Titel: | BÜCHERSCHAU. |
Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, S. 800 |
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BÜCHERSCHAU.
Bücherschau
Die Entwicklung des
Lokomotivparkes bei den preußisch-hessischen Staatsbahnen. Von Gustav Hammer, Regierungsbaumeister, Berlin. Mit 120
Figuren und einer Tafel. Berlin 1912. F. G. Glaser. Preis M 5,–.
Wie der Verfasser im Vorworte zutreffend sagt, ist seit dem Jahre 1895 über die
Entwicklung des Lokomotivparkes bei den preußisch-hessischen Staatseisenbahnen im
Zusammenhange wenig veröffentlicht worden. Durch den hier vorliegenden, erweitert
wiedergegebenen Vortrag wird diese Lücke ausgefüllt, indem die Betriebsverhältnisse
und die für den Bau und die Beschaffung der preußisch-hessischen Lokomotiven
maßgebenden Grundsätze behandelt werden.
Der erste Teil bringt zunächst einen einleitenden Bericht über das Bestreben der
Fabriken, Musterblätter einzuführen und die Aufstellung solcher; ebenso werden die
Punkte aufgezählt, die die schweren Lokomotiven der Neuzeit bedingen. Sodann geht
der Verfasser auf die allgemeinen Betriebsverhältnisse ein. Durch zahlreiche, sehr
sorgfältige graphische Aufstellungen wird der Text ergänzt. Der Nachweis, daß trotz
erhöhter Selbstkosten die Einnahmen für eine Person bzw. 1 t Ladegewicht um 18
v. H. bzw. 5,85 v. H. i. M. gesunken sind, gibt die Gewißheit, daß die
Staatsbahnverwaltung an der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Nation regen Anteil
hat. Ferner ist die Ermittlung hervorzuheben, daß durch die Verbesserungen an
Lokomotiven und insbesondere durch die Einführung von Heißdampflokomotiven eine
Minderausgabe von etwa 25 Mill. Mark an Kohlen ermöglicht wurde.
Der zweite Teil bringt Allgemeines über die Versuche mit Lokomotiven. Die praktischen
und wissenschaftlichen Untersuchungen werden erörtert und die dafür notwendigen
Einrichtungen an der Maschine und im Versuchswagen beschrieben.
Nach einigen Mitteilungen über die Einteilung und Bezeichnung der Lokomotiven,
behandelt der Verfasser die Entwicklung des Lokomotivparkes, indem er gruppenweise
vorgeht und Versuchsergebnisse anführt. Die stetig wachsenden Anforderungen an die
Lokomotiven, die eingehenden Versuche mit den verschiedenen Bauarten bis zu dem
endgültigen Entschluß, den Heißdampfmaschinen den entschiedenen Vorzug zu geben, ist
sehr treffend
geschildert. Da eine Reihe erwähnter Lokomotivtypen heute nur mehr eine historische
Bedeutung haben, hätte der Verfasser es nicht versäumen sollen, die
2–C–2-Tender-Heißdampf-Schnellzuglokomotive und die
2–B–2-Dreizylinder-Verbund-Naßdampflokomotive, beide von Henschel & Sohn,
Cassel, erbaut, einzuflechten. Letztere Maschine hat bekanntlich an den
Versuchsfahrten Marienfelde–Zossen teilgenommen und dabei eine Höchstgeschwindigkeit
von 136 km Std. erreicht. Wenn die 2–C–2-Tenderlokomotive, die der
Eisenbahndirektion Erfurt zugeteilt war, infolge ihres hohen Achsdruckes von etwa 20
t auch nur kurze Zeit fuhr, so ist sie dennoch hervorzuheben, da sie die erste
Vierzylinder-Verbundlokomotive mit Schmidtschem Rauchröhrenüberhitzer für die
preußischen Bahnen war. In den Tabellen über die Versuchsfahrten mit den S10-, S9-, S6- und P8-Lokomotiven sind leider die Ergebnisse mit der neuesten Bauart der
Vierling-Heißdampf-Schnellzugmaschine nicht vermerkt und der Dampfverbrauch nicht
graphisch eingetragen, obschon die Versuche bereits im Mai v. J. stattfanden. Wie
aus den Berichten über die in Turin ausgestellte Maschine zu ersehen war, stellte
sich der Dampfverbrauch gegenüber der ersten Ausführung um etwa 0,5 + 0,25 kg/PSe geringer. Nicht ohne weiteres anzuerkennen ist die
Ansicht des Verfassers, die 2–B–1-Lokomotive, Gruppe S9, durch Einbau eines Ueberhitzers wirtschaftlich günstiger zu stellen,
selbst wenn der verringerte Brennstoffverbrauch die Kosten für den Einbau des
Ueberhitzers deckten, da die S6-Lokomotive so
wirtschaftlich arbeitet und ihr Kessel so leistungsfähig ist, daß auf eine
Vergrößerung der Heizfläche und damit auf die Laufachse verzichtet werden kann. Es
würde bei der S9 noch mehr als bisher schon tote
Last mitgeschleppt werden.
