Titel: | BÜCHERSCHAU. |
Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, Miszellen, S. 48 |
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BÜCHERSCHAU.
Bücherschau
Einfluß niederer Temperaturen
(Frost) auf die Festigkeit von Mörtel, Mauerwerk und Beton. Einfluß höherer
Temperaturen auf die Festigkeit von Mörtel, Mauerwerk und Beton. Von Prof. Hermann Germer. Berlin 1911. Tonindustrie-Zeitung G. m.
b. H. Preis 2 Bde. mit Tafeln in besonderen Bänden je M 6,–.
Das Werk umfaßt je einen Band Text von 70 bezw. 51 Seiten und je einen Band graph.
Darstellungen mit 45 bezw. 40 Tafeln und gibt einen eingehenden Bericht über eine
große Anzahl von Versuchen, die hauptsächlich vom Standpunkt des Statikers aus
unternommen sind, um die Aenderungen in den Festigkeitseigenschaften der angeführten
Baustoffe unter der Einwirkung verschiedener Temperaturen festzustellen. Zugleich
wird durch die beschriebene Anordnung und Ausführung der Versuche ein lehrreiches
Beispiel dafür gegeben, wie man mit verhältnismäßig bescheidenen Mitteln bei der
Anstellung solcher Versuche doch zu recht brauchbaren Ergebnissen gelangen kann. Sie
bieten so dem Praktiker Anregung zu eigenen Versuchen, wenn die Umstände ihn vor
unbekannte Aufgaben stellen.
Die Gewinnung der Ergebnisse ist in einfacher Weise beschrieben, besonders ihre auf
den Tafeln erfolgten graphischen Zusammenstellungen geben ein klares Bild von den
Einflüssen der verschiedenen Wirkungen auf die Probestücke. Die Frostproben mit
Beton erstrecken sich auf:
1. Reine Betonkörper aus Kiesbeton und Schotterbeton, welche
a) fünfmal abwechselnd je einen Tag gefroren und aufgetaut
sind,
b) zehn Tage ununterbrochen dem Frost ausgesetzt und
c) viermal drei Tage und dann fünfmal zwei Tage ununterbrochen
dem Frost ausgesetzt und dazwischen je einen Tag aufgetaut sind.
II. Eisenbetonkörper zur Ermittlung der Haftfestigkeit des Betons am Eisen, wenn
a) die Versuchsstücke fünfmal abwechselnd je einen Tag gefroren
und aufgetaut und
b) die Versuchsstücke einmal zehn Tage ununterbrochen dem Frost
ausgesetzt sind.
Diese Versuche wurden einmal an nur mit Wasser angenäßten, ein zweites Mal an mit
Zement eingeschlämmten Eiseneinlagen vorgenommen.
Während bei diesen Körpern das Herausziehen der Eiseneinlagen direkt verursacht
wurde, wobei besonders die Ergebnisse durch exzentrische Belastung bemerkenswert
sind, wurden in den nun folgenden Versuchen an Eisenbetonbalken die durch die exzentrische Belastung unter II erhaltenen
Resultate auf die besonderen Verhältnisse der Balken gezeigt. Auch die bei der
Balkenbiegung sehr wichtigen Durchbiegungen wurden festgelegt und in den Tafeln
dargestellt.
In dem zweiten Teil des ersten Bandes wird dann Mörtel von
verschiedener Zusammensetzung ebenso abwechselungsreichen Frostproben unterworfen
wie der Beton. Auch der Einfluß erhöhter Temperaturen des Anmachewassers sowie des
Frostschutzmittels Calcidum auf die Frostwirkung und die Festigkeit des Mörtels wird
entsprechenden Versuchen unterzogen, wobei das Ergebnis gezeitigt wird, daß diese
Mittel durchaus ungünstig auf die Festigkeit des Mörtels einwirken.
Die letzten Versuche in diesem Bande sind mit Mauerwerk und weißem Sternzement
angestellt.
