Titel: | Vacuumpfanne mit verbesserter Heizung, von E. Beanes und C. W. Finzel. |
Fundstelle: | Band 180, Jahrgang 1866, Nr. CXX., S. 430 |
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CXX.
Vacuumpfanne mit verbesserter Heizung, von
E. Beanes und C. W. Finzel.
Aus dem London Journal of arts, April 1866, S.
204.
Mit einer Abbildung auf Tab. VIII.
Beanes und Finzel's Vacuumpfanne.
Bei den Vacuumpfannen der bisher gebräuchlichen Construction, wo das Erhitzen der
Verdampfungsröhren mit heißem Wasser oder Dampf bewirkt wird, ist es schwierig,
durch die ganze Länge jeder Röhre hindurch eine geeignete Temperatur zu unterhalten
und gleichzeitig eine genügend große Heizfläche zu gewinnen, um die Hitze auf den
Syrup gleichmäßig einwirken zu lassen, wenn, wie dieß bisher in der Praxis der Fall
war, das Heizmedium nur in einer Richtung durch Röhren eingeführt wird. Werden
Verdampfungsröhren von beträchtlicher Länge angewendet, so läßt man in der Regel das
Heizmedium mit verhältnißmäßig hoher Temperatur in die Röhre einziehen, damit in der
ganzen Länge der Röhre die erforderliche Hitze unterhalten werden kann; eine so hohe
Temperatur wirkt aber nachtheilig auf den Syrup oder Zucker.
Um nun den Syrup gegen nachtheilige Einwirkung des in irgend einem Theile der
Verdampfungsröhre eine übermäßig große Hitze entwickelnden Heizmediums zu schützen
und um gleichzeitig den Röhren eine genügend große Heizfläche zu geben, so daß das
Heizmedium mit einer geringeren und im Verhältniß gleichmäßigen Temperatur in den
Röhren benutzt werden und in denselben schnell und gut wirken kann, construiren die
Patentträger die Vacuumpfannen derart, daß das Heizmedium (der Dampf oder das heiße
Wasser) in die Enden der einen Hälfte von den quer durch das Innere der Pfanne
gelegten Heizröhren an der einen Seite der Pfanne, in die Enden der anderen Hälfte von den
Heizröhren aber an der gegenüberliegenden Seite der Pfanne eingeführt wird. So
können z.B. die oberen Verdampfungsröhren einer Pfanne das Heizmedium an einer Seite
der Pfanne, und die unteren Röhren dasselbe an der entgegengesetzten Seite
empfangen.
Die Vacuumpfanne sollte im Verhältniß zu ihrer Länge schmal seyn, so daß kurze
Verdampfungsröhren angewendet werden können, die man quer durch dieselbe l dadurch wird so weit als thunlich verhütet, daß die
Temperatur des Heizmediums während seines Durchganges durch die Röhren bis zu einem
Grade abnimmt, bei welchem der Inhalt der Pfanne nicht mehr wirksam erhitzt werden
kann.
Fig. 25
stellt einen Querdurchschnitt der Vacuumpfanne dar, welcher die quer durch dieselbe
gelegten Heizröhren zeigt. a ist der obere Theil der
Pfanne; c, c sind Rohre, welche den Dampf dem Gehäuse
zuführen. Der in die obere Kammer h eingelassene Dampf
geht durch die oberen Heizröhren hindurch in die hintere Kammer i über und wird aus dieser durch ein mit Ventil
versehenes Rohr in einen Condensationskasten abgeführt. Der in die Kammer k gelassene Dampf geht aus dieser durch die unteren
Heizröhren in die Kammer l und wird aus dieser durch ein
anderes mit Ventil versehenes Rohr abgeführt. (Patentirt in England am 7. Januar
1865.)