Salubritätswerke der Stadt Buenos Aires
erweitert werden sollen, und zwar zunächst die Wasserleitung. Zunächst wird für die
Neubauten ein Aufwand von 18 Millionen $ vorgesehen, und zwar 2,2 Millionen für den Wasserturm und Zuleitungskanal im Fluß, 12,55 Millionen für die Filter, Behälter und Pumpstation in
Palermo; 1 Million für die Rohrleitung bis zur Recoleta; 1,5
Millionen für die Verstärkung der dortigen Pumpen und Rohrleitung bis zum Hochreservoir der
Calle Córdoba und endlich 0,75 Millionen für die Erweiterung
des Leitungsnetzes. Diese Anlagt, welche durch das rasche Wachstum der Hauptstadt
unvermeidlich geworden ist, soll in Bonds von 5% Zins und 1% Amortisation gemäß den durch
Ges. 4158 und 4973 geschaffenen Garantien und Bedingungen bezahlt werden. (Buenos Aires
Handels-Zeitung.)
Lieferung von galvanisierten Wasserleitungsröhren für die bulgarischen
Staatsbahnen. Anschlag 3205,70 Frcs., Kaution 161 Frcs., Verhandlung: 17./30.
August in der Kanzlei der Kreisfinanzverwaltung in Sofia.
(Bulgarische Handelszeitung.)
Lieferung von Feilen für die bulgarischen Staatsbahnen. Anschlag
6762,59 Frcs., Kaution 336 Frcs. Verhandlung 17./30
August 1909 in der Kanzlei der Kreisfinanzverwaltung in Sofia.
Blitzableiter für elektrische Anlagen. Blitzableiter in
elektrischen Anlagen haben die Aufgabe, Maschinen, Apparate und Leitungen gegen die durch
atmosphärische Einflüsse verursachten Entladungen und gegen die bei Betriebsänderungen
auftretenden Ueberspannungen zu sichern. Für diesen Zweck dienen in Hochspannungsanlagen Hörnerblitzableiter, bei denen der Ausgleich der hohen Spannungen
zwischen den einander nahegerückten unteren Enden von Kupferhörnern, erfolgt. Der Strom, der
dann von der Leitung zur Erde übergeht, wird dadurch zum Verschwinden gebracht, daß der
Lichtbogen in die Höhe steigt und schließlich abreißt. Ueber die Wirkungsweise und
Ausführung solcher Blitzableiter gibt der anliegende Prospekt der Siemens-Schuckert-Werke
Auskunft.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Gipsgewinnung in Unterägypten.
Die Baugesellschaft Industrial Building Company of Egypt in Alexandrien hat die Ausbeutung
eines Gipslagers in Angriff genommen, das sich auf einem ihr gehörigen 4200000 qm großen
Stück Land bei der Station Gherbaneyat der Mariut-Eisenbahn 53 km südwestlich von
Alexandrien befindet. Das schon im Altertum bekannte Lager war im Jahre 1907 wieder
aufgefunden worden. An seine Ausbeutung konnte aber erst gedacht werden, nachdem der Khedive
die ihm gehörige Mariut-Eisenbahn über Gherbaneyat hinaus hatte verlängern lassen. Das Lager
erstreckt sich in der Richtung von Osten nach Westen, hat eine Stärke von 50 cm bis 3 m und
soll nach den Untersuchungen der Gesellschaft ungefähr 1 ½ Millionen t Gips enthalten. Der
Gips liegt nur wenige Meter unter der Oberfläche unter zwei leichten Schichten von Tonerde.
An einigen Stellen tritt er sogar bloß zutage. Die Ausbeutung des Lagers wird daher
verhältnismäßig geringe Kosten verursachen. Die bei dem Lager errichtete Fabrik ist mit den
neuesten maschinellen Einrichtungen versehen und soll 25000 Tonnen gebrannten Gips jährlich
herstellen können.
Die Beschaffenheit des Gipses entspricht der zweiten Sorte des Gipses von der Insel Cypern,
der in großen Mengen eingeführt wird. Im Jahre 1908 kamen von den im ganzen hierher
gesandten 22118 Tonnen im Werte von 20004 � E (1 ägyptisches Pfund = 20,80 M) allein 20494 Tonnen für 17345 � E. aus Cypern. Man
glaubt, den hier hergestellten Gips um 25 v. H. billiger als den gleichwertigen von Cypern
verkaufen zu können, und rechnet deshalb auf einen großen Absatz. Der Leiter des
Unternehmens gilt als ein tüchtiger Geschäftsmann. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in
Alexandrien vom 14. Juli 1909.)
Gründung gewerblicher Unternehmen im Süden der Vereinigten Staaten
während des I. Halbjahrs 1909.
Während des ersten Halbjahrs 1909 sind in den Südstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika
3267 neue gewerbliche Unternehmen ins Leben gerufen worden. Hiervon entfallen 1502 auf das
erste und 1765 auf das zweite Vierteljahr. Im letzten Viertel des Jahres 1908 beliefen sich
die Neugründungen auf 1119. Die Zunahme betrug somit im ersten Viertel des Jahres 1909
gegenüber dem letzten Viertel des Jahres 1908: 383 und im zweiten Viertel des Jahres 1909
gegenüber dem ersten Viertel 263, ein Beweis dafür, daß sich die Industrie im Süden der
Vereinigten Staaten in fortgesetzt günstiger Entwicklung befindet.
Die einzelnen Industrien usw. waren im ersten (und zweiten) Vierteljahr 1909. wie folgt,
beteiligt: Holz bearbeitende Fabriken 255 (188), Terraingesellschaften 146 (189),
Eisfabriken und Kühlanlagen 91 (38), Steinbrüche und Gruben 78 (79), Elektrische Licht- und
Kraftanlagen 67 (71), Naturgas- und Oelgesellschaften 57 (72), Baumwoll- und Wollspinnereien
(47 (32), Telephongesellschaften 43 (55), Mühlen 36 (20), Baumwollpressen und
Entkörnungsanstalten 34 (57), Wasserwerke 30 (41), Konservenfabriken 23 (19), Eisenwerke 23
(43), Ziegeleien 22 (30), Oelmühlen und Raffinerien 18 (41), Phosphat- und Düngerfabriken 12
(5), Gaswerke 11 (8), Reismühlen 9 (5), Branntweinbrennereien 8 (6), Zuckerfabriken
Textabbildung Bd. 324
und -Raffinerien 5 (4), Papier- und Papierbreifabriken 2 (2), Tabakfabriken 2 (6),
Brauereien 1 (2), Brückenbaugesellschaften 1 (–), Maschinen und Kesselfabriken 1 (1),
Schmelzwerke 1 (1), Seidenfabriken 1 (2), Stahlwerke 1 (1), zusammen einschl. anderer
Unternehmen 1502 (1765). (Nach einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Atlanta.)
Das Eisenbahnwesen in Paraná.
Das Eisenbahnwesen in Paraná hat in der letzten Zeit eine wesentliche Vervollkommnung und
auch eine Erweiterung erfahren. Bis Anfang April d. J. war auf Paulistaner Gebiet in aller
Hast die Schlußstrecke Faxina–Itararé soweit hergerichtet worden, daß der verstorbene
Bundespräsident Affonso Penna sie befahren, auf dem Schienenwege nach Paraná gelangen, und
dort am Südende der São Paulo–Rio Grande-Bahn eine weitere Teilstrecke, von Campos de São
Joao bis zu der nach ihm benannten Station Affonso Penna (50 km) einweihen konnte.
Seitdem ist öffentlicher Betrieb auf der Strecke Itararé–Faxina provisorisch eingerichtet und
damit eine tägliche 'Durchgangsverbindung von Curitiba nach São Paulo und Rio de Janeiro
geschaffen worden, das in 48 Stunden zu erreichen ist. Rückwärts geht wegen mangelnden
Anschlusses ein Tag in São Paulo verloren. Mit der in einigen Monaten zu erwartenden
Fertigstellung der Strecke Itararé-Faxina ist ein besser anschließender Verkehr mit
Durchgangsschlafwagen zu erwarten.
Von Passagieren wird einstweilen die Durchgangslinie nur ungern und als Notbehelf benutzt, da
die Seeverbindung nach Rio bequemer und billiger, wennschon unregelmäßiger, ist. Ein großer
Vorteil ist aber die gegen frühere Zustände regelmäßige und meist auch schnellere
Postverbindung. Die Europapost für Paraná wird in Curitiba pünktlich am dritten Abend nach
ihrer Ankunft in Rio de Janeiro verteilt.
Die von Curitiba nordwärts führende, sogenannte Rocinha-Bahn ist kurz vor der
Durchgangslinie nach São Paulo, im März d. Js., dem Verkehr übergeben worden. Sie hat 44 ½
km Länge und 5 Stationen; die Endstation Rocinha hat man zu Ehren des Ministers des Aeußern
in Rio Branco umgetauft. Ihr jetziger Präsident und ehemaliger Konzessionär, Cerjat, hat
zugleich eine maßgebende Stelle im Direktorium der São Paulo–Rio Grande- der Sorocabanabahn
und der belgischen Bahnkonzessionen in Rio Grande do Sul und ist am Werke, um auch die
Paranábahn ist diese Interessengemeinschaft hineinzuziehen und somit alle auf Paranáenser
Boden liegenden und nach Paraná führenden Eisenbahnen zu fusionieren. (Nach einem Berichte
des Kaiserl. Konsulats in Curitiba.)
Eisenbahnverbindung Indiens mit Ceylon.
Die Frage der Verbesserung des Verkehrsweges zwischen dem indischen Festlande und Ceylon ist
nunmehr dadurch vorläufig gelöst worden, daß der Staatssekretär Lord Morley dem Projekte,
daß eine kombinierte Eisenbahn- und Fährenverbindung vorsieht, seine Sanktion erteilt
hat.
Auf Rameswaram besteht bereits eine Schmalspurbahn, die nunmehr ausgebaut und mit Hilfe einer
Brücke und eines Dammes über den dazwischen liegenden Pambankanal und die Riffe an die
südindische Schmalspurbahnlinie angeschlossen werden soll. Auf der Ceylonseite wird zur
Herstellung der Verbindung mit den Hauptbahnen der Insel ein Schienenweg nach Pesala auf der
Insel Manaar gebaut. Die Verkehrslinie soll sodann durch Anlage einer Fähre zwischen Pesala
und Dhanuskoti, der Eisenbahnendstation auf Rameswaram, geschlossen werden. Möglicherweise
wird diese Fährenlinie nur zur Zeit des Südwestmonsuns in Gebrauch genommen werden, gegen
den das Fahrwasser durch die benachbarten Inseln und Riffe geschützt ist, während zur Zeit
des Ostmonsuns, wenn diese Meeresteile hohen Seegang haben, eine andere Linie zwischen
Pamban und Bangalli, auf der Südwestseite
Textabbildung Bd. 324
der schützenden Insel- und Riffkette benutzt werden soll. Auf diese Weise würde immer
eine ruhige Ueberfahrt erzielt werden können.
Die Finanzierung des Projekts liegt der South Indian Railway ob.
Durch das neue Projekt, das den Vorzug der Billigkeit hat, wird lediglich eine unbedeutende
Verkürzung der gegenwärtigen Seefahrt zwischen Ceylon und dem südindischen Festlande erzielt
werden. (Nach einem Berichte des Kaiserl. Generalkonsulats in Kalkutta.)
Neue Gesellschaft für Eisenbahnbau in Spanien.
Zeitungsnachrichten zufolge hat sich in Madrid eine Gesellschaft für den Bau von
Sekundärbahnen in Spanien gebildet. Das Kapital der Gesellschaft soll 5 Millionen Peseten
betragen; außer den spanischen Banken von Vizcaya und der Español de Creditio sollen auch
französische und belgische Bankfirmen bei dem Unternehmen beteiligt sein. (Bericht des
Kaiserl. Konsulats in Madrid.)
Britisch-Ostindien. Einfuhrbeschränkung für Apparate der drahtlosen
Telegraphie. Der Generalgouverneur im Rate hat durch Verordnung No. 5120–73 vom 14.
Juli d. Js. die Einfuhr von Apparaten für drahtlose Telegraphie land- und seewärts auf die
Fälle beschränkt, wo die Einfuhr durch solche Personen erfolgt, denen vom Generalgouverneur
im Rate die Genehmigung zur Errichtung einer Anlage für drahtlose Telegraphie erteilt worden
ist. (The Gazette of India.)
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Bau einer Brücke in Kolin (Böhmen). Die Bezirksvertretung von
Kolin erhielt die Genehmigung zur Aufnahme einer Anleihe von 350000 Kr. zum Bau einer
Elbebrücke. (Oesterr. Zentral-Anzeiger f. d. öffentl. Lieferungswesen).
Die Lieferung von Waggon-Garnituren nach Aegypten (auf die in No.
85 der „Nachrichten“ vom 5. d. Mts. hingewiesen wurde) wird am 7. September 1909
mittags durch die ägyptische Staatseisenbahnverwaltung vergeben. Als Sicherheit sind 10% des
Angebots zu hinterlegen. Lastenheft in englischer und französischer Sprache beim
Reichsanzeiger.
Lieferung von Telephonen nach Australien. Am 6. Oktober 1909
vergibt der Deputy Postmaster General in Sydney die Lieferung von 2550 Stück
Batterietelephonen mit Stromschützern. Näheres beim Reichsanzeiger.
Belgien. Lieferung von eisernen Rollbarrieren mit stählernen
Pfählen für ebenerdige Eisenbahnübergänge. Verhandlung: 1. September 1909, 12 Uhr, in der
Börse von Brüssel. Los 1: 26 Stück 6,02 m lang, je 13 rechte
und linke; 49 Stück 6,87 m lang, 25 rechte und 24 linke.
Sicherheitsleistung 1700 Frcs. Los 2: 12 Stück, 7,72 m lang,
12 8,57 m lang, 6 9,42 m
lang, 2 10,72 m lang, 2 11,19 m lang, je zur Hälfte rechte und linke. Sicherheitsleistung: 900 Frcs. Cahier
de charges spécial No. 260 kostenfrei. Eingeschriebene Angebote zum 28. August.
Lieferung künstlicher Düngemittel nach den Niederlanden. Die
landwirtschaftliche Genossenschaft in Zuidlaren (Groningen) vergibt demnächst die Lieferung
von 209200 kg Kainit, 35000 kg Chilesalpeter und 7009 kg schwefelsaurem Ammoniak.
(Moniteur des Intérêts Matériels.)
Lieferung von Rüböl nach Oesterreich-Ungarn. Bis zum 30. August
1909, 12 Uhr, nimmt die K. K. Staatsbahndirektion Wien Angebote entgegen auf Lieferung von
Rübbrenn- und Schmieröl für den Bedarf der K. K. Staatsbahndirektion, Nordbahndirektion
Wien, Linz, Innsbruck, Villach, Pilsen, Prag, Olmütz, Krakau, Lemberg, Stanislau, der K. K.
Betriebsleitung Czernowitz und der K. K. Direktion für die Böhmische Nordbahn. Näheres bei
der betreffenden Direktion (Betriebsleitung) und beim Reichsanzeiger. – Bis zum 30. August
1909, 12 Uhr, nimmt die Direktion der privilegierten österreichisch-ungarischen
Staats-Eisenbahngesellschaft
Textabbildung Bd. 324
Angebote auf Lieferung von Rüböl entgegen. Näheres bei der genannten
Eisenbahngesellschaft (Materialwesen) in Wien I. Schwarzenbergplatz 3 und beim
Reichsanzeiger.
Lieferung von Calciumkarbid nach Oesterreich-Ungarn. Angebote sind
spätestens bis zum 31. August 1909 bei der K. K. Nordbahndirektion Wien einzureichen.
Näheres bei der genannten Direktion, Abteilung für den Verkehrdienst, (Bureau V/fd) und beim
Reichsanzeiger.
Gleisverdoppelung auf der Strecke Tilburg–Herzogenbusch
(Niederlande). Anschlag: 140000 Gulden. Verhandlung 2. September 1909 bei der
Compagnie pour l'exploitation des chemins de fer de l'Etat in Utrecht.
(Moniteur des Intérêts Matériels.)
Lieferung von Kohle nach Aegypten. Die Staatseisenbahnverwaltung
in Kairo vergibt am 25. September 1909 mittags die Lieferung von 280000 Tonnen Welsch –
Kohle. Als Sicherheit sind 5% des Angebots zu hinterlegen. Lastenheft in englischer Sprache
beim Reichsanzeiger.
Spanien. Bau einer eisernen Brücke über den Fluß Bellas, auf der
Straße von Anisa nach La Frontera, Prov. Huesca Anschlag: 100066 Pesetas. Kaution: 9600
Pesetas. Verhandlung: 11. September 1909, 11 Uhr, bei der Generaldirektion der öffentlichen
Arbeiten (Ministerio de fomento) in Madrid.
(Moniteur des Intérêts Matériels.)
Einrichtung einer Wasserstation in Neu-Sandec (Galizien).
Verhandlung: 15. September 1909, 12 Uhr, bei der K. K. Staatsbahndirektion in Krakau.
Näheres bei der genannten Direktion.
Absatzgelegenheit für Eisenbahnmaterial in Argentinien. Der
Argentinischen Zentralbahn wurde in ihren neuen Kontrakte mit der Nationalregierung
zugestanden, daß für sie erforderliche Eisenbahnmaterial zollfrei einzuführen. Im Jahre 1907
zahlte die Gesellschaft beim Zollamt in Rosario 346000 Dollar Zoll.
(The Board of Trade Journal.)
Mitteilungen aus Lehranstalten.
Das Technikum Mittweida ist ein unter Staatsaufsicht stehendes
höheres technisches Institut zur Ausbildung von Elektro- und Maschinen-Ingenieuren,
Technikern und Werkmeistern, welches jährlich ca. 3000 Studierende zählt. Der Unterricht
sowohl in der Elektrotechnik als auch im Maschinenbau wurde in den letzten Jahren erheblich
erweitert und wird durch die reichhaltigen Sammlungen, Laboratorien für Elektrotechnik und
Maschinenbau, Werkstätten und Maschinenanlagen usw. sehr wirksam unterstützt. Das
Wintersemester beginnt am 18. Oktober 1909, und es finden die Aufnahmen für den am 27.
September beginnenden, unentgeltlichen Vorkursus von Anfang September an wochentäglich
statt. Ausführliches Programm mit Bericht wird kostenlos vom Sekretariat des Technikum
Mittweida (Königreich Sachsen) abgegeben. In den mit der Anstalt verbundenen ca. 3000 qm
bebaute Grundfläche umfassenden Lehr-Fabrikwerkstätten finden Volontäre zur praktischen
Ausbildung Aufnahme. Auf allen bisher beschickten Ausstellungen erhielten das Technikum
Mittweida bezw. seine Präzisions-Werkstätten hervorragende Auszeichnungen. Industrie- und
Gewerbeausstellung Plauen: die Ausstellungsmedaille der Stadt Plauen „für hervorragende
Leistungen“. Industrie- und Gewerbeausstellung Leipzig: die Königl. Staatsmedaille
„für hervorragende Leistungen im technischen Unterrichtswesen“.
Industrieausstellung Zwickau: die goldene Medaille „für hervorragende Leistungen“.
Internationale Weltausstellung Lüttich: den Prix d'honneur.
–––––
☛ Die beigefügten Prospekte der Firmen J. C. Eckardt in Stuttgart-Cannstatt und Heinrich Lanz
in Mannheim empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser
angelegentlichst.
–––––
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Vom Verband Deutscher Diplomingenieure.
Im Heft 34 von D. p. J. hat der Vorsitzende des jüngst gegründeten Verbandes Deutscher
Diplomingenieure Dr. Alexander Lang (Berlin) Zweck und Ziel der Gründung dargelegt. Darnach
geht, wie wir – einige sinnwidrige Druckfehler berichtigend – nochmals hervorheben wollen,
der Verband von dem Grundsatz aus, daß der durch die Verleihung des Promotionsrechts an die
Technischen Hochschulen ausgedrückten wissenschaftlichen
Gleichstellung der Ingenieure mit den alten wissenschaftlichen Berufen logischerweise auch
die rechtliche Gleichstellung folgen müsse und daß auch den staatswissenschaftlich vorgebildeten Diplomingenieuren
(Technokameralisten resp. Verwaltungsingenieuren) alle Führerstellen
der Nation gesetzlich und praktisch zugänglich sein müssen. Nachdem sich unlängst
die Düsseldorfer Mitglieder des Verbandes Deutscher Diplomingenieure zu einem Bezirksverein
zusammenschlössen, fand am 13. August d. J. auch eine Versammlung der Berliner
Verbandsmitglieder zu demselben Zweck statt. Die Versammlung, die vom Vorstand des
Hauptverbandes nach dem Motivhaus in Charlottenburg einberufen war, erfreute sich eines
starken Besuches und führte zur Gründung des „Berliner
Bezirksvereins des Verbandes Deutscher Diplomingenieure“. Sämtliche
Teilnehmer der Versammlung traten nach Durchberatung der vom Hauptverband vorgelegten
Satzung dem neuen Verein bei. Die vorgenommenen Wahlen ergaben u. a die Herren
Regierungs-Baumeister Dr.-Ing. Freiersherm und Glowacki als Vorsitzende, Direktor Professor
Dr.-Ing. Reichel und Leißer als Beisitzer des Vorstandes. Die Sitzungen des Berliner Bezirks
Vereins finden monatlich ab Oktober statt. Aus dem über die Entwickelung des Hauptverbandes
erstatteten Bericht ist zu entnehmen, daß im Laufe der letzten vier Wochen ca. 500
Beitrittserklärungen aus allen Teilen des Reiches erfolgten, wozu noch eine Anzahl von
Aufnahmen älterer Herren kamen, die, ohne die Mitgliedschaft zu erwerben, dem Verband als
„Förderer“ beigetreten seien. Der Vorstand des. Hauptverbandes habe beschlossen,
für das laufende Jahr keine Beiträge zu erheben. Die Geschäftsstelle des Berliner
Bezirksvereins befindet sich: Berlin W., Uhlandstr. 25.
Metall-Industrie und -Handel Chiles 1908.
Eisen und Stahl. Eisenerze kommen in den verschiedensten Teilen
Chiles in reichem Maße vor, sind aber bisher im Lande nur als Schmelzmittel verwendet und
auch nicht ausgeführt worden. Sie sind im allgemeinen reich an Phosphor (bis 1%) und
Schwefel, abgesehen von den Erzen von Toso. Die Uebertragung der an Abel Eugenio Carbonel,
als Vertreter des französischen Syndikats (Schneider, Creusot u.a.), verteilten Konzession
für die Errichtung eines Eisen- und Stahlwerkes in Chile auf die Pariser Societé des Hauts
Forneaux, forges et aciéries du Chile wurde 1907 genehmigt, und diese Gesellschaft wurde zum
Geschäftsbetrieb in Chile zugelassen. Das Kapital der Gesellschaft, die 5%ige Obligationen
von 5 Millionen fr. auszugeben beabsichtigt, beträgt 3 Millionen fr. Die Hochöfen werden in
Aguada bei Corral errichtet und gehen ihrer Vollendung entgegen. Für die Gewinnung des zur
Heizung nötigen Holzes sind der Gesellschaft 80000 ha Wald überlassen worden. Die Erze
beabsichtigt das Unternehmen über Huasco, Coquimbo und Taltal zu beziehen. Nördlich von
Coquimbo baut die Gesellschaft zu diesem Zwecke eine Drahtseilbahn. (An Lieferungen für das
Werk ist übrigens die deutsche Industrie beteiligt.) Die Gesellschaft hofft, später den
ganzen Bedarf Chiles an Roheisen und Stahl, Halbfabrikaten und vielen fertigen
Fabrikaten
Textabbildung Bd. 324
(etwa 10000 Tonnen jährlich) und auch den Argentiniens zu decken. Jedenfalls wird sie
durch die Prämie von 10 $ für die Tonne Eisen in Barren
(Lingotes) und 20 $ für die Tonne Guß- oder Walzeisen und Stahl für den Wettbewerb sehr
gestärkt werden. Bisher wird Roheisen und Stahl namentlich aus England und Deutschland
eingeführt. Im Jahre 1908 belief sich die Einfuhr von Ingots und unbearbeitetem Eisen und
Stahl in Stangen und anderer Form auf 32610540 kg (4418943 $). Stabeisen stand im
Berichtsjahr im Preise auf 0,18 $ (1 kg).
Wellblech wird in Chile in weitgehendem Maße für die Bekleidung
von Wänden und Bedachtungen verwendet. Infolge der neuen Zölle hat die Fábrica de
Galvanización in Las Habas bei Valparaiso ihren Betrieb eingestellt. Nach dem Erdbeben kamen
ungeheure Mengen Wellblech ins Land, die den Bedarf bei weitem überstiegen und ein
erhebliches Sinken der Preise zur Folge hatten. Diese standen für galvanisiertes Wellblech
auf 14,50–16,50 $ Gold, für
schwarzes Wellblech auf 9–10 $ Gold und für galvanisiertes glattes Blech auf 17–18,50 $ Gold (16 kg). Im Jahre 1908 betrug die Einfuhr von
Wellblech 8866870 kg (1586040 $) gegen 19134450 kg (3623978 $) im Vorjahr. Bezugsland ist
namentlich England, weniger Deutschland.
Eisen- und Stahl-Draht. Eisen- und Stahl-Draht wird ausschließlich
aus dem Auslande und zwar Hauptsächlich aus Deutschland, eingeführt. 1908 belief die Einfuhr
sich auf 7365110 kg (1473022 $) gegen 15292520 kg (3058504 $) im Jahre 1907; dazu kommen
noch 636760 kg (509408 $) Kabel, vor allem aus England und Deutschland. Drahtgeflechte
werden vorzugsweise im Lande hergestellt. Ihre Einfuhr betrug nur 200221 kg (95151 $).
Nägel von Eisendraht werden namentlich aus den Vereinigten
Staaten, England und Deutschland bezogen. 1908 wurden 3638225 kg im Werte von 1018433 $
eingeführt.
An Eisen-Röhren wurden eingeführt 22602913 kg (Wert 4347753
$) namentlich aus England, weniger aus Deutschland.
An eisernen Trägern wurden bezogen 4341510 kg im Werte von 1302435
$ gegen 1734892 kg im Werte von 527840 $ im Jahre 1907, die namentlich aus England
kamen.
Messing wird weder im Zolltarif noch in der Statistik besonders
berücksichtigt und der Bronze zugerechnet. Die Einfuhr hat mit dem Zurückgehen der
Herstellung von Holzschiffen, für deren Beschlag es verwendet wurde, sehr nachgelassen.
Fahrräder und Motorräder. Ihr Gebrauch ist nur mäßig verarbeitet,
da die Straßen viel zu wünschen übrig lassen. Die Einfuhr, die vor allem aus Deutschland und
den Vereinigten Staaten kam, betrug nur 12541 kg (59640 $)
Kraftwagen. Ihre Verwendung ist infolge der Mangelhaftigkeit der
Staßen, der Schwierigkeiten bezüglich der Ausbesserung und der Unzuverlässigkeit der
Chauffeure nicht groß; doch nimmt sie im allgemeinen in Santiago und Valparaiso zu. Immerhin
ist die Einfuhr dem Werte nach infolge der Krisis von 79691 $ im Jahre 1907 auf 38515 $ im
Jahre 1908 gesunken. Bezugsländer sind vor allem die Vereinigten Staaten, Frankreich,
Deutschland und England.
Waffen. Hauptlieferanten sind Deutschland und England. Im Jahre
1908 wurden Waffen im Werte von 457377 $ bezogen, darunter solche im Werte von 204878 $ für
den Staat. Eine Einfuhr von Kanonen fand nicht statt.
Geldschränke. Eingeführt wurden 198205 kg (Wert 122743 $), vor
allem aus Deutschland und England.
Eiserne Brücken. Ihre Einfuhr betrug 2770760 kg im Werte von
831228 $, 1907: 1374080 kg und 412224 $
Maschinen und Geräte für gewerbliche Zwecke einschließlich
Motoren, ausgenommen Eisenbahnmaterial und Erzeugnisse der Elektrotechnischen Industrie,
werden namentlich aus Deutschland, England und den Vereinigten Staaten von Amerika bezogen.
Der Wert der Einfuhr belief sich
Textabbildung Bd. 324
auf 18755640 $. In Brauereimaschienen steht Deutschland oben an und lieferte 1908
solche im Werte von 339933 $. Der Wert der eingeführten Motore belief sich auf 1093377
$.
Bergwerksmaschinen und Geräte. Auf diesem Gebiete sind England und
Deutschland die maßgebenden Einfuhrländer. Die Gesamteinfuhr belief sich im Werte auf
10142669 $. Im Jahre 1908 sind auch Bergwerksmaschinen von der Firma Orchard Hermanos in
Antofagasta hergestellt worden.
Landwirtschaftliche Maschinen und Geräte. Obenan stehen als
Lieferanten hierfür nach wie vor die Vereinigten Staaten, teilweise infolge der von ihren
Fabrikanten gewährten langen Ziele und der Hilfeleistung bei der Aufstellung und
Ausbesserung. Außerdem kommen England und Deutschland in Betracht. Im Jahre 1908 erreichte
die Einfuhr einen Wert von 3023271 $ gegen 4337295 $ im Vorjahre. Sehr beliebt sind in Chile
Dreschmaschinen mit Dampfbetrieb, die solche mit Pferdebetrieb fast ganz verdrängt haben.
Sie kommen im wesentlichen aus den Vereinigten Staaten und England, gleich wie die
Heupressen und Mähmaschinen, unter denen die Deeringschen nordamerikanischen hervorzuheben
sind. Maschinen zum Reinigen von Samen liefern England und Deutschland, solche zum Entfernen
der Baumstümpfe die Vereinigten Staaten, Motoren England, Pflüge die Vereinigten Staaten und
Deutschland, Spaten und andere kleine Geräte die Vereinigten Staaten, England, Deutschland
und Frankreich. Sämaschienen werden wenig benutzt. Wegen der ungünstigen Kursverhältnisse
stockte das Geschäft im Jahre 1908 teilweise völlig.
Eisenbahnmaterial. Das Inland liefert im wesentlichen nur Wagen,
insbesondere Güterwagen und Schwellen. Schon früher sind indes auch in Chile von den
Fabriken von Balfour Lyon, Sociedad de Maestranza & Galvanización und La Union in
Valparaiso Lokomotiven hergestellt worden, während die Fundición y Fábrika Angloamericana de
Ovalle y Hodykinson, jetzt in Rancagua, und die Maestranza Agricola in Chillan sich nur
mit der Ausbesserung von Lokomotiven befaßt haben. So ist auch Ende 1908 der Bau von 15 in
Chile zu bauenden Lokomotiven ausgeschrieben worden. Neuerdings sind von dem Minister für
Gewerbe und öffentliche Arbeiten Erklärungen abgegeben worden, wonach für die Folge
Eisenbahnmaterial vorzugsweise im Lande bestellt werden wird. Es sollen mit jenen 3 Fabriken
in Valparaiso Verträge abgeschlossen werden, durch die die Regierung sich verpflichtet,
ihnen 10 Jahre lang jährlich bis zu 24 Lokomotiven abzukaufen. Der Wert des eingeführten
Eisenbahnmaterials betrug 1907 16600736 $ und 1908 17496787 $ und es entfielen auf
Güterwagen 4329383 $, Wagen für Feldbahnen 1075908 $, Personenwagen 2154303 $ Lokomotiven
und Tender 3095622 $ und Schienen 4229522$. Die Einfuhr von Schienen ist im ganzen von
3559076 im Jahre 1907 auf 4229522 im Jahre 1908 gestiegen, die aus England jedoch von 153000
£ auf 48000 £ gesunken. Hauptbezugsländer sind Deutschland, England und die Vereinigten
Staaten von Amerika. Eine große Bestellung von Eisenbahnmaterial wurde Ende 1907 gemacht,
und zwar fiel die Lieferung von Eisenbahnwagen der nordamerikanischen St. Louis Car Company
und die von 60 Lokomotiven der North British Locomotive Cy. in Glasgow zu.
(Bericht des Kais. Generalkonsulats in Valparaiso.)
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung von Hölzern usw. nach Oesterreich-Ungarn. Längstens bis
10. September 1909, 12 Uhr, nimmt die K. K. Staatsbahndirektion Wien Angebote entgegen auf
Lieferung von Extra- und Brückenhölzern, von Schnitthölzern für Bahnerhaltungszwecke sowie
von Holzkohlen, Brennholz und verschiedenen Holzwaren für die Staatsbahndirektionen Wien,
Linz, Innsbruck, Villach, Triest, Pilsen, Prag, Olmütz, Krakau, Lemberg, Stanislau und die
K. K. Betriebsleitung Czernowitz,
Textabbildung Bd. 324
sowie für die K. K. Nordbahndirektion für die böhmische Nordbahn. Näheres bei jeder
der vorgenannten Dienststellen und beim Reichsanzeiger.
Lieferung von Bahnschwellen usw. nach Oesterreich-Ungarn. Am 10.
September. 1909, 12 Uhr, vergibt die Direktion der K. K. priv. österr. Nordwestbahn in Wien
die Lieferung des Bedarfs an Bahnschwellen, hartem und weichem Schnittmaterial für
Werkstättenzwecke für das Jahr 1910. Näheres bei der genannten Direktion und beim
Reichsanzeiger.
Aegypten. Lieferung von Nutzhölzern für das Jahr 1910.
Verhandlung: 15. September 1909, 12 Uhr, bei der Staatseisenbahnverwaltung in Kairo.
Sicherheitsleistung: 5% des Angebotswerts, jedoch nicht über 500 £ E. – Lastenheft in
englischer Sprache beim Reichsanzeiger.
Lieferung von Eisenbahnschranken nach Aegypten. Die
Staatseisenbahnverwaltung in Kairo vergibt am 20. September 1909, 12 Uhr, die Lieferung von
10000 m Eisenbahnschranken in Eisen und Stahl und 2000 m Eisenbahnschranken in
Eisenstacheldraht. Sicherheitsleistung: 5% des Angebotswerts. Lastenheft in englischer und
französischer Sprache beim Reichsanzeiger.
Lieferung von Kabeln zur Uebertragung von elektrischer Kraft nach
Belgien. Verhandlung demnächst: Gemeindehaus von Ixelles bei Brüssel.
Bau einer Wasserspeisungsvorrichtung für Lokomotiven auf der Station
Hamont (Belgien). Anschlag 22889 Franks. Sicherheitsleistung: 2100 Franks.
Verhandlung: 14. September 1909, 12 Uhr, Station Hasselt. Cahier des Charges Special No. 269
(70 Centimes). Eingeschriebene Angebote zum 10. September.
Verkauf von gebrauchten Bogenlampen, Wagen und elektrischer Kohle in
Belgien. Termin: demnächst, Börse von Brüssel. Los 5, 18, 19, und 21 des Cahier des
charges Special No. 725.
Serbien. Lieferung von verschiedenen Materialien für
Telephonkonstruktionen, wie Schrauben, Muttern usw. Mündliche Verdingung bei der
Post- und Telegraphenverwaltung in Belgrad: 31. August–13. September 1909. Kaution: 30%.
Muster und Bedingungen in obiger Abteilung.
Oesterreich-Ungarn. Lieferung und Montierung einer Zentralheizung
(direkte Hochdruckdampfheizung eventuell Dampfluftheizung) für die neue Montierung und
Kesselschmiede in der Lokomotivwerkstätte in Florisdorf. Verhandlung: 6. September 1909, 12
Uhr, bei der K. K. Nordbahndirektion in Wien. Näheres bei der Abteilung 3 für Bau- und
Bahnerhaltung der genannten Direktion.
Neue Elektrizitätswerke in Ungarn. Die Stadtgemeinde Agram pflegt
Studien wegen Anlage einer neuen elektrischen Zentrale an der Save. – Der Magistrat der
Stadt Magyarkanizsa wird am 18. September die Arbeiten für den Bau eines Elektrizitätswerkes
vergeben. (Oesterr. Zentral-Anzeiger für das öffentl. Lieferungswesen.)
Lieferung von Leuchtapparaten für Leuchttürme nach Spanisch
Nordafrika. Ein Königl. Dekret vom 5. d. M. ermächtigt die Regierung zum
freihändigen Ankauf je eines Leuchtapparats für den Leuchtturm von Alhucemas (Nordafrika)
und den von Melilla (Nordafrika). Die für den Kauf und die Installation ausgeworfene Summe
beträgt pro Apparat 37497,75 Pesetas. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Madrid.)
Bau eines neuen Gefängnisses in Sao in Paulo (Brasilien). Der
Präsident des Staates São Paulo hat ein Dekret unterzeichnet, durch welches der Sekretär für
Ackerbau ermächtigt wird, zum Bau eines neuen Gefängnisses in der Hauptstadt des Staates
250000 $ aufzuwenden. (The Brazilian Review.)
Anlage einer Wasserleitung, Kanalisation und elektrischen Beleuchtung
in Corumbá (Brasilien, Staat Matto Grosso). Verhandlung: 5. Oktober 1909 bei der
Stadtverwaltung. (Bulletin Commercial.)
Lieferung von Zubehör zu Vignole-Schienen nach Belgien.
Verhandlung: 15. September 1909, 12 Uhr, Börse von Brüssel. Cahier des charges Special No.
189. Es handelt sich um: 1.: 40000 eiserne oder stählerne Bremsklötze. Sicherheitsleistung 6
Franks für je 100 Stück. 2.: 312000 stählerne Sperrklauen. Sicherheitsleistung 5 Franks für
je 100 Stück. 3.: 312000 stählerne Schraubenbolzen. Sicherheitsleistung 2,50 Franks für je
100 Stück. 4.: 24000 stählerne Laschenbolzen. Sicherheitsleistung 2,20 für je 100 Stück. 5.:
20000 stählerne Bolzen zu Bremsklötzen. Sicherheitsleistung 1,60 Franks für je 100 Stück.
6.: 24000 stählerne Feder-Klinkringe. Sicherheitsleistung 50 Centimes für je 100 Stück.
Eingeschriebene Angebote zum 11. September.
–––––
Mitteilungen aus Lehranstalten.
Einen hervorragenden Platz unter den höhern technischen Lehranstalten Deutschlands nimmt das
unter Staatsaufsicht und der Direktion des Ingenieurs Professor A. Nowak stehende Technikum Altenburg S.-A. ein. Das genannte Institut, an welchem
ein aus den tüchtigsten Kräften sich zusammensetzendes Lehrerkollegium wirkt, verfolgt den
Zweck, seine Besucher im Maschinenbau und Elektrotechnik zu Ingenieuren und Technikern für
Bureau und Betrieb sowohl in wissenschaftlicher als auch in praktischer Hinsicht derart
auszubilden, daß sie den in der Praxis an sie herantretenden Anforderungen durchaus
gewachsen sind Besondere Abteilungen des Technikums sind die Papiermacher-Fachschule, die
Abteilung für Gas- und Wasserfach und eine Chauffeurschule. Die Anstalt erfuhr neuerdings
erhebliche Erweiterungen und Verbesserungen durch einen Vergrößerungsbau, durch weitere
Ausgestaltung der Laboratorien, Werkstätten und Sammlungen. Nachdem bereits im vorigen
Semester alle Vorbereitungen getroffen wurden, wird vom Wintersemester 1909/10 ab
Flugtechnik als Unterrichtsfach eingeführt. Interessenten stehen ausführliche Programme
durch das Sekretariat der Anstalt kostenlos zur Verfügung.
–––––
☛ Den beigefügten Prospekt der Berlin-Anhaltischen
Maschinenbau-Aktien-Gesellschaft in Dessau empfehlen wir
der geneigten Beachtung unserer Leser bestens.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Die Sheffielder Feilen-Industrie 1908.
Mit wenigen Ausnahmen haben die Fächer der leichteren Werkzeugfabrikation die gedrückte Lage
des Jahres 1908 in vollem Maße erfahren. Bei der über das ganze Land verbreiteten Stockung
in den Maschinenbaufächern ist es nicht zu verwundern, daß die Feilenfabrikation ein sehr
stilles Jahr gehabt hat.
