Titel: BÜCHERSCHAU.
Fundstelle: Band 327, Jahrgang 1912, S. 800
Download: XML
BÜCHERSCHAU. Bücherschau Die Entwicklung des Lokomotivparkes bei den preußisch-hessischen Staatsbahnen. Von Gustav Hammer, Regierungsbaumeister, Berlin. Mit 120 Figuren und einer Tafel. Berlin 1912. F. G. Glaser. Preis M 5,–. Wie der Verfasser im Vorworte zutreffend sagt, ist seit dem Jahre 1895 über die Entwicklung des Lokomotivparkes bei den preußisch-hessischen Staatseisenbahnen im Zusammenhange wenig veröffentlicht worden. Durch den hier vorliegenden, erweitert wiedergegebenen Vortrag wird diese Lücke ausgefüllt, indem die Betriebsverhältnisse und die für den Bau und die Beschaffung der preußisch-hessischen Lokomotiven maßgebenden Grundsätze behandelt werden. Der erste Teil bringt zunächst einen einleitenden Bericht über das Bestreben der Fabriken, Musterblätter einzuführen und die Aufstellung solcher; ebenso werden die Punkte aufgezählt, die die schweren Lokomotiven der Neuzeit bedingen. Sodann geht der Verfasser auf die allgemeinen Betriebsverhältnisse ein. Durch zahlreiche, sehr sorgfältige graphische Aufstellungen wird der Text ergänzt. Der Nachweis, daß trotz erhöhter Selbstkosten die Einnahmen für eine Person bzw. 1 t Ladegewicht um 18 v. H. bzw. 5,85 v. H. i. M. gesunken sind, gibt die Gewißheit, daß die Staatsbahnverwaltung an der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Nation regen Anteil hat. Ferner ist die Ermittlung hervorzuheben, daß durch die Verbesserungen an Lokomotiven und insbesondere durch die Einführung von Heißdampflokomotiven eine Minderausgabe von etwa 25 Mill. Mark an Kohlen ermöglicht wurde. Der zweite Teil bringt Allgemeines über die Versuche mit Lokomotiven. Die praktischen und wissenschaftlichen Untersuchungen werden erörtert und die dafür notwendigen Einrichtungen an der Maschine und im Versuchswagen beschrieben. Nach einigen Mitteilungen über die Einteilung und Bezeichnung der Lokomotiven, behandelt der Verfasser die Entwicklung des Lokomotivparkes, indem er gruppenweise vorgeht und Versuchsergebnisse anführt. Die stetig wachsenden Anforderungen an die Lokomotiven, die eingehenden Versuche mit den verschiedenen Bauarten bis zu dem endgültigen Entschluß, den Heißdampfmaschinen den entschiedenen Vorzug zu geben, ist sehr treffend geschildert. Da eine Reihe erwähnter Lokomotivtypen heute nur mehr eine historische Bedeutung haben, hätte der Verfasser es nicht versäumen sollen, die 2–C–2-Tender-Heißdampf-Schnellzuglokomotive und die 2–B–2-Dreizylinder-Verbund-Naßdampflokomotive, beide von Henschel & Sohn, Cassel, erbaut, einzuflechten. Letztere Maschine hat bekanntlich an den Versuchsfahrten Marienfelde–Zossen teilgenommen und dabei eine Höchstgeschwindigkeit von 136 km Std. erreicht. Wenn die 2–C–2-Tenderlokomotive, die der Eisenbahndirektion Erfurt zugeteilt war, infolge ihres hohen Achsdruckes von etwa 20 t auch nur kurze Zeit fuhr, so ist sie dennoch hervorzuheben, da sie die erste Vierzylinder-Verbundlokomotive mit Schmidtschem Rauchröhrenüberhitzer für die preußischen Bahnen war. In den Tabellen über die Versuchsfahrten mit den S10-, S9-, S6- und P8-Lokomotiven sind leider die Ergebnisse mit der neuesten Bauart der Vierling-Heißdampf-Schnellzugmaschine nicht vermerkt und der Dampfverbrauch nicht graphisch eingetragen, obschon die Versuche bereits im Mai v. J. stattfanden. Wie aus den Berichten über die in Turin ausgestellte Maschine zu ersehen war, stellte sich der Dampfverbrauch gegenüber der ersten Ausführung um etwa 0,5 + 0,25 kg/PSe geringer. Nicht ohne weiteres anzuerkennen ist die Ansicht des Verfassers, die 