Titel: | Maschinerie zur Fabrication gegossener Schrauben, worauf sich James Warren, in Mile-End-Road in der Grafschaft Middlesex, am 31. Aug. 1846 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 105, Jahrgang 1847, Nr. LXIV., S. 249 |
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LXIV.
Maschinerie zur Fabrication gegossener Schrauben,
worauf sich James Warren, in
Mile-End-Road in der Grafschaft Middlesex, am 31. Aug. 1846 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts, April 1847, S.
176.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Warren's Fabrication gegossener Schrauben.
Vorliegende Verbesserungen beziehen sich auf einen Apparat zur Fabrication gegossener
Schrauben, worauf der Erfinder schon am 4. Aug. 1841 ein Patent erhalten hatte. Bei
Verfertigung der Formen zum Gießen der Schrauben nach der früheren Methode desselben
wurde eine Reihe von Musterschrauben in Sand oder anderes Material eingeschraubt,
dann wieder herausgeschraubt, so daß sie die verlangten Eindrücke im Sand
zurückließen. Am oberen Theil der Stiele der Musterschrauben waren Leitschrauben
gebildet, welche durch ihren Eingriff in Mutterschrauben, die an einer festen Platte
angebracht waren, das Auf- und Niedersteigen der Musterschrauben regulirten.
Die oberen Theile der Stiele aber waren in Kurbeln umgebogen, deren Enden in die
Oeffnungen einer rotirenden Scheibe hineinragten, wodurch die Musterschrauben in
drehende Bewegung gesetzt wurden. Der die Schrauben enthaltende Rahmen wurde
mittelst eines Hebels aufgehoben und niedergelassen. Zur Hervorbringung der
Eindrücke der Köpfe und der Näthe und Vertheilungsrinnen (gets ands prays) diente eine Formenplatte. Diese kurze Beschreibung
glaubten wir voranschicken müssen, um vorliegende Verbesserungen leichter
verständlich zu machen.
Fig. 9 ist ein
Aufriß der verbesserten Maschine zum Schneiden von Schraubengängen in die Sandform,
welche der in der obigen Darstellung beschriebenen sehr ähnlich ist. Anstatt jedoch
an demselben Stiel eine Leitschraube und eine Musterschraube zu bilden, werden hier
beide getrennt, so daß nicht nur die Musterschrauben nach erfolgter Abnützung oder
Beschädigung leicht weggenommen, sondern auch mehrere verschiedene Musterschrauben
zu verschiedenen Zeiten mit denselben Leitschrauben angewendet werden können.
Anstatt des oben beschriebenen Preßapparats wird hier eine Schraube mit Kugelgelenk
angewandt, so daß der Preßapparat sich selbst an die Oberfläche der Formbüchse
adjustiren kann. Die Sandformen bildet man, anstatt die Musterschrauben in festgerammten Sand, in
welchen ein Eindruck von den Köpfen gemacht worden war, zu treiben, auf die Art, daß
sich nicht nur Abdrücke der Köpfe in den Formen befinden, sondern daß auch die
Eindrücke für einen großen Theil der Stiele in den Formen entstehen, ehe man den
Schraubenapparat anwendet, weßwegen zum Betrieb des letztern weniger Kraftaufwand
erforderlich ist. Die Formen werden gleichfalls so angefertigt, daß jede Schraube
mit einer Kerbe im Kopf gegossen wird; und die Vertheilung des Gusses ist so
angeordnet, daß zwischen je zwei Schraubenreihen eine Rinne sich befindet, um eine
Verbittdung der Schraubenköpfe durch eine metallene Naht zu gestatten. Auf diese
Weise wird der untere kegelförmige Theil des Kopfs vollkommen gegossen. Nachdem die
Naht abgebrochen ist, können die Schraubenköpfe mittelst eines Schleifsteins
vollendet werden.
