Titel: | Verbesserungen an Maschinen zum Ausschlagen, Nieten und Schneiden von Metallplatten, worauf sich Charles May, Civilingenieur zu Ipswich in der Grafschaft Suffolk, am 15. Mai 1846 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 105, Jahrgang 1847, Nr. II., S. 4 |
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II.
Verbesserungen an Maschinen zum Ausschlagen,
Nieten und Schneiden von Metallplatten, worauf sich Charles May, Civilingenieur zu Ipswich in der
Grafschaft Suffolk, am 15. Mai 1846 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Febr. 1847,
S. 84.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
May's Verbesserungen an Maschinen zum Ausschlagen, Nieten und
Schneiden von Metallplatten.
Der erste Theil der vorliegenden Erfindung besteht in einer Methode metallene Platten
mittelst des von einer Modification der hydrostatischen Presse ausgehenden Druckes
auszuschlagen. Fig. 55* stellt eine zum Theil im Durchschnitt geführte Seitenansicht des
diesem Theil der Erfindung gemäß eingerichteten Apparates dar. Fig. 56 und 57 sind
Durchschnitte desselben.
Ich bediene mich eines Kolbens a, welcher einen zweiten
Kolben b enthält, an den das Durchschlaginstrument c befestigt ist. Das Wasser wird bei d eingetrieben, wodurch beide Kolben vorwärts getrieben werden, bis sie
auf einen Widerstand stoßen. Der äußere oder ringförmige Kolben a besorgt dann das Festhalten der Platten, indem er sie
gegen eine unnachgiebige Fläche andrückt, während durch Fortsetzung der
Wasserinjection der innere oder solide Kolben b immer
vorwärts gedrückt wird, so daß er das verlangte Loch durch die Dicke einer oder
mehrerer Platten ausschlägt. In der Abbildung sind zwei Dicken durch punktirte
Linien dargestellt. Man wird bemerken, daß rund um den ringförmigen Kolben ein Kranz
herumgeht, um zu verhüten, daß er durch den Wassercylinder über einen gegebenen
Punkt hinaus gedrängt werde. Eben so liegt um den inneren oder soliden Kolben ein
anderer Kranz, welcher den Raum seiner Bewegung beschränkt. Der Kolben b hat ein Schwanzstück b¹, welches durch das Ende des Wassercylinders gehend, eine durch die
Mutter b² befestigte Scheibe trägt, wodurch eine
Spiralfeder h an ihrem Platz gehalten wird. Diese Feder
hat das Bestreben den Kolben b stets rückwärts zu
ziehen, wenn das Wasser nach erfolgtem Durchschlagen weggeleitet ist. Auch sind an
dem Kolben b hervorragende Stücke angebracht, welche in
Ruthen a¹ des Kolbens a gleiten, so daß die Feder h beide Kolben a und b rückwärts zu ziehen
im Stande ist. Den Cylinder a stellt die Abbildung an
den einen Arm eines hufeisenförmigen Gestells befestigt dar; das andere Ende dieses
Gestells enthält die Form e, welche durch eine Schraube
f an ihrer Stelle erhalten wird, und nöthigenfalls
mit einer andern von verschiedener Größe und Form vertauscht werden kann. Diese
Einrichtung des Apparates betrachte ich als besonders anwendbar beim Schiffbau,
Kesselbau und ähnlichen Arbeiten. Der Apparat läßt sich mittelst der Ringe g, g an einem Krahn oder einer andern geeigneten
Vorrichtung aufhängen, welche die mit dem Cylinder d¹ etwa durch eine elastische Röhre verbundene Pumpe hält. Jene
elastische Röhre wird am besten aus einer starken in Spiralform gewundenen
metallenen Röhre gebildet, welche so viele Windungen hat als zu dem erforderlichen
Grad von Elasticität nöthig sind.
Zur Ausführung des zweiten Theils meiner Erfindung, die sich auf das Nieten bezieht,
wende ich vorzugsweise ein hufeisenförmiges Gestell an, ähnlich den in Fig. 55*,
56, 57
dargestellten, nur daß in diesem Fall bloß ein einziger Kolben unter gewöhnlichen
Verhältnissen nöthig ist. Fig. 58, 59 und 60 stellen diese
Anordnung dar. Sollten jedoch zugleich die Platten wegen einiger Unebenheiten in
denselben nicht gehörig zusammenpassen, so könnte mit Nutzen der doppelte Kolben
angewandt werden, um sie während des Nietens zusammenzuklemmen. In diesen Figuren sind zur
Bezeichnung derselben Theile die gleichen Buchstaben gewählt, wie in den Figuren 55*,
56 und
57.
Ich will nun den dritten Theil meiner Erfindung, welcher, wie man bemerken wird, eine
Modification der in Beziehung auf den ersten Theil meiner Erfindung erläuterten
Anordnung ist, beschreiben, nämlich die Einrichtung zum Ausschlagen größerer
Oeffnungen oder zum Ausschneiden von Platten, z.B. Achsenhältern für Eisenbahnwagen,
wo ein verhältnißmäßig großes Stück der ursprünglichen Platte herausgenommen wird
und es zur genauen Ausführung der Arbeit nöthig ist die Platte während der Operation
des Ausschneidens fest zu halten.
Fig. 61 zeigt
eine zum Theil im Durchschnitt geführte Seitenansicht dieses Apparates. Die Figuren 62 und
63
stellen einzelne Theile desselben und Fig. 64 einen Theil einer
Platte dar, woraus, wie die punktirten Linien andeuten, ein Achsenhalter geschnitten
werden soll. a ist der äußere Kolben, welcher einen
erweiterten Kranz a² besitzt. Auf diesen wird ein
Rahmen i gesetzt, welcher im vorliegenden Falle die
haltende Fläche abgibt und je nach der Gestalt des dabei angewandten
Schneidinstrumentes durch einen andern vertauscht werden kann. Der innere Kolben b ist mit einer Vertiefung zur Aufnahme des Stiels c¹ des Schneidinstrumentes c versehen; g ist die aufnehmende Form.
Zum Schneiden langer Eisenplatten bediene ich mich einer Fig. 65 und 66
abgebildeten Einrichtung, wo eine hydrostatische Presse mittelst einer Reihe von
Kolben auf einen Schieber wirkt, welcher eine stählerne Schneide besitzt und gegen
eine ähnliche aber fixirte Messerschneide wirkt. a, a
sind die Kolben, welche in den an das Gestell c, c
befestigten Cylindern e, e arbeiten; d ist das bewegliche Messergestell, auf dessen Theile
d¹ die Kolben a,
a wirken. Dieses Messergestell läuft in Nuthen des Seitengestells. Wenn nun
der Schieber durch den zur Bildung des Schnittes erforderlichen Raum herabgestiegen
ist, so läßt ein in der Abbildung nicht dargestellter Aufhälter das Wasser aus den
Pumpen ab, und ein an die beiden Ringe befestigtes Gegengewicht hebt den Schieber,
die Kolben u.s.w. wieder in die Höhe, so daß sie zum nächsten Schnitt bereit
stehen.