In allen Fällen sind die gewonnenen Ergebnisse in den graph. Zusammenstellungen mit
denen an gleichen Proben ohne die Frosteinwirkung erhaltenen zusammen verzeichnet,
so daß die zum großen Teil außerordentlich verschiedenen Festigkeitsverhältnisse
einander klar zum Vergleich gegenüberstehen.
Bei der Untersuchung der Einwirkung höherer Temperaturen im zweiten Bande des
vorliegenden Werkes kommen solche von durchschnittlich + 70°, + 150° und + 250° in
Anwendung.
Zunächst ist Mörtel in ähnlicher Mannigfaltigkeit wie bei
den Frostproben den verschiedenen Wärmegraden bei gleicher bezw. verschiedener
Zeitdauer ausgesetzt und sein Verhalten bei langsamem bezw. schnellem Abkühlen
untersucht.
Dann ist Mauerwerk von verschieden großer Druckfestigkeit
Wärmewirkungen von 12 bis 26 Wochen Dauer unterworfen und auf seine Druckfestigkeit
sowie auf die Haftfestigkeit seines Mörtels und auf die Beeinflussung jener durch
das Nullwerden dieser eingehend erprobt.
In dem dritten Abschnitt ist der Einfluß höherer Temperaturen auf die Druckfestigkeit
des reinen Betons und auf die Haftfestigkeit des Betons
am Eisen bei langsamer bezw. schneller Abkühlung untersucht. Diese Untersuchung ist
besonders wichtig, da durch sie festgelegt wird, daß gerade diese Einwirkung die
Festigkeit außerordentlich verringert.
Die von dem Verfasser gewählte Darstellung ist einfach und ohne Weitläufigkeiten. Die
gezogenen Schlüsse sind den teilweise voneinander abweichenden Ergebnissen angepaßt;
für die ganz aus dem Rahmen der Versuche gefallenen sind die Gründe für ihr
Versagen, soweit erkenntlich, angegeben. Das untersuchte Gebiet ist für den im
Beton- und Schornsteinbau tätigen Ingenieur von groß er Wichtigkeit, der Verfasser
gibt ihnen Winke, die auf keinen Fall unbeachtet gelassen werden sollten, weshalb
diese Arbeit, die aus einem Bedürfnis der Praxis entstanden ist, für die Praxis nur
empfohlen werden kann.
Die Aufmachung, der Druck und die Tafeln beweisen, daß der Verlag ein durchaus
preiswürdiges Werk bietet.
A.
Huiles minérales. Von Henri Delehaye, Chefchemiker des Laboratoriums des
Finanzministeriums in Rouen. 215 Seiten. Paris und Lüttich 1911. Ch.
Béranger.
Das kleine Buch, das in der auch bei uns bekannten Sammlung „Manuels pratiques
d'analyses chimiques“ erschienen ist, gibt einen kurzgefaßten Ueberblick
über die Mineralölindustrie einschließlich der Industrie des Steinkohlenteers. Der
erste, umfangreichste Abschnitt behandelt das Petroleum und die anderen
Destillationsprodukte des Erdöls, ihre chemische Zusammensetzung, ihre Eigenschaften
und Verfälschun en sowie im Anschluß hieran die analytischen Untersuchungsmethoden
unter Hinweis auf die im Interesse der allgemeinen Sicherheit erlassenen Ges.tze und
behördlichen Vorschriften, die im Anhang abgedruckt sind. Die folgenden Kapitel
betreffen die Untersuchung von Pech, Paraffin, Ozokerit, Vaseline, Asphalt und
Teerölen. Die kleine Schrift zeichnet sich durch übersichtliche Darstellung aus und
kann besonders wegen ihres reichhaltigen Zahlenmaterials auch dem deutschen
Mineralölchemiker empfohlen werden.
A. Sander.
BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
Wechselstromversuche. Die Wissenschaft, Heft 42.
Von Dr. Anton Lampa, o. Professor der Physik an der k. k.
Deutschen Universität, Prag. Mit 54 Figuren. Braunschweig 1911. Friedrich Vieweg
& Sohn. Preis geh. M 5, geb. M 5,80.
