Titel: | Registrirapparat zum Messen des Vacuums in der Rauchkammer der Locomotiven. |
Autor: | Fr. |
Fundstelle: | Band 280, Jahrgang 1891, S. 230 |
Download: | XML |
Registrirapparat zum Messen des Vacuums in der
Rauchkammer der Locomotiven.
Mit Abbildungen.
Registrirapparat zum Messen des Vacuums in der Rauchkammer der
Locomotiven.
Die seiner Zeit an einer Verbund- und einer Normal-Schnellzuglocomotive der
preussischen Staatsbahnen angestellten wissenschaftlichen Versuche zum Zwecke der
Erlangung genauerer Unterlagen für die vermeintlichen Vorzüge der Verbundlocomotiven
gegenüber den gewöhnlichen Locomotiven (vgl. 1890 277
114) zeigten namentlich auch, welche hohe Wichtigkeit die Verhältnisse des sogen.
Auspuff- oder Blasrohres für die Anfachung des Feuers im Locomotivkessel haben, und
waren die Veranlassung, dass viele Eisenbahn Verwaltungen den Auspuffverhältnissen
ihrer Locomotiven eine erhöhtere Aufmerksamkeit zuwandten und eingehende
Untersuchungen darüber anstellen liessen, welchen Einfluss dieselben auf den
Brennmaterial verbrauch ausüben.
Seit dem bekannten, „The battle of the Locomotives“ genannten Wettstreit auf
der Ebene von Rainhill am 6. October 1829, der für Stephenson dank der Anwendung des Röhrenkessels und des Blasrohres so
glänzend ausfiel, ist die Frage richtig bemessener Blasrohre für den
Eisenbahnfachmann eine offene geblieben, so viele hervorragende Techniker und
wissenschaftliche Autoritäten, wie Clark, Nozo und Geoffroy, Zeuner, Prüsmann, Grove u.s.w., auch ihrer
sich angenommen und sie gefördert haben.
In neuerer Zeit suchte Adams, Director der London- und
Südwestbahn, auf empirischem Wege die Wirkung des Blasrohres durch geeignete Form
und Anordnung desselben zu verbessern (Zeitschrift des
Vereins deutscher Ingenieure, 1889 S. 1236), und die erzielten Erfolge
haben zu weiteren Versuchen vielfache Anregung gegeben. Bisher fehlte es jedoch an
einem geeigneten Apparate, um die vom Blasrohr unmittelbar ausgeübte Wirkung durch
Messungen genau feststellen zu können; die Mittel, welche man hierzu benutzte, waren
meist ungenau oder zu umständlich und zeitraubend in ihrer Handhabung. Es gestattet
z.B. das bei derartigen Versuchen vielfach in Anwendung gebrachte
Wassermanometer während der Locomotivfahrt kaum ein genaues Ablesen des jeweiligen
Grades der Luftverdünnung in der Rauchkammer, ganz abgesehen auch davon, dass es
durch die Capillarität und besonders durch die in derselben Zeiteinheit erfolgende
grössere oder geringere Zahl der „Dampfschläge“ stark beeinflusst werden
kann.
Die letzte Pariser Weltausstellung (1889) brachte nun, wie Le
génie civil, 1890 S. 423, berichtet, einen diesbezüglichen, von der Compagnie des chemins de fer de l'Est ausgestellten
Apparat zur Anschauung, welcher mit der grössten Genauigkeit das fragliche Vacuum
selbsthätig aufzeichnet und vollkommen geeignet erscheint, dem seither auf diesem
Gebiete gefühlten Mangel gründlich abzuhelfen.
Textabbildung Bd. 280, S. 230Fig. 1.Registrirapparat zum Messen des Vacuums. Dieser sinnreich angeordnete Registrirapparat besteht nach Glaser's Annalen, 1890 S.
