Titel: | Die Schreibmaschine von Yost. |
Fundstelle: | Band 280, Jahrgang 1891, S. 254 |
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Die Schreibmaschine von Yost.
(Mit Abbildungen.)
Schreibmaschine von Yost.
Die Gesammtanlage der Yost-Schreibmaschine ist aus Fig. 1 ersichtlich. Die
Maschine schreibt 78 Schriftzeichen, jedes mit Hilfe einer eigenen Taste, sie
beschreibt Papier bis zu einer Breite von 24 cm und gibt Zeilen von 18 cm Länge mit
je 70 Buchstaben oder deren Raum. Die Maschine ist 23 cm hoch, 28 cm breit und 33 cm
tief; ihr Gewicht beträgt 7,26 k.
Die Tasten sind in drei Abtheilungen zusammengestellt, eine über der anderen. Die
drei untersten Reihen von Tasten (1. Abtheilung) enthalten die kleinen Buchstaben,
während die grossen Buchstaben in genau derselben Reihenfolge in den nächsten drei
Reihen (2. Abtheilung) stehen, so dass der Schreiber nur ein Alphabet zu lernen braucht, um sofort beide benützen zu können. Die obersten beiden Reihen sind für die Ziffern
und anderweitige Schriftzeichen bestimmt. Die Grundplatte, oberhalb welcher die
Tasten angeordnet sind, ist vollständig geschlossen mit Ausnahme der zum Durchgang
der Tastenstäbe dienenden kleinen Löcher. Die Tasten sind oben an diesen Stäben
eingesteckt. Ausserdem sind die Tasten noch in einem Gestell geführt, das sich
oberhalb der Grundplatte erhebt und aus acht unter einander verbundenen parallelen
Stäben besteht, in welche ebenfalls entsprechende Löcher gebohrt sind. Hinter dem
Griffbrett befindet sich ein kreisrunder Rahmen, über welchem der bewegliche Wagen
oder Schlitten angebracht ist und innerhalb dessen die Typenhebel und andere Theile
des Mechanismus angeordnet sind. Unterhalb der Grundplatte sind zahlreiche Hebel,
welche dazu dienen, die durch das Niederdrücken der Tasten veranlassten Bewegungen
auf die Typenhebel und auf den Wagen zu übertragen. Der etwas über das Griffbrett
emporstehende erwähnte runde Rahmen ist mit dem daran befindlichen Mechanismus von
leichten Metallplatten eingeschlossen, wodurch letzterer gegen Staub und
Beschädigung geschützt ist.
Die Fig. 1 und 2 zeigen die innere
Einrichtung der Maschine, den Tastenhebel und ihre Verbindung mit den Typenhebeln.
Hier muss erwähnt werden, dass in den Zeichnungen die Zwischenraumtaste in der Mitte
des Griffbretts angenommen ist, während diese Taste bei der Ausführung vorn
unterhalb des Griffbretts angeordnet wurde.
Behufs Färbung der Typen ist auf dem Rahmen ein leichtes
Metallgehäuse b angeordnet, welches nach aussen
geschlossen, nach der inneren Seite aber offen ist. In diesem Gehäuse befindet
sich ein Ring von Filz, welcher mit Anilin oder anderen Farben getränkt ist und
hinreichend Farbe enthält, um für mehrere Monate des angestrengtesten Gebrauchs ohne
jede Nachfüllung auszureichen. Die vordere Fläche b1 des Filzes ist schief abgeglichen, so dass sie die
Typenflächen in der Ruhelage vollständig berührt. Auf diese Weise sind die Typen
beständig in genügender und nicht überschüssiger Menge gefärbt.
Die Construction der 78 Typenhebel erhellt aus den Schnitten und aus der Fig. 4; sie sind alle von
derselben Form und Grösse und haben zwei feste Drehpunkte, den ersten bei c (Fig. 4) im Hauptrahmen
und den zweiten bei d in einem zweiten Rahmen, welcher
sich innerhalb des ersteren in der Mitte befindet. Der Drehpunkt des Hebels bei c wird von einem kreisrunden Stahldraht gebildet,
welcher in einer in den Hauptrahmen eingeschnittenen Rinne liegt. Die innere Fläche
dieses Rings ist ausserdem mit 78 radial eingefrästen Schlitzen versehen (vgl. Fig. 2). Das Hebelende
e bildet einen offenen Haken (e
Fig. 4) und wird damit
in einen der Schlitze und in den Drahtring eingeführt. Sind alle Hebelenden auf
diese Weise in den Rahmen eingefügt, so kommt eine kreisförmige Platte oben auf wie
in Fig. 2 ersichtlich,
deren Aufgabe es ist, zu verhindern, dass die Hebelenden beim Anschlag der Tasten
emporgehoben werden. Das untere Ende des vorerwähnten Hebeltheiles ist an der Stelle
f (Fig. 4) gelenkartig
verbunden mit dem gebogenen Arm des Typenhebels i.
