Titel: | Ueber das Patent-Wasserrad des Hrn. Wing. Von Hrn. Arthur Trevelyan. |
Fundstelle: | Band 75, Jahrgang 1840, Nr. LI., S. 263 |
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LI.
Ueber das Patent-Wasserrad des Hrn.
Wing. Von Hrn.
Arthur
Trevelyan.
Aus dem Mechanics' Magazine, No. 846.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Trevelyan, uͤber Wing's Wasserrad.
Ich kam im J. 1836 bei meinem Aufenthalte in den Vereinigten Staaten auch nach Troy
am Hudson, und sah daselbst unter mehreren verschiedenen Wasserrädern auch ein sogenanntes
Reactions-Wasserrad, auf welches Hr. Wing ein Patent genommen hatte. Das Princip
dieses Rades ist nicht neu, denn es fällt mit jenem der Barker'schen Mühle zusammen; dagegen scheint mir aber der Erfinder eine
der glüklichsten Anwendungen dieses Principes gemacht zu haben. Die Unbrauchbarkeit
der ober- und unterschlächtigen Wasserräder in der kalten Winterszeit, bei
der sie gewöhnlich einfrieren, gab Anlaß zu der Erfindung, welche in einem
horizontalen Wasserrade, das mit einem Gefälle von jeder beliebigen Höhe arbeitet,
besteht.
Fig. 54 zeigt
das horizontale Reactions-Wasserrad in einem Grundrisse. A ist die Welle; B der an
die Schaufelsegmente und die Bodenplatte führende Wasserweg; C der Trichter, bei dem das Wasser eintritt; D
der Dekel der Schaufelsegmente, der mit denselben aus einem Stüke gegossen ist.
Fig. 55 ist
ebenfalls ein Grundriß, an dem jedoch der Dekel und der Trichter beseitigt sind,
damit man das Innere des Rades besser sehen kann. Der Pfeil deutet die Richtung an,
in der das Rad umläuft.
Fig. 56 gibt
eine seitliche Ansicht des Rades, an der bei D die für
den Austritt des Wassers bestimmten Oeffnungen zu ersehen sind.
Fig. 57 zeigt
die Bodenplatte, welche mittelst der Bolzen F an den
anderen Theil des Rades gebolzt ist. G ist eine offene
für die Welle bestimmte Dille, die mit Schrauben an dem Rade befestigt ist. Die
Oeffnungen E verhindern einen zu großen Druk des Wassers
nach Oben.
Fig. 58 ist
ein Durchschnitt der Bodenplatte, die nach Oben zu convex ist.
Das Rad hat fünf Fuß im Durchmesser, und ist in drei Stüken aus Eisen gegossen. Diese
drei Stüke sind die Schaufelsegmente, der Trichter und die Bodenplatte. Das Rad ist
umwallt, und es läßt kein Wasser Passiren, ausgenommen jenes, welches bei dem
Trichter ein-, und bei den Mündungen austritt.