Titel: | Horizontale Dampfmaschine mit liegender doppeltwirkender Luftpumpe, construirt von Carl Schultz. |
Fundstelle: | Band 180, Jahrgang 1866, Nr. I., S. 1 |
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I.
Horizontale Dampfmaschine mit liegender
doppeltwirkender Luftpumpe, construirt von Carl Schultz.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
[Schultz's horizontale Dampfmaschine mit liegender doppeltwirkender
Luftpumpe.]
Die Figuren
1–4 stellen zwei gleiche Dampfmaschinen dar, welche durch die Anordnung von
ganz ebener Grundplatte, doppeltwirkender Luftpumpe und Anderem von Interesse seyn
dürften. Sie wurden im J. 1854 in Mailand erbaut und im J. 1855 im Modenesischen
(bei Finale) zur Entwässerung von tiefliegenden Feldern in Betrieb gesetzt. Die eine
dieser Dampfmaschinen hatte etwa 3200 Morgen, die andere gegen 6000 Morgen
(hessisch) trocken zu legen; sie zeichneten sich durch vortreffliche Leistung
aus.
Bereits im J. 1852 war von demselben Techniker eine ähnliche, aber stärkere Maschine
in Mailand, mit eben solchen Luftpumpen erbaut worden; sie gebraucht bei einer
Kraftentwickelung von 25 Pferden 115 Pfund Kohlen per
Stunde. (Wir verweisen auf die Beschreibung einer ebenfalls horizontalen
Dampfmaschine von Gebrüder Schultz in Mainz im polytechn.
Journal Bd. CLXVII S. 85.)
Beschreibung der
Abbildungen.
1 Dampfcylinder; 2 Schieberkasten mit veränderlicher Expansion von 3/10 bis zu 8/10;
3 Dampfeintritt; 4 Dampfaustritt.
5 Condensator; 6 Injectionshahn für das kalte Wasser; 7 Verbindungsrohr zwischen
Luftpumpe und Condensator.
8 Ventil- und Wasserkasten; 9 Luftpumpe; 10 Speisepumpe; 11 Ablaufrohr für das
warme Wasser.
12 und 13 Gegengewichte zum Erleichtern der Excenter und Schiebestangen.
Der Kreuzkopf 14 ist von Schmiedeeisen; die runden Führungen umfaßt er, hat aber an
den Ausfütterungen Stopfbüchsen, damit das Oel nicht wegfließe.
Die directe Verbindung zwischen Cylinder und Hauptlager, oder zwischen Kraft und
Widerstand, ist durch die Führungsstange 15 erreicht.