Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 338, Jahrgang 1923, S. 20 |
Download: | XML |
Bücherschau.
Bücherschau.
Das Wesen der elektrischen
Erscheinungen. Von F. Martens. 32 Seiten. Kom.
-Verlag der Hofbauerschen Buchhandlung- Hofbauer und Puteanus in Elberfeld.
Auf dem Titelblatt befindet sich der Zusatz: Erklärt im Sinne einer
voraussetzungslosen Wissenschaft. Voraussetzungslos ist in der Tat die Wissenschaft,
die der Verfasser darbietet. Für ihn wird Wucht und Trägheit und Kraft durch den
gleichen Ausdruck m. c. dargestellt, als chemische Einheit des elektrischen Stromes
dient ihm 1 Volt, als Einheit der elektromotorischen Kraft dagegen 1 Ampere. Dem ist
wohl nichts hinzuzufügen.
A. Baruch.
Die Nomographie oder
Fluchtlinienkunst. Ein technischer Leitfaden von Fritz Krauß; Ingenieur in Wien. Mit 26
Textfiguren. 56 Seiten. Berlin 1922, Julius Springer.
Von den Vorteilen des nomographischen Verfahrens bei numerischen Berechnungen
gegenüber der sonst üblichen Darstellung veränderlicher Größen durch Kurven
innerhalb eines Koordinatensystems gibt die vorliegende Schrift durch eine Reihe
treffend erläuterter Beispiele Kunde. Es ist dem Verfasser gelungen zu zeigen, wie
einfach die Grundlagen des Verfahrens sind und welch geringer mathematischer Apparat
zum Gebrauch erforderlich ist. Allen, die sich dieses neuartige Verfahren zu eigen
machen wollen, besonders rechnerisch tätigen praktischen Ingenieuren und
Konstrukteuren, sei die Schrift aufs wärmste empfohlen.
A. Baruch.
Elektrotechnik. Einführung in die
Starkstromtechnik. Von J. Herrmann, Professor an der
Technischen Hochschule Stuttgart. I. Die physikalischen Grundlagen. Mit 87 Figuren
und 16 Tafeln. Vierte Auflage. 125 Seiten. Berlin und Leipzig 1922, Vereinigung
wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co.
Die physikalischen Grundlagen der Elektrotechnik werden in diesem nunmehr in vierter
Auflage vorliegenden Bändchen ungemein anschaulich und klar entwickelt. Es ist
erstaunlich, wie es der Verfasser verstanden hat, in knapper Form und doch bis zum
Schluß leicht verständlich die wesentlichen Gesetze und Begriffe abzuleiten, ohne an
der Oberfläche haften zu bleiben. Daraus spricht ein hohes pädagogisches Geschick
und eine lange Lehrerfahrung. Diese äußern sich auch darin, daß verschiedentlich auf
sonst gemachte Fehler oder Ungenauigkeiten im Ausdruck aufmerksam gemacht und die
richtige Ausdrucksweise daneben gestellt wird, wodurch allen, die das Buch zur
Unterweisung in die Hand nehmen, ein großer Dienst erwiesen ist. Die acht Kapitel
tragen die Ueberschriften: Das magnetische Feld, der bewegte Leiter im magnetischen
Feld, der vom Gleichstrom durchflossene Leiterkreis, das magnetische Feld des
stromdurchflossenen Leiters, der stromdurchflossene Leiter im magnetischen Feld, das
elektrische Feld, der von Wechselstrom durchflossene Kreis, die elektrischen
Maßeinheiten.
A. Baruch.
Technische Träume. Von Hanns Günther. Mit 29 Bildern im Text und farbigem
Umschlag von W. Planck. 83 Seiten. Zürich 1922, Rascher & Cie.