Dieser Arm ist zusammengesetzt aus zwei flachen Stäben, welche an ihrem Ende den
Schaft der Typenhülse umschliessen, der in Fig. 5 für sich
vergrössert abgebildet ist. Die Typenhülse ist conisch gebohrt und die Form der Type
aus Fig. 6 ersichtlich.
Diese Anordnung ermöglicht es, eine verdorbene Letter auszuwechseln, und jeder
Anschlag gegen das Papier treibt die Letter in ihrer Hülse fester ein. Das untere
Ende des gebogenen zweitheiligen Armes i ist an der
Stelle g gelenkartig verbunden mit dem kurzen Hebel i, der mit einer vergrösserten Scheibe d (Fig. 4) endigt. Diese
Scheibe bildet den zweiten festen Punkt des Typenhebels; die Art, wie dieser Punkt
befestigt ist, ist aus den Fig. 1 und 2
zu sehen; auf der Grundplatte der Maschine, achsengleich mit dem Typenring ist ein
kleiner cylindrischer Rahmen d2 befestigt, auf dessen oberem Theil eine Säule d3 angebracht ist,
diese trägt eine wagerechte Scheibe d1, deren Umfang halbkreisförmig ausgehöhlt ist, wie
in der Abbildung zu sehen. Auf dieser Scheibe ist ein Deckel von entsprechender Form
an letztere angeschraubt, so dass die Scheibe und der Deckel das gemeinschaftliche
Lager für die 78 Scheibchen d bilden, die sich an den
Enden der Hebel i befinden und zwar so, dass jedes
seinen bestimmten Platz behält, ohne dass ein Ausweichen nach irgend einer Seite
möglich ist. An dem Punkte h1 (Fig. 4) ist
gelenkartig verbunden die senkrechte Verbindungsstange k (Fig. 1).
Das untere Ende dieser Stange hat einen Schlitz, in welchen das eine Ende des
Tastenhebels eingesteckt ist. Letzteres hat einen kleinen Ansatz, wie in Fig. 1 und 2 zu sehen. Aus diesen
Figuren ist auch die Art der Befestigung dieses Hebels mit dem gebogenen Hebel e und dem Tastenhebel bei h2 ersichtlich.
Das richtige Arbeiten der Maschine hängt vorzugsweise von den senkrechten
Verbindungsstangen ab. Diese haben nicht nur die Typenhebel vorwärts zu bewegen und
dadurch den Buchstaben aufs Papier zu drucken, sondern sie dienen auch dazu,
die Typen sofort wieder in ihre Ruhelage und aus Farbkissen zurückzubringen. Die
punktirten Linien in Fig.
4 zeigen zwei Stellungen 1 und 2 des Typenhebels, wenn er einen vollständigen Weg
macht, und die Curve m zeigt die Spur, die die Letter
am Ende des Hebels durchläuft. Diese Spur bildet im Anfang eine regelmässige Form
bis zu der Stelle, wo die Letter der senkrechten Mittelachse sich nähert, in welcher
sie die das Papier tragende Schreibwalze treffen muss. Hier nimmt diese Spur
plötzlich eine senkrechte Richtung an. In diesem letzten Theil ihres Weges geht nun
die Letter durch ein kleines rechteckiges Loch, das sich in einer am Hauptrahmen
befestigten Platte unmittelbar unterhalb der Schreibwalze befindet. Das Loch ist
nach unten weit genug, um die Letter frei in dasselbe eindringen zu lassen; es ist
jedoch nach oben derartig conisch verlängert, dass im Augenblick des Anschlags die
Letter dasselbe genau ausfüllt und keinerlei Seitenbewegung machen kann. In diesem
Augenblick tritt die Letter auch mit dem Papier in Berührung, gibt dabei die
mitgebrachte Farbe aus Papier ab, und der Abdruck des Buchstabens ist fertig. Die
Genauigkeit der auf diese Weise geleisteten Arbeit muss eine ganz bemerkenswerthe
sein, denn jeder Hebel muss seine Letter in dieselbe kleine Oeffnung hinein führen
und in ihrer genauen Stellung festhalten, bis der Finger die Taste verlässt, dann
fällt der Hebel sofort in seine Ruhelage zurück. Da dieser Vorgang bei der Yost-Maschine in einer vollkommenen Weise zur
Ausführung gebracht ist, so leuchtet ein, dass eine strenge Zeilenstellung eines
jeden Buchstabens gesichert sein muss.
