Titel: | Schwemmcloset von August Faas und Comp. in Frankfurt a. M. |
Fundstelle: | Band 228, Jahrgang 1878, S. 151 |
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Schwemmcloset von August Faas und Comp. in Frankfurt a.
M.
Mit Abbildungen auf Tafel
8.
Faas' Schwemmcloset.
Die neue in Fig.
11 bis 13 Taf. 8 veranschaulichte Construction der Schwemmclosets ermöglicht die
Herstellung von gröſseren Abortanlagen für Kasernen, Schulen, Krankenhäuser u.s.w.
auf vollständig zweckentsprechende und billige Weise; sie erzielt vollständige
Geruchlosigkeit und vermeidet die Rückströmung der Kanalgase oder Miasmen durch eine
selbstthätig wirkende fortgesetzte Strömung frischen Wassers, welche die Fäcalstoffe
unverweilt wegführt, und durch die gleichzeitige Benutzung einer Schicht frischer
Luft, welche die etwa entstehenden, jedenfalls nur unbedeutenden Ausdünstungen
sofort ableitet. Die Bedienung ist eine sehr einfache, die Art der vollständigen
Reinigung in keiner Weise belästigend und der Wasserverbrauch ein verhältniſsmäſsig
kleiner; man kann denselben ganz nach Belieben regeln.
Auf dem trogförmigen, oben offenen guſseisernen Behälter a sind die Schüsselträger b aufgeschraubt, in
welchen die Schüsseln c lose, aber doch schlieſsend
ruhen. Bei d ist eine geneigte Wand eingegossen, so
daſs bis zu deren Höhe der Behälter a mit Wasser
gefüllt bleiben muſs, so lange der dicht schlieſsende Ventilstempel e in seinem Sitze ruht. Durch das Rohr f lauft fortgesetzt Wasser und bewirkt eine
ununterbrochene Strömung in der Richtung des Pfeiles nach d, wodurch die in das Wasser aus den Schüsseln herabfallenden
schwimmfähigen Stoffe
alsbald weggeführt werden. Stoffe, welche nicht schwimmen, senken sich auf den Boden
des Behälters a. Sobald der Ventilstempel e gehoben wird, stürzt der Inhalt des Behälters a durch das Abfallrohr e'
fort, reifst die Stoffe am Boden mit sich, und da gleichzeitig der Hahn g geöffnet werden und das Wasser bei h mit aller Kraft den Boden des Behälters a an seinem höchsten Punkte bespülen kann, so reinigt
sich derselbe vollkommen.
Um aber diese Reinigung noch gründlicher vollenden zu können, falls es einmal
erforderlich werden sollte, sind einige der Sitze i mit
Gelenken versehen; eines oder das andere wird in solchem Falle aufgeklappt, die
Schüssel c heraus genommen und dann mit einem Besen
oder einer Bürste der Behälter rein gekehrt. Die aufklappbaren Sitze sind vorn mit
einem Schlosse versehen, das nur von dem zur Bedienung Bestimmten geöffnet werden
kann. Zur besonderen Ausspülung der Schüsseln hat jede einen Wasserzulauf k, der mittels einer Verbindungsschraube mit der
Schüssel verbunden ist, so daſs er beim etwaigen Abnehmen der Schüssel nicht
hindert.
Um eine vollkommene Geruchlosigkeit zu sichern, wird mittels des Lüftungsrohres l und Luftsaugers m
beständig frische Luft durch die Schüsseln in den Raum unter den Sitzen angezogen.
Durch das Gabelrohr n können mehrere Reihen von Sitzen
mit einander verbunden und in einen gemeinschaftlichen Siphon o geleitet werden.
Die verschiedenen Theile für den Wasserzufluſs, die Spülung und den Abfluſs können
beliebig angebracht, auch so in einem verschlieſsbaren Verschlage angebracht werden,
daſs sie Unbefugten unzugänglich sind.