Titel: | Verbesserungen an den Hufeisen für Pferde und andere Thiere, worauf sich John Springall, Eisengießer von Oulton in der Grafschaft Suffolk, am 31. Jan. 1837 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 67, Jahrgang 1838, Nr. L., S. 181 |
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L.
Verbesserungen an den Hufeisen fuͤr Pferde
und andere Thiere, worauf sich John Springall, Eisengießer von Oulton in der
Grafschaft Suffolk, am 31. Jan. 1837 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
November 1827, S. 292.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Springall's verbesserte Hufeisen.
Meiner Erfindung gemaͤß koͤnnen jene Theile der Hufeisen, welche am
meisten der Abnuͤzung ausgesezt sind, durch neue ersezt werden, ohne daß das
ganze Eisen umgeschmiedet zu werden braucht, und ohne daß man das Eisen
uͤberhaupt oͤfter von dem Hufe abzunehmen haͤtte, als es zum
Behufe des Ausschneidens und Reinigens des Hufes noͤthig ist.
In Fig. 35
sieht man ein Stuͤk Eisen von 1/8 Zoll Dike, dem auf irgend eine der
gewoͤhnlichen Weisen die aus der Abbildung ersichtliche Gestalt gegeben
worden ist. In Fig.
36 sieht man eine der Flachen desselben Stuͤkes, nachdem es
zwischen Modeln ausgepreßt worden ist. Man bemerkt hieran den concaven Bogen e, e, e, dem an der entgegengesezten Seite ein convexer
Bogen entspricht, auf dem die Wand des Hufes auszuruhen hat, und der zugleich auch
zur Verstaͤrkung des Hufeisens dient. Man sieht die Seite mit dem convexen
Bogen in Fig.
37, wo zugleich auch die Loͤcher fuͤr die Naͤgel d, d, d angedeutet sind. Aus der perspectivischen
Ansicht Fig.
38 ersieht man die in den Modeln aufgebogenen Seiten a, a, a, a des Hufeisens noch deutlicher, als es aus dem
Grundrisse Fig.
37 und 38 moͤglich war.
Fig. 39 ist
ein Grundriß des zum Ausfuͤllen von Fig. 38 dienenden
falschen Vorderhufstuͤkes und der Stollen. Diese werden mit Stiften Fig. 45, die
durch die Loͤcher c, c, c gehen, und die man
innen bei h, h, h, Fig. 38, umnietet,
befestigt. In Fig.
40 sieht man
diese Theile, welche die aͤußeren Sohlen und den der Abnuͤzung
ausgesezten Theil der Hufeisen bilden, und die man nach Belieben erneuern kann, in
einer aͤhnlichen Ansicht, wie sie in Fig. 38 gegeben ist,
abgebildet.
Fig. 41 ist
ein Grundriß einer anderen, nur aus einem einzigen Stuͤke bestehenden Sohle,
welche entweder auf die aus Fig. 40 ersichtliche
Weise, oder auch mit vier Schrauben, wie sie in Fig. 42 abgebildet sind,
befestigt werden koͤnnen. In der Mitte dieser Schrauben ist zur Aufnahme des
Schraubenziehers anstatt eines Einschnittes ein vierekiges Loch anzubringen.
In Fig. 43
sieht man das Hufeisen an der Wand des Hufes, da wo das Horn dik und stark ist, mit
Schrauben befestigt, g, g sind zwei in den Huf
geschraubte Schraubenmuttern, durch welche Loͤcher gehen, die zur Aufnahme
der kleinen Schrauben dienen, wie dieß aus Fig. 44 und 46 erhellt. An
diesen lezteren Figuren, von denen erstere die Schraube von der Flaͤche und
leztere von der Seite darstellt, ist O die
Schraubenmutter, P die Schraube, n, n sind die Einschnitte, welche zum Eindrehen der Schraube in das Horn
des Hufes dienen.
An Fig. 43 ist
b, b, b die aͤußere Sohle oder der der
Abnuͤzung ausgesezte Theil des Hufeisens und H
das Hufeisen selbst, welches auf die gewoͤhnliche Weise mit Naͤgeln
oder Schrauben an dem Hufe befestigt werden kann.
Fig. 34 ist
ein Grundriß der Matrize oder des unteren unbeweglichen Models, und Fig. 33 gibt eine Ansicht
der Patrize, welche mit der Presse Fig. 32 dazu dient, dem
Eisen die in Fig.
37 ersichtliche Gestalt zu geben, und deren untere Seite demnach genau
eine dieser Figur entsprechende Form hat. Der Zapfen k
dient zum Fixiren dieser Model, sie moͤgen zum Ausschlagen oder zum
Auspressen benuzt werden. In Fig. 47 sieht man beide
Model in der Presse Fig. 32 angebracht, und in Bereitschaft ein Stuͤk Eisen von der in
Fig. 35
abgebildeten Form aufzunehmen. Es versteht sich von selbst, daß dieses, bevor man es
in die Pressen legt, zum Rothgluͤhen erhizt worden seyn muß.
Die Gestalt und Groͤße der Model haͤngt von der Groͤße und
Gestalt des Hufes ab. Man kann sie sich auf verschiedene Art verfertigen, und sie
auch verschieden modificiren, indem das Eigenthuͤmliche der Erfindung in der
Verfertigung concaver Hufeisen und in der Ausfuͤllung der Concavitaͤt
mit Eisen, Stahl, Blei, Leder oder einer anderen fuͤr tauglich erachteten
Substanz gelegen ist. Das zur Ausfuͤllung zu verwendende Material
haͤngt von der Beschaffenheit des Bodens, auf dem sich die Thiere zu bewegen
haben, ab; denn ich habe
mich uͤberzeugt, daß sich staͤhlerne Hufeisen auf manchen Straßen
schneller abnuzen als schmiedeiserne.