Kaum ein einziger der Feilenfabrikanten ist verschont geblieben, und im großen ganzen waren
sämtliche Fabrikanten in ähnlicher Lage. Infolge der in den letzten Jahren vielfach
vorgenommenen Verbesserungen und Vervollkommnungen der Hilfsmaschinen zum Schmieden,
Schleifen und Hauen der Feilen hat sich die Leistungsfähigkeit der Sheffielder
Feilenindustrie ganz bedeutend gehoben, und es wird einer durchschlagenden Aenderung in den
Geschäftsverhältnissen bedürfen, um alle der Fabrikation zur Verfügung stehenden Kräfte voll
ausnutzen zu können. Vielfach ist man der Ansicht, daß in maschinellen Neuanlagen über das
Bedürfnis selbst guter Zeiten hinausgegangen wurde. Soweit der Wettbewerb auf dem Markte im
allgemeinen in Frage kommt, haben die Verhältnisse im Laufe der Jahre eine nicht
unwesentliche Besserung erfahren. Vervollkommnetere und billigere Fabrikationsmethoden haben
wohl kaum allein die amerikanischen Feilen von dem Markte verdrängt, aber jedenfalls hat es
dem Wettbewerb jenes Landes wesentlichen Abbruch getan. Eine weitere Gesundung ist der sich
langsam ausdehnende Uebergang der Verbraucher zu den aus besseren Stahlsorten und aus gutem
Tiegelgußstahl hergestellten Feilen; denn die Erfahrung hat gelehrt, daß, wenn
Leistungsfähigkeit und Dauerhaftigkeit genügende Würdigung finden, eine billige aus
geringem Stahl hergestellte Feile am Ende teurer zu stehen kommt als ein guter erstklassiger
Artikel. Ziemlich große Fortschritte wurden gemacht in der Erzeugung von Feilen höherer
Leistungsfähigkeit und größerer Dauerhaftigkeit, sogenannte „Feilen für
Schnellbetrieb“, die allenthalben mit großem Vorteile zur Verwendung gelangen.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Sheffield.)
Der Roheisenmarkt Sheffields 1908.
Soweit die Eisensorten in dem unmittelbaren Bezirke des Konsulats Sheffield in Betracht
kommen – es sind dies Derbyshire- und Lincolnshire-Eisensorten –, hat der Markt im Jahre
1908 eine ziemliche Beschränkung gefunden, weil infolge des ruhigen Geschäftsganges weniger
Eisen gebraucht wurde. Der Ausfall im Konsulatsbezirk wurde indessen einigermaßen durch
Verkäufe nach auswärts ausgeglichen und zwar besonders durch die Ausfuhr von
Lincolnshire-Eisen, die sich namentlich nach Schottland und selbst nach dem Norden von
Yorkshire sehr günstig gestaltet hat.
Die Folge davon war, daß im Lincolnshire-Eisengebiet, das zum großen Teil dem Konsulatsbezirk
Sheffield angehört, 13 Hochöfen das ganze Jahr hindurch in vollem Betriebe gehalten werden
konnten, wenngleich die Eisenhütten über die Preise laute Klage zu führen hatten. Im ersten
Teile des Jahres fielen die Preise stark ab infolge Zwiespaltes unter den Mitgliedern der
Lincolnshire Iron Association, der jedoch wieder beigelegt wurde; seitdem haben sich die
Verkäufe für sie ziemlich beständig gehalten und die Notierungen am
Textabbildung Bd. 324
Ende des Jahres standen wesentlich über dem niedrigsten Stande des Jahres. Die Preise
der hierbei in Frage kommenden drei Hauptsorten gestalteten sich während der 12 Monate des
Jahres 1908 wie folgt, wobei die Notierungen für Derbyshire-Eisen im wesentlichen als
dieselben betrachtet werden können:
Lincolnshire- und Derbyshire-Roheisen:
1908
No. 3 Gießerei-Eisen
No 4 Schmiede-Eisen
basischesEisen
1. Januar
55/6
54/6
55/6
die
Tonne,
30. Januar
52/–
51/–
52/–
„
„
21. Februar
51/–
50/–
52/–
„
„
11. Juni
51/–
50/–
50/–
„
„
19. Juni
51/–
48/–
50/–
„
„
17. Juli
50/–
48/–
50/–
„
„
31. Juli
49/–
47/–
48/–
„
„
Die Preise verstehen sich netto im dortigen Konsulatsbezirk abgelagert. Im September wurden
die Preise durchweg um 2 sh pro Tonne in die Höhe gesetzt auf 51/–, 49/–, 50/–. Diese Preise
haben sich bis zum Jahresende gehalten. Seit dem 1. Januar 1908 sind daher die Preise um 4
sh 6 d bezw. 5 sh 6 d pro Tonne zurückgegangen. Im Mai 1907 wurden diese drei Eisensorten zu
64/6, 61/6 und 65/6 pro Tonne verkauft. Derbyshire-Schmiedeeisen ist selbst zu einer Zeit
des Jahres auf 45/6 pro Tonne heruntergegangen. Andere Roheisensorten, welche im dortigen
Konsulatsbezirk in sehr großem Umfange verarbeitet werden, sind die verschiedenen Sorten
Cleveland-Eisen und Haematit-Roheisen aus den englischen Ostküsten- und Westküsten-Bezirken.
Für diese waren die herrschenden Preise die folgenden: No. 3 Cleveland-Roheisen: 1. Januar
1908: 50/3 für die Tonne, 1. April 1908: 51/3, 1. Juli 1908: 51/6, 1. Oktober 1908: 51/–,
18. Dezember 1908: 49/6 pro Tonne.
Haematit-Roheisen: Die Ostküstenqualitäten standen im September 1905 64/–, im Dezember 1908
64/- und die Westküstenqualitäten im September 1906 66/6, im Dezember 1908 67/6 pro
Tonne. Die Notierungen schwankten im Laufe des Jahres folgendermaßen: Ostküstenqualitäten:
Januar 1908: 72/6 pro Tonne, April 1908: 65/6, Juli 1908: 63/6, Oktober 1908: 65/–, Dezember
1908: 64/– pro Tonne. Westküstenqualitäten: Januar 1908: 75/– pro Tonne, April 1908: 70/–,
Juli 1908: 68/–, Oktober 1908: 67/6, Dezember 1908: 67/6 pro Tonne.
(Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Sheffield.)
Aussichten für den Kohlenbergbau bei Guadalajara in Mexiko.
Die Entdeckung des Kohlenlagers bei der mexikanischen Stadt Guadalajara, dessen Abbau im
Jahre 1908 zuerst in Angriff genommen wurde, hatte nicht die Bedeutung für jene Stadt und
ihre Umgegend, die sie vor zwei Jahrzehnten zweifellos erlangt haben würde, wo man Kohle aus
den Vereinigten Staaten über Tampico mit sehr hohen Kosten einführen mußte. Jetzt steht in
jener Gegend Heizöl in großer Menge zur Verfügung, und Elektrizität kann in bedeutendem
Umfange aus der Kraft der Wasserläufe gewonnen werden. Daher wurde dem Kohlenbergbau bisher
nur geringe Aufmerksamkeit gewidmet.
Das Kohlenlager liegt 18 Meilen östlich von Zapotiltic, einer 113 Meilen von Guadalajara
entfernten Station der Zweigbahn nach Manzanillo, die der Mexican Central Railway gehört.
Die Anlage einer Bahn vom Kohlenfelde nach Zapotiltic würde schätzungsweise, ohne die
Schienen, 150000 $ Kosten verursachen. Das bisher durch Bohrungen festgestellte Kohlengebiet
umfaßt einen Raum von 2000 Acker (à 40,5 Ar), während man außerdem noch ein Feld von 6000
Acker für kohleführend hält. Die Kohle ist eine sehr gute Art Braunkohle, die untersuchten
Proben ergaben höchstens 8%, teilweise nur 3½% Asche und stets über 90% Kohle. Zur
Kesselheizung ist die Kohle sehr geeignet, und auch gutes Gas soll sich aus ihr gewinnen
lassen. Zu den Arbeiten an den Gruben wurde die Kohle mit gutem Erfolge verwendet.
Textabbildung Bd. 324
Die
Kohle liegt in zwei, anscheinend von Verwerfungen freien Adern, die durch eine Lage
Kalkstein getrennt sind. Die obere Ader hat eine schwankende Mächtigkeit bis zu 9 Zoll und
ist mit Schiefer durchsetzt; die untere Ader dagegen weist reine Kohle in einer Mächtigkeit
von 14 bis annähernd 40 Zoll auf.
Bis zum September 1908 war im ganzen fünf Monate lang an der Erschließung der Kohlenminen
gearbeitet worden. Dann entstanden Streitigkeiten zwischen den Besitzern, und die Arbeit
wurde eingestellt. Im Juni 1908 war man durch die Kalksteine hindurch in einer Tiefe von 45
Fuß auf die zweite Kohlenader gestoßen. Seit September 1908 wurde nicht mehr auf dem
Kohlenfelde gearbeitet.
Als Absatzgebiete für die Kohle kämen die Stadt Guadalajara, die Eisenbahnen, die jetzt
zumeist Heizöl verwenden, und der Hafen Manzanillo in Betracht.
(Nach Daily Consular and Trade Reports.)
Gewinnung von Petroleum im Staate Oklahoma.
Die Bestimmungen des Staates Oklahoma für den Betrieb der Petroleumleitungen sind neuerdings
auf Veranlassung des Ministers des Innern in Washington derart abgeändert worden, daß sie
den Wünschen der Beteiligten Rechnung tragen. Das hat zu einer Belebung der Bohrtätigkeit in
Oklahoma geführt. Die Dominion Oil Company hat im Muskogee-Felde ein Bohrloch bis zur Tiefe
von 100 englischen Fuß getrieben und eine ergiebige Quelle erschlossen. Die Fort Worth
Company bohrte bei Mill Creek mit Erfolg. Aus dem neuen Madill-Felde im Osten des Staates
Oklahoma wird bereits Petroleum ausgeführt. Die in den Röhrenleitungen der Prairie Oil and
Gas Company im Monat Mai abgeflossene Menge Petroleum war um etwa 5% größer als im Vormonat.
Die letztgenannte Gesellschaft hat begonnen, größere Länderstrecken jenseits des
Arkansasflusses anzukaufen und im Glenn Pool Bezirke andere Unternehmer zu verdrängen; auch
dürfte der Bau einer Leitung aus dem Mid Continent Feld von Oklahoma und Kansas nach dem
Bezirke des Caddo Oel- und Gasfeldes und von da nach New Orleans bald begonnen werden.
(Bericht des Kais. Konsulats in St. Louis.)
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Ausschreibungen und Projekte.
Einrichtung eines Kursaals, einer Badeanstalt und einer elektrischen
Strassenbahn für Stadt- und Vorstadtverkehrin Ssuchum (Russland). Angebote sind an die Stadtverwaltung zu
richten.
Einrichtung von Telephonlinien in Konstantinopel. Das türkische
Finanzministerium hat das Lastenheft für die Konzession zur Einrichtung von Telephonlinien
in Konstantinopel und Umgebung ausgearbeitet. Interessenten erhalten Exemplare desselben auf
Wunsch ausgehändigt. Bewerbungen müssen versiegelt bis zum 14 Oktober d. Js. (n. St) beim
Finanzministerium niedergelegt werden, an welchem Datum sie vor einer technischen Kommission
geöffnet werden. Der Zuschlag erfolgt an denjenigen, der die für den Staat vorteilhaftesten
Bedingungen stellt. (Konstantinopler Handelsblatt.)
Brückenbau und -abbruch in Aegypten. Die Staatseisenbahnverwaltung
in Kairo vergibt am 25. Oktober 1909, 12 Uhr, 1. den Bau einer neuen zweigleisigen Brücke
über den Nil bei Mansurah; 2. den Abbruch der jetzt dort befindlichen eingleisigen Brücke.
Sicherheitsleistung: 1000 ägyptische Pfund = zirka 20000 M mit dem Angebot. Bei einer
eventl. Annahme des Angebots seitens der Eisenbahnverwaltung sind weitere 4000 £ E
nachzuzahlen.
Spanien. Lieferung eines Schwimmkrans von 30 t Tragfähigkeit, mit
Feuerlöschvorrichtung, für die Hafenverwaltung in Huelva. Frist für Angebote: 16. Oktober
1909. Kaution: 5%.
(Moniteur des Intérêts Matériels.)
Lieferung eines Dampfbaggers nach Manáos (Amazonas). Die Manaos
Harbour Kompagnie ist zum Ankauf eines Dampfbaggers für den Hafendienst in Manáos ermächtigt
worden.
(Le Nouveau Monde.)
Die Konzession für die Eisenbahn Palencia–Villalon (Spanien) soll
am 20. Oktober 1909, 11 Uhr, durch die Generaldirektion der öffentlichen Arbeiten
(Ministerio de Fomento) in Madrid vergeben werden. Kaution: 59748 Pesetas.
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Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Ausbeutung der Petroleumfelder in Mexiko.
Am 17. Juni 1909 wurde mit dem Sitze in Mexiko und mit einem Kapital von 25000000 $ die
„Compañia Mexicana de Petroleo El Aguila“ S. A. gegründet. Das Kapital zerfällt
in 8500000 $ Vorzugsaktien und in 16500000 $ gewöhnliche Aktien. Der Präsident der
Gesellschaft ist der Gouverneur des Federaldistrikts, de Landa y Escandón, während Pimentel
und der Sohn des Präsidenten Diaz Mitglieder der Direktion sind. Die Gesellschaft übernimmt
die Aktiva der im August 1908 durch die Firma S. Pearson and Son, Ltd., gegründeten
„Compañia de Petróleo El Aguila, S. A.“, die aus folgenden Werten bestehen: die
dieser Gesellschaft von der Regierung verliehenen Ölgewinnungskonzessionen in den Staaten
San Luis Potosi, Tamaulipas und in dem nordwestlichen Teile des Staates Veracruz, der durch
eine von der Stadt Veracruz südlich bis zur Grenze des Staates gleichen Namens laufende
Linie vom südöstlichen Teile getrennt wird; eine Flußdampferflotte und alle
Ölerschließungs-, Ölgewinnungs-, Magazinierungs- und Transportanlagen, die in den
vorerwähnten Gebietsteilen eingerichtet sind. Außerdem übernimmt die neue Gesellschaft die
Verträge, durch welche S. Pearson and Son die Oil Fields of Mexico Company zur Lieferung von
Rohöl bis zu 12000 Faß täglich verpflichtet hat.
Die Gesellschaft trägt den Charakter eines rein mexikanischen Unternehmens und verfolgt den
Zweck, den mexikanischen Markt mit heimischen Ölprodukten zu versorgen und das Land von der
Öleinfuhr durch ausländische Gesellschaften möglichst unabhängig zu machen. Pearson bleibt
jedoch bei der Gesellschaft beteiligt und hat sicher diese Form gewählt, um sich die
Mitwirkung nationaler und der Regierungskreise im Kampfe gegen die Waters Pierce Oil Company
(Tochtergesellschaft der Standard Oil Cy.) zu sichern. Inwieweit dieses Ziel erreicht werden
wird, hängt wesentlich von der Ölbeschaffenheit und dem Ölreichtum der Konzessionsgebiete
ab, die heute noch als zum größten Teil unaufgeschlossen gelten müssen. Denn die von der
Compañia Mexicana de Petróleo El Aguila übernommenen Konzessionen schließen die Ölgebiete an
der Laguna von Tamiahua in sich, in denen die Bohrungen bis heute kein günstiges Resultat
ergeben haben, ferner diejenigen Reviere, welche westlich von Tuxpam und um Furbero herum
liegen. Auch hier hat Pearson mit seinen eigenen Bohrungen keinen Erfolg gehabt und sich
deshalb veranlaßt gesehen, die in Furbero mit 9 Löchern erfolgreiche „Oil Fields of
Mexico Company“ (amerikanisches Kapital) zum Verkauf ihres Öles an ihn zu
verpflichten. Die Firma S. Pearson and Son, Ltd., bearbeitet als solche in Zukunft nur ihre
Interessengebiete, welche westlich des 19. Längengrads (von Washington) im südlichen Teile
des Staates Veracruz, in Oaxaca, dem Isthmus von Tehuantepec und den Staaten Tabasco,
Chiapas, Campeche und Yucatan liegen, und darf der Compania Mexicana de Petróleo El Aguila
in der Republik Mexiko keine Konkurrenz machen.
Am Rio del Consulado, im Norden der Stadt Mexiko, wurde am 20. Juni mit der Errichtung einer
Gasanstalt begonnen, welche die Stadt Mexiko sowie ihre Vororte mit Leucht- und Heizgas
versorgen soll. An der Spitze der Gesellschaft
Textabbildung Bd. 324
steht der Generaldirektor der Compañia Mexicana de Petróleo zu Ebano, Doheny. Das
Unternehmen stellt sich als eine Gründung desselben nordamerikanischen Unternehmerverbandes
dar, der ausschließlich an der Ausbeute der Ebanoölfelder beteiligt ist. Das schwere, zur
Leuchtölfabrikation nicht geeignete Rohöl dieser Felder soll der Gasanstalt das Rohmaterial
liefern und nach Vergasung zu Leuchtzwecken verwendet werden. Behälter, Maschinen und
Rohrleitungen werden aus den Vereinigten Staaten bezogen.
(Bericht des Kais. Konsulats in Mexiko).
Geschäftslage im Lodzer Industriebezirke.
Die Geschäftslage im Lodzer Industriebezirke hat sich in den letzten Wochen erheblich
gebessert. Sämtliche Fabriken sollen voll beschäftigt sein und ihr Warenlager gänzlich
geleert haben. Seit Jahren ist eine so günstige Lage nicht zu verzeichnen gewesen.
Die Warenpreise sind unter dem Drucke der Moskauer Konkurrenz noch immer niedrig, doch hofft
man auf baldige Aufbesserung besonders auch im Hinblick auf die gute Ernte, die in Rußland
vielfach erwartet wird. (Bericht des Kais. Generalkonsulats in Warschau vom 19. August d.
Js.)
Eine neue Art des Güterverkehrs im Hafen von Gotenburg.
Der Gütertransport zwischen der „Västgöta“-Eisenbahn und dem Hafen von Gotenburg ist
infolge des Fehlens eines schmalspurigen Verbindungsgleises bisher sehr umständlich gewesen.
Da die Anlage eines solchen Geleises den Güterverkehr auf dem schon jetzt sehr beschränkten
Kaigebiete noch mehr erschweren würde, hat die Verwaltung der genannten Bahn die Frage auf
folgende einfache und praktische Weise gelöst.
Die Güterwagen werden am Bahnhof, welcher am Göta Aelf liegt, auf Prahmen plaziert, die
direkt nach den Landungsplätzen bugsiert werden. Man hat jetzt ein vollständiges
Fährensystem eingerichtet, welches seinen Ausgangspunkt an einer Station in der Mündung der
Säfeån beim Gaswerke hat. Es sind schon drei solche Fährenprähme in Gebrauch, von welchen
die größeren drei Eisenbahnwagen mit einer Ladung bis zu 40 Tonnen führen können.
Mittels einer Windebrücke werden die Wagen von dem Kaigeleise auf den schienenbelegten Prahm
hinübergeführt. Dieser, welcher etwas schmäler als die gewöhnlichen Lastprähme sein kann,
wird bis zur Reeling hinauf mit Kompakt über Kreuz zusammengelegtem Balkenholz versehen, und
die Schienenschwellen werden in kräftigen Längsbalken befestigt. Die Schienen neigen sich
etwas gegen den Hemmbock, damit die Wagen nicht in Bewegung kommen. Außerdem ist ein Endbock
angebracht, um die Wagen noch sicherer in ihrer Lage zu halten.
Da die Methode sich sehr praktisch erwiesen hat, werden größere Prähme gebaut werden, die
noch einen oder zwei weitere Wagen an Bord nehmen können. Möglicherweise wird die
Västgöta-Eisenbahn ein eigenes Motorboot oder eventuell ein Bugsierboot für ihren
Fährenverkehr anschaffen. Die Fährenstation wird außerdem an eine geschützte Stelle verlegt
werden, und es soll dazu noch eine Rangierstation errichtet werden.
Bei der Konstruktion der als Fähren zu verwendenden Prähme hat man alle Vorsichtsmaßregeln
getroffen. So hat man die eventuelle Ladungsverschiebung in den Wagen, die größtmöglichen
Schwallwogen im Hafen und deren Einwirkung sowie die Windstärke in Betracht gezogen. Durch
genaue Probefahrten hat man sich von der Stabilität der Fährenprähme überzeugt, um jede
Gefahr auszuschließen.
Abgesehen von der Ersparnis, die dadurch erzielt wird, daß die Anlage eines Kaigleises
umgangen wird, bietet die Einrichtung der Västgöta-Eisenbahn noch andere Vorteile, die
vielleicht noch mehr Beachtung verdienen. Es ließe sich z.B. denken, daß alle Plätze am Kai
in Anspruch genommen wären, so daß andere Dampfer nicht an das Kaigeleise herankommen
könnten. In diesem Falle wären die Fährenprähme der beste Ersatz für das Kaigeleise.
Außerdem gewinnt man dadurch fast unbeschränkten Raum im Hafen, indem die ladenden oder
löschenden Schiffe an jeder beliebigen Stelle im Hafen plaziert sein können.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Gotenburg).
Textabbildung Bd. 324
Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung von Heizvorrichtungen nach Russland. Die
Bezirks-Ingenieurverwaltung des kaukasischen Militärbezirks ersucht um Angebote für
Vorrichtungen zum Heizen von Brotbacköfen, Militär-Küchenherden und Kasernen-Zimmeröfen mit
Masut, Naphtha oder anderen flüssigen Stoffen. Einreichung bis spätestens 1. November 1909.
In den Offerten ist anzugeben: 1. die Benennung der Vorrichtung und der Name der Firma; 2.
welches Heizmaterial verwendet wird; 3. Kosten der Aufstellung der Vorrichtung in den
obenbezeichneten Oefen und Herden: 4. kurze Beschreibung der Vorzüge der Vorrichtung; 5.
Bezeichnung der Personen, bei welchen die Vorrichtungen bereits aufgestellt sind und sich in
Arbeit befinden, wenn möglich, auch Vorlegung von Attesten über den Arbeitserfolg dieser
Vorrichtungen; 6. die Zustimmung, daß von einer Kommission Versuche mit den Vorrichtungen
angestellt werden; 7. genaue Adresse des Bewerbers oeer seines Bevollmächtigten.
Lieferung eines Motorkrans nach Spanien. Vergebung am 17. Oktober
1909, 2 Uhr, durch die Hafenbaukommission (Junta de obras de puerto) in Huelva. Zu liefern
ist ein Motorkran von 30 Tonnen Tragkraft, versehen mit Feuerlöschapparat. Näheres im
Sekretariat der genannten Behörde (Secretaria de la Junta de obras del puerto de Huelva)
und, in spanischer Sprache, beim Reichsanzeiger.
Von einer Sekundärbahn in Spanien. Die Generaldirektion für
öffentliche Arbeiten (Diercción General de Obras Publicas) in Madrid fordert zur Einreichung
von Projekten für den Bau einer Sekundärbahn von Villalpando nach Villa nueva del Campo auf.
Frist für die Einreichung: 60 Tage, vom 26. August 1909 ab gerechnet. Ein Konzessionsgesuch
eines gewissen D. Manuel Bellido y Gonzalez liegt vor.
(Bericht des Kais. Konsulats in Madrid)
Lieferung von Kranen nach Spanien. Vergebung a) 29. Oktober
1909, 12 Uhr. Hafenbaukommission (Junta de Obras del Puerto) in Valencia. 1 Kran von 15
Tonnen und 2 weitere von je 1½ Tonnen Tragkraft. – a) 1. November 1909, 12 Uhr,
ebendaselbst, 1 Kran von 50 Tonnen und 2 solche von je 1½ Tonnen Tragkraft. Näheres über die
Verdingungen im Sekretariat genannter Amtsstelle (Secretaria de la Junta de Obras del puerto
de Valentia) sowie in spanischer Sprache, beim Reichsanzeiger.
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Mitteilungen aus Lehranstalten.
Am Chemischen Laboratorium Fresenius zu Wiesbaden sind seit
neuerer Zeit Ferienkurse eingerichtet worden. Der zweite dieser Ferienkurse wurde im
Frühjahr 1909 abgehalten; die Zahl der Teilnehmer betrug 18.
Während des verflossenen Sommersemesters 1909 war das Laboratorium von 33 Studierenden
besucht, unter denen sich zwei Damen befanden. Davon waren 15 aus dem deutschen Reiche, 4
aus Oesterreich-Ungarn, 4 aus den vereinigten Staaten von Nord-Amerika, 3 aus England, 2 aus
Holland, 2 aus Rußland und je 1 aus Luxemburg, aus der Schweiz und aus Norwegen.
Außer den Direktoren, Geh. Regierungsrat Professor Dr. H. Fresenius, Professor Dr. W. Fresenius und Professor Dr.
E. Hintz sind am Laboratorium 4 Dozenten und Abteilungsvorsteher,
ferner im Unterrichtslaboratorium 2 Assistenten und in den Untersuchungslaboratorien
(Versuchsstationen) 23 Assistenten tätig.
Das nächste Wintersemester beginnt am 15. Oktober ds. Js.
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Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Erläuterungen zu dem Gesetze betr. den Schutz der spanischen
Industrie.
Die Mitteilung aus Interessentenkreisen, daß sich ein weiteres Gesetz in Vorbereitung
befinde, wonach sämtliche Unternehmungen, die eine Konzession vom Staat erhalten müssen,
also Trambahnen, elektrische Beleuchtungsanlagen, Ausnutzung von Wasserkräften, lediglich
unter Verwendung spanischen Materials erbaut werden sollen, daß also ein Gesetz geschaffen
werden soll, welches den Schutz der spanischen Industrie noch weiter auszudehnen vermöchte,
als dies durch das Gesetz vom 14. Februar 1907 erreicht wird, trifft nicht zu. Es handelte
sich in den bekannt gewordenen Fällen vielmehr lediglich um den Ausbau des Reglements zu dem
vorbezeichneten Gesetze, das bald darauf durch die mit Dekret vom 12. März d. Js.
veröffentlichten Art. 14–18 erweitert wurde.
Was dagegen die staatlichen Konzessionen für industrielle Unternehmungen betrifft (vergl.
Art. 3 des Gesetzes vom 14. Februar 1909), so fordert nach den im Fomento-Ministerium in
Madrid eingezogenen Erkundigungen allerdings die Regierung bei Konzessionen für Eisen- und
Straßenbahnen die Erfüllung der Bestimmungen des Gesetzes vom 14. Februar 1907, indem sie
die Bedingung aufnimmt, „daß zum Schutze der einheimischen Industrie das Gesetz vom 14.
Februar 1907 zu erfüllen ist.“ Dies geschehe nach einer Mitteilung aus dem
Fomento-Ministerium deswegen, weil es sich um zeitweise Vergebungen handle und weil die
gemachten Anlagen später in den Besitz des Staates oder der Gemeinden übergingen; somit
könnten die Konzessionen gewissermaßen als Kontrakte für Rechnung des Staates oder der
Gemeinden angesehen werden. Selbst im Falle der Nichterwähnung dieser Bedingung in den
Verträgen mit den Unternehmern sollen die Konzessionen für Bahnunternehmungen immer dem
genannten Gesetz unterworfen sein, weil das Gesetz einen allgemeinen Charakter trage und
seine Erfüllung unumgänglich sei.
Bei Konzessionen für elektrische Betriebe zur Ausnutzung von Wasserkräften soll die Erfüllung
des Gesetzes vom 14. Februar 1907 nicht gefordert werden, weil die ausgeführten Arbeiten
dauernd Eigentum des Konzessionsinhabers bleiben. Ebenso will man die Minenkonsessionen
behandeln, weil diese als für immerwährend vergeben zu betrachten sind, solange der Kanon an
den Staat entrichtes wird.
Eine Druckschrift in spanischer Sprache, welche das Gesetz, betreffend den Schutz der
nationalen Industrie, vom 14. Februar 1907 sowie das dazu erlassene Reglement und weitere
Veröffentlichungen (Liste der zum Wettbewerbe zugelassenen ausländischen Gegenstände usw.)
enthält, kann deutschen Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die
Anträge sind an das Reichsamt des Innern, Berlin W. 64, Wilhelmstraße 74, zu richten.
Vereinigte Staaten von Amerika.
Neuer Zolltarif. Der neue Zolltarif für die Vereinigten Staaten
von Amerika ist erschienen und kann im Reichsamt des Innern, Wilhelmstraße 74 (Zollbureau),
eingesehen werden.
Varna als Markt für industrielle und landwirtschaftliche
Maschinen.
Während sich der Bezug Varnas an industriellen Maschinen im Jahre 1908 erweitert hat und
Deutschland hierin seine führende Stellung behaupten konnte, lag der Markt für
landwirtschaftliche Maschinen schwach und auch der deutsche Fabrikant mußte darunter
leiden.
Textabbildung Bd. 324
Neue Industrien sind
zwar 1908 im Bezirk nicht entstanden, die Erweiterung der vorhandenen Anlagen und ebenso
ihre Vermehrung werden aber dahin gedeutet, daß mit Fortschritten in der Betätigung
industriellen Unternehmungsgeistes gerechnet werden darf.
Starke Bestellungen machte die Mühlen- und die Brauereiindustrie, kaum weniger die
Textilindustrie; Gabrowo und Sliven, die Zentren der bulgarischen Wollweberei, wurden dabei
für Maschinenfabriken mehr und mehr ein aussichtsvolles Absatzgebiet.
Aufnahmefähig zeigte sich der Markt in Werkzeugmaschinen, vor allem in solchen für Klempner
und in Maschinen für Holzbearbeitung, in Sonderheit für Sägewerke.
Verschiedene Neueinrichtungen von Sodawasser- und Limonadenfabriken haben dagegen der
deutschen Industrie, soweit bekannt, keine Bestellung gebracht; bevorzugt wurden Oesterreich
und Frankreich. Auch in Motoren (Lokomobilen) scheinen die einfacheren englischen Systeme
den deutschen fortgesetzt das Feld mit Erfolg streitig zu machen.
Ist Bulgarien mit seinen wenigen und zum Teil noch unentwickelten Industrien für industrielle
Maschinen ein noch recht aufnahmefähiger Boden, so bleibt es solcher nicht minder für
landwirtschaftliche Maschinen. Der starke Rückgang des Jahres 1908 (der Minderwert des
Gesamtbezugs von 1366843 frcs. beträgt gegenüber dem Vorjahre 832419 frcs.) ist schwerlich
ein Vorzeichen des nahen Stillstandes der in den letzten zehn Jahren langsam, aber beständig
durchgeführten Modernisierung der Landwirtschaft, wird vielmehr durch die Umstände, die das
verflossene Jahr ökonomisch zu einem unbefriedigenden machten, hinreichend erklärt.
Wie sich die Modernisierung der landwirtschaftlichen Betriebe Bulgariens vollzieht, deutet
eine unlängst für das Jahr 1905 bekannt gewordene statistische Erhebung an; darnach waren in
Verwendung im Jahre 1905 (und 1902): Holzpflüge 381627 (391227), Eisenpflüge 53411 (38923),
Säemaschinen 400 (89), Mähmaschinen 1137 (1385), Dreschgarnituren 252 (125), Trieurs 35053
(33675).
Unter den Gebietsteilen, die sich in der Vergangenheit für landwirtschaftliche Maschinen
besonders aufnahmefähig gezeigt haben, stehen die Dobrudscha und das Donaugelände an der
Spitze, ihnen schloß sich Zentralbulgarien etwas zögernd an und nur langsam folgte
Südbulgarien; gerade von dort wird aber für die Zukunft lebhaftere Nachfrage erwartet.
Ueber das Geschäft in den einzelnen, den praktischen Landwirt interessierenden Maschinenarten
wird, wie folgt, geurteilt:
In Säemaschinen blieb der Absatz auch 1908 sehr bescheiden, in Betracht kamen fast nur
Breitsägemaschinen und zwar deutscher oder österreichischer, sowie amerikanischer Herkunft,
Reihensäer fanden nicht oder nur ausnahmsweise Anklang, da die unvollkommene, vielfach noch
irrationelle Bearbeitung des Bodens ihrer Verwendung im Wege steht. Auch in Mähmaschinen war
das Geschäft klein; verkauft wurde nur das bekannte amerikanische Massenfabrikat – abgesehen
davon, daß über die Güte des letzteren doch nicht selten geklagt wird, war die Nachfrage
auch deshalb zurückhaltend, weil an vielen Orten reichliche und billigere Arbeitskräfte zur
Verfügung standen.
Aehnlich ungünstig lag der Markt für Dreschmaschinen. Das regenarme Frühjahr hatte manche
Bestellungen vereitelt, die dann in der Erntezeit hier und da zwar nachgeholt wurden, aber
nun wegen der Kürze der Lieferungsfrist meist unausgeführt bleiben mußten. Während die
amerikanische Konkurrenz auch in Dreschmaschinen stark an Bedeutung verloren hat, ist der
einschlägigen deutschen und österreichischen Industrie jetzt in ungarischen Fabrikanten ein
Mitbewerber erwachsen, der sich besonders durch Bewilligung weitgehender
Zahlungserleichterungen unbequem fühlbar machte – im Varnaer Bezirk scheinen die Mannheimer
Maschinen den größten Beifall zu finden.
Recht schwach war der Verkauf von Trieuren; einerseits macht die gute Dreschgarnitur solche
mehr oder weniger entbehrlich, anderseits war das Getreide von Fremdkörpern fast rein; die
Vorräte an Trieuren blieben daher vielfach Lagerware; Oesterreich und Deutschland teilten
sich in das unbedeutende Geschäft.
Lebhaft war die Nachfrage nach Bauernmühlen und es wurden dementsprechend zahlreiche
Mühlpostamente eingeführt, meist aus Oesterreich und Ungarn, weniger aus Deutschland.
Textabbildung Bd. 324
Da der Strohmangel
endemisch zu werden scheint, wurden diese Mühlen vielfach für den Lokomobilbetrieb
eingerichtet; der Bedarf der Sauggasanlagen (für Holzkohlen-, weniger für
Steinkohlenfeuerung) war daher ein reger; billige englische Fabrikate machten den teueren
deutschen und österreichischen Konkurrenz.
In Maisreblern standen deutsche Fabrikate an der Spitze, ebenso in Schälmaschinen;
Schrotmühlen lieferte vor allem Oesterreich, Rebenspritzen vor allem Frankreich, aber auch
ein Ludwigshafener Erzeugnis fand gute Aufnahme.
Von landwirtschaftlichen Geräten im weiteren Sinne müssen hier noch Eisenpflüge und Eggen
genannt werden; in Pflügen begann das Geschäft vielversprechend, enttäuschte aber im Laufe
des verflossenen Jahres immer mehr – neben deutschen Pflügen kamen noch österreichische
Herkünfte in Betracht. Bemerkt wurde, daß die kleineren Nummern mehr und mehr gesucht
werden, daß aber die früher in der Varnaer Gegend fast ausschließlich verwendeten großen und
tiefgehenden Pflüge kaum noch Absatz finden können. In Eggen machte sich die Konkurrenz des
einheimischen Fabrikats immer mehr fühlbar, nur an Ungarn fielen einige größere
Bestellungen.
(Nach einem Bericht des Kaiserl. Konsulats in Varna.)
Kupfergewinnung Russlands im ersten Halbjahr 1909.
Die Kupfergewinnung in Rußland bezifferte sich im ersten Halbjahr des Jahres 1909 im
Vergleich zum Vorjahre, wie folgt.
1909
1908
Menge in Pud
Ural
238187
267212
Kaukasus
175894
150342
Altai in Sibirien
66902
71585
Chemische u. Raffinadefabriken
25148
17902
–––––––––––––––––––––
Zusammen
506131
507042
Die Kupferausbeute in Rußland erreichte somit in der ersten Hälfte dieses Jahres die
gleiche Höhe wie im vorigen Jahre. Dabei darf nicht unerwähnt gelassen werden, daß die
Kupfergewinnung in dem ältesten Zentrum der russischen Kupferausschmelzung – dem Ural – im
laufenden Jahre abgenommen hat, was zum größten Teil auf die Lage zurückzuführen ist, in der
sich der Bezirk der Erben Demidows befindet. Schwerer ist die Abnahme der Kupfergewinnung in
den kirgisischen und sibirischen Werken zu erklären, die im Jahre 1908 eine klare Tendenz
zur Entwicklung ihrer Produktion aufwiesen.
(St. Petersburger Herold.)
Die Johore-Staatseisenbahn.
Am 1. Juli d. Js. ist die seit einigen Jahren in Bau gewesene Johore-Staatseisenbahn eröffnet
und so der Ueberland-Verbindung zwischen Penang und Singapore das fehlende Glied eingefügt
worden. Ueber den Meeresarm zwischen Johore und der Insel Singapore werden die Züge mittels
Fähre befördert. – Die amtlichen Fahrpläne der Staatsbahnen der Vereinigten Malaien-Staaten
und von Johore können deutschen Interesse für kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind
an das Reichsamt des Innern, Berlin W. 64, Wilhelmstraße 74, zu richten. Wie aus ihnen
hervorgeht, nimmt die Fahrt von Singapore nach Kuala Lumpur, der Hauptstadt der Vereinigten
Malaien-Staaten, über 12 Stunden (230 Meilen) und nach Penang (472 Meilen) insgesamt über 36
Stunden in Anspruch, während die Dampferfahrt zwischen Singapore und Penang 30 bis 36
Stunden dauert. Die Eisenbahn bietet jedoch den Vorteil einer täglichen regelmäßigen
Verbindung zwischen beiden Endstationen.
Vorläufig wird die Strecke nur bei Tage befahren; später soll mit durchgehenden Zügen die
Fahrt von Singapore nach Penang in 20 Stunden zurückgelegt werden. Dann würde auch eine
Ueberlandbeförderung der für Singapore bestimmten Europapost, von Penang aus, in Frage
kommen.
Textabbildung Bd. 324
Von der an der
Grenze von Johore und Negri Sembilan – 121 Meilen von Singapore und 351 Meilen von Penang –
liegenden Station Gemas soll später der Anschluß an die in Aussicht genommene Ostküstenbahn
nach Siam erfolgen.
Die Johore-Staatsbahn wird sich vorläufig wohl kaum direkt bezahlt machen, ihre Vollendung
wird jedoch zur Entwicklung des Staates und damit zum Wachsen des Handels von Singapore
beitragen. Hauptsächlich werden dadurch, nach Anlegung der nötigen Anschlußwege, neue
Gebiete für den Kautschukanbau erschlossen und die Ausbeutung der vorzügliche Nutzhölzer
enthaltenden Urwälder des Staates ermöglicht.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Singapore.)
Bergbau und Hüttenbetrieb Oesterreichs 1908.
Der Gesamtwert der Bergbauprodukte Oesterreichs belief sich im Jahre 1908 auf 317833337
Kronen und derjenige der Hüttenprodukte auf 136920722 Kronen. Gegenüber dem Vorjahre hat der
Wert der Bergbauprodukte um 22346472 Kronen und derjenige der Hüttenprodukte um 4113067
Kronen zugenommen.
Im einzelnen gestalteten sich die Erträge an Bergbauprodukten in den Jahren 1908 (und 1907)
folgendermaßen: Golderz 289065 (307109) dz, Silbererz 222413 (226355) dz, Quecksilbererz
901448 (893695) dz, Kupfererz 83807 (103998) dz, Eisenerz 26324073 (25401184) dz, Bleierz
215128 (227923) dz, Zinkerz 312661 (319702) dz, Zinnerz 681 (533) dz, Antimonerz 1934 (9102)
dz, Arsenikerz 1000 (300) dz, Uranerz 91,79 (112,36) dz, Wolframerz 406 (441) dz, Schwefelerz 174286 (240989)
dz, Manganerz 166563 (167561) dz, Graphit 444248 (494249) dz, Aspaltstein 36950 (38576) dz,
Braunkohle 267289256 (262621096) dz, Steinkohle 138753823 (138504199) dz.
Die Hüttenproduktion wies in den verschiedenen Zweigen nachstehende Mengen auf: Gold 148,8 (141,2) kg, Silber
39866,7 (38742,2)
kg, Quecksilber 5716,21 (5269,75) dz, Kupfer 6828 (5917) dz, Frischroheisen 12677105 (11922732) dz, Gußroheisen
1991862 (1912506) dz, Blei 126692 (135980) dz, Glätte 10101 (8625) dz, Zink 127703 (112084)
dz, Zinn 391,77 (468,71) dz,
Antimon 1623,75 (2066,21)
dz, Uranpräparate 83,72 (111,63) dz, Vitriol 5562 (5786) dz, Mineralfarben 4750 (10907) dz.
(Statistik des Bergbaus in Oesterreich für das Jahr 1908).
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Ausschreibungen und Projekte.
Herstellung des Oberbaues für eine Drehbrücke in den Niederlanden.
Vergebung am 1. Oktober 1909, 1½ Uhr, durch den Direktor der Noordooster Lokaalspoorweg
Maatschappy, im Geschäftszimmer der Gesellschaft zu Zwolle, Badhuiswal 8. Die Brücke soll
über den Coevordenschen Kanal auf der Eisenbahnstrecke von Coevorden nach der preußischen
Grenze errichtet werden (Besteck No. 43). Anschlag 7000 Gulden. Besteck mit Zeichnung liegt
in dem genannten Geschäftszimmer zur Einsicht aus und ist auf Frankoanfrage daselbst gegen
Bezahlung von 1 Gulden erhältlich. Angebote werden nur dann berücksichtigt, wenn sie von
Fabrikanten, nicht aber von Zwischenpersonen herrühren, Angebote von Ausländern, wenn sie
wenigstens 5 v. H. niedriger sind, als das niedrigste in Betracht kommende Angebot einer
niederländischen Firma.
