Titel: | Neue Holzbearbeitungsmaschinen und Werkzeuge. |
Fundstelle: | Band 290, Jahrgang 1893, S. 78 |
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Neue Holzbearbeitungsmaschinen und
Werkzeuge.
(Fortsetzung des Berichtes S. 49 d.
Bd.)
Mit Abbildungen.
Neue Holzbearbeitungsmaschinen und Werkzeuge.
Holzwolle- und Spanhobelmaschinen.
Die Holzwollemaschine von Bate, Shadbolt und Houghton in
Cincinnati, Nordamerika (* D. R. P. Nr. 64366 vom 7. Februar 1892), arbeitet mit
einer rotirenden Messerscheibe. Auf letzterer sitzen die Hobelmesser und die
Kitzmesser. Die Ritzmesser befinden sich in einem besonderen Schlitten, welcher so
bewegt wird, dass die Ritzmesser im Holz keinen Bogen beschreiben, sondern in
gerader Linie, und zwar in der Richtung der Holzfasern, durch das Holz
streichen.
Zur Herstellung von Flechtspan dient die Maschine von W.
Hohenadt in Weichering bei Ingolstadt (* D. R. P. Nr. 67010 vom 23. August
1892), welche zum Spalten wie auch zum Hobeln verwendbar ist.
Die Maschine (Fig. 21
und 22) besteht
hauptsächlich aus einem auswechselbaren Spaltmesser d,
welchem das zu spaltende Holz durch zwei Riffel walzen a1 und a2 zugeführt wird. Zwischen diesen Walzen und dem
Spaltmesser sind als Hilfsmittel gegen das unregelmässige Aufspalten des Holzes zwei
Druckbacken b1 und b2 angeordnet, welche
bis zur Schneide des Messers d reichen und das zu
spaltende Holz derart führen, dass ein Verlaufen desselben vor dem Messer vermieden
und hierdurch eine möglichst genaue Spaltung des Holzes in zwei gleiche Späne
erzielt wird.
Textabbildung Bd. 290, S. 78Hohenadt's Flechtspan-Schneidemaschine. Da sich aber trotz der Anwendung der Druckbacken doch noch geringe
Unterschiede in den Dicken der erzeugten Späne zeigen, welche von den wechselnden
Dicken der zur Spaltung verwendeten Hölzer herrühren, so ist überdies eine
Sortirvorrichtung für die gespaltenen Späne angeordnet.
Diese Sortirvorrichtung steht mit den Abführwalzen f1 und f2 in Verbindung und besteht im Wesentlichen aus
einem seitlich vor der Spaltmaschine angeordneten Sortirkasten m, der durch Querwände o1o2o3 in mehrere Fächer von verschiedener Höhenlage
getheilt ist. Von diesen Fächern bewegt sich eine Sortirlade h auf und ab, welche mittels eines Zapfens g
drehbar mit dem Gestelle der Spaltmaschine verbunden ist. Die Sortirlade h ist an einem doppelarmigen Hebel s aufgehängt, welcher mittels der Stütze r mit der in einer Schlittenführung beweglichen
Abführwalze f1 in
Verbindung steht. Durch ein federndes Gesperre l wird
die Sortirlade h in ihrer jeweils höchsten Lage
erhalten.
Zum Auswerfen der Späne aus der Lade h in den
Sortirkasten m dienen die Winkelhebel, welche drehbar
an der Sortirlade angeordnet sind und durch ein gemeinsames Gestänge q bewegt werden. Das Gestänge q wird durch einen Winkelhebel p bethätigt,
der am Maschinengestell drehbar gelagert ist und beim Herabfallen der Walze f1 einen Anschlag
macht.