107, im Wesentlichen aus einem Metallmanometer, dessen Druckäusserungen durch sehr
empfindliche Organe auf einen Papierstreifen selbstthätig übertragen werden. Die auf
letzterem durch eine Feder bewirkten Aufzeichnungen stellen, wie Fig. 1 ersichtlich, eine Reihe zusammenhängender
Curven dar, deren Abscissen den Zeiten und deren Ordinaten den in der Rauchkammer
erzeugten zugehörigen Luftverdünnungen entsprechen; die Zeiten werden durch ein
elektrisches Secunden werk, welches mit einem Morseapparat in Verbindung steht,
dessen Uhrwerk die Abwickelung des Papierstreifens regelt, ebenfalls automatisch
aufgetragen. Das Manometer wird aus zwei kreisrunden Messingmembranen gebildet,
welche mit ihren umgebogenen Rändern derartig zusammengelöthet sind, dass sie
gewissermassen eine Art Blasebalg darstellen. Im Mittelpunkt A (Fig. 1) der einen Membrane ist ein
hohles Ansatzstück B aufgelöthet, an welches sich das
durch einen Dreiweghahn abgeschlossene Kupferrohr C
anschliesst; letzteres steht durch einen Kautschukschlauch mit der zu untersuchenden
Rauchkammer in Verbindung, so dass je nach der Stellung des Hahnes das Manometer
entweder mit dem Innern der Rauchkammer oder, um dasselbe auf „Null“
zurückzubringen, mit der äusseren Atmosphäre in Verbindung gebracht werden kann. An
das Ansatzstück B ist sodann ein Rahmen geschraubt, der
durch einen kleinen Tragarm o. dgl. gestützt wird. Die Durchbiegungen der Membrane
werden durch eine kleine Schubstange auf einen ungleicharmigen Winkelhebel
übertragen und durch diesen entsprechend vergrössert mittels einer Richard-Feder auf
dem Papierstreifen verzeichnet, dessen Abwickelung, wie bereits bemerkt, durch das
Uhrwerk eines Morse-Apparates mit einer secundlichen Geschwindigkeit von 20–25 mm
bewirkt wird; dieser Werth hat sich für die saubere und klare Aufzeichnung der den
einzelnen Vacuumgraden entsprechenden Curven als völlig genügend herausgestellt. Das
Papier läuft von einer Rolle D (Fig. 2) über zwei Führungsrollen E und F, sodann über eine
kleine, unterhalb des Schreibstiftes angebrachte Tischplatte und schliesslich durch
zwei Schleppwalzen nach dem Aufwickelcylinder; mittels eines Hebedaumens lässt sich
die obere Schleppwalze der unteren nähern oder von dieser entfernen, so dass der
Papierstreifen unabhängig von der Uhrbewegung angehalten oder in Bewegung gesetzt
werden kann. Die Tischplatte kann durch einen Excenterhebel in ihrer Höhenlage etwas
verstellt und damit der Druck des Schreibstiftes auf das Papier nach Belieben
geändert werden, so dass letzterer mit dem thunlichst geringsten Reibungswiderstande
zu arbeiten vermag.
Textabbildung Bd. 280, S. 231Fig. 2.Registrirapparat zum Messen des Vacuums.Textabbildung Bd. 280, S. 231Fig. 3.Registrirapparat zum Messen des Vacuums. Das selbsttätige Auftragen der Zeitangaben wird durch ein Farbrädchen des
Morse-Apparates vermittelt; zu dem Zwecke steht der letztere mit dem erwähnten
elektrischen Secundenwerke derart in Verbindung, dass der Elektromagnet des ersteren
in einen besonderen (secundären) Stromkreis eingeschaltet ist, der durch die
Bewegungen des Secundenanzeigers abwechselnd geöffnet und geschlossen wird. Dieser
Strom wirkt, wie Fig. 3 veranschaulicht, sowohl auf
den Ankerhebel C des letzteren, wie auf denjenigen (S) des Morse-Apparates. Da C und S demnach gleichzeitige Bewegungen
ausführen, drückt der Arm T in Folge dessen in
regelmässigen secundlichen Intervallen den Papierstreifen Z, welcher zwischen den Rollen X und Y geführt wird, auf das Farbrädchen U. Dasselbe dreht sich unter der Einwirkung des
Uhrwerks, wird durch die Speisewalze V mit Farbe
versehen und druckt jede Secunde einen Strich auf dem Papierstreifen; es wird also
die Zeit durch eine aus Strichen gebildete fortlaufende gerade Linie angezeigt. Die
verschiedenen Theile des Registrirapparates sind derart regulirt, dass, wenn das
Manometer mit der äusseren Luft in Verbindung steht, die Zeitlinie vollständig mit
der von der Feder verzeichneten – in diesem Falle geraden – Linie zusammenfällt. Auf
diese Weise erhält man, ähnlich wie beim Indicator, die Nulllinie oder
atmosphärische Linie in einfachster Weise verzeichnet. Von dieser, hier einem
doppelten Zwecke dienenden Linie aus sind nun die Curvenordinaten zu messen.
