Titel: | Trockenmaschine für Zuckerfabriken, welche sich John Aspinall, Civilingenieur zu London, am 26. Mai 1855 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 142, Jahrgang 1856, Nr. XXIV., S. 94 |
Download: | XML |
XXIV.
Trockenmaschine für Zuckerfabriken, welche sich
John Aspinall,
Civilingenieur zu London, am 26. Mai 1855
patentiren ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Febr. 1856,
S. 293.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Aspinall's Trockenmaschine für Zuckerfabriken.
Fig. 9 stellt
meine verbesserte Trockenmaschine im Aufriß,
Fig. 10 im
Längendurchschnitt und
Fig. 11 in
der Endansicht dar.
Die Figuren 12
und 13 sind
Separatansichten einer der schrägen Platten in größerem Maaßstabe.
A, A ist ein gußeiserner Cylinder, welcher an Flanschen
a, a befestigt ist, die von der innern Seite des
Gestelles B, B hervorragen. Die Seiten des Gestelles
werden durch die Stangen b, b und die Muttern c, c zusammengehalten. C, C
ist ein siebartig durchlöcherter oder aus Drahtgeweben bestehender Metallcylinder.
Dieser Cylinder ist durch die Ringe e, e verstärkt und
seine Enden ragen noch über das Gestell B, B hervor. f, f sind Flanschen oder Ringe, welche dicht an der
innern Seite des Gestelles den Cylinder umgeben und dazu dienen, den letztern stets
in seiner richtigen Lage zu halten. D, D sind vier an
beiden Enden der Maschine angeordnete Frictionsrollen, welche die beiden Enden der
Cylinder tragen, die deßhalb mit Rinnen g, g versehen
sind. An den beiden Cylinderenden sind die Riemenrollen G,
G befestigt, mit deren Hülfe der Cylinder von einer Dampfmaschine oder
einem sonstigen Motor aus in rasche Umdrehung gesetzt wird. H ist ein massiver metallener Kegel, welcher da, wo das Drahtgewebe aufhört, an einen
der Cylinder befestigt ist; I ein ähnlicher Kegel aus
Drahtgewebe. Der letztere ist gleichfalls an den Cylinder befestigt, jedoch so, daß
zwischen beiden Kegeln ein Raum bleibt, durch welchen die Flüssigkeit vermöge der
Centrifugalwirkung herausgeschleudert werden kann. K ist
ein Rumpf, durch welchen die Materialien zunächst in den kegelförmigen Theil des
Cylinders gefüllt werden. L ist eine durch die Mitte des
Cylinders gehende Achse oder Spindel, deren eines Ende in dem Lager der
hervorragenden Arme M, M ruht. Diese Spindel trägt ein
System schräg gestellter Platten N, N, welche in den
geeigneten Abständen von einander mit Hülfe der Schrauben h,
h an die Achse befestigt sind. O ist eine Röhre
mit einer Reihe durchlöcherter Mündungsstücke, aus welchen feine Wasser- oder
Dampfstrahlen gegen die in Behandlung befindlichen Materialien gerichtet werden.
Mit dieser Maschine wird auf folgende Weise gearbeitet. Angenommen, der Zucker
befindet sich in halbflüssigem Zustande und die Flüssigkeit soll von den körnigen
Theilen getrennt, zugleich aber auch entfärbt werden, so wird die Zuckermasse,
während der Cylinder C in Ruhe oder Bewegung ist, in den
Rumpf K gefüllt. Dann läßt man durch die Röhre O Wasser oder Dampf einströmen. Wird nun der Cylinder in
rasche Umdrehung gesetzt, so häuft sich der Zucker kurze Zeit lang an dem unteren
Ende jeder der Leitplatten N an, gelangt alsdann von
Platte zu Platte, bis er das andere Ende des Cylinders erreicht, aus welchem er in
einem trockenen und körnigen, zugleich aber größtentheils entfärbten Zustande in
einen geeigneten Behälter geworfen wird. Q ist eine an
das Gestell befestigte trichterförmige Erweiterung, welche den Zweck hat, die
Zerstreuung der aus dem Cylinder geworfenen körnigen Zuckertheilchen zu verhüten.
Die aus dem Zucker gezogene Flüssigkeit wird von dem äußeren Cylinder auf genommen
und fließt von da durch die Oeffnung P in einen
Behälter.
Die nämliche Maschine eignet sich auch gut zum Ausziehen der Feuchtigkeit aus andern
Substanzen, überhaupt zu den meisten Zwecken, für welche die Centrifugalmaschinen
angewendet werden.