Beim Gebrauch der Spaltmaschine bewegt sich die Abführwalze f1 je nach der Dicke der erzeugten Späne
auf und ab, Durch Vermittelung der Stütze r und des
Hebels s wird dann die Lade h ebenfalls gehoben und in der jeweils höchsten Lage durch das Gesperre
l festgehalten. Hat dann das gespaltene Holz die
Abführwalzen durchlaufen, so fällt die Oberwalze f1 auf den Winkelhebel p
herab, welcher die Bewegung der Auswerfhebel n
verursacht, wodurch dann die Späne in die Fächer des Sortirkastens m geschleudert werden, und zwar gelangen bei der
vorliegenden Anordnung die dicksten Späne in die obersten Fächer, während die
dünnsten Späne in die untersten Fächer eingelegt werden. Ehe dann ein neues
Werkstück zur Spaltung in die Maschine eingeführt wird, löst man mit der Hand das
federnde Gesperre l, wodurch die Lade h in Folge ihres Eigengewichtes herabsinkt und
hierdurch zur Sortirung für die nächstfolgenden Späne geeignet wird.
Die durch die Spaltmaschine erzeugten Späne zeigen in Folge der Einwirkung der
geriefelten Zuführwalzen a1 und a2 eine
rauhe Oberfläche. Die Späne müssen deshalb, ehe sie zur weiteren Verarbeitung
gelangen, durch Hobeln geglättet werden. Die Spanhobelmaschine, wird aus der
Spaltmaschine dadurch erhalten, dass man statt des Spaltmessers d ein schief stehendes Hobeleisen und statt der
Druckbacken b1 und b2 andere Druckbacken
einsetzt, von denen der untere tischartig vorspringt und hierdurch eine
Auflagefläche für den zu hobelnden Span bildet. Im Uebrigen ist die Hobelmaschine
mit der Spaltmaschine übereinstimmend.
Soll die Hobelmaschine gleichzeitig zur Erzeugung von Holzwolle dienen, so wird vor
dem Hobeleisen ein Messerkasten eingeschaltet, dessen Messer den zu hobelnden Span
derart ritzen, dass die durch das Hobelmesser erzeugten Holzabfälle die Maschine in
Form von Holzwolle verlassen.
Ein Hobelmesser zur Herstellung gewellter und gerollter Klärspäne bringt R. H. Herder in Chicago (* D. R. P. Nr. 61203 vom 11.
September 1890) in Vorschlag.
Der Klärspan muss, soll er seinen Zweck in brauchbarer Weise erfüllen, auf seiner
Oberfläche möglichst glatt und ohne Widerstände sein. Am besten wird ihm nicht eine
gebogene, sondern eine vollständig gestreckte Gestalt gegeben.
Der Span für Essigbildner trägt zwar in ganz gleicher Weise Wellen wie der Klärspan,
doch soll seine Oberfläche möglichst rauh und seine Gestalt nicht eine gestreckte,
sondern am besten eine spiralförmig zusammengerollte sein.
Hergestellt werden solche Späne nun mittels einer Hobelmaschine nach Art der
Holzwellenmaschine.
Handelt es sich um die Herstellung glatter, nicht zusammengerollter Wellspäne für
Klärzwecke, dann wird ein Messer in die Maschine eingesetzt, welches auf seiner ganzen Grundfläche
mit wellenförmigen Erhebungen und Vertiefungen versehen ist und eine schräg
geneigte, ganz glatte Zuschärfung besitzt. Es wird so in den Schlittenhobel
eingesetzt, dass die gewellte Grundfläche glatt auf dem Holze aufliegt.
Die gewellte Grundfläche kann auch von quer verlaufenden Nuthen durchzogen werden,
deren Kanten beim Abstossen des Spanes, sowie bei dem Rückgange des Hobeleisens nach
Art von Zieheisen schabend wirken und daher die Glätte des Spanes und somit seine
Brauchbarkeit wesentlich erhöhen.
Zur Herstellung des rauhen, aufgerollten Wellspanes wird das eben beschriebene
Hobeleisen in der Weise geändert, dass die Zuschärfung wellenförmig ausgearbeitet
wird und das Eisen unter spitzem Winkel zu dem Holzblocke gestellt wird. Die
Grundfläche des Eisens kann jetzt auch glatt gewählt werden.
Die geneigte Stellung des Eisens gegen den Holzblock bezweckt die Erzeugung einer
gerauhten Oberfläche. Will man die rauhen Spane gleichzeitig zusammenrollen, dann
wird auf das Eisen noch ein zweites Eisen, die Kappe, geschraubt, welches an seiner
Stirnseite geschweift ausgearbeitet ist. Gegen diese geschweifte Stirnseite legt
sich der Span und wird, entsprechend dem Vordringen des Schneidmessers,
aufgerollt.
