Titel: | Heißwasser-Trichter; von Paul Weiskopf. |
Autor: | Paul Weiskopf |
Fundstelle: | Band 209, Jahrgang 1873, Nr. VII., S. 25 |
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VII.
Heißwasser-Trichter; von Paul Weiskopf.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
[Heißwasser-Trichter.]
Das Filtriren von geistigen Lacken und Harzlösungen, von Gelatinelösungen und einigen
Extracten, die bei höherer Temperatur dünnflüssig sind, aber bei niederer verdicken,
bietet selbst bei Anwendung der besten Filtrirmittel (Asbest, Glaswolle,
Filtrirpapier) insofern Schwierigkeiten, als die vorgenannten Producte nach dem
Erkalten nicht mehr durch das Filter laufen. Ich habe versucht diesen Uebelstand
dadurch zu beheben, daß ich einen Trichter von Blech a,
Figur 11
und 12,
construiren ließ, der mit einer Lage dichten Filzes bekleidet, dazu dient, den
Glastrichter aufzunehmen. Der Blechtrichter d hat oben
einen Kranz a, gegen das Ende des Rohres einen Ablaßhahn
b und am Ende des Rohres einen Kautschukpfropf e, in welchen das Rohrende des Glastrichters genau paßt.
Nachdem nun der Glastrichter in den Blechtrichter eingesetzt ist, wird der
Zwischenraum zwischen beiden mit heißem Wasser gefüllt und das Ganze mit einem
Blechdeckel, der mit Filz bekleidet ist und einige Luftlöcher hat, bedeckt. Bei
Flüssigkeiten, wo dieß zulässig ist, leite ich das Filtrat durch ein Kautschukrohr
(c¹) in einen luftverdünnten Raum, den ich
mir einfach dadurch herstelle, daß ich aus einem Kolben, (b) der mit einem zweilochigen Korke geschlossen ist, die Luft heraussauge
und das Saugröhrchen (c) mittelst eines Quetschhahnes
(d) schließe. Ist das Wasser im Trichter erkaltet,
so lasse ich es durch den Hahn d ab und fülle oben durch
das Röhrchen c neues kochendes Wasser zu.