Der Verfasser dieses ansprechenden Büchleins beschäftigt sich mit den vielen
Problemen der Technik, die auch in unserer Zeit technischer Vollendung noch der
Erfüllung harren. Doch nicht vage Träume sind es, nicht bloße Phantasien, die
unkontrolliert an uns vorüberziehen, überall wird gezeigt, wie weit wir mit der
Verwirklichung gekommen sind, wo die Schwierigkeiten ihrer Lösung liegen und, was
wichtiger ist, an der Hand von Zahlen nachgewiesen, was wir uns von ihrer
Verwirklichung zu versprechen haben. So werden die Kohlenvorräte, die Versuche ihrer
rationelleren Verwertung, d.h. also einer Streckung der Kohlenlager und was
damit zusammenhängt, das Problem, Ersatz für die schwindende Kohle zu schaffen,
eingehend erörtert. Eine Hauptrolle spielt dabei die Nutzbarmachung des Windes und
besonders der Sonnenenergie, ferner der Luftelektrizität und schließlich der Energie
der Meereswellen, insbesondere der Ebbe -und Flutbewegung des Meeres. Alle diese
Probleme werden einer kritischen Würdigung unterzogen, das tatsächlich Erreichte
durch Abbildungen erläutert und eingehend beschrieben. So ist ein Buch entstanden,
das gerade in unserer Zeit wirtschaftlicher Not von Bedeutung ist und dazu dienen
kann, eine richtige Vorstellung von den in der Natur schlummernden Kräften und ihrer
geeigneten Ausnutzung zu geben.
A. Baruch.
Maschinenbau und graphische
Darstellung. Einführung in die Graphostatik u. Diagrammentwicklung von
Dipl.-Ing. W. Leuckert und Dipl.-Ing. H. W. Hiller. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. Mit 72
Textabbildungen und 2 Tafeln. Berlin, Verlag von Julius Springer 1922. Preis
Grundzahl 1,8.
Die zweite Auflage dieses erstmalig 1919 erschienenen Büchleins ist jetzt
herausgegeben. Wie im Vorwort zur 1. Auflage gesagt war, soll es eine in sich
geschlossene Darstellung und Entwicklung der Vorgänge und Kräfteverhältnisse am
Kurbelgetriebe mit besonderer Berücksichtigung graphischer Methoden bieten, wozu als
Einleitung ein Abschnitt über allgemeine Graphostatik gegeben ist. Die frühere
Stoffverteilung ist beibehalten. Der Graphostatik ist, ihrer Bedeutung entsprechend,
über die Hälfte der Betrachtungen eingeräumt, während im zweiten Teil unter der
Ueberschrift „Diagramme“ das Kurbelgetriebe und die zugehörigen Diagramme mit
ihren Auswertungen behandelt werden.
Gegenüber der 1. Auflage sind insbesondere die Abschnitte über die Untersuchung
statisch unbestimmter Fachwerke und über die Kolbenbeschleunigung und die Lage und
Entwicklung der Beschleunigungskurve umgearbeitet und erweitert.
Was in diesem Bändchen zusammengestellt ist, ist nichts Neues und erhebt auch nicht
den Anspruch darauf. Sein Wert liegt darin, daß es die überaus einfachen graphischen
Untersuchungs- und Berechnungsmethoden übersichtlich zusammenstellt um sie den
Studierenden an Technischen Hochschulen und höheren Maschinenbauschulen vor Augen zu
führen und das Arbeiten damit zu erleichtern., Dieser Zweck ist voll erreicht. Text
und Figuren sind klar und verständlich, die angefügten Beispiele erleichtern die
Verwertung.
Dipl.-Ing. Ritter.
Fortschritte der technischen
Physik. Vorträge vor der zweiten Jahrestagung der deutschen Gesellschaft
für technische Physik in Jena vom 19. bis 25. September 1921. Leipzig, Johann
Ambrosius Barth, 1922.
Das 110 Textseiten in Quartgröße umfassende Heft ist ein Sammelabdruck der drei
Jena-Sondernummern der Zeitschrift für technische Physik. Die 30 darin gebrachten
Vorträge sind in 6 Gruppen gegliedert: Telegraphen- und Fernsprechtechnik,
technische Mechanik und Thermodynamik, technische Akustik, technische Optik und
Photographie, Telephonie ohne Draht, elektrische Schwingungen. Diese allgemeine
Uebersicht läßt schon die Reichhaltigkeit des Inhaltes erkennen, der durchweg
neueste Errungenschaften der Physik in Beziehung zu technischen Anwendungen
erörtert. Leider verbietet der für die Besprechung verfügbare Raum auf die einzelnen
Vorträge einzugehen; jedenfalls ist das Heft allen Freunden technischer Anwendungen
der physikalischen Forschung zu empfehlen, die nicht in der Lage sind, die
Zeitschriften für technische Physik regelmäßig einzusehen, oder die einzelne der
gehaltenen Vorträge bequem zur Hand haben wollen. Der geringe Preis lohnt die
Anschaffung selbst für jemandem, dem nur einige wenige Angaben von Wert sind.
