Titel: | Das Bourdon'sche Metall-Manometer, verbessert von dem Mechanikus Hennault zu Fontaine-l'Evêque in Belgien; beschrieben vom Bergingenieur Smits zu Couillet. |
Fundstelle: | Band 128, Jahrgang 1853, Nr. LXXVII., S. 333 |
Download: | XML |
LXXVII.
Das Bourdon'sche Metall-Manometer, verbessert von
dem Mechanikus Hennault
zu Fontaine-l'Evêque in Belgien; beschrieben vom Bergingenieur Smits zu
Couillet.
Aus den Annales des Travaux publics de Belgique, t. XI, p.
459.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
Hennault's Verbesserungen am Bourdon'schen
Metall-Manometer.
An dem Bourdon'schen Metall-Manometer für
Dampfkessel (beschrieben im polytechn. Journal Bd.
CXXI S. 81) hat der Mechanikus de Hennault
Verbesserungen angebracht.
Das gewöhnliche Bourdon'sche Manometer hat nämlich einige
wesentliche Mängel. Kommt die Metallröhre durch Druck oder Stoß, oder durch eine
unbedeutende Veränderung in der Elasticität des Metalles im geringsten aus ihrer
Form, wie es nach einem längern Gebrauch stets der Fall ist, so geht der Zeiger
nicht wieder nach seinem Ausgangspunkt zurück, wo er sich befindet wenn der Kessel
nicht im Betriebe steht. Es muß alsdann der Apparat von einem Mechanikus reparirt
werden, weil dieß in einer Maschinenwerkstatt nicht füglich geschehen kann.
Hr. de Hennault hat diese Mängel zu beseitigen gesucht,
indem er die Lenkstangen so einrichtet, daß sie nach Belieben verlängert oder
verkürzt werden können,
wodurch die Entfernung, welche ihre Verbindungspunkte mit dem Zeiger trennt, nach
Belieben länger oder kürzer wird.
Fig. 7 stellt
die Einrichtung von Hennault dar:
A ist die bei a mit der
Büchse D verbundene platte Messingröhre.
B cylindrisches Röhrenstück, welches mit dem Kessel in
Verbindung steht.
c, c' Enden der platten Röhre.
e, e' Stangen, welche die Enden der Röhre A mit dem Zeiger d
verbinden, der auf seiner Drehungsachse ins Gleichgewicht gesetzt worden ist.
k, k Schrauben mit entgegengesetzt laufenden Gewinden,
um die Stangen e, e' nach Belieben verlängern oder
verkürzen zu können, je nachdem man die Knöpfe nach der einen oder nach der andern
Richtung dreht.
b Schraube mit entgegengesetzten Gewinden an beiden
Enden. Sie geht durch die beiden Muttern v, v an den
Enden der Stangen e, e', die auf sich drehenden Knöpfen
angebracht sind und sich in einem Falz in dem Zeiger verschieben können. Wenn man
daher den Knopf dreht, so kann man die Verbindungspunkte o,
o einander nähern, oder dieselben von einander entfernen, wodurch die Länge
der Nadel bei gleichem Druck vermehrt oder vermindert werden kann.
Zu Couillet wurde ein solches Manometer an einem
Hochdruck-Dampfkessel angebracht und zwar neben einem
Quecksilber-Manometer, so daß eine und dieselbe Röhre beiden Instrumenten
Dampf zuführte. Das Metallmanometer wurde mittelst seiner Stellschrauben regulirt
und es blieb alsdann sechs Monate lang in vollkommener Uebereinstimmung mit dem
Quecksilbermanometer.
Die Metallmanometer haben mehrfache Vortheile: sie nehmen wenig Platz ein, was
besonders bei Dampfschiffen und Locomotiven ein Vorzug ist; sie sind leicht
transportirbar, ohne daß sie leicht beschädigt werden könnten; durch ihren Gebrauch
werden die unaufhörlichen Reparaturkosten der Quecksilbermanometer vermieden, und
obgleich sehr dauerhaft, kosten sie doch nicht viel. Hennault fertigt das Stück für 45 Francs.