Die Figuren
10, 11
und 12
erläutern drei Methoden, die erste Verbesserung in Ausführung zu bringen, nämlich
die Musterschrauben abgesondert von den Leitschrauben anzufertigen, ohne daß sich
jedoch der Patentträger hierauf beschränkt. In Fig. 13 ist eine
kugelförmige Hülse dargestellt, durch deren Anwendung manche der Leitschrauben
entbehrlich werden; sechs bis zwölf derselben sind hinreichend, die Einsenkung und
Zurückziehung aller Musterschrauben zu reguliren; der Patentträger zieht es jedoch
vor, sich einer Leitschraube für jede Musterschraube zu bedienen.
Die zweite Verbesserung ist in Fig. 9 dargestellt, a ist eine Schraubenspindel, welche mit einem Rad b versehen ist, durch das sie bewegt wird. Das untere
sphärische Ende der Schraubenspindel ruht in einem halbkugelförmigen Lager des
Querstücks c und wird darin durch eingekeilte Lager
zurückgehalten. Das Querstück ist mit dem die Musterschrauben haltenden Apparat
durch Gelenke e, e verbunden. Mittelst dieser
Einrichtung kann der Apparat zur Bildung der Schraubengänge in den Formen leicht
niedergedrückt und gehoben werden; und um die richtige Stellung der Formenbüchse
zwischen dem Schraubenapparat zu sichern, sind Leitstifte f,
f vorhanden, welche in Löcher in den Hervorragungen g, g der Formenbüchse eindringen.
Die Operation der Bildung der Formen ist folgende. Fig. 14 stellt einen
Grundriß und eine Seitenansicht der Kopfplatte (heading
plate) dar, auf welche eine Formenbüchse zu setzen ist. Nachdem Sand in
dieselbe gerammt worden ist, gibt man der Form Eindrücke von den Schraubenköpfen und
eben so Eindrücke zur Bildung der Schraubenstiele, anstatt daß man den
Schraubenapparat beides, die Eindrücke der Stiele und der Schraubengänge machen läßt, wie der
Patentträger dieß früher befolgte. Zuweilen werden die Stifte zur Bildung der
Stiele, anstatt sie, wie in Fig. 14 an die Kopfplatte
zu befestigen, an eine abgesonderte Platte festgemacht, und durch Löcher in den
Schraubenköpfen auf die Kopfplatte herabgelassen. Auf diese Weise kann dieselbe
Kopfplatte mit verschiedenen Stiften zur Anfertigung von Schrauben verschiedener
Länge benützt werden. Bei Bildung der Form bringt die Leiste h auf der Kopfplatte die Hauptrinne zum Eingießen des Metalls hervor. Dann
bedient man sich einer Fig. 15 im Grundriß und
Fig. 16
im Durchschnitt nach der Linie AB dargestellten
sogenannten Vertheilungsplatte (spray-plate), die
mit Hervorragungen i, i versehen ist, um den oberen
Theil der Form mit den Rinnen zur seitlichen Passage des Metalls zwischen je zwei
Schraubenreihen hervorzubringen, so daß die Köpfe je zweier Schrauben, wie Fig. 17 zeigt,
durch einen Metallstreifen verbunden sind. Zum Gießen der Kerben an den
Schraubenköpfen wendet der Patentträger die Fig. 18 im Grundriß und
Durchschnitt abgebildete Formbüchse an. In dieser Büchse sind mehrere metallene
Blätter j, j befestigt, welche sich von einer Seite zur
andern erstrecken und den Schraubenreihen entsprechen. Um das Anhängen des heißen
Metalls zu verhüten, werden sie mit Schwärze bestrichen. Wenn nun die Formenbüchse
auf die Vertheilungsplatte gesetzt wird, so treten die Ränder der Kerbenblätter j, j in die quer über die Vertheilungsplatte laufenden
Rinnen, und nun wird Sand eingerammt. Man sieht daher, daß die eine Hälfte der Form
gebildet wird, indem man Sand in eine passende Formenbüchse über der Kopfplatte
einrammt und dann die Maschine Fig. 9 darauf einwirken
läßt, die andere Hälfte dagegen durch die Anwendung der Vertheilungsplatte und
Formenbüchse Fig.
18 mit den Kerbenblättern. In Fig. 19 ist die
vollständige zur Aufnahme des Metalls fertige Form im Durchschnitt dargestellt.