Um die für genaue Untersuchungen erforderlichen Merkzeichen für den Anfang und das
Ende einer Beobachtung, sowie auch für beliebige wünschenswerthe Zwischenzeiten auf
dem Papierstreifen anbringen zu können, ist ein beweglicher Druckstift oder
Körner oberhalb der schon erwähnten Tischplatte angeordnet. Durch leichten
Fingerdruck auf denselben erhält man einen Punkt auf dem Papier, der in Folge der
Construction des Registrirapparates 82 mm vor dem in demselben Zeitpunkte durch die
Feder gezeichneten Curvenpunkte liegt; ebenso gross ist auch der Abstand des Daumens
T (Fig. 3) von der
Feder.
Die Werthe der Curvenordinaten müssen, um sie praktisch verwerthen zu können, auf
Wassersäulenhöhe reducirt werden. Hierzu dient ein Massstab, der dadurch erhalten
wird, dass man den Registrirapparat in der in Fig. 4
ersichtlichen Weise mit zwei, theilweise mit Wasser gefüllten Gefässen A und B, sowie mit einem
Wassermanometer C verbindet und durch das letztere die
Angaben des Apparates ausmisst. Durch Tiefer- oder Höherstellen des Gefässes A wird eine entsprechende Verdünnung oder
Zusammenpressung der Luft in dem Gefässe B erzeugt und
damit auch, durch Vermittelung des Hahnes D, in dem
Metallmanometer A des Registrirapparates (vgl. Fig. 1). Ist das Uhrwerk desselben in Thätigkeit
gesetzt, so verzeichnet die Feder eine der betreffenden Pressung entsprechende
Linie. Der Abstand derselben von der Zeit- oder Nulllinie stellt die Ordinate dar,
deren Werth in Centimetern Wassersäule unmittelbar an der Gradscala des
Wassermanometers C abgelesen werden kann. Es genügt die
Ausmessung einer einzigen Ordinate, da hierdurch der für sämmtliche in Betracht
kommenden Ordinatenwerthe erforderliche Reductionsmassstab ohne weiteres bestimmt
wird.
Textabbildung Bd. 280, S. 231Fig. 4.Registrirapparat zum Messen des Vacuums. Für das Aufzeichnen der Curven hat man die sogen. Richard – Feder gewählt,
weil dieselbe sowohl den Vortheil grosser Leichtigkeit bietet, als auch mit einem
kleinen Tintenmagazin ausgestattet ist, an dessen Wandungen die Tinte haftet trotz
der grossen Zahl und Stärke der Schwingungen, welche die Feder erleidet.
Nichtsdestoweniger findet ein im Verhältniss zu der gezeichneten Curvenlinie starker
Verbrauch an Tinte statt, der die Beigabe einer besonderen Speisevorrichtung für die
Feder bedingt. Man benutzt zu dem Zwecke ein kleines, eigenthümlich geformtes
Glasgefäss, wie es in Fig. 5 dargestellt ist. Der
röhrenförmige Stiel D desselben ist zu einer haarfeinen
Spitze ausgezogen, welche ungefähr 1 cm über der mittleren Federstellung angebracht
ist und durch einen kleinen Tragarm gehalten wird. Durch Blasen in den am oberen
Ende des Gefässes A befestigten Gummischlauch C kann der am Apparat Beschäftigte in jedem gewünschten
Augenblick einen Tropfen Tinte auf die Feder fallen lassen.