2–B–1-Lokomotive, Gruppe S9, durch Einbau eines Ueberhitzers wirtschaftlich günstiger zu stellen, selbst wenn der verringerte Brennstoffverbrauch die Kosten für den Einbau des Ueberhitzers deckten, da die S6-Lokomotive so wirtschaftlich arbeitet und ihr Kessel so leistungsfähig ist, daß auf eine Vergrößerung der Heizfläche und damit auf die Laufachse verzichtet werden kann. Es würde bei der S9 noch mehr als bisher schon tote Last mitgeschleppt werden. In dem Kapitel über Steuerungen finden wir Angaben über verschiedene Versuche mit Kolbenschiebern, sowohl mit federnden wie mit festen Ringen, ferner mit Lentz-Ventilsteuerung und Ventilsteuerung in Verbindung mit Gleichstromzylindern, Bauart Stumpf. Die Ergebnisse von Versuchsfahrten mit 0–D–0-Heißdampf-Güterzuglokomotiven, Bauart Stumpf, mit Lentz-Ventilsteuerung und Kolbenschiebern mit schmalen Federringen auf der Strecke Grunewald–Nedlitz sind tabellarisch zusammengestellt. Die günstigsten Resultate ergaben demnach die Kolbenschiebermaschinen. Wie aus den Berichten über die Turiner Weltausstellung bekannt ist, wurde auch eine S6-Lokomotive mit Stumpf-Zylindern ausgerüstet. Der Verfasser geht auch hierauf kurz ein, bemängelt aber die Versuchsergebnisse, da die Gleichstromzylinder gegenüber den gewöhnlichen einen kleineren Durchmesser hatten. Es scheint dies ein Mißverständnis zu sein, da, soweit aus den Berichten hervorgeht, bei beiden der Durchmesser 550 mm betrug. Eine eingehende Beschreibung mit Tafel ist über den Stroomann-Wasserrohrkessel gebracht. Die Versuchszeit ist noch zu kurz, um ein Urteil fällen zu können. Es ist aber anzunehmen, daß der Kessel trotz der günstigen Verbrauchszahlen für unsere Staatsbahn-Lokomotiven weniger in Frage kommt, da mit Rücksicht auf den Kesseldurchmesser die Rostfläche wohl kaum vergrößert werden kann. Bei der 0–D–0-Versuchslokomotive beträgt schon der erste Durchmesser des hinteren Schusses 1800 mm, der der Rauchkammer sogar 2127 mm gegenüber 1870 mm bei der Vierling-Lokomotive Gruppe S10. Derartige große Durchmesser in der Rauchkammer sind unter allen Umständen zu vermeiden, da sie dem Führer die Aussicht auf die Strecke erschweren und vor allem bei Linkskurven zum Herauslehnen oder Standwechsel zwingen. Weiterhin sind die Verbesserungen und Neuerungen an Lokomotiv-Einzelteilen und im Führerstande und daran anschließend die Einführung und Verbreitung der Verbund- und Heißdampflokomotiven besprochen. In anschaulicher Weise gibt der Verfasser Auskunft über die Nachteile des Pielock-Ueberhitzers und die unbedingte Ueberlegenheit des Schmidtschen Rauchröhrenüberhitzers. Soweit ich unterrichtet bin, liefen am 31. III. 1911 nur noch 14 Lokomotiven mit Pielock-Ueberhitzer auf den preußischen Staatsbahnen. Zurzeit besitzt die Eisenbahndirektion Hannover keine mehr. Im Schlußworte erbringt der Verfasser den Nachweis, daß der Kohlenverbrauch auf 1000000 t/km und für 1000 M Verkehrseinnahmen, sowie die Unterhaltungskosten für eine Lokomotive in den letzten Jahren stetig abgenommen haben. Gleichzeitig ist die Betriebsziffer heruntergegangen. Er führt überzeugend dieses günstige Verhältnis der Ausgaben zu den Einnahmen auf das Bestreben, schwere Lokomotiven zu beschaffen und auf die verbesserte Dampfausnutzung zurück. Die Züge können verstärkt werden, die Vorspannlokomotiven sind immer mehr entbehrlich, und das Einlegen neuer Züge nicht in dem Maße der Verkehrssteigerung erforderlich. Die Lektüre dieses sehr sorgfältig durchgesehenen und reich illustrierten Werkes kann auf das Wärmste empfohlen werden. J. Schwickart. Die binären Metallegierungen. Von