Titel: | Die mehrfachen Telegraphen von Granfeld, Gräbner und Koch; von Dr. Eduard Zetzsche. |
Autor: | Eduard Zetzsche |
Fundstelle: | Band 228, Jahrgang 1878, S. 120 |
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Die mehrfachen Telegraphen von Granfeld, Gräbner und Koch; von Dr. Eduard Zetzsche.
Mit Abbildungen.
Zetzsche, über mehrfache Telegraphen.
In der absatzweisen vielfachen
Telegraphie, welche auf demselben Drahte von mehreren Telegrammen in regelmäſsiger
Abwechslung immer nur ein zeitlich begrenztes Stück befördert, sind
Typendrucktelegraphen zuerst von Moses G. Farmer
verwendet worden, allerdings nicht um das Telegramm in Typendruck entstehen zu
lassen, sondern um die Linie abwechselnd für mehrere Morse verfügbar zu machen. Farmer setzte nämlich in einem im Juni 1855 in
Providence vor der American Association for the Advancement
of Science (vgl. Proceedings, 9. Meeting,
Cambridge 1856, S. 125) gehaltenen Vortrage aus einander, wie (nach einem Patente
Farmer's vom 29. März 1853) die Typenräder von 2
House'schen Typendruckern benutzt werden könnten,
um mittels je einer an ihnen befestigten, über einem Vertheiler umlaufenden Schleiffeder 28 Morse-Telegraphen abwechselnd an
die Linie zu legen. Zugleich wird eines von Farmer am
22. Juni 1852 auf einer Linie der Feuerwehrtelegraphen in Boston angestellten
Versuches mit 4 Morse gedacht (vgl. auch Telegrapher
1875 Bd. 11 S. 290. 1876 Bd. 12 S. 25).
In seinem Patente vom 20. Mai 1856 zeigt HughesVgl. Shqffner: Telegraph Manual (New-York
1859), S. 723. Report of the Commissioner of
Patents for 1856, Bd. 2 S. 15., daſs durch
Anwendung doppelter Schlieſsungsräder und in rascher Folge abwechselnder Benutzung
beider die Füglichkeit geboten werde, mit demselben Telegraph gleichzeitig ein
Telegramm zu empfangen und ein anderes abzusenden.
Daſs der Telegraphist Mimault seinen
1874 patentirten, 5 Leitungsdrähte erfordernden und an Highton's am 25. Januar 1848 in England patentirten TelegraphVgl. Zetzsche: Handbuch der Telegraphie (Berlin
1877), 1. Bd. S. 317. erinnernden, elektrochemischen Telegraph
1876 mit blos einem Leitungsdrahte für Hughes-Typendrucker verwendbar und zur
absatzweisen Beförderung mehrerer Telegramme geschickt gemacht hat, wurde in D. p. J. 1876 226 499
erwähnt.Vgl. auch Annales télégraphiques, 1877 Bd. 4 S.
31.
Ebenda wurde des am 17. Juni 1874 patentirten, ebenfalls dem Highton'schen verwandten Typendruckers des
französischen Telegraphen-Verwaltungsbeamten Baudot
gedacht, welcher bei seiner 1875 patentirten Weiterentwicklung zugleich in einen
fünffachen umgewandelt wurde.
Bauer's Illimit-Telegraph (*1874 213 17) kann als Arbeitsapparat ebensowohl Typendrucker
wie Morse brauchen. In dem fertigen Telegraph, welchen ich 1876 in Wien sah, wurde
beim jedesmaligen Anlegen der Linie nur ein kurzer Strom durch ein polarisirtes
Relais gesendet; bei Ankunft des ersten zu einem Elementarzeichen erforderlichen
Stromes schaltete der Empfänger das Relais um, so daſs der später eintreffende,
nächste Linienstrom das angefangene Morse-Zeichen beenden muſste.
Meyer's vierfacher Telegraph (1875
215 310) liefert Morseschrift, bei welcher jeder
Buchstabe eine Zeile für sich bildet; alle vier Arbeitsapparate nehmen an der
synchronen Bewegung theil.
