Titel: | Neues Filter von Hrn. Dublanc, Director des Laboratoriums der Centralapotheke in Paris. |
Fundstelle: | Band 128, Jahrgang 1853, Nr. IX., S. 44 |
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IX.
Neues Filter von Hrn. Dublanc, Director des
Laboratoriums der Centralapotheke in Paris.
Aus dem Bulletin de la Société
d'Encouragement, Februar 1853, S. 68.
Dublanc's Filter.
Jeder Chemiker und Apotheker weiß, wie langwierig das Filtriren klebriger
Flüssigkeiten ist. Das Filter mag noch so vollkommen, das Papier noch so
vortrefflich seyn, so senken sich die Falten bald, kleben den Wänden des Trichters
an, so daß das anfangs rasche Filtriren bald langsamer von statten geht und nicht
selten ganz aufhört. Um diesem Uebelstand abzuhelfen, wurden viele sinnreiche Mittel
vorgeschlagen, wovon aber keines in der Praxis Eingang fand.
Das System des Hrn. Dublanc dürfte jedoch allen
Anforderungen entsprechen; es besteht darin, den Glastrichter durch einen doppelten
Trichter von verzinntem oder versilbertem Eisen- oder Kupferdraht zu ersetzen
oder vielmehr durch ein doppeltes Filter von Metalldraht, dessen Falten denjenigen
unserer gewöhnlichen Filter entsprechen. Im äußern Drahtfilter bringt man das
Papierfilter gehörig an und dann bringt man den innern Trichter so darüber, daß die
Falten des Papiers regelmäßig vertheilt sind, welche sich nicht verrücken können, da
sie durch die zwei Trichter eingeschlossen sind. Man erhält durch dieses Mittel am
meisten Oberfläche und die möglich größte Durchdringlichkeit. Zahlreiche
vergleichende Versuche welche mit demselben Papier auf dem gewöhnlichen und dem Dublanc'schen Trichter gemacht wurden, fielen in der
Regel zum Vortheil dieses letztern aus. Ein gewöhnlicher Trichter lieferte von
Wasser oder den verschiedensten wässerigen Auflösungen in derselben Zeit um die
Hälfte weniger als der Dublanc'sche Trichter. Die dicken
Syrupe verhielten sich auf dieselbe Weise: oft waren die Unterschiede sogar noch
auffallender. Nur die Fette und die Essenzen filtriren in dem einen Falle nicht
rascher als in dem andern, was begreiflich ist, da diese Flüssigkeiten das Papier
nicht erweichen.
Im Ganzen genommen waren die Resultate günstig; sie bewiesen daß das Dublanc'sche Filter zu empfehlen ist, besonders für die
wässerigen Flüssigkeiten, die Salzlösungen und die Syrupe, aber nur in den (sehr
zahlreichen) Fällen wo der Metalldraht von der Flüssigkeit gar nicht angegriffen
wird.
Barreswil.