In dem Kapitel über Steuerungen finden wir Angaben über verschiedene Versuche mit
Kolbenschiebern, sowohl mit federnden wie mit festen Ringen, ferner mit
Lentz-Ventilsteuerung und Ventilsteuerung in Verbindung mit Gleichstromzylindern,
Bauart Stumpf. Die Ergebnisse von Versuchsfahrten mit
0–D–0-Heißdampf-Güterzuglokomotiven, Bauart Stumpf, mit Lentz-Ventilsteuerung und
Kolbenschiebern mit schmalen Federringen auf der Strecke Grunewald–Nedlitz sind
tabellarisch zusammengestellt. Die günstigsten Resultate ergaben demnach die
Kolbenschiebermaschinen.
Wie aus den Berichten über die Turiner Weltausstellung bekannt ist, wurde auch eine
S6-Lokomotive mit Stumpf-Zylindern ausgerüstet. Der Verfasser geht auch hierauf kurz ein,
bemängelt aber die Versuchsergebnisse, da die Gleichstromzylinder gegenüber den
gewöhnlichen einen kleineren Durchmesser hatten. Es scheint dies ein Mißverständnis
zu sein, da, soweit aus den Berichten hervorgeht, bei beiden der Durchmesser 550 mm
betrug.
Eine eingehende Beschreibung mit Tafel ist über den Stroomann-Wasserrohrkessel gebracht. Die Versuchszeit ist noch zu kurz, um
ein Urteil fällen zu können. Es ist aber anzunehmen, daß der Kessel trotz der
günstigen Verbrauchszahlen für unsere Staatsbahn-Lokomotiven weniger in Frage kommt,
da mit Rücksicht auf den Kesseldurchmesser die Rostfläche wohl kaum vergrößert
werden kann. Bei der 0–D–0-Versuchslokomotive beträgt schon der erste Durchmesser
des hinteren Schusses 1800 mm, der der Rauchkammer sogar 2127 mm gegenüber 1870 mm
bei der Vierling-Lokomotive Gruppe S10. Derartige
große Durchmesser in der Rauchkammer sind unter allen Umständen zu vermeiden, da sie
dem Führer die Aussicht auf die Strecke erschweren und vor allem bei Linkskurven zum
Herauslehnen oder Standwechsel zwingen.
Weiterhin sind die Verbesserungen und Neuerungen an Lokomotiv-Einzelteilen und im
Führerstande und daran anschließend die Einführung und Verbreitung der Verbund- und
Heißdampflokomotiven besprochen. In anschaulicher Weise gibt der Verfasser Auskunft
über die Nachteile des Pielock-Ueberhitzers und die
unbedingte Ueberlegenheit des Schmidtschen
Rauchröhrenüberhitzers. Soweit ich unterrichtet bin, liefen am 31. III. 1911 nur
noch 14 Lokomotiven mit Pielock-Ueberhitzer auf den
preußischen Staatsbahnen. Zurzeit besitzt die Eisenbahndirektion Hannover keine
mehr.
Im Schlußworte erbringt der Verfasser den Nachweis, daß der Kohlenverbrauch auf
1000000 t/km und für 1000 M Verkehrseinnahmen, sowie die Unterhaltungskosten für
eine Lokomotive in den letzten Jahren stetig abgenommen haben. Gleichzeitig ist die
Betriebsziffer heruntergegangen. Er führt überzeugend dieses günstige Verhältnis der
Ausgaben zu den Einnahmen auf das Bestreben, schwere Lokomotiven zu beschaffen und
auf die verbesserte Dampfausnutzung zurück. Die Züge können verstärkt werden, die
Vorspannlokomotiven sind immer mehr entbehrlich, und das Einlegen neuer Züge nicht
in dem Maße der Verkehrssteigerung erforderlich.
Die Lektüre dieses sehr sorgfältig durchgesehenen und reich illustrierten Werkes kann
auf das Wärmste empfohlen werden.