☛ Der heutigen Nummer unserer Zeitschrift liegt ein Prospekt der Firma Gebr. Wichmann, Berlin NW. 6, Karlstr. 13 Spezialgeschäft
für Zeichenmaterialien und Vermessungsgeräte bei. Die in demselben aufgeführten
Gegenstände sind für jeden Fachmann von Interesse; die Rechenschieber und Reißzeuge,
namentlich die mit Flachsystemzirkeln, stellen in Anbetracht der billigen Preise etwas
Hervorragendes dar, und das sechsunddreißigjährige Bestehen der Firma bietet jedermann
Gewähr für die Güte der angebotenen Waren.
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Wirtschaftliche Rundschau.
Das Eisenbahnwesen Chiles im Jahre 1908Die Ein- und
Ausfuhrzahlen beziehen sich auf das ganze Staatsgebiet Chiles außer Puntas Arenas. $
bedeutet in den Ein- und Ausfuhrwerten: Goldpeso zu 18 d, sonst Papierpeso, wenn
nichts anderes angegeben ist..
Staatsbahnen. Eine sehr bedeutende Erhöhung der Preise auf den Staatsbahnen Chiles (bis zu
100% im Nah- und mittleren Verkehr) sah ein Differential-Tarif für Reisende, Reisegepäck und
für Frachtgüter vor, der jedoch, bevor er Geltung erlangte, durch eine Verordnung vom 31.
August 1908 mit Bezug auf die Waren-Klassifikation und auch sonst abgeändert wurde und mit
wesentlichen Ermäßigungen am 1. September in Kraft trat. Um für den durch das verspätete
Inkrafttreten des Differential-Tarifs eingetretenen Einnahmeausfalls einen Ausgleich zu
schaffen, wurde bis zum 1. Januar 1909 ein 10%iger Frachtzuschlag erhoben. Durch Verordnung
vom 28. Dezember 1908 sind die Tarife abermals geändert worden, insbesondere mit der
Maßgabe, daß ein Zuschlag von 20% bei einem Wechselkurse für den Papierpeso unter 12 pence
und ein solcher von 10% bei einem Wechselkurse von 12–14 pence zu berechnen ist. Für die
Staatsbahn in den Provinzen Coquimbo und Atacama ist ein am 1. September 1907 in Kraft
getretener Frachtzuschlag von 30% für Kupfererze, Kohlen und Koks durch Dekret vom 13.
September 1907 so lange außer Anwendung gesetzt worden, wie der Kupferpreis weniger als 70
� für die Tonne beträgt. Eine Verordnung vom 20. Januar 1908
hat diese Vergünstigung, soweit es sich um Kupfererz handelt, bis zum 30. Juni 1908 auf die
Zentralbahn und die Eisenbahn nach Los Vilos ausgedehnt. Eine Verordnung vom 9. Oktober 1908
regelte die Entschädigung, die die Staatseisenbahnverwaltung für den Verlust
nichtversicherter Gepäck- und Frachtstücke zu entrichten hat. Sie beträgt 50 cts. für 1
kg Gepäck- und 0,30–0,02 $ für 1 kg Frachtstück. Die Reklamationen müssen binnen 8 Tagen,
nach Eingang der Bescheinigung des Stationsvorstehers bei gänzlichem Verlust, sonst nach
Ankunft der Lagerstücke bei dem Eisenbahnverwalter (Administrador) eingebracht werden. Ein
Dekret vom 19. Mai 1908 bestimmt, welches Gewicht bei Vieh höchstens vergütet wird (bei
Rindern 800 kg, bei Pferden 400 kg). Was die Versicherung der mit der Eisenbahn versandten
Gegenstände betrifft, so ist sie auf ½% der Versicherungssumme herabgesetzt worden.
Uebrigens kann eine Entschädigung für Verlust und Beschädigungen, sowie Verletzungen, wie
eine Denkschrift des Justiziariats des Finanzministeriums (consejo de defensa fiscal)
feststellt, nur durch Prozesse erlangt werden. Das Lagergeld für 1 dz Ware ist von 3 auf 5
cts. für die beiden ersten Tage und auf 10 cts für die folgenden Tage erhöht worden. Die
Abfuhr muß bei Kohlen, Holz und Sturzgütern binnen 24 Stunden, sonst binnen 48 Stunden nach
der Ankunft erfolgen. Bestellungen für die Eisenbahnen sollen nach einem Erlasse vom Juni
1907 nur mittels öffentlicher Ausschreibungen erfolgen. Unter den Eisenbahn-Unternehmungen,
mit denen sich die chilenische Regierung in den letzten Jahren befaßte, sind vor allem die
Arica–La Paz-Bahn und die „Nördliche Längsbahn“ hervorzuheben. Das chilenische
Sindicato de obras publicas, dem der Bau jener Eisenbahnen übertragen worden war, hat den
einschlägigen Vertrag, gleich wie andere Eisenbahnverträge, mit der Regierung aufgehoben und
sich aufgelöst. Der Bahnbau ist seither unmittelbar von der Staatsverwaltung unter Leitung
des bekannten Ingenieurs Manuel Ossa fortgesetzt worden, derart daß eine Strecke von etwa 39
km vollendet ist. Nachdem die Regierung sodann mit dem aus
Textabbildung Bd. 324
der deutschen Bank und der Firma Philipp Holzmann & Co. bestehenden Syndikat
einen Vertrag wegen Ausführung des Bahnbaues abgeschlossen hatte, der in den Kammern auf
Schwierigkeiten stieß und wieder aufgehoben wurde, ist der Bau auf Grund eines Dekrets vom
29. Mai 1908 von neuem ausgeschrieben worden. Den Zuschlag hat nach Schluß des
Berichtsjahres die Londoner Firma Sir John Jackson erhalten. Die von dem Sindicato de Obras
Públicas hergestellten Baupläne hat die Regierung übrigens für 11724 � erworben. Für die Deckung der Baukosten hat ein Gesetz vom 10. Februar 1908 den
Staats-Präsidenten ermächtigt, eine Anleihe von 3 Millionen �
aufzunehmen. Zur Ausführung dieses Gesetzes ist es jedoch nicht gekommen. Durch ein Gesetz
vom 23. Januar 1908 ist die Regierung zur Vergebung des Baues der Längsbahn für den
Höchstbetrag von 7500000 � ermächtigt worden, dessen Deckung
durch Ueberlassung des Bahnbetriebs an den Erbauer erfolgen sollte. Angebote des oben
erwähnten deutschen und des belgischen Syndicats Société d'études de construction et
d'exploitation de chemins de fer au Chili sind abgelehnt worden, weil sie sich nicht in den
Grenzen des Art. 2 des Gesetzes hielten, wonach die Unternehmer sich durch den Betrieb
bezahlt machen sollten. Auf Grund einer Verordnung vom 24. Juli 1908 ist auch dieser Bahnbau
von neuem ausgeschrieben worden. Für die von den beiden Syndikaten ausgeführten Vorarbeiten
hat die Regierung einen Betrag von 775000 $ zu entrichten gehabt. Inzwischen ist mit dem
Bahnbau durch die Regierungsorgane begonnen worden, insbesondere mit dem Baue von drei
großen Tunneln, Las Astas, Las Palmas und El Espino. Der Bau der Eisenbahn von Osorno nach
Puerto Montt ist für 1 Million $ Gold dem Ingenieur Pedro Rosselot übertragen worden, dessen
Arbeiten guten Fortgang genommen haben. Fertiggestellt ist im Jahre 1908 unter anderen von
der ziemlich wichtigen Eisenbahnlinie San Antonio–Melipilla die Strecke Melipilla–Malvilla
(39 km), Provinz Santiago, die Umwandlung der Strecke Puntilla–Ovalle in eine Breitspurbahn
und die Linie Choapa-Mapel. Am 31. Dezember 1907 waren 2558 km Eisenbahnen in Betrieb
(1957 km von 1,676 m Spurweite), 986 km in Bau und Projekte über 2324 km in Bearbeitung. Im
Bau dagegen waren im Berichtsjahr im ganzen 1045 km 368 m, wofür 2391911117 $ Papier,
14987839,54 $ zu 18 d und 59297,23 $ zu 12 d ausgegeben worden sind. Mit Bezug auf die
Pünktlichkeit in der Beförderung von Reisenden und Waren ist unter der Leitung des als
Generaldirektor der Staatsbahnen in Santiago tätigen belgischen Ingenieurs Huet entschieden
eine Besserung eingetreten. Allerdings sind auch die Ausgaben ungemein gewachsen und haben
im Jahre 1908 die Höhe von 102 Millionen $ erreicht gegen 78 Millionen $ im Jahre 1907.
Diese Steigerung ist zurückzuführen auf die nach dem Erdbeben eingetretene sehr große
Lohnerhöhung, die durch die Katastrophe verursachten Zerstörungen, die teilweise Erneuerung
der sämtlich verfaulten Eisenbahnschwellen, die Ausdehnung des Betriebs und die Anschaffung
von Material.
Privatbahnen. 17 Eisenbahn-Konzessionen für Privatbahnen hat die Regierung in den Jahren 1907
und 1908 erteilt. Unter ihnen ist hervorzuheben die von Emilio Carrasco für eine Eisenbahn
von Caleta de la Chimba, nördlich von Antofagasta, nach der argentinischen Grenze, für deren
Fortsetzung nach Salta argentinischerseits demselben Unternehmer die Genehmigung erteilt
worden ist. Die Uspallata-Bahn ist 1908 bis zur Station Portillo, einige Kilometer vom
großen Tunnel entfernt, und anfangs 1909 bis Caracoles am Eingang dieses Tunnels dem Verkehr
übergeben worden, und man hofft, daß der große Tunnel zu Anfang 1910 fertig werden und dann
die Eisenbahnverbindung zwischen dem Stillen und dem Atlantischen Ozean hergestellt sein
wird. Ein nennenswerter Frachtverkehr besteht auf der Strecke bisher nicht, wogegen die
Beförderung von Reisenden mit ihrem Gepäck, auch von Touristen, recht erheblich ist. Die
Transandine Railway Cy. Ltd. hat im Jahre 1908 die Ermächtigung erhalten, 578650 �
Textabbildung Bd. 324
5%ige, vom Staate gewährleistete Obligationen auszugeben. Die Antuco-Bahn ist bis zur
Station Trupan in einer Länge von 62 km vollendet worden und hat bereits auf die
wirtschaftliche Entwicklung der von ihr berührten Gegenden einen günstigen Einfluß ausgeübt.
Die Bahnarbeiten der Sociedad Ganadera General San Martin, die den Anschluß an die
argentinische Südbahn bezweckt, sind bis zum Reñihue-See gediehen, über den der Verkehr
mittels einer Fähre bewerkstelligt werden wird, sind aber wegen Geldmangels etwas ins
Stocken geraten. Gleiches gilt von der seitens der Compañia Chile y Argentina in Angriff
genommenen Drahtseilbahn an dem nach dem Nahuelhuaki (Neuquen-Gebiet) führenden
Cordilleren-Paß (Perez Rosales) bei Casa Pangue. Erheblich verbessert hat ihren Betrieb die
Antofagasta Railway Cy. Ltd., die im Verein mit der Bolivia Railway Cy. eine nur 47 Stunden
in Anspruch nehmende, einmal in der Woche stattfindende Verbindung zwischen Antofagasta und
La Paz eingerichtet hat. Sie hat zudem die Eisenbahn von Antofagasta nach Mejillones dem
Betrieb übergeben und die Verwaltung der Caleta Coloso–Aguas Blancas-Bahn, die früher der
Firma Granja & Co. gehörte, von der Sociedad Anónima del Ferrocarril de Aguas Blancas
nach Schluß des Jahres 1908 übernommen.
Ueber die hohen Tarife dieser Bahn wird geklagt. Uebrigens sind verschiedene Privatbahnen (so
die Antofagasta Bolivia Railway Cy. und die Toco-Bahn) im Jahre 1908 ermächtigt worden, ihre
Tarife unter Berechnung des Pesos mit 14½ d zu erhöhen. 22 Eisenbahnkonzessionen sind im
Jahre 1908 wegen Nichterfüllung der Konzessionsbedingungen zurückgenommen worden.
Straßenbahnen. Die elektrische Bahn von Concepción nach Talcahuano ist von der Sociedad
eléctrica de Concepción übernommen und für den Personenverkehr eröffnet worden; sie befindet
sich übrigens in schwieriger finanzieller Lage. Die jetzt einheitlich geleiteten deutschen
elektrischen Straßenbahnen haben ihren Betrieb in Valparaiso und Santiago ausgedehnt,
litten aber sehr unter dem niedrigen Wechselkurse.
(Bericht des Kais. Generalkonsulats in Valparaiso.)
Auswärtiger Handel Russlands über die europäische Grenze im Verkehr
mit Deutschland im Jahre 1908.
Deutschland war an Rußlands Ein- und Ausfuhr über die europäische Grenze während des Jahres
1908 (und 1907) in den wichtigsten Artikeln mit folgenden Werten in tausend Rubeln
beteiligt:
Einfuhr: Weizen 3793 (1907: 2155) – Roggen 7165 (4543) – Reis,
bearbeitet 1671 (1265) – Frisches Obst 250 (397) – Frische Apfelsinen, Zitronen und
Pomeranzen 741 (744) – Obst und Beeren jeder Art, gedörrt 601 (655) – Nelken,
Nelkenköpfchen, Pfeffer und nicht besonders benannte Gewürze jeder Art 1549 (1387) – Kaffee,
roh, in Bohnen 4385 (4327) – Tee jeder Art 139 (153) – Tabak 936 (853) – Spirituosen und
Traubenweine 4210 (4408) – Mineralwasser, natürliche und künstliche 664 (762) – Käse 267
(276) – Fische jeder Art, frisch, mariniert, gesalzen und geräuchert 4774 (6952) – Hopfen
362 (639) – Düngemittel (Guano, Knochen, Phosphorite usw.) 1333 (1459) – Talg, tierischer,
außer den besonders benannten 1474 (1025) – Bergwachs, gereinigt, Paraffin u. dgl.;
Bienenwachs und vegetabilisches jeder Art 2882 (3451) – Häute, unbearbeitet 7471 (6006) –
Häute, bearbeitet, und Treibriemen, ungenäht 11918 (9626) – Rauchwaren 4598 (5154) –
Holzwaren 1361 (1698) – Sämereien und Pflanzen 5973 (5679) – Baumaterialien (Ton, Kreide,
Gips, Zement usw.) 907 (852) – Steine, roh und in vorgearbeiteter Form 746 (820) – Schleif-
und Poliermittel, Graphit, Kohlenfabrikate für die Elektrotechnik u. dgl. 960 (976) –
Steinkohle 7170 (7175) – Koks 1427 (1804) – Fichtenharz (Harpius), Gallipot, Brauerpech 1662
(784) – Gummi, Harz, Gummiharz und Balsam 8466 (7020) – Chemische und pharmazeutische
Produkte 10108 (10343) – Pflanzenöle und ungereinigtes
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Glyzerin 1200 (993) – Gerbstoffe 1566 (1674) – Farbstoffe und Farben 7659 (7449) –
Roheisen, unverarbeitet 74 (31) – Eisen, unverarbeitet, darunter Schienen 823 (891) – Stahl,
unverarbeitet, darunter Schienen 267 (272) – Kupfer, Aluminium, Nickel und sonstige Metalle
und ihre Legierungen in Masseln, Barren usw. 1692 (2515) – Zinn in Masseln, Stangen und
Bruch 1118 (1586) – Blei in Masseln und Bruch; Bleiglätte, Bleiasche 2558 (1902) – Blei in
Rollen, Blättern, Draht und Röhren 155 (195) – Zink in Masseln und Bruch, Zinkasche 2088
(1824) – Papiermasse 370 (357) – Rohbaumwolle 21700 (20540) – Rohe Jute 2039 (1952) –
Rohseide, Seidenwatte oder Seidenabfälle, ausgekämmt, gefärbt und ungefärbt 7524 (9364) –
Wolle und Flaumhaar, ungekämmt und ungesponnen 10870 (16171) – Baumwollengarn 3493 (4470) –
Seide, gezwirnt, jeder Art, Nähseide u. dgl. 616 (553) – Wolle, gekämmt, gesponnen und
gezwirnt 6965 (14515) – Koffer, Reisetaschen und andere Lederwaren 144 (203) –
Maschinentreibriemen, genäht usw. 191 (213) – Tischler- und Drechslerwaren 1294 (1176) –
Feuerfeste Ziegel; Dachziegel u. dgl. 471 (477) – Keramische und Töpferwaren aus
gewöhnlichem und feuerfestem Ton 419 (400) – Fayence- und Porzellanwaren 813 (801) –
Glaswaren 1275 (1272) – Guttaperchawaren 1257 (1289) – Fabrikate aus Gold, Silber,
Rauschgold und Platin 1375 (2195) – Fabrikate aus Kupfer und Kupferlegierungen 3942 (3859) –
Fabrikate aus Gußeisen 1246 (1110) – Fabrikate aus Eisen und Stahl 4692 (5231) – Blechwaren
3581 (3858) – Draht jeder Art 862 (752) – Drahtwaren 1840 (1870) – Verschiedene Metallwaren
5783 (5998) – Maschinen und Apparate aus Gußeisen, Eisen und Stahl 30389 (22446) – Teile von
Maschinen und Apparaten aus Gußeisen, Eisen und Stahl 3358 (3066) – Landwirtschaftliche
Maschinen und Geräte ohne Dampfmotoren, nicht besonders benannt 6997 (4739) – Komplizierte
landwirtschaftliche Maschinen 3299 (1657) – Instrumente usw., mathematische, physikalische,
für elektrische Beleuchtung usw. 4497 (3357) – Uhrwaren 1128 (1233) – Musikinstrumente
3529 (3878) – Equipagen und einzelne Equipagenteile 3599 (2075) – Waggons für Eisenbahnen
und Pferdebahnen 329 (591) – Eiserne Schiffe 678 (705) – Papierwaren 3204 (3443) – Bücher
und Bilder 1647 (1801) – Baumwollenwaren 6218 (5919) – Hanf- und Leinenwaren 1370 (1710) –
Seidene und halbseidene Waren 2664 (2952) – Wollene und halbwollene Waren 8460 (8429) –
Strickwaren und Posamentierarbeit 4618 (4123) – Spitzen und Spitzenwaren jeder Art 1374
(2030) – Knöpfe 1052 (1259) – Einfache Galanteriewaren 2364 (2675) – Schreib-, Zeichen-,
Malutensilien u. dgl. 930 (762).
Ausfuhr: Weizen 4907 (8007) – Roggen 7281 (13608) – Gerste 67629
(58501) – Hafer 1569 (1788) – Mais 3324 (6429) – Erbsen 2541 (2280) – Phassolen, Bohnen und
Linsen 1446 (1333) – Kleie und andere Müllereiabfälle 16004 (17612) – Butter 10167 (12421)
Eier 15128 (16211) – Sandzucker 3508 (927) – Kiefern- und Tannenbalken 8694 (12143) –
Bretter (darunter Latten, Schwellen usw.) 12566 (12534) – Leinsaat 3679 (1978) – Raps- und
Rübsaat 590 (460) – Oelkuchen aus Leinsaat 5536 (4616) – Flachs 11610 (11675) – Flachsheede
und -werg 2184 (1615) – Hanf 6132 (7193) – Hanfwerg 1183 (516) – Rauchwaren 6792 (8890) –
Häute 6755 (7144) – Borsten 2764 (3485) – Wolle 552 (941) – Manganerz 333 (542) – Roheisen
in Masseln und Bruch 29 (251) – Eisen, unverarbeitet 93 (781) – Stahl, unverarbeitet 5 (20)
– Platin 3367 (715) – Leichte Naphthaleuchtöle, akzisepflichtige (Petroleum u. dgl.) 605
(1471) -- Naphthaschmieröle, ungereinigt 756 (1551) – Naphthaschmieröle, gereinigt 2204
(1386) – Gänse, lebend 5256 (5298) – Zahmes Geflügel (außer Gänsen), lebend 1203 (1141) –
Zahmes Geflügel, geschlachtet 1357 (1032) – Wild, erlegt 102 (105) – Eber und Schweine 3332
(2998) – Pferde 5777 (6116) – Gummischuhe 2072 (2235).
(Nach der amtlichen russischen Handelsstatistik.)
Textabbildung Bd. 324
Die rumänische Petroleumausfuhr im ersten Halbjahr 1909.
Die rumänische Petroleumausfuhr belief sich während des ersten Halbjahrs 1909 auf insgesamt
186407 Tonnen gegen 216602 Tonnen in dem gleichen Zeitraume des Vorjahrs Hiervon entfielen
auf die Ausfuhr von: Rohpetroleum, Gasöl und Residuen 23127 (1908: 39177) Tonnen, auf die
von raffiniertem und destilliertem Petroleum 112887 (122888) Tonnen und auf die von Benzin
50393 (54537) Tonnen.
Nach Ländern stellte sich der Export, wie folgt:
Bestimmungs-länder
Rohpetroleum, Gasölund Residuen
Raffiniertes unddestilliertes Petroleum
Benzin
Januar bis Juni
1908
1909
1908
1909
1908
1909
Tonnen
Tonnen
Tonnen
Algier
–
–
–
–
3491
–
Deutschland
43
42
972
5305
16904
3312
England
21734
10538
18743
20950
4858
5448
Oesterr.-Ungarn
2193
960
3307
–
348
1564
Belgien
671
–
–
13805
–
–
Bulgarien
476
571
295
475
97
277
Aegypten
316
–
35737
32385
–
–
Frankreich
1149
1557
28484
18240
26230
31000
Holland
8887
3555
–
–
84
1783
Indien
2760
–
16052
–
80
–
Italien
157
3629
6687
5211
2365
2987
Türkei
61
927
12611
14716
62
90
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Zusammen (einschl. and.)
39177
23127
122888
112887
54537
50393
(Nach dem Moniteur du Pétrole Roumain.)
Verkehrswesen Costa Ricas im Jahre 1908.
Der Ausbau der staatlichen pazifischen Eisenbahn in Costa Rica, den ein nordamerikanischer
Ingenieur vertragsmäßig übernommen hat, ist im September 1908 begonnen worden und soll bis
zum 30. April 1910 vollendet sein. Man verspricht sich von der Bahn, die die Hauptstadt San
José mit dem pazifischen Hafen Puntarenas verbinden wird, in erster Linie eine
Herabsetzung der hohen Frachtsätze auf der atlantischen Eisenbahn. Mit Vollendung jener Bahn
wird sich der Ein- und Ausfuhrverkehr über Puntarenas wohl etwas heben; doch wird sie erst
nach Vollendung des Panamakanals eine größere Bedeutung für das Land erhalten.
In der Regenzeit wurde die pazifische Eisenbahn teilweise zerstört, so daß die Linie
wochenlang unterbrochen war und die Ausbesserung der Regierung etwa 300000 Colonnes kostete.
Schließlich wurde durch die Ueberschwemmungen im Dezember auch die unter Kontrolle der
United Fruit Co. stehende atlantische Eisenbahn auf einer großen Strecke zerstört. Mit
kurzer Unterbrechung konnten fast drei Monate lang keine durchgehenden Züge zwischen San
José und Limón verkehren. Die Kaffeeausfuhr, die eben begonnen hatte, wurde mitten in der
Ernte unterbrochen, und aus den westlich von Reventazón gelegenen Bananenpflanzungen konnte
die Frucht nicht nach Limón befördert werden und ging zugrunde. In den Zollhäusern in Limón
stapelten sich die für das Innere des Landes bestimmten Waren auf, während dort an vielen
Waren Mangel eintrat und die meisten im Preise stiegen. Die von der Eisenbahngesellschaft zu
tragenden Kosten der Ausbesserung der atlantischen Bahn werden mindestens 1½ Millionen
Colones betragen.
Zu den Ländern, die mit Costa Rica im Paketpost- und Postanweisungsverkehr stehen, sind im
Jahre 1908 Italien und die britische Kolonie Jamaica gekommen. In den neun Monaten von April
bis Dezember 1908 sind 20628 Postpakete aus dem Ausland in Costa Rica eingegangen.
Deutschland nimmt unter den Versandländern der Zahl der Pakete nach mit 5496 (gegen 6602 im
ganzen Jahre 1907/1908) die zweite Stelle hinter den Vereinigten Staaten ein. Auffallend
zurückgegangen ist der Versand aus Frankreich, woher nur 4624 Pakete kamen gegen 9401 im
Jahre 1907/1908. Am Werte der eingeführten Postpakete war Deutschland mit 32,27 v. H.
beteiligt. Aus Costa Rica nach Deutschland
Textabbildung Bd. 324
sind in dem angegebenen Zeitraum 217 Pakete abgegangen. – Im Postanweisungsverkehr
ist die Summe der nach Deutschland überwiesenen Beträge von 12859 M im Jahre 1907/1908 auf
13964 M in den letzten 9 Monaten des Jahres 1908 gestiegen. Auch hier zeigt sich bei
Frankreich ein Rückgang, nämlich von 111376 fr. auf 64402 fr., während die nach den
Vereinigten Staaten überwiesenen Beträge dem Werte nach gleich geblieben und die nach
England gesandten um etwa ein Drittel gewachsen sind.
Der Gesamt-Tonnengehalt der im Hafen von Limón im Jahre 1908 eingelaufenen Schiffe hat sich
zwar gegen das Vorjahr wieder etwas vermehrt, doch nicht im gleichen Maße wie in den
vorhergehenden Jahren. Der Grund hierfür liegt im Rückgang der Bananenausfuhr. In Limón sind
eingelaufen 47 Segler und 534 Dampfer von zusammen 928498 Reg.-Tons, darunter 91 deutsche
Dampfer mit 246927 Reg.-Tons. Der Anteil der deutschen Flagge hat sich hiernach mit 26,5 v.
H. auf der gleichen Höhe gehalten wie im Vorjahre. Für die Fahrt auf der Strecke von Limón
nach New Orleans hat die United Fruit Co. um die Mitte des Jahres drei neue Dampfer von je
über 3000 Reg.-Tons eingestellt, die außer für die Bananenbeförderung auch für den
Personenverkehr bestimmt sind und die bisher gecharterten kleinen, meist norwegischen
Dampfer ersetzen. Mehrere weitere Dampfer von gleicher Größe hat die United Fruit Co.
bereits in Bau gegeben.
Im pazifischen Hafen Puntarenas ist der Gesamtverkehr gegen das Vorjahr in der Anzahl der
Schiffe wie in ihrem Gesamtgehalt etwas zurückgegangen. Es liefen ein 5 Segler und 89
Dampfer von zusammen 194218 Reg.-Tons, darunter 18 deutsche Dampfer (55128 Reg.-Tons) und 68
nordamerikanische Dampfer (132711 Reg.-Tons). Der deutsche Anteil betrug 28 v. H. des
Gesamtverkehrs.
(Bericht des Kais. Konsulats für die Freistaaten Costa Rica und Nicaragua
in San José.)
Bericht der Handelskammer von Bengalen für das Jahr 1908.
Von dem Berichte der Handelskammer von Bengalen für das Jahr 1908, der Angaben aus den
verschiedensten Gebieten des wirtschaftlichen Lebens der genannten Provinz enthält, ist
nunmehr auch der 2. Band in englischer Sprache erschienen. Dieser kann deutschen
Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind an das Reichsamt
des Innern, Berlin W. 64, Wilhelmstraße 74, zu richten.
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Bau eines Trockendocks und einer Kaimauer in Antwerpen am Ostkai
(No. 61) des Lefebvre-Docks. Verhandlung: 9. November 1909, 12 Uhr, im Stadthaus in
Antwerpen. Bau-Anschlag: 4361000 Franken. Kaution: 500000 Franken. Preis des Lastenheftes: 5
Franken. Näheres im 4. Bureau und im Sekretariate des Stadthauses in Antwerpen und beim
Reichsanzeiger.
Bulgarien. Herstellung der Baulichkeiten und Einrichtungen zur
zentralen Weichen- und Signalstellung auf den Stationen Kalischte, Belowo,
Raschdawitza, Küstendil, Dolno-Selo und Giuschewo der Linie Radomir–Küstendil–türkische
Grenze, den Stationen Morawa, Dragomirowo und Sistow der Linie Lewski–Sistow und den
Stationen Kosludscha, Kurt-Dere, Semet, Bogdanowo und Dobritsch der Linie Dewna–Dobritsch.
Verhandlung: 19. Oktober 1909 bei der Bezirksfinanzverwaltung in Sofia. Anschlag: 200000 Fr.
Die Angebote müssen die Aufschrift tragen: „Offerte für die Arbeiten zur Einrichtung der
zentralen Weichen und Signalstellung“. Den Angeboten sind beizufügen: 1. eine
Bescheinigung darüber, daß der Bewerber derartige Arbeiten bei anderen Bahnverwaltungen mit
Erfolg ausgeführt hat;
Textabbildung Bd. 324
2. eine Verpflichtung, daß er die Kaution von 5 v. H. innerhalb 10 Tage nach
Bestätigung des Zuschlags bei der Bulgarischen Nationalbank bar oder in Wertpapieren
hinterlegen wird. Uebernahmsbedingungen und Zeichnungen sind bei der Direktion der
Eisenbahn- und Hafenbauten des bulgarischen Ministeriums für Bauten und Wege in Sofia für 5
Fr. erhältlich.
Lieferung von Feilen, Antimon und Bleiröhren nach Bulgarien.
Vergebungen durch die Bezirksfinanzverwaltung in Sofia: am 7. Oktober 1909 für Feilen;
Anschlag 6702,50 fr., Kaution: 336 fr.; am 8. Oktober 1909 für Antimon in Barren; Anschlag:
2750 fr., Kaution: 137,50 fr.; am 9. Oktober 1909 für Röhren aus Hartblei; Anschlag 1125
fr., Kaution: 56,25 fr.
Verkauf von Altmaterial in Lissabon. Die Compagnie royale des
chemins de fer portugais verkauft am 25. Okt. 1909, 1½ Uhr, auf der Zentralstation Lissabon
(Rocio): 18000 kg altes Papier, 16000 kg alte Stricke, 6000 kg. Glas, 1400 kg Kautschuk, 260
kg Riemen usw. (Moniteur des Intérêts Matériels.)
Lieferung von chemischen und Naturprodukten, Farbwaren, Badeschwämmen,
Firnis, Lack usw. nach Oesterreich-Ungarn. Angebote sind bis spätestens am 5.
Oktober 1909, 12 Uhr, bei der Direktion der K. K. priv. österreichischen Nordwestbahn
einzureichen. Näheres bei der Sektion D der genannten Direktion in Wien, Nordwestbahnhof und
beim Reichsanzeiger.
Lieferung von Schienen, Lokomotiven und Dräsinen nach der Türkei.
Das Kriegsministerium in Konstantinopel vergibt die Lieferung von 30 km Schienen für eine
Feldbahn, zwei Lokomotiven von je 4½ Tonnen und einer Lokomotive von 10 Tonnen Tragkraft,
sowie 2 Dräsinen mit Zubehör. Interessenten können sich zwecks Einsichtnahme in die
Submissionsbedingungen und Einholung näherer Informationen täglich von 9 Uhr (türkischer
Zeit) ab an das obengenannte Ministerium, Festungsbautenabteilung der Inspektion für Technik
und Festungsbau, wenden. Bewerbungen sind im verschlossenen Umschlag unter Beilegung eines
Garantiescheines über 200 Ltq. und eines Bevollmächtigungsschreibens von seiten des
betreffenden Fabrikunternehmens, bis Montag, den 4. Oktober 1909, 8 Uhr türkischer Zeit, bei
der erwähnten Abteilung einzureichen. Uebergebote werden nach diesem Zeitpunkt nicht mehr
angenommen.
–––––
Mitteilungen aus Lehranstalten.
Technikum Hainichen i. Sa. In der Zeit vom 30. August bis
einschließlich 17. September fanden im hiesigen Technikum die Prüfungen für Ingenieure,
Techniker und Werkmeister statt. An den Prüfungen nahmen 71 Absolventen teil, und es
bestanden 7 mit „Auszeichnung“, 15 mit „Sehr gut“, 22 mit „Gut“, 13 mit
„Ziemlich gut“ und 12 mit „Genügend“. Einer trat während der schriftlichen
Prüfung zurück. Die Prüfungen finden vor einer Prüfungskommission statt. Das Resultat ist
als ein, vorzügliches zu bezeichnen und zeugt von der Leistungsfähigkeit der Anstalt.
Das Technikum besitzt neuzeitlich eingerichtete, dem heutigen Stande der Technik und
Wissenschaft entsprechend reichlich ausgestattete Laboratorien für Elektrotechnik und
Maschinenbau, die von Semester zu Semester den Fortschritten der Technik entsprechend
vervollständigt werden. Die Lehrfabrikwerkstätten sind nach dem Urteile Sachverständiger
zweckmäßig und mustergültig eingerichtet, und werden gut besucht.
Das Wintersemester beginnt am 21. Oktober.
Programme und weitere Auskünfte erhält man durch die Direktion kostenlos.
☛ Die beigefügten Prospekte der Firmen: Franz Pretzel & Co.,
Berlin, Hennefer Maschinenfabrik C., Reuther & Reisert,
Hennef a. d. Sieg; Wiesche & Scharffe Frankfurt a. M.
empfehlen wir der Beachtung unserer Leser angelegentlichst.
–––––
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Zollfreie Einfuhr von Maschinen, Motoren und Apparaten in
Norwegen.
Das norwegische Zolldepartement kann auf Grund der Bestimmungen des Zolltarifs für Maschinen,
Motoren, Apparate und Teile davon zollfreie Einfuhr gewähren, wenn nachgewiesen wird, daß
sie in Norwegen nicht hergestellt werden. Bis auf weiteres können nach einem Rundschreiben
des Departements vom 10. März d. Js. folgende Maschinen und Apparate zollfrei eingeführt
werden:
Additionsmaschinen und Stative dazu, Appreturmaschinen für Textilfabriken, Bandsägeblätter,
Buchdruckschnellpressen, Bohrmaschinen, pneumatische, für Gruben- und Steinbetrieb.
Brikettiermaschinen für Gruben, Schokoladewalzwerke, Zigarettenmaschinen, Zirkelmesser zu
Papiermaschinen, Kreissägeblätter, Kuppelöfen, Dampfhämmer, Dampfdreschwerke und große
Dreschwerke, die durch Lokomobilen von 10 oder mehr (effektiven) PS. getrieben werden,
Dampfstraßenwalzen, Dampfturbinen, Generatoren zu Dampfturbinen, Deckelriemen aus Baumwolle
und Gummi, Diamantbohrmaschinen, Taucheranzüge ohne Ueber- und Unterkleider, (Heizapparate
„Economiser“ – später gestrichen), Ellans Duplikatoren
(Vervielfältigungsapparate), Emulsoren, Fettbestimmungsapparate, Filtrierapparate für Bier,
Flechtmaschinen für Bandfabriken, Graviermaschinen für Metalle, Heuwender, Eisenwalzen mit
Kautschukbelag für Papiermaschinen, Kakaobrenner, Kardenmaschinen, Kassenkontrollapparate,
Nietmaschinen, pneumatische, Kugelmaschinen zum Grubenbetrieb, Kugellager zu Maschinen,
Land-Dampffeuerspritzen, Liniermaschinen für Papier, Lufthämmer, Längenreißmaschinen
für Schokoladefabriken, Meß- und Aufschlagmaschinen für Zeuge und Textilfabriken,
Milchseparatoren, Gattersägeblätter, Schneidemaschinen für Textilfabriken,
Papierbeutelmaschinen, Paternosterketten, Geldzählapparate, „Adjutor“, Pneumatisches
Werkzeug, Propeller aus Bronze und Metall, jedoch nicht für Boote wie Lustboote u. dergl.,
Rechenmaschinen, Selbstbinder, Schreibmaschinen, Schuhzeugfabrikationsmaschinen,
Mähmaschinen, Spinnmaschinen für Textilfabriken, Spulmaschinen, Spritzenschläuche,
Steinzermalmungsmaschinen für Gruben, Steinklopfmaschinen, Steinwalzen zu Papiermaschinen,
Strickmaschinen und Nähmaschinen, Trieure (Trieurzylinder), Zwirnmaschinen für
Textilfabriken, Trockenapparate und Trockenmaschinen für Textilfabriken, Waagen,
automatische, Windmotoren, Webstühle, mechanische für Maschinenkraft.
(Nach einem Berichte des Kaiserl. Generalkonsulats in Christiania)
Zur Lage des Maschinengeschäfts im mexikanischen Staate Oaxaca.
Der Umstand, daß Industrie und Ackerbau im mexikanischen Staate Oaxaca noch weit zurück sind,
führt es mit sich, daß industrielle und landwirtschaftliche Maschinen kleineren oder
größeren Umfanges dort noch nicht eingeführt werden konnten, obgleich in anderen Staaten
Mexikos, hauptsächlich dort, wo schon mehr Amerikaner leben, eine große Anzahl derartiger
Maschinen anzutreffen ist. Selbstredend
Textabbildung Bd. 324
ist es, daß die großen Importgeschäfte in Vera Cruz und Mexiko auf die Stadt Oaxaca
und einzelne Plätze im Staate Oaxaca ein wachsames Auge haben und diese Gegend bereisen
lassen, um jedes sich bietende größere Geschäft an sich zu ziehen. – Dasselbe geschieht von
den ausländischen Firmen, welche ganz Mexiko bereisen lassen und dadurch imstande sind, alle
Bedürfnisse zu kennen. Spezialgeschäfte gibt es in Oaxaca nicht. In den
Eisenwarengeschäften, die hauptsächlich durch Deutsche betrieben werden, verkauft man alle
Artikel für Hausbedarf, Möbel, Glaswaren, Galanteriewaren, Musikinstrumente, leichte
Eisenwaren und Werkzeug; dagegen ist ihr Absatz in Maschinen, Fuhrwerken, Automobilen und
schweren Eisenwaren sehr gering. Nähmaschinen sind fast nicht zu verkaufen, weil die
Singer-Nähmaschinenfabrik sowie die Standard-Nähmaschinenfabrik am Platze eigene
Vertretungen haben und alle Orte des Staates mit Nähmaschinen versorgen. Ihre
Kaufbedingungen mit Teilzahlungen sind für den Käufer so günstig, daß alle anderen Geschäfte
diesen Artikel fast aufgegeben haben und nur noch vereinzelt eine billige Sorte deutscher
Handnähmaschinen führen.
Falls sich der Ankauf von Maschinen erforderlich macht, findet man in den großen Geschäften
der Stadt Mexiko Vertretungen der wichtigsten ausländischen Fabriken. Es ist fast
ausgeschlossen, daß Privatleute Bestellungen direkt an ausländische Firmen geben können, da
die Einfuhr und Verzollung einem Laien so viele Schwierigkeiten bereiten, daß er es
vorzieht, einem sachkundigen Importgeschäfte den Auftrag zu übergeben, um der guten
Ausführung der Bestellung sicher zu sein.
Um sich hinsichtlich der Kreditwürdigkeit von Geschäftshäusern und anderen Persönlichkeifen
in Oaxaca zu erkundigen, sind folgende Banken zu empfehlen: Banco Nacional da Mexico,
Sucursal en Oaxaca, The United States Banking Co., Sucursal en Oaxaca, Banca Oriental de
Mexico, Sucursal en Oaxaca; die Korrespondenz mit ihnen kann in spanischer oder
englischer Sprache geführt werden, auch würden in deutsch gestellte Anfragen nicht
unbeanwortet bleiben.
(Bericht des Kais. Vizekonsulats in Oaxaca.)
Elektrische Industrie auf Porto Rico.
Im Jahre 1907 fand auf Porto Rico die erste Zensusaufnahme über den Stand und Umfang der
elektrischen Industrie auf der Insel statt. Sie ergab, daß elektrische Unternehmungen auf
Porto Rico nicht in einem Umfange bestanden, wie er der Größe der Bevölkerung und der
geschäftlichen Interessen entsprach. Die ermittelten Hauptzahlen waren die folgenden:
Insgesamt
Tele-graphen-systeme
Tele-phon-systeme
WerkefürLichtundKraft
ElektrischeStraßen-undandereBahnen
Zahl der Gesellschaften
11
1
3
4
3
Anlagekosten (Bau und Ausrüstung)
1000 $
2373
–
255
147
1971
Konzessioniertes Aktienka- pital (Nennwert)*)
1000 $
983
–
198
88
697
Ausstehendes Aktienkapi- tal (Nennwert)*)
1000 $
881
–
131
53
697
Genehmigte fundierte Schulden*)
1000 $
1537
–
88
–
1449
Ausstehende fundierte Schulden*)
1000 $
1020
–
85
–
935
Gesamteinnahme
1000 $
663
59
79
143
382
Gesamtausgabe
1000 $
497
52
55
87
303
Besoldete Angestellte
59
4
16
16
23
Lohnarbeiter (Durch- schnittszahl)
467
128
92
35
212
Gezahlte Löhne
1000 $
142
36
23
19
64
*) Diese Zahlen beziehen sich nur auf die acht inkorporierten
Gesellschaften, von den drei übrigen waren solche nicht zu erhalten.
