Titel: | Schraubenschneidkluppe. |
Fundstelle: | Band 228, Jahrgang 1878, S. 20 |
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Schraubenschneidkluppe.
Mit einer Abbildung auf Tafel 1.
Schraubenschneidkluppe.
Im Anschlüsse an Porter's Klemmvorrichtung (* 1877 225
418) bringen wir eine andere Anwendung des dort dargestellten Principes zur
Beschreibung, nämlich eine dreibackige Schraubenschneidkluppe, welche nach der Wochenschrift des Vereines deutscher Ingenieure, 1878 S.
5 schon seit mehreren Jahren patentirt ist, aber wegen früherer
Hindernisse erst seit Kurzem ausgeführt wird, daher wenig bekannt ist. Die
Einrichtung derselben ist aus Fig. 6 Taf. 1
ersichtlich.
Die drei Backen werden gleichzeitig centrisch verschoben, wenn die Stellschraube
bewegt wird; letztere verschiebt den einen Backen und dieser durch Keilwirkung die
beiden anderen. Die punktirten Linien in der Figur bezeichnen den Weg der
Schneidkanten, die sich parallel den Dreiecksseiten vorschieben. Die Construction
ist solider als die der Whitworth'schen dreibackigen
Kluppe, und die Schneidkanten können leicht nachgeschliffen werden. Dabei erhält die
Kluppe selbst für groſse Schraubendurchmesser nur geringes Gewicht.
Für Gasgewinde hat sie den groſsen Vorzug vor den gewöhnlichen Gaskluppen, daſs die
verschiedenen Rohrdurchmesser, welche dieselbe Anzahl von Gewinden auf die
Längeneinheit haben, ohne Wechsel der Backen geschnitten werden können. Die Gröſsen
der Kluppen sind der Scale entsprechend gewählt, so daſs mit der kleinsten Sorte bis
⅜zöllige, mit der zweiten Sorte ½ bis ¾, mit der dritten 1 bis 1 ½ bezieh. 1 bis
2zöllige Rohre geschnitten werden können, und mit Ausnahme der ersten Sorte, welche
für ⅛zöllige Rohre einen besonderen Satz Backen erhalten muſs, zu jeder Kluppe nur
der in derselben angebrachte Satz für die verschiedenen Rohrdurchmesser erforderlich
ist. Der betreffende Satz Backen ist mit demjenigen Originalbohrer geschnitten,
welcher dem gröſsten Durchmesser entspricht. Infolge dessen liegt bei dem kleineren
Rohrdurchmesser das schneidende Gewinde nicht auf seiner ganzen Länge, sondern nur
vorn an der Schneidkante an und tritt nach hinten vom Rohr ab. Dies ist günstig, da
hierdurch der Einfluſs der verschiedenen Steigung verschwindet, welche die Gewinde
für verschiedene Rohrdurchmesser bei sonst gleicher Gewindezahl auf die
Längeneinheit haben.