Titel: | Schneidapparat für Photographen, von Theodor Bergner. |
Fundstelle: | Band 185, Jahrgang 1867, Nr. X., S. 25 |
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X.
Schneidapparat für Photographen, von Theodor Bergner.
Aus dem Journal of the Franklin Institute, Januar 1867, S.
64.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Bergner's Schneidapparat für Photographen.
Das Ausschneiden der Bilder mit Hülfe von Messer und Schablone, ist eine der
ermüdendsten Manipulationen in den photographischen Ateliers. Ein von Hrn. Bergner erfundener Apparat, welcher diesem Uebelstande
abhilft, wird seit längerer Zeit von den amerikanischen Photographen mit dem besten
Erfolge angewendet; er zeichnet sich durch sein accurates, rasches und sicheres
Arbeiten aus.
Das Papier wird bei demselben mittelst eines Durchschnittes, welcher einen scharfen
Scherenschnitt erzeugt, ähnlich wie das Blech geschnitten, und eine wichtige
Eigenthümlichkeit der Construction dieses Apparates besteht darin, daß bei demselben
der Stempel, welcher den Schnitt führt, von unten nach oben wirkt. Dieß gewährt den
Vortheil, daß das zu beschneidende Papier während des Schnittes nicht durch den Stempel verdeckt wird,
und daher bequem und genau gerichtet werden kann, ehe der Stempel aufwärts steigt,
um den Schnitt zu vollführen.
Das zu beschneidende Papier wird in eine flache Spalte geschoben, welche durch zwei
Stahlplatten gebildet ist, wovon die obere B die Matrize
des Schnittes bildet, während die untere C dem Stempel
A eine genaue Führung abgibt und dazu dient das
Papier, aus welchem das Bild herausgeschnitten wurde, beim Rückwärtsgange des
Stempels von diesem abzustreifen.
Der Mechanismus zur Bewegung des Stempels ist je nach der Größe des Instrumentes
verschieden. Bei den größeren Durchschnitten, Figur 14, erstreckt sich
der Stiel, an welchem der Stempel A befestigt ist, durch
den Ständer D hindurch und ist mit einem steilen
Schraubengewinde, welches in eine correspondirende Mutter F in dem Handhebel E paßt, versehen. Die
Drehung des Handhebels E gibt der Stange A eine genügende verticale Bewegung, sowie die
entsprechende Kraft, um das Papier zu durchschneiden. – Bei den kleineren
Maschinen, Figur
15, hat die Stempelstange G einen Einschnitt,
ähnlich dem Raume zwischen den Zähnen eines Zahnrades. In diesen Einschnitt paßt ein
Zahn, welcher an dem vorderen Ende eines kleinen horizontalliegenden Hebels sitzt.
Dieser Hebel steht mit einer Zugstange C in Verbindung,
welche an ihrem unteren Ende mit einem Tretschemel versehen ist, der zur Bewegung
der Stange mit dem Fuße dient. Im Uebrigen ist dieser kleinere Apparat im Principe
dem größeren vollkommen ähnlich und alles Nähere aus der Zeichnung ersichtlich.