Textabbildung Bd. 324
Insgesamt
Tele-graphen-systeme
Tele-phon-systeme
WerkefürLichtundKraft
ElektrischeStraßen-undandereBahnen
Dampfmaschinen und Tur- binen Anzahl
15
–
–
7
8
Pferdekräfte
3825
–
–
1050
2775
Wasserräder Anzahl
3
–
–
3
–
Pferdekräfte
256
–
–
256
–
Dynamos Anzahl
25
–
–
15
10
Leistungsfähigkeit in kw
2942
–
–
972
1970
Die 663031 $ nachgewiesenen Gesamteinnahmen umfassen neben den Betriebseinnahmen aus den
elektrischen Anlagen auch die sonstigen Einnahmen der Gesellschaften. Die Netto-Einnahmen
stellten sich auf annähernd 166000 $, jedoch haben diese Zahlen auf absolute Genauigkeit
keinen Anspruch.
Das einzige vorhandene Telegraphensystem gehört zusammen mit einem Telephonsystem der
Regierung und wird durch das „Bureau of Insular Telegraph“ betrieben. Ende 1907
umfaßte das Netz dieses Systems 484 Meilen Leitung an Stangen und 774 Meilen Einzeldrähte;
es hatte 128 Stationen und 216488 Telegramme im Jahre zu befördern. An Telephonen der
Regierung waren Ende 1907 175 im Betrieb und 187 Meilen Draht dienten zur Verbindung dieser
Apparate.
Den Telephonverkehr vermittelten außerdem noch drei Privatgesellschaften, nämlich die Porto
Rico General Telephone Company, die South Porto Rico Telephone Company und die Compañia
Anónima de la Red Telefónica de Ponce. Ihnen gehörten 310 Meilen Stangenleitung mit 25
Meilen oberirdischem Kabel, 1464 Meilen Einzeldrähten, 36 Zentralstationen, 1795 Telephonen.
Durch die Linien dieser Gesellschaften wurden schätzungsweise 3679039 Gespräche im Jahre
geführt. Insgesamt standen also in Porto Rico 1970 Telephonapparate in Benutzung für den
öffentlichen Verkehr; außerdem dienten 44 Apparate lediglich amtlichen Zwecken der
Regierung.
Für Beleuchtung und Kraftlieferung kamen außer den Straßenbahngesellschaften, die in San
Juan und Ponce die elektrische Beleuchtung mit besorgen, folgende Unternehmer usw. in
Betracht: Lopez, Villamil & Co. in Utuado, das städtische Werk von Arecibo, die Mayaguez
Light and Power Company in Mayaguez und die Sociedad Anónima Luz Eléctrica in San Juan. Die
erstgenannte Firma war Ende 1907 in Liquidation begriffen, die Gesellschaft in Mayaguez war
einem gerichtlichen Verwalter unterstellt. Eine der Gesellschaften wurde in Verbindung mit
einem Eiswerk betrieben, und das städtische Werk in Arecibo wurde zugleich zum Hochpumpen
des Leitungswassers für die Stadt benutzt. Die Licht- und Kraftwerke bedienten 377
Bogenlampen, 13397 Glühlampen, 34 Motoren mit 226 Pferdekräften, 261 Ventilatoren, lieferten
Strom an 1974 Kunden, darunter 29 Kunden mit elektrischen Koch- und Heizapparaten; ihre
Stromausbeute betrug im Jahre 1487643 Kilowattstunden. Außerdem versorgten die
Straßenbahngesellschaften 92 Bogenlampen, 21122 Glühlampen, 19 Nernst- und ähnliche Lampen,
27 Motoren mit 212 Pferdekräften.
Die elektrischen Bahnen stellen hinsichtlich des veranlagten Kapitals, der Betriebsmittel und
des Geschäfts die weitaus wichtigsten Unternehmungen in der elektrischen Industrie auf Porto
Rico dar. Im Jahre 1907 waren drei elektrische Bahnen im Betriebe, nämlich die der Ponce
Railway and Light Company in Ponce, die der San Juan Light and Transit Company zwischen San
Juan und Rio Piedras und die der Sociedad Anonima Tranvia de Mayaguez in Mayaguez, die einen
Teil ihrer Strecken noch mit Zugtieren befährt. Die Linien dieser Gesellschaften hatten eine
Gesamt-Gleislänge von 17,72 engl. Meilen, wovon 14,59 mit oberirdischer elektrischer Leitung und 3,13 mit Zugtierkraft betrieben wurden; innerhalb von Städten
befanden sich 14,43, außerhalb der Stadtgrenzen 3,29 Meilen Gleise. Sie besaßen insgesamt 55 Wagen, davon 28
geschlossene, 17 offene und 2 kombinierte Personenwagen, sowie 8 Post- und Frachtwagen;
Textabbildung Bd. 324
32 Wagen waren mit Motoren ausgerüstet, und zwar 24 mit zwei und 8 mit vier Motoren,
während 23 Anhängewagen waren. Die Kraftstationen der Bahnen lieferten im Jahre Strom für
3153838 Kilowattstunden; die Bahnen beförderten 5291306 Personen.
Außerdem war die Caguas Tramway Company daran, eine Bahn zwischen Rio Piedras und Caguas zu
bauen; ursprünglich sollte sie durch Elektrizität betrieben werden, dann wurde aber die
Konzession nachgesucht und erteilt, sie vorläufig mit Dampfwagen zu befahren und im Laufe
von zehn Jahren für den elektrischen Betrieb einzurichten. Während des Jahres 1907 war noch
kein Teil dieser Bahn in Betrieb genommen, deshalb blieb sie von der Zensusaufnahme
ausgeschlossen.
(Nach Electrical Industries of Porto Rico.)
Deutschlands Einfuhr nach Nagasaki im Jahre 1908.
Deutschland war an der Einfuhr nach Nagasaki mit insgesamt 1018844 M gegen 975358 M im Jahre 1907 beteiligt. Die wichtigeren Einfuhrartikel wiesen
hierbei in den genannten Jahren die folgenden Werte in Tausend Mark auf (die in Klammern
beigefügten Zahlen beziehen sich auf das Jahr 1907): Eisenblöcke 61,9 (48,8) – Rund- und
Stabeisen 149,7 (14,0) – Eisen- und Stahldraht 10,5 (–) – Galvanisierter Eisendraht 55,5 (–)
– Eisen- und Stahlplatten 49,3 (18,7) – Schienen und Zubehör 44,1 (53,4) – Eisenröhren 18,7
(16,2) – Zinkblöcke und -platten 44,7 (5,1) – Eisennägel 320,3 (333,5) – Baumaterialien für
Gebäude und Brücken 48,7 (–) – Porzellan- und Steingutwaren 5,9 (6,7) – Wasser- und
Druckmesser 19,4 (15,1) – Dampfturbinen 8,2 (–) – Elektrische Motore 23,1 (23,4) –
Elektrische Maschinen 18,8 (51,2) – Pumpmaschinen 5,4 (107,8) – Treibriemen 7,4 (–) – Lampen
und Laternen 20,8 (–).
(Nach einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Nagasaki.)
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Errichtung eines Elektrizitätswerkes in Csikszereda (Ungarn).
Generalangebote für die Arbeiten und Lieferungen sind bis zum 1. November 1909 beim
Magistrat der Stadt einzureichen. Das Werk soll za. 400 Stück 500 Watt-Glühlichter und
Bogenlampen speisen. Tagsüber müssen 80 HP. zu Industriezwecken zur Verfügung stehen. Ferner
ist außer den im Betrieb stehenden Maschinen dieselbe Anzahl Reservemaschinen zu offerieren.
Näheres beim Magistrat. (Oesterr. Zentral-Anzeiger für das öffentl. Lieferungswesen.)
Absatzgelegenheit für Telephonmaterial nach Korea. Die
koreanischen Behörden haben beschlossen, 500 Meilen Telephonlinien zu schaffen,
hauptsächlich für polizeiliche Zwecke. (Commercial Intelligence.)
Lieferung von Stahlröhren für die bulgarischen Eisenbahnen.
Anschlag 11000 Franks; Kaution 550 Franks. Verhandlung: 1./14. Oktober in der Kanzlei der
Sofianer Kreisfinanzverwaltung. (Bulgarische Handelszeitung.)
Bau einer Wasserleitung in Payerbach (Niederösterreich). Die
Gemeinde Payerbach plant den Bau einer Wasserleitung. (Oesterreichischer Zentral-Anzeiger
für das öffentliche Lieferungswesen.).
Wasserleitung und Kanalisation in Rimaszombat (Ungarn). Die Stadt
Rimaszombat beschloß die Anlage einer Wasserleitung und den Ausbau des Kanalnetzes.
Zur Erweiterung des Hafens von Savona (Italien, Prov. Genua) hat
die italienische Regierung den Betrag von 7700000 Lire ausgesetzt. (Bericht des Kaiserl.
Konsulats in Savona.)
Die Errichtung einer Gasanstalt in Koog aan de Zaan (Niederlande, Prov.
Nord-Holland) ist vom dortigen Gemeinderat beschlossen worden. Das Gas soll aus
Petroleumrückständen gewonnen werden. (Bulletin Commercial nach Telegraaf.)
Errichtung einer Gasanstalt in Zwittau (Mähren). Der
Gemeindeausschuß von Zwittau beschoß, ein Komitee mit der Aufgabe zu betrauen, sofort alle
Vorarbeiten zur Errichtung einer neuen städtischen Gasanstalt durch die Stadtgemeinde
durchzuführen.
(Oesterr. Zentral-Anzeiger für das öffentliche Lieferungswesen.)
☛ Dieser Nummer sind Beilagen der Firma Alfred Gutmann Akt. Ges.
f. Maschinenbau in Ottensen b. Hamburg beigefügt, die wir der frdl. Beachtung unserer Leser
bestens empfehlen.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Der Verband der deutschen Berufsgenossenschaften
beabsichtigt zur Feier seines 25jährigen Bestehens im Jahre 1910 eine
Festschrift herauszugeben, in welcher der hohe Stand der heutigen Unfallverhütung, ihre
Einwirkung auf die konstruktive Tätigkeit des Ingenieurs und ihr erziehlicher Einfluß auf
die Betriebsführung zum Wohle aller im Betriebe tätigen Personen vor Augen geführt werden
soll.
Um ein möglichst vollständiges Bild des bisher Erreichten und praktisch Erprobten zugleich
mit den Bezugsquellen in dem geplanten Werke geben zu können, ist die Zusammenarbeit aller
Firmen und einzelnen Personen erwünscht und notwendig, die sich mit der Erfindung und
Herstellung von Schutzeinrichtungen auf irgend einem Gebiete des gewerblichen Lebens
befassen.
An Maschinenfabrikanten, Ingenieure, Baugewerktreibende und sonstige Hersteller
unfallsicherer Betriebseinrichtungen, Apparate und Schutzvorrichtungen usw., die ein
Interesse an der weiteren Verbreitung ihrer Erzeugnisse haben und geneigt sind, das
gemeinnützige Werk zu fördern, wird deshalb das Ersuchen gerichtet, Zeichnungen,
Photographien, Beschreibungen, Zeit- und Patentschriften und anderes geeignetes Material
möglichst in 2 Exemplaren an Herrn Professor Dr. Ing. G. Schlesinger, Technische Hochschule
Charlottenburg, zu schicken.
Ausbeutung der Petroleumfelder in Oklahoma.
Von der Station Kiefer im östlichen Oklahoma legt der Petroleumtrust (Standard Oil Company)
eine neue Röhrenleitung von 8 Zoll Durchmesser nach Baton Rougs oberhalb New Orleans an.
Zweigleitungen von der Sammelstelle führen nach den übrigen großen Oelfeldern des
Staates Oklahoma. Die ganze Anlage einschließlich der Pumpstationen wird auf rund 5
Millionen Dollar zu stehen kommen und soll im Jahre 1910 fertiggestellt werden. Mit der
Ausführung hat der Trust seine Tochtergesellschaft, die Standard Oil Company of Louisiana,
betraut, die Schritte tut, um nach den Bestimmungen der Gesetze von Oklahoma in diesem
Staate ihr Heimatrecht zu erlangen; der Prairie Oil and Gas Company of Texas war im vorigen
Jahre verboten worden, Röhrenleitungen in Oklahoma anzulegen, weil sie dort damals noch
nicht beheimatet war.
Inzwischen hat die letztgenannte Gesellschaft, die mit der Standard Oil Company of Kansas,
einer andern Tochtergesellschaft des Trusts, eng verbunden ist, fortgefahren, in Oklahoma
Oelfelder zu erwerben oder zu pachten. So kaufte sie in den letzten Tagen des Juli 1909 von
der Creek Oil Company in Okmulgee 180 Acre (à 40,5 Ar) im Glonn Pool Bezirke für 350000
$.
Die Creek Oil Company, an deren Spitze ein Staatssenator steht, hat mit dem Bau einer zweiten
Raffinerie in Okmulgee und einer Röhrenleitung begonnen, um sich in den Stand zu setzen, Oel
aus ihren eignen Feldern zu raffinieren und in den Handel zu bringen. Okmulgee wird mit der
Zeit einer der hervorragenden Plätze für Raffinierung und Vertrieb von Petrelium werden.
Heute schon geht seine Ausfuhr mit Durchgangskonnossement nach Südamerika und
Deutschland.
Die Producers Oil Production Company in Muskogee, die in den letzen zwei Jahren hauptsächlich
die St. Louis and San Francisco Railroad und die übrigen Bahnen des
Textabbildung Bd. 324
Rock Island Frisco Systems sowie auch Raffinerien in Kansas bedient hat, ist Ende
Juli 1909 mit dem Bau einer eignen Raffinerie von 500 Barrel täglicher Leistungsfähigkeit
fertig geworden. Dieser Entwicklung hat die Anbohrung des neuen Oelfeldes von Spaulding
vorgearbeitet, das sich an das Muskogeefeld anschließt und anfangs August mit zwei
fertiggestellten Bohrlöchern von 250 und 150 Barrel täglicher Erzeugung auf dem Plane
erschienen ist.
Als jüngstes Oelfeld tritt der Adabezirk auf. Ein Oelhaus in Tulsa hat Ende Juli 1909 den
ersten Vertrag über eine Bohrung bei Ada, nötigenfalls auf eine Tiefe von 2000 amerikanische
Fuß, abgeschlossen. Ländereien in diesem Bezirke, in denen Petroleum vermutet wird, werden
schon seit einiger Zeit in festen Händen gehalten.
Die Zentralleitung des Petroleumtrusts läßt durch die Präirie Oil and Gas Company den
Rohölpreis stufenweise drücken; in Oklahoma wurden für das Barrel (= 181,743 Liter) Mitte
Juni 1909 noch 41 Cents gezahlt. Zunächst ist der Preis auf 38 gesunken, und er steht seit
Anfang 1909 auf 35 und 28 Cents. Der Preisabschlag hat eine tiefgehende Erregung in der
Bevölkerung hervorgerufen und sogar zur Drohung mit der Zerstörung der Anlagen geführt. Die
Midland Railroad Company hat bereits die Bahnfracht für Rohöl um 3 Cents herabgesetzt. Andre
Bahnen werden folgen.
(Bericht des Kaiserl. Konsuls in St. Louis.)
Außenhandel Argentiniens im 1. Halbjahr 1909.
Die Einfuhr nach Argentinien im 1. Halbjahr 1909 bewertete sich auf 141238060 $ (Pesos) Gold
(zu 4,05 M) und überstieg die des 1. Halbjahrs 1908 um 9964699 $ Gold. Sie verteilt sich auf
einzelne Warenklassen, wie folgt (die eingeklammerten Zahlen bedeuten den Unterschied gegen
das 1. Halbjahr 1908):
Eisen 17009560 (+ 2643327); Andere Metalle 4718809 (+ 677315); Transportmittel
(Eisenbahnmaterial usw.) 16090385 (– 15454); Keramische Artikel, Kohle 11146219 (– 1236382);
Baumaterial 12461391 (+ 1169323); Elektrotechnische Erzeugnisse 1955376 (+ 236540). Der
Rest entfällt auf verschiedene Waren.
Der Ausfall bei den Transportmitteln war nur ein scheinbarer, insofern als er durch einen
Minderbezug von Stahlschwellen verursacht wurde, an deren Stelle Schwellen aus einheimischem
Hartholz in größerem Umfange Verwendung fanden. Daß dieser Minderbezug nicht etwa als ein
Zeichen geringerer Bautätigkeit aufgefaßt werden darf, beweist der größere Bezug von
Stahlschienen.
Im übrigen erhellt der Bezug von einigen der wichtigsten Artikel im einzelnen noch aus der
folgenden Zusammenstellung (Werte in Pesos Gold; die eingeklammerten Zahlen bedeuten den
Unterschied gegen das 1. Halbjahr 1908):
Schmieröl 642214 (– 211467); Petroleum 927844 (+ 18339); Rohnaphtha 1433132 (+ 769486);
Steinkohle 8298356 (– 1276358); Roheisen 2047739 (+ 834015); Rohstahl 180251 (– 55544);
Wellblech 3698336 (+ 1024792); Glatter Draht, verzinkt 1155313 (+ 333873); Stacheldraht,
desgl. 626540 (+ 23481); Glatter Draht, unverzinkt 411086 (+ 144199); Nägel 252010 (+
73263); Schrauben 660438 (– 86814); Feuerwaffen 256481 (+ 4920); Messerwaren 169347 (+
40126); Nähmaschinen 246538 (– 24510); Verschiedene Maschinen 2131484 (+ 26171); Lokomotiven
2021005 (+ 70418); Stahlschwellen 899463 (– 1225652); Laschen 708348 (+ 50305);
Stahlschienen 4032340 (+ 360975); Verschiedene Eisenbahnmaterialien 3116812 (+ 710730);
Eisenbahnwagen 2695665 (– 568669); Automobile 327459 (+ 43874); Elektrische Kabel 1029915 (+
316786); Dynamos 249761 (– 117413); Träger, Säulen 1031636 (+ 276680); Eiserne Röhren 429897
(+ 146939); Desgl. verzinkt 690719 (+ 22779); Material für Brückenbau 420649 (– 17496);
Pflüge 859867 (+ 496961); Säemaschinen 256680 (– 92716); Mähmaschinen 97033 (– 16238);
Dreschmaschinen 191474 (+ 72375).
Die wichtigsten Herkunftsländer waren an der Einfuhr nach Argentinien im 1. Halbjahr 1909,
wie folgt, beteiligt
Textabbildung Bd. 324
die eingeklammerten Zahlen bedeuten den Unterschied gegen das 1. Halbjahr 1908):
Großbritannien 47082028 S Gold (+ 1888212); Deutschland 21528713 (+ 1808793); Vereinigte
Staaten von Amerika 18524586 (+ 2272074); Frankreich 14991732 (+ 2259476); Italien 13530069
(+ 1046895); Belgien 6549600 (+ 40425); Spanien 4295068 (+ 166441); Brasilien 3759616 (+
672165); Österreich-Ungarn 1402707 (– 294883); Uruguay 1348703 (+ 50279); Britische
Besitzungen 1234403 (– 462682); Schweiz 1194085 (+ 253993); Niederlande 1063572 (+ 24892);
Paraguay 925589 (+ 124471); Canada 771454 (+ 11937); Peru 508943 (+ 508332).
Die Ausfuhr aus Argentinien im 1. Halbjahr 1909 hatte einen Wert von 251773439 $ Gold und
überstieg die des 1. Halbjahrs 1908 um 28697172 $ Gold.
Produktion der südrussischen Eisenindustrie in den Monaten Februar bis
April 1909.
Februar
März
April
1909
1908
1909
1908
1909
1908
Menge in tausend Pud
Gußeisen
9851
8965
10455
10050
9755
9703
Stahl und Eisen:
1. Zur Hälfte bearbeitet
7659
7544
7647
9059
8695
7100
Knüppel Bessemer
2259
2231
3022
2520
2361
2239
„ Thomas
520
401
606
806
689
650
„ Martin
4880
4912
5019
5733
5654
4211
2. Zu ⅔ bearbeitete Knüppel, geschmie- det und
gepreßt
2976
2475
3174
2873
3552
2582
3. Völlig bearbeitet
6868
5993
6915
8175
7463
6143
darunter:
Träger und Schwellen
728
375
366
632
1061
698
Schienen für Berg-, Pferde- und
elek- trische Bahnen
96
15
24
11
–
124
Februar
März
April
1909
1908
1909
1908
1909
1908
Menge in tausend Pud
Schienen für Eisenbahnen
1930
1806
2201
1975
1629
1822
Schienen für Grubenbahnen
69
90
57
95
80
97
Band- und Sorteneisen
1903
1876
1949
2706
2326
1889
Eisen- und Stahl- draht
–
1
2
3
3
8
Eisen- und Stahl- blech 3 mm
274
505
353
670
392
318
Eisen- und Stahl- blech von 3 mm. – No. 20
76
96
90
85
103
53
Dachbleche No. 20
352
343
345
376
248
200
Universaleisen und -stahl
68
108
44
134
47
45
Bandagen und Flanschen
30
65
53
87
45
69
(Uebersandt vom Kaiserl. Konsulat in Charkow.)
Begründung einer Gasfabrik in Kioto.
In der 400000 Einwohner zählenden Stadt Kioto hat sich die Kioto Gas-Aktiengesellschaft
(japanisch „Kioto Gas Kabushiki Kaisha“) mit einem Kapital von 4,2 Millionen Mark
gebildet, wovon bis zum 20. September 1909 der vierte Teil eingezahlt werden soll. Als Zweck
der Gesellschaft wird angegeben: Herstellung und Verkauf von Gas und Nebenprodukten
desselben. Die Adresse der Fabrik lautet „Kioto, Kamikioku Higashidoin Anekoji agaru
Sasayamachi Nr. 432“.
Bei den zu vergebenden Lieferungen ist die Fabrik zum großen Teil auf Lieferungen aus dem
Auslande angewiesen. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Kobe.)
Textabbildung Bd. 324
Ausschreibungen und Projekte.
Die Vergebung des städtischen Telephonbetriebs in Oviedo (Spanien)
erfolgt am 8. November 1909, 11 Uhr, durch die Generaldirektion der Posten und Telegraphen
in Madrid auf die Dauer von 15 Jahren. Kaution: 9000 Pesetas. Frist für Angebote: 2.
November 1909, 12 Uhr. (Moniteur des Intérêts Matériels.)
Lieferung von Zinkblech für die bulgarischen Staatsbahnen. Nachdem
die für den 3./16. September festgesetzte Offertverhandlung nicht stattgefunden hat, wird
eine zweite zum 9./22. Oktober d. Js. bei der Bezirksfinanzverwaltung in Sofia
ausgeschrieben. Anschlag: 1997,50 Fr. Kaution: 100 Fr. (Bulgarische Handelszeitung.)
–––––
Verschiedenes.
Ingenieur-Kandidaten auf Reisen. Das Reisen ist von jeher als ein
wichtiger Faktor in der Ausbildung der Jugend erkannt und – nachdem dieses Bildungsmittel im
Laufe der Zeiten immer billiger, gefahrloser und bequemer geworden ist – grade in unseren
Tagen besonders den Studierenden technischer Wissenschaften seitens ihrer Dozenten immer
mehr wieder als unentbehrlich bezeichnet worden.
Die heute allerdings recht umfangreiche technische Literatur macht dieses Reisen aber nicht
allein unentbehrlich, sondern sie regt – wie die Erfahrung zeigt – zu einer entsprechenden
Besichtigung an Ort und Stelle gerade noch mehr an, und so sieht man denn ältere und jüngere
Fachleute sich mehr wie je bemühen, das Bild der ersten theoretischen Anregung durch eine
praktische, eingehendere Inspektion zu ergänzen und zu vervollständigen. – Da heute
aber auch das ersprießliche Reisen eine Kunst geworden ist, die erst gelehrt und gelernt
werden muß, indem man die studierende Jugend dabei anleitet, technischen Scharfblick und
künstlerisches, fachmännisches Sehen zu entwickeln, so hat die Ingenieur-Akademie zu Wismar
am Baltischen Meer u.a. auch ein besonderes Gewicht hierauf gelegt, indem sie ihre
technisch-wissenschaftlichen Exkursionen nicht allein gehörig vorbereitet, so daß dieselben
seitens der betreffenden Behörden, Gesellschaften sowie seitens einzelner Fachleute überall
die nötige Unterstützung und Förderung erfahren und sich so als wirklich nutzbringend
gestalten konnten – sondern die Akademie hat die betreffenden Teilnehmer selbst zunächst für
eine solche Studienreise richtig vorbereitet und damit natürlich das in erster Linie
Erforderliche, nämlich eine gewisse Garantie für den angestrebten Erfolg, geschaffen.
Die seitens besagter Akademie eingerichteten beziehungsweise neu projektierten Studienreisen
beschränken sich nun keineswegs auf die mitteleuropäischen Industrie- und Residenzstädte,
sondern das für technische Ziele wichtige Ausland findet hierbei ebenfalls eine
entsprechende Berücksichtigung. So befinden sich z.B. augenblicklich wieder ein Dozent und
mehrere Studierende bezeichneter Akademie im Ausland und suchen in einigen englischen
Fabrikstädten beziehungsweise in Kopenhagen sich neue Anregungen für bestimmte
Industriezweige und Facheinrichtungen zu erwerben.
–––––
☛ Den beigefügten Prospekt der Firma Alfred Gutmann,
Actien-Gesellsch. für Maschinenbau in Ottensen bei Hamburg empfehlen wir der Beachtung
unserer Leser bestens.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Statistik über die deutschen Elektrizitätswerke.
Der Verband Deutscher Elektrotechniker hat durch seinen Generalsekretär Herrn Ingenieur Georg
Dettmar, Grunewald-Berlin eine Statistik über die deutschen Elektrizitätswerke nach dem
Stande vom 1. April d. J. aufstellen lassen. Diese ist in Buchform soeben im Verlage von
Julius Springer, Berlin erschienen. Sie gibt Aufschluß über die bei den verschiedenen Werken
verwendeten Systeme für Stromart, Betriebskraft, und Leitungsnetz, über das Alter der Werke,
die Anschlüsse, sowie über die Leistungsfähigkeit, die jährlich abgegebenen Kilowatt Stunden
und das Anlage-Kapital. Es sind ferner Hinweise über den Charakter des Ortes, über etwaige
Nebenbetriebe usw. vorhanden, sodaß man einen guten Einblick in die bestehenden Werke hat.
Da außerdem großer Wert auf die Vollständigkeit der Statistik gelegt worden ist, so
erscheint dieses Buch geeignet, ein klares Bild über die Bedeutung der deutschen
Elektrizitätswerke zu geben.
Es seien nachstehend einige der wichtigsten Ergebnisse dieser Statistik mitgeteilt:
Am 1. April d. J. haben ca. 2050 Elektrizitätswerke in Deutschland bestanden. Diese
versorgten außer den Orten, in denen sie selbst liegen, noch 2600 in der Nähe befindliche
Orte, so daß insgesamt ca 4650 Orte in Deutschland am 1. April d. J. mit Elektrizität
versorgt worden sind. Man kann also heute damit rechnen, daß in rund 5000 Orten Elektrizität
öffentlich verteilt wird.
Die Leistungsfähigkeit dieser Werke ist ca. 1,200000 Kilowatt, während der Anschlußwert der
Glühlampen, Bogenlampen, Motoren, Koch- und Heizapparate annähernd 1,900000 Kilowatt
beträgt. Es gibt in Deutschland 93 Werke mit einer Leistung von über 2000 Kilowatt. Die
Summe der Leistungsfähigkeit dieser großen Werke beträgt allein 785000 Kilowatt.
Ungefähr ⅔ der vorhandenen Werke befinden sich in Privatbesitz, während ⅓ den Städten, bezw.
dem Staat gehört.
Spaniens Ausfuhr und Einfuhr von Bergbau- und Hüttenerzeugnissen
1908.
Die Ausfuhr Spaniens an Förderprodukten weist nach der Statistik der Generalzolldirektion für
1907 und nach den vorläufigen Ermittlungen derselben Behörde für 1908 die folgenden Ziffern
auf:
1907
1908
Menge in t
Wert in Pes.
Menge in t
Wert in Pes.
Antimonerz
361
108510
–
–
Zinkerz
177108
8511089
–
–
Kupfererz
1212749
34510103
1104605
31629456
Eisenerz
8635868
107948352
7252957
90671971
Eisenkies
1355267
17358472
1387081
18032054
Stein- und andereMineralkohlen
1376
35802
1320
34330
Manganerz
67996
3739822
25446
1399576
Bleierz
2272
386325
691
117607
SilberhaltigesBleierz
1712
685060
1163
465200
Rohsalz
498428
4984289
553949
5539490.
Die Ausfuhr in Hüttenprodukten und Metallwaren gestaltete sich in den beiden letzen Jahren
folgendermaßen:
1907
1908
Menge in t
Wert in Pes.
Menge in t
Wert in Pes.
Quecksilber
1510
8306425
1514
8331477
Schwefel
2
476
13
2841
Zement
82911
2487335
7151
214539
Zink
1390
959747
1385
956180
Textabbildung Bd. 324
1907
1908
Menge in t
Wert in Pes.
Menge in t
Wert in Pes.
Kupfer, Messing,Bronze
27793
36109438
34362
45464972
Koks
1388
41126
271
8135
Zinn
254
889704
115
403705
Gußeisen,Schmeideeisen und Stahl
54066
12766858
34406
6687256
Silber
109
14252628
116
15159066
Blei
120470
45778854
120655
45841931
SilberhaltigesBlei
64579
36487163
62249
33818187
Menge in kg
Gold
–
–
67
24120.
Danach sind im Jahre 1907 Erze im Werte von 180 Millionen, von denen allein 125 Millionen auf
Eisen und 35 Millionen auf Kupfer entfallen, und Metalle sowie Metallwaren im Werte 157
Millionen ausgeführt worden. Nach der vorläufigen Statistik für 1908 zeigt eine Verminderung
die Ausfuhr von Eisenerz (um beinahe 17 Millionen) sowie die von Eisen und Stahl und ihrer
Fabrikate (um 6 Millionen Peseten). Dagegen ist die Ausfuhr von Kupfer, Messing und Bronze
und Fabrikaten daraus um mehr als 9 Millionen Peseten gestiegen.
Eine Einfuhr von Erzen in Spanien findet nicht statt. Von Förderprodukten wird überhaupt nur
Steinkohle eingeführt, diese allerdings in sehr bedeutendem Umfange. Die Einfuhr betrug
1907: 1888874 t im Werte von 60 Millionen Peseten und 1908: 1940864 t im Werte von 62
Millionen Peseten. Die Kohle kam fast ausschließlich aus Großbritannien.
Ueber die Einfuhr von Hüttenprodukten und Fabrikaten daraus gibt die Statistik die folgenden
Zahlen an:
1907
1908
Menge in t
Wert in Pes.
Menge in t
Wert in Pes.
Schwefel
1466
291328
6779
1245470
Zink
353
412000
330
474828
Kupfer, Messing und Bronze
3467
10666000
4261
12401249
Koks
247045
9387742
277781
10555678
Zinn
1491
5054000
1378
4674423
GußeisenSchmiedeeisen und Stahl
70672
32020000
67111
32767883
Silber
25
3302130
–
–
Blei in Blöcken
52
12000
80
18619.
Danach betrug der Gesamtwert der eingeführten Produkte, um die es sich hier handelt, im Jahre
1907: 60½ Millionen, im Jahre 1908: 62 Millionen Peseten. Dabei ist zu bemerken, daß die
Statistik unter den beiden bedeutendsten Posten „Kupfer, Messing und Bronze“ und
„Gußeisen, Schmiedeeisen und Stahl“ außer den Metallen sämtliche eingeführten
Fabrikate aus diesen Metallen berücksichtigt hat, und daß die Fabrikate den weitaus
bedeutendsten Teil der angeführten Werte von 10½ bzw. 32 Millionen Peseten ausmachen. An der
Einfuhr dieser Artikel ist Deutschland neben Großbritannien und Frankreich stark beteiligt.
Der in Spanien eingeführte Schwefel stammt fast ausschließlich aus Italien, eine geringe
Menge aus Frankreich. An Zink und Zinkwaren hat Deutschland im Jahre 1907 für 185000 Peseten
geliefert. An zweiter Stelle kommt Frankreich mit 95000 Peseten. Die Kokseinfuhr ist ebenso
wie die der Steinkohle großbritannischen Ursprungs. Bei der Einfuhr von Zinn steht
Deutschland mit 371000 Peseten an dritter Stelle. Großbritannien lieferte für 3900000,
Frankreich für 491000 Peseten. Bei der unbedeutenden Bleieinfuhr folgt Deutschland mit 4600
Peseten hinter Frankreich mit 6500 Peseten.
(Nach einem Berichte des Kais. Generalkonsulats in Barcelona).
Textabbildung Bd. 324
Ausschreibungen und Projekte.
Vergebung einer Bleiminenkonzession im Wilajet Trapezunt. Das
Ministerium für Ackerbau, Minen und Forsten in Konstantinopel vergibt die Konzession zur
Ausbeutung zweier silberhaltiger Bleiminen, benannt „Haziné“ und „Kirk-Pavli“,
im Sandjak Gumushané (im Wilajet Trapezunt), im Gesamtumfange von 307,98 Djirib (1 Djirib =
60 Quadratfuß). Die Konzession dauert 99 Jahre. Bewerber haben sich wegen des Näheren an das
genannte Ministerium zu wenden. Die Ausschreibung dauert 6 Monate, vom 18. September 1909
ab. Sicherheitsleistung in bar in Höhe von 50 Ltques wird verlangt.
Lieferung und Aufbau der Eisenkonstruktion für eine Markthalle in
Montevideo (Uruguay). Vergebung am 22. November 1909 durch die Direktion der
städtischen Arbeiten in Montevideo. Bedingungsheft für 10 Peso zu beziehen von der Direction
des Travaux municipaux in Montevideo. (Informations et Renseignements de l'Office national
du Commerce extérieur.)
Die Konzession zur Erzeugung elektrischer Kraft für elektrische
Beleuchtung und Straßenbahnen in Brussa (Türkei) soll von der Munizipalität an eine
Gesellschaft oder einen einzelnen Kapitalisten vergeben werden. Die Munizipalität behält
sich die Beteiligung am Reingewinn in einer zu vereinbarenden Höhe vor. Die Vergebung
erfolgt auch an nicht türkische Untertanen, diese sind jedoch den ottomanischen Gesetzen
vollkommen unterworfen und genießen keinerlei aus den Kapitulationen sich ergebende
Vorrechte. Der zwischen dem früheren Konzessionär und dem Ministerium der öffentlichen
Arbeiten zurzeit geschlossene Vertrag nebst Lastenheft – beide in türkischer Sprache – kann
von Interessenten bei der erwähnten Munizipalität eingesehen werden. Angebote in gehöriger
Form sind bis zum 13. Dezember 1909 an die Wilajetsbehörde in Brussa zu richten; die
näheren Bedingungen sind unter verschlossenem Umschlage beizufügen. Nachweis der
Leistungsfähigkeit durch Kreditbriefe ist erforderlich. Nach Ablauf der Angebotsfrist werden
die von den Bewerbern gestellten Bedingungen von einer besonderen Kommission geprüft
werden.
Lieferung von rollendem Eisenbahnmaterial nach Italien. Die
Direktion der italienischen Staatsbahnen sieht für das nächste Rechnungsjahr die Beschaffung
von 600 Lokomotiven, 280 Personenwagen, 300 Gepäckwagen und 6000 Güterwagen vor. Die
Lieferungen werden im Wege der Ausschreibung vergeben werden. (Informations et Reseignements
de l'Office national du commerce extérieur.)
Lieferung von verschiedenen Materialien für die elektrische Zentrale
des Bergwerkes in Szenje (Serbien). Schriftliche Verdingung bei der Direktion der
Königlich Serbischen Staatsbahnen in Belgrad am 19. Oktober/1. November 1909. Kaution 600
Dinar. Lieferungsliste und Bedingungen in der Oekonomie-Abteilung obiger Direktion.
Absatzgelegenheit für Feuerwehrgeräte usw. in Konstantinopel. Die
Konstantinopler Feuerwehr soll reorganisiert werden, u.a. ist die Formierung zweier neuer
Feuerwehrbataillone von je 500 Mann geplant. (Oesterr. Zentral-Anzeiger für das öffentliche
Lieferungswesen.)
Die Erweiterung der Wasserwerke in Buenos Aires ist von der
Deputiertenkammer genehmigt worden. Die Kosten sind auf 18 Millionen $ Papier festgesetzt,
zu deren Deckung 5% Titel mit den durch die Ges. 4158 und 4975 bestimmten
Emissionsbedingungen kreiert werden. Die Summe verteilt sich folgendermaßen: der neue Turm
im Flusse, zur Wasserentnahme, 2,2 Millionen $, Filter und
Depots in Palermo 6,7 Millionen $, Pumpstation in Palermo
und innere Rohrleitung 61/4 Millionen $, Rohrleitung bis zur Recoleta 1 Million $, neue
Pumpstation auf der Recoleta und Rohrleitung
Textabbildung Bd. 324
von dort nach dem Hochreservoir in Calle Córdoba 1,5
Million $, Erweiterung des Rayons der Straßenleitungen ¾ Millionen $. Die fiskalischen
Terrains können umsonst zu diesem Zwecke okkupiert werden; für private wird die
Enteignungsbefugnis erteilt. (Buenos Aires Handelszeitung.)
Konzession zur Ausbeutung der Lager phosphorsauren Kalks (phosphate de
chaux) im Bezirke Salt in Syrien. Die Vergebung erfolgt durch das Ministerium für
Ackerbau, Minen und Forsten in Konstantinopel. Da zur regelrechten Ausbeutung die Anlage
einer Anschlußlinie in Länge von 40 km an die Hedjasbahn sowie der Bau eines
Ausschiffungshafens in Haifa unerläßlich ist, hat der Konzessionär die zu ihrer Ausführung
erforderliche Summe von 12½ Millionen Franken der Verwaltung der Hedjasbahn vorzuschießen.
Zur Deckung der Zinsen und Amortisationsquoten dieses Vorschusses dienen die Einnahmen der
Hedjasbahnverwaltung aus den Gebühren für den Transport des gewonnenen Minerals nach dem
Hafen von Haifa, die ein für allemal auf ½ Ltq. pro Tonne festgesetzt werden. Der
Konzessionär ist verpflichtet, vom Datum der Vollendung der Bahn- und Hafenanlagen an 40
Jahre hindurch jährlich wenigstens 100000 Tonnen Phosphorsalze zu fördern und nach Haifa zu
transportieren, widrigenfalls er der Hedjasbahnverwaltung für den Ausfall der Einnahmen, die
aus dem Transport der obigen Tonnenzahl hätten erzielt werden können, aufzukommen hat. Der
Konzessionär hat ferner an die Regierung eine Abgabe in Höhe von mindestens ½ Franken für
jede Tonne des zur Ausfuhr gelangten phosphorsauren Kalks sowie den Grundzins entsprechend
dem Umfang des von der Konzession betroffenen Grund und Bodens nach Maßgabe der Bestimmungen
des Gesetzes über die Steinbrüche (Règlement sur les Carrières) zu entrichten. Die Dauer der
Ausschreibung beträgt drei Monate vom 27. September d. Js. an gerechnet. Angebote sind vor
Ablauf dieser Frist unter verschlossenem und mit der Aufschrift: „Phosphates du Caza de
Salt“ versehenem Umschlag an das oben erwähnte Ministerium zu richten. Sie
müssen von einer Sicherheitsleistung in Höhe von 2000 Ltqes. begleitet sein, deren Rückgabe
erst nach dem endgültigen Zuschlag erfolgt. Außerdem ist ihnen ein Zeugnis eines
erstklassigen, von der Türkischen Regierung anerkannten Bankinstituts darüber beizufügen,
daß die Bewerber für ein Kapital von 16 bis 17 Millionen Franken, wie es zur Herstellung der
erwähnten Bahn- und Hafenanlagen sowie zur Ausbeutung der Minerallager erforderlich ist, gut
sin. In den Angeboten sind in erster Linie der Zinssatz und die Amortisationsquote, zu denen
die Bewerber den erwähnten Vorschuß von 12½ Millionen Franken der Hedjasbahnverwaltung
gewähren wollen, sowie die Höhe der an die Regierung zu entrichtenden Abgabe für jede Tonne
ausgeführten Minerals anzugeben.
–––––
Verschiedenes.