Granfeld's Hughes-Perfector soll nach
Verlangen entweder einfache Hughesarbeit oder mehrfache Morsearbeit liefern können,
ohne daſs jedoch im letztern Falle jene Apparate, welche die Morseschrift erzeugen,
an der synchronen Bewegung theilhaben. Auch bei Bauer's
Illimit-Telegraph sind die Arbeitsapparate von den synchron laufenden Hauptapparaten
losgelöst.
Im Nachfolgenden möchte ich die Einrichtung von Granfeld's Perfector beschreiben, darauf aber die
vierfachen Typendrucker von Gräbner und von Koch etwas eingehender, als es früher (*1877 226 499) 500) geschehen ist, schildern, weil ich
dieselben in meinem Handbuche (Bd. 1 S. 392. 542. 543)
nur ganz kurz zu besprechen Baum hatte. Die Schwierigkeiten, welche diese
Telegraphen für den Betrieb haben würden, wollen dabei nicht übersehen werden.
1) Der Hughes-PerfectorVgl. Die mehrfache Correspondenz auf einer Linie
mittels vom Regulator abgetrennter, unabhängiger
Telegraphen-Arbeitsapparate, ausgeführt im Hughes-Perfector-Systeme
von August Eduard Granfeld. 48 S. in gr. 8. Mit 8 Abbildungen
im Text. Preis 50 kr. ö. W. (Wien 1878. Selbstverlag des
Verfassers.) des Telegraphencommissärs A. E. Granfeld in
Wien, am 19. September 1874 in Oesterreich patentirt, wurde zwischen dem 6.
Januar und dem 9. Februar 1878 auf der Linie Wien-Prag einer 3wöchentlichen Probe
unterworfen; es waren dazu vom österreichischen Handelsministerium 10
Hughes-Apparate zur Verfügung gestellt und von dem Mechaniker O. Schäffler in Wien mit den
„Perfectionszugaben“ ausgerüstet worden. Der Vertheiler, welcher die
Telegraphenlinie der Reihe nach mit den einzelnen (n) Arbeitsapparaten verbindet, ähnelt dem von Meyer angewendeten; nur braucht er noch eine Schleiffeder und einen blos n
Contacte enthaltenden Contactring (bezieh. noch ein Schleiffederpaar und zwei
Contactringe) zum Schlieſsen einer Localbatterie, welche jeden der n Arbeitsapparate
zur rechten Zeit auslöst. Dieser Vertheiler wird aber als Perfectionszugabe an einem
gewöhnlichen Hughes so angebracht, daſs er dessen Benutzung als Typendrucker in
keiner Weise hindert. Der so entstandene Hauptapparat
kann daher als Hughes benutzt werden, so lange er als solcher die zu befördernden
Telegramme bewältigen kann; wird der Arbeitszudrang zu groſs, so wird er als
vielfacher Telegraph benutzt, und dazu ist eine blose Umschaltung im Wechsel
nothwendig. Bei der vielfachen Arbeit hat indessen das Laufwerk des Hauptapparates
nur den Zeiger des Verschiebers zu bewegen, da jeder Arbeitsapparat sein besonderes
Laufwerk besitzt und mit dem Hauptapparate in keinerlei mechanischem Zusammenhange
steht, daher denn auch an einem ganz beliebigen Orte des Apparatsaales aufgestellt
werden darf. Während also z.B. beim Meyer'schen
Telegraph die ungleich vertheilte Arbeit der von dem nämlichen Triebwerke
mitgetriebenen Morseschrift erzeugenden Theile die Erhaltung des Synchronismus der
beiden zusammen arbeitenden Telegraphen wesentlich erschweren muſs, sind derartige
Störungen hier ausgeschlossen, und die beiden Hauptapparate werden mindestens ebenso
gut synchron laufen wie zwei Hughes-Apparate, dabei aber jedenfalls noch isochroner,
da die Stromsendung durch den Schlitten ganz wegfällt und ihre Druckachse bei jedem Umlaufe nur einmal
ausgelöst wird, und zwar behufs des Endsendens und Empfangens eines
Correctionsstromes. Steht es doch kaum zu hoffen, daſs es bei Verwendung zweier
synchron laufender Apparate, wenn diese (wie der von Meyer und der von Hughes) zugleich die
Telegraphir-arbeit zu verrichten haben, je gelingen wird, thatsächlich alle Ströme
zu verwerthen, welche man der Linie erfahrungsgemäſs in einer gegebenen Zeit (nach
Granfeld 166 in 1 Secunde) zuführen könnte.
