Titel: | Druckregulator von Schäffer und Budenberg. |
Fundstelle: | Band 180, Jahrgang 1866, Nr. XLIII., S. 184 |
Download: | XML |
XLIII.
Druckregulator von Schäffer und Budenberg.
Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
Schäffer und Budenberg's Druckregulator.
Das Patent-Dampfdruck-Reducirungsventil, genannt Druckregulator, von
Schäffer und Budenberg in
Buckau-Magdeburg dient zum Reguliren resp. zur
Verminderung des Druckes der directen Dämpfe, z.B. für Koch- und Heizapparate,
in welchen Apparaten eine geringere Spannung, als die im Kessel selbst vorhandene
seyn muß. Der Apparat erhält diese Druckverminderung constant
und selbstthätig, innerhalb gewisser Grenzen.
Dieses Ventil, in Fig. 18 im Durchschnitt dargestellt, besteht aus dem Ventilkörper, in
welchem sich die beiden Ventilsitze E und E' befinden, die durch Schluß oder Oeffnung des darin
spielenden Doppelsitz-Ventils (entlastetes Ventil F,
F'), die Communication zwischen dem Eingange A
und dem Ausgange B herzustellen oder zu unterbrechen
gestatten.
Das Doppelsitz-Ventil hängt im Kugelgelenk an dem Kolben G; dieser wird durch den um C schwingenden Hebel H, resp. durch das
Gewicht P' stets nach oben gedrückt. Es ist dadurch also
immer das Bestreben
vorhanden, das Ventil C offen zu erhalten. Das Gewicht
P hat den Zweck, das lange Hebelende, an welchem das
verstellbare Gewicht P' hängt, zu balanciren.
Dem Hebel kann im Kreise jede beliebige Stellung gegeben werden, so daß derselbe
niemals der Rohrleitung etc. hinderlich werden kann.
Soll das Ventil arbeiten, so wird es in eine Rohrleitung so eingeschaltet, daß bei
A der directe Dampf eintritt und Seite B mit dem Rohrsystem verbunden, welches nach den Räumen
führt, in denen der Dampfdruck constant auf einer gewissen aber geringeren Höhe als
bei A erhalten werden soll. Tritt nun Dampf bei A ein, so wird derselbe so lange durch das
Doppelsitz-Ventil entweichen, bis der Druck erreicht ist, welcher der
Belastung auf den Kolben G, also der Stellung des
Gewichtes P', entspricht. Der Druck wirkt dann auf den
ringförmigen Querschnitt des Kolbens G, treibt diesen
herab und schließt das Ventil. Der Schluß dauert so lange, bis auf der Seite B der Druck wieder abnimmt, worauf das Spiel von Neuem
beginnt. Das Ventil arbeitet also in kurzen oder längeren Absätzen je nachdem auf
der Seite B der Consum an Dampf langsam oder rasch
stattfindet.
Es muß noch besonders hervorgehoben werden, daß sich an dem Apparat keinerlei
Stopfbüchsen vorfinden (die Dichtungen sind durch Wassernuthen hervorgebracht),
wodurch einem etwaigen Versagen oder Festsetzen sicher vorgebeugt und die Reibung
auf ein Minimum gebracht ist.
Zur leichten Einstellung und Erkennung des gewünschten reducirten Druckes ist bei D ein Manometer aufgeschraubt.