Stephan.
Das Verhalten fester Körper im
Fließbereich. Von H. Lorenz. Leipzig, Johann
Ambrosius Barth, 1922.
Auch das vorliegende Bändchen von 68 Textseiten ist ein stellenweis erweiterter
Sonderabdruck aus der Zeitschrift für technische Physik. Es geht in dem ersten
Abschnitt „Fließkurven fester Körper“ von der Vorstellung aus, daß die
elastischen Dehnungen reine Verschiebungen der kleinsten Teile sind, aus welchen
sich der betreffende Körper zusammensetzt, dagegen die unelastischen Dehnungen von
Drehungen dieser kleinsten Teilchen herrühren, die mit starken Queränderungen
verbunden sind. Es lassen sich hieraus die Gleichungen der Fließstrecken der
Dehnungskurven herleiten und dann die Erscheinungen der elastischen Hysteresis
rechnerisch verfolgen, beides mit guter Annäherung an die Versuchsergebnisse. Hieran
schließt sich eine kurze Abhandlung über das Verhalten lockerer Massen wie
Sandschüttungen und dergl. und ferner die Uebertragung der Angaben der ersteren
Abhandlung auf die Erscheinungen der magnetischen Hysteresis.
Die Abhandlungen bedeuten entschieden einen guten Schritt vorwärts in der
rechnerischen Verfolgung der beim ersten Anschein recht verwickelten Vorgänge nach
dem Ueberschreiten der Fließ- oder Streckgrenze bezw. bei der Ummagnetisierung.
Stephan.
Die natürlichen und künstlichen
Asphalte. Von Prof. Dr. I. Marcusson unter
Mitwirkung von Prof. H. Buchartz und Prof. G. Dalén, Berlin-Dahlem. 262 Seiten mit 36 Abbildungen und
55 Tabellen. Leipzig 1921, Wilhelm Engelmann.
An den bemerkenswerten Fortschritten, die die Erforschung und Bewertung der
natürlichen und künstlichen Asphalte in den letzten Jahren gemacht hat, hat das
Materialprüfungsamt in Berlin-Dahlem einen wesentlichen Anteil, namentlich verdanken
wir Prof. Marcusson eine große Zahl interessanter Abhandlungen aus diesem
Sondergebiete. Es ist zu begrüßen, daß Verfasser sich nunmehr entschlossen hat, in
dem Vorliegenden Buche einen zusammenfassenden Ueberblick über Vorkommen und
Gewinnung, Zusammensetzung, Eigenschaften und Verwendung der Asphalte, Teere und
Peche zu geben, wobei auch die physikalische und chemische Untersuchung dieser
Stoffe gebührend berücksichtigt worden ist. Ebenso gründlich und ausführlich werden
im zweiten Teile des Buches die mannigfachen Erzeugnisse der Asphaltindustrie, wie
Asphaltpflaster, -kitte, -klebemassen, Dachpappen, Isolierplatten, elektrotechnische
Isolierstoffe, Lacke u.a., sowie ihre Bewertung und Untersuchung besprochen. Die
Arbeit ist für alle diejenigen, die sich wissenschaftlich oder praktisch mit
Asphalten und Teerprodukten befassen, ein wertvolles Nachschlagebuch, das eine weite
Verbreitung verdient.
A. Sander.
Die sieblose Schleuder zur
Abscheidung- von Sink- und Schwebestoffen. Von Berthold Block, Zivilingenieur. (Monographien zur chemischen Apparatur,
Heft 4.) 271 Seiten mit 131 Abbildungen im Text. Leipzig 1921, Otto Spamer.
Das vorliegende Heft dieser neuen Sammlung behandelt ein für den Chemiker wie für den
in der chemischen Industrie tätigen Ingenieur gleich wichtiges Thema, zumal die
Anwendung von Zentrifugen anstelle von Filterpressen in den letzten Jahren eine
große Zunahme erfahren hat. Verfasser bespricht mit großer Sachkenntnis sowohl die
theoretischen Grundlagen des Schleuderns als auch die konstruktiven Merkmale der
zahlreichen, für die verschiedensten Ansprüche ausgeführten Bauarten und ihre
Anwendung in den einzelnen Industriezweigen. Das Buch ist von besonderem Interesse
für den Konstrukteur, kann aber auch dem Betriebsleiter bestens empfohlen
werden.