Als Schreibvorrichtung verwendet Granfeld die von Meyer bei seinem Copirtelegraph und bei seinem
vielfachen Telegraph verwendete, einen Schraubengang bildende Schreiblinie, die Schrift selbst erzeugt er (wie Meyer, vgl. *1875 215 314) auf einem breiteren Streifen
so, daſs jeder Buchstabe u.s.w. eine Zeile für sich bildet. Wenn nun jede
Schreiblinie, als ganzer Schraubengang, ohne Synchronismus mit dem Hauptapparate
sich in beständiger Drehung befände, so würden die Zeilenanfänge nicht in eine zum
Rande des Papierstreifens parallele Gerade fallen, ja oft würden Elementarzeichen,
welche in eine Zeile gehören, in zwei Zeilen verschoben
werden. Wird dagegen in jedem der n Arbeitsapparate immer erst kurz vor Beginn des
Zeitraumes, während welcher ihn der Vertheiler mit der Telegraphenlinie verbindet,
die Schreibwalze in Bewegung versetzt, erhält man dieselbe dann so lange in nahezu
gleichmäſsiger Bewegung, bis die Schreiblinie eine volle Umdrehung gemacht hat, und
sorgt man dafür, daſs diese Umdrehung nie früher beendet wird, als der Zeiger des
Vertheilers seinen Lauf über den zu diesem Arbeitsapparate gehörigen nten Theil der Contactscheibe des Vertheilers
vollendet hat, so werden die Schriftzeichen regelmäſsig werden, jedes wird eine
Zeile bilden, und doch brauchen die 2n Arbeitsapparate mit den beiden Hauptapparaten
nicht synchron zu laufen. Granfeld läſst nun jeden
Arbeitsapparat schon auslösen, wenn der Zeiger eben über die Mitte des zum
vorhergehenden Arbeitsapparate gehörigen nten
Theiles der Contactscheibe streicht, und wählt zugleich die Uebersetzungen im
Arbeitsapparate so, daſs derselbe, wenn er mit den beiden Hauptapparaten synchron
läuft, die Umdrehung der Schreiblinie erst beendet und nun wieder zum Stillstande
kommt, wenn der Zeiger sich bereits über der Mitte des zum nächstfolgenden
Arbeitsapparate gehörigen ntels der Contactscheibe
befindet. Bei langsamerem Laufe des Schreibapparates verschiebt sich der
Zeilenanfang gegen den ihm näher liegenden Rand des Streifens, bei rascherem Laufe
gegen den andern Rand hin und zugleich wird im ersteren Falle die Schrift
gedrängter, im andern mehr aus einander gezogen; erst wenn die Geschwindigkeit des
Arbeitsapparates so groſs wird, daſs die Schreibwalze ihren Umlauf in kürzerer Zeit
beendet, als der Zeiger zum Hinstreichen über 1,5 ntel der Contactscheibe braucht, kann ein Theil eines Schriftzeichens an
dessen Ende verschluckt werden, ungeschrieben bleiben; somit dürfte die Geschwindigkeit des
Arbeitsapparates ohne Schaden im Verhältniſs nach oben wachsen.Ich habe dabei vorausgesetzt, daſs der Arbeitsapparat beim Auslösen gleich
mit voller Geschwindigkeit liefe; in Wirklichkeit wird es sich also noch
etwas günstiger gestalten. Granfeld hat die
Verschiebung des Zeilenanfanges übersehen und findet deshalb
Geschwindigkeitsanderungen im Verhältniſs 1 : 2 (anstatt 3 : 4) zulässig. Zu
langsames Laufen wird erst schädlich, wenn die Schrift zu gedrängt wird.
Daher erscheint es mir richtiger, den Zeitpunkt der Auslösung so zu
bestimmen, daſs der Arbeitsapparat den Anlauf sicher vollendet hat, wenn der
Zeiger sein ntel betritt.
Im Arbeitsapparate nun hat Granfeld (auſser Dienst
gestellte, reparaturbedürftige) Hughes-Telegraphen zu verwenden gesucht; neue und
besonders für diesen Zweck gebaute Telegraphen müſsten offenbar vortheilhafter sein.