Wir kommen nun zur Beschreibung des Vorgangs, durch den die Typenhebel wieder in ihre
Ruhelage gebracht werden und wie das Papier nach
jedem Typenabdruck um eine Buchstabenstelle weiter gerückt wird. Aus Fig. 1 und 2 ist zu sehen, dass der
untere Theil eines jeden der senkrechten Verbindungsstäbe einen kleinen wagerechten
Träger h3 bildet. Diese
Träger setzen sich, wenn alle Hebel in Ruhe sind, zu einem kreisförmigen Auflager
zusammen (Fig. 1). Auf
diesem Auflager liegt ein verhältnissmässig schweres metallenes Rad h4 (Fig. 1 und 2). Der Mittelpunkt oder
die Nabe dieses Rades ist mit dem Umfang durch Speichen verbunden und hat im
Mittelpunkt eine V-förmige Vertiefung, in welche sich das conisch zugespitzte Ende
des Stabes r (Fig. 1 und 2) senkt. Dieser Stab
geht durch ein senkrechtes Loch in der Säule d3 und hat einen Schlitz im Punkt r1, durch welchen der
Hebel l geht, der sich in einem gabelförmigen
Ausschnitt des kleinen cylindrischen Rahmens d2 bewegt. Das vordere Ende dieses Hebels ist in
Verbindung mit einem senkrechten Stab l2, welcher wieder in Verbindung steht mit der
Schalttaste l3 (Fig. 1). Das andere Ende
drückt gegen eine senkrechte Feder l4. In seiner weiteren Verlängerung steht er mit dem
Schaltwerk in Verbindung. Es ist nun ersichtlich, dass wenn der Spatiumhebel l3 niedergedrückt wird,
der vordere Theil des Hebels gehoben und die Feder l4 zusammengedrückt wird, indem zu gleicher Zeit die
Schaltvorrichtung in Thätigkeit kommt. Wenn nun andererseits auch einer der
Letternhebel l5
angeschlagen wird, so wird der Verbindungsstab dieses betreffenden Hebels gehoben
und mit ihm das vorerwähnte Metallrad, bis die verschiedenen Theile die Stellung
annehmen, welche durch die punktirten Linien in Fig. 1 angedeutet ist.
Während nun die Taste vom Schreiber niedergedrückt ist, liegt das Gewicht des Rades
auf dem oben erwähnten Träger der gehobenen Verbindungsstange und auf demjenigen der
ihm unmittelbar gegenüberliegenden, in Ruhe befindlichen Stange, sobald aber die
Taste sich wieder hebt, genügt das Gewicht des Rades, um die Stange wieder sinken
und alle Theile in ihre Ruhelage zurückfallen zu lassen. Durch diese Anordnung ist
die Anwendung von unzuverlässigen Federn vermieden.
Textabbildung Bd. 280, S. 256Yost's Typenschreibmaschine. Zu gleicher Zeit erfüllt aber dieses Rad noch eine andere, ebenfalls sehr
wichtige Aufgabe. Indem es nämlich in die durch punktirte Linien (Fig. 1) angedeutete Lage
gehoben wird, hebt sich auch der Mittelpunkt des Rades und hebt damit zugleich den
Stab r, bis auch er die durch punktirte Linien
angedeutete Stellung einnimmt; mit dieser Bewegung wird natürlich auch der Hebel l gehoben, so dass auch das Schaltwerk wieder in
derselben Weise bewegt wird, wie wenn die Zwischenraumtaste angeschlagen würde. Die
Verbindung zwischen dem Spatiumhebel seiner Verbindungsstange und dem Hebel l ist so gemacht, dass dieser Hebel unabhängig von der
Bewegung des Stabes h und der Bewegung der
Spatiumtaste l3 sich
bewegen kann. Die Anordnung dieser wenigen Theile, die in keiner Weise einer Störung
in ihrer Thätigkeit ausgesetzt sind, führt zu einer vollständigen Sicherheit
derjenigen Bewegungen, von denen der gute Gang der Maschine abhängt.
