Titel: | Verbesserung an der Bunte'schen Gasbürette; von Dr. Ernst Büchner. |
Autor: | Ernst Büchner |
Fundstelle: | Band 228, Jahrgang 1878, S. 46 |
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Verbesserung an der Bunte'schen Gasbürette; von Dr. Ernst Büchner.
Mit einer Abbildung auf Tafel 4.
Buchner's Gasbürette.
Der Vortheil, welchen die Bunte'sche Bürette (* 1878 227
167) gegenüber dem Orsat'schen Apparate bietet, besteht
bekanntlich darin, daſs sie gestattet, die Absorptionsflüssigkeit in die Meſsröhre
selbst eintreten zu lassen, wodurch nicht nur eine viel gröſsere Genauigkeit in der
Analyse erzielt, sondern nebenbei auch Absorptionsflüssigkeit erspart wird. Das
Arbeiten mit dieser Bürette geht fast ebenso schnell als wie mit dem Orsat'schen Apparat, und auſserdem gestattet sie noch
die Einführung und Wiederentfernung irgend beliebiger chemischer Agentien – ein
Vortheil, der namentlich bei einem Gemisch mehrerer Gase in Betracht zu ziehen sein
wird. Bei dem Gebrauche der Bürette aber zeigt sich der Uebelstand, daſs man, um die
Absorption zu beschleunigen, dieselbe am Trichteraufsatze anfassen und heftig hin
und her schütteln muſs – eine Manipulation, die nicht nur umständlich ist, sondern
auch gefahrbringend für die Bürette selbst sein kann.
Um diesen Uebelstand zu beseitigen, befestige ich die Bürette in eine leicht drehbare
Klemme (Fig. 9
Taf. 4); an der Klemme selbst sind zwei dünne Messingstäbchen angenietet. Durch
diese einfache Vorrichtung wird es ermöglicht, die Bürette mit Leichtigkeit und ohne
Umstände in eine schaukelnde Bewegung zu versetzen. Man faſst zu diesem Zwecke die
Klemme nur an den Messingstäbchen an und macht eine kurze Bewegung mit der Hand nach
links oder rechts. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, die Bewegung in der Art
vorzunehmen, daſs die Hähne immer die Richtung nach oben behalten, da bei
umgekehrter Stellung dieselben durch die Bewegung sonst leicht etwas herausrutschen
könnten, wodurch selbstverständlich die Genauigkeit der Analyse beeinträchtigt
werden würde. Die Klemme selbst ist auſserdem an dem Drehpunkt noch mit einer
Stellschraube versehen, um die Bürette in ihrer verticalen Lage fest zu stellen.
Da aber bei dieser Art der Bewegung das Wasser aus dem Trichteraufsatz natürlich
herausgeschleudert werden würde, und da der Verschluſs dieses Aufsatzes in
Anbetracht der Dünne des Glases durch einen Stopfen etwas gefahrbringend werden
könnte, so habe ich an meiner Bürette diesen Aufsatz nochmals mit einem Glashahn
abschlieſsbar machen lassen. Um den Aufsatz auf diese Art mit Wasser zu füllen, hat
man nur nöthig, den Dreiweghahn nach oben hin communicirend zu stellen und ihn
alsdann mit dem mit Wasser gefüllten und sich oben am Stativ befindlichen Gefäſs,
Trichter oder besser einer Glocke, in Verbindung zu bringen.