Die Mineral-, Pflanzen- und Teerfarben, ihre
Darstellung' Verwendung, Erkennung und Echtheitsprüfung. Von Dr. Hans Th. Bucherer, Vorstand des wissenschaftlichen
Laboratoriums der Farbenfabrik von Kalle & Co., A.-G.
zu Biebrich a. Rh., vormals a. o. Professor an der Technischen Hochschule zu
Dresden. Mit 4 Tafeln. Leipzig 1911. Veit & Co. Preis geh. M 3,60, geb. M
4,60.
Die Leuchtgaserzeugung und die moderne
Gasbeleuchtung (Preßgasbeleuchtung usw.). Die Wissenschaft, Heft 40. Von
Fritz Schmidt, Ingenieur in Berlin. Mit 63 Figuren.
Braunschweig 1911. Friedr. Vieweg & Sohn. Preis geh. M 2,50, geb. M 3 20.
Handbuch der elektrischen Hochspannungstechnik.
Lehrbuch für Ingenieure und Studierende. Von Hermann Zipp
Ingenieur, Dozent am städtischen Friedrichs-Polytechnikum zu Cöthen in Anhalt. Mit
464 Figuren und 4 Tafeln. Leipzig 1911. Oskar Leiner. Preis geh. M 13,50, geb. M
15,–.
EINGESANDT.
Zur Wirtschaftslage der Brücken- und
Eisenbau-Anstalten Deutschlands.
Der Verein deutscher Brücken- und Eisenbau-Fabriken hat am 28. Oktober 1911 unter
zahlreicher Beteiligung seiner Mitglieder in Nürnberg seine VII. ordentliche
Hauptversammlung abgehalten.
Aus dem über das laufende Geschäftsjahr (1. Juli 1910 bis 30. Juni 1911) vom
Vorsitzenden des Vereins der Versammlung erstatteten Bericht über die allgemeine
Marktlage ist folgendes von Interesse:
Dem Verein gehören zurzeit 100 Firmen an, und stellen diese schätzungsweise ¾ der
gesamten Erzeugung Deutschlands an Brücken- und Eisenkonstruktionen jeder Art
her.
Die Bestrebungen, eine Hebung der Preise durchzuführen, hatten leider nicht den
gewünschten Erfolg. Die Preise für Eisenkonstruktionen decken in vielen Fällen nicht
einmal die Generalunkosten und lassen einen Gewinn nur in seltenen Fällen übrig.
Daß das verflossene Jahr eine Preisbesserung nicht brachte, ist um so auffälliger,
als die Erzeugung der Werke auch im letzten Geschäftsjahr stark zugenommen hat:
dieselbe betrug:
308712 t
mit
M 87560194,–
Wert
im
Jahre
1908/09,
344202 t
„
M 87704868,–
„
„
„
1909/10,
402335 t
„
M 100098200,–
„
„
„
1910/11.
Die durchschnittliche Produktion der vereinigten Werke betrug also für den Monat im
letzten Geschäftsjahr rd. 33500000 kg.
Die Ursache der ungünstigen Geschäftslage ist teilweise in dem öffentlichen
Submissionsverfahren zu suchen, wie es von Staat und Gemeinde gehandhabt wird.
Nicht danach sollte gefragt werden, wie billig eine Arbeit herzustellen ist, sondern
danach, ob der geforderte Preis auch im richtigen Verhältnis zu der Arbeitsleistung
steht.
Das Submissionsverfahren ist durch die Jahre hindurch zu einem
„Unterbietungsverfahren“ geworden, das durch die Beteiligung von Firmen,
die sich früher überhaupt nicht mit der Lieferung von Eisenkonstruktionen befaßten,
jetzt noch eine erneute Verschärfung erfahren hat.
Von der gesamten Erzeugung des Vereins sind ⅓ für Staat und Behörden bestimmt,
während Brücken- und Eisenkonstruktionen im ungefähren Wert von 10 Millionen Mark im
letzten Jahre ins Ausland gegangen sind.
Die Konkurrenz auf dem Auslandsmarkt hat immer schärfere Formen angenommen, und
namentlich im Osten wird der deutsche Export sehr bedrängt.