J. Schwickart.
Die binären Metallegierungen. Von
K. Bornemann. Teil II. S. 57 bis 111 und I bis VI. Mit 3
Figuren und 13 Tafeln. Halle a. S. Wilhelm Knapp. Preis M 9,60.
Ueber den allgemeinen Charakter des vorliegenden Werkes ist bereits bei der
Besprechung des ersten Teiles das nötige gesagt worden. Der vorliegende Teil
behandelt die Legierungen des Magnesiums, Zinks, Cadmiums, Quecksilbers, Aluminiums,
Zinns, Bleis und einiger weniger wichtiger Metalle. Ein Nachtrag berücksichtigt die
neueste Literatur. Die Tafeln enthalten fast 150 Erstarrungskurven.
Jeder moderne Metallurge weiß den großen Wert dieser Daten für die Praxis zu schätzen
und wird für die vorliegende übersichtliche und mit guter Kritik durchgeführte
Zusammenstellung dankbar sein.
K. Arndt.
BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
Mechanische Technologie. Von Dipl.-Ing. Schimpke Lehrer an den Technischen Staatslehranstalten
Chemnitz. Mit 131 Figuren. Leipzig 1912. S. Hirzel. Preis geb. M 7,50.
Sammlung Göschen. Die
Geschwindigkeitsregler der Kraftmaschinen. Von Dr.-Ing. H. Kröne r, Direktor der Stadt. Polyt. Lehranstalt in
Friedberg i. M. Mit 33 Figuren Berlin und Leipzig 1912. G. J. Göschen.
Heizungs-, Lüftungs- und Dampfkraftanlagen in den
Vereinigten Staaten von Amerika. Von Arthur K.
Ohmes, i. Fa. Nygren, Tenney & Ohmes, Konsult.-Ingenieure. Mit 119 Figuren und 8 Tafeln.
München und Berlin 1912. R. Oldenbourg. Preis geb. M 6,–.
Deutscher Kalender für Elektrotechniker. Begründet
von F. Uppenborn. In neuer Bearbeitung herausgegeben von
G. Dettmar, Generalsekretär des Verbandes Deutscher
Elektrotechniker, Berlin. In zwei Teilen. 30. Jahrgang 1913. Mit 389 Figuren und
einer Tafel. München und Berlin 1913. R. Oldenbourg. Preis geb. M 5–.
Taschenbuch des gewerblichen Rechtsschutzes. Sammlung
der den Geschäftskreis des Kaiserlichen Patentamtes und den gewerblichen
Rechtsschutz berührenden Gesetze und ergänzenden Anordnungen nebst Liste der
Patentanwälte. Amtliche Ausgabe. November 1912. Carl Heymann, Berlin. Preis geb. M
1,–.
WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU.
Der erste Dieselmotor in Deutsch-Ostafrika.
Die Einführung des ersten stationären Dieselmotors in
Deutsch-Ostafrika wurde kürzlich u.a. bei der Sitzung der Technischen Kommission des Kolonial-Wirtschaftlichen
Komitees, wirtschaftlicher Ausschuß der Deutschen Kolonialgesellschaft,
beschlossen.
Nach dem Referat des Herrn Professor Dr. Fischer von
der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin hat die Maschinenfabrik
Augsburg-Nürnberg auf Veranlassung der Technischen Kommission Versuche mit
Pflanzenölen, Rizinus-, Sesam-, Baumwollsaat-, Palm-, Erdnuß-Oel, auf ihre
Brauchbarkeit als Treibkraft angestellt, Sämtliche
Oele ergaben, teilweise nach vorheriger Erwärmung zur Beseitigung der
Dickflüssigkeit, volle Leistung des Motors. Es gilt nun, diese Vorversuche
drüben an Ort und Stelle in der Kolonie nachzuprüfen und insbesondere auch
festzustellen, ob auch die Rückstände von Pflanzenölen und ganz geringwertige
Oele, die für den Export nicht in Frage kommen, als Treibkraft im Dieselmotor
ausreichen.
In anerkennenswerter Weise hat die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg einen 25
PS-Dieselmotor für zwei Jahre zur Verfügung gestellt, ein Werkmeister der
Kaiserlichen Werft in Daressalam ist in Nürnberg in der Montage und Behandlung
ausgebildet worden und wird demnächst die Aufstellung und die Versuche im
Betrieb des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees in Daressalam vornehmen. Zugleich
soll ein Lehrkursus eingerichtet werden, um
insbesondere intelligente Eingeborene in der Handhabung von Motoren und
Maschinen zu unterweisen. Diese Einrichtung soll nach und nach einen Stamm von
farbigen Maschinisten schaffen, der den technischen Betrieben der Kolonie
dringend nottut. Ein Motor mit an Ort und Stelle gewonnenen Pflanzenölen
als Treibkraft wäre von Bedeutung für die landwirtschaftliche und technische
Entwicklung unserer Kolonien.