A. Sander.
Vorschriftenbuch für Apotheker,
Drogisten, chemische Fabriken und verwandte Gewerbebetriebe. Von Karl Fr. Töllner. Zweite Auflage. 158 Seiten. Leipzig
1921, Verlag von Dr. Max Jänecke.
Verfasser gibt eine Auswahl von bewährten Vorschriften für die Herstellung der
verschiedensten technischen und pharmazeutischen Erzeugnisse, wie z.B.
Adhäsionsfett, Beizen, Kitte, Lacke, Legierungen, Bleichmittel, Klebstoffe,
Firnisse, Polituren, Putzmittel, photographische Lösungen und vieles andere. Das
Buch ist wohl in erster Linie für Drogisten und chemische Kleinbetriebe von Nutzen,
es wird aber auch in vielen anderen Fällen als Nachschlagebuch gute Dienste leisten,
zumal ein ausführliches Register seine Benutzung sehr erleichtert.
A. Sander.
Elektrische Installation für Licht und
Kraft. Bearbeitet von Dipl.-Ing. P. Stern,
Oberingenieur der Siemens-Schuckert-Werke, herausgegeben vom Literarischen Büro der
Siemens-Schuckert-Werke, Siemensstadt bei Berlin, 1922.
Gelegentlich des 75 jährigen Bestehens der Siemens & Halske A.-G., des
Stammhauses der Siemens-Schuckert-Werke, haben letztere dieses Handbuch über
elektrische Installation für Licht und Kraft herausgegeben. Eine Fülle
wertvollen Materials ist hier in gedrängter Form zusammengefaßt, um dem
Betriebsleter, dem Installateur und dem Monteur alles Wissenswerte anschaulich vor
Augen zu führen. Der Inhalt des Buches erstreckt sich auf: Glühlichtbeleuchtung;
Elektromotoren; Leitungen und ihre Verlegung; Installation von Wohnhäusern;
Installationen in Geschäftshäusern, Verwaltungsgebäuden, Schulen, Krankenhäusern und
Gasthöfen; Installation in gewerblichen Betriebsstätten; Installation in
landwirtschaftlichen Betrieben: Fehlerortsbestimmung und Isolationsmessung; Unfall
-und Feuersicherheit elektrischer Installationen; Gesetze und Vorschriften für
elektrische Installationen. In den verschiedenen Abschnitten sind insbesondere auch
die Anwendungen des elektr. Stromes besonders erläutert, so z.B. elektr. Heiz- und
Kochapparate, Elektromotoren in Wohnhäusern und Geschäftshäusern, Motoren und
Heizapparate in gewerblichen Betrieben usw. Besonders wertvoll ist der ausführlich
behandelte Abschnitt über Fehlerortsbestimmung in Installationen. Alle Erläuterungen
werden durch vorzügliche Abbildungen wirkungsvoll unterztützt.
Auf die große Bedeutung der Siemens-Schuckert-Werke und ihres Stammhauses für die
Entwicklung der elektrischen Industrie einzugehen, ist hier nicht der Ort, wohl aber
sei hervorgehoben, daß auch das vorliegende Buch beredtes Zeugnis dafür eblegt; es
wird jedem Fachmann hochwillkommen sein.
Dipl.-Ing. Ritter.
Die technische Mechanik des
Maschineningenieurs mit besonderer Berücksichtigung der Anwendungen. Von
Dipl.-Ing. P. Stephan. Vierter Band: Die Elastizität
gerader Stäbe. Mit 255 Textfiguren. Berlin, Verlag von Julius Springer 1922. Preis:
gebunden Grundzahl 7.
Als vorläufig letzter Band dieser Sammlung ist nunmehr der vorliegende 4. Band
erschienen. Im allgemeinen Aufbau schließt er sich den ersten 3 Bänden
„Allgemeine Statik“, „Die Statik der Maschinenteile“ und
„Bewegungslehre und Dynamik fester Körper“ an. Er beschäftigt sich mit
dem Hauptteil der Festigkeitslehre, mit der Untersuchung des geraden Stabes, und
behandelt die dahin gehörigen Gebiete der einfachen Belastungsfälle, der
zusammengesetzten Beanspruchung und der Knickbeanspruchung. Angefügt ist eine Tafel
der zulässigen Beanspruchungen, welche alle bekannten Maschinenbaustoffe enthält.
