Titel: | Verbesserungen in der Fabrication der Ketten, Anker etc., welche sich Antoine Sisco zu Slough am 15. Novbr. 1851 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 126, Jahrgang 1852, Nr. XXX., S. 180 |
Download: | XML |
XXX.
Verbesserungen in der Fabrication der Ketten,
Anker etc., welche sich Antoine
Sisco zu Slough am 15. Novbr.
1851 patentiren ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juli 1852,
S. 26.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Sisco's Verbesserungen in der Fabrication der Ketten, Anker
etc.
Die Erfindung bezieht sich auf die Anfertigung von Ketten, Ankern, Rollen und andern
Artikeln, welche eine große Stärke erfordern, indem man ein System von Eisenbändern
oder eine Combination von Eisen- und Stahlbändern in die verlangte Form
bringt, und dann zusammenlöthet.
Fig. 19
stellt eine Maschine zur Verfertigung der Kettenglieder in der Frontansicht dar;
Fig. 20
zeigt sie in der Seitenansicht, und zwar in der Fabrication eines Kettengliedes
begriffen.
Das Eisenband oder combinirte Eisen- und Stahlband a wird bei b in einer Vertiefung der Form c, über welche das Band gewunden wird, festgehalten.
Dieses Band ist so breit, daß seine Windungen zur Bildung eines Kettengliedes nicht
neben einander gelegt zu werden brauchen. Die Form c ist
an ein Stirnrad d befestigt; beide, die Form und das
Stirnrad, bestehen aus zwei Hälften, welche sich öffnen lassen, damit ein vorher
gebildetes Glied eingefügt und in der hohlen Achse e,
um welche Stirnrad
und Form rotiren, festgehalten werden kann, so daß das vorhergehende Glied stationär
ist, während die Form in ihm rotirt, um ein neues in ihm hängendes Glied zu
erzeugen. Die hohle Achse hat eine Oeffnung in der einen Seite, worin das Ende des
fertigen Kettengliedes ruht, während das neue gebildet wird. Die Form ist an ihrem
Umfange ein wenig abgeschrägt, damit das Kettenglied leichter von ihr getrennt
werden kann. Damit aber das Band nicht aus der Form springe, wird es mit Draht
gebunden, was mittelst der bei c', c' für den Durchgang
des Drahtes angebrachten Rinnen leicht geschehen kann. Damit die Windung des Bandes
um die Form c so dicht wie möglich ausfalle, bediene ich
mich eines Hebels f, welcher die Achse h mittelst eines federnden Sperrkegels und eines
Sperrrades in Bewegung setzt. An der Achse h befindet
sich ein Stirnrad i, welches das Stirnrad d, woran die Form befestigt ist, in Bewegung setzt. Von
dem Hebel f macht man nur Gebrauch, nachdem das Band
durch Umdrehung der Achse h mit Hülfe der Handhabe j auf die Form gewunden worden ist. Indem das Band sich
um die Form wickelt, wird es mit dem gehörigen Widerstand zurückgehalten. Ist die
gehörige Quantität aufgewunden, so hält man das Band fest, und bedient sich des
Hebels f, um seine einzelnen Lagen auf der Form dicht an
einander zu pressen. Man bindet nun die Lagen mit Draht zu, schneidet das Band ab,
nimmt das Kettenglied aus der Form und löthet es zusammen.
Ein anderer Theil meiner Erfindung besteht in einer Methode, Blechstücke in Form von
Kettengliedern zu schneiden, die sich, wie Fig. 21 zeigt, mittelst
der Einschnitte k, k in einander hängen lassen. Die Figuren 22 und
23
stellen einen der obigen Methode gemäß construirten Anker dar.
Um die Bandlagen der Kettenglieder oder der Anker zu verlöthen, tauche ich dieselben
in ein Bad flüssigen Metalls, wie solches zum Löthen von Eisen und Stahl in Gebrauch
ist, wobei ich Sorge trage, daß die Oberfläche der Bänder rein sey, und lasse das
flüssige Loth zwischen die einzelnen Lagen der Eisenbänder dringen, und sie so
zusammenlöthen. Dem geschmolzenen Metall sehe ich als Flußmittel Borax zu, und
schüttle die aus dem Bade kommenden Kettenglieder, damit nicht ein Glied an das
andere gelöthet werde.