Während die Beschäftigung der Werke im allgemeinen als gut angesehen werden muß, läßt
doch die Gleichmäßigkeit der Beschäftigung manches zu wünschen übrig. Während
einzelne Firmen für sechs Monate zu tun haben, reicht bei anderen Werken die
Auftragsmenge kaum für einige Wochen. Die Bezüge des Staates, die von Jahr zu Jahr
abnehmen, haben im Vorjahre eine weitere Minderung erfahren.
Die Industrie und namentlich die Gruben und Hüttenwerke haben in dem verflossenen
Jahr eine ungewöhnliche Bautätigkeit entwickelt und vorübergehend einen
außerordentlich großen Bedarf an Eisenkonstruktionen aller Art erfordert.
Die große Versuchsmaschine, die der Verein mit einem Kostenaufwand von etwa M 250000
zu Versuchen mit Eisenkonstruktionsteilen bauen läßt und die auf dem Terrain des
Kgl. Materialprüfungsfeldes in Groß-Lichterfelde aufgestellt wird, kann erst zu
Anfang des Jahres 1912 in Betrieb kommen. Bis dahin müssen die Versuche mit
kleineren Eisenkonstruktionsteilen noch auf der Maschine des Materialprüfungsamtes
zu Groß-Lichterfelde ausgeführt werden, die aber mit anderen Arbeiten zu stark
besetzt ist und auch durch Brüche wiederholt außer Betrieb war. Diese
Schwierigkeiten sind nun behoben, und es ist zu hoffen, daß die Versuche ungestört
zu Ende geführt werden können.
Die Versuche größeren Stils mit der vom Verein erbauten Maschine, welche Druckkräfte
in Höhe bis zu 3000 t und Zugkräfte bis zur Höhe von 1500 t entwickeln kann, werden,
wie gehofft wird, dem Konstrukteur wichtige Aufschlüsse geben.
Mit der Erledigung innerer Verwaltungsfragen fand die Versammlung ihren Abschluß.
––––––––––
In der am 5. Dezember 1911 unter dem Vorsitz des Herrn Ministerialdirektors Dr.-Ing.
Wichert abgehaltenen Versammlung erstattete Herr
Regierungsrat Zweiling den Bericht des
Prämiierungsausschusses über das Ergebnis des diesjährigen
Preisausschreibens (Beuth-Aufgabe):
Die zu lösende Aufgabe betraf eine durch Einphasenstrom angetriebene
Kohlengruben-Förderanlage von 51 Nutzlast und 20 m Sekundengeschwindigkeit bei 1000
m Teufe, einphasiger Wechselstrom von 60000 V Spannung und 15 Perioden stand aus
einem Vollbahnkraftwerk zur Verfügung. Verlangt war:. Eine Gesamtzeichnung der
Anlage, einschließlich des Förderturmes und der Anlagen zu Umformung und Verteilung
der elektrischen Arbeit; Gesamtzeichnung der Fördermaschine, die deren Aufbau,
insbesondere auch die Einrichtungen zum Einstellen auf verschiedene Sohlen erkennen
läßt; Einzelzeichnungen des Fördermotors und seiner Anlaßeinrichtung sowie eines
Transformators; Beschreibung der Anlage und Begründung der gewählten
Anlaßeinrichtung; Berechnung des Fördermotors und eines Transformators Ferner sollte
ermittelt werden, bei welchem Preise der elektrischen Arbeit die elektrische
Förderung ebensoviel kosten würde wie unmittelbare Dampfförderung mit einer
Heißdampfkolbenmaschine, unter der Voraussetzung, daß zur Dampferzeugung
Kohlenschlamm und andere sonst nicht verwendbare Abfallkohle benutzt werden.
Eingegangen waren drei Bewerbungen. Die goldene Beuth-Medaille und der Staatspreis
von 1700 M wurde Herrn Dipl. Ing. Hugo Müller,
Regierungsbauführer, Berlin W., Pfalzburgerstraße 8 zuerkannt. Die beiden anderen
Lösungen konnten nicht prämiiert werden. Die Zuerkennung des Staatspreises
verpflichtet den Verfasser, innerhalb zweier Jahre eine auf wenigstens drei Monate
auszudehnende Studienreise zu unternehmen und hierüber einen Reisebericht mit
Skizzen zu erstatten.
