Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Auswalzen von Metallen, worauf sich Samuel Mills, Eisenmeister an den Eisen- und Stahlwerken in Darlaston Green bei Wednesbury in der Grafschaft Stafford, am 9. December 1837 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 70, Jahrgang 1838, Nr. XIX., S. 97 |
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XIX.
Verbesserungen an den Maschinen zum Auswalzen von
Metallen, worauf sich Samuel
Mills, Eisenmeister an den Eisen- und Stahlwerken in Darlaston
Green bei Wednesbury in der Grafschaft Stafford, am 9.
December 1837 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. August
1838, S. 96.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Mills's verbesserte Maschinen zum Auswalzen von
Metallen.
Meine Erfindung beruht auf einem eigenthuͤmlichen Baue der Walzen zum
Auswalzen von Eisen und andern Metallen.
Fig. 46 ist
eine Laͤngenansicht eines Walzenpaares in der Stellung, die sie haben, wenn
das Metall zwischen sie eingefuͤhrt wird. Fig. 47 ist eine
Durchschnittsansicht.
Fig. 48 ist
eine Durchschnittsansicht der Walzen in der Stellung, die sie haben, wenn das Metall
zwischen sie gebracht worden.
Fig. 49 zeigt
eine Walze, an der meine Verbesserung sowohl an dem mit R bezeichneten Theile, als auch an der Trommel- oder
Hauptoberflaͤche angebracht ist.
An allen diesen Figuren sind B, B die Trommeln oder
arbeitenden Theile der Walzen A, A, waͤhrend R den an denselben ausgelassenen oder weggeschnittenen
Theil vorstellt. N, N sind die Haͤlse oder Zapfen
der Walzen, an welchen lezteren, um sie staͤtig in ihrer Stellung zu
erhalten, die Halsringe C, C gelassen sind. H, H sind die Tragpfosten, in denen die Walzen laufen.
Die Getriebe P, P dienen zur Verbindung der Walzen;
gestellt werden leztere mittelst der Stellschrauben S,
S.
Aus dieser Beschreibung nun ergibt sich, daß die Erfindung in der Beseitigung eines
Theiles der arbeitenden Oberflaͤche der Walzen besteht, damit der Arbeiter,
wenn sich die Walzen in der aus Fig. 46 und 47
ersichtlichen Stellung befinden, den Metallstab oder den sonstigen auszuwalzenden
Koͤrper zwischen sie einfuͤhren und in irgend einer beliebigen
Ausdehnung zwischen ihnen durchlaufen lassen kann, ohne daß das Metall von den
Walzen beruͤhrt wird. Der Arbeiter kann, indem er an jener Seite der Walzen,
die sich gegen ihn hin bewegt, steht, das eine Ende des Metallstabes in der Hand
halten, waͤhrend die uͤbrigen Theile ausgewalzt werden. Er ist
hiedurch auch in Stand gesezt, Metallstuͤke von duͤnner zulaufenden
oder anderen Formen zu liefern, was mit gewoͤhnlichen Walzen, wie alle
Sachverstaͤndigen wissen, nicht moͤglich ist.
Die in der Zeichnung dargestellten Walzen sind fuͤr flache, glatte Staͤbe oder derlei
Oberflaͤchen bestimmt. Man kann die Walzen jedoch auch mit Kehlen versehen,
um dann verschieden geformte Staͤbe aus ihnen erzeugen zu koͤnnen.
Was die Menge der Masse betrifft, die ich an meinen Walzen auf die angegebene Weise
wegschneide, so binde ich mich in dieser Hinsicht an keine bestimmten
Graͤnzen. Meine Erfindung beruht, wie gesagt, lediglich darauf, daß dem
Arbeiter ein Mittel an die Hand gegeben wird, wodurch es ihm moͤglich wird,
seine Arbeit so zwischen die Walzen zu bringen, daß diese waͤhrend eines
Theiles ihres Umlaufens keine Wirkung auf dieselbe ausuͤben, und daß der Druk
lediglich an den gewuͤnschten Stellen Statt findet. Man hat daher bei der
Anfertigung meiner Walzen hauptsaͤchlich auf die Dimensionen der zu
erzeugenden Staͤbe oder Oberflaͤchen zu sehen, damit der Arbeiter den
erforderlichen Theil derselben zwischen den Walzen durchlaufen lassen kann, ohne daß
derselbe von den Walzen angegriffen wird.