Leider sind darin nur die Zahlenwerte für ruhende Beanspruchung aufgeführt; eine
Berücksichtigung der üblichen 3 Belastungsfälle würde die Benutzung der Tabelle
wesentlich erleichtert haben. Von besonderem Werte sind die bei einer großen Zahl
der Baustoffe angegebenen Verringerungen der zulässigen Beanspruchung bei
Temperaturerhöhung auf 200 °, 300 °, 400 °C.
Im Vorwort zum 1. Bande dieser Sammlung sprach der Verfasser von der Absicht, dem
Anfänger eine Einführung in das Gebiet und gleichzeitig dem in der Praxis stehenden
Fachmann einen Ueberblick über das bisher von anderer Seite Geleistete zu geben.
Eine solche Vereinigung in einem Buch ist aber unmöglich. Ein für Anfänger
geeignetes technisches Werk ermüdet den in der Praxis stehenden und mit den
Grundlagen vertrauten Ingenieur und ein für letzteren passendes Werk wird den
Anfänger in vielen Punkten nicht befriedigen. Der vorliegende Band gehört, wie auch
die ersten 3 Bände, zur letztgenannten Gruppe. Um nur etwas herauszugreifen: die
Begriffserklärung der Schubbeanspruchung (S/76) wird dem Anfänger nicht verständlich
sein; die allgemein gehaltenen Betrachtungen über zusammengesetzte Beanspruchung (S.
181) sind für ihn zu wenig anschaulich, sie würden durch Betrachtung eines konkreten
Falles, z.B. am Kranhaken, anschaulicher werden. Bei Behandlung der
Knickbeanspruchung vermisse ich Hinweise auf die Eulersche Formel und die Versuche
von Tetmajer. Beide sind dem Ingenieur am geläufigsten; er trifft auf sie in der
Hütte und jedem anderen Taschenbuche, erstere ist auch z.B. in den von Stephan
selbst mehrfach angeführten „Preußischen Bestimmungen über die bei Hochbauten
anzunehmenden Belastungen von 1919“ vorgeschrieben.
Die zahlreichen Beispiele sind wiederum mit grossem Geschick zusammengestellt und
sorgfältig erläutert. Einen sehr großen Vorteil sehe ich in den umfangreichen
Literaturnachweisen, die es ermöglichen, über jede Sonderfrage die grundlegenden
Arbeiten nachschlagen zu können.
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß das Buch dem Ingenieur wertvolle Anregungen
und eine Auffrischung seiner Kenntnisse zu bieten vermag und für den Anfänger
immerhin dann ein guter Begleiter werden kann, wenn die fehlenden Erläuterungen
gleichzeitig durch einen verständnisvollen Vortrag geboten werden.
Dipl.-Ing. Ritter.
Werkstattbücher, herausgegeben
von Eugen Simon. Julius Springer, Berlin.
Heft 5. Schleifen von Berthold
Buxbaum.
Das Heft behandelt nach einer kurzen Einleitung die Schleif- und Polierwerkzeuge,
deren Stoffe, Form, Bindung, allgemeine Schleifregeln, über Schruppen und
Schlichten, Wahl der Härte und Körnung je nach Werkstoff und Gestalt der zu
schleifenden Gegenstände, Umlaufgeschwindigkeit, Vorschub, Veranschlagungswerte, Genauigkeiten,
Trocken- und Naßschleifen, Behandlung, Befestigen und Abrichten der Schleifscheiben,
Schutzmaßnahmen, Herrichten und Einrichten der Werkstücke, Außenrund-, Innenrund-
und Flächenschliff, Formschleifen, Rattermarken und ihre Verhütung, Formschliff,
Scharfschliff von Werkzeugen, Feinschliff mit losem Schleifmittel. Das Büchlein
bringt eine außergewöhnliche große Menge von Anregungen und Winken auf engem Raum
und dürfte dem Werkstattpraktiker sehr wertvoll sein.
