Titel: | Schutzvorrichtungen für Holzhobelmaschinen; von A. Gross. |
Autor: | A. Groſs |
Fundstelle: | Band 245, Jahrgang 1882, S. 492 |
Download: | XML |
Schutzvorrichtungen für Holzhobelmaschinen; von
A. Groſs.
Mit Abbildungen auf Tafel 33.
Schutzvorrichtungen für Holzhobelmaschinen.
Die Abrichthobelmaschinen (vgl. Fig. 11
Taf. 33), bei denen das zu bearbeitende Stück von Hand über die unter dem Tische
liegende Messerwalze geführt wird, sind ebenso sehr nützliche Werkzeuge, wie sie bei
unvorsichtiger Bedienung gefährlich werden. Zahlreiche Unfälle, welche die
theilweise oder vollständige Arbeitsunfähigkeit der Betroffenen zur Folge gehabt,
lassen es in hohem Grade wünschenswerth erscheinen, daſs die Schutzvorrichtungen,
welche an diesen Maschinen angebracht werden können, so viel als möglich bekannt
werden.
Die Gefahr beim Arbeiten an der Maschine besteht in der Zuführung von Hand; aber
gerade dies macht die Maschine bequem, wenn kleinere Stücke nur eben gehobelt werden
sollen. Die Gefahr tritt ein, wenn das Arbeitstück abbricht oder weggeschleudert
wird, während sich eine der Hände in der Nähe von a
befindet. Starke Bretter oder Stücke von nicht unter 50qc Querschnitt bei mindestens 3cm Dicke
und 50cm Länge lassen sich ohne Gefahr von Hand
führen, wenn nur die Spandicke nicht gröſser bemessen wird als etwa 0mm,5, was durch den Höhenunterschied der beiden
Tischplatten b und c
regulirt wird. Dagegen sind schwache und kurze Stöcke durchaus gefährlich. Für
solche lassen sich Zuführungsladen anwenden, welche die Form einer Rauhbank haben
und in deren Sohle das Arbeitstück eingelegt wird (vgl. Fig. 12:
a ist für flache, b
für dreikantige, c für halbrunde Stäbe).
Der Inhaber der Werkzeugfabrik Baldauf und Comp. in
Stuttgart, Joh. Frank, läſst solche Vorrichtungen schon
seit Jahren anwenden und hat auch für Stücke von besonderer Form, wie z.B. die Arme
von Handsägengestellen, entsprechende Einspannladen construirt. Mit einer solchen
(Fig. 13 und 14 Taf. 33)
werden diese Arme, nachdem das Auge d gefräst ist, auf
den beiden Flächen f überhobelt. Die Tischplatten sind
auf den Höhenunterschied e eingestellt. Der Arm ist bei
g gelagert; durch die Schneide h auf der anderen Seite festgehalten und kann diese
Schneide, welche an den Schieber i angeschraubt ist,
durch das kleine Excenter k festgedrückt werden. Die
Plättchen m und n, von
denen m verstellbar ist, geben dem Stücke die richtige
Höhenlage.
Aehnliche Einrichtungen können für Stücke von verschiedener Form construirt werden
und sichern den Arbeiter vor jeder Gefahr. Andere Vorrichtungen zum selben Zwecke
sind bequem verstellbare Zuführungswalzen, welche Hand Zuführung entbehrlich machen.
(Wochenschrift des Vereins deutscher Ingenieure,
1882 S. 296.)