Sämmtliche Zubehörtheile des Registrirapparates sind in einem zweitheiligen
Glaskasten untergebracht, und zwar enthält die eine Kammer den eigentlichen Apparat,
die andere die zum Betriebe desselben erforderlichen elektrischen Elemente. Damit
ein Oeffnen des Kastens während der Fahrt unnöthig wird, sind die verschiedenen, von
dem Beobachter während der Versuche zu handhabenden Theile, wie Hebel, Ein- und
Ausrückvorrichtungen, Gummischlauch der Speisevorrichtung u.s.w. an der Aussenseite
des Kastens angebracht bezieh. durch denselben hindurchgeführt. Auf der Decke des
letzteren ist sodann noch ein Messingrohr mit vier Hähnen angeordnet, um die
Möglichkeit zu haben, das Metallmanometer (Fig. 1)
mit verschiedenen Stellen der Rauchkammer oder des sonstigen etwa zu untersuchenden
Hohlraumes in Verbindung setzen zu können. Wird dieses Rohr mittels eines
Gummischlauches mit dem oben erörterten Dreiweghahn verbunden, so kann man durch
entsprechende Handhabung der Hähne Curven nacheinander verzeichnet erhalten, welche
etwaige Unterschiede in der an den einzelnen Stellen der Rauchkammer herrschenden
Luftverdünnung klar verdeutlichen, selbst wenn diese in äusserst geringen
Zeitintervallen auftreten.
Textabbildung Bd. 280, S. 232Fig. 5.Registrirapparat zum Messen des Vacuums. Der vorliegende Registrirapparat hat sich in der Praxis wiederholt bewährt
und gute Resultate ergeben. Er ist seitens der französischen Ostbahn-Gesellschaft an
deren verschiedenen Locomotivgattungen angebracht und erprobt worden. Stets ist das
betreffende Vacuum mit der grössten Genauigkeit verzeichnet worden, selbst bei den
hohen Fahrgeschwindigkeiten der Schnellzüge. Diese bemerkenswerthe und höchst
werthvolle Eigenschaft gestattet nun aber auch, die Gangart der Locomotive ohne
weiteres untersuchen zu können, da die Vacuumcurve gleichzeitig als Raum- oder
Geschwindigkeitscurve betrachtet werden darf. Es ist zu diesem Zwecke nur
erforderlich, die auf dem Papier streifen in der Secunde verzeichneten, also
thatsächlich erfolgten Dampf- oder Blasrohrschläge zu zählen.
Ist alsdann
D der Laufkreisdurchmesser der
Treibräder,
v der secundlich durchlaufene
Schienenweg, also die Fahrgeschwindigkeit, und
N die Zahl der Dampfschläge in der
Secunde,
so erhält man für gewöhnliche
Locomotiven:
v=\frac{1}{4}\,N\,D\,\pi=0,7854\,D\,N,
und für Verbund-Locomotiven:
v=\frac{1}{2}\,N\,D\,\pi=1,5708\,D\,N.
Bezeichnet alsdann V die
stündliche Fahrgeschwindigkeit in Kilometern, so ergibt sich:
V=v\,\frac{3600}{1000}=3,6\,r,
also für gewöhnliche
Locomotiven:
V = 2,8274 DN
und für Verbund-Locomotiven:
V = 5,0548 DN.
Unter Zuhilfenahme einer Tabelle, welche mittels dieser Gleichungen für
sämmtliche vorkommenden Treibraddurchmesser und die verschiedenen, zwischen den
äussersten Grenzen 0 und 25 liegenden Werthe von N
aufgestellt ist, lassen sich bequem und schnell die zu jedem ermittelten
Rauchkammervacuum zugehörigen Geschwindigkeitsverhältnisse (v und V) feststellen.
Der Apparat kann hiernach auch beste Verwendung zum Aufzeichnen der
Fahrgeschwindigkeiten finden, die er mit einer Genauigkeit angibt, wie sie kaum von
einem der bisher construirten Locomotivgeschwindigkeitsmesser erreicht werden
dürfte.
Interessant und lehrreich ist der Aufschluss, welcher aus den an verschiedenen
Locomotiven aufgenommenen Diagrammen über die Schwankungen des Vacuums in der
Rauchkammer gewonnen wird.