K. Bornemann. Teil II. S. 57 bis 111 und I bis VI. Mit 3 Figuren und 13 Tafeln. Halle a. S. Wilhelm Knapp. Preis M 9,60. Ueber den allgemeinen Charakter des vorliegenden Werkes ist bereits bei der Besprechung des ersten Teiles das nötige gesagt worden. Der vorliegende Teil behandelt die Legierungen des Magnesiums, Zinks, Cadmiums, Quecksilbers, Aluminiums, Zinns, Bleis und einiger weniger wichtiger Metalle. Ein Nachtrag berücksichtigt die neueste Literatur. Die Tafeln enthalten fast 150 Erstarrungskurven. Jeder moderne Metallurge weiß den großen Wert dieser Daten für die Praxis zu schätzen und wird für die vorliegende übersichtliche und mit guter Kritik durchgeführte Zusammenstellung dankbar sein. K. Arndt. BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER. Mechanische Technologie. Von Dipl.-Ing. Schimpke Lehrer an den Technischen Staatslehranstalten Chemnitz. Mit 131 Figuren. Leipzig 1912. S. Hirzel. Preis geb. M 7,50. Sammlung Göschen. Die Geschwindigkeitsregler der Kraftmaschinen. Von Dr.-Ing. H. Kröne r, Direktor der Stadt. Polyt. Lehranstalt in Friedberg i. M. Mit 33 Figuren Berlin und Leipzig 1912. G. J. Göschen. Heizungs-, Lüftungs- und Dampfkraftanlagen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Von Arthur K. Ohmes, i. Fa. Nygren, Tenney & Ohmes, Konsult.-Ingenieure. Mit 119 Figuren und 8 Tafeln. München und Berlin 1912. R. Oldenbourg. Preis geb. M 6,–. Deutscher Kalender für Elektrotechniker. Begründet von F. Uppenborn. In neuer Bearbeitung herausgegeben von G. Dettmar, Generalsekretär des Verbandes Deutscher Elektrotechniker, Berlin. In zwei Teilen. 30. Jahrgang 1913. Mit 389 Figuren und einer Tafel. München und Berlin 1913. R. Oldenbourg. Preis geb. M 5–. Taschenbuch des gewerblichen Rechtsschutzes. Sammlung der den Geschäftskreis des Kaiserlichen Patentamtes und den gewerblichen Rechtsschutz berührenden Gesetze und ergänzenden Anordnungen nebst Liste der Patentanwälte. Amtliche Ausgabe. November 1912. Carl Heymann, Berlin. Preis geb. M 1,–. WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU. Der erste Dieselmotor in Deutsch-Ostafrika. Die Einführung des ersten stationären Dieselmotors in Deutsch-Ostafrika wurde kürzlich u.a. bei der Sitzung der Technischen Kommission des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees, wirtschaftlicher Ausschuß der Deutschen Kolonialgesellschaft, beschlossen. Nach dem Referat des Herrn Professor Dr. Fischer von der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin hat die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg auf Veranlassung der Technischen Kommission Versuche mit Pflanzenölen, Rizinus-, Sesam-, Baumwollsaat-, Palm-, Erdnuß-Oel, auf ihre Brauchbarkeit als Treibkraft angestellt, Sämtliche Oele ergaben, teilweise nach vorheriger Erwärmung zur Beseitigung der Dickflüssigkeit, volle Leistung des Motors. Es gilt nun, diese Vorversuche drüben an Ort und Stelle in der Kolonie nachzuprüfen und insbesondere auch festzustellen, ob auch die Rückstände von Pflanzenölen und ganz geringwertige Oele, die für den Export nicht in Frage kommen, als Treibkraft im Dieselmotor ausreichen. In anerkennenswerter Weise hat die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg einen 25 PS-Dieselmotor für zwei Jahre zur Verfügung gestellt, ein Werkmeister der Kaiserlichen Werft in Daressalam ist in Nürnberg in der Montage und Behandlung ausgebildet worden und wird demnächst die Aufstellung und die Versuche im Betrieb des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees in Daressalam vornehmen. Zugleich soll ein Lehrkursus eingerichtet werden, um insbesondere