Titel: | R. C. Smith's bez. H. Davis' Keilbremse für Aufzüge. |
Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 324 |
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R. C. Smith's bez. H. Davis' Keilbremse für Aufzüge.
Mit Abbildungen auf Tafel
21
R. Smith's bez. H. Davis' Keilbremse für Aufzüge.
Läſst man mit dem Fahrstuhle eines Aufzuges Keile mitlaufen, welche etwas unterhalb
an den Leitbäumen gleiten und mit einem Centrifugalapparate derart in Verbindung
gebracht sind, daſs dieselben bei einer Vermehrung der Fallgeschwindigkeit des
Fahrstuhles aufgehalten oder angezogen werden, so pressen sich dann die Keile
zwischen Fahrstuhl und Leitbäume und bremsen ersteren, oder heben dessen weitere
Senkung auf. Durch die sich glatt an die Leitbäume legenden Keile werden erstere
nicht so sehr angegriffen und rasch zerstört wie bei den gewöhnlichen
Fangvorrichtungen und, wenn auch bei Keilen die Sicherheit nicht so groſs ist wie
bei in das Holz einschneidenden Theilen, so können solche Keilbremsen immerhin
namentlich für leichtere Aufzüge zu empfehlen sein.
R. C. Smith in New-York (* D. R. P. Kl. 35 Nr. 33377 vom
1. Juli 1884) hat bei einer solchen Aufzugsbremse Doppelkeile angewendet und dadurch zur Erhöhung der sicheren Wirkung beigetragen.
Wird bei der in Fig. 12 Taf. 21 dargestellten Anordnung die Schnur oder Kette k, an welcher der Keil m
hängt, in ihrer Abwärtsbewegung aufgehalten oder angezogen, so schiebt sich die
Klammer o durch ihr Eigengewicht mit dem daran
gehängten zweiten Keile m1 auf den ersteren Keil m und preſst
denselben gegen den Leitbaum l für den Fahrstuhl. Die
noch im Abwärtsgehen begriffene Bühne B des letzteren
preſst dann auch den zweiten Keil m1 fest gegen den Leitbaum l, wodurch der Fahrstuhl aufgehalten wird. Bei der Abänderung in Fig. 13 Taf.
21 sind die beiden Keile m und m1 verbunden und die durch zwei Stifte w in der Bühne B des
Fahrstuhles geführte Klammer o ist an die Kette k gehängt. Bei ruhigem Niedergange des Fahrstuhles
hängen die Doppelkeile bei beiden Anordnungen mit Ansätzen n in der Bühne des Fahrstuhles oder der Klammer o.
Eine Einrichtung zum Anziehen der Ketten, an welcher die Keile oder Klammern hängen,
veranschaulicht Fig. 15 Taf. 21. Die beiden Ketten k sind
auf einer im Fahrstuhle F untergebrachten Rolle r befestigt, der mit einer zweiten Rolle fest verbunden
ist, um welche ein endloses, über die Rollen a und b geführtes Seil s fest
geschlungen wird. Beim Gange des Fahrstuhles wird daher das Seil mitgenommen und
dadurch von der oberen Rolle a aus ein gewöhnlicher
Centrifugalregulator betrieben. Uebersteigt die Geschwindigkeit des Fahrstuhles ein
bestimmtes Maſs, so schlagen die Regulatorkugeln aus und dadurch wird durch Bewegung
des Hebels d das Seil s
zwischen zwei Knaggen c geklemmt. Beim Weitergange des
Fahrstuhles wird dann die Rolle r gedreht, die Ketten
k aufgewickelt und die Keile oder Klammern
angezogen.
Statt des Centrifugalregulators könnte auch eine beliebige Geschwindigkeitsbremse
(vgl. Beck und Henkel * S. 155 d. Bd.) oder eine
Reibungskuppelung angewendet werden. Eine Einrichtung der letzteren Art ist in Fig. 14 Taf.
21 dargestellt. Die Rolle r1, auf welcher die Ketten für die Hemmkeile befestigt sind, erhält einen
Kegelansatz q und tritt mit diesem in eine
entsprechende Ausdrehung der Rolle r, um welche das
Seil s (Fig. 15) geschlungen ist.
Während bei gewöhnlicher Geschwindigkeit des Fahrstuhles die Rolle r1 von der Rolle r nicht mitgenommen wird, tritt eine Mitnahme durch die
mit der Geschwindigkeit wachsende Reibung ein und es erfolgt das Anziehen der
Keile.
M. T. Medway in London bringt nach Angaben von H. A. Davis in den Keilen von einfachen Keil bremsen
Fangnägel an. Wie aus Fig. 11 Taf. 21 zu
entnehmen, ist in dem durch Lappen p an dem Leitbaume
l geführten Keile m
ein Nagel n so angebracht, daſs eine unter dessen Kopf
gelegte Feder denselben auf der inneren Fläche des Keiles zum Vorstehen bringt und
die Spitze des Nagels von dem Leitbaume abhält. Reiſst das Aufzugsseil oder wird
durch einen anderen Umstand der Keil m angezogen, so drückt
die abgeschrägte Flanke des Fahrstuhles F den Nagel
nieder und ein weiteres Abwärtsgehen des Fahrstuhles ist wie bei einer anderen
Fangvorrichtung gehindert.