Titel: | Studien über die Krystallisation des Zuckers und über die Fabrikation des Kandiszuckers; von Max Weitz. |
Autor: | Max Weitz |
Fundstelle: | Band 231, Jahrgang 1879, S. 452 |
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Studien über die Krystallisation des Zuckers und
über die Fabrikation des Kandiszuckers; von Max Weitz.
Weitz, über Fabrikation des Kandiszuckers.
Obgleich die Kandiszuckerfabrikation besonders im nördlichen Frankreich und in
Belgien eine groſse Wichtigkeit erlangt hat, ist sie doch wenig studirt worden. Die
einzigen wissenschaftlichen Angaben, deren man sich bediente, rührten von Dutrone her, die aber ungenau und gänzlich unzureichend
waren. Die Praktiker bedienten sich, und dies geschieht häufig noch jetzt,
mangelhafter Methoden, weil sie die Krystallisationsbedingungen nicht kannten und
somit eine groſse Menge unkrystallisirbaren Zucker erzeugten.
Nach der bekannten Methode der alten Praxis wird der Rohzucker, wie wenn er zur
Production von Zuckerbroden bestimmt wäre, zunächst mittels Blut und Knochenkohle
mit Anwendung Taylor'scher Filter gereinigt und das so erzeugte Klärsel, sei es im
Vacuum, sei es in freier Luft, eingedickt, bis er 38 bis 41° B. zeigt. Je unreiner
der Syrup ist, um so stärker dampft man ein. Gewöhnlich zeigt diese Masse einen
Siedepunkt von 110 bis 112° und 1hl wiegt bei 15°
142 bis 145k. Zur Krystallisation wendet man
kupferne Gefäſse von der Form umgewendeter abgestumpfter Kegel an, die im Innern mit
Fäden durchzogen sind. Man bringt dieselben mittels einer Nadel und durch kleine Löcher in der Wandung
des Gefäſses an, welche letztere dann wieder, sei es mit Papier oder mittels einer
Thonpaste, die man trocknen läſst, verstopft werden. Die Gröſse der
Krystallisationsgefäſse ist je nach der Oertlichkeit verschieden; in Nantes
gebraucht man kleine Henkeltöpfe des leichteren Transportes wegen; sie enthalten 19
bis 20k Syrup; im Norden Frankreichs können
dieselben 35k enthalten, in Belgien zuweilen 42
bis 45k. Die Kammern, in denen dann diese Töpfe in
der Zahl von 100 bis 300 zum Zweck der Krystallisation aufgestellt werden, sind mit
heiſser Luft erhitzt und der Proceſs des Krystallisirens dauert 8 bis 14 Tage. Den
Syrup, der sich dann noch in den Gefäſsen befindet, entfernt man, indem man die
letzteren auf einer siebartigen Vorrichtung umstülpt, sodann den Inhalt mit
lauwarmem Wasser auswäscht und wieder abtropfen läſst; die Krystalle werden dann
schlieſslich im Trockenraum vollständig getrocknet.
In Nantes, wo man hauptsächlich weiſsen Kandis für die Fabrikation des Champagners
herstellt, benutzt man schöne krystallisirte Rohrzucker und zwar ohne Zusatz von
Syrup. Man erhält so schöne Producte und, da man sich für besagten Zweck mit kleinen
Krystallen begnügt, auch eine reichliche Ausbeute. Aus dem Syrup dieser ersten
Krystallisation kann durch Eindampfen und mittels Centrifugen ein schöner weiſser
Zucker erhalten werden, der zur neuen Charge für den Kandiskessel dient und so fort
bis zuweilen zur fünften Charge. Der letzte Syrup stellt die Melasse dar, welche für
den Verbrauch verkauft wird.
Im Norden Frankreichs fabricirt man Kandis verschiedener Nuancen von weiſs bis braun
und sogar schwarz.
Um den für den allgemeinen Verbrauch bestimmten weiſsen Kandis herzustellen, wendet
man in Nantes hauptsächlich schöne weiſse Rübenzucker an. Indem man dem Syrup der
ersten Krystallisation Rohzucker verschiedener Nuancen zusetzt, bezieh. auch ohne
Klärung und Filtration über Knochenkohle concentrirt, kann man alle Nuancen des
Kandis darstellen bis zum Braunschwarzen, da derselbe natürlich mit jeder Charge
dunkler wird. Aus dem letzten Syrup läſst sich noch Zucker und eine (nach der
Klärung) eſsbare Melasse darstellen.