Sämtliche drei Arbeiten werden auf Antrag der Verfasser dem Herrn Minister der
öffentlichen Arbeiten als Probearbeit für die zweite Staatsprüfung im
Maschinenbaufach eingereicht werden.
WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU.
Deutschlands Maschinenausfuhr im Jahre 1911.
Der Geschäftsgang in der Maschinenindustrie ist bis zu einem ziemlich hohen Grade
ausschlaggebend für die Entwicklung des deutschen Wirtschaftslebens überhaupt.
Waren doch im Jahre 1909 etwa 1,5 Millionen Vollarbeiter in der Metall- und
Maschinenindustrie beschäftigt. Das sind gegen 20% aller gewerblichen Arbeiter!
Nicht nur der Maschinenbau selbst, sondern auch die Roheisenindustrie, der
Kohlenbergbau und eine ganze Reihe von Hilfsindustrien sind an der Lage des
Maschinenmarktes stark interessiert. Deshalb ist der starke Aufschwung, den das Exportgeschäft der deutschen
Maschinenindustrie im Jahre 1911 zu verzeichnen hatte, für die Gestaltung der
wirtschaftlichen Lage in Deutschland von sehr günstigem Einfluß gewesen. In den
Monaten Januar bis November 1911 stellte sich die Gesamtausfuhr von Maschinen, elektrotechnischen Erzeugnissen,
Eisenbahnwagen und anderen Fahrzeugen auf 5766688 dz und 782 Stück. Im Vergleich
zum Vorjahre ergibt sich eine Steigerung um 820096 dz und 67 Stück. Der Wert der
Ausfuhr ist von 731,84 auf 817,02 Mill. M gestiegen. In den ersten elf Monaten
der Jahre 1907 bis 1911 entwickelte sich der Export von Maschinen usw. in
Millionen Doppelzentnern wie folgt:
Jan.–Nov.
1907
1908
1909
1910
1911
Ausfuhr
4,18
4,46
4,14
4,95
5,77
Differenz
+ 0,28
– 0,32
+ 0,81
+ 0,82
Seit dem Jahre 1907 ist die Ausfuhr um 1582 dz gestiegen. Die kräftigste Zunahme
brachte das Jahr 1911. In den wichtigsten Gruppen
entwickelte sich die Maschinenausfuhr in den Monaten Januar bis November
1911, verglichen mit dem Vorjahre, in nachstehender Weise:
Ausfuhr
Mengein Doppelzentnern
Wertin Millionen Mark
Jan.-November
1910
1911
1910
1911
Maschinen überhaupt
3607172
4143683
413,19
479,09
Dampf- und sonstige Kraftmaschinen
928385
1176301
103,28
121,59
Hilfsmaschinen für ver- schiedene
Industrien
2426076
2672366
289,40
332,60
Landwirtschaftliche Maschinen
252711
295016
20,51
24,90
Elektrotechnische Erzeugnisse
803691
947647
194,26
192,51
Fahrzeuge
535729
675358
124,39
145,42
Stück
715
782
Besonders günstig haben die Lokomotivbauanstalten
abgeschnitten. Die Ausfuhr von Tenderlokomotiven über 100 dz stieg von 28244 dz
auf 33979 dz. Der Wert der Ausfuhr erhöhte sich von 28,24 auf 33,98 Mill. M. Der
Export von kleineren Lokomotiven belief sich auf. 54877 dz gegen 38925 dz im
Vorjahre. Auch die Ausfuhr von Dampflokomobilen und Dampfmaschinen hat kräftig
zugenommen. Verbrennungs- und Explosionsmotoren für Kraftfahrzeuge und andere
Zwecke sowie Hochofengasmotore wurden 210023 dz exportiert, das sind 37284 dz
mehr als im Vorjahre. Dem Werte nach ergibt sich eine Steigerung von 27,15 auf
39,62 Mill. M. Das Exportgeschäft der Nähmaschinenfabriken hat sich wesentlich gehoben. Die Ausfuhr von
Vorbereitungsmaschinen für die Textilindustrie ging recht erheblich zurück.