Auf die Druckachse des Hughes konnte aber die /Schreibwalze nicht ohne weiteres
gesteckt werden, weil die Hughes-Auslösung nur gut arbeitet, wenn das Typenrad
zwischen 70 und 140 Umdrehungen in 1 Minute macht; dabei würde die Druckachse zu
einer Umdrehung 6/49 bis 3/49 Secunden brauchen, was eine zu rasche Bewegung für die Schreibwalze
gäbe. Granfeld steckt daher die Schreibwalze ZZ (Fig. 1) mit der
Schreiblinie I, welche 4/5 bis ⅔ eines ganzen Schraubenganges
ausmacht, auf eine besondere Achse S zugleich mit einem
Rade R von 90 ZähnenUrsprünglich war der Apparat für nur 60 Umdrehungen berechnet; später konnte
man die Umdrehungszahl über 100 steigern, und da erhielt dieses Rad nur 3mal
so viel Zähne wie das Getriebe, so daſs nur 3 Umdrehungen der Druckachse auf
1 Umdrehung der Schreib walze kamen., welches in ein auf der
Druckachse E sitzendes Getriebe g mit 18 Zähnen eingreift; auf die neue Achse S kommt ferner ein Excenter e, welches nach
vollendetem Umlauf der Schreibwalze einen auf der Achse des Auslöshebels sitzenden
Arm h seitwärts schiebt und so den Auslöshebel dreht,
dadurch aber den Ankerhebel auf die Pole des Elektromagnetes zurückführt und
zugleich die Kupplung der Druckachse E mit der
Schwungradachse wieder löst.
Fig. 1., Bd. 228, S. 123
Die Auslösung bezieh. Einrückung des Hughes wird übrigens unverändert beibehalten.
Auf jene neue Achse S kommt endlich noch ein zweites
Excenter p, das nach jedem Umlaufe der Schreibwalze Z den Papierstreifen um die Breite einer Zeile
fortschiebt.
Jeder Hauptapparat erhält als Perfectionszugaben zunächst einen auf eine kurze Achse
aufgesteckten Zeiger; die Achse desselben wird einfach an die Typenradachse
aufgeschraubt, wenn der Apparat als mehrfacher Telegraph arbeiten soll. Dann wird
zugleich die Contactscheibe des Vertheilers, welche an einer Holzleiste HD (mit Stütze S)
befestigt und mit dieser um eine Achse bei D drehbar
ist, aus der Lage in Fig. 2 in die Lage in Fig. 3 gebracht und mit zwei Schrauben x, x an der Apparatwand befestigt.Würde man links vom Typenrade eine zweite anders getheilte Contactscheibe
anbringen, so könnte man mit gröſster Leichtigkeit in vortheilhafterer Weise
z.B. zwischen vierfacher und Sechsfacher Telegraphie wählen, um den jedesmal
vorliegenden Umständen Rechnung zu tragen. Der Zeiger trägt zwei
Contactfedern in Form zweizinkiger Gabeln; die innere Gabel schleift auf den beiden
inneren Contactringen, die äuſsere über den zwei äuſseren; erstere entsendet die zur
Auslösung der Arbeitsapparate nöthigen Ströme einer Localbatterie, letztere
vermittelt beim Geben die Stromsendungen in die Linie, beim Empfangen die Zuführung
der Linienströme in die Elektromagnete der n Arbeitsapparate, welche durch die
Anziehung ihres Ankers den Papierstab s nebst dem über
denselben hinweg laufenden Papierstreifen gegen die Schreibwalze ZZ bewegt.
