Titel: Geiss'sche Hausmange oder Wäschrolle.
Autor: Z.
Fundstelle: Band 236, Jahrgang 1880, S. 112
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Geiſs'sche Hausmange oder Wäschrolle. Mit Abbildungen im Text und auf Tafel 12. Geiſs'sche Hausmange oder Wäschrolle. Unter den neueren Wäschrollen1) nimmt in Bezug auf Einfachheit und Zweckmäſsigkeit die von Gebrüder Geiſs in Augsburg (* D. R. P. Nr. 6255 vom 22. December 1878) construirte Walzenmange unbestritten den ersten Platz ein; dieselbe ist ganz in Holz gebaut, besitzt weder Schrauben, noch Federn, sondern ist derart mit Gewichten beschwert, daſs die Walzen je nach Stärke der Wäsche sich heben und wieder senken können, weshalb die Pressung stets gleich bleibt und eine Regulirung wie an Mangen mit Schrauben und Federn nie nothwendig ist. Die Geiſs'sche Walzenmange nimmt sehr wenig Platz ein, ist 1m,05 hoch, 0m,86 breit, zwischen den Säulen 0m,375 und an den Füſsen 0m,6 tief, kann also bequem in jedem Zimmer aufgestellt werden.
[Textabbildung Bd. 236, S. 113]
Die Einrichtung erhellt ohne weiteres aus den Fig. 13 bis 15 Taf. 12, welche die Hange in Ruhestand veranschaulichen, während der beistehende Holzschnitt dieselbe während der Arbeit zeigt, aus letzterer Figur ist auch zu ersehen, daſs der Betrieb durch Handkurbel und einfaches Rädervorgelege auf die mittleren der drei senkrecht über einander gelagerten Walzen erfolgt. An die mittlere Walze f ist mit Feder und Nuth ein Wickeltuch aus bestem Leinendrell befestigt, das die aufgelegten Wäschestücke beim Drehen der Kurbel einzieht und regelrecht um die mittlere oder Wickelwalze f aufrollt. Die untere Walze e ist festgelagert, die obere oder Druckwalze h, ebenso die Wickelwalze f, ist mit ihren Zapfen in senkrecht verschiebbaren Lagerstücken g eingelassen. Auf den oberen Lagerstücken g links und rechts liegt der obere Quertheil i eines zwischen den Säulen b hängend angeordneten Kastens I, welcher unten die Belastung, etwa 100k, aufzunehmen hat. Bei x ist der Auflegetisch k eingehängt, welcher aufgeklappt durch den Fuſs l in der wagrechten Arbeitslage gestützt wird. Die Behandlung zum Gebrauche ist höchst einfach: Man bringt den Tisch in die durch den Holzschnitt veranschaulichte wagrechte Lage und dreht das Wickeltuch von der Mittelwalze f durch Linksdrehung der Kurbel ab, so daſs es flach auf dem Tische ausgebreitet liegt. Alsdann breitet man die zugerichteten eingefeuchteten Wäschestücke flach, etwa eine Hand breit von der Wickelwalze entfernt, auf und dreht die Kurbel rechts; die Wickelwalze nimmt durch das Aufrollen des Wickeltuches die Wäsche mit, welche daher durch mehrere Umdrehungen unter der Wirkung der auf die Walzen drückenden Belastung glatt gemangt wird. Um die Wäsche herauszunehmen, dreht man die Kurbel wieder zurück und zieht das Wickeltuch mit der linken Hand etwas an. Nach der Arbeit dreht man den Tischfuſs zurück und klappt die Platte k nieder. Aus dem Gesagten ergibt sich, daſs die Geiſs'sche Mange von einer Person bequem bedient werden kann. Da dieselben bei sehr solider Bauart billig (40 M. das Stück) sind, können sie für Haushaltungszwecke bestens empfohlen werden. Z.

Tafeln

Tafel Tafel 12
Tafel 12