Titel: | Verfahren zum Oelen der Baumwollenzeuge für das Türkischrothfärben, von John Mercer, Chemiker in Oakenshaw, und John Greenwood, Türkischrothfärber in Irwell Springs, Lancashire; patentirt am 15. März 1852. |
Fundstelle: | Band 126, Jahrgang 1852, Nr. LXVIII., S. 371 |
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LXVIII.
Verfahren zum Oelen der Baumwollenzeuge für das
Türkischrothfärben, von John
Mercer, Chemiker in Oakenshaw, und John Greenwood, Türkischrothfärber in Irwell Springs, Lancashire; patentirt am
15. März 1852.
Aus dem London Journal of arts, Nov. 1852, S.
348.
Verfahren zum Oelen der Baumwollenzeuge für
Türkischroth.
Die halbweißen (ausgekochten) Baumwollenzeuge werden in der Klotzmaschine mit
alkalischem Wasser, nämlich einer Auflösung von 10 Loth Potasche oder calcinirter
Soda in 10 Pfund Wasser imprägnirt; man passirt sie dann noch naß durch Olivenöl, welches auf eine Temperatur unter dem Siedepunkt des
Wassers, nämlich auf 48 bis 57° Reaumur erwärmt ist. Das Oel befindet sich in
einem Kasten, welcher mit einer Reihe Rollen und am Ende mit einem Paar
Auspreßwalzen versehen ist; die nassen Zeuge werden durch das Oel unter und über den
Rollen geleitet und gehen dann durch die Auspreßwalzen. Die Zeuge werden hierauf in
der Trockenstube bei einer Temperatur von 57 bis 66° Reaumur getrocknet;
hierauf behandelt (degraissirt) man sie mit einer schwachen Auflösung von Potasche
oder Soda und trocknet sie auf gewöhnliche Weise.
Anstatt das Oel bei einer Temperatur unter dem Siedepunkt des Wassers anzuwenden,
kann man es auch über denselben erhitzen, in diesem Falle am besten auf 93 bis
108° Reaumur; im Uebrigen ist das Verfahren dasselbe. Während die Zeuge durch
dieses stärker erhitzte Oel passiren, verwandelt sich das in ihnen enthaltene Wasser
in Dampf, welcher durch das Oel aufsteigt und entweicht.
Die Patentträger bemerken schließlich, daß sie dem bloßen Olivenöl solches vorziehen,
worin kohlensaures Kali oder Natron aufgelöst worden ist, nämlich 14 bis 16 Loth
Potasche oder calcinirte Soda in 9 Pfund Olivenöl, also ein ähnliches Präparat wie
es im zweiten Theil ihres früheren Patents vom 22 Juni 1846 (polytechn. Journal,
1847, Bd. CIV S. 66) beschrieben ist.