Heft 6. Teilkopfarbeiten von Willi
Pockrandt.
Nach einer kurzen Besprechung je eines Teilkopfes der Firmen Wandererwerke, Reinecker
und Loewe & Co., werden besprochen: Teilen mit der Teilscheibe nach dem
gewöhnlichen Verfahren, nach der Verbundteilung und der Differentialteilung. Ferner
die Herstellung ungleicher Teilung, Spiralarbeiten, Fräsen von Stirn-, Schrauben-,
Schnecken- und Kegelrädern. Die Bestechungen sind an einer großen Anzahl von
Zahlenbeispielen durchgeführt. Vielleicht wäre es zweckmäßig, bei einigen Beispielen
das Aufstecken der errechneten Wechselräder durch eine einfache Skizze zu erläutern.
Dem Anfänger, für den das Heft doch auch bestimmt ist, würde sich dann leichter
zurechtfinden, als durch das Wort allein. Zahlentafeln über den bei den
verschiedenen Spiralarbeiten einzustellenden Tischwinkel und trigonometrische
Tabellen bilden den Schluß des Heftes, dem weite Verbreitung zu wünschen ist.
Heft 7 und 8. Härten und Vergüten von Eugen Simon.
Die beiden Hefte sind mit großem Geschick abgefaßt und bringen auf engem Raum alles
das, was der Härtepraktiker wissen und beherrschen sollte. Leider findet man selbst
in technisch gebildeten Kreisen eine erschreckende Unkenntnis der theoretischen
Grundlagen der Härtetechnik; und doch wäre diese so dringend notwendig bei dem sich
dauernd überstürzenden Problem der Praxis. Den reichen Inhalt im Einzelnen
aufzuführen, würde zu weit führen. Es sei bemerkt, daß das erste Heftchen die
theoretische Seite der Härterei, das zweite die praktische Seite betont. Was mir
besonders gut am zweiten Heft gefallen hat, sind die vielen praktischen Beispiele
für Härterei-Werkzeuge, -Einrichtungen und -Vorgänge an fehlerhaften und richtigen
Beispielen in Gegenüberstellung. Ich halte das Werkchen für einen besonders
glücklichen Wurf.
Heft 9. Rezepte für die
Werkstatt von Hugo Krause.
Das Heft bringt eine Fülle von Rezepten, die vielfach nur in der Ueberlieferung der
Werkstattpraktiker oder deren Notizbüchern zu finden sind. Es werden Rezepte
gebracht aus dem Gebiet der Formerei, der Metalllegierungen, der Reinigung der
Metalloberflächen, der galvanischen Niederschläge, des Metallfärbens, der Lacke und
Anstriche, der Metallüberzüge im flüssigen Bade, Löten und Schweißen, Härten und
Glühen, Rostschutz, Kitte und Klebemittel. Der Praktiker wird gern in dem Heft nach
Anregungen und Vorschriften suchen und wohl selten ohne Beantwortung bleiben.
Ernst Preger.
Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
Victor Fischer, Eine Darstellung des Nernstschen
Wärmetheorems.
Erster Teil. Verlag von Blazek & Bergmann, Frankfurt a. M.
Dr. R. Lotze, Jahreszahlen der Erdgeschichte. Verlag
des Kosmos, Gesellschaft der Naturfreunde, Francksche Verlagshandl.,
Stuttgart.
Hanns Günther, Taten der Technik. In 20 Lieferungen.
Lieferung 4–10. Verlag von Rascher & Cie., A.-G., Leipzig.
Dipl.- Ing. A. Schelest, Probleme der Wirtschaftlichen
Lokomotiven. Verlag von Franz Deuticke, Leipzig und Wien.
Lehrbuch der Elektrotechnik. Herausgegeben von
Esselborn. 2.–7. Auflage. 1. Band: Allgemeine Elektrotechnik. Elektrotechnische
Meßkunde. Elektrische Maschinen und Apparate. Bearbeitet von K. Fischer, K. Hohage,
G. W. Meyer. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Preis Gz. 16, geb. Gz.
19,5.
R. Dub, Der Kranbau. Berechnung und Konstruktion von
Kranen aller Art. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Verlag von A. Ziemßen,
Wittenberg (Bz. Halle). Preis Gz. 10.
Textabbildung Bd. 338