Titel: Verfahren Blei und andere Metalle zu oxydiren, worauf sich John Mullins, Wundarzt zu Battersea, in der Grafschaft Surrey, am 27. October 1842 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 89, Jahrgang 1843, Nr. LIII., S. 201
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LIII. Verfahren Blei und andere Metalle zu oxydiren, worauf sich John Mullins, Wundarzt zu Battersea, in der Grafschaft Surrey, am 27. October 1842 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts. Jun. 1843, S. 352. Mit Abbildungen auf Tab. III. Mullin's Verfahren Blei und andere Metalle zu oxydiren. A, A, AFig. 50 ist das Mauerwerk des Ofens zum Erhizen des Metalls (in diesem Falle Blei) in der Pfanne B, B, welche mit der verlängerten Schnauze C, C versehen ist; die Flamme des auf dem Roste befindlichen Feuers streicht unter der Verlängerung C, C hin und entweicht durch den Kanal D. In die Pfanne B, B taucht eine eiserne, porzellanene oder sonst eine Röhre a Fig. 51 von passendem Material, welche mit dem eisernen Gefäße b in Verbindung steht. In diesem Gefäße wird mittelst einer Pumpe c Luft oder Gas oder eine Mischung beider comprimirt, welche, wenn der Hahn i geöffnet wird, durch die Röhre a in das Metall eintritt und dasselbe beim Hindurchpassiren oxydirt. Das Oxyd schwimmt vermöge seiner geringern specifischen Schwere auf der Oberfläche des Metalls und wird beständig davon entfernt durch die Abschäumplatten K, K (Fig. 50) an der biegsamen endlosen Kette E, E, welche um die gezähnten Räder F, F geht. Diese Abschäumplatten werden in beständiger aber langsamer Bewegung erhalten und nehmen das Oxyd, so wie es sich gebildet hat mit fort, verhüten aber dabei die Beimengung unoxydirten Metalls, wozu auch noch die geneigte Fläche G, G beiträgt, über welche das Oxyd hinaufgezogen wird. Diese geneigte Fläche besteht aus runden Stangen, welche nicht weit aus einander liegen, wie der Grundriß Fig. 52 bei G, G zeigt; da sie durch das erhizte Metall unter ihnen heiß erhalten werden, so lassen sie das nicht oxydirte Metall, welches in dem von den Abschäumplatten hinweggenommenen Oxyd zurükgeblieben seyn sollte, in die Schnauze C, C der Pfanne B, B abfließen. Hat das Oxyd das obere Ende der geneigten Fläche erreicht, so wird es mittelst der Rinne H in den Recipienten I abgegeben. Die biegsame Röhre f Fig. 51, sezt den Arbeiter in Stand, die Luftröhre nach Bedarf auf- oder nieder- oder sonst zu bewegen. g, g sind Sicherheitsventile; d ist ein Queksilbermanometer zum Messen des Luft- oder Gasdrukes im Gefäß b; es ist dieß nothwendig, damit der Arbeiter weiß, wenn der Druk stark genug ist, um den Widerstand der Metallsäule, welche die Luft durchdringen muß zu besiegen, und um einen gleichbleibenden Luftstrom zu erhalten. Die Röhre h dient zur Herstellung einer Verbindung zwischen der Pumpe c mit einem Gasometer oder einem andern Gasbehälter, wenn statt der atmosphärischen Lust ein anderes Gas angewandt wird. Bedient man sich atmosphärischer Luft, so kann die Röhre bei der Einsezfuge k außer Verbindung gesezt werden. Der Kolben der Pumpe c wird von der schwingenden Stange c1 in Bewegung gesezt. Fig. 56 zeigt eine Vorrichtung, durch welche die Beimengung unoxydirten Metalls zum Oxyd noch erfolgreicher verhütet wird. Die von Eisen oder einem andern Material gemachte Platte A, A wird an der Luftröhre B etwas oberhalb des Luftverbreiters C befestigt. Wenn der Luftstrom leztern verläßt, so streicht er gegen die Platte A hin, an ihren Rand hinauf wie bei F zu sehen. Hierdurch wird auf der Oberfläche des Metalls, wo das Oxyd gesammelt wird, alles Aufrühren vermieden, da die Luft das Oxyd von der Stelle wo sie austritt, hinwegzublasen strebt. Wenn man sich dieses Apparates bedient, so muß der Abschöpfapparat demselben angepaßt werden. Fig. 57 und 58 zeigen ein anderes Verfahren die Metalle zu oxydiren; hier wird der Sauerstoff unter der Metalloberfläche erzeugt. In das Gefäß A bringt man Braunstein oder eine andere Sauerstoff liefernde Substanz. In den Boden dieses Gefäßes A werden die Löcher F gebohrt, damit das erhizte Metall (hier Blei) durch dieselben eindringen kann. E ist der Dekel, in welchen einige feine Löcher gebohrt sind; er wird durch die Querstange D festgehalten. Wird das Gefäß in das Metall getaucht, so tritt dieses durch die untern Löcher F ein, nimmt den leeren Raum ein und das Mangansuperoxyd, gehörig erhizt, gibt Sauerstoffgas ab, welches sich mit dem Metall verbindet und Oxyd bildet. Die so erhaltenen Oxyde können nun durch Mahlen, Sieben, Waschen oder Erhizen zu den verschiedenen im Handel gangbaren Oxyden verarbeitet werden, wie Massicot, Mennige und Bleiglätte, so wie auch zu den respectiven Metallsalzen. Die Schmelzung der verschiedenen Metalle muß bei ihrem Oxydationsgrade geschehen. Bei diesem Oxydationsverfahren bleibt, wenn das Blei Silber oder ein anderes minder oxydirbares Metall enthält, dasselbe unoxydirt in der Pfanne B, B zurük und häuft sich darin an. Es kann dann durch die Röhre M Fig. 53 mittelst Ausziehens des Zapfens N abgelassen und in ein unter o gestelltes Gefäß behufs der weitern Reinigung abgelassen werden. Die Röhre M kann nöthigenfalls durch den kleinen unter ihr befindlichen Ofen R erwärmt werden. Das durch obiges Verfahren gebildete Bleioxyd ist (wenn die Erhizung des Metalls in der Pfanne B, B mit Aufmerksamkeit geschieht) weder verglast noch halbverglast, wie die Bleiglätte und einige Bleioxyde des Handels; manche chemische Agentien wirken daher viel leichter darauf ein und es ist dieses Oxyd folglich zur Bereitung des essigsauren, kohlensauren, salpetersauren etc. Bleies vorzuziehen, weil es die Verbindung mit den verschiedenen Säuren viel schneller eingeht. Enthält ein Metalloxyd Eisen, welches man davon trennen will, so erreicht man diesen Zwek auf folgende Weise: Tröge von Holz oder einer andern nicht leitenden Substanz werden mit einer Reihe von Magneten versehen, deren Pole durch Oeffnungen, die in den Boden dieser Tröge gemacht werden, hervorstehen. Die Tröge werden in einem Winkel von etwa 30 Graden gestellt, wie in Fig. 54 und 55 zu sehen, und erhalten eine langsame, siebartige, seitliche Bewegung; da das Oxyd durch einen Rumpf (Trichter) auf das höhere Ende fällt, so berührt es auf seinem Wege die Magnetpole und alles darin enthaltene Eisen bleibt an diesen hängen.

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Tafel Tab.
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