Für die Herstellung glatter Späne ist es erforderlich, stark gedämpftes und am besten
noch warmes Holz zu verwenden.
Böttchereimaschinen.
Eine Daubensäge von Böttcher und Gessner in Altona (* D.
R. P. Nr. 63188 vom 21. October 1891) ist in Fig. 23
dargestellt.
Das Sägeblatt S ist in einem Gatterrahmen G eingehängt und durch eine Zugstange Z gespannt. Die Breitseite des Sägeblattes S ist entsprechend dem zu schneidenden Daubenhalbmesser
gebogen. Mittels Kurbel und Lenkstange erhält der Sägerahmen eine schnelle hin und
her gehende geradlinige Bewegung. Der Arbeitsgang ist nun folgender. Der Holzklotz
K wird auf den in seiner Anfangsstellung schräg
nach unten liegenden (in Fig. 23 punktirt), um eine
Achse a schwingbaren Tisch T gebracht und an das die Dauben stärke bestimmende Lineal L angeschlagen. Durch den Handhebel H, welcher durch einen Stift S mit dem Zahnrade Z1 verbunden ist und lose auf der Achse a sitzt, wird durch die Zahnräder Z2 und Z3 die Spindel p gedreht. Auf dieser Spindel p sitzen nun mit Links- und Rechtsgewinde die beiden Klemmbacken b. Wird nun der Handhebel H in der angegebenen Pfeilrichtung gedreht, so spannen die beiden
Klemmbacken b den Holzklotz K fest.
Textabbildung Bd. 290, S. 79Fig. 23.Daubensage von Böttcher und Gessner. Durch noch weiteres Drehen des Hebels H in
der Pfeilrichtung wird der Tisch T mit dem Holzklotze
K, da die Klemmbacken b nicht weiter nach innen können, um seine Achse a gedreht und dem Sägeblatte S zugeführt.
Die abgeschnittene Daube fällt hinter dem Sägeblatte S weg, und der Tisch T geht denselben Weg in
seine Anfangsstellung wieder zurück. Der Handhebel H
mit dem Zahnrade Z1
wird nun noch etwas weiter zurückgedreht, wodurch die Klemmbacken b das Arbeitsstück K
wieder loslassen. Durch Vorschieben desselben an das Lineal L wiederholt sich nun der oben beschriebene Arbeitsgang.
Um Fassdauben mit anderem Halbmesser schneiden zu können, ist es nur nöthig, ein
anderes Sägeblatt S einzuhängen, die Achse des Tisches
T an denselben entsprechend dem neuen Halbmesser
einzustellen und das Lineal L auszuwechseln.
Textabbildung Bd. 290, S. 79Fig. 24.Fügemaschine von Mills. Die Fügemaschine von G. Mills in London (* D.
R. P. Nr. 61967 vom 24. April 1891) sei mit Bezug auf Fig.
24 beschrieben.
Die Maschine besteht im Wesentlichen aus einer bogenförmig schwingenden Platte,
welche die durch eine Centrirvorrichtung eingestellte Rohdaube so an den in ihrer
Stellung regulirbaren Schneidemessern vorüberführt, dass diese der betreffenden
Daube an den Kanten die nöthige Abschrägung (Abrichtung) geben und gleichzeitig
dieselbe nach den Enden hin, in Folge der sich ändernden Höhenlage der Platte,
verjüngen.
Die zu bearbeitende Rohdaube A wird mittels um H drehbarer Klemmen G auf
einem Schwingtisch F befestigt. Die Enden der Rohdaube
ruhen gegen Ansätze E, deren Abstand der Länge der
Dauben entsprechend geändert werden kann. Das Anziehen der Klemmen erfolgt mittels
einer in den Mutterschrauben J geführten Rechts- und
Linksschraubenspindel K, welche durch Handräder LL2 gedreht werden
kann. Zum Einführen bezieh. zur genau centralen Lagerung des Arbeitsstückes in der
Hobelmaschine sind auf den in Lagern u gelagerten
Wellen N mit Backen ausgerüstete Hebel M vorgesehen, welche sich bei Bethätigung der Wellen
N gegen einander bewegen und das zwischengesetzte
Arbeitsstück in der richtigen Lage zu der Tischplatte F
bringen, auf welcher dasselbe dann in der obenerwähnten Weise festgeklemmt wird. Die
Bethätigung der Spindeln N erfolgt mittels eines
Tritthebels o, Zugstange w
in der Weise, dass durch Niederdrücken von o die unter
einander mittels Segmenträder V verbundenen Wellen N gedreht werden.