Die Schwierigkeit, welche darin bestand, dass die Grenzen, innerhalb welcher die
sämmtlichen Theile der Maschine sich zu bewegen haben, sehr enggezogene waren, um
möglichst kleine Ausdehnung der Maschine selbst zu erreichen, sind ebenfalls
glücklich beseitigt. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, liegen auf jeder Seite des Typenhebels 16
Tastenhebel so weit ausserhalb dieses Kreises, dass eine unmittelbare Verbindung
zwischen den Tasthebeln und Typenhebeln hier nicht angebracht werden konnte. Um
diese Schwierigkeit zu überwinden, wurde die in Fig. 2 ersichtliche
Anordnung getroffen. Eine kleine der Grundplatte angegossene Säule s endigt nach oben in eine kreisförmige wagerechte
Scheibe ähnlich der schon beschriebenen und bei d1 ersichtlichen, die aber einen kleineren
Durchmesser hat. Auch sie ist mit einer Platte gedeckt und in der hierdurch
gebildeten kreisförmigen Rinne liegen die runden Enden von 32 strahlenförmigen
Hebeln c, 16 auf jeder Seite, wie dies in Fig. 2 und 3 zu sehen ist. In
letzterer Figur ist auch noch zu sehen, dass alle diese Hebel gerade sind und dass
ihr äusseres Ende mit den Tastenhebeln l5 verbunden ist und dass die senkrechten Stäbe
ebenfalls wie bei h in Fig. 2 mit diesen Hebeln
verbunden sind. Der Niederdruck einer Taste hat mit Hilfe der eben beschriebenen
Einrichtung genau denselben Erfolg, wie wenn die Verbindung eine unmittelbare
wäre.
Der bewegliche Schlitten mit dem Papier und die verschiedenen damit verbundenen
Theile sind aus verschiedenen Detailzeichnungen, sowie aus dem Schaubild Fig. 7 ersichtlich. Der
bewegliche Rahmen, in dem die mit Gummi überzogene Walze und die Futterwalze
angebracht sind, besteht aus einem Stahldraht, der in dreifacher Richtung gebogen
ist und auf der rechten Seite mittels einer kleinen Platte zusammengehalten ist,
welche die Vorrichtung zum Schalten der Linien trägt. Auf der Hinterseite sind zwei
breite Hülsen, die sich nach rückwärts fortsetzen und, wie Fig. 9 zeigt, mit der
geschlitzten Führungshülse c verbunden sind, welch
letztere auf der Führungsstange (Fig. 1) hin und her
gleitet. Hinter diesen Hülsen ist die Doppelzahnstange d angebracht (Fig.
7 bis 12).
Die Anordnung ist so, dass der Wagen gehoben und gesenkt werden kann, um das
Geschriebene in jedem Augenblick nachzulesen (siehe punktirte Linien in Fig. 1). Auf der
Vorderseite ruht der Wagen auf einer kleinen freilaufenden Rolle, welche mit dem
Wagen auf einer am Hauptrahmen befestigten Schiene läuft, vorne an dieser Rolle ist
ein kleiner etwas vorstehender Zeiger, der an einer Scala jederzeit die Stellung des
zunächst zu druckenden Buchstabens anzeigt. Der Hebel a
(Fig. 15) dient
dazu, den Wagen nach der rechten Seite hin zu ziehen, so oft eine Linie zu Ende ist,
während mittels eines gleichzeitigen Druckes auf den Daumenhebel b die Sperrklinke c das
Sperrrad um 1 oder 2 Zähne weiter rückt, je nachdem ein Stellstift mittels der
Schraube d ein- oder ausgerückt worden ist. Auch kann
die Sperrklinke ausgehoben werden durch einen Druck auf ein vorstehendes Hebelchen,
wodurch alsdann die
Walze frei umgedreht werden kann. Dies ist ein unbestreitbarer Vortheil namentlich
beim Einbringen oder Herausnehmen des Papiers.
Textabbildung Bd. 280, S. 257Yost's Typenschreibmaschine. Die bewegende Kraft des Wagens ist eine Uhrfeder. Um deren Gehäuse,
welches eine Seilrolle bildet, ist eine Zugkordel gelegt, deren Ende an der
Unterseite des Wagens befestigt ist. Die Spannung dieser Feder kann mittels einer
geränderten Scheibe auf der linken Seite der Maschine beliebig vermehrt oder
vermindert werden. Die Fig.
8 bis 12
zeigen die Einrichtung der Zahnstangen, die aus einem flachen Stab in der Weise
ausgeschlagen sind, dass zwischen ihnen die Bahn für die Doppelschaltzahne e frei bleibt. Diese Schaltzähne sind auf einem um
Spitzlager drehbaren Stück g (vgl. Fig. 3 und 9) befestigt, an welchem
mittels eines kurzen Verbindungsstückes h der Stab i drehbar befestigt ist, welcher wiederum mit dem Ende
des schon beschriebenen Schalthebels l (Fig. 1) verbunden ist.
