Titel: | Apparat zur Destillation von Fettsäuren. |
Fundstelle: | Band 261, Jahrgang 1886, S. 221 |
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Apparat zur Destillation von
Fettsäuren.
Mit Abbildungen auf Tafel
14.
Apparat zur Destillation von Fettsäuren.
Nach M. Julien und M.
Blumsky in Odessa (* D. R. P. Kl. 23 Nr. 35619 vom 19. Juli 1885) ist es
für die Destillation der Fettsäuren wesentlich, daſs der zugeführte Dampf beim
Austritte in die Flüssigkeit erheblich heiſser ist als diese.
Der für den angegebenen Zweck verwendete Kessel ist mit zwei Domen B (Fig. 21 und 22 Taf. 14)
versehen, welche mit entsprechenden Kühlern in Verbindung stehen. Die beiden
Endplatten lassen eine Anzahl von Röhren D austreten,
welche durch Zwischenstücke verbunden sind. Der in besonderen Vorrichtungen
überhitzte Dampf tritt durch das Rohr E ein, geht durch
die Rohre D, dann durch Rohr d und die beiden mit den Siebrohren n
verbundenen Rohre e in die Flüssigkeit.
Das Fettsäuregemisch wird durch das Mannloch C bis zur
Höhe des Hahnes J (Fig. 22) in den Kessel
eingefüllt. Man erhitzt zunächst den Apparat so weit, bis sich an den Kühlröhren Tropfen
zeigen; alsdann schlieſst man den Hahn F, öffnet Hahn
G und läſst durch E
überhitzten Dampf einströmen; derselbe geht durch die Rohre D und entweicht durch den Hahn G. Man
vermeidet auf diese Weise das Eindringen von Dampfwasser in den Kessel, was die
Destillation beeinträchtigen würde. Sobald die Temperatur der unter Behandlung
befindlichen Kesselbeschickung so hoch gestiegen ist, daſs in D keine Verflüssigung mehr stattfindet, der Dampf somit
hinreichend trocken austritt, öffnet man allmählich den Hahn F, um den trockenen Dampf durch die Rohre e
nach den Siebrohren n treten zu lassen. Nun schlieſst
man den Hahn G und setzt die Destillation durch die
doppelte Wirkung der Ueberhitzerröhren D und der
Siebröhren n so lange fort, bis das Destillat gefärbt
erscheint, worauf man die Behandlung einstellt.
2 Stunden nach beendeter Destillation können die Rückstände durch den Hahn H nach einem geschlossenen Behälter abgelassen werden;
will man sie dagegen in einer offenen Kufe sammeln, so darf man die Entleerung erst
5 bis 6 Stunden nach vollendeter Destillation vornehmen.