Titel: | R. Bauer's Linienwähler für Haus-Telephonanlagen. |
Fundstelle: | Band 282, Jahrgang 1890, S. 180 |
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R. Bauer's Linienwähler für
Haus-Telephonanlagen.
Mit Abbildungen.
R. Bauer's Linienwähler für Haus-Telephonanlagen.
Der bereits auf S. 112 erwähnte Linienwähler des Adjunkten der k. k. österreichischen
Staatsbahnen, R. Bauer, welcher in Frankfurt von Czeija und Nissl in Wien ausgestellt war, ist dazu
bestimmt, der Centralstelle einer Haus-Telephonanlage es zu ermöglichen, sich leicht
und schnell mit den verschiedenen Sprechstellen des Netzes zu verbinden. Die
einzelnen Sprechstellen dagegen vermögen die Centralstelle nicht zu rufen. In Fig. 1 und 2 ist dieser Linien
Wähler im Aufriss und Grundriss abgebildet,
seine Einschaltung aber erläutert Fig. 3. Es ist
dabei das Vorhandensein von neun Sprechstellen im Netze angenommen.
Die Sprechstellen I, II.... IX sind durch neun Leitungen L mit neun
Metallplatten P 1, 2.... 9 des Umschalters verbunden;
auf diese Platten P kann der auf zwei Säulchen
verschiebbare Schieber S eingestellt werden, welcher
für gewöhnlich auf den isolirenden Theilen des Linienwählers steht. Von den
Leitungen L sind neun Drähte l nach den neun Ruftastern T 1, 2.... 9
abgezweigt, welche nach Fig.
2 im Kreise im Sockel des Linienwählers angeordnet sind.
Textabbildung Bd. 282, S. 181R. Bauer's Linienwähler für Haustelephon-Anlagen. Beim Niederdrücken eines dieser Taster wird die Rufbatterie B in der zugehörigen Leitung lL und der gemeinschaftlichen Rückleitung R
geschlossen und die Rufklingel der betreffenden Sprechstelle ertönt. Die
Beantwortung des Rufes durch ein Rücksignal hat sich als nicht nöthig
herausgestellt.
Textabbildung Bd. 282, S. 181Fig. 3.R. Bauer's Linienwähler für Haus-Telephonanlagen. Nach Entsendung des Rufes schiebt der Rufende den Schieber S einfach auf die Platte P
der gerufenen Sprechstelle, erfasst dann das Mikrotelephon M und nimmt es vom Haken H
ab; dabei drückt seine Hand den am Griff des Mikrotelephons angebrachten federnden
Taster t gegen seinen Contact und schliesst so einen
Stromkreis d, d für die Batterie B, das Mikrophon M und die primäre Wickelung eines Inductors, dessen
secundäre Rolle mittels des Schiebers S, einer der neun
Leitungen L und des Rückleiters R zwischen das Telephon der Centralstelle und das der gerufenen Stelle
eingeschaltet ist. Das Sprechen kann also jetzt sofort beginnen. Der Inductor ist in
Fig. 3 nicht mit angegeben, die Spule mit jenen
beiden Rollen ist im Sockel des hohlen Ständers untergebracht.
Die ganze Anordnung dieses Umschalters ermöglicht eine sehr bequeme Handhabung
desselben. Derselbe lässt sich leicht auf Schreibtischen aufstellen und von einer
Stelle des Zimmers zur anderen tragen. Die Leitungen L
und R werden einfach zu einem Kabel vereinigt.