In Antwerpen arbeitet man in einer groſsen Anzahl kleiner Fabriken nach einer ganz
primitiven Methode; hier wird noch über directem Feuer eingedampft. Der Syrup wird
geklärt, durch das Taylor'sche Filter gegeben, dann eingedickt und in Töpfe gefüllt,
welche in den Kammern durch heiſse Luft stark erwärmt werden, da man weniger das
helle Product der ersten Charge, als den rothen Kandis der zweiten erzielen will.
Wir werden weiter unten sehen, daſs hierbei viel unkrystallisirbarer Zucker erzeugt
wird.
Der Syrup der ersten Krystallisation wird für sich allein ohne Zusatz von Rohzucker
noch einmal gekocht und selbst nicht einmal geklärt; er liefert einen gelben oder rothen Kandis. Man
stellt zuweilen noch einen dritten (allerdings sehr ordinären) Kandis aus dem
zweiten Syrup dar, weichen man wiederum für sich allein verwendet. Die bei dieser
Fabrikationsweise erhaltene Melasse ist sehr süſs und sehr reich an
unkrystallisirbarem Zucker, der im Orte und in der Umgegend selbst verbraucht
wird.
Dutrone hat schon vor langer Zeit eine Tabelle
entworfen, welche die jedesmalige Ausbeute an Kandis aus reinen Zuckerlösungen
angibt, deren Siedepunkte durch das Thermometer festgestellt waren. So fand er, daſs
eine bei 27,5° gesättigte reine Zuckerlösung 62,50 Proc. Zucker und 37,50 Proc.
Wasser enthält und bei 103,75° siedet. Indem er diesen Syrup an freier Luft
verdunsten lieſs, konnte er leicht die Veränderungen des Siedepunktes bei allmäliger
Concentration der Lösung finden und die Gewichte Wasser bestimmen, welche bei jedem
einzelnen Thermometergrad verdunsten. Somit ergab sich leicht durch Rechnung der
Theil Zucker, welcher bei der Erkaltung auf 27,5° herauskrystallisiren muſste. Diese
Tabelle findet sich noch heute in den hauptsächlichen Werken über Zuckerfabrikation
abgedruckt.
Diese Angaben Dutrone's sind irrig, weil die Zahlen,
welche seinen Bestimmungen als Basis dienen, nicht genau sind. Unser Gewährsmann Flourens findet nämlich, daſs eine bei 27,5° gesättigte
reine Zuckerlösung enthält: 67,70 Proc. Zucker und 32,20 Proc. Wasser; es zeigt bei
dieser Temperatur 35,9° am Beaumé'schen Aräometer.Hinsichtlich thermometrischer Bestimmungen ist zu bemerken, daſs dieselben an
Genauigkeit hinter den aräometrischen zurückbleiben. Die Aenderungen des
Luftdruckes nämlich können die Temperatur des Siedepunktes der Syrupe um
0,5° hinunter oder hinauf rücken, was zwischen äuſsersten Grenzen einen
vollen Grad Beaumé ausmachen kann, während das Aräometer nicht merklich vom
Luftdruck beeinfluſst wird.
Dutrone's Tabelle liefert nur Zahlen für die Syrupe,
welche bis auf eine bestimmte Temperatur erkaltet sind. Flourens hingegen gibt, wie bereits (1877 223 75) berichtet wurde, die für
die Praxis wichtigen Bestimmungen der Ausbeute aller Syrupe, welche auf irgend eine
beliebige Temperatur erkaltet sind.
Man ersieht aus seiner ersten Tabelle (Bd. 223 S. 76) eine gewisse Eigenthümlichkeit
der Löslichkeit des Zuckers; bei den niederen Thermometergraden nimmt der
Zuckergehalt der gesättigten Lösungen im Verhältniſs zur Temperatur sehr langsam zu,
bei höheren Graden indeſsen wächst er regelmäſsig. Man ersieht hieraus, daſs man bei
der Fabrikation des Kandiszuckers kein Interesse hat, die Temperatur der zum
Krystallisiren hingestellten Syrupe unter 20 und 25° für die weiſsen Syrupe und 30°
für die braunen Syrupe zu erniedrigen; denn in den Krystallisationsgefäſsen bleiben
die Syrupe immer leicht übersättigt und der Absatz der letzten Zuckertheile
geschieht nur langsam.
