Titel: | Schnellaufende Motoren mit Dampfbetrieb. |
Fundstelle: | Band 296, Jahrgang 1895, S. 26 |
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Schnellaufende Motoren mit
Dampfbetrieb.
(Fortsetzung des Berichtes S. 1 d.
Bd.)
Mit Abbildungen.
Schnellaufende Motoren mit Dampfbetrieb.
Wir brachten bereits 1894 293 * 204 kurze Mittheilungen
über de Laval's neue Dampfturbine, deren Vorzüge
anderen rotirenden Dampfmaschinen gegenüber im Wesentlichen in der Einfachheit ihrer
Construction, sowie in der Erreichung eines ausserordentlich günstigen
Wirkungsgrades bestehen, und lassen heute genauere Angaben über eine derartige
20pferdige Turbine, wie sie nach der Zeitschrift des
internationalen Verbandes der Dampfkesselüberwachungsvereine vom 15. Januar
1895 S. 25 von der Maschinenbauanstalt Humboldt in Kalk
bei Köln ausgeführt wird, folgen.
Textabbildung Bd. 296, S. 25
de Laval's Dampfturbine.
Bevor der Dampf für diese Turbine verwandt wird, tritt derselbe erst durch einen
oberhalb des Drosselventils eingeschalteten Dampfreiniger, welcher den Zweck hat,
etwaige Verunreinigungen in Folge Mitreissens von Wasser oder Ablagerungen aus
der Rohrleitung von der Turbine fern zu halten, sodann durch die mit dem Ringkanale
a (Fig. 13 bis 15) in Verbindung
stehenden Düsengehäuse b in das Laufrad. Bei der
vorliegenden Turbine sind acht Dampfdüsen d von der
Form Fig. 16
angeordnet, deren Aufschlagsquerschnitte in Fig. 15 durch punktirte
Ellipsen angedeutet sind. Die Düsen können einzeln durch Handräder H abgeschlossen werden, um die Kraftleistung nach
Belieben zu variiren. Das Laufrad ist so construirt, dass es unter Umständen bei
einem mittleren Durchmesser von 0,2 m etwa 300 m Umfangsgeschwindigkeit, d.h. 30000
Umdrehungen in der Minute annehmen kann. Die Beanspruchung des Rades durch die
Centrifugalkraft ist in Folge dessen eine ausserordentlich grosse, weshalb auch die
Schaufeln des Rades durch kräftige Scheibenbacken gehalten werden.
Zur Vermeidung der bei so hohen Tourenzahlen in Folge ungleicher Massenvertheilung
auftretenden Schwingungen ist das Turbinenrad auf einer sehr dünnen, stellenweise nur 12 bis 13 mm
starken Welle befestigt, welche durch ihre Biegsamkeit dem Laufrade gestattet, sich
um seine wirkliche Schwerpunktsachse zu drehen. Aus diesem Grunde ist auch das Lager
am freien Ende der Welle als Kugellager ausgebildet.
Die Lager sind aus Antifrictionsmetall hergestellt und mit Schmiernuten versehen,
welche eine gute Circulation gestatten. Die Schmierung wird durch Schmiergefässe
besorgt, während das abtropfende Oel im Lagergehäuse aufgefangen und von hier aus
zeitweise durch einen Hahn abgelassen wird.
Auf der Turbinenwelle (Fig.
14) sitzen zwei kleine Schraubenräder z mit
entgegengesetzter Steigung der unter etwa 49° gegen die Welle gestellten, sehr fein
getheilten Zähne; diese greifen in ein auf der Vorgelegewelle befestigtes
Winkelzahnrad z1 von
zehnmal grösserem Durchmesser.
Von der Vorgelege welle kann die Arbeit entweder direct oder mit Hilfe der
Riemenscheibe B durch leichte, nahtlose Hanfriemen auf
Transmissionswellen oder Arbeitsmaschinen übertragen werden.