Gelegentlich der österreichischen Manöver ist dem deutschen Kaiser die neue Armee-Feldküche auf originelle Weise vorgeführt worden, indem ihm
in einer entlegenen Gegend durch einen rasch herbeigefahrenen Küchenwagen ein improvisiertes
Frühstück bereitet wurde. Ein großer Teil dieser neuen Armee-Feldküchen ist von der Wiener
Fabrik unserer einheimischen, weltbekannten Firma Werner & Pfleiderer geliefert, und
zwar hat diese Wiener Fabrik einen speziellen, durch Patent geschützten Typ von
Armee-Feldküchen geschaffen, welcher seitens der österreichen Armee volle Anerkennung
findet.
–––––
☛ Der heutigen Nummer unserer Zeitschrift liegen Prospekte der Firmen: Dr. Hans Cruse, Berlin W. 50. und Wwe. Joh. Schuhmacher in
Köln a. Rh. bei, die wir der geneigten Berechtigung unserer Leser angelegentlichst
empfehlen.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Zum Bau von Schwebebahnen, Elevatoren und Getreidespeichern in
Sibirien.
In letzter Zeit wird in Sibirien eine Entwicklung des Baues von Schwebebahnen beobachtet.
Außer den schon von früher her in den Goldminen und Steinkohlengruben in Ostsibirien
bestehenden Schwebebahnen sind solche Bahnen auch noch in der Nähe von Smejinogorsk in den
Gruben der österreichischen Kompagnie erbaut worden. Eine andere derartige Bahn wird von
einem der Steinkohlenindustriellen gebaut. Eine elektrische Schwebebahn ist ferner noch vom
Landungsplatz am Ob beim Dorfe Berskoje nach einer sehr großen Mühle in einer Lange von 4
Werst erbaut worden. Außerdem sind noch eine größere Anzahl von Schwebebahnen in dem an den
Ural angrenzenden Landstrich entstanden. So hat man Schwebebahnen in den Gruben von P. J.
Taratow, in den Kohlengruben der Gebrüder Badinski, in den Gruben von Balaschew usw.
Diese Bahnen leisten bei ihren verhältnismäßig nicht großen Kosten sehr beträchtliche Dienste
und machen sich in kurzer Zeit sehr gut bezahlt. Die Eisenbahn, die das Dorf Berskoje mit
der Mühle von Gorochow verbindet, ist imstande, täglich bis 15000 Pud zu transportieren, die
Bahn in den Gruben von Balaschew 11000 Pud den Tag bei einem 10-stündigen Arbeitstage; die
Bahn in den Gruben von Badinski kann im Jahre bis 5 Millionen Pud Frachten befördern.
Die Frage wegen der Erbauung von Elevatoren und Getreidespeichern in Sibirien erscheint für
den sibirischen Getreidehandel, der an vielen großen Mängeln leidet, als besonders brennend.
Die verschiedenartige Mischung des sibirischen Korns, der Mangel fast jeglicher
Klassifizierung, die so häufig beobachtete Feuchtigkeit, das lange Liegen des Getreides, die
Mängel beim Versand desselben usw., dies sind Eigentümlichkeiten des Getreidehandels in
Sibirien. Die sibirischen Börsenorganisationen sind daher zu dem Schluß gelangt, daß alle
diese Mängel, wenn auch nicht in vollem Maße, so doch teilweise durch die Errichtung von
Elevatoren und Kornkammern (Silospeichern) beseitigt werden könnten. Eine Anlage von
Elevatoren in Sibirien ist für diejenigen Punkte in Vorschlag gebracht worden, von denen am
meisten Getreide auf der Sibirischen Eisenbahn, hauptsächlich beim Kreuzen von schiffbaren
Flüssen versandt wird. Auf der Linie der Sibirischen Eisenbahn sind dafür die Punkte
vermerkt worden: Tscheljabinsk, Nowo-Nikolajewsk, Omsk, Kurgan, Pjetuchowo, sowie auch noch
Tjumen (an der Permschen Eisenbahn).
Da das sibirische Getreide sich nicht durch Reinheit und Trockenheit auszeichnet, so ist vom
Börsenkomitee auch noch die Errichtung von Getreidedarren beim Elevator in Nowo-Nikolajewsk
für notwendig befunden worden, wo das Getreide gereinigt und getrocknet werden könnte.
Als mehr oder weniger wichtige Punkte, für die der Bau von Getreidespeichern in kleinerem
Umfange notwendig wäre, sind vom Komitee die Landungsstellen am Ob: Barnaul, Biisk,
Ust-Tscharyskajo und Kamen, sowie die Station Kotschenewo an der Sibirischen Eisenbahn
bezeichnet worden.
(Nach d. Torg. Prom. Gaz.)
Berieselungsanlagen in Argentinien.
Die künstliche Verwertung des durch die Flüsse gebotenen Wassers zu Berieselungszwecken hat
in Argentinien schon an einzelnen Stellen öde Steppen in fruchtbare Gefilde umgewandelt und
ist in einigen Provinzen, besonders den an die Cordilliere grenzenden, zu einem für die
Landwirtschaft unentbehrlichen Hilfsmittel geworden. Es haben dann auch sowohl
Nationalregierung als auch einzelne Provinzen
Textabbildung Bd. 324
für die Anlage von Stauwerken aller Art, Talsperren u. dergl. verhältnismäßig
erhebliche Mittel aufgewendet und teilweise für die Kulturen befriedigende Erfolge
erzielt.
Neuerdings hat die Nationalregierung in einem dem Kongreß bereits unterm 17. Mai d. J.
vorgelegten Gesetzentwurf einen Berieselungsplan ins Auge gefaßt, der an Großartigkeit mit
den Anlagen wetteifert, die das Gesetz No. 5559 vom 28. August v. J. beschlossen hat. Mit
diesem Gesetz steht der Entwurf als durchgreifende und umfassende Maßregel im Sinne einer
Hebung der Ertragsfähigkeit von Grund und Boden nicht nur sachlich, sondern auch persönlich
insofern im Zusammenhang, als beide Vorlagen auf Einfluß und Tätigkeit des gegenwärtigen
Ministers der öffentlichen Arbeiten, Herrn Ramos Mejia, zurückzuführen sind.
Der Entwurf sieht die Verwertung des Wasserreichtums (aprovechamiento de las aguas) der
Flüsse Rio Negro (im gleichnamigen Territorium), Limay, Neuquen (im Territorium Neuquen),
Terrero (in der Provinz Córdoba, in der Provinz Santa Fé heißt er Carcarañá und geht
nördlich von Rosario in den Rio Paraná), Mendoza, Atuel, Diamante, Tunuyan (in der Provinz
Mendoza), Salado (in den Provinzen Salta, Santiago del Estero und Santa Fé) und Dulce (in
den Provinzen Salta, Tucumán und Santiago del Estero) vor; und es wird darin die
Ermächtigung nachgesucht, die erforderlichen Bauten nach regierungsseitig auszuarbeitenden
Plänen von den interessierten Eisenbahngesellschaften, d. s. Südbahn, Pacific- und
Zentralbahn, zu dem unter Nichteinstellung eines Unternehmergewinns auf 25 Millionen
Goldpesos (100 Millionen Mark) ermittelten reinen Kostenpreis bauen zu lassen. Die
Eisenbahnen würden dafür die Titel einer fünfprozentigen Anleihe zu dem Begebungskurs
nationaler Anleihen in Zahlung nehmen. Die Bedienung der Titel würde in erster Linie aus dem
Ertrag des Wasserzinses zu bestreiten sein, der von den Eigentümern der aus der Anlage
Nutzen ziehenden Grundstücke zu zahlen ist und nach ihrer Tilgung sollen die Anlagen selbst
von den beteiligten Provinzen, d. s. Córdoha, Mendoza und Santiogo del Estero,
übernommen werden. Die den Gesetzentwurf begründete Botschaft richtet an den Kongreß noch
die dringende Bitte, den ihm vorliegenden, den Verkauf der Andinobahn betreffenden
Gesetzentwurf tunlichst bald günstig zu verabschieden; der Erlös werde zur Schaffung eines
Fonds benutzt werden können, dessen Erträge den Berieselungsarbeiten in den Provinzen San
Luis, San Juan, La Rioja, Catamarca, Tucumán, Salta und Jujuy zugute kommen müßten. Auf
diese Weise, sagt die Botschaft, könnte das Problem der Berieselung in zehn Provinzen und
einigen Territorien gelöst und damit die landwirtschaftliche Ertragsfähigkeit dieses Gebiets
voraussichtlich verdoppelt werden.
Schon häufig waren Versuche gemacht worden, die Berieselung der wasserarmen Gelände
Argentinies im großen Stile durchzuführen. So hatte das Gesets No. 3646 vom 30. September
1897 die allmähliche Ausführung dieser Arbeiten in Aussicht genommen und das Gesetz No. 5559
hatte 2 Millionen Goldpesos für die Studien zur Regulierung des Rio Negro ausgeworfen. Wenn
von dem vorliegenden Gesetzentwurfe mehr erwartet werden darf, als die bisherigen Versuche
zustande gebracht haben, so beruht diese Zuversicht darauf, daß dem Entwürfe das in
wohlverstandenem eigenen Interesse gemachte Anerbieten der beteiligten Bahnen zugrunde
liegt, die Berieselungsbauten lediglich gegen Erstattung der Kosten auszuführen.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Buenos Aires.)
Die Kupferminen in Sikkim.
Die Besitzer der in der Nähe von Darjeeling gelegenen Sikkim-Kupferminen beabsichtigen, eine
elektrisch betriebene Bahn anzulegen, um die Grubenprodukte direkt von den Minen nach
Siliguri transportieren zu können.
Einzelne der fraglichen Minen sind einige Jahre lang von aus Nepal zugewanderten Eingeborenen
oberflächlich betrieben worden und die alten Arbeitsstellen sind noch zu sehen. Da
Textabbildung Bd. 324
jedoch die Werkzeuge dieser Leute sehr roh und unvollkommen waren, konnte von
Minentiefbau nicht die Rede sein, vielmehr beschränkte sich damals der Abbau auf die zutage
liegenden Schichten.
Inzwischen haben sich die Verhältnisse geändert, und seitdem eine Kalkuttaer Firma in jener
Gegend mit allen Hilfsmitteln der modernen Technik Schürfungen vorgenommen hat, sind
Entdeckungen gemacht worden, die auf eine große wirtschaftliche Entwicklung schliessen und
hervorragende Erfolge erwarten lassen.
Das Erz besteht durchweg aus kupferhaltigen Schwefelkiesen und ist infolge seines Gehalts an
Eisen und Schwefel leicht schmelzbar. Die Erzproben haben 6 bis 10% reines Kupfer
ergeben.
Wie die Bahn nach Siliguri elektrisch betrieben werden soll, so wird auch beabsichtigt, für
die Schmelzanlagen Elektrizität zu verwenden. Die zur Erzeugung der Elektrizität
erforderliche Energie sollen die im Ueberflusse vorhandenen gletschergespeisten
Gebirgsflüsse und -Bäche liefern. Wer die elektrische Kraftstation in Darjeeling gesehen
hat, kann sich ein Bild von der Leichtigkeit und Billigkeit machen, mit der sich in jenen
Gegenden die notwendigen Kräfte gewinnen lassen.
Es ist ohne weiteres klar, daß durch die Vornahme des Schmelzprozesses direkt bei den Minen
sich große Ersparnisse an Transportkosten machen lassen werden.
Billige Arbeitskräfte sind in jenen Distrikten genügend erhältlich und Holz für Bau- und
Grubenzwecke ist in der Umgebung der Minen im Ueberflusse vorhanden.
Die Mine von Bhotang ist diejenige, an der bisher am meisten geschehen ist. Sie liegt an der
Vereinigung der beiden Flüsse Teesta und Rungpo ganz in der Nähe der Fahrstraße nach
Siliguri und Gangtok und ist sehr leicht zugänglich. Hier ist der Berg schon in
verschiedenen Höhenlagen angeschnitten und nivelliert worden, wobei auf allen Abbauniveaus
Erz zutage kam. Auf dem am tiefsten gelegenen Niveau (level) ist ein blinder Schacht
abgeteuft worden. Auf Niveau 2 wurde ein Querschlag gemacht, der einen Erzgang von 25 Fuß
Mächtigkeit ergab. Unter diesem Gange wurde ein weiterer Erzgang angetroffen, dessen Verlauf
bereits auf 250 Fuß Länge festgestellt worden ist. An diesem Endpunkte des Ganges wird
zurzeit ein Querschlag gemacht, wobei man gleichzeitig hofft, auf den darüber gelegenen Gang
des Niveau 2 zu treffen. Von dem ersteren Gang ist ein blinder Schacht abgeteuft worden, auf
dessen Grund man einen neuen mächtigen, genau umgrenzten Gang von 8prozentigem Erz antraf.
Die Fortsetzung eines dieser Erzgänge wurde mehrere 100 Fuß weit davon im Wald entdeckt und
es wird nun auch dort mit dem Abbau begonnen. Es befinden sich bei der Mine von Bhotang auch
verschiedene terrassenförmig übereinander gelegene Plätze, die sich vorzüglich für die
Anlage von Schmelz- und Maschineneinrichtungen aller Art eignen.
Ein andrer vielversprechender Erzfundort ist die Dikchumine. Die erste zutage liegende
Schicht, die hier im Lehchubach entdeckt wurde, liess sich nach der einen Richtung diesen
Bach entlang, dann quer über den Dikchufluß bis in den Berg auf dem rechten Ufer dieses
Flusses verfolgen. Nach der andern Richtung wurde die Schicht bis in den Berg auf dem
rechten Ufer dieses Baches festgestellt. Dieser Gang ist bis jetzt auf eine Länge von 600
Fuß nachgewiesen und geht nach beiden Seiten noch weiter, wie sich bei den Bohrungen in den
Gesteinsschichten an den beiden Stellen ergeben hat, wo der Gang in den Berg hineinreicht.
Das Erz dieses entsprechend mächtigen Ganges ist 6- bis 9prozentig. An der Stelle, wo der
Gang zuerst entdeckt worden ist, beträgt seine Mächtigkeit 5 Fuß, während er im übrigen 2
bis 7 Fuß mächtig ist. In dem Bereiche dieser Mine wurden auch noch an sonstigen Stellen
vielversprechende zutage liegende Erzschichten entdeckt.
In den Pachi Khani-minen wurde schon früher durch die Eingeborenen viel gutes Erz an der
Oberfläche gewonnen,
Textabbildung Bd. 324
bis ein Erdrutsch ihren Arbeiten an der oberen Pachimine ein Ziel setzte. Hier wird
zurzeit ein Schacht abgeteuft, um den Gang in geringer Tiefe abzubauen. Das Erz dieser Mine
gehört zu den reichsten Erzen der ganzen Sikkimvorkommen. In der unteren Pachimine, aus der
gleichfalls schon früher von Eingeborenen gutes Erz gewonnen worden war, werden zurzeit
Bohrungen vorgenommen, um den von den Eingeborenen an der Oberfläche in Angriff genommenen
Gang in größerer Tiefe zu bearbeiten. Parallel zu diesem Gang, aber unterhalb desselben
befindet sich ein weiterer, 10 Fuß mächtiger Erzgang von 10% Kupfergehalt. Auch diese
Fundstätte ist sehr vielversprechend. 300 Fuß davon entfernt wurde noch ein andrer sehr
reicher Gang von 8 Fuß Mächtigkeit angetroffen, dessen Erz gleichfalls zu den wertvollsten
gehören soll.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Kalkutta.)
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Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung von Eisenbahnmaterial nach den Niederlanden. Am 2.
November 1909 vergibt die Gesellschaft für den Vertrieb der Staatseisenbahn, Zentralbureau,
in Utrecht die Lieferung von Besteck 235: 122000 stählerne Hellingplatten, Besteck 236: 40
Tonnen stählerne Tirefonds, 80 Tonnen Laschbolzen und 150 Tonnen Hakenbolzen; Besteck 237:
150000 Eisenbahnschwellen aus Greenholz, Besteck 238: 6000 eichene und buchene
Eisenbahnschwellen und Besteck 239: Holz für Weichen sowie Brückenschwellen von Eichen- oder
Buchenholz.
Absatzgelegenheit für Material zu Bewässerungsanlagen in Apulien.
Nach den schlechten Erfahrungen, die man in Apulien vergangenes Jahr infolge der durch
gänzlichen Mangel an Regen eingetretenen großen Wassernot machen mußte, sieht man sich dort
allerseits nach Mitteln um, um diesem großen Uebelstand in Zukunft zu steuern. So hat sich
auf Anregung des Comizo Agrario in Bari eine Kommission gebildet, welche das Problem der
Bewässerung in Apulien studieren soll. Ferner verlautet, daß für den Acquedotto Pugliese,
die große Wasserleitung, welche durch ganz Apulien angelegt wird, eine bedeutende Menge
(etwa 100000 tons) gußeiserne Röhren benötigt werden. Der Sitz des Unternehmens dieser
Arbeiten befindet sich in Rom (Società Anonima Italiana, Ercole Antico & Soci, Roma).
Der Direktor ist Herr Cav. Ercole Antico.
Spanien. Bau einer Brücke über den Ebro bei Morra, Prov.
Tarragona. Vorläufige Kaution: 5000 Pesetas; endgültige: 10%. Verhandlung 31. Januar 1910
bei der Generaldirektion der öffentl. Arbeiten in Madrid; Bedingungsheft ebenda. (Bulletin
Commercial).
Kanalisation in Madrid. Anschlag: 28992276 Pesetas. Kaution:
500000 Pesetas. Verhandlung: 12. November 1909, 2 Uhr, bei der Stadtverwaltung. (Bulletin
Commercial.)
Ausführung der Weichselkanalisationsarbeiten bei Krakau. 1. und 2.
Baulos. Verhandlung: 15. November 1909, 12 Uhr, bei der K. K. Direktion für den Bau der
Wasserstraßen in Wien. Näheres bei der erwähnten Direktion und beim Reichsanzeiger.
Lieferung von ca. 8312 t Stahleisenbahnschienen und Winkellaschen für
die norwegischen Staatsbahnen. Verhandlung in Kristiania am 5. November 1909, 3
Uhr. Versiegelte Angebote mit der Aufschrift „Anbud paa skinner“ werden im
Expeditionsbureau der Eisenbahnverwaltung, Jernbanetorvet 8/9 Kristiania, entgegengenommen.
Bedingungen und Zeichnungen im Bureau des Eisenbahndirektors ebendaselbst. Vertreter in
Kristiania notwendig.
Lieferung von Eismaschinen und Pumpfiltern nach der Türkei. Die
Vergebung erfolgt durch das Kriegsministerium in Konstantinopel. Interessenten können sich
wegen des Näheren, mit Katalogen vorsehen, an die Generalintendantur des erwähnten
Ministeriums wenden.
Lieferung verschiedener Artikel für das Unterrichtsministerium in
Kairo. (Abteilung für landwirtschaftliche und technische Erziehung.) Es handelt
sich um Eisen, Stahl, Kupfer, Zinn, Leim, Bronzepuder, Gummi arabicum, Sandpapier, Seife
usw. Verhandlung: 15. November 1909. Sicherheitsleistung 10% des Angebots. Lastenheft in
englischer Sprache beim Reichsanzeiger.
Lieferung von zwei Baggermaschinen (Baggerkraft 200 bezw. 300 cbm pro
Stunde), vier Prahmen, einem Baggerschleppdampfer und einer Barkasse nach Spanien.
Verhandlung: 8. November 1909 beim Ministerio de Fomento in Madrid. Näheres in spanischer
Sprache beim Reichsanzeiger und bei dem genannten Ministerium in Madrid.
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Verschiedenes.
Wie uns berichtet wird, haben die Felten &
Guilleaume-Lahmeyerwerke, die in der Ausstellung für Handwerk und Gewerbe, Kunst
und Gartenbau, Wiesbaden, in Gruppe XIV: „Maschinen und Werkzeuge einschließlich
Werkstätten-Einrichtung mit maschinellem Betriebe, Armaturen und Pumpen“ eine
größere Reihe ihrer Erzeugnisse ausgestellt hatten, das Diplom zur
goldenen Medaille erhalten.
Die Lichtstärke der Bogenlampen wird neuerdings vielfach durch Verwendung von Effektkohlen,
die Leuchtzusätze enthalten, außerordentlich erhöht. Im Unterschied von den übrigen
Effektkohlen werden die TB-Kohlen, bei denen die Leuchtzusätze fast den ganzen
Kohlenquerschnitt einnehmen, übereinander statt nebeneinander angeordnet. Infolge der
dadurch bedingten seitlichen Lichtausstrahlung eignen sich die Lampen mit TB-Kohlen in
besonderem Maße für Beleuchtung von Straßen, Bahnhofsanlagen, großen Hallen usw. Die unsrer
heutigen Nummer anliegende Beschreibung der Siemens-Schuckert
Werke gibt über Bogenlampen mit TB-Kohlen nähere Auskunft.
Die weiter beigefügten Prospekte der Polytechnischen Buchhandlung A. Seydel in Berlin empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser ebenfalls
bestens.
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Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Eisen- und Stahlerzeugung der Vereinigten Staaten von Amerika im
Jahre 1908.
Nach der Statistik der „American Iron and Steel Association“ hat sich im Jahre 1908 in
den Vereinigten Staaten von Amerika die Erzeugung von Eisen und
Stahl in den hauptsächlichsten Sorten (in Tons von 1016 kg)
folgendermaßen gestaltet: Roheisen, einschl. Spiegel- und anderen Spezialeisens 15936018,
Bessemerstahl-Blöcke und -Gußstücke 6116755, Martinstahl-Blöcke und -Gußstücke 7836729,
Stahl anderer Sorten 69763, Bessemerstahl-Schienen 1354236, Martinstahl-Schienen 567304,
Eisenschienen 71.
Das gewonnene Roheisen verteilte sich 1908 und in den beiden
Vorjahren auf die verschiedenen Sorten in folgender Weise:
1906
1907
1908
Gewicht in Tons von 1016 kg
Bessemerroheisen undRoheisen mit
geringem Phosphorgehalt
13840518
13231620
7216976
Basisches Roheisen (mit mineralischer Feue- rung
gewonnen)
5019674
5375219
4010144
Puddelroheisen
597420
683167
457164
Gießerei und silicium- haltiges Roheisen
4773011
5151209
3637622
Schmiedbares Bessemer- eisen
699701
920290
414957
Spiegeleisen
244980
283430
111376
Ferromangan
55520
55918
40642
Weißes, geflecktes Roh- eisen, Hochofenguß- stücke
usw.
77367
80508
47137
–––––––––––––––––––––––––––––––––
Zusammen
25307191
25781361
15936018
Im Jahre 1908 trat also gegen 1907 in der Roheisenerzeugung ein Rückgang um 38% ein, so
daß im letzten Jahre noch nicht zwei Drittel der Menge des Vorjahres hergestellt worden sind
und die beiden Hochöfen ihre Leistungsfähigkeit nicht einmal zur Hälfte auszunutzen
vermochten. Das zur Fabrikation von Stahl bestimmte Roheisen machte im letzten Jahre 73,5%,
im Vorjahr 71,5% der Gesamterzeugung aus; der Bedarf an Gießerei-Roheisen und an basischem
Roheisen fiel in einem viel geringeren Verhältnis als der an Bessemerroheisen. Mit Koks und
Anthrazitkohle wurden 1908 rund 15687000 Tons Roheisen erschmolzen, mit Holzkohle rund
249000 Tons. Von der Jahreserzeugung entfielen auf die erste Jahreshälfte 6918004 Tons, auf
die zweite dagegen 9018014 Tons. Die Haupterzeugungsgebiete waren 1908 (und 1907) mit
folgenden Mengen (in Tons) an der Gesamtproduktion von Roheisen beteiligt: Neu England, New
York und New Jersey 1258661 (2052060), Pensylvanien 6987191 (11348549), Ohio, Indiania,
Illinois Michigan, Wisconsin und Minnesota 5050303 (8467045), Maryland 183502 (411833),
Südstaaten 2143290 (3033388), Staaten westlich vom Mississippi 313071 (468486).
Die Gewinnung von Bessemerstahl in Blöcken und Gußstücken stellte sich mit 6117000 Tons um
47,5% niedriger als 1907, wo sie 11667000 Tons betragen hatte. Seit 1897 war eine so
niedrige Jahresproduktion dieser Ware nicht zu verzeichnen gewesen. Auf die Gußstücke allein
entfielen vom Gesamtgewicht 1908 rund 20500 Tons gegen 33300 Tons im Vorjahr. Die
Hauptstaaten der Bessermerstahl-Erzeugung beteiligten sich 1908 (und 1907) mit folgenden
Mengen in Tons an der Gesamtausbeute: Pensylvanien 2106382 (4351841), Ohio 1955446
(3636679), Illinois 1237747 (1723073), andre Staaten 817180 (1955956); die Abnahme
Textabbildung Bd. 324
gegenüber 1907 betrug in Pensylvanien 51,1%, Ohio
46,2%, Illinois 28,1% und in den andern Staaten 58,2%.
An Martinstahl (Herdflußeisen) in Blöcken und Gußstücken wurden bei einer Jahreserzeugung von
7837000 Tons gegenüber 1907 mit 11550000 Tons rund 32% weniger weniger hergestellt. 1908 war
das erste Jahr, in dem mehr Martin- als Bessemerstahl gewonnen wurde; der Ueberschuß des
ersteren betrug 27%. Vom gesamten Martinstahl entfielen auf Gußstücke allein 113777 Tons
gegen 746525 im Vorjahr. Nach den verschiedenen Verfahren verteilte sich der hergestellte
Martinstahl derart, daß 7084568 (1907: 10279315) Tons im basischen und 696304 (1907:
1270421) Tons im sauren Verfahren fabriziert wurden. Die Hauptstaaten trugen zur
Gesamterzeugung 1909 (und 1907) folgende TonnenmengenDie
Zahlen entstammen einer früheren, vorläufigen Veröffentlichung; ihre Summen stimmen
nicht genau mit der angegebenen Hauptsumme überein. bei: Neuengland
158417 (239797), New York und New Jersey 350348 (706019), Pensylvanien 5266372 (7868353),
Ohio 525171 (819642), Illinois 483104 (1013251), andre Staaten 997460 (902674). Die
Steigerung in den „andern“ Staaten ist auf die nach Vollendung eines neuen
Herdstahlwerks in Ensley, Alabama, dort aufgenommene Erzeugung zurückzuführen. Im letzten
Jahre (und 1907) stellten in 21 (20) Staaten und dem Distrikt Columbia 125 (137) Werke
Martinstahl her, während 40 (25) Werke außer Betrieb blieben.
Unter dem Stahl andrer Sorten, der in einer Menge von 69763 Tons im Jahre 1908 und von 145309
Tons im Vorjahr gewonnen wurde, spielt der Tiegelgusstahl die Hauptrolle. Die Erzeugung
dieser Stahlsorte gestaltete sich 1908 und 1907 folgendermaßen:
Blöcke
Gußstücke
Zusammen
Menge in Tons zu 1016 kg
Pensylvanien
35160
1636
36796
Andre Staaten
20200
6635
26835
–––––––––––––––––––––––––––––––
Summe 1908
55360
8271
63631
„ 1907
121001
10233
131234.
Die Gesamterzeugung von Stahl erreichte eine Höhe von 14023000 Tons für 1908 gegen
23362000 Tons für 1907, sie ging 1908 also um 9339000 oder rund 40 v. H. zurück.
Die Herstellung von Schienen aller Art belief sich 1908 auf 1921611 Tons gegenüber 3633654
Tons im Jahre 1907, so daß eine Abnahme um 1,7 Millionen Tons oder 47,1 v. H. zu verzeichnen
war. Eine so geringe Produktion war auch seit 1897 nicht vorgekommen. Aus gekauften Blooms
und aus altem Material hergestellte Schienen sind in vorstehenden Ziffern eingeschlossen.
Pennsylvanien erzeugte 315563 Tons Bessemerstahl-Schienen, 177461 Martinstahlschienen,
zusammen 493024 Tons, die übrigen Staaten walzten 1038673 Tons Bessemerstahl-Schienen,
289843 Tons Martinstahlschienen und (Illinois) 71 Tons Eisenschienen. Insgesamt fiel die
Ausbeute von Bessemerstahl-Schienen um 2026000 Tons oder 59,9 v. H., während die von
Martinstahlschienen um 314600 Tons oder 124 v. H. stieg. Nach dem Yardgewicht getrennt
verteilen sich die hergestellten Schienen folgendermassen:
unter45 engl. Pfund
45 und mehr,aber wenigerals 85 Pfund
85 undmehr Pfund
Bessemerstahl-Schienen
169384
456144
728708
Martinstahlschienen
14414
232054
320836
Eisenschienen
71
–
–
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Summe
183869
688198
1049544.
Baueisen und Baustahl, worunter Balken, Balkenträger, Z-, T-, Kehl-, Winkeleisen und andere
Formen von Bau-Eisen und -Stahl, mit Ausnahme von Platten, aus Platten hergestellten Trägern
und Stangen zur Verstärkung von Betonwerk verstanden werden, sind 1908 in einer Menge von
1083181 Tons fertiggestellt worden gegen 1940352 Tons im Vorjahr, wonach eine
Mindererzeugung um 857171 Tons oder 44,1 v. H. eintrat. Von der Gesamtmenge wurden 1908 (und
1907) 1080758 (1936379) Tons aus Stahl und 2423 (3973) Tons aus Eisen gerollt. 9 Staaten
waren 1908 an der Herstellung von Bau-Eisen und -Stahl beteiligt gegenüber 10 Staaten im
Vorjahr; die Beteiligung der Hauptstaaten war 1908 (und 1907)
Textabbildung Bd. 324
in Tons die folgende: New York und New Jersey 86044 (181677), Pennsylvanien 810146
(1458507), Alabama und Ohio 31287 (47074), Indiana, Illinois, Wisconsin, Colorado und
California 155704 (253094).
An Walzdraht aus Eisen und Stahl wurden für 1908 1816949 Tons als hergestellt nachgewiesen
gegenüber 2017583 Tons im Jahre 1907, so daß eine Abnahme von 200634 Tons oder 9,9 v. H. zu
bemerken war. Aus Stahl wurden 1816440 Tons (1907: 2016033), aus Eisen 509 (1550) Tons
fabriziert. Nach Staaten verteilt, stellte sich in Tons diese Erzeugung für 1908 (und 1907),
wie folgt, dar: Massachusetts, Connecticut, Rhode Island, New York, New Jersey 200113
(233687), Pennsylvanien, Kentucky, Georgia, Alabama und Ohio 1047243 (1176278), Indiana,
Illinois und Colorado 569593 (607618).
(Nach The Iron Age.)
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Ausschreibungen und Projekte.
Verpachtung der Ausnutzung des Hafens von Rio de Janeiro bis zum
31. Dezember 1921. Verhandlung: 28. Dezember 1909, mittags, in Rio de Janeiro. Die Regierung
behält sich das Recht vor, den Vertrag im Januar 1917 gegen Zahlung eines Betrags der 10%
der Bruttoeinnahmen während der vorangegangenen 12 Monate gleichkommt, aufzulösen.
Vorläufige Kaution: 200 Kontos, endgültige 1000 Kontos. (Moniteur des Intérêts
Matériels.)
Lieferung elektrischer Lampen nach Australien. Der englische Trade
Commissioner for Australia (Mr C. Hamilton Wickes) berichtet, daß beim Deputy Postmaster
General in Melbourne bis zum 7. Dezember 1909, 3 Uhr, Angebote auf Lieferung von 2260
elektrischen Lampen (Metall- und Kohleelektroden) entgegengenommen werden. Angebotsformulare
usw. bei den Common-wealth Offices in London 72, Victoria Street, S.W. (The Board of Trade
Journal.)
Lieferung eines Ladekrans nach Oesterreich-Ungarn. Bis zum
16. November 1909, 12 Uhr, nimmt die K. K. Nordbahndirektion Angebote auf Lieferung und
Aufstellung eines fahrbaren Ladekrans mit 30 t Tragfähigkeit entgegen. Näheres bei der
Abteilung für Bau und Bahnerhaltung der genannten Direktion in Wien II, Nordbahnstraße 50,
und beim Reichsanzeiger.
Anlage einer Wasserleitung in Untermais (Tirol). Die Marktgemeinde
Untermais plant, eine Trinkwasserleitung zur neuen Schule in der Fraktion Freiberg
anzulegen. Die kommissionelle Verhandlung findet am 18. November 1909 statt. (Oesterr.
Zentral-Anzeiger für das öffentliche Lieferungswesen.)
Lieferung von Mineralöl für die norwegischen Staatsbahnen und
187300 kg hellem Mineraloel und 231000 kg dunklem Mineralöl. Versiegelte Angebote mit der
Aufschrift „Mineralolier“ werden im Expeditionsbureau der Eisenbahnverwaltung,
Jernbanetorvet 8/9 Kristiania, bis zum 19. November 1909, 3 Uhr, Proben bis zum 8. November,
2½ Uhr, entgegengenommen. Bedingungen im Bureau des Direktors der Maschinenabteilung
ebendaselbst. Vertreter in Kristiania notwendig.
Lieferung von Werkstätteneinrichtungen und Arbeitsmaschinen nach
Oesterreich-Ungarn. Angebote sind bis zum 12. November 1909 bei der K. K.
Nordwestbahndirektion in Wien einzureichen. Näheres bei der Fachabteilung für Zugförderungs-
und Werkstättendienst, Wien, 2/2, Nordbahnstr. 50, und beim Reichsanzeiger.
Lieferung von Walzfabrikaten, Eisenwaren, Schaufeln, Oberbauwerkzeugen
und Feilen nach Oesterreich-Ungarn. Angebote sind bis zum 10. November 1909 bei der
K. K. Nordwestbahndirektion in Wien einzureichen. Näheres bei der Abteilung für
Zugförderungs- und Werkstättendienst der genannten Direktion und beim Reichsanzeiger.
Textabbildung Bd. 324
Die öffentliche Beleuchtung in Jupille (Belgien, Provinz Lüttich) durch Gas-
oder elektrisches Licht soll gemäß Beschluß der Gemeindeverwaltung im Wege der Ausschreibung
vergeben werden. Eröffnung der Angebote am 31. Dezember 1909. Bedingungsheft und Kopie der
Pläne für 25 Frcs. beim secrétariat communal erhältlich. (Moniteur des Intérêts
Matériels.)
Absatzgelegenheit für Güterwagen in Frankreich. Nach einer Notiz
in der in Charleville erscheinenden bedeutenden Fachzeitung „L'Usine“ (Journal de la
Métallurgie et de l'Industrie des Ardennes et du Nord-Est) wird die
Nord-Eisenbahngesellschaft in Paris demnächst die Lieferung von 800 Güter- und 50
Gepäckwagen vergeben. (Bericht des Kais. Konsulats in Paris.)
Erneute Ausschreibung der Hafenarbeiten in Livorno. Anschlag:
4613000 Lire. Verhandlung: 10. November beim Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Rom.
(Moniteur des Intérêts Matériels.)
–––––
Geschäftliches.
Von den Langbein-Pfanhauser-Werken, Aktiengesellschaft, erhielten
wir deren neueste Preisliste E 3 zugesandt, die schon in ihrer Aufmachung,
Uebersichtlichkeit und Zusammenstellung lehrt, daß diese Firma als erste und älteste
Spezialfirma in dieser Branche nach wie vor bestrebt ist, ihre bisherige führende Rolle in
dieser Branche mit aller Energie einzuhalten.
Bemerkenswert ist die außerordentlich niedrige Preisstellung, welche diese Firma für ihre
Spezial-Präparate für Galvanotechnik hat eintreten lassen und es erscheint uns dies
außerordentlich wichtig für die Praxis, die jetzt in der Lage ist, von dieser erstklassigen
Firma alle ihre Bedarfsartikel, die sie zur Bereitung und Erhaltung ihrer Bäder braucht,
ausschließlich von dieser Firma zu beziehen, was für den ungestörten Betrieb einer
galvanischen Anstalt bei der bekannten Güte der von dieser Firma gelieferten Präparate
außerordentlich vorteilhaft ist.
Einen breiten Raum in der Liste nehmen die von dieser Firma als Spezialität gebauten
Niederspannungs-Dynamos und Gleichstrom-Umformer, sowie Niederspannungsmaschinen direkt mit
den Antriebsmotoren, zu sogen. Maschinen-Aggregaten gekuppelt, ein und es bedarf wohl hier
keines besonderen Hinweises, zumal ja in solchen Maschinen die Firma als leistungsfähigste
und tonangebend bekannt ist.
Die Langbein-Pfanhauser-Werke, Aktiengesellschaft, teilen uns ferner mit, daß sie in der
letzen Zeit außer den in der Preisliste enthaltenen Apparaten zur Galvanisierung
kleiner Artikel in großen Massen, eine billige und außerordentlich zweckdienliche Apparatur
bauen, in Form eines kleinen Trommelapparates, der sich an jede bestehende galvanische
Einrichtung der Technik ohne weiteres anschließen läßt und eine Lücke ausfüllt, die sich
speziell in kleineren Betrieben für die Galvanisierung von Massenartikeln bemerkbar
machte.
Dieser kleine Trommelapparat soll sich nach Mitteilung der Langbein-Pfanhauser-Werke,
Aktiengesellschaft ganz vorzüglich für die Vernicklung, Vermessingung, Verzinnung und
Verzinkung geeignet haben und sei auf diesen billigen Apparat ganz besonders
hingewiesen.
Eine sehr übersichtliche Zusammenstellung ist auch für die Schleif- und Poliermaschinen
vorgenommen worden; speziell der Bau von Elektro-Schleif- und Poliermotoren ist in dieser
Preisliste in erhöhtem Maße berücksichtigt und zeigt, daß diese Firma bestrebt ist, allen
Anforderungen der Technik gerecht zu werden und die Schleifereien und Polierereien mit
zweckentsprechenden billigen Maschinen dieser Art zu versehen.
Die übrigen, von dieser Firma speziell geschaffenen Neuerungen, wie: die elektrolytische
Verzinnung und Verbleiung in beliebigen Dicken, sowie die rationelle Schnellvernicklung auf
kaltem und warmem Wege, werden in einem Vorwort besonders erwähnt. Ferner weist die Firma
auf ihr vorzügliches Verfahren zur elektrolytischen Verzinkung von Drähten, Bändern und
Rohren hin, kurzum, sie gibt in diesem Vorwort einen klaren Ueberblick über ihre
Spezialverfahren und müssen wir es den Interessenten selbst überlassen, sich über diese
einschlägigen Verfahren bei genannter Firma Rat und Auskunft zu holen.
––––––––––
Die Lichtstärke der Bogenlampen wird neuerdings vielfach durch Verwendung von Effektkohlen,
die Leuchtzusätze enthalten, außerordentlich erhöht. Im Unterschied von den übrigen
Effektkohlen werden die TB-Kohlen, bei denen die Leuchtzusätze fast den ganzen
Kohlenquerschnitt einnehmen, übereinander statt nebeneinander angeordnet. Infolge der
dadurch bedingten seitlichen Lichtausstrahlung eignen sich die Lampen mit TB-Kohlen in
besonderem Maße für Beleuchtung von Straßen, Bahnhofsanlagen, großen Hallen usw. Die unsrer
heutigen Nummer anliegende Beschreibung der Siemens-Schuckert
Werke gibt über Bogenlampen mit BT-Kohlen nähere Auskunft.
Die weiter beigefügten Prospekte der Firmen: Polytechnische Buchhandlung A. Seydel in Berlin und Albert Martz in
Stuttgart empfehlen wir der geneigten Beachtung unsrer Leser ebenfalls bestens.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Der Handel der Schweiz in Maschinen, Kohlen und Roheisen
1908.
Wie in dem Jahresberichte des Vereins schweizerischer Maschinenindustrieller für 1908
ausgeführt wird, ist die gesamte Einfuhr von Maschinen und Maschinenteilen nach der Schweiz
dem Werte nach von 48199363 Fr. im Jahre 1907 auf 40278416 Fr. im Jahre 1908, d. i. um
7920947 Fr., zurückgegangen. An diesem Rückgang ist die Einfuhr deutscher Erzeugnisse in
hohem Maße beteiligt, deren Einfuhrwert nach der schweizerischen Statistik 1908 gegen das
Vorjahr um 6850404 Fr. abgenommen hat. Am stärksten hat zu dieser Verminderung des
Einfuhrwertes der Rückgang der Einfuhr von Stickmaschinen (– 2,8 Mill. Fr.) und von
Werkzeugmaschinen (– 2,1 Mill. Fr.) aus Deutschland beigetragen. Was die Ausfuhr anlangt, so
ist deren Gesamtwert von 78131003 Fr. im Jahre 1907 auf 80982736 Fr. im Jahre 1908
gestiegen; es ergibt sich somit zugunsten des Berichtsjahres eine wenn auch verhältnismässig
bescheiden Zunahme des Gesamtausfuhrwertes von 2851733 Fr. Diese Zunahme verteilt sich, wie
der Bericht hervorhebt, auf fast alle Maschinenkategorien mit Ausnahme der Webereimaschinen
und namentlich der Stickmaschinen, deren Ausfuhr gleichwie die Einfuhr einen besonders
starken Rückgang aufweist.