intelligente Eingeborene in der Handhabung von Motoren und Maschinen zu unterweisen. Diese Einrichtung soll nach und nach einen Stamm von farbigen Maschinisten schaffen, der den technischen Betrieben der Kolonie dringend nottut. Ein Motor mit an Ort und Stelle gewonnenen Pflanzenölen als Treibkraft wäre von Bedeutung für die landwirtschaftliche und technische Entwicklung unserer Kolonien. Zur Einführung des Motorpfluges in den Kolonien. Die Technische Kommission des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees, wirtschaftlicher Ausschuß der Deutschen Kolonialgesellschaft, hat bei ihren letzten Verhandlungen beschlossen, die ersten Versuche mit dem Pöhlschen Motorpflug in Deutsch-Ostafrika ausführen zu lassen. Zu diesem Zwecke sind bis zu 7000 M zur Verfügung gestellt, Die Frage der mechanischen Bodenbearbeitung in den Kolonien spielt, wie Herr Professor Dr. Fischer von der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin in seinem Referat ausführte, eine große Rolle, wegen der Arbeiterfrage eine größere Rolle vielleicht als bei uns. Nachdem nun eine Anzahl ostafrikanischer Landwirte den Pöhlschen Motorpflug hier in Deutschland ausprobiert hat und ihn für die Bodenbearbeitung in der Kolonie als geeignet bezeichnet, hat die Technische Kommission auf Antrag der Landwirte beschlossen, die Nachprüfung des Motorpfluges auf Planzungen im Lindibezirk vornehmen zu lassen. Eine objektive Berichterstattung über die Versuche, beglaubigt durch das Kaiserliche Gouvernement und durch die Vertretung des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees in Daressalam, wird zur Aufklärung der schwebenden Fragen und dadurch zur Einführung des Motorfluges in die koloniale Landwirtschaft beitragen. Textabbildung Bd. 327 Verkehrswesen der Philippinen 1911. Die Verkehrsmittel auf den Philippinen sind im Jahre 1911 weiter ausgestaltet worden. Besondere Sorgfalt wurde der Verbesserung der Straßen in den Provinzen zugewendet. Am 30. Juni 1911 gab es auf den gesamten Inseln 1587 (1910: 1230) km erstklassige, 1069 (1031) km zweitklassige und 2956 (3337) Kilometer drittklassige Verkehrsstraßen. Das Eisenbahnnetz auf Luzon erfuhr 1911 eine Erweiterung um reichlich 90 km, so daß am Ende des Jahres auf dieser Insel im ganzen 685 km im Betriebe waren. Da die Konzession der Manila Railroad Company sich insgesamt auf 1355 km erstreckt, ist erst etwa die Hälfte des geplanten Bahnnetzes vollendet. Der Eisenbahnbetrieb der Philippine Railway Company auf den Inseln Panay und Cebu ist im Jahre 1911 unverändert geblieben. Die Telegraphenverbindungen auf den Philippinen wurden 1911 weiter vermehrt. Die Kabelanlagen erfuhren eine Zunahme um 200 km, die Landtelegraphenlinien eine Erweiterung um mehr als 400 km. Eine zu öffentlichen Verkehrszwecken bestimmte Telefunkenstation wurde in Davao, Insel Mindanao, errichtet. Ferner wurden mehrere zwischen den einzelnen Inseln verkehrende Regierungsdampfer mit Telefunkenapparaten ausgerüstet, Das Kabel Manila–Guam wurde am 12. Juli 1911 durch einen Taifun zerrissen, so daß die Verbindung bis zum 3. August 1911 unterbrochen war. Die Postanstalten wurden im Betriebsjahr 1911 um 22, die Telegraphenbureaus um 27 vermehrt. Mit der Postverwaltung in Hongkong wurden Verträge über den Austausch von Postanweisungen und Postpaketen geschlossen. Die Postsparbank arbeitete zufriedenstellend. Die Zahl der Sparer steigerte sich bis zum 30. Juni 1911 gegen das Vorjahr um 15702 Personen mit 63613 phil. Pesos (zu 2,1 M) Einlagen. (Bericht des Kaiserl. Konsuls in Manila.) Genehmigung neuer Eisenbahnen in Mexiko. Die mexikanische Regierung