Zur Einführung des Motorpfluges in den Kolonien.
Die Technische Kommission des Kolonial-Wirtschaftlichen
Komitees, wirtschaftlicher Ausschuß der Deutschen Kolonialgesellschaft,
hat bei ihren letzten Verhandlungen beschlossen, die ersten Versuche mit dem Pöhlschen Motorpflug in Deutsch-Ostafrika
ausführen zu lassen. Zu diesem Zwecke sind bis zu 7000 M zur Verfügung
gestellt,
Die Frage der mechanischen Bodenbearbeitung in den Kolonien spielt, wie Herr
Professor Dr. Fischer von der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin in seinem
Referat ausführte, eine große Rolle, wegen der Arbeiterfrage eine größere Rolle
vielleicht als bei uns. Nachdem nun eine Anzahl ostafrikanischer Landwirte den
Pöhlschen Motorpflug hier in Deutschland ausprobiert hat und ihn für die
Bodenbearbeitung in der Kolonie als geeignet bezeichnet, hat die Technische
Kommission auf Antrag der Landwirte beschlossen, die Nachprüfung des
Motorpfluges auf Planzungen im Lindibezirk vornehmen zu lassen. Eine objektive
Berichterstattung über die Versuche, beglaubigt durch das Kaiserliche
Gouvernement und durch die Vertretung des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees in
Daressalam, wird zur Aufklärung der schwebenden Fragen und dadurch zur Einführung des Motorfluges in die koloniale
Landwirtschaft beitragen.
Textabbildung Bd. 327
Verkehrswesen der Philippinen 1911.
Die Verkehrsmittel auf den Philippinen sind im Jahre
1911 weiter ausgestaltet worden.
Besondere Sorgfalt wurde der Verbesserung der Straßen in den Provinzen
zugewendet. Am 30. Juni 1911 gab es auf den gesamten Inseln 1587 (1910: 1230) km
erstklassige, 1069 (1031) km zweitklassige und 2956 (3337) Kilometer
drittklassige Verkehrsstraßen.
Das Eisenbahnnetz auf Luzon erfuhr 1911 eine
Erweiterung um reichlich 90 km, so daß am Ende des Jahres auf dieser Insel im
ganzen 685 km im Betriebe waren. Da die Konzession der Manila Railroad Company
sich insgesamt auf 1355 km erstreckt, ist erst etwa die Hälfte des geplanten
Bahnnetzes vollendet. Der Eisenbahnbetrieb der Philippine Railway Company auf
den Inseln Panay und Cebu ist im Jahre 1911 unverändert geblieben.
Die Telegraphenverbindungen auf den Philippinen wurden
1911 weiter vermehrt. Die Kabelanlagen erfuhren eine Zunahme um 200 km, die
Landtelegraphenlinien eine Erweiterung um mehr als 400 km. Eine zu öffentlichen
Verkehrszwecken bestimmte Telefunkenstation wurde in Davao, Insel Mindanao,
errichtet. Ferner wurden mehrere zwischen den einzelnen Inseln verkehrende
Regierungsdampfer mit Telefunkenapparaten ausgerüstet, Das Kabel Manila–Guam
wurde am 12. Juli 1911 durch einen Taifun zerrissen, so daß die Verbindung bis
zum 3. August 1911 unterbrochen war.
Die Postanstalten wurden im Betriebsjahr 1911 um 22,
die Telegraphenbureaus um 27 vermehrt. Mit der Postverwaltung in Hongkong wurden
Verträge über den Austausch von Postanweisungen und Postpaketen
geschlossen. Die Postsparbank arbeitete zufriedenstellend. Die Zahl der Sparer
steigerte sich bis zum 30. Juni 1911 gegen das Vorjahr um 15702 Personen mit
63613 phil. Pesos (zu 2,1 M) Einlagen.
(Bericht des Kaiserl. Konsuls in Manila.)
Genehmigung neuer Eisenbahnen in Mexiko.
