Titel: Verbesserte Methode versunkene Schiffe und andere Gegenstände emporzuschaffen, worauf sich Edward Austin, von Warwick Place, in der Grafschaft Middlesex, am 12. Mai 1837 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 67, Jahrgang 1838, Nr. LXIX., S. 248
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LXIX. Verbesserte Methode versunkene Schiffe und andere Gegenstaͤnde emporzuschaffen, worauf sich Edward Austin, von Warwick Place, in der Grafschaft Middlesex, am 12. Mai 1837 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Januar 1838, S. 14. Mit Abbildungen auf Tab. V. Austin's Methode versunkene Schiffe emporzuschaffen. Meine Erfindung betrifft: 1) die Anwendung elastischer luftdichter Saͤke oder sonstiger Vorrichtungen zum Emporschaffen versunkener Schiffe und anderer Gegenstaͤnde; und 2) einen hiemit in Verbindung gebrachten, zu demselben Zweke dienenden Apparat. Um mich vollkommen zu verstaͤndigen, und damit jeder Arbeiter mir nacharbeiten kann, will ich zuerst die beste mir bekannte Methode elastische luftdichte Saͤke zu dem fraglichen Zweke zu verfertigen angeben. Ich nehme luft- und wasserdichten Zeug, welcher nach Mackintosh's Patentmethode durch Verbindung zweier Blaͤtter starken Canevaßes oder eines anderen entsprechenden Zeuges mittelst einer dazwischen gelegten Schichte Kautschuk zubereitet worden ist, und verfertige daraus Saͤke oder andere Behaͤlter, denen ich vorzugsweise die Form eines Cylinders mit halbkugelfoͤrmigen Enden gebe. Dieß geschieht sehr leicht mittelst Kautschukkitt oder mittelst einer der kaͤuflichen Kautschukaufloͤsungen. Um diesen Saͤken mehr Staͤrke zu geben, und zwar namentlich an jenen Stellen, an denen die Ketten oder sonstigen Vorrichtungen anzubringen sind, befestige ich an deren Umfang mittelst einer Naht oder auch mittelst Kautschukkitt Streifen von Canevaß oder einem anderen Zeuge. An diesen luftdichten Saͤken befestige ich elastische luft- und wasserdichte Roͤhren oder Schlaͤuche, welche ich auf gleiche Weise verfertige, und denen ich eine solche: Laͤnge gebe, daß die Saͤke unter Wasser von Oben mit Luft aufgeblasen werden koͤnnen. Ich gebe zwar der angegebenen Form der Saͤke den Vorzug, allein man braucht sich dessen ungeachtet nicht an sie zu binden. Der zweite Theil meiner Erfindung betrifft nun den Apparat, mit dessen Huͤlfe man sich der beschriebenen Saͤke zu dem fraglichen Zweke bedienen kann, ohne daß man mit der Tauchergloke hinabzusteigen oder Taucher hinabzuschiken braucht, um sie an dem flott zu machenden Gegenstande zu befestigen. Die beigegebene Zeichnung Fig. 19 gibt eine Ansicht eines versunkenen Schiffsrumpfes, um den mit Huͤlfe des sogenannten Kriechens (creeping) die Kette A gebogen ist. B, B ist eine Reihe von Bojen, die mit dieser Kette in Verbindung steht, und deren man sich bediente, um die Kette A um den Rumpf zu legen. Die Kette C ist an die Barke oder an das sonstige zum Emporschaffen des versunkenen Schiffes verwendete Fahrzeug emporgefuͤhrt; sie ist durch das große Kettenglied oder durch die Schelle D gezogen, und wird mit Huͤlfe des Sperrers E, der spaͤter beschrieben werden soll, um das Schiff herum festgehalten. Die Huͤlfsketten F, F werden an der Kette A, C fixirt, bevor die Kette C versenkt wird; man kann ihrer eine beliebige Anzahl anwenden; ich rathe ihrer gewoͤhnlich zwei auf jeden elastischen Sak anzubringen. Zu groͤßerer Sicherheit, besonders wenn es sich um groͤßere Schiffe handelt, oder wenn sie stark versandet sind, kann man unter dem Boden des Schiffes, wie in der Zeichnung angedeutet ist, auch noch mehrere andere Ketten durchziehen. G, G sind die oben beschriebenen luft- und wasserdichten Saͤke, an denen, wie man sieht eine Kette H, und mehrere der Sperrer E angebracht sind. Leztere sind massiv und stark aus Eisen oder auch aus einem anderen Metalle gegossen, oder auch aus Schmiedeisen verfertigt; durch sie laͤuft ein Loch von solcher Weite, daß die Kette hindurch gehen kann. Wie man aus dem Durchschnitte Fig. 20 sieht, befinden sich in deren Innerem zwei oder mehrere Faͤnger J, J, welche allerdings dem Sperrer E uͤber eine Kette hinabzugleiten gestatten, die aber eine Bewegung zuruͤk nach Aufwaͤrts verhindern. Wenn daher einer der Saͤke G in comprimirtem Zustande mit einer Kette verbunden worden ist, an deren beiden Enden sich ein solcher Sperrer befindet, so kann man ihn an zweien an dem versunkenen Schiffe befestigten Ketten bis zu diesem hinablassen. Ist er daselbst angelangt, so wird er mittelst seiner Roͤhre aufgeblasen, wo er dann nicht zuruͤk emporsteigen kann, ausgenommen er zieht das versunkene Schiff nach sich. Es versteht sich von selbst, daß auf diese Weise eine beliebige Anzahl solcher Saͤke versenkt werden kann. In Fig. 21 sieht man einen der Sperrer von Außen, und in Fig. 22 im Grundrisse abgebildet. Um die Ketten so viel als moͤglich in Spannung zu erhalten, bediene ich mich einer Anzahl Staͤbe, die ich laͤngs der Kette anbinde. Hiedurch bleibt den Ketten hinlaͤnglich Biegsamkeit, waͤhrend deren Doppelung verhuͤtet ist. Meine Anspruͤche betreffen die Anwendung elastischer luftdichter Saͤke aus irgend einem entsprechenden Fabricate zum Behufe des Heraufschaffens versunkener Koͤrper; und die Verbindung der Sperrer L mit entsprechenden Ketten und luftdichten Saͤken, um dadurch den angedeuteten Zwek zu erreichen.

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Tafel Tab.
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