Titel: | Amerikanische Oefen zur Destillation der Zink-, Silber- und Bleilegirung. |
Fundstelle: | Band 219, Jahrgang 1876, S. 60 |
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Amerikanische Oefen zur Destillation der
Zink-, Silber- und Bleilegirung.
Mit Abbildungen auf Taf.
II [d/4].
Destillationsöfen der Zink-, Silber- und
Bleilegirungen.
Die neuern Oefen zur Destillation der silberhaltigen Zinkbleilegirung, welche bei der
Entsilberung mittels Zink erhalten wird, sind in Fig. 30 bis 35
dargestellt.
Der Ofen von Faber du Faur (Fig. 30 bis 32 [c.d/4]) kann mit directem Feuer oder mit Gas betrieben
werden. a Feuerraum; b die
Thonretorte, welche 1t der Legirung faßt;
c die Vorlage, auf fahrbarem Gestell beweglich; d der Abzug des Feuers; e, e
Stege zur Unterstützung der Retorte; f,
f Feuerthüren; g Feuerbrücke; h Gasabführung nahe am Boden der Vorlage und mit
beweglichem Deckel versehen. Eine eiserne Welle k, auf
welcher eiserne Träger i, i ruhen, gestattet, den ganzen
Ofen an einer eisernen Kette, die bei l über eine
schiefe Ebene geht, oder mittels Schraube zu kippen.
Will man den Ofen auf Gasfeuerung einrichten, so ist der Rost zur Erzielung einer
höhern Brennschicht etwa 300mm tiefer zu
legen. Die Luft wird vorgewärmt durch ein in d
angebrachtes Rohr und tritt durch Düsen in den Ecken der Feuerbrücke zu dem Gas.
Besser ist es, einen separaten Generator anzulegen, welcher so eingerichtet ist, daß
die Feuerbrücke vom Verbrennungsapparate gehoben werden kann, wenn der Ofen gekippt
ist.
Der Ofen von W. M. Brodie auf den Montgomery-Werken
bei Bloomfield (N. J.) ist in Fig. 33 bis 35 [d/3] abgebildet. Die Mittellinien der sechs
Graphitretorten sind im Längenschnitt (Fig. 33) mit a bezeichnet;
a Vorlagen, b Schutzbögen,
c Rost, d Aschenfall,
e Fuchslöcher, f Leitung
des Unterwindes, h Abstichplatte, i eiserne Platte, k Rinne.
Die Retorten liegen in zwei Reihen, die obern über den Zwischenräumen der untern
Reihe. Die Entleerung erfolgt nach Beendigung der Destillation durch 20mm weite Abstiche am Boden. Sechs Retorten
enthalten 2600 bis 3000 Ctr. Zinkschaum, und ist die Dauer einer Operation 12 bis 20
Stunden, je nachdem der Schaum reiner oder unreiner ist. Pro Tonne Zinkschaum bedarf
man 1t weiche Kohle, und ist für den Ofen 1
Mann nöthig. Die Production an Silber und Zink ist dieselbe, wie in dem
erstbeschriebenen Ofen, die Zeitdauer aber größer. (Nach der Berg- und
Hüttenmännischen Zeitung, 1875 S. 235.)
F. B.