Wichtige Bestimmungen sind ferner die Siedepunktsbestimmungen
der reinen
Zuckerlösungen bei verschiedenen Graden der Concentration. Die Kenntniſs dieser
Temperaturen und der entsprechenden Aräometergrade führt zur Berechnung des Gehaltes
an Zucker, wenn man gleichzeitig die ersterwähnte Tabelle benutzt. In derselben ist
auch gezeigt, daſs für concentrirte Zuckerlösungen zwischen den Grenzen von 34 und
44° B. bei 15°, für eine Temperaturdifferenz von 1°, eine Differenz von 0,045° B.
statt hat. Diese Zahl ist nahezu constant, so daſs man den Aräometergrad der
concentrirten Syrupe für irgend eine Temperatur annähernd berechnen kann, wenn man
denselben für eine gegebene Temperatur kennt. Man wird auch bemerken, daſs bei den
niederen Aräometergraden die Siedepunktstemperatur der Syrupe im Verhältniſs zur
Concentration sehr langsam zunimmt, und daſs dieser Zuwachs bis gegen 37° B.
entsprechend = 108° ziemlich regelmäſsig ist, von da ab aber eine immer mehr
beschleunigte Zunahme zeigt. Die zwischen 108 und 120° gewonnenen Resultate haben
hauptsächlich Interesse für die Industrie; die für höhere Temperaturen gewonnenen
Resultate können nur für die Zuckerbäckerei von Nutzen sein. Auch diese Tabelle
wurde bereits in D. p. J. 1877 223 77 mitgetheilt.
Dieselbe reicht bis 43,5° B.; darüber hinaus kann man in der Kälte keine
Aräometerbeobachtung mehr machen, weil die Syrupe zu klebrig werden. Man kann nun
zwar durch Interpolation mit Hilfe algebraischer Gleichungen zu einem ziemlich
genauen Resultat gelangen; doch ist dies für die Praxis zu complicirt, und thut man
besser die betreffende Curve graphisch zu construiren und die gesuchten Werthe
direct abzulesen; sie sind hinreichend genau.
Man wird die Bemerkung machen, daſs wenn die Syrupe weiter concentrirt werden, wenn
etwa die kochende Masse 130 bis 140° zeigt, beim Erkalten sich Gerstenzucker bildet,
weil die Lösung zu dick ist, als daſs sich Krystalle bilden könnten; wenn man aber
die Masse mit einem Spatel umrührt, so wird sie beim Erkalten allmälig dicker,
krystallisirt aber in verstärkter Weise und bildet schlieſslich ein Pulver. Man
bemerkt in diesem Augenblick eine ziemlich reichliche Dampf-Entwicklung, die von dem
Freiwerden der latenten Wärme herrührt, welchem der Gerstenzucker seine Constitution
verdankt, wie es wenigstens Dumas behauptet.
Praktische Anwendungen. Wir wollen jetzt die oben
erwähnten Zahlen für die Praxis verwenden und die langsame Krystallisation des
Zuckers bei der Kandisfabrikation genauer verfolgen.
Man kann sich von der gradweisen Bildung des Kandiszuckers in den
Krystallisationsgefäſsen Rechenschaft geben, indem man die Temperatur des Syrups in
den verschiedenen Perioden feststellt und Proben mittels einer Pipette herausholt,
nachdem man die Kruste durchstoſsen, welche sich an der Oberfläche der Töpfe
gebildet hat; diese Proben werden analysirt, ebenso wie die Masse selbst beim Beginn des
Krystallisirens, und nach der Differenz läſst sich leicht berechnen, wie groſs die
Ausbeute an Kandiszucker und wie groſs die Menge unkrystallisirbaren Zuckers ist,
welche durch die Wärme in den Krystallisationsräumen erzeugt wurde.
Es soll nun bezeichnen:
P den Procentgehalt der gekochten Masse an Zucker überhaupt,
p den Procentgehalt der gekochten Masse an unkrystallisirbarem
Zucker,
T den Procentgehalt an krystallisirbarem Zucker in dem beobachteten
Syrup,
t den Procentgehalt an unkrystallisirbarem Zucker in dem beobachteten
Syrup und
R die Procent-Ausbeute der gekochten Masse an Kandis.