Die nachstehenden Werte (in 1000 Fr.) zeigen die Beteiligung der wichtigsten Herkunftsländer
und Absatzgebiete an dem schweizerischen Maschinenhandel während des Jahres 1908 (und
1907):
Einfuhr aus: Deutschland 28909 (35760), Frankreich 4149 (4891), Oesterreich 656 (862),
Italien 912 (789), den übrigen Ländern 5650 (5895), im ganzen 40278 (48199).
Ausfuhr nach: Italien 18632 (18588) Deutschland 11945 (14802), Frankreich 13699 (14714),
Oesterreich 4460 (5579), Rußland 6519 (4947), den übrigen Ländern 25724 (19497), im ganzen
80982 (78131).
Aus Deutschland hat die Schweiz ihren Bedarf an Erzeugnissen der Maschinenindustrie gedeckt
zu 71,8% der Gesamteinfuhr (gegen 74,2% im Jahre 1907), während auf die Ausfuhr nach
Deutschland nur 14,8% (1907: 17,6%) entfallen. Der prozentuale Anteil Deutschlands an der
schweizerischen Ausfuhr hat damit, wie in dem Berichte hervorgehoben wird, einen Tiefstand
erreicht, der in den letzten 25 Jahren nicht eingetreten war. Auch im Handelsverkehre mit
Oesterreich und Frankreich hat Einfuhr sowohl als auch Ausfuhr abgenommen; dagegen weist der
Verkehr mit Italien nach beiden Richtungen eine Vermehrung auf, und es ist insbesondere für
die Ausfuhr der Schweiz nach Rußland, sowie nach den „übrigen Ländern“, worunter
namentlich entferntere Absatzgebiete in Betracht kommen, eine sehr erhebliche Steigerung der
Ausfuhr zu verzeichnen.
Aus den Einzelberichten von Firmen der verschiedenen Geschäftszweige, die in dem
Jahresberichte des Vereins schweizerischer Maschinenindustrieller wiedergegeben sind, geht
hervor, daß in der Schweiz auf dem Gebiete der Maschinenindustrie der Einfluß des
allgemeinen wirtschaftlichen Niederganges sich in einer weniger schroffen Weise fühlbar
gemacht hat als in andren Ländern und als auf manchen andren Industriegebieten; insbesondere
waren in der ersten Hälfte des Berichtsjahres viele Fabriken noch reichlich mit Aufträgen
aus dem Vorjahre versehen. Indes
Textabbildung Bd. 324
wird aus den meisten Produktionszweigen ein
Nachlassen der Aufträge während der zweiten Hälfte des Jahres gemeldet und eine allgemeine
Verschlechterung der Geschäftslage, die in dem Rückgang des Ausfuhr während des laufenden
Jahres in die Erscheinung getreten ist.
Als ein gutes Jahr wird das Berichtsjahr im allgemeinen für die Elektrizitätsindustrie
bezeichnet. Auf die weitere günstige Entwicklung dieses Industriezweiges wird es von
wesentlichem Einflüsse sein; ob die hinsichtlich der Einführung des elektrischen Betriebes
auf den Vollbahnen gehegten Erwartungen bald in Erfüllung gehen werden. Dieses Problem ist,
wie in dem vorliegenden Jahresberichte bemerkt wird, in der Schweiz technisch allseits
vorbereitet.
Bei den letztjährigen Einfuhrziffern für Rohmaterialien, die in der „vergleichenden
Uebersicht, betreffend den Bezug von Rohmaterialien und Hilfsstoffen“, mit jenen der
beiden Vorjahre zusammengestellt sind, tritt die veränderte Geschäftslage besonders deutlich
zutage. Während der Ausfall in der Zufuhr von Steinkohlen durch den vermehrten Bezug von
Briketts und Koks nahezu ausgeglichen wird, sind die Einfuhrziffern sämtlicher
Eisenpositionen, ungeachtet der schwachen Bezüge, die schon im vergangenen Jahre zu
konstatieren waren, ganz wesentlich zurückgegangen. Den Anteil Deutschlands an der
Gesamteinfuhr von Brennmaterialien und Roheisen während der letzten beiden Jahre zeigt die
folgende Zusammenstellung. Es betrug die
1907
1908
Gesamt-einfuhr
Einfuhr ausDeutschland
Gesamt-einfuhr
Einfuhr ausDeutschland
Menge in 1000 dz
Steinkohlen
21827
16999
20598
16180
Koks
2338
1745
2674
2117
Briketts
5022
4305
5893
4668
Roheisen und Roh- stahl
1125
366
984
317
Schließlich mag noch erwähnt werden, daß das Jahr 1908 hinsichtlich der Arbeiterverhältnisse
im großen ganzen ein ruhiges gewesen ist, was in dem Rückgange der Konjuktur seine
natürliche Erklärung findet. Mit Bezug auf die Arbeitslöhne meldet die Mehrzahl der
Mitglieder des Vereins schweizerischer Maschinenindustrieller, daß eine namhafte weitere
Steigerung im Jahre 1908 nicht zu verzeichnen war, mit Ausnahme der Arbeiter einiger
Spezialbranchen. Dagegen wird allseits geklagt, daß die Arbeitsleistungen ungeachtet der
beibehaltenen hohen Löhne eher einen Rückgang aufweisen. Die Zahl der Arbeiter der dem
Verein angehörigen Firmen ist von 37961 am Ende des Jahres 1907 auf 33919 zu Ende 1908
zurückgegangen.
(Bericht des Kais. Generalkonsuls in Zürich.)
Die Kiushu-Eisenbahn (Japan).
Die an der Kiushu-Eisenbahn bisher noch fehlende Strecke von Hitoyoshi bis Yoshimatsu, deren
Bau in der ersten Hälfte des Jahres 1906 in Angriff genommen war, wird im November d. Js.
vollendet werden. Man hatte die Inbetriebsetzung dieses ca. 21 engl. Meilen langen Stückes
erst im nächsten Jahre erwartet, die Schwierigkeiten, die diese Strecke durch ihre gebirgige
Beschaffenheit bietet, sind aber schneller überwunden worden, als man anfangs geglaubt
hatte. Es sind durch das Yatakagebirge im ganzen 21 Tunnel von einer Gesamtlänge von ca.
6750 m gebaut worden. Die Bahn erreicht an dem höchsten Tunnel eine Höhe von 540 m über dem
Meeresspiegel, während die Station Hitoyoshi 90 m und Yoshimatsu 210 m über dem Meere
liegen. Die neue Strecke soll am 20. November dem Verkehr übergeben werden. Am gleichen Tage
soll in Kagoshima eine Eröffnungsfeier stattfinden. Da mit Eröffnung dieser Strecke nunmehr
eine direkte Bahnverbindung zwischen Moji und Kagoshima und damit mit der nach Tokio
führenden Bahnstrecke auf der Hauptinsel hergestellt ist, so besteht die Absicht, zwischen
diesem nördlichsten und südlichsten Hafen Kiushus durchgehende Züge einzurichten, die die
ganze Strecke von zusammen etwa 327 engl. Meilen in 13 Stunden durchlaufen
Textabbildung Bd. 324
sollen. Ferner besteht die Absicht, im Anschluß an
die Bahn eine regelmäßige Dampferverbindung von Kagoshima nach Formosa einzurichten. Damit
würde allerdings der jetzt zwischen Moji und Formosa bestehenden direkten Dampferverbindung
Abbruch getan werden.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Nagasaki.)
Zum Bau der Honduras-Nationalbahn.
Laut Dekret der Regierung von Honduras ist nunmehr Dr. James P. Henderson die Konzession für
den Bau einer Eisenbahn von Trujillo nach Juticalpa und weiter nach Tegucigalpa erteilt
worden. Diese Konzession hat er an die sich Honduras National Railroad nennende Gesellschaft
übertragen.
Ueber die wirkliche Ausführung und den Fortschritt dieses Bahnbaues ist Zuverlässiges kaum zu
erfahren. Die Arbeiten haben an der Küste (Trujillo) begonnen. Daß der Bau aber wirklich bis
ins Innere fortgeführt wird, daran glauben nur wenige Leute. Ueber solche Bahnbauten denkt
man in Honduras sehr pessimistisch, gewöhnlich bleiben sie bei dem Anfang stehen. Das
Hauptinteresse der Unternehmer dürfte sich vor der Hand auf Erschließung des Küstengebiets
zur Ausfuhr von Holz und Bananen und dann auf die Ueberlassung von Ländereien durch die
Konzession richten.
(Bericht des Kaiserl. Konsuls in Tegucigalpa.)
Ausbau der Bahnverbindungen im Norden Mexikos.
Die neuerdings von der Firma Pearson ausgeführten Ankäufe von Bahnen in Nordmexiko bedeuten
für dieses Gebiet und namentlich für den Bezirk von Ciudad Juarez eine sichere Förderung in
der Erschließung. Die Firma besitzt jetzt die „Chihuahua und Pacific“-Linie mit einer
Ausdehnung von 173 Meilen von Chihuahua nach Temosachic, die „Sierra Madre and
Pacific“-Linie mit einer Länge von 32 Meilen, die Temosachic mit dem bewaldeten
Gebiete von Madera verbindet, und die „Rio Grande, Sierra Madre and
Pacific“-Linie, die von Ciudad Juarez 156 Meilen südwestlich nach Terrazas geht. Das bei
dem Ankauf neu gebildete Syndikat beabsichtigt, die 160 Meilen lange Strecke von Madera nach
Terrazas auszubauen. Nach ihrer Vollendung wird diese Bahn (die „Mexico
Northwestern“) den Zugang zu den Waldgebieten und den Bergbaubezirken erschließen.
(Nach Daily Consular and Trade Reports.)
Eisenbahn Arica (Chile) – La Paz (Bolivien).
Der am 1. Mai d. Js. mit der Londoner Gesellschaft Jvhn Jackson abgeschlossene Vertrag,
betreffend die Fertigstellung der Eisenbahn Arica-La Paz, setzt die Kosten, ausschließlich
der Zweiglinien, auf 2750000 � fest. Hiervon entfallen 1645000
� auf die chilenische und 1105000 � auf die bolivianische
Strecke. Die ganze Linie muß in 3 Jahren, der chilenische Abschnitt in 30 Monaten
fertiggestellt sein. Bei Verzögerung sind für jeden Monat 3000 �
Strafe zu zahlen. Das erforderliche Eisenbahnmaterial darf sowohl nach Chile wie nach
Bolivien zollfrei eingeführt werden.
(Bulletin of the International Union of the American Republics, August
1909.)
Auffindung einer neuen Zinkmine im Staate Missouri.
Eine Zinkmine, die reichste, die bis jetzt im neuen Zinkgebiete von Rolla im Staate Missouri
aufgeschlossen worden ist, wurde am 12. September d. Js. bei Newburg, auf dem Besitztum der
Newburg Mining and Developing Company, mittels schwerer Dynamitsprengung angeschlagen. Das
Erz, hier peacock zinc genannt, ist in dichten Massen von ungewöhnlicher Ausdehnung
freigelegt worden.
(Bericht des Kais. Konsuls in St. Louis, Mo.)
Brückenbau in Sydney.
Von der Regierung des Staates Neusüdwales war zur Prüfung der seit Jahren erörterten Frage
der Herstellung einer Verbindung zwischen Sydney und North-Sydney eine aus
Textabbildung Bd. 324
drei Mitgliedern bestehende Kommission bestellt. Diese hat nach mehr als
zehnmonatigen Erhebungen und Beratungen nunmehr ihren Bericht nebst den dazu gehörenden
Plänen eingereicht. Der Bericht spricht sich gegen eine Brücke und für eine Tunnelverbindung
aus. Es sollen drei solcher Tunnels gebaut werden, je einer für den Eisenbahn-, Straßenbahn-
sowie Fuhr- und Personenverkehr. Die Baukosten werden auf 753000 �, 460000 � und 502000 �,
zusammen auf 1715000 � veranschlagt.
Da die Brückenanlage nach, dem Kostenanschlage 2581000 � kosten
würde, so ergibt sich zugunsten der Tunnels eine Ersparnis von 866000 �. Dann wird auch hervorgehoben, daß die Tunnels nicht notwendigerweise zusammen
gebaut zu werden brauchen, sondern nacheinander in Angriff genommen werden können, wodurch
die Verteilung der Kosten auf eine ganze Reihe von Jahren möglich wird. Der Tunnelbau ist
von englischer Seite angeregt worden.
Ueber die Schritte, die die Regierung von Neusüdwales auf Grund dieses Berichtes unternehmen
wird, hat noch nichts verlautet. Bei der gegenwärtigen Finanzlage des Staates ist indessen
nicht anzunehmen, daß man sobald in der Lage sein wird, für die vorgeschlagenen
Unterführungen das nötige Geld aufzutreiben. Verschiedene größere Bahnbauten hat man bereits
begonnen, und die Mittel zum Weiterbau müssen in den nächsten Jahren durch Anleihen
beschafft werden. Sie dürften aber gerade genug: für den bereits sehr angespannten Kredit
sein.
Der Kommissionsbericht und die Pläne können deutschen Interessenten auf Antrag für kurze Zeit
übersandt werden. Die Anträge sind an das Reichsamt des Innern, Berlin W. 64, Wilhelmstraße
74, zu richten.
(Nach Berichten des Handelssachverständigen beim Kaiserl. Generalkonsulat
in Sydney.)
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung von ca. 26000 Tons Eisenbahnschienen und Verbindungsteilen
für die dänischen Staatsbahnen. Verhandlung: 17. November 1909, 3½ Uhr, im „1.
Banekontor“ in Kopenhagen, Gl. Kongevej 1 E. Zeichnungen und Bedingungen, die in
dänischer, deutscher, englischer und französischer Sprache abgefaßt sind, zur Durchsicht an
Ort und Stelle. Von dort aus werden dieselben auf Verlangen gegen portofreie Einsendung von
4 Kr. ausgeliefert.
Lieferung von Schliessbolzen für die italienische Marine. Bei den
Arsenalen in Spezia und Neapel findet
am 24. November 1909, 11 Uhr, eine Verhandlung statt, betr. die Lieferung von Schließbolzen
von homogenem Eisen, in einem Lose, für den Bedarf der Königlichen Marine bei dem
Königlichen Arsenal in Neapel und der Königlichen Werft in Castellamare di Stablia. Wert:
40000 Lire. Sicherheitsleistung: 400 Lire.
Lieferung von Kupferblech nach Bulgarien. Anschlag: 8900 Fr.,
Kaution: 445 Fr. Verhandlung bei der Bezirksfinanzverwaltung in Sofia am 22. November 1909.
Nähere Bedingungen können bei der Materialabteilung der Generaldirektion der Staatsbahnen
und Häfen sowie bei den bulgarischen Handelskammern in den Dienststunden eingesehen
werden.
Lieferung und Montierung einer Maschinenweiche für die Station Tarnow
(Oesterreich-Ungarn). Durchmesser 20,04 m.
Verhandlung: 20. November 1909, 12 Uhr, bei der K. K. Staatsbahndirektion in Krakau.
Gesamtkosten etwa 32000 Kronen. Die Arbeiten sollen am 15. Juni 1910 beendet sein. Näheres
bei der genannten Direktion.
–––––
Geschäftliches.
Aus der deutschen Lokomobilindustrie. Der Mannheimer
Generalanzeiger schreibt: Die Firma Heinrich Lanz hat einen neuen, sehr bedeutenden Erfolg
aufzuweisen. Herr Prof. Graßmann von der Großh. Technischen Hochschule in Karlsnahm dieser
Tage Versuche an einer 140pferdigen Compound-Lokomobile mit Ventilsteuerung „System
Lentz“ vor, welche das ganz außerordentlich günstige Ergebnis von 3,37 kg Dampf und
0,366 kg Kohle für die effektive Pferdekraftstunde gebracht haben, Resultate, wie sie
bezüglich Wirtschaftlichkeit von Dampfmaschinen oder Lokomobilen anderer Bauart bis heute
nicht erreicht wurden. Die Lanzschen Ventillokomobilen stehen mit diesen Resultaten
bezüglich Oekonomie heute an der Spitze aller ihnen verwandten Betriebsmaschinen.
––––––––––
Gleichstrom-Kranmotoren Modell G. H. Elektromotoren, die zum
Antrieb von Hebezeugen bestimmt sind, müssen in ihrer Bauart und in den elektrischen
Verhältnissen den besonderen Bedingungen, die der Hebezeugbetrieb stellt, entsprechen. Von
wesentlicher Bedeutung ist ein äußerst kräftiger, gedrungener Bau, geringer Raumbedarf und
größte Zulänglichkeit. Die Kranmotoren G. H., die neuerdings von
den Siemens-Schuckert Werken ausgeführt werden, entsprechen
diesen Anforderungen in vollständiger Weise. Insbesondere sei auf die horizontale Teilung
des allseitig geschlossenen Gehäuses hingewiesen, die es möglich macht, das Innere nach
Abnahme der oberen Hälfte freizulegen. Die Einzelheiten der Ausführung sind aus der unserer
heutigen Nummer beiliegenden Beschreibung zu ersehen.
☛ Die weiter beigefügten Prospekte der Firmen: Heinrich Huber in
Freiburg i. Br. und Schmidt & Wagner in Berlin empfehlen wir
der geneigten Beachtung unserer Leser ebenfalls bestens.
–––––
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Winke für den Handelsverkehr mit Bulgarien.
Es bieten sich der deutschen Industrie noch mannigfache Möglichkeiten, ihr Absatzgebiet in
Bulgarien zu erweitern. Um in dieser Hinsicht Erfolge zu haben, wäre es vor allem notwendig,
den bulgarischen Markt noch mehr wie das bisher geschehen ist, durch fach- und sprachkundige
Reisende bearbeiten zu lassen. Die Entsendung von tüchtigen Reisenden ist schon deshalb sehr
empfehlenswert, weil die in Bulgarien ansässigen Agenten sich meistens nicht ausschließlich
nur einem Geschäftszweig widmen, sodaß ihnen häufig die Gelegenheit fehlt, sich eine
eingehende Fachkenntnis zu erwerben. Reisende müssen mit einer Legitimationskarte versehen
sein, die ihnen von dem Zollamte der bulgarischen Stadt, welche sie betreten, ausgefertigt
wird. Die Gebühr für eine Legitimationskarte beträgt 150 Fr. und 100 Fr., je nachdem sie für
ein Jahr oder nur für sechs Monate ausgestellt ist, und erhöht sich um 100 und 50 Fr., wenn
der Reisende mehr wie ein Handelshaus vertritt.
Sodann ist die Wahl eines tüchtigen Agenten, der im Lande selbst ansässig ist, von größter
Wichtigkeit. Nicht wenige deutsche Häuser pflegen noch immer ihre Vertreter in Bukarest mit
der Vertretung für Bulgarien zu betrauen. Diese Vertreter unternehmen gelegentlich kleinere
Reisen nach Nordbulgarien, sind aber vielfach über die Verhältnisse der dortigen Märkte und
Kunden nicht genügend unterrichtet. Von schikanösen oder böswilligen Kunden wird dieser
Umstand häufig benutzt, um der vertretenen deutschen Firma Schädigungen durch
Zahlungsverschleppung usw. zuzufügen, die dann das Einschreiten des Konsulats erforderlich
machen. Bei Auswahl des Agenten sollte die größte Vorsicht walten. Die Zahl der Agenten
in Rustschuk hat in den letzten Jahren bedeutend zugenommen, jedoch befinden sich darunter
vielfach mittellose und noch geschäftsunkundige junge Leute, von denen eine ersprießliche
Tätigkeit nicht zu erwarten ist. Daneben mangelt es natürlich auch nicht an tüchtigen und
zuverlässigen Agenten. Den deutschen Interessenten kann nur immer wieder dringend geraten
werden, sich behufs Benennung eines geeigneten Vertreters stets an das Kaiserliche Konsulat
zu wenden. Auch empfiehlt es sich zur Vermeidung von Mißgriffen und Schäden, sich über jeden
einzelnen Käufer vorher genau zu erkundigen.
In den an das Konsulat gerichteten Anfragen sind häufig nur die Namen der bulgarischen Firmen
genannt. Da es sehr viele Firmen mit demselben Namen gibt, so empfiehlt es sich zur
Vermeidung von Mißverständissen und zeitraubenden Rückfragen, bei dem Namen auch den
Geschäftszweig der Firma anzugeben.
Im Jahre 1908 sind mehrere Fälle vorgekommen, in denen durch die Zollämter gegen Empfänger
von Waren deutschen Ursprungs teilweise recht empfindliche Zollstrafen verhängt wurden, weil
das Gewicht der Ware unrichtig angegeben war. Die in solchen Fällen erhobenen Reklamationen
sind fast durchgängig ohne Erfolg geblieben, da das bulgarische Zollgesetz (abgedruckt im
deutschen Handelsarchiv Jahrgang 1907 Teil I S. 652 ff.) keinen Unterschied macht, ob die
unrichtige Deklarierung des Gewichts bei der zollamtlichen Anmeldung der eingeführten Ware
versehentlich oder absichtlich erfolgt ist, sondern ununterschiedlich den Empfänger
Textabbildung Bd. 324
der Ware für die ungenaue Gewichtsangabe mit Strafe belegt. Es liegt daher im
Interesse der deutschen Ausfuhrfirmen, bei der Verwiegung insbesondere von Waren, die zur
See oder auf der Donau nach Bulgarien versandt werden, mit der größten Sorgfalt zu
verfahren, zumal die Rustschuker Kaufleute und Kommissionäre durch ein Rundschreiben des
bulgarischen Finanzministeriums vor kurzem darauf aufmerksam gemacht worden sind, künftig
bei der Bestellung ihrer Waren im Auslande darauf zu bestehen, daß die Absender bei der
Uebergabe derselben an das Schiff ihr genaues Bruttogewicht angeben. (Nach einem Bericht des
Kaiserl. Konsulats in Rustschuk.)
Einfuhr von Maschinen und Automobilen nach Russland 1908.
Die Einfuhr von Maschinen und Apparaten nach Rußland zeigte im verflossenen Jahre eine
besonders günstige Gestaltung; sie hat in den beiden Vorjahren 57,3 und 65,5 Mill. Rbl.
betragen und hat sich nunmehr auf 80,2 Mill. Rbl. erhöht. Von diesen 80,2 Mill. Rbl.
entfallen allein 43,3 Mill. Rbl. auf die Position 167 Ziff. 1 (1906: 31,2 und 1907: 37,0
Mill. Rbl.). Fast alle unter diese Position fallenden, in der Statistik gesondert
aufgeführten Maschinen haben eine mehr oder weniger beträchtliche Zunahme erfahren.
Besonders weisen eine Zunahme auf: Maschinen für Bearbeitung von Faserstoffen um 0,8 Mill.
Rbl., Werkzeugmaschinen um 1,2, Müllereimaschinen um 0,3, Gas- und Naphthamotoren um 1,3,
Dampfmaschinen um 0,7, Lokomobilen um 0,2, Pumpen um 0,9 Mill. Rbl. Ein beträchtlicher
Rückgang, und zwar um 3,8 Mill. Rbl. ist nur bei Nähmaschinen zu vermerken.
Dynamomaschinen und Elektromotore sind um etwa 50 Prozent, von 2,1 auf 3,1 Mill. Rbl.
gestiegen, ebenso haben auch Lokomobilen in Verbindung mit Dreschmaschinen eine Zunahme von
einer Mill. Rbl. auf 3,5, Mill. Rbl. aufzuweisen. Auch sonstige landwirtschaftliche
Maschinen und Geräte haben eine bisher noch nicht dagewesene Steigerung erfahren (1906:
15,7, 1907: 17,5 und 1908: 23,1 Mill. Rbl.). Letzteres Ergebnis beruht hauptsächlich
auf der großen Mehreinfuhr gewöhnlicher Maschinen und Geräte (Pos. 167 Ziff. 4). Auf diese
allein entfallen 4,1 Mill. Rbl. von der Steigerung, während die komplizierten
landwirtschaftlichen Maschinen (Pos. 167, Ziff. 5, 6) an letzterer nur mit 1. Mill. Rbl.
beteiligt sind. Bei ersteren hat sich allein der Import von einfachen Mähmaschinen und
Bindern von 2,3 auf 5,3 Mill. Rbl. gehoben, weiter die Einfuhr von Pflügen von 3,6 auf 4,2
Mill. Rbl. von gewöhnlichen Dreschmaschinen von 0,7 auf 0,8 Mill. Rbl. Bei den komplizierten
Maschinen haben sich Mähmaschinen mit Selbstbindern von 3,3 auf 4,1 Mill. Rbl., Heuwender
und Pferderechen von 0,9 auf 1,8 Mill. Rbl., Dampfdreschmaschinen von 1,5 auf 1,9 Mill. Rbl.
gehoben. Zurückgegangen sind Mähmaschinen mit selbständigen Auswerfern von 1,9 auf 0,9 Mill.
Rbl. sowie Zentrifugen von 0,7 auf 0,4 Mill. Rbl.
Maschinenteile (Pos. 167 Ziff. 7 bis 11) haben eine Zunahme von 0,6 Mill. Rubel erfahren,
haben aber mit ihren 6,4 Mill. Rbl. den Importwert früherer Jahre nicht wieder erreicht.
Von Jahr zu Jahr größere Fortschritte macht die Einfuhr von Fuhrwerken aller Art. Ihr Import
hat 1906 nur einen Wert von 1,8 Mill. gehabt, 1907 schon 3,5 Mill und 1908 einen solchen von
5,1 Mill. Rbl. Diese Entwickelung ist auf den wachsenden Absatz von Automobilen
zurückzuführen. Die kleine Einfuhr 1904 und 1905 von je 100000 Rbl. war bereits in 1907 auf
1,6 Mill. Rbl. gestiegen und im letzten Jahre weiter auf 3,1 Mill. Rbl. angewachsen.
Bevorzugt werden auch jetzt noch die großen Wagen mit vier und mehr Sitzen. Von diesen
wurden 1908 für 2,8 Mill. Rbl. vom Ausland gekauft, von kleineren Fahrzeugen dagegen nur für
0,3 Mill. Rbl. Die russische Automobilfabrikation hat im Jahre 1908 nur verhältnismäßig
geringe Fortschritte gemacht; sie beschränkt sich zumeist immer noch auf die Zusammensetzung
der aus dem Auslande bezogenen Teile und auf den Bau der Karosserien. Diese Fabrikate
Textabbildung Bd. 324
finden jedoch nur geringen Anklang. Für Luxuswagen wird zurzeit noch das französische
Fabrikat bevorzugt, dagegen herrschen die deutschen Erzeugnisse auf dem Gebiete der Last-
und Omnibusautomobile vor. Die deutschen Fabriken sind jedoch anscheinend bestrebt, auch
ihren Export von Luxuswagen nach Rußland zu vergrößern. Bei den noch nicht sehr zahlreichen
Automobilwettfahrten starten deutsche Wagen in großer Zahl. Daß sie anscheinend der
schlechten Beschaffenheit der russischen Straßen besser angepaßt sind, hat die kürzlich
unternommene Fernfahrt St. Petersburg–Riga gezeigt. Die wachsende Bedeutung Rußlands als
Absatzgebiet für Automobile hat auch amerikanische Firmen auf den Plan gerufen. Diese suchen
besonders durch den Vertrieb billiger Wagen ins Geschäft zu kommen. Entsprechend den
billigen Preisen machen ihre Wagen aber einen wenig dauerhaften Eindruck.
In St. Petersburg laufen nach der letzten Veröffentlichung 700 Automobile. (Nach einem
Berichte des Kaiserl. Generalkonsulats in St. Petersburg.)
Roheisenerzeugung der Vereinigten Staaten von Amerika im ersten
Halbjahr 1909.
Nach der Statistik der „American Iron and Steel Association“ wurden in den Vereinigten
Staaten von Amerika im ersten Halbjahr 1909 im ganzen 11022346 Tons Roheisen erzeugt gegen
9018014 Tons in der zweiten und 6918004 Tons in der ersten Hälfte 1908. Von der Gesamtmenge
entfielen auf Roheisen, das mit bituminöser Kohle oder Koks geschmolzen wurde,
einschließlich einer kleinen Menge mit Gas erzeugten Roheisens, 10582455 Tons gegen 8753493
und 6578370 Tons in der zweiten und ersten Hälfte des Vorjahrs, auf solches, das mit
Anthrazitkohle allein oder mit Koks gemischt hergestellt wurde, 268502 Tons gegen 144595 und
210414, auf Holzkohlenroheisen einschließlich des auf elektrischem Wege erschmolzenen 171389
Tons gegen 119926 und 129220. Die Erzeugung von Bessemerroheisen und Roheisen mit geringem
Phosphorgehalt belief sich auf 4481490 Tons. (1. Hälfte 1908: 3388491) und verteilte
sich auf Pennsylvanien mit 1640469 Tons (1521277), Ohio mit 1516212 Tons (814505), Illinois
mit 799748 Tons (663745), New York mit 285882 Tons (163984), Maryland und Virginien mit
114860 Tons (83162), Westvirginien, Tennesee und Kentucky mit 102677 Tons (59186),
Wisconsin, Minnesota, Colorado und Kalifornien mit 21642 Tons (82632). Von dem in einer
Gesamtmenge von 3288573 Tons (1. Hälfte 1908: 1481612) hergestellten basischen Roheisen
(außer Holzkohleneisen) lieferten: Pennsylvanien 2240049 Tons (986869), Ohio, Indiana,
Illinois, Missouri und Colorado 790510 Tons (266143), Virginien und Alabama 181603 Tons
(177229), New York und New Jersey 76411 Tons (51371). An Spiegel- und Manganeisen wurden
gewonnen 80785 Tons (1. Hälfte 1908: 85493), und zwar in Pennsylvanien 58407 Tons (52532),
in Illinois und Colorado 22378 Tons (32961).
(Nach The Iron Age.)
Bau einer Eisenbahn in Peru.
In Uebereinstimmung mit dem bestehenden Programm für die Erweiterung des Eisenbahnnetzes von
Peru hat die Regierung mit der „Peruanischen Gesellschaft“ einen Vertrag wegen
Verlängerung der im Bau befindlichen Linie Oroya–Huancayo bis Ayacucho abgeschlossen. Mr.
Carlos Webber ist beauftragt worden, die ersten Vermessungsarbeiten an der neuen Strecke
vorzunehmen. Diese wird 208 km lang sein und, ausschließlich des rollenden Materials,
annähernd 910000 peruanische Pfund erfordern. Die Bahn wird Normalspurweite erhalten. Ihre
höchste Steigung auf der bereits fertigen Strecke beträgt 1%. Die neue Linie wird, abgesehen
davon, daß sie eine bequeme und schnelle Verbindung zwischen der Hauptstadt und den
Distrikten Junin, Huancavelica und Ayacucho schafft, ein wichtiges Glied in der
projektierten Intercontinental-Eisenbahn bilden.
(Bulletin of the International Union of the American Republics, August
1909.)
Textabbildung Bd. 324
Die Weltproduktion von Petroleum im Jahre 1908.
Nach einem der amerikanischen Regierung erstatteten Bericht belief sich die Weltproduktion
von Petroleum im Jahre 1908 auf insgesamt 38052233 Tonnen (zu 1000 kg) gegen 35032235 Tonnen
im Jahre 1907, so daß sich für das verflossene Jahr eine Mehrproduktion von 3019998 Tonnen
ergibt. Den ersten Platz unter den Petroleumproduzenten nehmen die Vereinigten Staaten ein,
auf die 63% der Weltproduktion entfallen. Alsdann folgt Rußland mit 21,75%, an dritter und
vierter Stelle stehen Galizien und Rumänien mit 4,61% und 3,02%. Dann folgt
Niederländisch-Indien mit 3%, während alle anderen Länder sich in den Rest von 4,62% der
Weltproduktion des Jahres 1908 teilen.
Einen Vergleich mit den vorhergehenden Jahren gewährt das nachstehende Zahlenbild:
Länder
1998
1997Tonnen
1996
% der Welt-produktion1998
Vereinigte Staaten von Amerika
23942997
22149862
16784602
63,00
Kanada
70400
105200
75777
0,19
Mexiko
464188
133355
–
1,22
Peru
134824
8732
5640
0,35
Rußland
8291526
8247795
7833340
21,75
Niederländisch-Ind.
1143243
1116946
1152122
3,00
Galizien
1754022
1175974
727239
4,61
Rumänien
1147727
1129097
887091
3,02
Britisch-Indien
672938
579316
534101
1,76
Japan
276124
268129
227532
0,72
Deutschland
141900
106379
76954
0,35
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Insgesamt (einschl. anderer Länder):
58052233
35032235
28315820
100,00
(Nach „Moniteur du Pétrole Roumain“.)
Ein neuer Sprengstoff für Bergwerke.
Nach Zeitungsberichten haben jahrelange Versuche in der Dynamitfabrik Modderfontein bei
Johannesburg zu dem Ergebnis geführt, daß man ein Sprengmittel gefunden hat, bei dessen
Gebrauch erheblich weniger gesundheitsschädliche Gase entstehen, als bei den bisher
üblichen. Der neue Sprengstoff, eine Art Gelignit, ist billiger, als die bisher vorzugsweise
gebrauchte Sprenggelatine. Die Hauptersparnis verspricht man sich jedoch von einer
Vereinfachung der sogenannten Wetterführung (Lüftung) und ganz besonders davon, daß infolge
der verminderten Erzeugung ungesunder Gase die Arbeit an den Sprengstellen unmittelbar
nach dem Sprengen wieder aufgenommen werden kann, während bisher oft stundenlang gewartet
werden mußte.
Die Versuche haben ferner dargetan, daß durch das Verbrennen der Zündschnur und der Hülse, in
der sich das Sprengmittel befindet, gesundheitsschädliche Gase in nicht unbeträchtlicher
Menge entstehen. Daher beabsichtigt man in Zukunft, gar keine Hülse oder lediglich eine
solche aus Zinnfolie zu verwenden und eine elektrische Zündvorrichtung mit verzögerter
Zündung (Delay ignition) einzuführen.
Von den Entdeckungen erhofft man eine namhafte Herabsetzung der Golderzeugungskosten.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Johannesburg.)
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Untergrundbahnkonzessionen in Buenos Aires. In der argentinischen
Deputiertenkammer sind nunmehr die verschiedenen Untergrundbahnprojekte zur Verhandlung
gekommen. Der Westbahn wurde die unterirdische Verbindung zwischen ihrer Station an der Once
und dem Hafen genehmigt. Ferner wurde der deutschen Firma Otto Francke & Co. die
Konzession für den Bau einer unterirdischen Zweigbahn erteilt, die die provinziale
elektrische Schnellbahn derselben Firma nach La Plata von ihrem künftigen Endpunkt am
südlichen Ufer des Riachuelo mit der Retirostation verbinden wird. Die Konzession wurde auf
unbeschränkte Zeit erteilt. Eine beabsichtigte städtische Abgabe von 3% des Bruttoertrags
wurde fallen gelassen. Die Spurweite beträgt 1,676 m. Der
Tunnel muß so tief gelegt werden, daß über ihm noch für eine andere unterirdische Bahn Platz
bleibt.
––––––––––
Die Zeta-Schalter und Zeta-Steckdosen,
die von den Siemens-Schuckert-Werken ausgeführt werden, sind
zweiteilig ausgebildet. Dadurch ergibt sich eine außerordentlich einfache Montage, sowie die
Möglichkeit einer leichten Kontrolle der Leistungsanschlüsse. Der unsrer heutigen Nummer
anliegende Prospekt der Siemens-Schuckert-Werke gibt über die Zeta-Schalter und
Zeta-Steckdosen nähere Auskunft. Die weiter beigefügten Prospekte der Firmen: Heinrich Lanz in Mannheim und R. Reiß
in Liebenwerda empfehlen wir der geneigten Beachtung unsrer Leser ebenfalls bestens.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Internationaler Kongress für Bergbau, Hüttenwesen, angewandte
Mechanik und praktische Geologie, Düsseldorf 1910.
Entsprechend den Beschlüssen des letzten Internationalen Kongresses für Bergbau, Hüttenwesen,
angewandte Mechanik und praktische Geologie, Lüttich 1905, wird durch die
rheinisch-westfälische Montanindustrie der nächste Kongreß für die letzte Juniwoche 1910
nach Düsseldorf einberufen. Der genaue Termin wird bis März 1910 festgesetzt werden.
Angehörige des Kongresses sind: a) die Ehrengäste, b) die Förderer des Kongresses, deren
Beitrag auf mindestens 100 Mk. bemessen ist, c) die Mitglieder, die für die Mitgliedschaft
bei einer der vier Abteilungen einen Beitrag von 20 Mk., für jede weitere Abteilung, der sie
anzugehören wünschen, einen Zuschlag von je 5 Mk. zu entrichten haben. Die Kongreßleitung
liegt in Händen eines Arbeitsausschusses, der besteht aus: den Vorsitzenden, den
stellvertretenden Vorsitzenden, bezw. deren Stellvertretern, den Generalsekretären, dem
Schatzmeister, den stellvertretenden Generalsekretären, den Schriftführern der Abteilungen
und ihren Stellvertretern, sechs Beigeordneten.
Die Arbeiten des Kongresses werden erledigt: 1. in Gesamtsitzungen, 2. in Abteilungssitzungen
behufs Erörterung wichtiger Fragen aus dem Gebiete des Bergbaues, des Hüttenwesens, der
angewandten Mechanik und der praktischen Geologie, 3. durch Besuche wissenschaftlicher
Anstalten, industrieller Anlagen usw., sowie durch Exkursionen in geologisch bemerkenswerte
Gebiete.
Die in den Sitzungen zulässigen Sprachen sind deutsch, englisch und französisch. Die
offizielle Sprache ist deutsch, in der auch die Sitzungsniederschriften und Berichte
abgefaßt werden.
Der Arbeitsausschuß wird in Verbindung mit den Abteilungsvorständen die Fragen
auswählen, die zur Erörterung gestellt werden sollen. Diejenigen Mitglieder, welche dem
Kongreß Vorträge oder Mitteilungen vorzulegen wünschen, müssen sie mindestens drei Monate
vor Eröffnung des Kongresses an den Arbeitsausschuß des Internationalen Kongresses,
Düsseldorf 1910, in Düsseldorf, Jacobistr. 3/5, einsenden.
Vorträge, die in fremder Sprache abgefaßt sind und denen eine deutsche Uebersetzung nicht
beigegeben ist, werden nach Möglichkeit im Auftrage des Arbeitsausschusses übersetzt
werden.
Der Arbeitsausschuß behält sich vor, die Dauer der Vorträge und Mitteilungen zu begrenzen.
Jedenfalls sollen sie so kurz als möglich gefaßt sein und im allgemeinen die Dauer von 15
Minuten nicht übersteigen; während der Diskussion sollen die Redner das Wort nicht länger
als 10 Minuten haben und nicht mehr als zweimal über denselben Gegenstand sprechen.
Alle Vorträge werden, soweit irgend möglich, vor Eröffnung des Kongresses den Angehörigen auf
Wunsch eingehändigt. In den Sitzungen selbst darf kein Vortrag gehalten werden, dessen
Inhalt und Schlußfolgerung nicht mindestens einen Monat vor Eröffnung des Kongresses dem
Arbeitsausschuß mitgeteilt und der durch diesen auf die Tagesordnung gesetzt worden ist. Es
steht jedoch der Abteilungsleitung frei, nach Erschöpfung der Tagesordnung auch nicht
angemeldete Vorträge und Mitteilungen zuzulassen.
Das von den einzelnen Abteilungen aufgestellte vorläufige wissenschaftliche Programm ist
folgendes:
Abteilung I: Bergbau.
1. Schachtabteufen, insbesondere Zementierungsverfahren, Gefrierverfahren und Tübbingsausbau
in größeren Teufen, sowie
Textabbildung Bd. 324
Schachtausbau in Beton und Eisenbeton. 2. Gewinnungsarbeiten, Abbaumethoden,
Grubenausbau, insbesondere Spülversatz, Anwendung von Eisenbeton, Holzkonservierung,
Beleuchtung. 3. Schacht- und Grubenförderung, insbesondere Förderseile, Fangvorrichtungen,
Streckenförderung und Förderung vor den Abbauen. 4. Wasserhaltung. 5. Schlagwetter-,
Kohlenstaub- und Brandgefahr und ihre Bekämpfung. 6. Kohlen- und Erzaufbereitung,
Nebengewinnung, Brikettierung, Verwertung minderwertiger Brennstoffe. 7. Neuerungen auf dem
Gebiete des Markscheidewesens. 8. Statistik. 9. Wohlfahrtseinrichtungen.
Abteilung II: Hüttenwesen.
