Titel: Sicherheitsventil für Dampfkessel, welches sich William Hartley zu Bury, Lancashire, am 29. Oct. 1855 patentiren ließ.
Fundstelle: Band 142, Jahrgang 1856, Nr. XVII., S. 83
Download: XML
XVII. Sicherheitsventil für Dampfkessel, welches sich William Hartley zu Bury, Lancashire, am 29. Oct. 1855 patentiren ließ. Aus dem London Journal of arts, August 1856, S. 86. Mit einer Abbildung auf Tab. II. Hartley's Sicherheitsventil für Dampfkessel. Der erste Theil dieser Erfindung hat den Zweck, bei den Sicherheitsventilen eine größere Ausströmungsöffnung zu gewinnen; der zweite Theil bezieht sich auf eine Methode, den Dampf aus dem Kessel entweichen zu lassen, wenn der Wasserstand zu niedrig wird. Fig. 42 stellt die Verbesserungen in Verbindung mit einander im Durchschnitte dar. An die Kesselwand a ist eine Röhre b befestigt, welche den Ventilsitz c enthält und mit einer Ausströmungsöffnung d versehen ist. Die Spindel f des Ventils e gleitet in einer Führung g. Der auf dem Sitz ruhende Theil des Ventils ist kugelförmig gewölbt. Oberhalb dieses Theils und innerhalb der Schüssel i ist das Ventil mit einer Flansche h versehen. Wenn nun das auf irgend eine Art belastete Ventil durch allzustarken Dampfdruck gehoben wird, so wirkt der Dampf gegen die Flansche h, und man gewinnt somit durch Letztere eine weitere Fläche, welche die fortgesetzte Hebung des Ventils fördert. Was den zweiten Theil der Erfindung anbelangt, so befestigt der Patentträger an die Ventilspindel eine Stange l, deren unteres Ende mit einem Hebel m verbunden ist. Dieser Hebel ist an einem Ende mit einem Auge n versehen, durch welches die Stange o eines Schwimmers p tritt. Diese Stange besitzt an ihrem obern Ende eine Erweiterung q, welche nicht durch das Auge n geht. Das andere Ende des Hebels m trägt ein Gewicht r, welches über ein zweites Gewicht s ein wenig das Uebergewicht hat, so daß ein Aufhälter t des Hebels m veranlaßt wird, sich leicht gegen die Stange l anzulegen. Das Gelenk, woran das Gewicht s hängt, erstreckt sich aufwärts nach u und gleitet daselbst zwischen einer festen Gabel v, aus der es aber vermöge des Aufhälters w nicht heraustreten kann. So lange das Wasser ein gewisses Niveau behauptet, bleiben sämmtliche Theile in der abgebildeten Lage. Sinkt aber der Wasserstand unter einen gewissen Punkt, so kommt die Erweiterung q der Stange o mit dem Hebel m in Berührung, der Schwimmer p wirkt sofort als Gewicht und zieht den Hebel auf dieser Seite herab. Dadurch kommt der Aufhälter w mit der Gabel v in Berührung, so daß bei fortgesetztem Sinken des Wasserstandes der das Gewicht r überwiegende Schwimmer p den Hebel m um die Achse x drehen und dadurch das Ventil der freien Einwirkung des Dampfes überlassen wird.

Tafeln

Tafel Tab. II
Tab. II