Titel: | Verbesserungen in der Fabrication von Kautschukwaaren, von Hiram Hutchinson in Paris. |
Fundstelle: | Band 155, Jahrgang 1860, Nr. XCIX., S. 329 |
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XCIX.
Verbesserungen in der Fabrication von
Kautschukwaaren, von Hiram
Hutchinson in Paris.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, October
1859. S. 271.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Hutchinson's Verbesserungen in der Fabrication von
Kautschukwaaren.
Bei Anfertigung von Artikeln, welche entweder ganz oder theilweise aus Tuch, Leder
oder anderen Stoffen bestehen, die mit Kautschuk überzogen sind, ist es üblich, den
verlangten Artikel aus der mit Kautschuk überzogenen Fläche des Materials
herauszuschneiden – ein Verfahren, wobei ein beträchtlicher Verlust an
Kautschuk stattfindet.
Mein Verfahren (patentirt in England am 29. Decbr. 1858) besteht darin, daß ich nur
gewisse Stellen der Tuch- oder Lederfläche von der verlangten Größe und
Gestalt mit Kautschuk überziehe, indem ich das Tuch mit einer aus die übliche Weise
präparirten Kautschukfläche zwischen Walzen passiren lasse, deren eine das erhabene
Muster enthält. Die Walzenpressung vereinigt nun an den von diesem Muster berührten
Stellen den Kautschuk mit dem Tuch oder Leder, während an den anderen Stellen, die
keine Pressung erfahren, auch keine Adhärenz zwischen dem Kautschuk und dem Tuch
stattfinden kann.
Fig. 18
stellt die zur Erzielung des genannten Zweckes dienende Maschine in der
Frontansicht, Fig.
19 im Längendurchschnitte dar. Die Maschine besteht aus drei über einander
angeordneten und durch Rädereingriff mit einander verbundenen glatten Walzen a, b, c. Die Abstände zwischen diesen Walzen lassen sich
auf die übliche Weise mittelst Schrauben reguliren. Der Kautschuk gelangt aus dem
Knetapparat in plastischem Zustande zwischen das untere Walzenpaar b, c, und wird durch dieses zu einem breiten Band
ausgewalzt, welches sodann zwischen der mittleren und der oberen Walze a hindurchgeht. d ist die
Musterwalze, welche in Fig. 20 nach einem
größeren Maaßstabe in der Seitenansicht und in Fig. 21 im Querschnitt
besonders dargestellt ist. Das Muster kann entweder an die Oberfläche der Walze
gegossen, oder, wie Fig. 22 zeigt, mittelst Schrauben an dieselbe befestigt werden. Die Walze
d ist in dem Maschinengestell so gelagert, daß ihr
Abstand von der Walze a nach der Dicke des zu
überziehenden Stoffes regulirt werden kann. Letzterer ist auf die Walzen e und f gewickelt und bewegt
sich, während die Maschine im Gang ist, continuirlich von der unteren Walze e nach der oberen f. Die
letztere wird mittelst conischer Rollen getrieben, so daß ihre
Umfangsgeschwindigkeit derjenigen der Walzen a, b, c
stets gleich ist. Auf seinem Wege von der Walze e nach
der Walze f bewegt sich der Stoff um die Musterwalze d und kommt hier mit dem breiten Kautschukbande in
Berührung, gegen welches er durch das erhabene Muster der Walze stellenweise stark
angedrückt wird. An diesen Stellen findet nun zwischen dem Kautschuk und dem Tuch
eine vollständige Vereinigung statt, während die übrigen Theile des Kautschuks auf
der Walze bleiben.
Um eine zusammenhängende Tuchfläche an gewissen Stellen auf
beiden Seiten mit Kautschuk zu überziehen, bediene ich mich der in Fig. 23
dargestellten Maschine. Dieselbe besteht aus zwei Paar glatter Walzen g, h und g¹, h¹. Zwischen jedes Paar wird der Kautschuk in
plastischem Zustande geleitet, durch dieselben zu breiten Bändern ausgewalzt, dann
um die Walzen h und h¹, und mit dem Tuche zwischen diesen und den Musterwalzen i und i¹
hindurchgeführt. Das Tuch bewegt sich dabei fortwährend von der Walze j nach der Walze k.
Soll Leder mit Kautschuk überzogen werden, so müssen sowohl bei dieser als auch bei
der andern Maschine die Stücke durch einen Arbeiter der Reihe nach zwischen die
Walzen geschoben werden.