Titel: | Vorwärmer für Speisewasser unter Kesseldruck (System Klein). |
Fundstelle: | Band 296, Jahrgang 1895, S. 66 |
Download: | XML |
Vorwärmer für Speisewasser unter Kesseldruck
(System Klein).
Mit Abbildungen.
Vorwärmer für Speisewasser unter Kesseldruck (System
Klein).
Ein Vorwärmer für Dampfkesselspeisewasser unter Kesseldruck, der seiner Einfachheit,
Betriebssicherheit und leichten Reinigung halber Verbreitung finden dürfte, wird
gegenwärtig von der Maschinen- und Armaturfabrik vorm.
Klein, Schanzlin und Becker in Frankenthal (Rheinpfalz) eingeführt.
Dieser Vorwärmer, äusserlich den bisher üblichen stehenden Röhren Vorwärmern ähnlich,
besitzt im Inneren statt der bei letzteren angeordneten Heizröhren einen Heizkörper
aus Gusseisen, der durch nur eine einzige Dichtungsstelle mit dem Untersatze des
Gehäuses verbunden ist, so dass die sonst häufig vorkommenden Reparaturen
ausgeschlossen sind. Die Haltbarkeit des Apparates wird dadurch noch erhöht, dass
die Ausdehnung des Heizkörpers durch die Wärme mittels einer oben angebrachten
Stopfbüchse ermöglicht wird.
Das Wasser tritt unten (in Abbildung rechts) ein, ist durch die Form des Heizkörpers
gezwungen, diesen in langem Zickzackweg zu durchstreichen, und tritt oben (links)
aus, während der Dampf nach dem Gegenstromprincip, von oben kommend, links unten den
Apparat verlässt. Das Condensationswasser fliesst durch ein am Dampfaustrittsstutzen
angebrachtes Rohr ab. Durch diese Anordnung wird ein hoher Heizeffect erreicht.
Textabbildung Bd. 296, S. 66
Klein's Speisewasservorwärmer.
Die Reinigung des Apparates geschieht durch zeitweiliges Abblasen mittels directen
Dampfes (indem das Ventil V umgestellt und der
Dreiwegehahn geöffnet wird); ausserdem sind auf beiden Seiten des Mantels grosse
Reinigungsdeckel angebracht und schliesslich kann der Mantel selbst, wenn es nach
langer Zeit nöthig werden sollte, in die Höhe gehoben und so der Heizkörper
vollständig frei gelegt werden. Die Querschnittsverhältnisse des letzteren sind
gross genug gewählt, um eine Hemmung des Dampfes zu vermeiden, so dass der Vorwärmer
ohne Beeinträchtigung des Vacuums zwischen Dampfcylinder und Condensator eingebaut
werden kann.
Der Apparat kann in die Speiseleitung eingeschaltet werden, verträgt also
Kesseldruck. Die Speisepumpe hat in diesem Falle nur kaltes Wasser zu saugen,
wodurch sie ruhig geht, überall leicht dicht zu halten ist und ein Versagen
derselben nicht leicht vorkommen kann. Fig. 1 zeigt den fertig
aufgestellten Vorwärmer, Fig.
2 zeigt den behufs Reinigens gelichteten Mantel und die innere Ansicht,
Fig. 3 ist der
Querschnitt.