Die kleine Bewegung, die durch das Spiel der Tasten auf diese Theile übertragen
wird, genügt, um die Schaltzähne in Thätigkeit zu setzen, wobei sie die
verschiedenen Stellungen einnehmen, wie sie in den Fig. 10 bis 12 gezeigt sind. Ein
wagerechter Stab f (Fig. 7), der durch eine
schwache Spiralfeder zurückgehalten ist, wird vorgeschoben, um die Schaltzähne
ausser Eingriff zu bringen, wenn es nöthig ist. Auf diese Weise kann der Wagen mit
einem Ruck in jede beliebige Stellung gebracht werden. Einige weitere kleine
Vorrichtungen mögen noch Erwähnung finden. Die Signalglocke ist innerhalb des
Rahmens angebracht und kann an jeder beliebigen Stelle einer Linie zum Anschlag
eingestellt werden durch Umdrehung einer kleinen Schraube unterhalb der
Wagenspannscheibe. Die Breite einer Schriftzeile wird bestimmt durch eine
verstellbare Klemme auf der rechten Seite des vorderen Theils des Wagenrahmens,
welche an einem am Ende der vorderen Laufschiene angebrachten Stift anstösst.
Der Wagen kann mit Hilfe eines Zeigers, der mit der Führungsplatte drehbar
verbunden ist, stets sofort an irgend welche beliebige Stelle gesetzt werden, ohne
dass eine Scalaablesung nöthig ist. Dieser kleine Theil ist von Bedeutung, wenn z.B.
ein Buchstabe ausgelassen wurde oder ein Fehler gemacht worden ist. Alles was in
diesem Falle der Schreiber zu thun hat, ist, dass er den Wagen so stellt, dass der
Zeiger die unrichtige Stelle zeigt und dann den richtigen Buchstaben anschlägt.
Das Griffbrett hätte vielleicht etwas weiter angelegt werden können, um zu
verhindern, dass aus Versehen zwei Tasten zugleich angeschlagen werden.
In diesem Falle bleiben sie in der Regel stecken, können jedoch sehr leicht wieder
flott gemacht werden, andererseits könnte durch eine etwas andere Anordnung dieses
Steckenbleiben vermieden werden.
Anmerkung, Soweit das Urtheil der englischen Fachzeitung
(Engineering vom 8. Mai, S. 296).
Textabbildung Bd. 280, S. 257Yost's Typenschreibmaschine. Sämmtliche Constructionstheile der Yost-Maschine bestehen aus Stahl, nirgends ist Gummi als federnde Kraft
verwendet, Holzhebel o. dgl. sind vollständig ausgeschlossen, auch ist, wie beschrieben,
der weitaus grösste Theil der bisher nöthigen Federn entbehrlich geworden.
Das Auslaufen von Gelenken ist in unabsehbare Ferne gerückt durch folgende
Einrichtungen:
Die Auflager und Drehpunkte aller Tasthebel sind nirgends durch in Löchern laufende
Drehbolzen hergestellt, sondern durchweg mittels Auflegen der Hebel auf Schneiden
oder Zangen.
Die einzigen Verbindungen, welche bei oberflächlicher Betrachtung geringere
Dauerhaftigkeit zu bieten scheinen, sind die Gelenkverbindungen der Typenhebel, aber
diese Verbindungen weisen vermöge ihrer Ausführung die grösste Dauerhaftigkeit auf.
Die Drehachsen dieser beweglichen Hebel bestehen nämlich aus kleinen Stahlrollen von
mehr als 3 mm Durchmesser, die auf das genaueste in die ausgeschliffenen Augen der
festen Hebel passen. Die kleinen aussen sichtbaren Nietköpfe sind also nur die
Zapfen oder Achsen jener Stahlrollen, deren verhältnissmässig grosser Durchmesser
ein Auslaufen nicht als wahrscheinlich erscheinen lässt.
Bei einem Probeschreiben, welches der Haupt Vertreter der Yost-Maschine, Civil-Ingenieur A. Beyerlen in
Stuttgart, veranstaltete, schrieb die Yost-Schreibmaschine 67 Wörter in der Minute, zeigt somit die 4- bis 5fache
Geschwindigkeit des Handschreibens. Die Maschine lässt sich auch zur unmittelbaren
Erzielung von Vervielfältigungen benutzen. Zu diesem Zwecke wird eine Lage von
Copirpapier, mit Farbpapier abwechselnd, gebildet, auf welche die Maschine in
gewöhnlicher Art schreibt. Bei dem Versuche zeigte sich die neunte Lage noch recht
leserlich, während bei der neuesten Remington-Maschine
schon der dritte Abzug kaum noch zu entziffern war.