Titel: | Verfahren zur Verhinderung des Schäumens kochender etc. Flüssigkeiten in Zuckerfabriken, Brennereien etc., von Ingenieur A. J. Evrard in Douai. |
Fundstelle: | Band 193, Jahrgang 1869, Nr. LV., S. 197 |
Download: | XML |
LV.
Verfahren zur Verhinderung des Schäumens
kochender etc. Flüssigkeiten in Zuckerfabriken, Brennereien etc., von Ingenieur A. J.
Evrard in Douai.
Nach Armengaud's
Génie industriel Juni 1869, S. 307.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Evrard, Verfahren zur Verhinderung des Schäumens von
Flüssigkeiten.
In mehreren Industriezweigen werden gewisse Operationen schwierig oder unbequem
gemacht durch den Schaum, welcher entweder durch das Kochen einer Flüssigkeit, oder
durch das Eintreiben von Gas (Kohlensäure etc.) in dieselbe, oder durch die in einer
Flüssigkeit erfolgende chemische Reaction (Gährung etc.) gebildet wird.
In manchen Fällen zerstört oder verhindert man bekanntlich die Schaumbildung, indem
man auf die Oberfläche der betreffenden Flüssigkeit Fett, Seife etc. wirft; diese
Methode ist aber wegen des Materialverbrauches kostspielig und erheischt überdieß
eine sorgfältige Beaufsichtigung.
Evrard's jüngst patentirtes Verfahren besteht darin,
Dampf oder ein Gemisch von Dampf mit Luft (auch anderen Gasarten) auf die kochende
etc. Flüssigkeit zu blasen, um dadurch die Schaumbildung im Entstehen zu zerstören
oder nur bis zu einem gewissen Grade auftreten zu lassen.
Wie dieser Gedanke praktisch auszuführen wäre, zeigen die Figuren 1–3, welche eine
quadratische Pfanne, worin der Rübensaft nach der Scheidung mit Kohlensäure
behandelt wird, in Schnitt und Grundriß darstellen.
In dem oberen Raum der Pfanne befinden sich zwei parallele nach Unten fein
durchlöcherte Röhren a, a₁ Die Verbindung beider
geschieht durch das Querrohr b (von kleinerem
Durchmesser), an welches sich der Hahn c und die Leitung
d anschließt, welche zur Hauptdampfleitung A führt.
Der von A kommende Dampf bläst somit durch die feinen
Löcher der Röhren a, a₁ auf die Oberfläche der
Flüssigkeit und es hängt nur von der Art und Weise der Austrittsöffnungen ab, daß
der Dampf in der gewünschten Richtung blasend wirkt. Man kann auch an die Röhren a, a₁ Brausen anschrauben und den Dampf
büschelförmig austreten lassen.
J.
Z.