Webstühle wurden 106375 dz ausgeführt gegen 94716 dz in der Vergleichsperiode
1910. Der Export von Tüll-, Wirk- und
Textabbildung Bd. 327
Appreturmaschinen hat der ungünstigen Lage des Textilgewerbes entsprechend nachgelassen. Die Ausfuhr von Maschinen
zur Bearbeitung von Metallen und Holz entwickelte sich sehr günstig. Auch der
Export von Arbeitsmaschinen für andere Gewerbezweige hat sich wesentlich
gehoben. Automobile für Personenbeförderung wurden
50619 dz ausgeführt. Das bedeutet gegen das Vorjahr eine Zunahme um 17373 dz.
Der Wert der Ausfuhr stieg von 25,70 auf 37,5 Mill. M.
A. C. Die Ausfuhr von Eisenbahnbaumaterialien
(Nachdruck verboten.)
hat sich im Jahre 1911 nicht besonders günstig entwickelt.
Der Export von Schienen ist zwar etwas gestiegen, der Versand von sonstigem
Baumaterial nach dem Auslande ist jedoch nicht unerheblich zurückgegangen. In
den Monaten Januar bis November 1911 wurden insgesamt 4621456 dz
Eisenbahnschienen ausgeführt gegen 4501026 dz im Vorjahre. Der Wert der Ausfuhr
ist von 47,26 auf 49,44 Mill. M gestiegen. Die Ausfuhr von eisernen Schwellen
für Eisenbahnbau ist von 1050867 dz auf 741000 dz zurückgegangen. Dem Werte nach
ergibt sich eine Abnahme von 9,98 auf 7,90 Mill. M. Eisenbahnlaschen und
Unterlagsplatten aus Eisen wurden 393383 dz exportiert gegen 451111 dz in der
vorjährigen Vergleichsperiode. Der Wert der Ausfuhr ging von 6,32 auf 4,61 Mill.
M herab. Die ungünstige Entwicklung des Exportgeschäftes in den genannten
Baumaterialien ist vor allem auf den Rückgang der Ausfuhr nach Großbritannien,
Argentinien, Belgien und nach den Niederlanden zurückzuführen. Der Export nach
der Türkei, der Schweiz, Norwegen und Chile hat kräftig zugenommen. In den
ersten elf Monaten der Jahre 1907 bis 1911 entwickelte sich die Ausfuhr in
1000 Doppelzentnern wie folgt:
Januar–November
1907
1908
1909
1910
1911
Eisenbahnschienen
3912
3054
3233
4501
4621
Schwellen aus Eisen
1670
862
791
1051
741
Laschen und Unterlagsplatten aus Eisen
289
204
333
451
393
Der Export von Eisenbahnschwellen aus Eisen hat sich seit 1907 um 929000 dz
vermindert. Die Ausfuhr von hölzernen Eisenbahnschwellen ist von 590311 dz in
den ersten elf Monaten 1910 auf 545391 dz im Jahre 1911 zurückgegangen.
Eisenbahnweichen- und Signalteile wurden in den Monaten Januar bis November 1911
51115 dz exportiert, das sind 845 dz weniger als im Vorjahre. Vor allem ließ die
Ausfuhr nach Rumänien und Niederl. Indien erheblich nach. Vorwiegend zu Zwecken
des Bahnbaus dienen auch die großen Mengen von Brücken- und sonstigem
Oberbaumaterial, die alljährlich aus Deutschland ausgeführt werden. Der Export
von Brücken und Brückenbestandteilen aus schmiedbarem Eisen stieg von 217548 dz
auf 282243 dz. Dem Werte nach ergibt sich eine Zunahme von 5,44 auf 7,16 Mill.
M. Die Ausfuhr von anderen Eisenbauteilen aus schmiedbarem Eisen ging von 424273
dz auf 420614 dz zurück. Der Wert der Ausfuhr ermäßigte sich von 13,58 auf 13,35
Mill. M.
Ausschreibungen und Projekte.