Die Tischplatte F ist mit Stangen P an den in Führungen E
gleitenden und mittels Schrauben S nach der Länge der Dauben zu
verstellenden Blöcken Q aufgehängt, so dass der Tisch
F zwischen den geneigten Spindeln T, welche die schnell rotirenden Hobelmesser T1 tragen, hin und her
schwingen kann. Der Antrieb der gleichzeitig von beiden Seiten gegen die Kanten der
Dauben arbeitenden Hobelmesser erfolgt durch Treibriemen, welche über Scheiben T3 laufen.
Für Dauben, welche in ihrer ganzen Länge die gleiche Dicke haben, stehen die
Schneiden der Messer T2
den Spindeln T parallel, jedoch bei Dauben, welche an
den Enden dicker sind als in der Mitte, stehen die Messer, weil der Winkel der
Kanten an den Enden ein anderer sein muss als in der Mitte, zum Theil unter einem
Winkel zu den Spindeln. Die parallelen Messerschneiden bearbeiten die dünneren
Theile, die geneigt zu T stehenden dagegen die dickeren
Daubenenden. Jedes Messer besteht aus zwei Theilen, der unteren geraden und der
oberen geneigten Schneidkante. Die schwingende Bewegung der Platte F wird durch eine in Lagern y drehbare Schraubenspindel U herbeigeführt.
Auf der Spindel wird eine Mutter V verstellt, deren
Bewegung sich durch eine Verbindungsstange W auf die
Platte F überträgt. Die Spindel erhält ihre Drehung
durch ein Schneckengetriebe X, dessen Schnecken welle
Z in Lagern z gelagert
ist und mittels fester und loser Riemenscheibe 1 von
einer geeigneten Antriebsvorrichtung aus bethätigt wird.
Während seiner Hin- und Herbewegung führt die Tischplatte F auch eine auf und nieder gehende Bewegung aus, welche durch Gleitstücke
2 gesichert wird, die bei der Hin- und Herbewegung
von F an den Längsschienen 3 des Maschinenrahmens entlang gleiten. Die Trägerstangen P sind so mit Rücksicht auf die Messerspindeln T angeordnet, dass, wenn die Messer T2 anfangen,
auf die Rohdaube 4 einzuwirken, die Platte F sich in der höchsten Stellung befindet. Mit dem
Vorgehen der Platte F senkt sich dieselbe allmählich in
Folge der veränderten Winkelstellung der Stangen P,
wodurch auch die Messer immer weniger Holz von den Kanten fassen und abschneiden
können, so dass die Dauben an den Enden schmäler werden als in der Mitte. Nehmen die
Stangen P eine senkrechte Lage ein, so befindet sich
die Platte F in ihrer Mittel- und zugleich tiefsten
Stellung. In dieser Stellung wirken die unteren, parallel zu den Spindeln T laufenden Schneidkanten der Messer auf e die Kanten der Dauben ein und nehmen in dem mittleren
Theil der letzteren nur so viel Holz weg, als zur Erzeugung der erforderlichen
Kantenabschrägung nothwendig ist. Bei weiterer Bewegung von F ändert sich die Winkelstellung der Stangen P in umgekehrter Richtung, so dass die von der Platte F allmählich gehobene Daube von der Mitte nach dem Ende
hin durch die oberen, geneigt zu T stehenden Kanten der
Messer in demselben Verhältniss zugespitzt wird, wie dieselbe auf der anderen Seite
nach der Mitte zu breiter wird. Auf diese Weise erhält man gleichmässig geformte,
von der Mitte nach den Enden hin sich verjüngende Dauben, deren Kanten die zu einem
dichten Fugenschluss erforderlichen Abschrägungen haben. Bei verschieden breiten
Dauben ist natürlich die Stellung der Spindeln T
bezieh. der Messer für die jedesmalige Breite der Dauben zu regeln. Zu diesem Zweck
sind mit der bereits beschriebenen Centrirvorrichtung Einrichtungen verbunden,
welche erkennen lassen, ob die Messer die richtige Stellung einnehmen.