Der Regulator (Fig. 17)
ist mit seinem konischen Zapfen K in die Vorgelegewelle
w1 eingepasst. Der
an K sich anschliessende Hohlcylinder G enthält zwei symmetrisch liegende Aussparungen, durch
welche zwei segmentartige Gewichte g und g1 eingeführt sind,
welche, mit Schneiden versehen, in passende Vertiefungen des Hohlcylinders G eingreifen und mit Hilfe der Stifte i, i1 gegen einen durch
die Feder f belasteten Druckstift e drücken. Bei Drehung der Welle w1 gehen die Gewichte
g und g1 in Folge der Centrifugalkraft nach aussen, indem
ihre inneren Enden den Druckstift e verschieben, durch
den dann mittels Hebelgestänges das bereits erwähnte entlastete Drosselventil
beeinflusst wird.
Der Dampf gelangt aus dem Laufrade in das sich hier anschliessende Gehäuse und durch
das Auspuffrohr ins Freie.
Das Turbinengehäuse ist mit einem Blechmantel M (Fig. 15) umgeben, um den
Verlust des Dampfes durch Condensation nach Möglichkeit zu verringern. Zum Auslassen
des Condensationswassers dient ein 0,5 Zoll engl. weites Rohr, welches nach unten
etwas geneigt ist.
Bei der Aufstellung der Dampfturbinen sind schwere Fundamente nicht erforderlich; bei
Turbinen bis zu 30 genügt eine einfache Gussplatte, wie sie in Fig. 13 angegeben ist,
bei grösseren Maschinen (50 und mehr) wählt man vortheilhaft ein leichtes
Fundament aus Ziegelmauerwerk.
Dem Gefälle bei den Wasserturbinen entspricht bei den Dampfturbinen eine gewisse
Spannung des Dampfes, welche in Geschwindigkeit umgesetzt wird. Die Aus- und
Durchlassgeschwindigkeit des Dampfes wird um so grösser, je weiter er expandiren
kann; sie beträgt z.B. bei Expansion von 5 at auf 1 at abs. etwa 750 m, bei
Expansion von 5 at auf 0,1 at (bei Anwendung von Condensation) etwa 1100 m in der
Secunde. Da jedoch die Umfangsgeschwindigkeit des Turbinenrades wegen der
Beanspruchung des Rades durch die Centrifugalkraft eine Grenze hat, so ist man bei
den bisherigen Ausführungen über 300 m in der Secunde nicht hinaus gegangen. Die
Düse erhält zu dem Zwecke einen nach dem Turbinenrade sich erweiternden Konus,
dessen kleinster Querschnitt die Menge des ausströmenden Dampfes, das Verhältniss
der Querschnitte an beiden Enden aber die Grösse der Expansion und in Folge dessen
die Endgeschwindigkeit ergeben.
Ist der Endquerschnitt richtig gewählt, d.h. hat der Dampf weder eine zu hohe
Spannung an der Ausströmungsöffnung, noch einen Energieverlust in Folge Ueberdruckes
im Spalt zu erleiden, so tritt er bei vollständiger Expansion in geschlossenem
Strahle in die Schaufeln ein, ohne dass eine dampfdichte Verbindung zwischen Düse
und Turbinenrad nöthig wird. Hierin liegt ein Vorzug der Laval'schen Turbine gegenüber den Dampfturbinen anderer Systeme, bei denen
der Dampf unter grossem Drucke ausströmt und sich durch den nöthigen Spalt
verbreitet; ohne in das Turbinenrad zu gehen.
Bremsversuche, welche vor etwa 1½ Jahren in Stockholm an einem 50pferdigen Motor
vorgenommen wurden, sollen bei einem Drucke von 8,5 at 18000 minutliche Umdrehungen
und beim Betreiben mit Condensation einen Dampfverbrauch von etwa 9 k für 1
effective , bei einem 5pferdigen Motor ohne Condensation bei 6 bis 7 at
Kesselspannung einen Dampf verbrauch von 16 bis 17 k ergeben haben.
2) Dampfmaschinen mit hin und her gehendem Kolben.
Eine der Willans-Maschine (1893 288 * 220) nachgebildete
einfach wirkende Dampfmaschine stehender Anordnung mit ebenfalls centraler
Dampfvertheilung von Beaumont und Wallington, welche
von der Blair Engineering Company in Peckham, S. E.,
gebaut wird, veranschaulichen die dem The Engineer vom
20. Juli 1894 S. 65 entnommenen Abbildungen (Fig. 18 und 19).
Textabbildung Bd. 296, S. 26
Dampfmaschine von Beaumont und Wallington.
