Titel: | Verbessertes Verfahren, Ziegel, Baksteine etc. zu troknen, worauf sich John Ainslie, von Redheugh, bei Dalkeith, am 30. Sept. 1843 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 93, Jahrgang 1844, Nr. XXXVI., S. 99 |
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XXXVI.
Verbessertes Verfahren, Ziegel, Baksteine etc. zu
troknen, worauf sich John
Ainslie, von Redheugh, bei Dalkeith, am 30. Sept. 1843 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1844,
S. 286.
Ainslie's verbessertes Verfahren, Ziegel, Baksteine etc. zu
troknen.
Das Troknen der Thonziegel etc. an der freien Luft bei gewöhnlicher Temperatur ist
oft sehr langwierig und im Winter muß man die Verfertigung derselben gänzlich oder
großentheils aufgeben. Bekanntlich hängt die Troknung von der Verdampfung des in der
Masse enthaltenen Wassers, d.h. seiner Umwandlung in Dampf und der Abführung desselben ab;
erstere hängt wieder von der Temperatur und leztere von der Bewegung der umgebenden
Luft oder dem Luftzug ab; um eine Substanz möglichst schnell zu troknen, muß also
der Dampf sogleich nach feiner Bildung entfernt werden, damit die Verdampfung nicht
durch Anhäufung von Dampf aufgehalten wird. Meine Erfindung beruht auf der Anwendung
dieser Grundsäze auf die Verfertigung der Ziegel, Baksteine etc., so daß dieselbe zu
jeder Jahreszeit geschehen kann. Zu diesem Behuf bringe ich die geformte Masse, wie
sie auf das Trokenbrett gebracht zu werden pflegt, in einen künstlich erwärmten
verschlossenen Raum, durch welchen mittelst einer mechanischen Vorrichtung ein
Luftstrom geleitet wird. Ich bediente mich bisher eines von Baksteinen erbauten
Locals, in welches die aus der Form genommene Masse, nachdem sie auf ein
Wagengestell von Brettern gebracht wurde, auf Schienen hineingefahren wird. Ist das
Gestell voll, so fährt man es in den geschlossenen Raum und läßt es so lange darin
stehen, bis die Masse hinlänglich troken ist, um gebrannt werden zu können. Die dazu
erforderliche Zeit hängt von der Beschaffenheit und Güte der Masse, von der Form, in
welche sie gebracht ist, und der Temperatur und dem Luftzug ab, welchem sie
ausgesezt wird. Eine Temperatur von 80° F. (21° R.) und ein Luftstrom
von 6 Fuß Geschwindigkeit per Secunde sind in der Regel
sehr geeignet; man kann dieselben aber nach Ermessen abändern und hütet sich dabei
nur, beide so zu steigern, daß die Masse Risse bekömmt. Der Trokenraum (das
Trokenhaus) kann der Quantität der Stüke, welche geformt werden können, angepaßt
werden, so daß das Gestell mit troknen Thonstüken von einem Ende desselben zum
Brennofen gebracht werden kann, um dem am andern Ende einzuführenden Gestell mit
noch feuchten Thonstüken Plaz zu machen. Die Heizung kann durch am Boden und an den
Seiten laufende Feuercanäle, oder durch Heißwasser- oder Dampfröhren, oder
auch durch Einlassen erwärmter Luft mittelst kleiner Oeffnungen geschehen, in
welchem Fall durch andere Oeffnungen auch kalte Luft eingelassen wird, um die
Temperatur reguliren zu können. In Bewegung wird die warme Luft gesezt durch den Zug
eines Kamins, oder durch einen Ventilator, oder durch Einpressen oder Ausziehen von
Luft mittelst Pumpen.