Titel: Dampfkessel von Ed. Victoor und Eug. Fourcy.
Fundstelle: Band 214, Jahrgang 1874, Nr. V., S. 12
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V. Dampfkessel von Ed. Victoor und Eug. Fourcy. Mit einer Abbildung auf Tab. I. Victoor und Fourcy's Dampfkessel. Dieser Dampfkessel, dessen Skizze wir nach Engineering d. A., August 1874 S. 67, in Figur 19 wiedergeben, soll die Vortheile des gewöhnlichen Cylinder- (oder vielmehr Bouilleur-) Kessels und des Röhrenkessels vereinigen. Die Speisung erfolgt in den Kessel A, wo das Wasser den Kesselstein in den leicht zu reinigenden Kesseltheilen absetzt; das Speisewasser gelangt demzufolge in theilweise gereinigtem Zustande durch das Verbindungsrohr I in den Röhrenkessel B. Die Feuerung liegt unter dem Bouilleur (oder unter den Bouilleurs; – aus der Zeichnung ohne Querschnitt ist nicht ersichtlich, wie viele derselben in Verwendung sind). Diese Kesselanlage soll bisher ausgezeichnete Resultate ergeben haben und seit 6 Jahren in großer Anzahl besonders in Zuckerfabriken in Verwendung stehen; so werden in unserer Quelle speciell die Zuckerfabriken und Raffinerien von D. Savalle Sohn und Comp. in Paris angeführt. Man soll mit diesen Kesseln ein Brennmaterial-Ersparniß von 25 Procent und eine Verdampfung von 8 bis 8 1/2 Kilogrm. Wasser per Kilogrm. verbrannter Kohle erzielt haben – Daten, welche insofern von geringerem Werthe sind, als nicht angegeben ist, gegen welche frühere Anlage das Ersparniß erzielt wurde, und bei der Verdampfung die Kohlengattung nicht mitgetheilt ist. Die Constructeure dieses Kessels wurden von der Absicht geleitet, die Vortheile des Röhrenkessels auszunützen, ohne seine Nachtheile mitzunehmen; insbesondere sicherten sie sich den speciell für Zuckerfabriken – überhaupt für alle Industrien, wo die Dampfentnahme eine stark variable ist – so wichtigen großen Wasserraum im Kessel. Referent hält aber in dieser Hinsicht den Dupuis-KesselBeschrieben in diesem Journal, Bd. CCXIII S. 13 (erstes Juliheft 1874). für besser. Um nur eines hervorzuheben, so ist die Verbindung des Bouilleur mit dem Röhrenkessel durch das Rohr I keine constructiv correcte. Es beweist aber die vorliegende Kesselconstruction neuerdings, wie die Anschauung sich immer mehr und mehr Bahn bricht: daß Röhrenkessel – abgesehen von allen anderen Gründen – allein schon ihres geringen Wasserraumes wegen nicht für alle Fälle zu verwenden sind. C. L.

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