hat zum Baue und Betriebe folgender Eisenbahnen die Genehmigung erteilt: Im Staate Coahuila, zwischen Cuatro Cienegas und Sierra Mojada, mit einer Länge von 176 km, in fünf Jahren fertigzustellen; in den Staaten Querataro und Guanajuato, zwischen den Städten Queretaro und La Griega, mit 44 km Länge, bis 22. Dezember 1916 fertigzustellen; im Staate Tabasco, zwischen einem Punkte auf dem linken Ufer des Flusses Grijalba gegenüber dem Orte Frontera, über Chiltepec, Paraiso, Comaicalco, Cardenas, Huimanguillo nach einem Platze nahe der Mündung des Flusses Umacoite in Mexcalapa; von Monclova im Staate Coahulia nach Chihuahua, der Hauptstadt des gleichnamigen Staates, durch den reichen Bergbaubezirk von San Blas, am Rande der Jaco-Lagune herum und durch Berg- und Ackerbaudistrikte im östlichen Teile des Staates Chihuahua. (Nach Bulletin of the Pan American Union.) Textabbildung Bd. 327 Bedarf des Auslandes. Eelektrotechnische Industrie. Chile. Anlegung der elektrischen Zentrale für die Hafenbauten in Valparaiso. Hafenbaukommission (Comision de Puertos), Calle Santo Domingo in Santiago. Eröffnung der Angebote in Santiago am 10. September 1913. Näheres bei den Chilenischen Gesandtschaften und Konsulaten in London, Paris, Berlin, Brüssel, Amsterdam, Wien, Rom, Madrid, New York, Washington und Buenos Aires. Eisenbahnmaterial. Belgien. Lieferung von Ersatzteilen für Lokomotiven und Tender für die Staatsbahnen. 89 Lose. Demnächst, Salle de la Madeleine in Brüssel.Lastenhefte können vom Bureau des adjudications in Brüssel, rue des Augustins 15, bezogen werden. Rußland. Lieferung von 6000 Weichen, 6000 Kreuzungen und 28 Signalapparaten. Demnächst, Direktion der Staatsbahnen in St. Petersburg. (Moniteur des Intérêts Matériels.) Bulgarien. Bau von Eisenbahnen und Ankauf rollenden Materials 755000 £; Bau von Häfen, 190000 £. Demnächst, Regierung in Sofia. (Moniteur des Intérêts Matériels.) Honduras. Genehmigung einer neuen Eisenbahn. Die Regierung von Honduras hat die Genehmigung erteilt zum Bau einer normalspurigen Bahn mit Dampf- oder Elektrizitätsbetrieb von Trujillo nach Juticalpa im Departement Olancho, mit einer Verlängerung bis Tapucigalpa. Zweiglinien können auf jeder Seite der Hauptbahn angelegt werden, und der Unternehmer baut auch einen Kai im Hafen Trujillo. (Nach Bulletin of the Pan American Union.) Verschiedenes. Japan. Hafenerweiterungsarbeiten in Deshima. 1387750 Dollar. Demnächst, Stadtverwaltung in Deshima. (Moniteur des Intérêts Matériels.) Mexiko, Hafenverbesserungsarbeiten in Manzanillo. 14000000 Pesos. Demnächst, Regierung in Mexiko. (Moniteur des Intérêts Matériels.) Puntarenas (Costa Rica). Anlage einer Wasserleitung. Bei den im Auftrag der Regierung von Costa Rica angestellten Ermittelungen hinsichtlich der Wasserversorgung der Stadt Puntarenas hat man in den San Miguelbergen, nördlich der Pflanzung Barranca trinkbares Wasser gefunden, das zur Versorgung eines Ortes von 150000 Einwohnern ausreicht. Dadurch ist der genannten Stadt die Möglichkeit gegeben, Wasserwerke und Wasserleitungen einzurichten. Die Vorarbeiten wurden in Angriff genommen. (Nach Bulletin of the Pan American Union.) San Salvador. Oeffentliche Bauten. Die Regierung in San Salvador vergibt demnächst den Bau eines Justizpalastes, eines Postzentralamts, einer Industrieschule, einer Korrektionsanstalt für Kinder und mehrerer Schulgebäude. (Moniteur des Intérêts Matériels.) Haiti. Neue öffentliche Arbeiten. Folgende neuen öffentlichen Arbeiten sind in letzter Zeit durch die Regierung Haitis genehmigt worden: Bau eines Kaies in verstärktem Beton in Cayes mit Ausbau