A. Darstellung des Roheisens. 1. Kokereibetrieb: a) Oefen. b) mechanische Einrichtungen. c)
Gewinnung der Nebenprodukte. 2. Erzversorgung: a) neuere Erzvorkommen. b) neuere Entwicklung
und Aussichten der Erzbrikettierverfahren. 3. Metallurgie des Hochofenverfahrens: a) Einfluß
von Fremdkörpern. b) Zusammensetzung der Schlacke. 4. Der Hochofenbetrieb: a) Erztransport,
Lagerung, Begichtung. b) Gasreinigung und Abwässerklärung. c) Windtrocknung. d)
Giesmaschinen und Mischer. 5. Verwertung der Abfallstoffe: a) Gase. b) Gichtstaub. c)
Schlacke (für Spülversatz, Zement, Steine, Beton). B. Darstellung des schmiedbaren Eisens.
1. Fortschritte auf dem Gebiete der Eisen- und Stahlbereitung in metallurgischer und
konstruktiver Hinsicht: a) Windfrischverfahren. b) Herdfrischverfahren. c)
Elektrostahlverfahren. 2. Herstellung und Behandlung von Spezial- und Legierungsstählen. C.
Formgebungsarbeiten. 1. Fortschritte auf dem Gebiete der Eisen- und Stahlgießerei. 2.
Weiterverarbeitung des schmiedbaren Eisens: a) schmieden und pressen. b) walzen. c)
adjustieren. d) Entwicklung der Schweißverfahren. 3. Der motorische Antrieb der
Walzenstraßen in technischer und wirtschaftlicher Beziehung (Dampf, Gas, Elektrizität). D.
Prüfung des Eisens und der übrigen Metalle. 1. Chemische Prüfung. 2. Mechanische Prüfung. 3.
Metallographie und Metallmikroskopie. E. Wirtschaftliche Fragen der Eisenindustrie. 1.
Eisenstatistik. 2. Arbeiterverhältnisse und Arbeiterfürsorge. 3. Patentfragen. F.
Fortschritte auf dem Gebiete des Metallhüttenwesens.
Abteilung III: Angewandte Mechanik.
1. Geschichte des Maschinenbaues im Berg- und Hüttenwesen. 2. Dampferzeugung. 3. Elektrische
Zentralen: a) Kolbenmaschinen (Dampf, Gas). b) Turbomaschinen. 4. Zentralkondensation. 5.
Fördermaschinen: a) Dampffördermaschinen. b) elektrische Fördermaschinen. c) Sicherheits-
und Signalvorrichtungen. 6. Wasserhaltung. 7. Ventilatoren und Kompressoren. 8.
Gebläsemaschinen für Hochöfen und Stahlwerke: a) Kolbengebläse. b) Turbogebläse. 9.
Walzwerksantriebe. 10. Walzenstraßen und ihre Hilfseinrichtungen. 11. Transporteinrichtungen
im Berg- und Hüttenwesen: a) für Massengüter (Erz, Kohle, Koks). b) Spezialkrane und
Gießwagen. c) Verladeeinrichtungen.
Abteilung IV: Praktische Geologie.
1. Bedeutung der praktischen Geologie für Wissenschaft und Volkswirtschaft. 2. Tektonik und
Genesis der nutzbaren Lagerstätten, sowie Schätzung der zu erzielenden Förderung. 3.
Erdbebenforschung, Erdmagnetismus und Erdwärme. 4. Hydrologische Fragen. 5. Ausnutzung von
Wasserkräften, Talsperren.
Die Entwicklung der Industrie Nordbulgariens in den letzten
Jahren.
Die bulgarische Industrie ist im allgemeinen noch schwach und dürfte noch längere Zeit
brauchen, bis sie imstande sein wird, den einheimischen Bedarf einigermaßen zu decken.
Immerhin hat sie unter dem Schütze der hohen Zölle des am 1./14. Januar 1906 in Kraft
getretenen neuen Zolltarifs eine nicht unbedeutende Belebung erfahren.
Große Förderung verdankt sie sodann vor allem auch dem neuen im Jahre 1905 in Kraft
getretenen „Gesetz zur Förderung der einheimischen Industrie“, welches die Errichtung
von industriellen Betrieben im Inlande zu begünstigen sucht,
Textabbildung Bd. 324
und zwar durch unentgeltliche Zuweisung von Staats- oder Gemeindeland zum Zwecke der
Errichtung von Fabriken, durch Gewährung der Zollfreiheit für die zur Einrichtung von
Fabrikbetrieben erforderlichen und vom Auslande zu beziehenden Maschinen und Maschinenteile
sowie für Baumaterial und die zur Verarbeitung notwendigen Rohstoffe, ferner durch Befreiung
des Unternehmens von Grund- und Einkommensteuern und schließlich durch Frachtermäßigung auf
den bulgarischen Bahnen für die im Betrieb nötigen Maschinen, Rohmaterialien und die
erzeugten Waren, und noch durch einige andre hier nicht näher aufzuführende
Vergünstigungen.
Bis Ende 1908 sind im ganzen Königreiche 254 Industriebetriebe eingerichtet worden, welchen
die in dem erwähnten Gesetze vorgesehenen allgemeinen und speziellen Vorteile zugute kommen.
Von diesen entfallen 109 Betriebe auf den Bezirk des Kaiserlichen Konsulats von Rustschuk,
welche sich auf die einzelnen bedeutenderen Industriezweige, wie folgt, verteilen:
Mehlindustrie 28 Betriebe, Lederindustrie 13, Textilwarenindustrie 12, Wirkwarenindustrie 9,
Bierbrauereien 9, Eisenwarenindustrie 7, Pulvermühlen 5, Färbereien und Chemische Fabriken
9, Spiritusbrennereien 3, Holzwarenindustrie 3, Tonwarenindustrie 2, Zuckerwarenfabriken 2
und Essigfabriken 2 Betriebe.
Die in Bulgarien erst vor kaum 12 Jahren ins Leben gerufene Eisenwarenindustrie hat sich in den letzten Jahren äußerst schnell entwickelt.
Insbesondre haben zwei in Rustschuk befindliche Maschinenfabriken, welche sich hauptsächlich
mit der Herstellung von modernen Mühleneinrichtungen, Turbinen, Schwungrädern und andern
Grobgußwaren befassen, ihren Betrieb 1908 erheblich vergrößern müssen infolge der
zahlreichen Aufträge, die sie kaum zu erledigen vermochten. Die eine dieser Fabriken, welche
vor etwa 12 Jahren gegründet wurde, beschäftigt jetzt etwa 400 Arbeiter. Sie ist zu Anfang
des Jahres 1908 in eine Aktiengesellschaft mit 1 Million Frcs. Kapital umgewandelt worden.
Die andre Fabrik, die erst im Herbst 1907 gegründet wurde und die von einem deutschen
Techniker und Meister geleitet wird, beschäftigt etwa 150 Arbeiter. Erwähnenswert sind auch
die beiden in Plevna und Wratza bestehenden Fabriken, die neben landwirtschaftlichen
Apparaten und sonstigen Eisenwaren auch eiserne Kassenschränke herstellen und durch
Zuwendung von staatlichen Aufträgen unterstützt werden. Die übrigen drei Eisengießereien des
Konsularbezirks, die gleichfalls die Begünstigungen des Industriegesetzes genießen, befassen
sich in der Hauptsache mit dem Grobguß von Maschinenteilen und der Anfertigung von einfachen
landwirtschaftlichen Apparaten. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in
Rustschuk.)
Eisenbahnverbindung zwischen Paraguay und Argentinien.
Der Konsul der Vereinigten Staaten von Amerika in Asunción berichtet über die projektierte
Eisenbahnverbindung zwischen Paraguay und Argentinien folgendes:
Die Weiterführung der Central Paraguay Railway von Pirapó, ihrem gegenwärtigen Endpunkt, bis
zu dem 70 Meilen entfernten Orte Encarnación am Rio Paraná, geht gut von statten. Ebenso
baut die Argentinische Nordostbahn auf der anderen Seite des Paraná in der Richtung auf
Posadas, den gegenüber Encarnación gelegenen Ort, und man rechnet darauf, daß beide Strecken
in weniger als drei Jahren fertiggestellt sein werden. Alsdann wird Paraguay durch einen
direkten Schienenweg mit Argentinien verbunden sein, und die Reise von Asunción nach Buenos
Aires wird in etwa 48 Stunden zurückgelegt werden können, während die Passagierdampfer
stromauf 5, stromab 3 Tage gebrauchen.
(Daily Consular and Trade Reports.)
Projektierte neue Eisenbahnlinien in Sibirien.
Auf die Naturschätze Sibiriens haben bisher vorzugsweise ausländische Unternehmer ihre
Aufmerksamkeit gerichtet und der Regierung alle möglichen Projekte hinsichtlich der
Ausbeutung des Landes durch Anlage von verschiedenen Eisenbahnen
Textabbildung Bd. 324
vorgestellt. Gegenwärtig haben sich aber der Sache auch russische Kapitalisten
zugewandt. Von einer Gruppe von diesen wird jetzt der Bau eines ganzen Netzes von
Eisenbahnen im südlichen Sibirien geplant. Die Voruntersuchungsarbeiten sind schon
ausgeführt worden, und zwar für nachfolgende Linien: Von Omsk bis nach Semipalatinsk mit
einer Abzweigung nach Barnaul (1132 Werst), von Semipalatinsk über Barnaul bis zur Station
Itat der Sibirischen Eisenbahn (1000 Werst), von Wjerny über Taschkent bis zur Station Arys
(der Taschkenter Eisenbahn) in einer Länge von 900 Werst und von Uralsk bis nach
Semipalatinsk (2155 Werst). Das projektierte Eisenbahnnetz durchschneidet Gegenden, die für
die Ansiedlung sehr geeignet, sehr fruchtbar und an mineralischen Schätzen, hauptsächlich an
Steinkohlen, außerordentlich reich sind. (Nach Prawit. Wjestnik.)
Die Petroleumproduktion Rumäniens im ersten Halbjahr 1909.
Nach dem „Moniteur du Pétrole“ wurden im 1. Halbjahr 1909 in Rumänien insgesamt 611386
Tonnen Rohöl gegen 570729 Tonnen in demselben Zeitabschnitt im Jahre 1908 gefördert.
Von dieser Produktion entfielen in dem erwähnten Zeitabschnitt der Jahre 1909 (und 1908) auf
den Bezirk Prahova: Grube Bustenari 210879 (241923) Tonnen, Grube Campina-Poiana 139453
(124351), Grube Moreni 169775 (155842), Grube Tzintea 41084 (9406) – Bezirk Dambovitza 13795
(13081) – Bezirk Bacau 12187 (4013) – Bezirk Buzau 9904 (6392).
Die wichtigeren Petroleumgesellschaften waren an dieser Rohölförderung in dem erwähnten
Zeitraum der Jahre 1909 (und 1908) mit den nachstehenden Mengen in Tausend Tonnen beteiligt:
Steaua-Romana 195,5 (167,9) – Regatul Roman 76,8 (98,2), – Romana-Americana 66,6 (61,9) –
Concordia 61,4 (89,9) – Astra 39,0 (20,6) – Trajan 22,7 (17,2) – Colombia 18,9 (12,9) –
Internationala 15,5 (16,7) – Naphta 10,8 (9,2) – Aquila-Franco-Romana 10,8 (10,9) – Alpha
10,4 (7,1).
(Nach einem Bericht des Kaiserl. Konsulats in Bukarest.)
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Lieferung von rollendem Eisenbahnmaterial nach Siam. Am 28. Januar
1910 vergibt das Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Bangkok die Lieferung von 5
Tenderlokomotiven, 125 Güterwagen und 5 Wagen zum Transport von Schienen; alles für eine
Spurweite von 1 m. (Bulletin Commercial.)
–––––
Geschäftliches.
Auszeichnungen. Mit ihren Patent-Heißdampf-Lokomobilen und
Dreschmaschinen hat die Firma R. Wolf, Magdeburg-Buckau, in
diesem Jahre auf folgenden Ausstellungen wieder die höchsten Auszeichnungen errungen: St.
Petersburg, Kasan, Taschkent, Dorpat, Linz, Wiesbaden, Lübeck, Graudenz, Eutin, Leipzig;
dies sind sprechende Beweise für die hervorragende Güte der Erzeugnisse dieser Weltfirma. Am
3. November hat die Firma A. Spies G. m. b. H., Waagenfabrik
& Eisengießerei in Siegen i. Westf. die 3000ste große Waage abgeliefert. Die Waage hat
eine Wiegefähigkeit von 60000 kg. und eine Brückenlänge von 14,0 m.; sie ist ferner mit den
modernsten Einrichtungen – Vorrichtung zum stoßfreien Befahren in Wiegestellung, –
(Gesamtlänge mit dieser Vorrichtung 15 m) Brückenhebevorrichtung mittels elektrischen
Antriebs und Brückenhebevorrichtung für Hand als Reserve, ferner mit Sicherheits-Vorrichtung
gegen Falschwiegen – ausgerüstet und wird aufgestellt im Betrieb der Düsseldorfer
Röhren-Industrie in Düsseldorf-Oberbilk. Die Firma A. Spies G. m. b. H erfreut sich, wie wir
hören, eines sehr großen Rufes in den europäischen und außereuropäischen Ländern und
fabriziert außer Waggonwaagen, Fuhrwerkswaagen usw. auch automatische Waagen aller Art, nach
eigenen, vorzüglich bewährten Systemen. Die beigefügte Beilage dieser beiden Firmen, sowie
der weiteren Firmen: Maschinenbau-Aktiengesellschaft
Golzern-Grimma und der Verlagsbuchhandlung Richard Carl
Schmidt & Co. in Berlin (betr. Flugtechnische Literatur) empfehlen wir der
geneigten Beachtung unserer Leser angelegentlichst.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Deutsche Industrie im „American Machinist“.
Die Technische Rundschau veröffentlicht folgende Zuschrift:
„Der geehrten Redaktion erlaube ich mir anbei einen Aufsatz aus dem American Machinist
vom 16. Oktober 1909, S. 542, zuzusenden mit der Bitte, denselben in Ihrer geschätzten
Zeitschrift veröffentlichen zu wollen.
Wer ein ernsthaftes Volk, das in bezug auf die Großtaten der Technik unbestritten an der
ersten Stelle in der ganzen Welt marschiert, nach den mangelhaften Leistungen eines
ungeübten Lehrlings beurteilt, verdient nicht ernst genommen zu werden. Wenn ich es
trotzdem für wert halte, die Schmähschrift niedriger zu hängen, so geschieht das, weil
sie von einem führenden und angesehenen Blatte der Vereinigten Staaten veröffentlicht
worden ist. Ein solcher Ausfluß übler Laune, den man dem verärgerten Verfasser verzeihen
kann, durfte unter keinen Umständen vom American Machinist veröffentlicht werden; das
ist einer Fachzeitschrift nicht würdig, besonders da die Redaktion den anonymen
Verfasser mit ihrer Flagge deckt.
Eine derart chauvinistische Auslassung mutet um so eigentümlicher an, als wenige Seiten
später die deutsche Industrie aufgefordert wird, auf die deutsche Uebersetzung des
American Machinist zu abonnieren.
Hält man denn den deutschen Michel noch immer für so naiv, sein gutes Geld für eine
amerikanische Presse herzugeben, in deren Spalten die Erzeugnisse seiner Industrie
verhöhnt werden?
gz. Hermann Franken, Regierungsbaumeister a. D.“
Die Uebersetzung des Aufsatzes im American Machinist vom 16. Oktober 1909 lautet:
Eine gute deutsche Schmiedearbeit.
Als die Düsseldorfer Ausstellung mit großer Pracht und großem Getöse durch den deutschen
Kronprinzen eröffnet wurde, beglückwünschte dieser in einer schönen Rede seine Untertanen zu
den wundervollen Fortschritten, die sie gemacht hätten und noch dauernd in den gewerblichen
und schönen Künsten machten.
Darum ist es gerechtfertigt, wenn amerikanische Fabrikanten und Arbeiter, besonders wenn sie
sich für den auswärtigen Handel interessieren, erfahren, welche Art von Wettbewerb sie in
dem Lande der „Pickelhaube“ zu besiegen haben. Dies ist um so wichtiger mit Rücksicht
auf die Tatsache, daß amerikanische Aepfel vom Wettbewerb mit den prächtigen Früchten aus
den sonnigen Bergen Brandenburgs ausgeschlossen sind, und daß amerikanisches Fleisch,
welches doch gut genug für die Engländer ist, in keinem deutschen Hafen aufgenommen wird,
weil man es nicht für geeignet hält, mit dem zarten Rindfleisch des Brandenburger Hochlandes
verglichen zu werden. Wir müssen eine Gelegenheit haben, die Deutschen aus dem Felde zu
schlagen, und wenn deutsche Schlosser im Begriff sind, den Amerikaner im eignen Lande aus
der Arbeit zu drängen, so bleibt uns nichts andres übrig, als mit gleicher Münze zu
antworten.
Zum Nachweise sende ich Ihnen einen kleinen Kofferschlüssel, der in der ersten Schlosserei
Hannovers (Stadt mit 280000 Einwohnern) hergestellt worden ist. Er wurde zusammen mit einem
andern, der gleichzeitig hergestellt wurde,
Textabbildung Bd. 324
ohne ein Loch, das man sonst in seinem Griff vorzufinden gewöhnt ist, geliefert. Der
Grund, weshalb das letztere fehlte, ist wahrscheinlich der, daß die Deutschen glauben, die
Amerikaner tragen alle ihre Schlüssel in der Börse oder doch in der Westentasche. Da es
meine Gewohnheit war, alle amerikanischen Schlüssel an einem Ringe zu tragen (für die
deutschen habe ich einen kleinen Wagen angeschafft, da eine Schiebkarre zu unhandlich war),
so ließ ich mir in die Griffe Löcher bohren, um sie mit den amerikanischen Schlüsseln auf
einen Ring zu ziehen. Diese Arbeit jedoch ließ ich in einer leitenden Werkstatt in der
andern Straße ausführen, um nicht alles Geld in dieselbe Fabrik zu tragen und um kennen zu
lernen, wo die beste Arbeit geliefert würde.
Das Ergebnis der Arbeit des Künstlers wurde in Bildern wiedergegeben. Man sieht daraus, was
man tun kann, wenn man Ideale vor sich hat und guten Lehrmeistern folgt. Die
sezessionistische Neigung hat sicher einen Einfluß auf den deutschen Arbeiter gehabt. Der
Geist der kunstgewerblichen Schule tritt hier offenkundig zutage. Man sieht dies in der
Abweichung von der steifen Regelmäßigkeit des Schlüsselgriffs und in der Exzentrizität der
Lochlage. Das Loch selbst zeigt, was Geschwindigkeit und Ehrgeiz hervorbringen können, wenn
das Ideal hochgesteckt und der Geschmack nicht verdorben ist durch die steifen Außenlinien,
welche die amerikanischen Werkstätten hervorbringen.
Von der einen Seite gesehen ist das Loch versenkt und die Oberfläche glatt; auf der andern
jedoch befindet sich ein feiner Grat, welcher immerhin einige Abwechslung schafft und dem
Eigentümer des Schlüssels auch in der dunkelsten Nacht und trotz behandschuhter Hände
erkennbar macht, welche Schlüsselseite die richtige ist.
Sio werden mir verzeihen, daß ich soviel von Ihrem kostbaren Raum in Anspruch genommen habe,
und werden mir nicht den Vorwurf machen, ein Lärmmacher zu sein, da ich mich nur
verpflichtet fühle, gegenüber Leuten, wie Yales, Corbins, Miller, Eagles, und den übrigen
schwer arbeitenden amerikanischen Schlüsselfabrikanten sowie den einfachen
Schlüsselschlossern, wo sie auch immer sein mögen, die Art der Arbeitsgüte zu brandmarken,
welche Deutschland, das industrielle Zentrum der Welt, erreicht hat. (Folgt eine sonderbare
Erklärung für die Anonymität des Verfassers.)
Zum Absatz von Materialien und Maschinen für die Glasfabrikation nach
Russland.
Der letzte Kongress der russischen Glasfabrikanten hatte beschlossen, eine Aktiengesellschaft
zum gemeinsamen Einkauf der für die Glasfabrikation erforderlichen Materialien, Maschinen
und sonstigen Gegenständen zu bilden. Die Statuten dieser Gesellschaft, die unter dem Namen
„Steklo“ (Glas) in das Leben treten soll, sind nunmehr von der Regierung
bestätigt worden.
Als Gründer der Gesellschaft ist unter andern Herr L. A. Duttoi, Mitglied der hiesigen
Glasfabrikationsfirma A. F. Dutfoi, genannt. Mitglieder der Gesellschaft können alle
Mitglieder der ständigen Kongresse der Glasindustriellen sowie alle übrigen Glasfabrikanten
werden. Zweck der Gesellschaft ist:
1. der Einkauf von Materialien und Gegenständen für die Glasfabrikation und die Einrichtung
von Glasfabriken für gemeinsame Rechnung,
2. die Herstellung solcher Materialien und Gegenstände und ihr Verkauf an die Mitglieder der
Gesellschaft zu den von der Generalversammlung festgesetzten Bedingungen,
3. der Verkauf der Fabrikate der Mitglieder der Gesellschaft in Rußland und im Auslande
und
4. allgemeine Förderung der Glasindustrie.
Von diesen Programmpunkten wird der Punkt 2 vermutlich in absehbarer Zeit nicht zur
Ausführung gelangen, dagegen wird für den Absatz von Materialien und Maschinen für die
Glasfabrikation nach Rußland in Zukunft fast ausschließlich mit der neuen Gesellschaft zu
rechnen sein.
Textabbildung Bd. 324
Nach dem Statut soll die
erste Generalversammlung entscheiden, wo die Gesellschaft ihren Sitz haben soll. Nach
privaten Informationen wird sie ihren Sitz in Moskau wählen, wo sich schon das Ständige
Bureau der Kongresse der russischen Glasindustriellen befindet. Die Adresse dieses Bureaus
lautet: Mjasnizkaja 24, Eingang 12, Qu. 114. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in
Moskau.)
Die elektrischen Bahnen in Mitteljapan.
Als Zentrum Japans gelten die fünf „Stammprovinzen“, ein 8000 qkm großes Gebiet, das
die Städte Kioto mit 400000, Osaka mit 1300000 und Kobe mit 340000 Einwohnern umfaßt und das
die am dichtesten besiedelte Gegend des ganzen Landes bildet. Dieses Gebiet bietet daher ein
gutes Feld für die Anlage von elektrischen Bahnen. Zwar fehlt es darin keineswegs an
Dampfeisenbahnen, doch können sich elektrische Bahnen den Bedürfnissen im allgemeinen
leichter anpassen. Rasche Wagenfolge, Anhalten in beliebig kurzen Zwischenräumen, bequeme
Möglichkeit, durch Einschieben von Wagen jederzeit mehr Passagiere zu befördern oder
anderseits bei geringem Bedarf durch Verminderung der Wagen an Betriebsausgaben zu sparen,
sind Vorzüge des elektrischen Systems, die hier um so mehr zur Geltung kommen, als zwischen
den großen Städten langgestreckte, volkreiche Ortschaften liegen und die Bahnen innerhalb
der Städte als Straßenbahnen und Verkehrszuführer dienen.
Die Fahrpreise auf den nur mit einer Klasse versehenen Bahnen sind in der Regel niedriger als
in der untersten Klasse der Staatseisenbahnen. Dies übt auf die durchschnittlich arme
japanische Bevölkerung eine starke Anziehungskraft aus, so daß dagegen die längere
Fahrtdauer weniger in Betracht kommt, zumal der Wert der Zeit in Japan nicht sonderlich hoch
veranschlagt wird.
Diesen Umständen ist es zu verdanken, daß in Mitteljapan, abgesehen von den eigentlichen
elektrischen Straßenbahnen, eine Reihe elektrischer Bahnen entstanden oder geplant
sind, die fast immer parallel den schon bestehenden Eisenbahnen laufen. Da im allgemeinen
die Grunderwerbungskosten noch gering sind, auch nur wenige Terrainschwierigkeiten
überwunden werden müssen, so weisen die Bahnen eine gute Rentabilität auf. Im einzelnen ist
über sie folgendes zu sagen:
Osaka–Kobe'er elektrische Bahn Aktiengesellschaft. Die Bahn verbindet Osaka mit Kobe, berührt
unterwegs Städte und Dörfer mit zusammen 138000 Einwohnern und hat eine Länge von 31 km. Sie
ist zweigleisig und hat eine Spurweite von 1,44 m. Die Fahrtdauer von Osaka nach Kobe
beträgt, den Aufenthalt auf 32 Zwischenstationen mit eingerechnet, 66 Minuten, während auf
der parallelen Staatsbahn die Schnellzüge 37, die Personenzüge 55 Minuten gebrauchen.
Trotzdem hat sich ihr der größere Teil des Verkehrs zugewandt, und sie befördert gegenwärtig
jährlich 8,5 Mill. Passagiere. Der Fahrpreis beträgt für die ganze Strecke 44 &z0248;,
für jede der 4 Teilstrecken 12,6 &z0248;. Bei gleichzeitiger Entnahme von mindestens 24
Teilstreckenfahrkarten tritt eine Ermäßigung von 10% ein, bei Zeitkarten eine solche von 15
bis 75%.
An dem Bau der Bahn wollten sich ursprünglich englische und belgische Kapitalisten
beteiligen, zogen sich jedoch später zurück, weil ihnen nicht ausreichende
Kontrollbefugnisse eingeräumt wurden, so daß jetzt das Kapital ganz japanisch ist. Sein
nomineller Betrag beläuft sich auf 12,6 Millionen M, wovon 4,7
Millionen eingezahlt sind. Weitere Beträge sind durch Ausgabe von Schuldverschreibungen in
Japan beschafft worden.
Die Gesamtbaukosten der Bahn belaufen sich auf 8,7 Millionen M, die durchschnittlichen
Einnahmen während der letzten 3 Jahre auf 1865000 M, die durchschnittlichen Ausgaben während
der gleichen Zeit auf 940000 M, so daß meist eine Dividende von 12½% verteilt werden
konnte.
Textabbildung Bd. 324
Die auf 50 Yen lautenden Aktien haben gegenwärtig einen Kurswert von 128 Yen.
Güter beförderte die Bahn bisher nicht, dagegen versorgt sie die anliegenden Ortschaften mit
elektrischem Licht.
Nankai elektrische Eisenbahn-Aktiengesellschaft. Um aus dem stetig wachsenden Verkehr
zwischen Osaka und seinen südwestlich gelegenen Vororten größere Vorteile zu ziehen, ist die
genannte Gesellschaft im Sommer 1907 dazu übergegangen, einen Teil ihrer Linien, nämlich die
15,2 km lange Strecke Osaka–Sakai–Hamadera, für den elektrischen Betrieb einzurichten.
Daneben wird der bisherige Dampfbahnverkehr aufrecht erhalten, und die eingleisigen
Schienenwege werden für beide Betriebe gemeinsam benutzt. Die Zuführung des Gleichstroms,
der durch 2 Dampfturbogeneratoren erzeugt wird, geschieht durch Oberleitung. Die gesamten
Materialien für die elektrische Einrichtung wurden von der amerikanischen Firma Westinghouse
für 2,6 Millionen M geliefert.
Im Jahre 1908 wurden allein auf den elektrischen Wagen 5,6 Millionen Personen befördert. Der
Fahrpreis auf denselben beträgt, ebenso wie in der 3. Klasse der Gesellschaftsdampfbahn, 2,4
&z0248; für das km. Die von der Gesellschaft verteilten Dividenden schwankten zwischen 6
und 10%.
Kioto–Osakaer elektrische Bahn Aktiengesellschaft. Diese Gesellschaft verwirklicht zurzeit
den schon seit langem bestehenden Plan, die Städte Kioto und Osaka durch eine elektrische
Bahn zu verbinden, nachdem es ihr gelungen ist, das Kapital von 14,7 Millionen M durch eine
Anleihe in England aufzubringen. Die Bauarbeiten auf der 48 km langen zweigleisigen Strecke
von 1,435 m Spurweite sind bereits stark vorgeschritten, und bei pünktlicher Lieferung des
in England bestellten Materials soll die Betriebseröffnung im Frühjahre 1910 stattfinden.
Die Bahn folgt der Landstraße auf der linken Seite des Yodogawo, während die Staatseisenbahn
auf der anderen Seite dieses Flusses läuft. Steigungen stehen dem Bau nicht entgegen, nur
müssen zwischen Osaka und der Station Fushimi 68 kleinere Brücken gebaut werden.
Geplante Bahnen.
Kobe–Akashier elektrische Bahn Aktiengesellschaft. Dieselbe hat ein nominelles Kapital von
4,2 Millionen M und beabsichtigt eine 18,3 km lange Bahn von
Kobe über Suma nach Akashi zu bauen, die also der Anfangsstrecke der Sanyobahn Konkurrenz
machen würde. Die ersten 9 km bis zu der Station Suma werden zweigleisig angelegt werden,
während die weitere Strecke bis Akashi, deren Bau noch unbestimmt ist, nur eingleisig sein
soll.
Die Bahn würde den Verkehr zwischen Kobe und mehreren Seebadeorten vermitteln, die schon
gegenwärtig starke Verkehrsziffern aufzuweisen haben.
Minomo–Arimaer elektrische Bahn Aktiengesellschaft. Dieselbe hat ein eingezahltes Kapital von
2,9 Millionen M. Die außerdem zum Bau der vorläufig geplanten Strecke nötige Summe von 3,1
Millionen M soll von einer englischen Fabrik gegen 7,9% Zinsen geliehen werden.
Die 24,8 km lange Bahn fährt von Osaka über Jkeda nach Takaradzuka und soll eine Abzweigung
von 4 km Länge nach Minomo erhalten.
Takaradzuka wird wegen seiner kohlensauren Quellen, namentlich in den Sommermonaten, viel
aufgesucht, während das wegen seiner Naturschönheiten bekannte Minomo besonders im Herbst
große Menschenmengen anlockt. Den Verkehr in dieser Gegend vermittelt bereits die
Hankakueisenbahn, die von Osaka über Kanzaki, Namaze und Sanda nach der Westküste Japans
geht.
(Nach einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Kobe.)
Eisenbahnkonzessionen in Argentinien.
Die Deputiertenkammer hat verschiedenen Entwürfen, die ihr aus dem Senat zugegangen waren,
ihre Zustimmung erteilt.
Der F. C. Nordeste Argentino wurde die Konzession von zwei Zweiglinien, nämlich von
Concepción del Uruguay nach
Textabbildung Bd. 324
Concordia und von dort nach Villa Federal bewilligt. Zu gleicher Zeit wurde das
Darlehen, das dieser Bahngesellschaft durch Ges. No. 5000 gewährt worden ist, um 1 Mill. $
erhöht.
Der Entre Rios Railway Company Lim. wurde die Verlängerung ihrer Zweiglinie von Caseros nach
Villa Elisa bis zur Einmündung in die Linie Villaguay-Concordia an einem zwischen den
Stationen Jubileo und San Salvador gelegenen, geeigneten Punkte bewilligt. Die
entrerianischen Bahnen haben die europäische Spurweite von 1,425 m.
Den Herren Juán Pelleschi & Cia. wurde die Konzession zum Bau und Betrieb einer Bahn
erteilt, welche von Rufino nach Bahia Blanca und dem Hafen von Napostá führen und dabei
Trenque Lauquen, Guamini oder Carhuè und Puán berühren soll. Von Kilometer 150 südlich von
Rufino ab kann die Regierung die von den Unternehmern vorgeschlagene Trace mit deren
Einverständnis so ändern, daß die Bahn in eine der anderen, nach Bahia Blanca, Puerto
Belgrano oder Napostá laufenden Linien einmündet.
Herrn Mario Seeber wurde der Bau und Betrieb einer Bahn konzessioniert, welche von Buenos
Aires über Reconquista nach Bahia Blanca führen und zugleich die folgenden Zweigbahnen haben
soll:
1. Von San Vicente nach La Plata. 2. Von Monte bis zu einem Punkte der Bai von Samborombón.
3. Von Reconquista nach Mar del Plata; endlich 4. Nach Necochea. Die Spurweite und Art der
Zugkraft wird erst bei Genehmigung der Pläne festgesetzt.
Den Herren Domingo Selva & Cia. wurde eine Bahn von Rosario nach Mendoza, mit einer
Zweiglinie aus der Nähe von Firmat nach der Bahn von de Bruyn & Otamendi konzessioniert.
Von Rosario können sie eine Zweiglinie nach San Lorenzo bauen und dort Hafenanlagen
einrichten, die sie 60 Jahre lang ausnützen dürfen. Die Spurweite soll 1 m betragen.
(Buenos Aires Handels-Zeitung.)
Die Eisenbahnen Uruguays.
Im Betriebe sind nachstehende Linien:
1. Zentraleisenbahngesellschaft: 1575,3 km (davon 778,5 mit staatlicher Zinsgarantie); 2.
Nordwestbahn (Isla de Cabellos bis San Eugenio): 178,8 km (davon 80,3 garantiert); 3.
Nordbahn (Salto–Cuareim): 114,2 km (garantiert); 4. Midlandbahn (Rio Negro–Salto): 317 km
(garantiert); 5. Ostbahn (Olmos–Sierra): 50,4 km (garantiert); 6. Montevideo–Barra de Santa
Lucia (städtische Schlachthäuser): 20 km; 7. Schmalspurbahn (1 m) von Sauce nach Ombues de
Lavalle: 42 km; zusammen 2197,7 km.
Im Bau befinden sich gegenwärtig folgende Strecken:
1. Von Nico-Perez (Batlle y Ordoñez) nach Treinta y Tres: 103 km; 2. von Sierra über
Maldonado nach San Carlos: 63 km; 3. von Algoria nach Fray Bentos: 141 km; zusammen 307
km.
Fast bei allen diesen Bahnen sind Engländer die Geldgeber und Bauleiter gewesen. Erst in
allerletzter Zeit treten auch die Nordamerikaner als Wettbewerber auf, während das deutsche
Kapital sich fern hält.
Projekte. Die Regierung in Montevideo hat der Pan American Transcontinental Railway Company,
die ihren Sitz in New York hat, eine Konzession zum Bau einer ungefähr 550 km langen
normalspurigen (1,44 m) Eisenbahn, der „Ferrocarril Interior del Uruguay“, erteilt.
Die projektierte Linie beginnt in dem Buenos Aires gegenüber liegenden Hafenort Colonia,
durchschneidet das Land ungefähr in der Mitte in der Richtung von Südwest nach Nordost und
endet in dem an der brasilianischen Grenze gelegenen uruguayischen Flecken San Luis. Sie
zerfällt in zwei Sektionen: die Strecke von Colonia nach Trinidad (Hauptstadt des
Departements Flores) und die Strecke von Trinidad nach San Luis. Die Regierung übernimmt
nach dem mit der Gesellschaft geschlossenen und von den Kammern genehmigten Vertrage für
diese zweite Sektion eine Zinsgarantie von 3½%. Die
Textabbildung Bd. 324
Gesellschaft verpflichtet sich dagegen, den Hafen von Colonia auszubauen und dafür
sowie für die Anschaffung von Schleppdampfern und Leichterbooten mindestens 250000 � zu verausgaben, ferner zwischen Colonia und Durazno 13300 ha
und zwischen letzterer Stadt und San Luis 26600 ha in der Nähe der Bahnlinie gelegenes Land
zu kolonisieren und zu diesem Zwecke aus dem Ausland wenigstens 1000 für den Betrieb der
Landwirtschaft geeignete Familien einzuführen.
In San Luis würde die neue Bahn Anschluß an die brasilische Linie haben, die über Bagé und
Passo Fundo nach Rio de Janeiro führt und zurzeit zum Teil gebaut wird, zum Teil sogar schon
fertiggestellt ist. Später denkt man den Bahnbau nach Bahía und Pernambuco fortzusetzen und
von dort aus in, aber wohl noch sehr fern liegender, Zukunft eine Schienenverbindung mit
Nordamerika zu schaffen.
Außer diesem Projekte bestehen noch andere Bahnprojekte, von denen die folgenden Aussicht auf
baldige Verwirklichung haben: 1. von Tres Arboles nach Piedra Sola (60 km); 2. von Paloma
über Rocha nach Treinta y Tres (180 km); 3. von San Carlos nach Rocha (75 km).
Ferner einige schmalspurige Lokalbahnen von minderer Bedeutung.
(Bericht der Kaiserl. Ministerresidentur in Montevideo.)
–––––
Verschiedenes.II. Internationaler Kälte-Kongreß in Wien.
Erzherzog Leopold Salvator hat das Protektorat über den II. Internationalen Kälte-Kongreß,
welcher im Herbst des nächsten Jahres in Wien stattfindet und eine Veranstaltung von
hervorragender wissenschaftlicher und praktischer Bedeutung zu werden verspricht,
angenommen. Die österreichischen Staatsbahnen, sowie die Südbahngesellschaft haben den
Teilnehmern an diesem Kongresse eine namhafte Ermäßigung der Fahrpreise zugestanden.
Verein beratender Ingenieure für Elektrotechnik (E. V.).
Der Verein, welcher den Zusammenschluß der in jeder Beziehung unabhängigen „beratenden
Ingenieure für Elektrotechnik“ bezweckt, beschloß auf seiner vor einigen Tagen in
Berlin abgehaltenen VI. Generalversammlung, daß seinen Mitgliedern in Zukunft die
Bezeichnung „Zivilingenieur“ untersagt sei. Bestimmend hierfür war die Tatsache, daß
die Mehrzahl der Zivilingenieure Vertretungen von Firmen habe und aus diesem Grunde nicht
durchaus unabhängig in ihrer beratenden Tätigkeit sein könne. Zugleich wurden die
Aufnahmebedingungen wesentlich verschärft.
Konzessionsgesetz über den Erwerb von Wasserfällen, Bergwerken und
anderem festen Eigentum in Norwegen.
Im Norwegischen Gesetzblatt vom 21. September d. J. ist das Konzessionsgesetz über den Erwerb
von Wasserfällen, Bergwerken und anderem festen Eigentume veröffentlicht. Ein Abdruck des
Gesetzes sowie eine Uebersetzung desselben kann deutschen Interessenten auf Antrag für kurze
Zeit übersandt werden. Die Anträge sind an das Reichsamt des Innern, Berlin W. 64,
Wilhelmstraße 74, zu richten.
–––––
Bau eines Seehafens bei Mar del Plata (Argentinien). Im Mai
vorigen Jahres hatte die Argentinische Regierung mit den Gebrüdern Taglioni als
Konzessionären eines nördlich des Cabo Corrientes bei Mar del Plata anzulegenden Seehafens
ein Abkommen dahin getroffen, daß die Genannten auf diese Konzession sowie das Recht zum Bau
einer Linie von jenem Hafen nach Azul gegen Rückgabe der von ihnen gestellten Kaution von
100000 $ verzichteten. Der Kongreß hat dieses Abkommen genehmigt und zugleich die Regierung
ermächtigt, mit privaten Unternehmern von genügender finanzieller Leistungsfähigkeit den Bau
eines Seehafens bei Mar del Plata zwischen dem Arroyo del Barco und der Punta Mogotes zum
Preise von höchstens 12 Millionen $ Gold abzuschließen.
Textabbildung Bd. 324
Die Regierung darf für diesen Betrag Titel von 5% Zins und 1% Amortisation ausgeben,
welche den Unternehmern nach Maßgabe des Fortschreitens der Arbeit zum letzten europäischen
Kurse von Titeln derselben Klasse in Zahlung gegeben würden; die letztere kann auch in bar
erfolgen. Falls der Bau sich über die vereinbarten Fristen verzögert, haben die Unternehmer
pro rata temporis eine Strafe von ½% des Betrags der bis dahin von der Regierung
aufgewendeten Bausummen zu zahlen. (Buenos Aires Handels-Zeitung.)
Anlage der elektrischen Beleuchtung in Waremme (Belgien, Prov.
Lüttich). Versiegelte Angebote mit der Aufschrift: „Soumission pour l'éclairage
électrique“ bis zum 31. Januar 1910 an den Bürgermeister. Auskunft erteilt das
„Secrétariat communal“.
Lieferung und Montierung von Transporteinrichtung usw. für das
Schlachthaus in Amsterdam. Verhandlung: 10. Januar in Amsterdam bei der
Kommunalverwaltung. (Moniteur des Intérêts Matériels.)
Lieferung von Pumpen usw. nach Amsterdam. Die Kommunalverwaltung
von Amsterdam vergibt am 3. Januar die Lieferung und Installation von Zentrifugalpumpen mit
Leitungen und Zubehör. (Moniteur des Intérêts Matériels.)
Neue Bahnkonzession im Staate Durango (Mexiko). Die Compania
Ferrocarriles Nacionales de Mexico hat die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer 105 km
langen Eisenbahn erhalten, die von Durango westwärts nach einem Llano Grande genannten
Punkte führen soll. Die Linie muß in 3½ Jahren fertig gestellt sein. Das erforderliche
Material darf während der nächsten vier Jahre zollfrei eingeführt werden. Die
Konzessionsdauer beträgt 99 Jahre. (El Economista Mexicano.)
