Titel: Collin's Injectionspumpe zum Einpressen von Mörtel in schadhafte Stellen der Wasserbauwerke.
Fundstelle: Band 85, Jahrgang 1842, Nr. XLIII., S. 177
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XLIII. Collin's Injectionspumpe zum Einpressen von Moͤrtel in schadhafte Stellen der Wasserbauwerke. Mit Abbildungen auf Tab. III. Collin's Injectionspumpe zum Einpressen von Moͤrtel etc. Die Methode, Risse in Wasserbauwerken dadurch zu repariren, daß man in die offen gewordenen Risse zur Verbindung der Steine Mörtel injicirt, rührt von Bérigny her und wurde an einer Schleuße im Hafen von Dieppe 1802 zum erstenmal angewendet. Er beschrieb dieselbe in einer Schrift: Mémoire sur un procédé d'injection, par Charles Bérigny inspecteur général des ponts et chaussées. Paris 1832. Die Pumpe, welche Bérigny zum Injiciren von aufgelöstem hydraulischem Mörtel anwendete, bestand aus einem hölzernen Drukrohre von 0,08 bis 0,1 Meter Weite, mit metallenem Mundstük und hölzernem Kolben. Eine 1818 im Hafen von Rochefort angewendete Pumpe hatte 0,16 M. Weite und ihr Kolben wurde durch einen kleinen Ramm vorwärts getrieben. – Raynal hat sich am Canal du Midi desselben Verfahrens bedient (s. Annales des ponts etc. 1837, I, S. 50). Er hatte eine Pumpe mit Stiefel von Erlenholz von 0,70 M. Länge und 0,06 M. Weite, mit einem Kolben von Eichenholz; der leztere wurde mit einem großen Hammer eingetrieben; es wurde halbflüssiger Wassermörtel eingepreßt und der Erfolg war ganz zufriedenstellend. 1832 wurden durch Brière de Moudétour in der Schleuße von Royaumont Wasserzugänge auf die angegebene Art durch Injectionspumpen von 0,2 M. Weite, die ebenfalls mit dem Ramme bewegt wurden, verstopft. Mary wendete das Verfahren 1820 an der Schleuße zu St. Simon und 1827 an der Schleuße von Hüningen an; er hatte Pumpen von 0,1 M. Weite. Sämmtliche bisher angeführte Anwendungen haben das Charakteristische, daß der Mörtel bei denselben durch Stoß eingepreßt wurde; der Widerstand hiebei richtet sich nach der Weite der auszufüllenden Oeffnungen, der Steifigkeit der einzupressenden Masse und wird besonders noch durch die Incompressibilität des in den Oeffnungen bereits wohnenden Wassers hervorgebracht. Bei einem Reservoir zu Grosbois im Canal de Bourgogne wurde statt der stoßweisen Wirkung der Drukpumpe die stete gleichmäßige vorgezogen, weil durch ganzflüssigen Mörtel nicht sehr weite Oeffnungen eines Spaltes auszufüllen waren, welcher sich auf 22 M. Höhe in einer Ufermauer zeigte, und von welchem man glaubte, daß er in der Form, wo er bemerkt wurde, zur Ruhe gekommen sey. Es wurde die in Fig. 32 abgebildete Pumpe hier angewendet, welche aus einem gußeisernen Stiefel von 1,09 M. Länge bei 0,078 M. Weite mit konischem angeschraubtem Mundstük besteht, das 0,01 M. Weite hat. Der Kolben hat Hanfliederung zwischen zwei Leder- und zwei Metallscheiben, welche gehörig zusammengeschraubt werden können. Beim Füllen kann die untere Oeffnung durch einen Pfropf b geschlossen werden. Beim Injiciren ist die Pumpe in eine Blechdüse eingesezt, die gehörig verwahrt in die Oeffnung eingebracht ist. Die Befestigung derselben zeigt Fig. 33. Ueber dem Kolben erhebt sich eine Kolbenstange d, welche auf beiden Seiten mit Zähnen versehen ist; auf der einen Seite wird sie durch die Treibklinke des Hebels f von beiläufig 2 M. Länge, auf der anderen durch eine Sperrfeder ergriffen und theils am Rükgange verhindert, theils in Berührung mit dem Drukhebel erhalten. Der Ansaz K enthält den Stüzpunkt für den Drukhebel, so wie die Sperrklinke. k, k sind Handhaben zum Regieren der Pumpe; N ist eine Holzunterlage, um die Pumpe aufzusezen, bevor sie gebraucht wird. Die Arbeit entsprach vollkommen dem Erfolge. Um die Pumpe gehörig rein zu erhalten, wird sie nach gemachtem Gebrauche, bevor sie von Neuem gefüllt wird, jedesmal vorsichtig mit Wasser ausgespült. (Aus den Annales des ponts et chaussées ) Jun. 1840, im polyt. Centralblatt 1842, Nr. 35.)

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