Auf einer der Spindeln N befindet sich ein Arm 5, der einen Zeiger trägt. Letzterer wird beim
Centriren einer abzurichtenden Daube je nach der Breite derselben mehr oder weniger
seitlich verschoben, so dass der Zeiger für eine bestimmte Daubenbreite auch eine
bestimmte Stellung einnimmt. Um nun die Stellung der Messerspindeln dementsprechend
ändern zu können, sind dieselben mit dem oberen Ende in einem mit Scheibe versehenen
Block 7 befestigt, welcher sich um einen Zapfen des
Blockes 9 drehen kann. Die unteren Enden der Spindeln
T stehen in ähnlichen Blöcken 10. Die Blöcke 7 und 10 lassen sich durch Schraubenspindeln 11 mit Rechts- und Linksgewinde näher zusammen oder
weiter aus einander stellen, sowie es die Breite der zu erzeugenden Dauben
erfordert. In Verbindung mit dem unteren Blocklager 12
der Messerspindel steht ein Zeiger, welcher sich mit dem Blocke 12 bewegt, sobald der Winkel der Messerspindel geregelt
wird. Das Zusammenspiel dieser Zeiger ist nun so gewählt, dass, wenn die beiden
Zeiger einander gegenüberstehen, die Messer sich in der richtigen Stellung befinden,
um die erforderliche Abschrägung der Daubenkanten zu bewirken. Auch für die Länge
der Dauben wird eine Einstellung des Apparates erforderlich. Dieselbe wird
ausgeführt, indem man mittels des Handrades 15 und
Schneckengetriebes 16 die Blöcke Q höher oder tiefer stellt und die Länge der Stangen
P dementsprechend verändert. Auch die Blöcke 9 sind für verschieden lange Dauben in ihrer Stellung
auf der Spindel 11 zu regeln, was durch Drehen der
Spindel 11 in der einen oder anderen Richtung erreicht
wird. Die Drehung der Spindel 11 erfolgt mittels Kurbel
und Schneckengetriebes.
Eine Einspannvorrichtung für Daubenfügemaschinen von J.
Pleukharp in City of Columbus, Nordamerika (* D. R. P. Nr. 61347 vom 28.
April 1891), erläutert Fig. 25.
Textabbildung Bd. 290, S. 80Fig. 25.Daubenfugemaschine von Pleukharp. Die Schneidvorrichtung ermöglicht das Schneiden von Fassdauben genau
gleicher Breite und übereinstimmender Kantenwinkel dadurch, dass zwei Kreissägen
unter entsprechendem Winkel einander gegenüber angeordnet sind, gegen welche die
Dauben mittels Schlittens für den Schnitt vorbewegt werden. Hierbei ist das
Aufspannen der Dauben auf die Spannfläche des Schlittens dadurch ermöglicht, dass
nach dem Einstecken des einen Daubenendes unter einen Schnapphaken das andere Ende
durch Treten eines Pedals mittels eines mit diesem verbundenen Griffhakens, dessen Schaft,
zwischen zwei Rollen geführt, beim Niederziehen zugleich einen Ausschlag nach vorn
veranlasst, auf die Spannfläche niedergezogen wird, wobei der andere Schnapphaken
über das Daubenende einspringt. Wenn der eine Schnapphaken auf einen Anschlag trifft
und das eine Ende der Daube loslässt, schlägt letzteres unter eine Führung, welche
die Daube zwischen Rollen hindurch abführt.
Die zum Schneiden der Fassdauben dienenden beiden Kreissägen A liegen unter passendem Winkel zu einander und sitzen auf entsprechend
geneigten Wellen, an deren Enden sie mittels der Muttern b2 festgeschraubt sind. Die Wellen sind in
Lagern b des Gestelles gelagert und tragen die
Antriebsriemenscheiben. Zur Erleichterung des Schnittes sind die einander
zugekehrten Flächen der beiden Kreissägen schwach gehöhlt.