bis zur Wassertiefe von 30 Fuß zur Ermöglichung des Dockens der größten in den Gewässern Haitis verkehrenden Schiffe (bewilligte Kosten 300000 Dollar). Bau öffentlicher Schulen (Bewilligung bis auf weiteres jährlich 50000 Dollar). Textabbildung Bd. 327 Ausbau und Ausbesserung der Wasserwerke in Port au Prince (Bewilligung 400000 Dollar). Ferner wurde die Bewilligung von 25000 Dollar zur Bezahlung zweier Ingenieure beantragt, welche die Ablagerungen von Guano und Phosphat sowie von Eisenerzen und Zinnober in Haiti erforschen sollen. Guano und Phosphat finden sich im Süden und Nordwesten des Landes, Magneteisenstein mit gutem Eisengehalt in nördlichen Bezirken. Auch Eisenpyrite und Zinnober wurden in diesen Gebieten etdeckt. (Nach Bulletin of the Pan American Union.) Haiti. Wettbewerb für Entwürfe eines National-Palastes in Port au Prince. I. Preis 500, II. Preis 250, III. Preis 200 amer. Dollar. Bewerbungen sind bis zum 3. Februar dem haitischen Staatssekretär der öffentlichen Arbeiten in Port au Prince einzureichen. Näheres ergibt der „Moniteur“ vom 30. Oktober 1912. Für die Baukosten, die 100000 bis 150000 amer. Dollar betragen sollen, sind die Mittel noch nicht ausgeworfen worden. Ein Exemplar des „Moniteur“ (in französischer Sprache) kann inländischen Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind unter Beifügung eines mit Aufschrift und Freimarke versehenen Briefumschlags an das Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin W. 8, Wilhelmstraße 74 III, zu richten. Argentinien, Brückenbauten. Die Generaldirektion der Bauten und Wege in Buenos Aires ist ermächtigt worden, den Bau einer Brücke über den Fluß Vaqueros, auf dem Wege von Salta nach Caldera, ausführen zu lassen. Kostenanschlag 192000 Papierpesos (zu 1,80 M). (The Board of Trade Journal.) Niederlande. Lieferung von 1. Tannen- und Fichtenholz, 2. Petroleum, 3. Rungen, Nägeln usw., 4. Steinen, Kalk, Zement, Dachziegeln, Fußböden, Estrich usw., 5. Farbwarenund Glas (Laternenscheiben), 6. Eisen, 9. Dezember 1912, nachm. 7 Uhr, Ratskommission für Beleuchtung und für den Straßenbahnbetrieb der Stadt Groningen. Die Bestecke und Bedingungen sind für 0,10 fl im Geschäftszimmer der Gasanstalt erhältlich. Niederlande. Lieferung verschiedener Waren für die städtischen Anstalten in Zutphen. 16, Dezember 1912, Stadtverwaltung. Es sind zu liefern: Kalk, Röhren, Eisenwaren, Kupferdraht, Gas- und Wasserleitungsartikel, Fensterscheiben, Bürsten, Tücher, Bindfaden, Tapezier- und Dekorationsartikel, Drogen, verschiedene Materialien, Geräte, Badetücher, Badehosen, Seife usw. Die Bestecke sind für 0,10 fl im Geschäftszimmer der Stadtverwaltung (Gemeente werken) erhältlich. Oesterreich-Ungarn. Anlage von Wasserleitungen und Kanalisation. Die Gemeinde Kladno beabsichtigt, mit einem Kostenaufwand von 79888 K die städtische Wasserleitung zu vergrößern. Demnächst erfolgt eine Offertausschreibung. Den Gemeinden Mavcice bei Krainburg und Waitsch bei Laibach wurde vom krainischen Landesausschusse für das Jahr 1913 bzw. 1914 die Ausführung von Wasserleitungsanlagen zugesichert. Die Stadtgemeinde Niemes hat die wasserrechtliche Behandlung ihres Quellenleitungsprojektes nachgesucht. Die Kosten der 16 km langen Wasserleitung werden rund 465000 Kronen betragen. Nach Beendigung der Wasserleitung soll der Bau eines allgemeinen Kanalisationsnetzes in Angriff genommen werden. Die Vorarbeiten hierfür sind bereits aufgenommen worden. –––––––––– ☞ Das beigefügte Nachrichtenblatt No. 17 der Siemens & Halske A.-G. empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser bestens. Textabbildung Bd. 327