Die Dampfvertheilung erfolgt von den beiden Pleuelstangen H aus, indem die oberen Enden derselben, rechtwinkelig zu ihrer
Längsrichtung, je einen kurzen Hebel G tragen; zwischen
diesen beiden Hebeln liegt eine Lenkstange E, deren
unteres Ende mit dem gegabelten Theil einer am Maschinenständer gelagerten Schwinge
A verbunden ist, an deren äusserem Ende die mit dem
Steuerorgan verbundene Schieberstange angreift.
Befinden sich die beiden Pleuelstangen H in der auf
den Abbildungen ersichtlichen oberen Lage und nehmen wir zunächst an, dass sie von
dem Kurbelzapfen gelöst und bis zur Mitte der Schwungrad welle senkrecht nach
abwärts gezogen werden, so müssen die Hebel G dieser
Bewegung folgen und werden ebenso wie auch der Punkt d
der Schwinge A denselben Weg wie der Kolben
zurücklegen; dahingegen wird der vom äussersten Punkt c
der Schwinge während dieser Zeit zurückgelegte Weg ein grösserer sein. Der
Unterschied der von den Punkten d und c zurückgelegten Wege entspricht der Grösse der
Ueberdeckung und dem Voreilen des Schiebers. Werden nun die Pleuelstangen so weit
nach rechts verschoben, dass die Mitten ihrer Köpfe in den Kurbelkreis zu liegen
kommen, so bewegen sich die Enden der Hebel G nach
aufwärts und nehmen hierbei die Stange E, die Schwinge
A und die Schieberstange D sammt dem Steuerorgan mit.
Die thatsächliche Bewegung des Schiebers in Bezug auf diejenige des Kolbens bei einer
halben Umdrehung der Kurbel ist demnach gleich dem Unterschiede zwischen den Wegen
der Punkte d und c,
einschliesslich der ihnen von den Hebeln G
mitgetheilten Bewegung.
Die Grösse, um welche das Steuerorgan die Einströmkanäle offen hält, ist von der
Länge der Schwinge, sowie der Entfernung der Punkte c
und d von einander abhängig; es lässt sich demnach
durch Veränderung dieser Entfernung mit der Steuerung jeder beliebige Expansionsgrad
erreichen.
Da die Maschine nur einfach wirkend, wird die Schieberstange D stets auf Druck, die Lenkstange E dagegen
stets auf Zug beansprucht, so dass irgend welche geringe Abnutzung in der einen
Stange sich durch Abnutzung in der anderen Stange ausgleicht.
Das Steuerorgan besteht aus zwei durch eine Spindel N
mit einander verbundenen Kolbenschiebern L und M, welche den Eintritt frischen Dampfes durch die
Oeffnungen l bezieh. das Austreten des Abdampfes durch
die Oeffnungen m reguliren.
Durch die Oeffnungen n gelangt der Arbeitsdampf über den
Kolben R, um nach vollbrachter Arbeit durch dieselben
Oeffnungen und die vom Kolben M freigegebenen
Oeffnungen m in den Ausströmkanal L, von da ins Freie oder in einen Condensator zu
entweichen.
Die Maschinen werden für ein-, zwei- oder dreimalige Expansion des Arbeitsdampfes,
und zwar entweder mit einer oder mit zwei Kurbeln gebaut.
Die Kurbeln sind von Stahl, die Wellenlager von Phosphorbronze. Die geschlossene
Kurbelkammer bildet einen Oelbehälter für die bei jeder Umdrehung in die Flüssigkeit
tauchende Kurbel.
Eine in ihrem Gesammtbau ähnliche schnellaufende Dampfmaschine mit entlasteten,
rotirenden Schiebern von Carels Frères in Gent war in
Antwerpen 1894 ausgestellt.
