Titel: | Verbesserter, an Kerzenleuchtern anwendbarer Lichtauslöscher, worauf sich Thomas Walcker, Mechaniker in Burslem in der Grafschaft Stafford, am 3. Julius 1836 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 67, Jahrgang 1838, Nr. XXXII., S. 115 |
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XXXII.
Verbesserter, an Kerzenleuchtern anwendbarer
Lichtausloͤscher, worauf sich Thomas Walcker, Mechaniker in Burslem in der
Grafschaft Stafford, am 3. Julius 1836 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts. November 1827, S.
99.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Walcker's Lichtausloͤscher.
Der Patenttraͤger bezwekt einen sogenannten selbsttaͤtigen
Lichtausloͤscher. Dieser besteht aus mehreren einfachen Mechanismen, die, wenn sie an dem
Leuchter angebracht werden, bewirken, daß eine Art von Loͤschhorn
uͤber die Flamme gestuͤrzt wird, sobald die Kerze auf eine im Voraus
bestimmte Laͤnge abgebrannt ist. Die vorzuͤglichsten Theile dieser
Vorrichtung, welche mannigfache Modifikationen zulaͤßt, sind eine Feder oder
auch eine andere mechanische Kraft, welche fortwaͤhrend auf das zur Seite des
Leuchters an Zapfen oder an einer Spindel aufgezogene Loͤschhorn wirkt, um
dasselbe uͤber die Kerzenstamme zu stuͤrzen; und ein Hebel oder ein
Druͤker, der auf ein aus dem Loͤschhorne hervorragendes
Schwanzstuͤk wirkt, die Wirkung der Feder beschrankt, und das
Loͤschhorn so lange zuruͤkhaͤlt, bis der zum Loslassen
desselben bestimmte Zeitpunkt herbeigekommen ist. Dieses Loslassen geschieht
mittelst eines Zapfens, der von der Seite der Kerze auslauft. Die Kerze wird
naͤmlich in dem Maaße als die Verbrennung von Statten geht, durch eine Feder
emporgehoben, und hiedurch geschieht es, daß der an deren Seite befindliche Zapfen
innerhalb einer bestimmten Zeit auf den Druͤker wirkt und denselben losgehen
macht.
In Fig. 16 ist
ein mit dieser Vorrichtung ausgestatteter Leuchter abgebildet zu sehen, a ist die Scheide des Leuchters, die von einer solchen
Laͤnge seyn soll, daß sie die ganze, durch Punkte angedeutete Kerze b aufzunehmen im Stande ist. Diese Scheide hat an ihrem
oberen Ende einen Dekel, in dessen Mitte sich ein fuͤr den Durchgang des
Dochtes bestimmtes Loch befindet. Unter der Kerze ist in der Scheide eine
Spiralfeder d angebracht, welche durch Punkte angedeutet
ist, und an deren oberem Ende sich eine Scheibe befindet, auf der der Boden der
Kerze ruht. Die nach Oben wirkende Feder druͤkt demnach den oberen Theil der
Kerze gegen den unteren Theil des Dekels an. Das kegelfoͤrmige
Loͤschhorn e dreht sich um eine Spindel, welche
in Ohren, die von der Seite der Leuchterroͤhre hervorragen, aufgezogen ist.
Um diese Spindel ist eine kleine Feder gewunden, deren Spannung dazu bestimmt ist,
das Loͤschhorn in die durch Punkte angedeutete Stellung uͤber die
Kerze zu stuͤrzen. Von dem Ruͤken des Loͤschhorns laͤuft
ein kleiner Schwanz oder ein Druͤker f aus;
diesen erfaßt ein kleiner Hebel g, welcher an einem in
der Seite des Leuchters fixirten Zapfen aufgehaͤngt ist, und welcher das
Loͤschhorn geoͤffnet erhaͤlt. Durch eine Laͤngenspalte,
welche in die Scheide des Leuchters bei h geschnitten
ist, kann man in einer beliebigen Entfernung vom oberen Ende der Kerze in deren
Seite einen Zapfen i steken. Dieser Zapfen wird zugleich
mit der Kerze beim Verbrennen dieser lezteren durch die Feder emporgehoben; er kommt
daher innerhalb irgend einer beliebigen Zeit mit dem unteren Theile des Hebels g in Beruͤhrung, und hebt ihn so empor, daß der Druͤker
frei wird und das Loͤschhorn durch seine Spiralfeder uͤber die
Kerzenflamme gestuͤrzt wird, womit diese verloͤschen muß.
Der Patenttraͤger schließt mit der Bemerkung, daß er sich an keine bestimmte
Form und Einrichtung der hier beschriebenen Theile bindet, wogegen nur zu bemerken,
daß in dieser Ausdehnung das Patent keine Anspruͤche auf Neuheit hat, indem
es derlei Vorrichtungen schon mehrere gibt.