Fig. 2., Bd. 228, S. 124
Im äuſsersten Ringe der Contactscheibe liegen Gruppen von 3 Contacten, von denen der
erste zur Erzeugung eines Punktes, der erste und zweite zusammen zur Erzeugung eines
Striches gebraucht werden, während der dritte zur Entladung der Linie mit der Erde
verbunden ist, und zwar durch das die einlangenden Ströme aufnehmende
„Linienrelais“ hindurch, damit dieses auch die etwa auf diese Contacte
treffenden Bruchtheile der einlangenden Ströme nachweisen könne.Den Anfangs- und Schluſs-Contactstücken der verschiedenen ntel der Contactscheibe gibt Granfeld verschiedene (vom ersten zum nten hin wachsende) Werthe, weil eine
etwaige Ungleichheit im Laufe der beiden Hauptapparate vom ersten zum nten hin wächst. Anstatt dessen will mir
eine Correction der beiden Hauptapparate beim Uebertritt des Zeigers auf jedes ntel
zweckdienlicher erscheinen. Freilich wird von anderer Seite die reine
Hughes-Correction als „nicht vortheilhaft“ für das Multiplexsystem
bezeichnet; jedoch ohne weitere Begründung. Zwischen dem ersten
und letzten ntel liegen drei Contactstücke, welche
je nach der Stöpselung in einem Umschalter Correction zu geben, zu nehmen und sich
selbst zu corrigiren gestatteten.
Fig. 3., Bd. 228, S. 125
Fig. 4., Bd. 228, S. 125Zum Geben dienten anfänglich 5 Tastenpaare, weil Granfeld die Möglichkeit einer unabgekürzten Wiedergabe der im
Morse-Alphabete aus je 5 Elementen bestehenden Zeichen für die 10 Ziffern für
wesentlich hielt; da die Erfahrung lehrte, daſs Verstümmlungen nicht zu Fig. 4. befürchten sind, so verliert diese Möglichkeit
an Werth, und deshalb wurde das fünfte Paar weggelassen. Die Einschaltung eines
Paares zeigt Fig. 4; die Batterie entsendet beim
Niederdrücken der (rechts liegenden) Punkttaste den Strom von deren Achse nach dem
zu diesem Paare gehörigen ersten Contactstücke, beim Drücken der (linken) Strich
taste von den Achsen beider Tasten nach dem ersten und zweiten Contactstücke
zugleich; in der Ruhelage beider Tasten führt der vom Ruhecontact der Strichtaste
ausgehende Draht die über das erste und zweite Contactstück einlangenden Ströme
durch das Linienrelais zur Erde.
Die abgesandten Zeichen werden ebenfalls mitgeschrieben, doch
nicht mittels des Linienrelais, sondern mittels des (ebenfalls polarisirten)
„Polrelais“; zwei Relais verwendet Granfeld, um so leichter ein gutes Ansprechen auf die
in ihrer Stärke wesentlich verschiedenen abgesandten und ankommenden Ströme zu
erzielen. Anfangs gab Granfeld jedem Arbeitsapparate
sein besonderes Linienrelais und Polrelais; jetzt verwendet er für alle n
Arbeitsapparate nur ein Linienrelais und ein Polrelais. Die Momente, wo das
Abtelegraphiren der vom Telegraphist gegriffenen Tasten zu gewärtigen und wo es
vollendet ist, werden durch das Einrücken und das Ausrücken des zugehörigen
Arbeitsapparates deutlich markirt.
Bei den Versuchen auf der Linie Wien-Prag wurdenNach gefälliger Mittheilung des Hrn. Granfeld. –
Bei diesen Versuchen war n = 4, d.h. es waren
mit jedem Hauptapparate 4 Arbeitsapparate verbunden. Auf jeder Station waren
5 Beamte in Thätigkeit. in der Woche vom 6. bis 12. Januar im
täglichen Durchschnitt als geringste Leistung 12,8, als höchste 22,6, im Mittel 15
Telegramme von je 20 Wörtern auf jedem Arbeitsapparate in 1 Stunde befördert; in der
Woche vom 20. bis 26. Januar stiegen die Zahlen auf 19,5, 30 bezieh. 23,8; an den 3
letzten Tagen der dritten Woche vom 3. bis 9. Februar wurde mit frischem Personal
gearbeitet und die angegebenen Leistungen bezifferten sich in dieser Woche auf 19,0,
27,9 und 24,8. Bei etwaiger Einführung seines Perfectors beabsichtigt Granfeld mit einem mindestens sechsfachen Apparate zu
beginnen und glaubt an diesem eine Leistung von 6 × 30 = 180 Telegrammen von je 20
Wörtern in der Stunde verbürgen zu können.
(Fortsetzung folgt.)