Die Maschine ist wieder einfachwirkend und setzt sich, je nachdem eine ein-, zwei-
oder dreimalige Expansion des Arbeitsdampfes stattfinden soll, aus zwei, vier oder
sechs Cylindern zusammen, welche paarweise über einander gestellt sind. Eine
Grundplatte trägt den geschlossenen Maschinenständer mit angegossenen Führungen, in
denen die cylindrischen Kreuzköpfe gleiten.
Die in Fig. 20 bis 22 ersichtliche, zur
Ausstellung gebrachte Zweifach-Expansionsmaschine hatte 250 bezieh. 320 mm
Cylinderdurchmesser und 160 mm Kolbenhub; sie leistet bei 6 at Anfangsspannung und
einer Füllung von 56 Proc. des Kolbenhubes mit 360 minutlichen Umdrehungen 60
indicirte .
Textabbildung Bd. 296, S. 27
Dampfmaschine von Carels Frères.
Auf dem Maschinenständer stehen die Cylinder, von denen je zwei mit dem inmitten
liegenden Schieberkasten aus einem Stück gegossen sind.
Die Drehschieber von symmetrischer Gestalt sind auf einer stehenden Welle befestigt,
welche mittels konischer Räder im Verhältniss 1 : 2 von der Kurbelwelle angetrieben
wird; einer jeden halben Umdrehung der Schieber entspricht sonach eine volle
Umdrehung der Kurbelwelle.
Textabbildung Bd. 296, S. 27
Fig. 23.Austin's rotirender Schieber.
Der Dampf tritt durch den Stutzen 42 um das
Schiebergehäuse herum in den oberen Theil der Cylinder 1,
2, und zwar in der Fig. 20 ersichtlichen Lage der Kurbelstangen durch die Oeffnungen 12 in den Schieber 13 und
aus dem Kanäle 14 desselben durch den Kanal 15 in den Hochdruckcylinder 1. Hat der Kolben dieses Cylinders bei seiner Abwärtsbewegung ungefähr die
Hälfte des Hubes zurückgelegt, so wird der Kanal 15
durch den rotirenden Schieber geschlossen und damit die Zufuhr frischen Dampfes
abgeschnitten; der im Cylinder 1 eingeschlossene Dampf
wirkt nun durch Expansion.
Ist der Kolben am Ende seines Hubes angelangt, so entweicht der wirksam gewesene
Dampf durch die Oeffnungen 18 und 19 und
es tritt eine Entlastung des Kolbens so lange ein, bis die Schieberöffnung 17 den Kanal 15
überschritten hat und der abziehende Dampf comprimirt wird.
Die Dampfvertheilung der Niederdruckcylinder 3 und 4 regelt der Schieber 21,
welcher dieselbe Construction wie der Schieber 13,
jedoch grössere Abmessungen besitzt, in ähnlicher Weise.
Textabbildung Bd. 296, S. 28
Dampfmaschine von Barleben.
Das Einlassventil steht unter Wirkung eines Centrifugalregulators, der auf dem einen
Ende der Kurbelwelle angeordnet ist; auf dem anderen Ende der genannten Welle ist
ein Schwungrad aufgekeilt.
Um Abnutzungen auf ein Minimum zurückzuführen, sind alle der Reibung unterworfenen
Flächen reichlich gross gehalten.
H. Austin in Birmingham wurde nach Industries and Iron vom 17. August 1894 in England
unter Nr. 13879 vom 18. Juli 1893 die Construction der in Fig. 23 ersichtlichen schnellaufenden Dampfmaschine mit ebenfalls
rotirendem Schieber geschützt.
Die nach den Enden des Cylinders führenden Kanäle A und
A1 werden bei der
mittels Spindel D bewirkten Drehbewegung des
Kolbenschiebers C durch den Kanal B desselben abwechselnd geöffnet und geschlossen
bezieh. kommen sie abwechselnd mit dem Ausströmkanale E
in Verbindung.
Ausserhalb des Schieberkastens ist ein gewöhnlicher Kugelregulator F angeordnet, welcher die Geschwindigkeit der Maschine
durch Längsverschiebungen des Kolbenschiebers regulirt.