Die Aufspannfläche des Schlittens C entspricht der
üblichen Wölbung der Fässer, für welche die Dauben zu schneiden sind. Behufs
Aufspannens der Daube wird das eine Ende derselben zunächst in den Schnapphaken F eingeschoben, der am Schlitten C gelagert ist und auf dessen unteren Arm die Feder f wirkt. Alsdann wird das andere Ende der Daube mittels
des Griffhakens G erfasst, dessen langer Schaft
zwischen Rollen G1
geführt und durch Stange G2 mit dem Pedal G3 verbunden ist.
Durch einen Tritt auf das Pedal macht der Griffhaken G
zufolge seiner Führung neben der Abwärtsbewegung zugleich einen Ausschlag nach
vorwärts und fasst dabei das andere Ende der Daube, wodurch letztere aus der
punktirten Lage in die in vollen Linien dargestellte Lage, d.h. auf die Spannfläche
des Schlittens C gezogen wird und auf den Schnapphaken
E trifft, der nach Zurückweichen mittels der Feder
e über das Ende der Daube vorschnellt und sie
dadurch festgespannt erhält. Das freigelassene Pedal G3 wird durch Feder G1 wieder in die
Ausgangsstellung zurückgeführt.
Wird nun mittels der Handhabe M, Stange m und des Armes J die
Kuppelung der von einem offenen Riemen getriebenen Scheibe in das eine der
Stirnräder H eingerückt, so bewegen diese die Daube
zufolge ihres Eingriffes in die Stangenverzahnung des Schlittens C zwischen die beiden Kreissägen A für den Schnitt vor. In das zweite Stirnrad H kann behufs Rückbewegung die Kuppelung der von einem
gekreuzten Riemen getriebenen Scheibe eingerückt werden, und zwar ebenfalls durch
entsprechendes Verlegen der Handhabe M, worauf der
Schlitten zurückgeht. Wenn bei der Vorwärtsbewegung der Arm des Hakens F auf den Anschlag N
trifft, lässt der Haken die Daube los, das Ende der letzteren schlägt unter die
Führung o, welche die Daube zwischen die Rollen P hindurch aus der Vorrichtung abführt. Die Bewegung
des Schlittens dauert fort, bis der um Bolzen drehbare Arm; auf den schrägen
Anschlag K trifft, wodurch die Kuppelung der
Riemenscheibe ausgerückt und die Kuppelung der mittels gekreuzten Riemens
getriebenen Scheibe eingerückt und die Bewegung des Schlittens umgekehrt wird,
worauf die Bewegung dadurch unterbrochen wird, dass der Arm I an einen schrägen Anschlag L stösst und
beide Kuppelungen ausrückt.
Die Daubenfügemaschine von A. B. E. Nielsen in
Frederikstad, Norwegen (* D. R. P. Nr. 59638 vom 15. März 1891), arbeitet mit
einer rotirenden Messerscheibe, gegen welche die Daubenkanten angelegt werden.
Auf der Achse a (Fig.
26), welche von der Riemenscheibe b getrieben
wird, sitzt fest die concave Scheibe c, in welcher die
Hobeleisen d angebracht sind. An dem vor der Scheibe
c gelegenen unteren Rahmen e sind an den beiden Schmalseiten desselben die in senkrechter Richtung
verstellbaren Lagerböcke f angebracht, in welchen der
obere Rahmen g mit seinen den Lagern entsprechenden
auswechselbaren Zapfen f1 drehbar befestigt ist. Dieser Rahmen g
trägt auf seiner oberen Fläche die Winkel H, an welchen
die zu bearbeitenden Dauben x an drei Kanten Anlage
haben. Die Dauben werden in dieser Stellung mittels der Klemmplatten i gehalten, von denen jede durch eine Stange k mit einem um den Zapfen l1 drehbaren und mit Gewicht l2 versehenen Hebel l verbunden ist, welche das Bestreben haben, die
Platten i nach unten zu ziehen. An der der
Messerscheibe c zugewendeten Breitseite des Rahmens g sind Gegengewichte angebracht. Jeder der Lagerböcke
f hat oben einen Schlitz m, in welchem eine Hemmschraube m1 feststellbar angeordnet ist. In dem Schlitze m des einen Bockes f
gleitet ein an der einen Schmalseite des Rahmens g fest
angebrachter Anschlagstift j, während in den Schlitz
m des anderen Bockes f
eine an der anderen Schmalseite des Rahmens g
vorgesehene Hemmstange eingreift, welche mittels eines Schalthebels nach Bedarf aus
dem Schlitze m herausgezogen und wieder darin
eingeschoben werden kann.
