Titel: | Thomson's patentirte Lufträder. |
Fundstelle: | Band 105, Jahrgang 1847, Nr. LXXVIII., S. 323 |
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LXXVIII.
Thomson's patentirte
Lufträder.
Aus dem Mechanics' Magazine, 1847, Nr.
1233.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Thomson's Lufträder.
Das Eigenthümliche dieser Räder liegt darin, daß ihre Felgenkränze aus elastischen
röhrenförmigen Ringen von vulcanisirtem Kautschuk
bestehen, die bis zu einem beliebigen Grade der Dichtheit mit Luft aufgeblasen sind.
Solche Räder gewähren nicht nur den Vortheil des verminderten Gerassels, sondern
sorgfältig angestellte Versuche haben auch gezeigt, daß durch die Anwendung solcher
elastischen Räder Reibung und Zugkraft bedeutend vermindert wird. Die betreffenden
Versuche wurden durch die berühmten Wagenfabrikanten Whitehurst und Comp. und den Erfinder am 17.
März 1847 zu London im Regent's Park angestellt, dessen eine Hälfte glatt und fest,
die andere Hälfte mit frisch zerklopften Steinen bedeckt ist. Die Resultate sind aus
folgender Tabelle zu entnehmen.
Wagengewicht, 10 1/2 Cntr.
GewöhnlicheRäder:
Zugkraft in Pfd
Patenträder: Zugkraft in
Pfunden
Ersparniß anZugkraft durchdie
Patenträder.
Ueber eine glatte horizontale makadamisirte
Straße
45
28
60 Proc.
Ueber frisch geklopfte Steine
120
38 1/2
310 „
Die Radkränze des Wagens haben bei verschiedenen Versuchen auf allen Arten von
Straßen wohl 1200 Meilen zurückgelegt, ohne daß wir die geringste Spur von
Zerstörung an ihnen hätten wahrnehmen können.
Fig. 36 ist
die Seitenansicht eines mit diesen Lufträdern versehenen Brougham-Wagens ohne
Federn;
Fig. 37 ein
Querschnitt des Felgenkranzes mit der elastischen Röhre;
Fig. 38
stellt einen Theil des Felgenkranzes und der Röhre in der Ebene der Speichen im
Verticaldurchschnitte dar;
Fig. 39 zeigt
den Verdichtungsapparat, mit dessen Hülfe die Röhren mit Luft gefüllt werden.
F ist ein Theil der Radspeiche; E der Felgenkranz; C der ungefähr 4 Zoll
breite, aber nur 1/8 Zoll dicke Radkranz. Ein Lederstreifen A, A wird rings um das Rad, der Reif a, a
dicht darüber gelegt und mittest Bolzen D an den
Felgenkranz befestigt. Sodann wird die Kautschukröhre C,
C um das Rad gelegt, der Lederstreifen A², A² außen bei b angenietet, über die Kautschukröhre gezogen und bei
c zugeschnürt.
Die Mittel zum Aufblasen der Röhre sind Fig. 38 dargestellt. An
der Kautschukröhre befindet sich nämlich ein Röhrenansatz N, in welchen die Röhre P gesteckt wird.
Letztere tritt durch den Felgenkranz und wird mittelst des in den Felgenkranz
eingeschraubten Halses L festgehalten. Auf das Ende der
Röhre P wird ein messingener Deckel geschraubt, welcher
die Lederscheibe e gegen die enge Mündung der Röhre
drückt.