Eine schnellaufende Dampfmaschine mit Drehschiebersteuerung, System Otto A. Barleben (D. R. P. Nr. 59899), war in
erstmaliger Ausführung von der Zeitzer Eisengiesserei und
Maschinenbau-Actiengesellschaft zur vorjährigen Thüringer Gewerbe- und
Industrie-Ausstellung in Erfurt gebracht.
Bei der Steuerung gelangt ein völlig entlasteter cylindrischer Drehschieber zur
Anwendung, welcher ebenfalls derart ausgebildet ist, dass der Regulator durch eine
Längsverschiebung des Schiebers veränderliche Füllungen und bei Verbundmaschinen
auch Verdichtungen, dem jeweiligen Belastungszustande entsprechend, einzustellen
vermag.
Eine nach diesem System ausgeführte einfachwirkende Verbundmaschine von 200
bezieh. 345 mm Cylinderdurchmesser und 200 mm Kolbenhub läuft bei 8 bis 12 at
Anfangsspannung im Hochdruckcylinder mit 380 Umdrehungen in der Minute.
Der Untertheil dieser Maschine ist als Hohlkörper von rechteckigem Querschnitt
ausgebildet und erhält an den beiden Schmalseiten die Lager für die Kurbelwelle; auf
das obere, offene und mit Innenflansch versehene Ende desselben kommen die mit dem
mittenliegenden Drehschiebergehäuse aus einem Stück gegossenen, unten offenen
Cylinder zu stehen. Die Kolben sind aus Stahlguss gefertigt.
Fig. 24 und 25 veranschaulichen die
Construction des Drehschiebers und diejenige des Kolbens vom Niederdruckcylinder. Im
Schieberkastengehäuse b sitzt ein innen cylindrisch
ausgebohrter Gusstahlkörper b1, in dem sich der eigentliche
Drehschieber c bewegt. Sowohl im Körper b1 wie auch im Schieber
befinden sich eine Anzahl Oeffnungen, welche zusammen mit entsprechenden
Aussparungen im Gehäuse b die Kanäle zur
Dampfvertheilung bilden. Der Drehschieber ist durch einen Flachkeil an die Stange
des Regulators angeschlossen; letzterer sitzt auf einem Bügellager im Untertheil der
Maschine und wird mittels konischer Räder von der Schwungradwelle aus in Umdrehungen
versetzt.
Der Spiegel im Schieberkasten ist Fig. 26 in kleinerem
Maasstabe ersichtlich und ebenso der abgewickelte Schieber in Fig. 27; Fig. 28 gibt einen
Wagerechtschnitt durch den Schieber nach 1 (Fig. 26 und 27) und Fig. 29 einen solchen
nach 11 (Fig. 26 und 27). In Fig. 27 ist mit 1 die Eintrittskante, mit 2 die Füllungskante, mit 3 die Füllungs- und
Verdichtungskante, mit 4 die Vorausströmungslinie, mit 5 der Voraustritt und mit 6 die
Verdichtungskante bezeichnet. In Fig. 28 befindet sich
bei 7 der todte Punkt, bei 8 erfolgt der Eintritt des
frischen Dampfes in den kleinen Cylinder; in Fig. 29 ist bei 7 der todte Punkt und bei 9 erfolgt der Eintritt des Dampfes in den grossen Cylinder.
Textabbildung Bd. 296, S. 28
Barleben's Steuerung.
Zum Verstellen der Tourenzahl dient ein aus der Feder d,
Metallkapsel d1 und
Schraube l (Fig. 24) bestehender
Mechanismus, welcher in einer auf das Gehäuse des Drehschiebers aufgesetzten Haube
untergebracht ist.
Es sind Vorrichtungen angeordnet, um dem Niederdruckcylinder, wenn erforderlich,
direct Dampf zuzuführen.
Auf der Ausstellung in Antwerpen 1894 erregten auch eine schnellaufende wagerechte
Dampfmaschine, System Pierrez, mit beweglichem Cylinder
und Kolben von JulesJoly in Saint-Ghislain (Belgien), sowie eine wagerechte Dampfmaschine für
hohe Tourenzahl mit zwei im gemeinsamen Cylinder sich bewegenden Kolben von der Werkstätte für Maschinenbau vorm. Ducommun in Mülhausen
(Elsass) Aufsehen.
(Schluss folgt.)