Textabbildung Bd. 290, S. 81Fig. 26.Daubenfügemaschine von Nielsen. Wenn man nun den Rahmen g mit den Dauben
gegen die in Drehung befindliche Scheibe c führt, so
wird je nach der Stellung der betreffenden Hemmschraube m1 im Schlitze m diese Bewegung des Rahmens g früher oder
später begrenzt, weil die Hemmstange gegen die entsprechende Hemmschraube stösst.
Nachdem die eine Kante der Dauben fertig gehobelt ist, wird der Rahmen g so weit von der Scheibe c entfernt bezieh. nach unten umgelegt, dass die Gewichtshebel l gegen die am unteren Rahmen e festen Hemmeisen q stossen. Hierdurch
werden die Stangen k nebst den Klemmplatten g gehoben, so dass die Dauben nicht mehr festgehalten
werden. Letztere werden jetzt mit der anderen Kante gegen die Scheibe c gewendet. Nun wird der Rahmen g mit den Dauben wieder gegen die Scheibe c
geführt, ohne aber hierbei den Schalthebel zu berühren. Die Hemmstange bleibt somit
ausser Eingriff
mit dem Schlitze m und die Bewegung des Rahmens g wird erst begrenzt, wenn der Anschlagstift gegen die
entsprechende Hemmschraube stösst. Der Anschlagstift liegt nämlich so weit hinter
der Stange, als nothwendig ist, um die an einer Längskante behobelten Dauben näher
zur Scheibe c zu bringen.
Die Concavität der Scheibe c bestimmt die Bogenform der
Daubenkanten; will man aber die Daubenkanten mehr gebogen haben, als die Scheibe
concav ist, so kann dies dadurch geschehen, dass man die Hobeleisen d an dem äusseren Theil der Scheibe mehr nach aussen
stellt. Man kann dies indessen auch dadurch erreichen, dass man das Anlegegestell
bezieh. den Rahmen e um einen Zapfen drehbar macht und
an beiden Enden der Bodenplatte des Rahmens je einen gekrümmten Schlitz vorsieht,
durch welche je eine an der Fundamentplatte feste Schraube t hindurchragt. Die Muttern dieser Schrauben t werden angezogen, wenn man die Daubenkanten nur nach der Concavität der
Scheibe c gebogen zu haben wünscht. Das Einstellen der
an der Fundamentplatte angebrachten Anschlagstücke u,
gegen welche sich die äussere Längskante der Bodenplatte des Rahmens e legt, bestimmt dann die Bogenform der Daube.
Textabbildung Bd. 290, S. 82Fig. 27.Fassbindemaschine von Vale. Bei der Fassbindemaschine von W. T. Vale in
Toronto, Canada (* D. R. P. Nr. 67366 vom 19. September 1891), werden die Dauben wie
üblich auf einem Spannkörper A (Fig. 27) zusammengesetzt, indem jede einzelne Daube
auf den Spannkörper mittels Druckrollen niedergepresst wird.
D stellt einen Schwingrahmen dar, auf welchem die Welle
E mit den Druckwalzen C gelagert ist. Dieser Schwingrahmen ist mit dem beweglichen Halbring F mittels des verzapften Gliedes G verbunden. Der andere stellbare Halbring H ist mit dem drehbaren Hebel I durch ein Glied J1 verbunden. Die Feder K ist an einem Ende
mit dem Schwingrahmen D verbunden und an ihrem anderen
Ende mit dem Zapfen a des Hebels I oder mit einem anderen passenden Punkt am Rahmen der
Maschine. Diese Feder hat den Zweck, die Haltung des Schwingrahmens D zu erleichtern, so dass er leicht durch den Arbeiter
bewegt werden kann. L sind zwei Stangen, von welchen
eine mit dem Schwingrahmen D und die andere mit dem
unteren Ende des Hebels I verbunden ist. Die zwei
Stangen sind mit einander durch eine rechts- und linksgängige Schraubenmutter M verbunden. Diese Mutter ermöglicht eine Verlängerung
oder Verkürzung der Stange L, um die Bewegung des
stellbaren Rahmens H zu reguliren.