Mineralien. Metalle.
Maschinen.
Frankreich. Lieferung der Eisenteile für eine Brücke
über die Garonne in Castels-en-Dorthe. 27. Januar 1912, Präfektur in Bordeaux.
Anschlag 300200 Fr. Sicherheitsleistung
Textabbildung Bd. 327
8000 Fr. Näheres bei der Präfektur. (Bulletin Commercial.)
Bulgarien. Lieferung von gußeisernen Röhren, Koks und
Zinn. Kreisfinanzverwaltung in Sofia, a) 7. Februar 1912: Gußeiserne
Röhren und Zubehörteile für die Verwaltung der bulgarischen Staatsbahnen.
Anschlag 160000 Fr. Sicherheitsleistung 5%. Lastenhefte, Verzeichnisse usw. sind
von der Generaldirektion der bulgarischen Staatsbahnen zu beziehen.
b) 5. Februar 1912: 300 t metallurgischer Koks für die bulgarischen Staatsbahnen.
Anschlag 24 000 Fr. Sicherheitsleistung 1200 Fr.
c) 5. Februar 1912: Zinn in Blöcken und Stangen. Anschlag 79550 Fr.
Sicherheitsleistung 3978 Fr.
Die Lastenhefte für die beiden letztgenannten Lieferungen sowie die Verzeichnisse
Nr. 223 und 220 für die obigen Lieferungen liegen an Werktagen in der
Materialien-Abteilung der Eisenbahndirektion in Sofia sowie in den bulgarischen
Handelskammern zur Einsicht aus.
Niederlande. Lieferung und Montierung des eisernen
Oberbaues für zwei Brücken nebst Zubehör; je 248000 fl. 23. Januar,
Compagnie d'exploitation des chemins de fer de l'Etat, in Utrecht. (Moniteur des
Intérêts Matériels.)
Aegypten. Lieferung von 1416 t Mineralöl. Vergebung
durch die Verwaltung der Aegyptischen Staatseisenbahnen und Telegraphen in Kairo
am 2. Februar 1912. Lastenhefte (Preis 2 Schilling) werden nur an solche Firmen
versandt, die auf der amtlichen Liste der genannten Verwaltung von solchen
Fabrikanten verzeichnet sind, welche für die Lieferung von Schmieröl zugelassen
sind.
Elektrotechnische Industrie.
Belgien Lieferung von Schaltern, Verteilern nebst Zubehör
für die Ausrüstung von 4 neuen Fernsprechämternsowie Lieferung von Sprechzellen nebst Zubehör
für diese Aemter. 10. April 1912 11 Uhr, Börse in Brüssel. Speziallastenheft Nr.
1191.
Belgien, Lieferung und Aufstellung eines
Turboalternators. 29. Januar 1912 (anstatt 11. Januar 1912), Hôtel de
ville in Gent.
Ungarn. Elektrizitätsanlagen. Die Gemeinde Jözseffalva
plant die Errichtung einer Elektrizitätsanlage für sich und die mit ihr
zusammengebaute Gemeinde Törökkanizsa. Verhandlung am 20. Januar 1912. – Die
Gemeinde Vepröd (Kom. Bács-Bodrogh) vergibt die für eine Elektrizitätsanlage
nötigen Arbeiten und Lieferungen. Angebote bis zum 31. Januar 1912.
(Oesterreichischer Zentral-Anzeiger für das öffentl. Lieferungswesen.)
Bulgarien. Vergebung der Konzession für die Beleuchtung und
die elektrischen Straßenbahnen in Philippopel. 29. Januar 1912,
Stadtverwaltung. Sicherheitsleistung 170000 Fr. Bedingungsheft daselbst.
(Bulletin Commercial.)
Irland. Lieferung von zwei elektrischen 4 t-Kranen.
Angebote bis zum 30. Januar 1912 an das Port and Docks Office in Dublin,
Westmoreland Street. Spezifikation und Angebotsformular für 1 £ (welcher Betrag
bei bona fide-Angeboten zurückerstattet wird) beim Ingenieur John P. Griffith in
Dublin, East Wall, erhältlich. (The Board of Trade Journal)
Neuseeland. Zur Erweiterung der städtischen elektrischen
Licht- und Kraftwerke in New Plymouth ist die Aufnahme einer Anleihe
von 12000 £ beschlossen worden. (The Board of Trade Journal.)
