Titel: Neue Widerstandsgefässe von F. Kohlrausch.
Fundstelle: Band 232, Jahrgang 1879, S. 519
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Neue Widerstandsgefäſse von F. Kohlrausch. Mit Abbildungen auf Tafel 44. F. Kohlrausch's neue Widerstandsgefäſse. Um seltene und kostbare Stoffe schon in geringen Mengen untersuchen zu können, sind die Glasgefäſse, in denen die Widerstände bestimmt werden, gegen früher theilweise abgeändert worden. Das eine Gefäſs (Fig. 8 Taf. 44) besteht aus zwei cylindrischen Bechern, welche sich nach unten trichterförmig verjüngen und demnächst durch ein gebogenes Rohr verbunden sind. Auf dem Rande der Trichter stehen platinirte Platinelektroden von kugelschaliger Gestalt; in der Nähe der Mitte sind die letzteren mit einer kleinen Durchbohrung versehen, damit man sie leicht luftfrei einsetzen kann. Die Stiele gehen durch Deckel aus Hartkautschuk. Die zweite Form (Fig. 9) stimmt im Wesentlichen, abgesehen von der Gröſse, mit den früheren Gefäſsen überein. Die eingeschliffenen Stöpsel erlauben aber auch, leichtflüchtige Substanzen ohne Unbequemlichkeit zu untersuchen und ohne Gefahr einer Concentrationsänderung in hoher Temperatur zu beobachten. Die Platindrähte sind in das Glas eingeschmolzen; ihre Zuleitungsklemmen werden von einem über die Hälse der Gefäſse übergeschobenen Stück Hartkautschuk getragen. Die dritte Form (Fig. 10) endlich ist für sehr schlecht leitende Flüssigkeiten bestimmt. Die Elektroden bedecken jede etwa ein Drittel der Wandung. Da dieselben an das Glas angeschmolzen sind, so wird trotz des geringen Abstandes derselben von einander eine genügend unveränderliche Stellung verbürgt. Die Flüssigkeitsmenge, welche zur Füllung genügt, beläuft sich bei diesen neuen GefäſsenDieselben sind von Günther Heym in Stützerbach hergestellt worden. auf nur etwa 12 bis 25cc, während früher die zehnfache Menge erfordert wurde. Bezüglich der mit diesen Apparaten ausgeführten umfassenden Versuche über das elektrische Leitungsvermögen der wässerigen Lösungen muſs auf unsere Quelle (Annalen der Physik, 1879 Bd. 6 S. 1) verwiesen werden (vgl. 1877 225 604).

Tafeln

Tafel Tafel 44
Tafel 44