Die vorstehend gekennzeichnete Vorrichtung ist doppelt vorhanden.
Der Schneidkopf N ist mit einer Spindel O verbunden, welche in einem Lagerklotz des
Schwingrahmens D lagert. Mittels Federklinken W erfolgt das Festklemmen des Schwingrahmens D an dem Rahmen H, wenn
die Maschine in Bewegung gesetzt wird. Eine Welle X ist
durch passende konische Räder mit den Schraubenspindeln J1 verbunden. Diese stehen in Verbindung
mit den Lagerklötzen der Spindel E. In Folge dieser
Verbindung veranlasst eine Umdrehung der Welle X die
Einstellung der Wellen E in gewisser Höhe.
Mit jedem der beweglichen Halbringe H und F sind Halbringe 3
derartig verbunden, dass dieselben abgenommen werden können. Irgend eine Anzahl
dieser Packringe kann so gebraucht werden, dass dadurch der Durchmesser der
beweglichen Halbringe entweder vergrössert oder verkleinert wird, je nach der
veränderlichen Grösse der Köpfe der Fässer, die man auf der Maschine machen
will.
Zum Stützen des zusammenlegbaren Formers B dienen ausser
den Armen y die Arme x,
welche auf der beweglichen Hülse w verzapft sind. An
beiden Enden ist jeder Arm mit einem der zusammenlegbaren Theile des Formers
verbunden. Das Ende jedes Armes x, welches mit dem
betreffenden Formertheil verbunden ist, wird parallel mit der Welle gestellt und in
das betreffende Ende ein verlängerter Schlitz gemacht, worin ein Zapfen oder Bolzen
passt, der mit einem Theil des Formers verbunden ist. Wenn diese Theile
zusammengelegt werden, so verursacht die Bewegung der Hülsen w, dass das Ende jedes der Arme x sich um
einen Zapfen dreht, wodurch verhindert wird, dass der erwähnte Theil sich zu schnell
zusammenlegt. Durch die Biegung der Enden der Arme x
wird ein plötzliches Zusammenfallen der Formertheile verhindert, da genügend Zeit
gegeben ist, damit sämmtliche Stäbe gut zusammengepresst werden, ehe ihre Stützung
aufhört.
Der stellbare Endanschlag wird, bevor die Maschine in Thätigkeit tritt, in der Weise
gesetzt, dass, wenn die Stäbe dagegen stossen, diese sich in einer passenden
Stellung befinden. Ein anderer stellbarer Anschlag ist hinter dem Anschlag
angebracht, um denselben in der passenden Stellung für den Gebrauch zu erhalten.
Wenn die Maschine in Thätigkeit gesetzt wird, werden die Arme u um ihren Zapfen gedreht, so dass ihre Enden s dicht an den Fassformer B kommen. Diese
Hakenenden bilden Anschläge, welche die Bewegung des ersten in die Maschine
gebrachten Stabes aufhalten und dadurch auch diejenigen der nachfolgenden Stäbe, bis
alle anderen Stäbe in die Maschine gesteckt sind und an einander gepresst werden.
Auf diese Weise werden sämmtliche Stäbe in dichte Berührung mit einander
gebracht.
Um die beweglichen Halbringe H und F sicher zusammenzuschliessen, wird eine gekerbte
Stange 1 auf einen Halbring verzapft und ein Zapfen 2 auf dem anderen angebracht. Wenn dann die Halbringe
zusammengebracht werden, tritt der Zapfen 2 in die
Kerbe 5 der Stange 1 und
sichert die Halbringe in ihrer Stellung. Um die Halbringe zu lösen, wird das Ende der
Stange 1 gehoben; dieselben können dann frei bewegt
werden.
(Fortsetzung folgt.)