Die mexikanische Regierung hat zum Baue und Betriebe folgender Eisenbahnen die
Genehmigung erteilt:
Im Staate Coahuila, zwischen Cuatro Cienegas und Sierra Mojada, mit einer Länge
von 176 km, in fünf Jahren fertigzustellen;
in den Staaten Querataro und Guanajuato, zwischen den Städten Queretaro und La
Griega, mit 44 km Länge, bis 22. Dezember 1916 fertigzustellen;
im Staate Tabasco, zwischen einem Punkte auf dem linken Ufer des Flusses Grijalba
gegenüber dem Orte Frontera, über Chiltepec, Paraiso, Comaicalco, Cardenas,
Huimanguillo nach einem Platze nahe der Mündung des Flusses Umacoite in
Mexcalapa;
von Monclova im Staate Coahulia nach Chihuahua, der Hauptstadt des gleichnamigen
Staates, durch den reichen Bergbaubezirk von San Blas, am Rande der Jaco-Lagune
herum und durch Berg- und Ackerbaudistrikte im östlichen Teile des Staates
Chihuahua.
(Nach Bulletin of the Pan American Union.)
Textabbildung Bd. 327
Bedarf des Auslandes.
Eelektrotechnische Industrie.
Chile. Anlegung der elektrischen Zentrale für die
Hafenbauten in Valparaiso. Hafenbaukommission (Comision de Puertos),
Calle Santo Domingo in Santiago. Eröffnung der Angebote in Santiago am 10.
September 1913. Näheres bei den Chilenischen Gesandtschaften und Konsulaten in
London, Paris, Berlin, Brüssel, Amsterdam, Wien, Rom, Madrid, New York,
Washington und Buenos Aires.
Eisenbahnmaterial.
Belgien. Lieferung von Ersatzteilen für Lokomotiven und
Tender für die Staatsbahnen. 89 Lose. Demnächst, Salle de la Madeleine
in Brüssel.Lastenhefte
können vom Bureau des adjudications in Brüssel, rue des Augustins 15,
bezogen werden.
Rußland. Lieferung von 6000 Weichen, 6000 Kreuzungen und 28 Signalapparaten. Demnächst, Direktion der
Staatsbahnen in St. Petersburg. (Moniteur des Intérêts Matériels.)
Bulgarien. Bau von Eisenbahnen und Ankauf rollenden
Materials 755000 £; Bau von Häfen, 190000 £.
Demnächst, Regierung in Sofia. (Moniteur des Intérêts Matériels.)
Honduras. Genehmigung einer neuen Eisenbahn. Die
Regierung von Honduras hat die Genehmigung erteilt zum Bau einer normalspurigen
Bahn mit Dampf- oder Elektrizitätsbetrieb von Trujillo nach Juticalpa im
Departement Olancho, mit einer Verlängerung bis Tapucigalpa. Zweiglinien können auf jeder Seite der Hauptbahn
angelegt werden, und der Unternehmer baut auch einen Kai im Hafen Trujillo.
(Nach Bulletin of the Pan American Union.)
Verschiedenes.
Japan. Hafenerweiterungsarbeiten in Deshima. 1387750
Dollar. Demnächst, Stadtverwaltung in Deshima. (Moniteur des Intérêts
Matériels.)
Mexiko, Hafenverbesserungsarbeiten in Manzanillo.
14000000 Pesos. Demnächst, Regierung in Mexiko. (Moniteur des Intérêts
Matériels.)
Puntarenas (Costa Rica). Anlage einer Wasserleitung.
Bei den im Auftrag der Regierung von Costa Rica angestellten Ermittelungen
hinsichtlich der Wasserversorgung der Stadt Puntarenas hat man in den San
Miguelbergen, nördlich der Pflanzung Barranca trinkbares Wasser gefunden, das
zur Versorgung eines Ortes von 150000 Einwohnern ausreicht. Dadurch ist der
genannten Stadt die Möglichkeit gegeben, Wasserwerke und Wasserleitungen
einzurichten. Die Vorarbeiten wurden in Angriff genommen. (Nach Bulletin of the
Pan American Union.)
San Salvador. Oeffentliche Bauten. Die Regierung in
San Salvador vergibt demnächst den Bau eines Justizpalastes, eines
Postzentralamts, einer Industrieschule, einer Korrektionsanstalt für Kinder und
mehrerer Schulgebäude. (Moniteur des Intérêts Matériels.)
Haiti. Neue öffentliche Arbeiten. Folgende neuen
öffentlichen Arbeiten sind in letzter Zeit durch die Regierung Haitis genehmigt
worden:
Bau eines Kaies in verstärktem Beton in Cayes mit Ausbau bis zur Wassertiefe von
30 Fuß zur Ermöglichung des Dockens der größten in den Gewässern Haitis
verkehrenden Schiffe (bewilligte Kosten 300000 Dollar).