Textabbildung Bd. 327
Neuseeland. Die Gemeindeverwaltungen in Dunedin und Hastings sind ermächtigt worden, elektrisches Licht einzuführen. (The Board of Trade
Journal.)
Eisenbahnmaterial.
Sardinien. Eisenbahnbauten. Nach einem Berichte des
belgischen Generalkonsuls in Mailand hat sich dort die „Societá per le
Ferrovie Complementari della Sardegna“ gebildet, um die Strecke
Villacidro–Isili nebst der Zweiglinie Villamar–Ales und verschiedene andere
Nebenlinien zur Verbindung der sardinischen Hauptbahnen zu bauen. Das Kapital
der Gesellschaft beträgt 1600000 Lire; ihr Sitz ist Cagliari. (Bulletin
Commercial.)
Rußland. Der Ministerkonseil genehmigte die Erweiterung der Unternehmungen der
Wladikawkas-Bahngesellschaft unter der Bedingung, daß die Gesellschaft
1. das bestehende Eisenbahnnetz um insgesamt 604 Werst verlängere, was etwa 25
Millionen Rbl. erfordern würde; 2. in Noworossisk eine Sortierungsstation, einen
Elevator und eine Zollstation erbaue, den Hafen und die Anlegeplätze am linken
Donufer erweitere, wofür etwa 8650000 Rbl. erforderlich wären; 3. verschiedene
Ergänzungsarbeiten auf der Magistrale für etwa 7% Millionen Rbl. vollführe; 4.
neues rollendes Material für fünf Millionen Rubel anschaffe usw. Zur Deckung der
Kosten, die insgesamt 51372000 Rbl. betragen, wird die Emission von Aktien für
3½ Millionen Rbl. gestattet; die übrige Summe soll durch garantierte
Obligationen aufgebracht werden. Der Verstaalichungstermin des Unternehmens wird
bis zum 1. Januar 1924 hinausgeschoben. (St. Petersburger Zeitung.)
Canada. Lieferung von annähernd 14468 Groß-Tonnen von
80 Pfund-Stahlschienen und dazu erforderlichem Befestigungsmaterial.
Angebote sind bei den Commissioners der Transkontinental Railway in Ottawa bis
zum 24. Januar 1912, mittags 12 Uhr, unter der Aufschrift „Tenders for
Rails“ und „Tenders for Rail fastenings“ einzureichen; es müssen
dazu die Formulare benutzt werden, die nebst sonst gewünschten Informationen bei
Herrn Gordon Grant, Chefingenieur, in Ottawa zu haben sind. Die Angebote müssen
auch von Zeugen unterzeichnet, verschlossen und von einem akzeptierten Scheck
auf eine canadische Bank begleitet sein, der zahlbar ist an die Order der
Commissioners of the Transcontinental Railway, und auf einen Betrag lautet, der
zehn Prozent des Betrags des Angebots gleichkommt. (The Gazette.)
Verschiedenes.
Frankreich. Wasserleitungsanlagen und Bau eines
Reservoirs in Celles-sur-Plaine (Dep. Vosges). 86577 Fr.
Sicherheitsleistung 5%. 28. Januar, 3 Uhr, Mairie. (Moniteur des Intérêts
Matériels.)
Böhmen. Die Stadt Kratzau vergibt den Bau einer Wasserleitung in der Länge von etwa 15 km
auf Grund des von der Firma G. Rumpel in Wien verfaßten Projekts.
Sicherheitsleistung 15000 Kr. Angebote bis zum 10. Februar 1912. Abschriften der
Kostenvorschläge und Bedingungen sind für 5 Kr. vom Stadtamt zu beziehen, Pläne
daselbst einzusehen. (Oestereichischer Zentral-Anzeiger für das öffentliche
Lieferungswesen.)
Textabbildung Bd. 327