Wir würden somit, wenn sich kein unkrystallisirbarer Zucker bildete, die Gleichung
haben R=100\,\frac{P-T}{100-T}. Wenn man aber mit in Rechnung
zieht, daſs sich unkrystallisirbarer Zucker in den Gefäſsen bildet, so ergibt sich
die Gleichung: R=100\,\frac{(P+p)-(T+t)}{100-(T+t)}.
Flourens hat nun hiernach das Verfahren bei der
Kandiszuckerfabrikation vom weiſsen bis zum gewöhnlichen braunen geprüft. Seine
Versuche sind zunächst mit Gefäſsen angestellt, welche nicht erhitzt, sondern der
natürlichen Erkaltung überlassen wurden, jedoch so, daſs gegen Ende der Operation
der Zutritt der äuſseren Luft zweckmäſsig geregelt wurde, um die Temperatur
hinreichend zu erniedrigen und die gröſstmögliche Ausbeute zu erhalten. Schlieſslich
hat Flourens noch den Fall der Erwärmung der
Krystallisationsgefäſse genauer betrachtet und nachgewiesen, daſs dieselbe nicht nur
von keinem Nutzen, sondern von Nachtheil ist.
Weiſser Kandis. Betrachten wir zunächst den Fall, wenn
gänzlich reine weiſse Zuckerbrode zur Fabrikation verwendet werden. Die
Zusammensetzung der Paste ist folgende:
Krystallisirbarer Zucker
80,00
Unkrystallisirbarer Zucker
Spuren
Asche
0,00
Wasser
20,00
––––––
100,00.
Die Ausbeute an Kandis bei dieser Arbeit liefert folgende Tabelle, welche aus praktischen Versuchen gewonnen ist. Es muſs hier aber
bemerkt werden, daſs in der Praxis der Syrup in den Töpfen stets übersättigt ist,
also etwas höheren Zuckergehalt aufweist, als nach den beiden früher schon
mitgetheilten theoretischen Tabellen zu erwarten ist.
Dauer derKrystalli-sation
Temperaturin denTöpfen
Zuckergehaltdes Syrups
Ausbeutean Kandis
1 Tag
67,0°
78,75 Proc.
5,90 Proc.
2 Tage
54,0
76,25
15,70
3 „
45,0
74,25
23,00
4 „
37,0
72,40
27,50
5 „
33,0
71,50
29,80
6 „
30,0
70,00
33,30
7 „
29,0
68,50
36,50
8 „
28,0
68,50
36,50
9 „
28,0
68,50
36,50
Unkrystallisirbarer Zucker wird sehr wenig erzeugt, und ändert
derselbe die Ausbeute an Kandis nicht; man könnte somit zur Berechnung direct die
einfachere Formel anwenden: R=100\,\frac{P-T}{100-T}.
Wir werden nun die erhaltenen praktischen Resultate mit den theoretischen vergleichen
können, indem wir mittels der letzteren Formel die Ausbeute bei verschiedenen
Temperaturen berechnen, mit Benutzung der Tabelle, welche den Gehalt der gesättigten
Lösungen bei verschiedenen Temperaturen angibt.
Temperaturdes Syrups
Zucker-gehalt T
desgesättigtenSyrups
Kandis-ausbeuteR=\frac{80-T}{100-T}
87,5°
80,00
0,00
85,0
79,50
2,44
80,0
78,35
7,64
75,0
77,20
12,10
70,0
76,10
16,30
65,0
75,00
20,00
60,0
74,00
25,00
55,0
72,80
27,10
50,0
71,80
29,10
45,0
70,80
31,50
40,0
69,75
33,90
35,0
68,80
35,90
30,0
68,00
37,50
25,0
67,20
39,00
20,0
66,50
40,30
15,0
66,00
41,18
10,0
65,50
42,00
5,0
65,00
43,00
0,0
64,70
43,30
Anders gestaltet sich die Sache, wenn man gelben oder
braunen Kandis darstellt. Hier setzt man dem
Rohzucker einen Syrup hinzu, der bereits eine gewisse Menge unkrystallisirbaren
Zucker enthält. Zunächst kann man nun auch die wichtige Beobachtung machen, daſs sich im Lauf des
Krystallisationsprocesses um so mehr neuer unkrystallisirbarer Zucker erzeugt, je
mehr die ursprüngliche Masse schon davon enthält. Es können Kandispasten vorkommen,
welche 4, 5 und 6 Proc. Glucose enthalten, und dann können sich noch weitere 2 bis 3
Proc. bilden, was immerhin bedeutend ist. Ferner läſst sich ganz im Allgemeinen
bemerken, daſs bei allen Kandisen das Maximum des Absatzes im Anfang der
Krystallisation statt hat und darauf eine allmälige Abnahme erfolgt, daſs aber
insofern ein Unterschied zwischen weiſsem Kandis und den gewöhnlichen farbigen
Sorten vorhanden ist, als die gröſste Menge des ersteren sich bereits am 5. Tage,
das Maximum der letzteren erst am 8. oder 9. Tage gebildet hat. Von diesem Zeitpunkt
an kann man eine zweckmäſsige Erkaltung einleiten, um den Rest des Zuckers zu
erhalten, welcher noch krystallisiren muſs.
