Titel: | K. Wenner's Teigwaarenpresse. |
Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 332 |
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K. Wenner's Teigwaarenpresse.
Mit Abbildungen auf Tafel
22.
K. Wenner's Teigwaarenpresse.
Die Steuerung des Auf- und Niederganges des Kolbens von
mit Druckwasser betriebenen Pressen für Nudeln u. dgl.
bewirkt K. Wenner, in Firma Wenner, Schwarz und Gutmann in Zürich (* D. R. P. Kl. 58 Nr. 33274 vom 24.
März 1885) mittels eines Doppelsitzventiles. Dabei ist
erforderlich, daſs beim Niedergange des Kolbens das Preſswasser auf beide
Kolbenseiten wirkt und der Niedergang nur durch die Verschiedenheit der
Kolbendruckflächen erfolgt und beim Aufgange das über dem Kolben befindliche
Preſswasser austreten kann, also dasselbe nur auf die untere Kolbenfläche wirkt. Der
Raum unter dem Kolben bleibt deshalb stets mit der Druckleitung der Preſspumpe in
Verbindung.
Die Presse und deren Pumpe sind, wie aus Fig. 15 und 16 Taf. 22 zu
entnehmen, zusammen gleich auf dem Wasserkasten W
angeordnet. Der Druckcylinder A ist mit dem
Teigcylinder B, welcher die Platte M mit der Formöffnung trägt, durch Säulen S verbunden, welche zugleich die Führung für den
Stempel D abgeben. Sowohl der Kolben K, als der Cylinder A
erhalten eine Stulpendichtung, um die beiden Cylinderräume unter einander und den
unteren Raum nach auſsen abzudichten. Die Preſspumpe P
wird von dem Excenter E betrieben und fördert ihr
Wasser durch das Gehäuse V, in welchem die
Ventilsteuerung untergebracht ist, einerseits durch das Rohr r1 unter, andererseits durch das Rohr r2 über den Kolben K. Das Gehäuse V ist, wie
in Fig. 14
Taf. 22 besonders dargestellt, in drei Kammern k1, k2 und k3 getheilt. Die Kammer k1 ist durch einen Rohrstutzen mit der
Pumpe P und durch einen zweiten Stutzen mit dem Rohre
r1 in Verbindung.
Die Kammer k2 steht
durch einen Stutzen mit dem Rohre r2 in Verbindung und von der dritten Kammer k1 mündet ein Rohr r3 in den Wasserkasten
der Pumpe, durch welches das Druckwasser, nachdem es gearbeitet, zurückflieſst. Die
Kammer k2 ist ferner
gegen die Kammern k1
und k3 hin mit zwei
Ventilsitzen versehen und kann durch das in derselben mittels Schraubenspindel zu
bewegende Doppelsitzventil v entweder gegen die eine,
oder die andere der Kammern k1 und k3
abgeschlossen werden, wodurch der Auf- oder Niedergang des Preſskolbens
bewerkstelligt wird. Ist die Pumpe in Thätigkeit und schlieſst das Ventil v nach der Kammer k3 hin ab, während es nach der Kammer k1 hin geöffnet ist, so
tritt das Druckwasser von der Pumpe in die Kammer k1 und durch das offene Ventil in die Kammer k2 und pflanzt den
Druck von diesen beiden Kammern aus durch die Röhren r1 und r2 sowohl unter, als über den Kolben K fort, welcher sich in Folge der ungleich groſsen
Druckflächen nach unten bewegt, während das Wasser unter demselben rückwärts durch
das Rohr r1 und die
Kammern k1 und k2 über den Kolben K gedrückt wird. Wird hingegen das Ventil v durch Drehen der Schraubenspindel umgestellt, so daſs es nach der
Kammer k1 hin
abschlieſst, während nach der Kammer k3 der Durchgang geöffnet ist, so hat das Druckwasser
der Pumpe nur noch durch die Kammer k1 und das Rohr r1 Zutritt unter den Kolben K, während das Wasser über demselben, welches beim Niedergange gearbeitet
hat, durch das Rohr r2,
die Kammern k1 und k3 und das Rohr r3 in den Wasserkasten
W zurückflieſsen kann; es findet der Aufgang des
Kolbens statt.