Titel: | Verbesserung im Pflastern von Stadt-, Land- und anderen Straßen, worauf sich Richard Macnamara, Gentleman von Hunter Street in Southwark, am 15. März 1837 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 67, Jahrgang 1838, Nr. XCV., S. 371 |
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XCV.
Verbesserung im Pflastern von Stadt-,
Land- und anderen Straßen, worauf sich Richard Macnamara, Gentleman von Hunter Street
in Southwark, am 15. Maͤrz 1837 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions Decbr.
1837, S. 351.
Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
Macnamara, Verbesserung im Pflastern von Straßen.
Meine Erfindung besteht in einer verbesserten Methode die Steine oder sonstigen zum
Pflastern von Stadt- und Landstraßen, Gaffen, Plaͤzen und Hausfluren
etc. verwendeten Materialien zu schneiden oder uͤberhaupt zu formen.
Man sieht in Fig.
16 sieben, dem gemaͤß geschnittene und an einander gelegte Steine,
und in Fig.
17 derlei Steine einzeln fuͤr sich.
Es ergibt sich hieraus, daß die zum Pflastern bestimmten Steine von zweierlei
Gestalten geschnitten werden muͤssen. Die eine Haͤlfte derselben soll
naͤmlich die in A ersichtliche, und die andere
Haͤlfte die in B dargestellte Form haben. Die
Seite a, b, c des Steines A
muß zwei Abdachungen oder Schraͤgflaͤchen: naͤmlich eine von
a bis b, die von Oben
nach Innen laͤuft, und eine von b bis c, welche sich von Oben nach Außen abdacht, haben.
Dagegen hat die Seite e, f, g zwei
Schraͤgflaͤchen, von denen sich e, f nach
Auswaͤrts und f, g nach Einwaͤrts abdacht.
Die beiden Seiten des Steines B haben aͤhnliche
Schraͤgflaͤchen, jedoch mit dem Unterschiede, daß da, wo in A die Abdachung nach Auswaͤrts laͤuft, sie
in B nach Einwaͤrts gerichtet ist, wie dieß aus
einem Blike auf die Zeichnung zur Genuͤge erhellt. Legt man diese Steine A, B an einander, so entstehen offenbar gebrochene
Gefuͤge, und die beiden Steine tragen einander gegenseitig, indem die nach
Außen gerichtete Abdachung des einen Steines gegen die nach Innen gerichtete des
anderen Steines zu liegen kommt. Im Uebrigen sind die Steine glatt und genau an
einander passend.
Fig. 18 zeigt
einen Durchschnitt eines meiner Erfindung gemaͤß gebauten Straßenpflasters.
Ich brauche dazu nur zu bemerken, daß man zum Behufe des Ausfuͤllens und zum
Behufe der Vollendung eines Pflasters auch halbe Steine A,
B zur Disposition haben muß. Ferner muͤssen die Enden aller jener
Steine, welche gegen die Cassensteine zu liegen kommen, nach Innen zu abgedacht
seyn, waͤhrend die Gassensteine selbst, wie in Fig. 18 zu sehen ist,
eine ihnen entsprechende Abdachung haben muͤssen. Die erwaͤhnten
halben Steine werden jedes Mal zulezt eingesezt, und bilden gleichsam die
Schlußsteine fuͤr die uͤbrigen; denn ist eine Straße auf die
angegebene Weise gepflastert worden, so tragen die Steine A,
B einander so, daß, wenn die Schlußsteine eingesezt sind, das Ganze so
zusammenhaͤlt, daß das Ausweichen eines einzelnen Steines durchaus
unmoͤglich ist, ausgenommen es wurde zuerst der Schlußstein beseitigt. Gut
ist es, wenn man dem Baue eine leichte Woͤlbung gibt, denn er braucht dann
nur wenig Unterlage, wenn die Widerlager oder die aͤußeren Wandungen von
hinlaͤnglicher Staͤrke sind.
Ich weiß, daß man schon fruͤher abgedachte Steine etc. zum Pflastern
verwendete; ich selbst erhielt unterm 20. November 1821 ein Patent auf eine derlei
Methode; allein nach diesem Patente mußten alle vier Seiten der Steine abgedacht
werden: naͤmlich zwei unter einem spizen, und zwei unter einem stumpfen
Winkel; und die Abdachungen fanden nicht, wie hier, an den gegenuͤber liegenden Seiten nach
verschiedenen Richtungen Statt.