Bahn- und Brückenbau in Brasilien. Die Bundesregierung hat 600
Contos de reis zum Bau einer Zweigbahn der Zentralbahn bewilligt, die von Santa Barbara
nach Sant' Anna dos Ferros führen soll; ferner wurde der Bau der Brücke über den Uruguay
genehmigt, die zur Verbindung des Eisenbahnnetzes von Rio Grande do Sul und desjenigen von
Sao Paulo dienen soll. (Le Nouveau Monde, Paris.)
Neue Bahnkonzession in Peru. Im „Diario“ (Lima) vom 11.
Oktober ist ein Beschluß veröffentlicht, wonach die von Alfredo Malatesta (Wohnort nicht
genannt) vorgelegten Pläne für den Bau einer Eisenbahn von Ica nach Huacachina gutgeheißen
sind und die Munizipalbehörden von Ica ermächtigt werden, den dem peruanischen Kongreß zur
Genehmigung zu unterbreitenden Vertragsentwurf auszuarbeiten. (The Board of Trade
Journal.)
Belgien. Unterhaltung und Betrieb der Kleinbahnen
Aerschot-Westerloo und Libramont-Amberloup. Verhandlung: 29. Dezember 1909, 11 Uhr, Société
nationale des chemins de fer vicinaux in Brüssel. Eingeschriebene Angebote zum 25. Dezember.
Cahier des charges spéciaux Nr. 46 und 47 (Preis je 1 fr.) im „Bureau des
Adjudications“ in Brüssel, rue des Augustins 15, erhältlich.
––––––––––
Gusseiserne Schaltkästen und Schaltsäulen. In manchen elektrischen
Anlagen ist ein besonderer Schutz der Apparate gegen Feuchtigkeit und mechanische
Beschädigungen, sowie ein Schutz der Bedienungsmannschaft gegen die Berührung stromführender
Teile erforderlich. Die besonderen Ausführungen von Schaltkästen und Schaltsäulen, die in
solchen Fällen von den Siemens-Schuckert Werken verwendet werden,
sind in dem unserer heutigen Nummer anliegenden Prospekt der genannten Firma beschrieben.
Die weiter beigefügten Prospekte der Firmen: Schäffer &
Budenberg G. m. b. H., Magdeburg-Buckau; Franz Seiffert &
Co. A.-G. Berlin; Peniger Maschinenfabrik und
Eisengießerei Aktiengesellschaft, Penig i. Sa. empfehlen wir der geneigten
Beachtung unserer Leser ebenfalls angelegentlichst.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Preisausschreiben.
Auf Beschluß des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen werden
hiermit Geldpreise im Gesamtbetrage von 30000 Mark zur allgemeinen Bewerbung öffentlich
ausgeschrieben, und zwar:
A. für Erfindungen und Verbesserungen, die für das Eisenbahnwesen von
erheblichem Nutzen sind, betreffend
1. die baulichen Einrichtungen und deren Unterhaltung,
2. den Bau und die Unterhaltung der Betriebsmittel,
3. die Signal- und Telegrapheneinrichtungen, Stellwerke,
Sicherheitsvorrichtungen und sonstigen mechanischen Einrichtungen,
4. den Betrieb und die Verwaltung der Eisenbahnen;
B. für hervorragende schriftstellerische Arbeiten aus dem Gebiete des
Eisenbahnwesens.
Die Preise werden im Höchstbetrage von 7500 Mark und im Mindestbetrage von 1500 Mark
verliehen.
Ohne die Preisbewerbung wegen anderer Erfindungen und Verbesserungen im Eisenbahnwesen
einzuschränken, und ohne anderseits den Preisausschuß in seinen Entscheidungen zu binden,
wird die Bearbeitung folgender Aufgaben als erwünscht bezeichnet:
a) Lokomotivfeuerung mit mechanischer Beschickung.
b) Verbesserung der Beheizung der Personenzüge durch Dampf,
insbesondere bei langen Zügen, Erhöhung des Wirkungsgrades, Verbesserung der
Einzelheiten, Verminderung der hohen Kosten für Heizkupplungen.
c) Schlauchkupplung für Luftdruckbremsen, durch welche die
Abschlußhähne an den Leitungen entbehrlich werden, ohne die selbsttätige Wirkung bei
Trennung von Zügen zu beeinträchtigen.
d) Vorrichtung zur Verständigung zwischen dem Lokomotiv- und
Zugpersonal, insbesondere für lange Personen- und Güterzüge ohne durchgehende
Bremsvorrichtung, auch bei der Fahrt durch Tunnels.
e) Leicht zu handhabende, billige Wage, die im Packwagen mitgeführt
werden kann und dem Zugpersonal ermöglicht, in Stationen, wo keine Gleiswage vorhanden,
das Gesamtgewicht der Ladung eines Güterwagens zu ermitteln und insbesondere
Wagenüberlastungen festzustellen.
f) Vorrichtung, die das Aussetzen der Kleinwagen, Bahnmeisterwagen von
rund 300 kg Tragfähigkeit an den Ueberwegen der freien Strecke mit möglichst geringem
Aufwande von Arbeitskraft und Zeit ermöglicht.
g) Motordräsine bis zu 40 km Stundengeschwindigkeit, die von zwei
Männern ausgesetzt werden kann, zur Beförderung von 3 bis 4 Personen eingerichtet und
für ungünstige Witterungsverhältnisse mit verschließbarem Verdeck versehen ist.
h) Einfache Ladevorrichtung, die ein rasches und sicheres Ent- und
Beladen von Stückgutwagena) am Güterschuppen,b) auf freier Strecke und auf Bahnhöfen von Schienenhöhe aus
ermöglicht.
Textabbildung Bd. 324
i) Vereinfachung des Vorgangs bei der Verkehrsteilung und der
Ermittelung der Anteile aus den Frachtsätzen sowie bei der Verrechnung und Abrechnung
der Einnahmen aus dem Güterverkehr.
Die Bedingungen für den Wettbewerb sind folgende:
1. Nur solche Erfindungen und Verbesserungen, die ihrer Ausführung
nach, und nur solche schriftstellerische Werke, die ihrem Erscheinen nach in die Zeit
vom 16. Juli 1905 bis 15. Juli 1911 fallen, werden bei dem Wettbewerbe
zugelassen.
2. Jede Erfindung oder Verbesserung muß, um zum Wettbewerb zugelassen
werden zu können, auf einer zum Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen gehörigen
Eisenbahn bereits vor der Anmeldung zur Ausführung gebracht und der Antrag auf Erteilung
des Preises durch diese Verwaltung unterstützt sein.
3. Preise werden für Erfindungen und Verbesserungen nur dem Erfinder,
nicht aber dem zuerkannt, der die Erfindung oder Verbesserung zum Zwecke der Verwertung
erworben hat, und für schriftstellerische Arbeiten nur dem eigentlichen Verfasser, nicht
aber dem Herausgeber eines Sammelwerkes.
4. Die Bewerbungen müssen durch Beschreibung, Zeichnung, Modelle usw.
die Erfindung oder Verbesserung so erläutern, daß über deren Beschaffenheit,
Ausführlichkeit und Wirksamkeit ein sicheres Urteil gefällt werden kann.
5. Die Zuerkennung eines Preises schließt die Ausnutzung oder
Nachsuchung eines Patents durch den Erfinder nicht aus. Jeder Bewerber um einen der
ausgeschriebenen Preise für Erfindungen oder Verbesserungen ist jedoch verpflichtet, die
aus dem erworbenen Patente etwa herzuleitenden Bedingungen anzugeben, die er für die
Anwendung der Erfindungen oder Verbesserungen durch die Vereinsverwaltungen
beansprucht.
6. Der Verein hat das Recht, die mit einem Preise bedachten Erfindungen
oder Verbesserungen zu veröffentlichen.
7. Die schriftstellerischen Werke, für welche ein Preis
beansprucht wird, müssen den Bewerbungen in mindestens zwei Druckexemplaren beigefügt
sein, die zur Verfügung des Vereins bleiben.
In den Bewerbungen muß der Nachweis erbracht werden, daß die Erfindungen, Verbesserungen
ihrer Ausführung nach und die schriftstellerischen Werke ihrem Erscheinen nach derjenigen
Zeit angehören, welche der Wettbewerb umfaßt.
Die Prüfung der eingegangenen Anträge auf Zuerkennung eines Preises, sowie die Entscheidung
darüber, an welche Bewerber und in welcher Höhe Preise zu erteilen sind, erfolgt durch den
vom Vereine Deutscher Eisenbahnverwaltungen eingesetzten Preisausschuß.
Die Bewerbungen müssen während des Zeitraumes vom 1. Januar bis 31. Juli 1911 postfrei an die
unterzeichnete Geschäftsführende Verwaltung des Vereins eingereicht werden.
Die Entscheidung über die Preisbewerbungen erfolgt im Laufe des Jahres 1912.
Berlin, im November 1909.
W. 9. Köthenerstraße 28/29.
Geschäftsführende Verwaltung des Vereins Deutscher
Eisenbahnverwaltungen.
Eisenbahnbauten in Guatemala.
Die „Guatemala Railway Company“ hat mit der Regierung einen Vertrag abgeschlossen über
den Bau der Eisenbahn von Zacapa nach der Grenze gegen San Salvador und will Ende 1909 mit
dem Baue beginnen. Auf Grund einer Konzession der Regierung von Salvador soll diese Bahn
dann weiter gebaut werden nach Santa Ana und Ahuachapan mit einer Abzweigung von Santa Ana
nach La Union, im Süden des Staates, über Cojutepeque, San Vicente, Usulutan und San Miguel.
Bis der Bahnbau in Guatemala die Grenze erreicht hat, hofft man die Planierungs- und
Maurerarbeiten auf den Strecken in Salvador soweit fertig zu haben, daß die Schienen gleich
von der Grenze aus weiter gelegt werden können. Die neue Bahn bildet einen Teil der
„Pan-American
Textabbildung Bd. 324
Railway“. Eine andere Teilstrecke dieser Durchgangsbahn, nämlich von
Coatepeque in Guatemala nach der mexikanischen Grenze wurde der Guatemala Central Railway
Company bereits genehmigt und soll in Angriff genommen werden, sobald die Bahn von Caballo
Blanco nach Coatepeque fertiggestellt ist. Die Konzession für letztere Bahn hat die
Guatemala Central Railway an sich gebracht; die Bahn soll innerhalb zweier Jahre
fertiggestellt werden.
(Nach Bulletin of the International Union of the American Republics.)
Versuche mit Torffeuerung auf den schwedischen Eisenbahnen.
In der schwedischen Eisenbahnverwaltung wird gegenwärtig die Torffeuerungstrage einer
eingehenden Prüfung unterzogen. Unter anderm hat man im vergangenen Sommer Versuche mit
Torffeuerung auf der Strecke Elmhult–Alfvesta unter Verwendung verschiedener Lokomotivtypen
gemacht. Diese sollen kein befriedigendes Resultat ergeben, sondern bewiesen haben, daß die
jetzigen Lokomotiven der Staatsbahnen sich nicht ohne weiteres für Torf als alleiniges
Brennmaterial eignen. An der Hand der gewonnenen Erfahrungen werden nunmehr von der
Eisenbahnverwaltung Konstruktionsvorschläge zu sogen. Torflokomotiven ausgearbeitet, die man
Ende des Jahres der Regierung unterbreiten zu können hofft.
Nachweis der technischen Leistungsfähigkeit bei Bewerbungen um
Lieferungen nach der Türkei.
Das Ministerium für Handel und öffentliche Arbeiten in Konstantinopel macht folgendes
bekannt:
„Um die Vergebung von Konzessionen an solche Personen zu verhindern, die diese lediglich
zum Zwecke des Weiterverkaufs und des Konzessionsschachers zu erlangen trachten, wird
verfügt, daß Bewerber in Zukunft regelmäßig außer der finanziellen auch ihre technische
Leistungsfähigkeit nachzuweisen haben, widrigenfalls ihre Gesuche unberücksichtigt
bleiben. Diese Verfügung hat rückwirkende Kraft, jedoch können die genannten
Nachweise noch bis zum 14. Dezember 1909 nachgereicht werden. Die Nachweise sind stets
dem Bureau der Conseillers Legistes (Rechtsbeistände) des obengenannten Ministeriums zu
unterbreiten, wo auch nähere Auskunft erteilt wird“.
–––––
Ausschreibungen und Projekte.
Bau einer Eisenbahn in Portugal. Das Ministerium für öffentliche
Arbeiten, Handel und Industrie in Lissabon vergibt am 9. Februar 1910, 1 Uhr, im
Uebereinkommen mit dem gegenwärtigen Konzessionsinhaber, den Bau der Portalegre-Eisenbahn,
Distrikt gleichen Namens, Prov. Alemtejo. Provisorische Kaution 50000 Fr., endgültige 100000
Fr.
(Bulletin Commercial.)
Projekt einer neuen Eisenbahn Petersburg–Helsingfors. Namens einer
Gruppe ausländischer Kapitalisten hat Ingenieur Forfelius dem finnländischen Senat das
Projekt einer neuen Eisenbahn Petersburg–Helsingfors vorgestellt. Die Bahn soll die Küste
des finnischen Meerbusens entlang gehen und zwar von Helsingfors über Borgo, Lovisa, Kotka,
Friedrichsham und Wiborg nach Petersburg. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 100
Mill. Mark in 40000 Aktien. Die Baukosten sind auf 80 Millionen veranschlagt, der jährliche
Gewinn vorläufig auf 17 Millionen (St. Petersburger Herold.)
Australien Lieferung einer magnetischen Schalttafel von 7
Abteilungen, 2 End- und 2 Kabel-Abteilungen nebst allem Zubehör nach Melbourne. (Deputy
Postmaster General.) 16. März 1910. Näheres beim Reichsanzeiger.
Preisausschreiben für Entwürfe zur Wasserversorgung der Stadt Lérida
(Spanien). 15. Februar 1910, Stadtverwaltung. Erster Preis 5000 Pesetas, drei
weitere Preise je 1000 Pesetas.
(Bulletin Commercial.)
Textabbildung Bd. 324
Preisausschreiben für Entwürfe zur Wasserversorgung der Stadt Palma
(Balearen). Preise: 17500, 7500 und 4500 Pesetas Angebote bis 1. Januar 1910 an die
Stadtverwaltung. (Informations et Renseignements de l'Office national du Commerce extérieur
Paris).
Eisenbahnkonzession in Paraguay. Der Firma Guggiari, Gaona &
Co. (Wohnort nicht genannt) ist die Konzession zum Bau und Betrieb einer Eisenbahn erteilt
worden, die von Concepción durch den Belén-Distrikt nach Horqueta führen soll. Sämtliches
Bau- und Betriebsmaterial darf während der nächsten 25 Jahre zollfrei eingeführt werden.
Herstellung eines Trockendocks im chilenischen Militärhafen
Talcahuano. Länge 245 m, Breite 35,50 m; höchster Preis 954082 � 119 d. – Angebote
nimmt das Marineministerium in Santiago bis zum 10. März 1910, nachmittags 2 Uhr, entgegen.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Valparaiso.)
–––––
Auszeichnungen.
Die Technische Hochschule zu Braunschweig hat die Herren Geh. Kommerzienrat Max Jüdel, Ingenieur Heinrich Büssing und Ingenieur Julius Konegen zu Dr. Ing. honoris
causa ernannt. Und zwar den Kommerzienrat Jüdel unter Anerkennung seiner
hervorragenden Verdienste um die Einführung von Sicherungseinrichtungen im
Eisenbahnbetriebe, sowie wegen seiner organisatorischen Tätigkeit im technischen
Großbetriebe; den Ingenieur Büssing in Anerkennung seiner hervorragenden Arbeiten zur
Sicherung des Eisenbahnbetriebes und seiner Verdienste um Ausbildung der Kraftwagen zur
Lastenbeförderung und den Ingenieur Konegen in Anerkennung seiner Verdienste von Fabrikaten
von Maschinen der Vermahlungstechnik und seiner organisatorischen Leistungen im Maschinen-
und technischen Großbetriebe.
–––––
Verschiedenes.
Der bekannte Verlag von B. G. Teubner in Leipzig hat Anfang
November d. J. in Berlin W., Potsdamerstraße 129/30, Ecke Eichhornstraße eine Geschäftsstelle mit Leseraum eröffnet. Die Firma läßt in
diesem Leseraum, der täglich von vormittags 10 bis abends 7 Uhr geöffnet ist, die
wichtigsten Werke sowie alle Neuerscheinungen (einschließlich der Zeitschriften) ihres
Verlages zur freien Benutzung ausliegen, ebenso unterhält sie dort eine Ausstellung der von
ihr herausgegebenen Original-Künstlersteinzeichnungen. Es wird mit dieser Neueinrichtung nur
bestrebt, den in der Reichshauptstadt lebenden und zusammenströmenden Bücher-Interessenten
Gelegenheit zu geben, sich die nötigen Orientierungen über die wichtigen Publikationen
dieses Weltverlages ohne Kaufzwang zu verschaffen (eine Verkaufsstelle ist nicht mit der
Niederlassung verbunden).
☛ Die beigefügten Prospekte der Verlagsbuchhandlung B. G. Teubner
in Leipzig und der Maschinenfabrik A. L. G. Dehne in Halle
empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser bestens.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Neue elektrotechnische Unternehmungen in Mexiko.
In den Bergen bei Etla, im mexikanischen Staate Oaxaca, wo viel amerikanisches Kapital im
Bergbau angelegt ist, will F. Zorrilla aus der Stadt Oaxaca ein hydroelektrisches Werk
errichten, um für die Minen dieses Gebietes billige elektrische Kraft liefern zu können.
Dieselbe Unternehmergruppe, die mit Zorrilla zusammen arbeitet, besitzt bereits das
Elektrizitätswerk, das die Stadt Oaxaca mit Strom zur elektrischen Beleuchtung versorgt.
Letztere Anlage wird durch Gasmaschinen betrieben und arbeitet mit einer bereits bestehenden
hydroelektrischen Anlage bei Etla zusammen, die 1000 Pferdekräfte aus einem 400 Fuß hohen
Wasserfall gewinnt. Die neue Anlage soll höher hinauf in den Bergen an einem 900 Fuß hohen
Wasserfalle mit reichlichem Wasservorrat gebaut werden und zunächst 10000 Pferdekräfte zu
liefern vermögen, aber nach Bedarf vergrößert werden können. Leitungen sollen nach Oaxaca,
Etla, Taviche, Ocotlan und einer Anzahl weiterer Orte und Bergwerke angelegt werden; die
größte Leitung soll ungefähr 60 Meilen lang werden.
Die Mexican Light & Power Kompany legt eine neue Kraftleitung nach dem Bergbaudistrikt
von Pachuca, die sie um den 1. Juli 1910 herum vollendet zu haben hofft. Die Leitung geht
von dem hydroelektrischen Werke der Gesellschaft bei Necaxa aus, und die Bergwerke sowohl
als andre industrielle Anlagen haben ihr die Abnahme von Strom zugesagt, so daß ihr ein
gutes Geschäft mit der Neuanlage gesichert ist; es werden rund 25000 Pferdekräfte zur
Versorgung des Pachuca-Distrikts mit Elektrizität gebraucht werden.
Die kanadische Pacifiz Government & Concession Corporation, Ltd., die ihren Hauptsitz in
Victoria, Britisch-Columbia, hat, beabsichtigt die Errichtung eines großen
hydroelektrischen Werkes auf dem kürzlich von ihr gekauften großen Landgebiet beim Hafen
Zihuatanejo im Staate Guerrero. Sie will dort ungefähr 50000 Acres Land künstlich durch
Kanäle mit Hilfe von drei Sammelbecken bewässern, Durch große Dämme sollen diese
Sammelbecken geschaffen werden, und zwar im Petatlan River nahe El Paso Chino für 70
Millionen Kubikfuß Wasser, im San Geronimito River für 60 Millionen Kubikfuß und im Arroyo
Arenoso bei El Salto für 50000 cbm. Das Elektrizitätswerk soll für alle Zwecke der
Gesellschaft und außerdem für die in jenem Gebiete gelegenen Orte Strom liefern. Der
Betriebsleiter der Gesellschaft ist William C. Bond.
Die Chapala Hydroelektric & Irrigation Company in Guadalajara will eine Zweigleitung von
ihrer elektrischen Zentrale im Bergbaudistrikt von Hostotipaquillo aus nach den Cañons in
der Sierra Madres, südwestlich vom genannten Orte, anlegen, um dorthin Kraft zum Bohren der
großen Tunnel zu liefern, welche die Süd-Pacific-Eisenbahn anlegt. Die Hauptleitung der
Gesellschaft soll in ungefähr zwei Monaten fertiggestellt werden.
In der Sierra Madre, nördlich von Culiacan, im Staate Sinaloa, beabsichtigt T. H. Swenton
eine hydroelektrische Anlage zu schaffen um ein weites Gebiet mit Kraft zum Betriebe von
Bergbaumaschinen und für andere Industrien zu versorgen. Zunächst soll die Anlage für 10000
Pferdekräfte eingerichtet und später nach Bedarf vergrößert werden.
Ein Plan zur Errichtung einer elektrischen Eisenbahn von Ciudad Porfirio Diaz nach San Carlos
im Staate Coahuila mit einer Länge von 50 Meilen ist der Ausführung nahegebracht. General
Lorenzo Trevino in San Carlos, der große Ländereien in der Gegend besitzt, bemüht sich
mit
Textabbildung Bd. 324
anderen wohlhabenden Leuten um den Bahnbau, der auch von der Handelskammer in Ciudad
Porfirio Diaz und der Industrial League in Eagle-Paß in Texas befürwortet wird. Eine
elektrische Kraftstation für die Bahn usw. soll im Herzen des Kohlenfeldes südlich von
Ciudad Porfirio Diaz errichtet werden und Abfallkohlen der Gruben zur Heizung der Kessel
benutzen.
Die Regierung des Staates Jalisco hat an J. H. Mc. Creery in Pittsburg, Pa., und Richard Jvey
in Guadalajara eine Konzession zum Bau und Betrieb einer elektrischen Eisenbahn im
Hostotipaquillo-Bergbaudistrikt erteilt. Die Bahn soll von der Station Magdalena der
Süd-Pacific-Bahn in Mexiko nach der Stadt Hostotipaquillo und den bedeutendsten Bergwerken
des Distrikts gehen. Die Kraft soll von einem am Santiago River zu errichtenden
Elektrizitätswerke geliefert werden.
Dr. J. F. de la Garza in Nuevo Laredo im Staate Tamaulipas steht an der Spitze eines
Syndikats von mexikanischen Kapitalisten, die eine elektrische Straßenbahn in jener Stadt
bauen wollen. Das erforderliche Kapital soll schon gezeichnet sein. Die Bahn soll an der
neutralen Brücke über den Rio Grande Anschluß an die elektrische Bahn von Laredo in Texas
erhalten.
Die Guanajuato Power & Electric Company vergrößert ihre hydroelektrischen Werke bei El
Duro bedeutend und bereitet im Anschluß daran eine wesentliche Ausdehnung ihres
Leitungsnetzes vor. Sie liefert bereits Elektrizität für eine Reihe von Städten, Bergwerken
und gewerblichen Anlagen in einem Umkreis von 120 Meilen um El Duro; jetzt will sie die
Leitung nach Leon weiterbauen bis Aguas Calientes über eine Strecke von ungefähr 100 Meilen;
die Leitung soll im Juni 1910 vollendet sein, Die in Aguas Calientes bereits bestehenden
beiden Elektrizitätswerke beabsichtigt die Gesellschaft aufzukaufen. Das Schmelzwerk in
dieser Stadt, eines der größten Mexikos, soll nach Fertigstellung der Leitung durch die
Gesellschaft mit elektrischer Kraft versorgt werden; auch eine Reihe von Orten zwischen
Leon und Aguas Calientes soll an die neue Leitung angeschlossen werden.
Die Mexican Northern Power Company hat beschlossen, den Kontrakt für Anlage eines großen
Dammes über den Conchos-Fluß, 17 Meilen oberhalb Santa Rosalia im Staate Chihuahua sogleich
zu vergeben. Der Damm soll Wasser für den Betrieb eines Elektrizitätswerkes aufstauen, das
40000 Pferdekräfte liefern können wird. Außerdem soll das Stauwasser zur Bewässerung von
200000 Acres der Gesellschaft gehöriger Ländereien benutzt werden. Die gewonnene
Elektrizität soll an Bergwerke, Städte und Gewerbebetriebe in einem Umkreis von 150 Meilen
geliefert werden.
Ein gewisser S. W. Elkens, angeblich Vertreter eines kanadischen Syndikats, hat in Durango
die Vorbedingungen für Errichtung eines großen Elektrizitätswerks für Beleuchtungs- und
Betriebszwecke studiert; zugleich soll dort eine elektrische Straßenbahn angelegt werden.
Elkens verhandelte angeblich wegen Ankaufs eines bestehenden Elektrizitätswerks, das dann
bedeutend vergrößert werden sollte.
Manuel Tamborel in Mexico City plant die Errichtung eines hydroelektrischen Werkes, für das
er die Konzession von der Bundesregierung schon erhalten hat, am Conchosfluß im Staate
Chihuahua.
José Diaz Rubin in Puebla City beabsichtigt am Flusse Nexapa im Puebla ein Elektrizitätswerk
anzulegen, wodurch er eine Anzahl industrieller Anlagen mit Licht und Kraft zu versorgen
gedenkt.
Die Verwendung von Elektrizität in den Bergbaubetrieben des Bezirkes Etzatlan und andrer
Minendistrikte im Staate Jalisco soll ungefähr vom 1. Januar 1910 ab durch die Chapala
Hydro-Electric and Irrigation Company in Guadalajara ermöglicht werden. Das hydroelektrische
Werk und die Leitungsanlagen der Gesellschaft sind noch im Baue begriffen.
Textabbildung Bd. 324
Die Hidalgo Cement
Company ist im Begriff, am Montezuma River, ungefähr 3 Meilen südlich von Dublan im Staate
Hidalgo für Ihre dort gelegenen Zementwerke ein Elektrizitätswerk zu bauen. Durch einen mit
500000 $ Kasten zu errichtenden Damm soll das Wasser zum Betriebe der Dynamos gewonnen
werden. Das Werk soll 1200 Pferdekräfte liefern und 200000 $ kosten.
Bei dem Wasserfalle von El Salto, 50 Meilen westlich von Durango, soll ein großes
Elektrizitätswerk von Charles von Brandis aus Durango errichtet werden, wofür die Konzession
schon erteilt wurde. Die gewonnene Elektrizität soll nach Durango und nach einer Anzahl von
Bergwerken geleitet werden.
Die vor 4 Jahren erteilte Konzession zur Anlage einer elektrischen Bahn zwischen Autlan und
dem Hafen Chamela am Großen Ozean, die eine Länge von 200 Meilen erhalten würde, war am 1.
Oktober abgelaufen und wurde noch auf einen Monat verlängert. Es verlautete, daß deutsche
Unternehmer die Konzession zu übernehmen gedächten.
(Nach Electrical World).
Verkauf der Tula-Eisenminen und -Eisenwerke in Mexiko.
Die Tula-Eisenminen und -Eisenwerke im Distrikte Tapala des mexikanischen Staates Jalisco mit
einer Landfläche von annähernd 125000 Acres (á 40,5 Ar) und einem Forstbestand von reichlich
1 Milliarde Fuß Nutzholz sind an ein Bostoner, von 5 Millionen $ kapitalisiertes Syndikat
verkauft worden. Diese „Mexican Jron and Steel Company“ genannte Gesellschaft will
ein modernes Stahlwerk mit einer Maschinenfabrik errichten.
Die Tula-Eisenerzminen sind in ganz Mexiko bekannt, weil ihre Erze zu den besten in der
Republik gewonnenen gehören. Der Erzabbau und die Herstellung von Eisen sind dort seit mehr
als 100 Jahren, wenn auch mit Unterbrechungen, betrieben worden. Es bestehen dort zwei sehr
bedeutende Erzlager, und wenn man ihre Erze zusammen verschmilzt, erhält man ein sehr
hochwertiges, angeblich dem norwegischen gleichkommendes Eisen. Hochöfen sollen unmittelbar
an den Gruben gebaut werden, das Stahlwerk will man an einem anderen Platze der Besitzung
errichten. Eine Eisenbahn soll das Roheisen von den Hochöfen zum Stahlwerk bringen, und sie
soll bis zu der nach Manzanillo führenden Hauptbahn weitergeführt werden. Flüsse, die das
Tulagebiet durchschneiden, sollen zur Gewinnung elektrischer Kraft benutzt werden. Das Holz
der Forsten wird zu Holzkohle verarbeitet werden, um Holzkohlenroheisen herstellen zu
können.
(Nach Bulletin of the International Union of the American Republics.)
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Ausschreibungen und Projekte.
Bau von Gasanstalten in den Niederlanden. Der Gemeinderat von
Zevenbergen hat beschlossen, auf Rechnung der Gemeinde eine Gasanstalt zu bauen und zu
betreiben. – Die Gemeinden Oude Tonge, Nieuwe Tonge, Ooltgensplaat und Bommel auf der Insel
Over Flakkee haben beschlossen, auf gemeinsame Kosten eine Gasanstalt zu bauen und zu
betreiben.
(Bulletin Commercial.)
Bau von Vizinalbahnen in Belgien. Die Société Nationale des
chemins de fer vicinaux in Brüssel, rue de la Science 14, vergibt: 1. Am 29. Dezember 1909,
11 Uhr, den Bau der Strecke Roulers–Staden, Abschnitt der Vizinalstrecke
Roulers–Dixmude–Bixschoote. Anschlag: 117126 Fr.; Kaution: 11000 Fr. 2. Am 19. Januar 1910,
11 Uhr, den Bau der Vizinalbahn St. Trond–Herck-la-Ville. Anschlag: 193318 Fr.; Kaution:
19000 Fr. Pläne, Lastenheft (Preis der letzteren je 1 M.), Kostenanschläge usw. am Sitz der
Gesellschaft und bei den Provinzial-Ingenieuren zu 1. Watelet in Ypres, rue des Chiens 36,
zu 2. Virendeel in Hasselt, rue de l'Allée-Verte No. 1. Angebote sind spätestens einen Tag
vor den bezeichneten Terminen beim Generaldirektor der Gesellschaft einzureichen. (Bulletin
Commercial.)
Textabbildung Bd. 324
Ausnutzung von Wasserkraft in Chile. Eulogio C. Lorca und José Constantino
(Adresse Santiago) haben die Konzession erhalten, die Wasserkraft des Rio Colina behufs
Lieferung der Elektrizität für den elektrischen Betrieb der Eisenbahn
Valparaiso–Llaillai–Santiago und Llaillai–Los Andes auszunutzen.
Elektrische Lichtanlagen in Chile. Eugenio de Toro in Tabolango
(Provinz Concepción hat Verhandlungen eingeleitet und Einrichtungen beschlossen, um von
seiner dort gelegenen elektrischen Station aus die Ortschaften Limache, Quillota, Peña
Blanca, Villa Alemana und Quilpué mit elektrischem Licht zu versehen.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Valparaiso.)
Bewässerungsanlagen in Peru sind, wie aus einer neuerlichen
Botschaft des Präsidenten an den Kongreß hervorgeht, seitens der Regierung geplant, und zwar
in der Absicht, Einwanderer ins Land zu ziehen, unter die das bewässerte Land zu günstigen
Bedingungen verteilt werden soll.
(The Board of Trade Journal.)
Niederlande. Lieferung von Steinkohlen und Steinkohlenbriketts für
Dampfmühlen und Dampffähren in den Gemeinden Herpt en Bern, Waalwijk, Drongelen usw.
Verhandlung: 22. Dezember 1909, 11 Uhr, im Ministerie van Waterstaat im Haag. Das Bestek No.
46 liegt daselbst aus und ist auch durch die Buchhandlung von Gebr. van Cleef im Haag, Spui
No. 28a, zu beziehen.
(Nederlandsche Staatscourant.)
Lieferung von Kranen nach Ostende. Demnächst, Stadthaus in
Ostende, Vergebung der Lieferung und Aufstellung von 8 fahrbaren Kranen.
Neue Strassenbahnen in den Niederlanden. Der Gemeinderat von
Leeuwarden hat der „Nederlandsche Tramweg Maatschappij“ die Konzession für eine
Straßenbahn von Leeuwarden nach Suameer erteilt und ihr ein zinsfreies Kapital von
40000 Gulden bewilligt. – Der Gemeinderat von Harmelen hat bei der Regierung eine
Unterstützung zum Bau einer Straßenbahn von Harmelen nach Utrecht nachgesucht. Die Kosten
der 12 km langen Strecke sind auf 132000 Gulden veranschlagt. – Die Gemeinden Rheden und
Arnheim (Prov. Geldern) bezw. letztere Gemeinde und die Gesellschaft „De Arnhemsche
Tramweg Maatschappij“ führen Vorverhandlungen wegen des Baues von elektrischen
Straßenbahnen zur Verbindung von Schoonoord, Oosterbeek, Velp über Arnheim. Die Linie würde
42 km lang sein.
(Bulletin Commercial.)
Lieferung von Röhren nach Chile. Die Generaldirektion der
öffentlichen Arbeiten (Dirección General de Obras Públicas) in Santiago ist ermächtigt
worden, außer zwei in den Vereinigten Staaten von Amerika anzukaufenden Sonden für das
Suchen nach Wasser und Petroleum die hierfür erforderlichen Röhren in Deutschland
anzukaufen, und zwar für einen Gesamtbetrag von 50000 Pesos (zu 18 d).
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Valparaiso.)
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Geschäftliche Mitteilungen.
Die Stadt Tübingen errichtet am Neckar ein Elektrizitätswerk, welches zwei horizontale
Zwillings-Francisturbinen von je 323 PS. bei 4,1 m Gefälle und 120 minutlichen Umläufen zum
Betriebe von Drehstromgeneratoren enthalten wird. Die Turbinen erhalten selbsttätige
Geschwindigkeitsregler. Die Lieferung der vollständigen Turbinenanlage ist der Firma Briegleb & Co. in Gotha übertragen worden.
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☛ Dem beigefügten Prospekt der Verlagsbuchhandlung B. G. Teubner
in Leipzig empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser bestens.
Textabbildung Bd. 324
Wirtschaftliche Rundschau.
Einsendung von Katalogen an die Handelsabteilung des Kaiserlichen
Generalkonsulats für Australien in Sydney.
In der Handelsabteilung des Kaiserlichen Generalkonsulats für Australien in Sydney ist eine
Sammlung von Katalogen deutscher Fabriken angelegt. Sie hat den Zweck, bei der stetig
wachsenden Zahl von Anfragen seitens australischer Käufer alsbaldige genaue Auskunft zu
ermöglichen. Im Interesse deutscher Firmen liegt es daher, sich durch Einsendung ihrer
Kataloge die Sicherheit zu verschaffen, daß sie bei Anfragen über die von ihnen
hergestellten Warengattungen als Bezugsquelle genannt werden. Kataloge ohne Preise, Rabatte
und Verkaufsbedingungen sind zwecklos. Firmen, die mit bestimmten Ausfuhr- oder
Kommissionshäusern arbeiten oder in Australien Vertreter haben, sollten solche der
Handelsabteilung namhaft machen, damit die Anfragenden an sie verwiesen werden können.
Geplante Zollerhöhungen und Aufhebung der Zollfreiheit für gewisse
landwirtschaftliche Maschinen in Russland.
Der dritte Kongreß russischer Fabrikanten von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten,
welcher kürzlich in Charkow tagte, hat sich mit der Frage der Verzollung von
landwirtschaftlichen Maschinen usw. bei der Einfuhr vom Ausland befaßt. Dabei wurde die
Forderung gestellt, für Lokomobilen, die zusammen mit Dreschmaschinen eingeführt werden und
unter diesen Umständen zurzeit einem Zolle von 75 Kopeken für das Pud unterliegen,
denselben Zoll wie für Lokomobilen, die von Dreschmaschinen getrennt eingehen, d.h. 3,20
Rubel für das Pud zu erheben. Von anderer Seite wurde eine Erhöhung des Zolles für solche
Lokomobilen auf 1,50 Rubel für das Pud für ausreichend erklärt. Der letztgenannte Zoll wurde
auch für alle zurzeit zollfreien Maschinen der No. 167, 6 des Tarifs vorgeschlagen.
Ferner wurde mit Bezug auf die Zollverhältnisse im fernen Osten für notwendig erklärt, falls
die Zollfreiheit für landwirtschaftliche Maschinen dort beibehalten werden sollte, russische
Fabrikanten, die landwirtschaftliche Maschinen dorthin ausführen, durch gewisse Maßnahmen
wie z.B. Gewährung von Prämien wettbewerbsfähig zu machen.
(Russische Handels- und Industriezeitung.)
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Ausschreibungen und Projekte.
Bau einer Kleinbahn in Belgien. Am 12. Januar 1910, 11 Uhr,
vergibt die Société nationale des chemins de fer vicinaux in Brüssel, rue de la Science 14,
die Weiterführung einer Kleinbahn auf der Strecke La Croyère–Faytlez–Seneffe. Anschlag:
30968 Francs, Sicherheitsleistung: 3000 Francs. Eingeschriebene Angebote bis spätestens 11.
Januar an den Generaldirektor der Gesellschaft. Pläne, „Cahier des charges“ usw.
können am Sitz der Gesellschaft in Brüssel (2. Direktion)
Textabbildung Bd. 324
und bei dem Ingenieur M. Simon in Mons, rue de la Biche 19, vom 15. Dezember ab
eingesehen werden. Preis des Cahier des charges: 1 Franc.
Lieferung von Schmalspurbahnmaterial nach Russland. Das Stadtamt
von Taschkent wünscht folgendes Inventar für eine Schmalspurbahn
von 1 m Breite zu kaufen: 1. Stahlschienen, Vignolles, 9 bis 15 Pfund pro Fuß wiegend, mit
allen Verbolzungen, für 12½ Werst, davon für 4 Werst tragbare. 2. 15000 Stück hölzerne oder
stählerne Schwellen, 0,85 Faden lang. 3. 6 Weichensätze. 4. 2 Drehscheiben für Lokomotiven,
4 m lang. 5. 3 Lokomotiven von 20 bis 50 HP., mit Kohlen oder Naphthaheizung. 6. 90 offene
Plattformen auf 2 Achsen von 200 bis 400 Pud Tragkraft mit allem Zubehör. 7. 1 Gasmotor von
10 HP. für die Werkstätten und Drehbänke für die Remonte der Wagen. – Angebote mit
Preisangabe über das ganze Inventar oder einen Teil davon werden an das Stadtamt (Gorodskaja
Uprawa) von Taschkent erbeten.
Anlage einer Wasserleitung in Santa Cruz de Tenerifa (Canarische
Inseln). Der Gemeinderat hat beschlossen, hauptsächlich zu diesem Zwecke eine
Anleihe von 700000 „Piécettes“ aufzunehmen. Die Entscheidung über den Termin für die
öffentliche Ausschreibung wird vermutlich noch vor Schluß dieses Jahres getroffen
werden.
(Bulletin Commercial.)
Lieferung von Bolzen aus homogenem Eisen für die italienische
Marine. 2 Lose, 19000 Lire und 6500 Lire; Kaution: 1900 Lire und 650 Lire.
Verhandlung am 3. Januar 1910, 11 Uhr, bei den Generaldirektionen der Marinearsenale in
Venedig und Poranto. (Moniteur des Intérêts Matériels.)
Geschäftliches.
Die Fabrikate der Kugellagerwerke Schäfer & Co., haben sich
infolge ihrer hervorragenden Qualität bei den Automobil- und Maschinenfabriken sowohl des
Inlandes als auch des Auslandes einen derart guten Ruf erworben, daß die Nachfrage nach den
Erzeugnissen der Firma immer mehr steigt. Trotz fortwährend vorgenommener Erweiterungen
ihres Betriebes war es der rührigen Firma nicht immer möglich, alle Aufträge mit
wünschenswerter Promptheit zu erledigen, weshalb sich dieselbe veranlaßt sah, die in
Liquidation getretene Firma Erste automatische Gußstahlkugelfabrik
vorm. Friedr Fischer, A.-G., käuflich zu erwerben, um das Unternehmen in bedeutend
erweitertem Umfange weiter zu betreiben, zu welchem Zwecke eine große Anzahl modernster
Präzisionsmaschinen für die Kugellager- und Gußstahlfabrikation dem bisherigen
Maschinenparke hinzugefügt wurde. Firmeninhaber sind die Herren H. Barthel, A. Kupfer, O.
Kirchner und H. Schäfer, sämtlich in Schweinfurt. Heute ist die Firma in der Lage, jedem
Wunsche hinsichtlich prompter, sorgfältiger und sachgemäßer Bedienung gerecht zu werden,
wodurch der alten Stammkundschaft sicherlich eine ganze Reihe neuer Kunden angefügt
wird.
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☛ Den beigefügten Prospekt der Firma Chr. Berghöfer & Co. in
Cassel empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser bestens.
Textabbildung Bd. 324