Titel: | Die Collom-Setzmaschine. |
Autor: | S–l. |
Fundstelle: | Band 231, Jahrgang 1879, S. 253 |
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Die Collom-Setzmaschine.
Mit Abbildungen auf Tafel 24.
Collom-Setzmaschine.
Die bei der Aufbereitung der Kupfererze am Lake Superior in Nordamerika fast
ausschlieſslich angewendete Setzmaschine, Collom's
System, besitzt nach der Metallurgical Review, 1878 Bd. 2 S.
391 die in Fig. 17 bis
19 dargestellte Construction.
Der Setzkasten wird durch eine bis zur halben Höhe reichende Scheidewand in zwei
Abtheilungen a und b
getrennt; auf der Scheidewand steht ein zweiter ebenfalls, nur rechtwinklig mit dem
ersten, in zwei gleich groſse Räume getheilter Kasten, in welchem die Kolben g sich bewegen und der die Auflagerung für den
Bewegungsmechanismus trägt.
Die Abtheilungen a und b
sind durch schräg eingesetzte Böden auf allen vier Seiten nach unten zusammen
gezogen und besitzen bei q Abfluſsöffnungen, die durch
Holzpflöcke geschlossen werden können. Im oberen Theile derselben Kastenabtheilungen
liegen in hölzernen Rahmen die das Sieb selbst tragenden Holzstäbe, welche, damit
die vom Wasser getroffene Siebfläche thunlichst groſs ausfalle, mit den beiden
Seiten nach unten gekehrt sind. (Jedenfalls würde Flacheisen, auf die hohe Kante
gestellt, gleichzeitig mehr Tragkraft besitzen und weniger Fläche des Siebes gegen
den Stoſs des Wassers verdecken.)
Der Kolbenkasten d hat im Boden die Oeffnung f, durch welche er mit der Abtheilung a in Verbindung steht, grade so, wie b und c durch die Oeffnung
e. Die Bewegung der Kolben g, welche durch das Wasser auf die auf dem Siebe lagernde Masse übertragen
wird, erfolgt dadurch, daſs das Doppelkreuz h bei
seiner schwingenden Bewegung das mittels Klemmschraube auf der Kolbenstange
befestigte Kopfstück w trifft, dessen Obertheil behufs
Milderung der sonst nothwendig erfolgenden Schläge und Verhütung einer zu schnellen
Abnutzung mit Gummi belegt ist, und dadurch den Kolben niederdrückt, der hierauf
durch die mit ihm verbundenen Feder k wieder gehoben
wird. Mit Hilfe der Stellschraube m wird die höchste
Lage des Kolbens bestimmt, während die Verschiebung des Kopfstückes w auf der Kolbenstange die Aenderung der Hubhöhe des
Kolbenstoſses bewirkt. Um das beim Aufgange des Kolbens sonst unausbleibliche
Nachsaugen des über dem Siebe befindlichen Wassers und hiermit einen beschleunigten
Fall der zu setzenden Massen zu vermeiden, tritt in jede der Gefäſsabtheilungen von
unten ein Wasserstrom zu, der mittels eines besonderen Ventiles seine Regulirung
erfährt. Die feinsten Theile des Setzgutes fallen in den Setzkasten, aus dem sie von
Zeit zu Zeit entfernt werden müssen; die zurückbleibenden sondern sich auf dem Siebe
nach ihrer Schwere und die leichtesten sollen über die Brücke v abgetragen werden.
Angegeben wird, daſs ein Sieb 5 bis 12 Monate, eine Kolbenstangenfeder 1 Jahr gehe,
ehe sich eine Auswechslung erforderlich mache.
Wenn unsere Quelle der Beschreibung hinzufügt: „Der Vorzug
dieser Setzmaschine liegt darin, daſs der Niederstoſs des Kolbens ein kurzer
ist, während dessen Aufsteigen verhältniſsmäſsig langsam vor sich geht und etwa
doppelt so viel Zeit als der Niedergang beansprucht“, so läſst sich nicht in
Abrede stellen, daſs die beschriebene Construction sich möglichst der theoretischen
Anforderung anpaſst und jedenfalls weit besser als Excenter und Krummzapfen geeignet
ist, die verlangte verschiedene Bewegungsgeschwindigkeit zu erzielen. Um so
auffälliger muſs es aber erscheinen, daſs bei solchem Suchen nach wirklicher
Verbesserung auf der anderen Seite das gerade Gegentheil erstrebt zu sein scheint;
indem man nämlich dem Setzsiebe nicht allein die doppelte Länge des zu demselben
gehörigen Kolbens gibt, die von letzterem bewegten Wässer aber auch noch zwingt,
beim Niedergänge des Kolbens durch eine Oeffnung (e
oder f) hindurchzugehen, welche wesentlich kleiner als
die Kolbenfläche ist, das niedergehende Wasser dann noch auf die schräg stehenden
Bodenbreter statt auf entsprechend abgerundete Kastenwände führt, hat man so
ziemlich Alles gethan, um nach Möglichkeit die directe Uebertragung des
Kolbenstoſses auf die auf dem Siebe liegenden Massen zu hindern und dem Wasser eine
unregelmäſsige, wirbelnde Bewegung zu ertheilen, welche ein reines Ausarbeiten
erschwert.
S–l.