Bau öffentlicher Schulen (Bewilligung bis auf weiteres jährlich 50000
Dollar).
Textabbildung Bd. 327
Ausbau und Ausbesserung der Wasserwerke in Port au Prince (Bewilligung
400000 Dollar).
Ferner wurde die Bewilligung von 25000 Dollar zur Bezahlung zweier Ingenieure
beantragt, welche die Ablagerungen von Guano und Phosphat sowie von Eisenerzen
und Zinnober in Haiti erforschen sollen. Guano und Phosphat finden sich im Süden
und Nordwesten des Landes, Magneteisenstein mit gutem Eisengehalt in nördlichen
Bezirken. Auch Eisenpyrite und Zinnober wurden in diesen Gebieten etdeckt. (Nach
Bulletin of the Pan American Union.)
Haiti. Wettbewerb für Entwürfe eines National-Palastes
in Port au Prince. I. Preis 500, II. Preis 250, III. Preis 200 amer. Dollar.
Bewerbungen sind bis zum 3. Februar dem haitischen Staatssekretär der
öffentlichen Arbeiten in Port au Prince einzureichen. Näheres ergibt der
„Moniteur“ vom 30. Oktober 1912. Für die Baukosten, die 100000 bis
150000 amer. Dollar betragen sollen, sind die Mittel noch nicht ausgeworfen
worden.
Ein Exemplar des „Moniteur“ (in französischer Sprache) kann inländischen
Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind unter
Beifügung eines mit Aufschrift und Freimarke versehenen Briefumschlags an das
Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin
W. 8, Wilhelmstraße 74 III, zu richten.
Argentinien, Brückenbauten. Die Generaldirektion der
Bauten und Wege in Buenos Aires ist ermächtigt worden, den Bau einer Brücke über
den Fluß Vaqueros, auf dem Wege von Salta nach Caldera, ausführen zu lassen.
Kostenanschlag 192000 Papierpesos (zu 1,80 M). (The Board of Trade Journal.)
Niederlande. Lieferung von 1. Tannen- und Fichtenholz, 2.
Petroleum, 3. Rungen, Nägeln usw., 4. Steinen, Kalk, Zement, Dachziegeln,
Fußböden, Estrich usw., 5. Farbwarenund Glas (Laternenscheiben), 6. Eisen, 9.
Dezember 1912, nachm. 7 Uhr, Ratskommission für Beleuchtung und für den
Straßenbahnbetrieb der Stadt Groningen. Die Bestecke und Bedingungen sind für
0,10 fl im Geschäftszimmer der Gasanstalt erhältlich.
Niederlande. Lieferung verschiedener Waren für die
städtischen Anstalten in Zutphen. 16, Dezember 1912, Stadtverwaltung. Es sind zu
liefern: Kalk, Röhren, Eisenwaren, Kupferdraht, Gas- und Wasserleitungsartikel,
Fensterscheiben, Bürsten, Tücher, Bindfaden, Tapezier- und Dekorationsartikel,
Drogen, verschiedene Materialien, Geräte, Badetücher, Badehosen, Seife usw. Die
Bestecke sind für 0,10 fl im Geschäftszimmer der Stadtverwaltung (Gemeente
werken) erhältlich.
Oesterreich-Ungarn. Anlage von Wasserleitungen und
Kanalisation. Die Gemeinde Kladno
beabsichtigt, mit einem Kostenaufwand von 79888 K die städtische Wasserleitung
zu vergrößern. Demnächst erfolgt eine Offertausschreibung.
Den Gemeinden Mavcice bei Krainburg und Waitsch bei Laibach wurde vom krainischen
Landesausschusse für das Jahr 1913 bzw. 1914 die Ausführung von
Wasserleitungsanlagen zugesichert.
Die Stadtgemeinde Niemes hat die wasserrechtliche
Behandlung ihres Quellenleitungsprojektes nachgesucht. Die Kosten der 16 km
langen Wasserleitung werden rund 465000 Kronen betragen. Nach Beendigung der
Wasserleitung soll der Bau eines allgemeinen Kanalisationsnetzes in Angriff
genommen werden. Die Vorarbeiten hierfür sind bereits aufgenommen worden.
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☞ Das beigefügte Nachrichtenblatt No. 17 der Siemens &
Halske A.-G. empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser
bestens.
Textabbildung Bd. 327