Titel: | Oelabscheider für Condenswasser. |
Autor: | Glafey |
Fundstelle: | Band 298, Jahrgang 1895, S. 279 |
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Oelabscheider für Condenswasser.
Mit Abbildungen.
Oelabscheider für Condenswasser.
Bei allen den Dampfmaschinen, welche mit einem Condensator ausgestattet sind, der
bekanntlich den Zweck hat, den Abgangsdampf der Maschine in Wasser zu verwandeln,
macht sich überall da, wo Betriebswasser nur in geringen Mengen zur Verfügung steht,
mehr oder weniger die Frage nach einer Wiederverwendung des gewonnenen
Condenswassers geltend. Da dasselbe jedoch Oel und fremde Beimischungen anderer Art
enthält, kann seine Benutzung, sei es als Speisewasser für Kessel oder für andere
industrielle Zwecke, nicht ohne weiteres erfolgen, sondern es muss erst gereinigt
werden. Zur Durchführung des Reinigungsprocesses sind verschiedene Vorrichtungen in
Vorschlag gebracht worden, von denen in neuester Zeit sich der Oelabscheider von Isaac Shimwell Mc Dougall in Didsburg (Lancaster,
England) sehr vortheilhaft eingeführt hat.
Der Oelabscheider besitzt folgende Einrichtung:
Ein Gefäss A in Gestalt eines abgeflachten Trichters aus
Gusseisen oder anderem geeigneten Material wird derartig aufgestellt, dass die
stumpfe Spitze nach oben weist; dieselbe ist durch eine mittels Planschen
aufgesetzte Haube C gebildet. In dem Gefässe A befinden sich die rippenförmigen Platten B, zwischen denen die Deflectorplatten E umschichtig sitzen, welche der Ausbildung des
Gefässes A entsprechend verlaufen und beiderseitig bis
an die innere Wandung desselben reichen. Das Gefäss A
trägt unterseitig Ein- und Auslauf stutzen D bezieh.
F, an welche die Rohre münden, die zum Ein- und
Abführen des Condenswassers dienen.
Textabbildung Bd. 298, S. 279
Oelabscheider für Condenswasser.
Das Condenswasser brodelt innerhalb der Deflectorplatten und Rippen auf und nieder,
so dass es einen wellenförmigen Lauf annimmt. Hierdurch wird das Oel von dem Wasser
abgeschieden und steigt nach oben, um sich in der Haube C zu sammeln. Diese trägt Hähne O, welche ein
Abziehen des in der Haube befindlichen Oeles gestatten; der Stand desselben zeigt
sich in einem Standglas, das mittels Küken mit dem Innenraume der Haube C communicirt. Zwischen den Rippen E befinden sich Handlöcher K zur Entfernung des Schmutzes (Fig. 1 und 2), oder es sind
unterhalb derselben Ausblasehähne L vorgesehen (Fig. 3 und 4), welche in einen
Schlammausscheider oder ein Ausblaserohr M münden.
Die Ausführung des Oelabscheiders, welcher an die Pumpe angeschlossen wird, die das
Condenswasser aus dem Condensator entnimmt, hat die Firma W.
B. Haigh and Co. Ltd. in Oldham (England) übernommen, und zwar liefert
dieselbe diese in nachstehend verzeichneten Grössen:
Durch-messer derLeitungs-röhre
A
B
C
D
E
F
G
1½''
2'–3''
1'–8½''
9''
7''
4''
6½''
5½''
2''
3'–1''
2'–1⅝''
12''
8½''
4¾''
7⅝''
6''
2½''
3'–10''
2'–7''
15''
10''
5⅝''
9¼''
7''
3''
4'–4''
2'–11''
15''
11''
6⅝''
10½''
7½''
3½''
4'–10''
3'–2¼''
16''
11¾''
7¼''
11¼''
8½''
4''
5'–4''
3'–6''
16½''
12½''
8½''
12¾''
9''
In dem Laboratorium von Hart und M'Kerrow in Manchester
ausgeführte Analysen der sich im oberen und unteren Theil des Dougall'schen Oelabscheiders ausscheidenden Producte
haben folgende Resultate ergeben:
Niederschlagabscheid
Oelabscheid
Original-zustand
Getrocknetbei 212° F.
Mineralöl
91,61
23,23
33,14
Verseifbares Fett
3,34
0,87
1,24
Fettsäuren
1,21
Spuren
Spuren
Eisenoxyde
1,89
34,90
49,78
Kupferoxyde
Spuren
3,45
4,92
Magnesia
0,34
0,72
1,03
Kieselerde
–
2,64
3,77
Organ. Substanzen
1,61
4,29
6,12
Wasser
–
29,90
–
––––––––
––––––
–––––––
100,00
100,00
100,00
Der Preis des Oelabscheiders richtet sich nach dem Durchmesser des Leitungsrohres für
das Condenswasser und schwankt nach Angaben der Firma Haigh
and Co. zwischen 7,10 und 25,00 Pfd. Sterl.
Glafey.