Nachstehend folgt eine Tabelle für ordinären rothbraunen
Kandis nach Beobachtungen in der Praxis, welche den Beweis für obige Behauptungen
liefern. (Die Zahlen sind in Procenten der Zuckerlösung angegeben.)
Ordinärer rothbrauner Kandis. Analyse
der zum Krystallisiren hingestellten Paste:
Krystallisirbarer Zucker
76,00
Unkrystallisirbarer Zucker
2,20
Asche
nicht bestimmt.
Dauer derKrystalli-sation
Temperaturdes Syrups
Bestandtheile des Syrups
Kandis-ausbeute
Neuerzeugterunkrystallis.Zucker
Krystallisir-barer Zucker
Unkrystallis.Zucker
1 Tag
70°
Proc.74,60
Proc.3,10
Proc.2,20
Proc.0,85
2 Tage
63
73,70
3,37
4,80
1,00
3 „
58
72,50
3,70
8,50
1,20
4 „
53
70,90
4,05
13,25
1,30
5 „
49,5
68,40
4,50
19,50
1,30
6 „
47
65,60
4,85
26,50
1,40
7 „
45,5
62,90
5,25
31,50
1,40
8 „
44
60,90
5,55
35,00
1,40
9 „
39
59,90
5,70
36,70
1,40
10 „
37
59,40
5,75
37,50
1,40
11 „
35
59,15
5,80
37,80
1,40
12 „
35
59,15
5,80
37,80
1,40
Wir werden jetzt den Proceſs mit künstlicher Erwärmung der Krystallisationsräume
näher betrachten und hierbei sehen, daſs sich um so mehr unkrystallisirbarer Zucker
bildet, je stärker man erwärmt Man vermindert also dadurch sehr die Ausbeute. Den
Beweis dafür liefern folgende der Praxis entnommene Beispiele.
1. Gelber Kandis. Analyse der
Paste:
Krystallisirbarer Zucker
78,00
Unkrystallisirbarer Zucker
1,30.
Der Syrup nach15
Tagena)b)
Tempe-ratur
DichtenachBeaumé
Zucker
Kandis-ausbeuteProc.
Unkryst.ZuckerProc.
kryst.
unkryst.
37°
39,2°
66,00
3,35
33,00
1,30
45
40,0
64,35
6,70
30,00
3,40
a) im unteren Raum, b) im oberen Raum der
Krystallisationskammern.
2. Rother Kandis. Analyse der
Paste:
Krystallisirbarer Zucker
76,00
Unkrystallisirbarer Zucker
2,75.
Der Syrup nach16 Tagena)
im unteren Raumb) im oberen Raum
Tempe-ratur
Zucker
Kandis-ausbeuteProc.
Unkryst.ZuckerProc.
kryst.
unkryst.
41°
64,00
5,80
28,50
3,20
46
63,00
8,30
25,00
5,50
3. Gelber Kandis. Analyse der
Paste:
Krystallisirbarer Zucker
78,50
Unkrystallisirbarer Zucker
1,75
Asche
1,24.
Der Syrup nach15 Tagena)
im unteren Raumb) im oberen Raum
Tempe-ratur
DichtenachBeaumé
Zucker
Kandis-ausbeuteProc.
Unkryst.ZuckerProc.
kryst.
unkryst.
43°
40,0°
65,00
6,00
32,00
2,30
39
39,1
66,00
3,70
34,50
0,65
Es hat sich also durch Erwärmung eine sehr groſse Menge unkrystallisirbarer Zucker
gebildet; die Erwärmung ist daher schädlich.