Während einer Fahrt sind diese Schwankungen naturgemäss sehr erheblich, dagegen
erzeugt der natürliche Schornsteinzug beim Stillstand der Locomotive nur eine
Verdünnung von höchstens 5 mm Wassersäule. Während der ersten Augenblicke des
Anfahrens erfolgt der Dampfaustritt sehr langsam in Folge der bei starker
Cylinderfüllung vor sich gehenden äusserst geringen Umdrehungsgeschwindigkeit der
Treibräder – die Vacuumcurve erscheint während dieser allerdings nur kurzen Periode
als Gerade. In dem Masse jedoch, als die Fahrgeschwindigkeit wächst, nimmt auch die
Zahl der Dampfschläge in der Zeiteinheit zu; die Luftverdünnung wird stärker,
verliert dafür aber an Dauer – die Gerade geht in scharf von einander getrennte,
steile Curven über. Es werden nun die Cylinderfüllungen allmählich immer mehr
verringert, indem der Steuerungshebel oder die Steuerungsmutter aus ihrer äussersten
Auslage langsam zurückgelegt wird; das Vacuum nimmt, hiermit gleichen Schritt
haltend, ab – die Curvenspitzen nähern sich mehr und mehr.
Die Diagramme lassen ferner bei allen Versuchen erkennen, dass die Luftverdünnung
sehr schnell in der Rauchkammer erzeugt wird, um hierauf ebenso schnell wieder
abzunehmen. Bei geringen Fahrgeschwindigkeiten gehen die Curvenordinaten nach jedem
Dampfstosse auf Null zurück. Die Anfachung des Feuers ist daher eine höchst
ungleichmässige, was die Leistungsfähigkeit des Kessels ungünstig beeinflussen muss.
Soll eine möglichst gleichmässige Zuführung der äusseren Luft in den
Verbrennungsraum stattfinden, d.h. soll ein ständiges einigermassenwirksames Vacuum
zwischen zwei unmittelbar aufeinander folgenden Dampfschlägen erzeugt werden, so
muss die Umdrehungsgeschwindigkeit der Treibräder, wie die Diagramme bestätigen,
eine verhältnissmässig sehr hohe sein.
Jede Füllungsänderung der Dampfcylinder ist in den letzteren deutlich sichtbar durch
die entsprechende Verminderung oder Verstärkung des Vacuums bezw. der
Curvenordinaten; selbst die verschieden grossen Eröffnungen des Regulators sind klar
in ihnen ausgeprägt. Namentlich macht sich auch das Oeffnen der Feuerthür bemerkbar
und wird sein Einfluss auf die Luftverdünnung in der Rauchkammer durch die
graphischen Aufzeichnungen besonders kräftig veranschaulicht. Letzterer ist mitunter
derart, dass nicht nur kein Vacuum in derselben entsteht, sondern vielmehr
Pressungen während des Intervalls zweier auf einander folgenden Exhaustorschläge
hervorgerufen werden. Undichtigkeiten der Thür der Rauchkammer oder sonstiger Theile
derselben lassen sich gleichfalls aus dem verzeichneten Curvenbilde nachweisen.
Es darf somit auf Grund der aus den Diagrammen gewonnenen Erfahrungen behauptet
werden, dass der vorstehend besprochene Registrirapparat ein ausgezeichnetes Mittel
bietet, auf einfache Weise diejenigen Verhältnisse klar zu legen, welche Gangart und
Leistung der Locomotiven wesentlich beeinflussen. Seine Anwendung gestattet nicht
nur jederzeit in bequemer Weise einen sicheren Vergleich der mit verschiedenen
Blasrohranordnungen im Betriebe erzielten Resultate, sondern lässt auch klar Wirkung
und Einfluss erkennen, welche etwaige Aenderungen des Exhaustors im Gefolge haben.
Zweifellos wird die zu hoffende allgemeine Einführung dieser Vorrichtung bei
sachgemässer Verwerthung derselben auch dazu beitragen, die Locomotiven in ihrer
allgemeinen Leistung zu vervollkommnen und sie darin zu erhalten.
Fr.